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Dresdner Nachrichten : 28.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187609280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-28
- Monat1876-09
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.09.1876
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Aksult«. vä, vmn- -<». — v«u»« » o. In PiLNlfitlt «. M. — t »- v->>k» n, tldiimNtz. - »»> I»III^ « c» t» Will». Tageblatt für Aokitik, Anterhaltung, Geschäftsverkehr,, Börsenbericht und Aremdenkiste. Druck und Eigmthum der Herausgeber: ii-'tepsch 4k Nkichakdt tn «Dresden. Berantw. Redacteur: Fkle-k. Goedscht in Dresden. L»?,nU, »«»«, ««*» ^--raLe »» >-U TI». » llh, L,nul»»t »>» tL Mr. I» »ru,i,»i: »ikL« I»«e ö ol» ki-qm.« u»r. - Dir Nauiii einer »In- I»iI»«gk,-> Pr»ll-,tl, Isiie» » Psg'. >!inaej»«dt di« L«ii« Ls Pi!,,. Ein« iür d»I »ichütü,»,« ikrlLci» n»n de, Inserdte «ir» eitSr gegeteu. »u»«i>r!l,r N,m»!l:ei" »ußrüze von und unde» kannlen K>r.n>en vnd Pei« Ionen talerirc» wir »,.» »crenPidriumrrandi» stalilu«, durch Brirl- markc» »der Zolirin».'! » lu»,. Nq» «Udrn »r Pia» Jntzrai» ,v, Nie M»nl«,d - Ü'.ninm'« »der n-r-t> eine,,' Yrino«» tt» Peillzoi« L! Pi«,. «r.srs. «inundzwanzigster Jahrgang. Mr dNWSi L *-" Voliltschr». Noch schwanken die Thorflügcl de« JanuitemprlS hin und her; schien eü gestern, als sollte ein fester Riegel sich vor die Thore legen, so weht heute wiederum ein kriegerischerer Hauch durch die Hallen. Serbien scheint eS sich in den Kopf gesetzt zu haben, die öffentliche Meinung Europa« zu verletzen und alle Sympathien sich zu verscherzen. Au« gemeiner Eroberungslust und den Regungen der Großmannssucht nachgebend, hat Serbien in unverantwort licher Weise den Krieg erst vom Zaune gebrochen; jetzt macht es allerhand Ausflüchte, den Frieden anzuuchmcn. Erst nach langem Zögern ist Serbien auf die verlängerte Waffenruhe eingegangen. Tschernajeff weigerte lange sich ganz offen dessen und unter hielt auf die Türken eine mäßige Kanonade. Darin liegt gerade die Schwierigkeit, daß in Serbien nicht der Wille des Lande« und Fürsten, sondern ein nicht faß-, aber sehr wohl er kennbarer fremder Einfluß mächtig und still die Geschicke des Landes leitet. ES giebt jetzt faktisch weder einen König noch einen Fürsten von Serbien, keine serbische Armee, sondern ein russische« Heer unter dem Commando von Tschernajeff. Bereit« dienen unter dem selben 15,000 Russen. Wenn diese nicht von Petersburg aus zurückgehalten werden, so pfeifen sie auf alle Abmachungen der europäischen Großmächte. Nicht Lonstantinopel, sondern die trium- phirende Revolution Serbiens hat die Entscheidung über Krieg und Frieden in den Händen. Daß die Pforte nur eine achttägige Waffenruhe, nicht den von den Großmächten gewünschten Waffen stillstand bewilligte, erschwert den Frieden auch beträchtlich. Beide Theile verstärken sich nach Kräften, die Türkei verproviantirt ihre Festungen, Serbien ruft die letzten Reserven des dritten Aufgebote« unter die Fahnen. An und für sich, selbst wenn sie nicht von den unberechenbaren -infällen der russischen Revolutionäre gekreuzt wird, ist die Frie densarbeit der Diplomatie eine schwierige. Mit Montenegro hat sie allerdings glatte« Geschäft. Dessen Fürst Nikita ist trotz mehrfacher Siege zua» Frieden geneigt, da ihm Rußland wenig Chancen bietet. Die KönigSmacherci in Serbien bildet offenbar nur den Schluß einer Kette von kraulenden Enttäuschungen, welche der Ehrgeiz des Fürsten von Montenegro seit den letzten