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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 31.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190312316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19031231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19031231
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-31
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 31.12.1903
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ülMÄ-EklWM WMÄ Anzeiger Hohensteü» GrAstthal. Overlungniitz, Gersdorf» Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Ämgrnbcrg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mttelbach, Urspnmg, Erlbach Mchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w Erscheint zede« Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1^». durch die Post Mk 1.82 frei in's Hau». Inserat» nelMkk auper der Expedition auch Vie Austräger ach dem Lande entgegen, auch befördern die Anvoncev- C-xpedition-n folche zu Originalpreisen für das königliche Amtsgericht n«d de« Stadtrat ;« Hohenstein - Ernstthal. Organ aller Gerrrerrlös-Verrr»altungerl öer aurlregenöerr Ortschaften. Rr. 302. Donnerstag, den 31. Dezember 1903, S3. Jahrgang s Mit der Brrwaltung des Brandversicheruvgs-JnspektionSbezirkS Glauchau ist vom 1. Januar 1604 ab bis auf weitere« Herr JaspekloratSafsistent Fricke unter Mitwirkung des Herrn Brandver- fichrrungS-OberinfpektorS Baurat v. Bose in Zwickau beauftragt worden. Stadtrat HoheaVein-Grafttha, am 29. Dezember 1903. vr Polster, Bürgermäster. W Kekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Preis für 1 dl. Kok- vom 1. Januar 1604 ab von 1 Mk. Ob Pfg. auf - Mk. 90 Pfg. herabgefetzt worden ist. Hoheasteia-Grastthal, den 30. Dezember 1903. Der Stadtrat. vr. Polster, Bürgermeister. Bürger- und 1. Bezirks schule Hollenstein Ernstthal (Altstadt.) Die Anmeldung der mit Ostern 1SV4 schulpflichtig werdende« Kinder, das sind alle die, welche bis zum 30. Juni 1904 do- 0. Lebensjahr vollenden, Hut Montag und Dienste, den 4. und 5. Jan. von 2—b Nhr in der Expedition dkS Unterzeichneten und zwar am 1. Take die der Knalen, am 2. Tage die der Mädchen zu erfolgen. Kinder, welche in der Zeit oom 1. April—30. Juni 1898 geboren find, können auf Wunsch der Eltern ohne weiteres zurückgefbllt werben. Bei der Anmeldung ist bestimmte Erklärung abzugeben, ob das betreffende Kind der mittl. ob. einfache« Schule zugeführt werden soll. In die mittl. Volksschule können Kinder aus dem ganze« Tiadtgebiete, in die ein fache nur solche auS dem OrlSteile Hohenstein ausgenommen werden. Brizubringen ist sür alle Kinder Ler Impfschein, für die a«-WLrts geborene« auß-rdem die Geburtsurkunde mit Taus bescheinig«»«. Hohe«stein-Sr«stthal, den 23. Dezember 1903. Dir. Dietze. 2. Bezirksschule. Die Anmeldung der Ostern 1904 schulpflichtig werdenden Kinder wird eutgegengenommen: Montag, de« 4. Zauuar vo« 2—4 Uhr für Knaben und Dienstag, den 5. Januar vou 2—4 für Mlidcheu. Borzulegen ist für alle der Impfschein, für die nicht in Ernstthal bez. in Hohenstein-Ernstthal geborenen außerdem die Geburtsurkunde mit Tausbefcheinigung. Nur die Kinder sind mitzubringen, welche die Spirlschule nicht besucht haben. Hohe«stein Ernstthal, den 30. Dezember 1903. Dir Patzig. Krkarmtnmchimg. Zur Veranstaltung einer Ehriftbescherung für die im „Martin Luiherstifi" Hohenstein-Er. und „Wettinstift" Glauchau untergebrachten Kinder sind bei dem unterzeichneten Gemeindevorstand 67, 50 Mark bar eingegangen und an den Kreisverein für innere Mission abgeliefert worden. Da- Direktorium