Monaten erfahren hat. Fürst Nikita sieht sich von Rußland in den Hintergrund geschoben änd um seine Aspirationen aus die Führerschaft in dem natioualen Kampfe betrogen. Sticht die montenegrinische, die serbische Fahne hat Rußland zur provisorische» Stellvertretern» der eigenen ge- inacht, bi» das russische Banner unvcrhüllt auf dein Schlachtfelde weht. Mt irgend etiva» muß cs Montenegro in der Gunst Ruß land« versehen haben, und es mag sich wohl bei solcher Verwickelung der Verhältnisse viel natürlicher uird ehrlicher zu Oesterreich hin gedrängt fühlen, als zu dein lau und für den serbischen Rivalen parteiisch gewordene»» Protector in Petersburg. Aber was versteht die Diplomatie unter der „Autonomie" Bulgariens, Bosnien« und der Herzegowina? Rußland meint, daß diese türkischen Rordprvvinzcn eine vollkommen von der Türkei getrennte nationalstaatliche Existenz bekommen sollten. Eng land verwirft diesen Plan politischer Sonderstellungen dieser Pro vinzen durchaus; e« begnügt sich mit einer materiellen Verbesserung der Lage der Christen im Oriente und Gewähr einer Gemeinde- Selbstständigkeit. Oesterreich aber hat wiederholt erklärt, daß cL jede Schaffung neuer staatlicher Gruppen an seinen Grenzen nicht dulden könne uüd nicht dulden werde. So sehen wir mitten im FriedcnSwerke die gegcnthciligen Interessen zweier Mächte des DreikaiserbundeS gegen einander gekehrt. Und »vo bleibt Deutschland? Glücklicher Weis« hat Deutschland nun sein Schwei gen und zivar in einer dem Frieden günstigen Weise gebrochen. Kaiser Wilhelm äußerte gesprächsweise in Stuttgart: „Er (der Kaiser) sei erfreut, tick) der Hoffnung hingcben zu können, bas» ,»»„» der Friede gesielicrlcr erscheine. Die Lösung der Ausgabe sei freilich keine leichte gewesen. Man möge nur bedenken, wie schwer cü den» Kaiser Alcraiitcr gcinacht worden sei, diesen neue»» AemcIV seiner Friedensliebe zu geben. Jetzt scheine aber die Grundlage für eine Politik der großen Mächte gefunden, welche hoff'ciillich zu gedeihlichem Ziele führen werde." Erstaunlich ist, daß der deutsche Reichskanzler neuerdings einen achtunggebietenden deutschen Erfolg zu verzeichnen hat. Tic chine sische Regierung wurde gezwungen, die Entschädigung für das von chinesischenSeeräubern geplünderte deutsche Kauffahrteischiff „Anna" vollständig zu bezahlen. Hierdurch ist ein Vorgang geschaffen, der die chinesische Regierung veranlassen wird, in Zukunft selbst zur Unterdrückung der Seeräuberei mehr zu thun. Las kräftige Ein schreiten de« deutschen Gesandten kommt dein Welthandel und damit den gesummten Cultur-Jntcrcssen zu Gute. In Bremen haben auf de«, volkswirthschaftlichen Congresse die Freihändler über die Schutzzöllner einen Sieg davongetragen. Wir haben über die wissenschaftliche Bedeutung der auf solchen Bersamin- kuugen gefaßten Resolutionen un« nie großer Einbildung hingegeben. Zeder, der z. B. auf de», Congresse der LolkSioirthe eine Zutritts karte von 10 Mark lösen kann, hat das Recht, seine Stimme zu Gunsten oder zum Nachthcile der wichtigsten Fragen de« deutschen Bolküwohlstandc« abzugeben In der Hauptsache sehen wir auf allen Versammlungen dieser Art dieselben Gesichter. Gestern maölirten sich die Herren als deutscher HandclStag, heute als deutsche VolkSwirthe, um morgen als deutscher Protcstantcnverein vor dein Volke zu erscheinen und auf den verschiedensten Gebieten de« geistigen und matcriellcn Schaffens in nationalliberaler Politik zu machen. Braun und Consorten, auf ewig als Professions- Gründer gewöhnlichster