des bezeichneten Vereins läßt hierdurch allen Gebern den herzlichsten Dank aussprechen. Gersdorf Bez. Ehemvitz, den 24. Dezember 1903. Der «emeivdevorstaud. «Shler. Japan m der LutWung. Die japanische Regierung hat endlich daS ge- heimniSvolle Schweigen, mit dem sie bisher alle ihre Maßnahmen umkleidete, gebrochen und eine kurze amt liche Mitteilung über ih'e letzten Entschließungen ver öffentlicht. Biel erfährt mau freilich daraus nicht, aber eS wird doch klar, daß sich die japanischen Staats männer auf ernste Ereignisse vorbereiten. Telegraphisch wird nämlich gemeldet: Der Geheime Rat billigte in einer außerordentlichen Sitzung den dieser Tage von der Regierung gesüßten Beschluß betreffend den Erlaß einer Rotverfügung zur Beschleunigung der Baues der Bahn von Söul nach Fusav; diese Verfügung triff: gleichzeitig Borkehrungen für die etwa zum Schutze dieser Bahn und anderer japanischen Interessen er forderlichen militärischen Ausgaben. —- Der Bau der Sisesbahn von Söul nack Fusan ist allerdings eine längst beschlossene Sache; aber die beschleunigte Her stellung dieser BerbindungSstraße und die i« Anschluß daran vorgesehenen Schutzmaßregeln sind nur aus der Besorgnis vor kriegerischen Berwickelunge» auf Korea zu e Mären. Die Rotverfügung ist Montag abend spät ver- öffeutlicht worden. Es wird darin der Regierung ein tatsächlich unbeschränkter Kredit sür die Zwecke der militärischen Verteidigung eingeräumt. Außerdem sind noch drei Beifügungen erlassen worden, deren eine die Eisenbahn von Söul nach Fusan unter eine weiter, gehende Kontrolle der Regierung stellt. Die zweite Verfügung enthält eine Neuorganisation des Haupt- quartierS und des Stabes für den Fall eines Krieges und durch die dritte Verfügung wird ein KriegSrat geschaffen. Dadurch werden die Vorbereitungen Japans für alle etwaigen Ereignisse vervollständigt. London, 30. Dez. Dem „Daily Telegraph" wird hierzu weiter auS Tokio gemeldet, vorgestern abend fei ein kaiserlicher Erlaß ergangen, in welchem eS heißt, die Regierung sei zum ersten «al gezwungen, Artikel 7 der Verfassung zur Anwendung zu bringen und Notmaßregeln sür folgende Zwecke zu ergreifen, nämlich für die Ausnahme einer in 2 Jahreu zurück- zahlbaren Anleihe, sür die Ausgabe von inerhalb 5 Jahren einzulöjenden Schotzscheiuen uud endlich für di, Verwendung der SvezialreservefondS der Regierung. Die Verwaltung der Eisenbahn Söul-Fufan soll halb amtlichen Charakter erhalten. Der Präsident uud die Direkto en sollen vom Verk hrsminister anerkannt und d r Aussicht der Regierung unterstellt werden. Dem „Standard- wird aus Tokio berichtet, die Regierung !ei ermächtigt worden, aus dem Fonds sür besondere Notfälle 50 Millionen A n zu entnehmen. Riw Nork, 29. Dez. Für Rußland und Japan laufen Mengen von Rindfleisch in Chicago an. 100000 Barrels Mehl wurden in den letzten Tagen zum Export nach Japan angckaust, 11500 TonS Pocrhvntarkohle werden in Norfolk sür Japan ge laden. * - Bei dem ostasiatischen Streitfall mag man im Zweifel sein, ob es sich um einen so tiefen Gegensatz -w schen Rußland und Japan handelt, daß die Kraft- probe aus Gewehr und Kanone, auf Mann und Roß chließlich unabwendbar ist. DaS ostasiatische Insel- reich mit seinem in der Natur der Dinge liegenden iluSdehnungSdrang ist aus ein gewisses Uebergreifev nach dem Festlande angiwiesen, und Rußland, das sich fernen Osten, ähnlich wie England in Indien, eine Art „zweites Vaterland" geschaffen hat, kann man nicht gut zumuten, diese Position wieder aufzugeben. Hierfür besteht aber auf beiden Seiten doS vollste BrrständsiiS, und