Oualitär gekem,zeichnet, besitzen immer noch den beneidenslvcrthcn Muth, sich dem Volke als Ralhgcber sür seine tielsteinschnoidcnden Frage»» anzubieten. Sie halten sich diesmal so zahlreich in Bremen einaefunden, damitdaS HinouZchikben der Aus Hebung de» Schnell-, wozu sich die R-'g'erui'g:,, ;u neig-n scheinen, «ÄVlU IS»»«»»»»» von ihnen verworfen wurde. Großen Werth hat da» Bremenser Gutachten in den Augen aller Kundigen natürlich nicht. Das neue badische Ministerium ist gebildet. E« hat eine frei sinnig-deutsche Färbung erhalten und wir wünschendem Großherzog thum ebenso dazu Glück, als dazu, daß eS endlich den Einheit» Fana tiker Jolly los ist. Er ist, wie ein gut deutsches Blatt, die „Sk. Bad. LandcS-Ztg.", in einein Nachrufe aul-sührt, dem entrüsteten Ruse gewichen: „Was hast Du aus Baden ge,nacht?" Er hat weit über die Grenzen der nothwendigen Selbstverleugnung hinaus Opfer gebracht, die den dauernden Interessen de« Landes und der Krone widersprachen. Eine förmliche Ueberschivemmuug Badens mit landesunerfahrencn Beamten aus dem deutschen Norden, eine Verdrängung Einheimischer, ein Rückgang der wissenschastlichcn Be deutung der Universitäten Heidelberg und Frciburg war die Folge der Jollt/schcn Politik. Baden begann sich immer mehr zu „ent blättern." „Nachdem wir", heißt eS, „lange Jahre dem schonen Wahne un« hingegeben hatten, an der Spitze der politischen Cultur in Deutschland zu stehen, sahen wir uns plötzlich in ein großes „Nichts" zurückgeworfen. Kleinmuth und Muthlosigleit drückte unü darnieder. Schon machte man sich mit dem Gedanken des völligen AbstcrbenS vertraut, die DiSconto-Gesellschast in Berlin konnte c« wagen, ihre Hand nach den badischen Eisenbahnen auLzu- strccken. Da erschallte endlich ein „bis hierher und nicht weiter." Offieicll begann man endlich zu erklären, daß der Opfer genug ge. bracht seien; die Tage der allmäligenEnlüchtcrung waren gekommen." Der Vorgang in Karlsruhe ist auch für andere Residenzen lehrreich. voe«le» orrd Sächsisches. — Dem Polizeidireetor Dr. Rüder ist der preußische rothe Adlerorden 3. El. und dein Polizeilcutnant Knobloch in Leipzig der preußische Kronenorden 4. El. verliehen worden. — Prinz Georg, K. H.» bat als commandirenber General de« 12. Armcccorvo an den Präsidenten v. Diese In Merseburg folgendes Dankschreiben gerichtet, da« in dein dortige», Amtsblatt veröffentlicht wird: „Die Truppen des königl. sächsischen Arincc- Eorpö haben bei Gelegcicheit der diesjährigen grossen Hcrbst- »nauöver an der Saale während ihres Anixiihaltö in königlich preußischen Gebieten von Allen ein so herzliches Entgegenkommen »mb sreuntlicke Ausnah,ne gesunden, tag es untz Alle zu aul- rtchilgem Danke verpflichtet. Ich ersuche Ew. Hochwohlgrborcn ganz ergebenst, diesen »»einen Dank und de», der mir unttrltebcu- den T nippen de» Einwohner» der Kreise Merseburg uudWelßeu- sclö I», geeigneter Weise auSsprechcn zu wollen und denutze gtzrn diese Veranlassung, in ick' In vorzüglicher Hochachtung zu nennen Eiv. Hochmohlgckorcn ergebensten Georg, H. z. S. - Mit dein l. Octobcr scheltet aus der Armee wiederum eine Ouote Einjähria-Freiwilliger aus. den welchen Denjenigen, die im letzten Examen durch reiche Kenntnisse und militärische weitere Ausbildung. sowsttzMAurch gute Führung O.nalisicationS-AvaiiceiiicntSatteste erlangt haben, »lachgelasse» ist, in den letzten Tagen die Unteroffizier!itzcn tragen zu dürfen, während die klebrigen mit dem Gefreitenknops in die Reserve trete». — Da die stebengeblscbenen Mauer», de» eingesiürztenHauseS auf der Blocknnaiinstraße taS Leben der auf der Trümmer statte arbeitenden Maurer gefährdeten, fuhr man gestern in» Einstürzen der Mauen, sort. Roch in» Lause de« Vormittags »vurte nach großen 'Anstrengungen die 4. und :r. Etage der Hi„ter<ro»»t zum Wanken gebracht uuv in die TIele gestürzt. Mit Getöse schlugen die Trümmer unten auf und begrübe» einige Baubuden unter Ziegeln und Grundstücken. — Für taS koinnicride Jahr ist ein Voranschlag für das Wasserwerk entworfen »vorbei». demzufolge die circa 5(100 Hanögrundsiückc einen WasscrzlnS von 375,000 Mark ergeben wer ten. während für Wasser zn öffentlichen Zwecken (>'.»,5( 0 Mark eingestellt sind. Die Betriebskosten slnv dagegen am 68 800 Mark veranschlagt. Die Verzinsung dcö Anlagekapitals an 7,'.!20,<ßX) Mark wird 396.000 Mark betragen, während zur vertragsmäßigen 'Amortisation 70,200 »Mark berechnet sind; der a»S der Stabt- kasic nöthige Zuschuß wirb sich etwa aus 203,937 Mark belaufen. Der Voranschlag für die Gaöfabrlken auf nächstes Jahr er- glcbt eine Etnnabiiicsumme von 2,299,982 »Mark und eine Auö- gabcsuinme Don 1,«22,935 Mark. Die Prlvatconsiimenten wer den etwa iür 1,653,900 Mark verbrauchen und die Stadl für 210,500 Matt. — Ein Student wleS s. Z. den Gcncral-Posimelstcr Vr. Stephan am die Unrichtigkeit reS Ausdruckes „Rückantwort" auf de» doppelten Postkarten hin. Dieser Wink ist nicht unbe achtet geblieben. Auf den neuesten doppelten Postkarte» ist daö Wort „Rückantwort" durch daö einfache „Antwort" ersetzt wor den. Wem» doch mancher Burcaukrat die Stcphan'sche Einsicht besäße! — Außer den bereits früher von uns angeführten Per sonen . welche auö Sachsen an dem beocrstchcnde» internailona- len Eongreß in Brüssel <ür Genuidhcitopslcge und RcMnigö- wese» Tbeil nehmen, werten sich noch Generalarzt ttr. Roth und Oberstabsarzt Ur. FröItch i» Dresden aiö Delegirte dcö sächsischen Kricgömtnistcriumö nach Brüssel zürn Congreß be gebe»,. — DaS erste Schützenfest der vcrciilßtten Dresdner Frei- haiidschützcu ist nunmehr zu Ende, naclidcm an de» drei Festtagen utck't weniger aiö l7,000 Schliffe aus die Scheiben abgegeben waren. Diese Sckiußzahl übcrtrlfft die dcö »»Itteldculschcn Bun- deöschleßeiiö in Altcnburg um 3000. Am Sonntage fand unter zahlreicher Bcthelligung ein Fettbanauct statt. Der Vorsitzende dcö FestauoschnsscS. der um daö Gelingen dcö Ganzen wohl verdiente Herr v. Betthold, theilte dabei die Handschreiben mit. in denenSe.Mal.derKönlg und Prinz Georg Ihren aufrichtigen Dank iür die an sie gerichteten Einladungen und Ihr Bedauern, dem »Feste nicht beiwohnen zu dürfen, auStrückcn ließen. In taS Hoch, tav Herr v. Bcrthold in warmen AuSdrückrn aus dad Kö nigshaus aySbrachtc, stimmte» die Schübe», mit Jubel ein. Der zweite Toast, von Herrn Privatuö Roch in beredte» Wendungen auögcbracht, galt den Sehützengästcn. Herr Schlossermcister Rai'ehke trank aut die glückliche Zukunft der ininmehr ver einigten Frcihandschützen Dresdens. Roch mancher kräftige Schützenspruch warb anSgedracht, die Stimmung »rar eine höchst belebte. Rach Beendigung bcS BanauctS begänne» kle Schützen ihre Tbätlgkeit a»»f 16 Scheibe» -, das Pelotomciicr »rar mitunter bedeutend. Am vorigen Dicnslag wurde das i Schießen fortgesetzt: spät AbentS snnd die PrcievertheUuna Natt. § Bei derselben wurden > > Gaben und Gewinne am Re bett j geschossenen Stand U"h Feld'tttsch'fe'-n vkeel.o">( nnd an d<e> . Dresden, D»nnerst«g, 38. September 1876 Schützen vertheilt. Unter den