so möchte man denn aonehmen, daß a-e Verhandlungen zwischen Rußland und Japan am Ende doch zu einem friedlichen Abkommen führen werden. Belde Staaten sind sich, wa» daS eventuelle Kampfgebiet in Ostasien anbetrifft, so ziemlich gewachsen, and aus daS Eingreifen anderer Mächte ist von keiner Seite mit einiger Sicherheit zu rechnen. Auch diese Drastische Erwägung wird von klugen Staatsmännern, sic Rußland wie Jrpan besitzen, nicht außer Berech nung gelassen werden. Daß man io Petersburg glaubt, m't Chin«, dem natürlichen Bundesgenosse Jepan«, ohne weiterer umspringen zu können, sp egelt folgende interessante Meldung über eine Diversion Rußland« gegen China wider- Die „Row-i« Wremja". die fitzt sehr häufig zu olfiz-Sseo Sn-li finogen benutzt wirb, schreibt in einem Leitartikel: Die P-kinger Regierung begreilt mmer noch nicht, Laß sie vor eine r, che Wahl zwi schen Rußlaed ued Japan gestellt ist- Sie beharrt auf ihrer bekaunten Unentsch osfenheit Obwohl China kein« ernst zu uehmeuben Truppen besitzt, so könnte- n» doch im Kriegsfälle die Mandschurei Schwierig keiten bereite». Deshalb müsse» die Horden, die unter General Ma eine »»gebliche reguläre chinesische Armee darftellen und die Provinz P-t'chili plündern, durch eine rasche Diversion erst «uschädl ch gemacht w rdev, ehr man daran denke» kann, sich auf die Mandschurei als friedliche Basis zu stütze«; — Offmbar denkt sich das Petersburger Blatt diese „rasch- Diversion zur Unschädlichmachung der regulären chinesischen Armee des Gen ralr Ma al» eine einfache administrative Vor sichtsmaßregel", die ohne vorherige Kc.egSerkläruug gegen Chin, durchzusühren wäre. Der „KriegSkorrefpondent" des Daily Telegraph sandte diesem weitere Berichte über die Lage m der Mandschurei und in Port Arthur nah denen die Stellung der dessen bereits so stark gewoiden sei, daß Japan schon i» wenigen Wochen nicht mehr daran denken könne, de» mächtigen Nachbar auS ihoeu zu v.rtreiben. Port Arthur fei schon h'Nte fast uneiu« nehmbar gemacht und werde völl'g une nnrhmbar sein sobald die jetzt in der Herstellung befindlichen Bertel »igungS«,beiten vollendet fein «erden. Auch in der Mandschurei und deren Hauptstadt Mulden setzen sich die Russen so fest, daß weder Japan noch China sie ans ihren dortigen Positionen »erde» verdrängen kön nen. Schon heute sei der Augenblick vorimSzuiehen, vo Rußland vollständig Herr der Liao-Tuog-Hilbivsel ei» werde. Japan müsse sich angesichts dieser Lage der Dinge fragen, wa« es zu tun habe Jedenfalls sei eS vor «ine E»tscheidung gestellt, welche über die Vorherrschaft io Ostasien sür odiehbere Zeit bestimmen »erde. rexttlarbeitervewegung i« Crimmitschau. Crimmitschau, 29 Dezember. Da« „Crimm. Tageblatt" schreibt: Die Ber- msitluvgSvcrsuche des Geheimen RegieruogSrat« Dr. B ctor Böhmert find al« vollständig gescheitert z» be- trachten. Sie find vom Spinner- und Fabrikanter» verein nicht angenommen worden. Die Industriellen stehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß eine Verkürzung der Arbeitszeit nur erfolgen kann, wenn »ie im Wettbewerb mit Crimmitschau stehenden deut schen Industriestädte die Arbeitszeit ebenfalls verkürzen und daß b>« dahin die vollständige Wiederaufnahme der Arbeit nur unter den alten Bedingungen eriolgev kann. Weiter stellt daS Amtsblatt s folgendes fest: ES wird unter den Streikenden geflissentlich dar Gerücht verbreitet, daß die bisherigen Arbeitswilligen vor einer vollständigen Wiederaufnahme der Arbeit entlassen werden müßten. Demgegenüber erklären die hiesigen Industriellen auf das bestimmteste, daß