Prämie» befanden sich viele Ehrengaben, die verschiedene Schützcuvcrcine und einzelne Schützen Sachsens gewidmet batte». Wir bringe» die Liste der beite» Gewinne demuächst. Die Einrichtung der Schcivcnstäntc wurde vo» teu auswärtigen Schütze» sehr gcrübmt. Die Stände wurden durchgehcudö von Militär bedient, ein Umstand, der eine sehr exakte Dienstleistung zur Folge hatte und jede Störung oder einen Unglückölall verhütete. Die F»egue»»z war trotz dcö ab- sck-eullchen Wetters aus de», Fcstplatze eine lehr »cgr. Dem Fest ausschuß, der aus 6o Personen besiaud, widmeten die scheidende» Schütze» viele Worte der Anerkeunuug. - Die am 20. t. M. in Großenhain abgcbaltene Bezirk-.- Lcbrer-Versa», urlung verdient auch ,ür weitere Krcijc einer besonderen Erwähnung. Etwa 130 Bcrufögenvffcn vcr- sammcltcn sich in» „Garten der Ecsclischast". ES »raren weiß. blasse und vergilbte Gestalten, was nicht Wunder nehmen darf, da der Lchrerbcrul nicht bloö cl» höchst ai.ürcugcnder, sondern auch ein recht ungesunder ist. Stur daö trischc. hochrolhe Gesicht dcö Herrn Bezlrkö-Schul-Inspector 29. stach i» auffälliger und dcueibrnöwerthcr Welse von allen andern ab. Ei» Hauptgeacu- ktand der Verhandlung war der Zelchnenunlerricht. und da Herr Ober-Zelchnen-Inspector Tretau auö Ebcinnltz gleichzeitig mit anweleub war» so handelte sich ö darum, über besten Methode klar zu werden. La die Versammlung, welche eine große Anzahl Zeichner aufzuweiscn batte, zu keinem Urthclle über diese Methode veranlaßt wurde, so konnte auch nichts darüber scfigestcllt werden. Hin und »older wurden jedoch Meinungen laut, daß diese Methode etwas langweilig sei und den Kindern, »vaö die Art der Forme» aulange, zu wenig Interesse biete. Ob die Verhandlungen für 'Alle recht erhebend und crmuriteriid gcwcien. mag dabi» gestellt bleiben; daß der Volköschullehrcr aber letzt bei so maßlosen For derungen recht liev reicher Ausmuuterung bedürftig und woh( überhaupt auch werth ist, daü wirb kaum Einer bestreiten, der die Verbältuisie etwas genauer kennt. »Rur dann wird eS vielleicht eher möglich »elu. mit doppelter Pserdckrait zu arbeiten. Denn waS man au- Liebe thut, acht uo.v einmal so gut. — Obwohl tnsolge dev schlechten Herbstwcltcr» der Verkehr von Reisenden auf den Eisenbahnen beträchtlich geringer ist. al» sonst im September, emwickclt sich der Güterverkehr doch recht ansehnlich. Ramentlich hat jetzt der Transport böhmischer Braunkohlen Dimcnslonen angenommen, wie noch nie zuvor. Tag sür Tag befördert die Staatöbahn gegen 6o0 LowrteS rutt böhmischen Braunkohlen: da jede Lowry 200 Ecntner bringt, io macht tieß daö nette PötteNen von 120,000 Eentner taglick'. »Rach den Betriebs«bersickten der Staatebahnen vom MonatJnU »lud Heuer zwar gegen den gleichen Monat des Vorjahrs 5955 Personen weniger, h'.ngrgcn 1.2:<3.110Kilogramm mehr befördert worden; die Einnahme dieses Monats beträgt 4.777.823 M.. d. h. 387 M. mehr; daö gesammte Plus drö Jahres 1875 gegen die ersten 7 Monate dcö Vorjahres 36.113 Ri. OK aber diese» erfreuliche Resultat so zn versttben ist. daß die 504Kilo,uctcrZu wachs, welche die Staattbahncn durch Zutritt von Leipzlg- Dreöden »c. erhielten, mit tu Berechnung gezogen wurden, ist uns einigermaßen zweifelhaft. — Ein Gutsbesitzer aus der Freiberger Gegend, welcher Ge schäfte halber vorgestern hierher gefahren war, hatte Nachmittags in der 3. Stunde einem Kellner irr der Restauration des böhmischen Bahnhofs seinen Plaid und eine lederne Umhängetasche, worin sich außer div. anderen Sachen auch ein Portemonnaie mit I crLÜ M a rk in Gold und ein ledemer Geldbeutel mit ca. 30Thlrn. in Silber befand, zur Aufbewahrung übergeben. Als er Abend« sich diese Sachm wieder aushändigen lassen wollte, mußte er zu seine»» Schrecken erfahren, daß ein Unbekannter sich dieselben schon einige Zeit zuvor von den» Kellner hatte aushändigen lassen. — Im großen Gehege ist gestern Vonnittag ein unbekannter männlicher Leichnam angcschivommen, der schon ei,»ige Wochen im Wasser gelegen haben mag und eine»» Manne, anschei nend aus dem Arbeiterstand, von ca. -10 Fahren mit röthlichem Vollbast angehört. — Gestern Nachmittag, am häßlichsten Bindfadenregentage, den daö Jahr 1876 seither probucirt hat. ward programmgemäß der neue Scating - Ri»»k in Lüdieke'ö Wintergarten eröffnet. Die gute Pferdebahn fuhr »iiit Doppclwagen. aber ach, nur die Pferde und die leeren Banke »nachten die Tour. A» Eänipagcn dagegen »rar kein Mangel — die Sport-und Scating- nian batten, Gras Luckner voran, ihr Eontlngent gestellt. Aber — eS regnete wie mit Gießkannen. Daö AttlllericcorvS ivielie lustige Welsen — aber selbst die Trompeten klangen nach Regen; die Bäume, die unbeschreiblich prächtigen Laubdonie dcö Winter- gartcnö. tricitcn von Regen, de» Erdvoten kvnnte rieWafferinen- gcn kaum mehr schlucken - Regenschirm und Galoschen stiege» höher aiö die Ebancen der Gewcrbcbank; »nd dock) erfolgte die Eröffnung formell und zeigte, daß bcrcstv ein leidcnschaitllchcS Jii- tcrcsse iür den neuen Sport in Dresden Wurzel gefaßt hat. lieber die Art dcS Vergnügens wollen »vir kcnmächst einige Details erzählen; für henie sei »inr constatirt: Dresden hat letzt seine offizielle Soininerschiittschuhbahn in schönster Lage und zeigt, daß cö — Weltstadt wird. - „Und wenn'ö genug geregnet hat. da hört'S auch wieder aus!" so möchten »vir jetzt mit Göthe sagen. Erst »vor allgemeines Lamento, daß die Schleußen des Himmels gänzlich verstopft seien, und daß lediglich die Devastation der Waldungen daran Schuld trage, letzt erschallen die xriagelicker, daß Jupiter PlnpiuS dcö Guten zu viel thue. Der licvc Gott — daö ist eine alte Geschichte — lamlltz sciurir Ertciillndcrn niemals recht machen. Dock), gewelltes Leid ist halbe« Leid: auö allen Gegen den geben uns Berichte über nicht cndcnwoUcude Regengüsse zu. wir »nassen uns eben in christlicher Geduld fassen und — besseres Wetter abwartcn. — Mittwoch Mittag entgleiste ein Pferbebahn- wagen an der beliebten EliaSNraßcncurve derart, daß ein fast balbstünblger Aufenthalt entstand, bis der Wagen wieder „drin" war. — Vorgestern Abend kam ein noch junger Mensch eilig zur Gattin des EontroleurS iin Waldpark und verlangte schnell l.', Rgr. retour, welche er soeben kein In Dienst befindliche» Gatten gelieden habe. AIS die stmge Frau Bedenken trug, das Geld dem ihr Fremden zu übergeben, warb dieser höchlichst grob, schimpfte - tampsle aber zuletzt ab. Lehman», so nainitc sich der Gauner, wollte in Stritte» Nr. so und soviel ansässig sein; aber leider ist dorisclbst der Herr Jiitnsirieritter nicht ge sunden worden. Der Gatte hatte »ickn cnt'crnt die 15 Rgr. geborgt, noch Weisung zum Imago crlhttlt ; ai»o Vorsicht 2vr HanSiraucn. - Vor einigen Tä.»c» in einem i'ittigcn Mustsdilkttor an« dem Infflinnenrenzinnncr eines Etablinemenls eine ko-ffdarc R ioI! »ie nebst Kasten w eggeko in in c u. -edeniaUS liegt ein Dtt'osteihl vor. D>e Gttge, 'reiche d'-S>"co ..»ft len" ge ganzen, (st te ff ch! » i '''s -
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