die bisherigen Arbeitswilligen in erster Linie weiter beschäftigt werde», auch wenn der Streik zu Ende gegangen ist. Mit der Nachricht der sozialdemokratischen Leipz LolkSztg., daß infolge des Verbots der Weihnacht«« feierlichsten 1000 Personen aus der Landeskirche ausgetreten seien, verhält sich in Wahrheit die Sache w: Am Sonnabend, den 19. d. M., hatten sich bei Sem Geistlichen etwa 200 Personen gemeldet, um >h?en Austritt aus der Kirche anzuzeigen. Der Geist liche bestelle sie auf die nächsten Tage und verteilte sie. da cr von jedem ein Protokoll auSzusüllen hat, in Abteilungen von je 15. Am Montag kamen vou den bestellten 15 7, am Dienstag 5, entsprechend io ven nächsten Tagen — von einem MassenauStritt war keine Rede. Als er einige fragte, ob sie nicht mit dem Austritt bis nach Weihnachten warten kön nen, erklärten sie: „Ach, d, hat eS eigentlich für uuS keinen Zw ck mehr!" DaS Leipz. Tagebl. berichtet: Da die für un sere ausständigen Textilarbeiter in Gößnitz und Schmölln geplanten B-scherungSseierlichkeiten verboten waren, ist die WeihnachtSwoche in der nun neunzehn Wochen währenden Bewegung ziemlich ruhig und füll verlaufen. Dahingegen herrschte in den Kreisen er Arbeitswilligen wahre WrihnachtSfreude, einesteils über die wieder aufgenommene Arbeit, anderoteil» Iber das allen gegebene Weihnachtsgeschenk von 5 M, einschließlich der Wochenpräwie von 2 M.; mehrere Fabrikanten bereiteten ihrem treu gebliebenes Arbei terstämme durch Geschenke in Höhe bis zu 20 M. aus Privatmitteln noch eine besondere Freude. — Die AuSständiaen erhalten jetzt eine Unterstützung von 13 bezw. 7 M. Wie von hier weiter geschrieben wird, setzt auch sie Hilfsaktion der deutschen Ardeitgeberschast immer kräftiger ein. Die Spenden der deutschen Arbeitgeber fließen jetzt reichlich ein, so hat die Nachbarstadt Werdau, welche die ganze Hilfsaktion in erster Linie einleitet, allein bereit« 50000 Mark gespendet. Ebenso ist auch die Zahl der Arbeitenden, die sich zum Teil auS Auswärtigen, zum Teil aber auch aus Ueberläusern zusammensetzt, im Steigen begriffe«. Sie betrug am 23. Dezember insgesamt 2010. Aus der anderen Seile machen die Arbeitnehmer, hinter denen die Gewerkschaften stehen, die größten Anstrengungen, um den Streik weiterführen zu kön nen. Vorläufig ist denn auch die Streikkaffe noch ge füllt. Aber auch die freiwilligen Spenden, die jetzt in großer Zahl eingehen, müffen einmal versiegen. ES unterliegt ja überhaupt keinem Zweifel, daß die Arbeitgeber finanziell den Arbeitnehmern überlegen find. Aber sie sollten trotzdem wohl erwägen, ob sie Sie wohlgemeinten Vorschläge Pcosessor BöhmerS nicht im allgemeinen Interesse annehmen können. Dresde«, 30. Dezember. Zur Frage de« Srim« mitschauer Ausstandes hat auch der Verband sächsischer Industrieller Stellung genommen, indem er an seine sämt lichen Mitglieder ein Rundschreiben versandt hat, in wel chem er zu tatkräftiger Unterstützung der Crimmitschauer Arbeitgeber durch Einsendung von Beiträgen an den Verband auffordert. Die Münchener N. R. hatten sich an verschiede«« Autoritäten auf soviel politischem Gebiete gewandt und fich in ihre Ansichten über den Streik ersucht. Der hervorragende Nationalökonom Geheimrat Prof. Dr. Brutano schreibt daraufhin dem genannten Blatte da« Nachstehende: . Sehr geehrte Redaktion! Sie fragen mich, was ich über die Vorgänge in Crimmitschau denke. Nach dem, wa« im Reichs tage, durch die Bekanntmachung der KreiShauptmann- schäft Zwickau und in den öffentlichen Blättern über
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