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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 24.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192507241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250724
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-24
- Monat1925-07
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Liw, Ägrar.Darte, Rabio-Zeitung, I Anzeigen werden die sgesvalt.ne Petit.Zeile mit 20 Goldpfennigen berechnet, ^eNamen die ^gespaltene Zelle >crÄrzuq-prris beträgt frei in« -au« mit 80 Goldp»ennigen. Anzeigen u. Reklamen mit plahvorschriften und schwierigen m t 80^. ' " » ' ' ' Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorm. 11 Uhr. Für das (Erscheine» der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Platzen, sowie für telephonische Auftrage wir» leine Gewehr geleistet. InsertionobetrLge lind sofort bei (Erscheinen der Ainciac fällig. Lei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung giltige Zeilenprcis in Anrr gebrackt. Rabattanspruch erliicht: b. verspät.Zahlung, Klage od. Konkurs b. Auftraggebers. SmWWe UWW »> AWM """ mit Loschwiher Anzeiger Tageszeitlmg für das östliche Dresden und seine Dororie. Dieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Rates ,u Dresden für di« Stadtteil« Lkasswitz, Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Rochwik und Laubegast (II. und lll. Derwaltungsbezirk) der Bemeinden Wach witz, Riederpoyrltz. Hosterwitz, Pillnitz, Weihig und Schönfeld, fowi« der Amtshauptinannschaft Dresden. Verlag: Llbgau-Suchdruckerei und Verlagsanstalt Hermann Beyer S- Lo., Vresden-Blasewitz. - Verantwortlich für Lokale- Lari Drache, für den übrigen Inhalt Lugen Werner, beide m Dresden. . (k> chwnt täglich mit den Beilagen: Amtl. Fremden« und Kurliste, Leben im Muöe5unden,Auö alter und neuer Zeit,Moden.ZeIlung,Schnittmusterboaen. Oer Bezugspreis beträgt frei m.na!l.Ml1.yo,burchbiepostohneZusteNgebührmonatl Mk.2.-. Für Falle höh.Gewalt, Krieg, Streiks usw. hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung bzw.Rachlieferung der I . Ze tüng od Rückzahl. d.LrsegeldcS. Druck: Clemens Landgraf Nachfl., Dresden«Freitai. I Bei unverl. eingesandt. Manuskripten ist Rückporto beizufug. Für Anzeigen, welche durch j - »v»» Fernspr. aufgegeb. werben, könn.wir eine Verantwort, bez. der Richtigkeit nicht übernehm ————— 170 Freitag, den 24. Juli 4928 Die Parteien haben das Wort persönliche Fühlungnahme mit französischen und englischen Parlamentarier«. — Um die militärisch« Führerschaft der Ententeländer. - Kriegsmüdigkeit Abd el Krims? Deutscher Reichstag ION. Sitzung am 23. Juli Uhr nachmittags. Die Sitzung des Reichstages war in dop« pelter Hinsicht bemerkenswert. Auf dem Pulte des Präsidenten stand ein Blumen strauß zur Feier der Tatsache, daß der Reichs tag mit dieser Sitzung seine hundertste Be ratung abhielt, zugleich aber wurde die Sitzung dadurch bedeutungsvoll, daß sie in die Reihe derjenigen seltenen Sitzungen einzu stellen ist, in denen sich das Schicksal einer Regierung entscheidet. Allerdings war heute von vornherein niemand zweifelhaft, daß die Regierung Luther-Stresemann aus der außenpolitischen Debatte und der damit ver knüpften Vertrauensabstimmung unbedingt neu gestärkt hervorgehen würde. An der Ab- stimmung über die Billigungsformel der Re- gierungsparteten beteiligten sich 406 Abgeord nete. 87 haben also gefehlt, was schon ein Beweis dafür ist, daß dieser Abstimmung keine wirklich entscheidende Bedeutung bei- kam, sondern daß ihr Ergebnis von vorn- herein feststand. Die Debatte, die den ganzen Nachmittag ausfüllte und in der heute die Redner der kleineren Fraktionen zu Worte kamen, brachte nichts besonders Bemerkenswertes. Das Hauptstück der heutigen Aussprache bildete die kurze Erklärung des Reichskanz lers, der damit, obwohl die letzten Redner noch auöstanden, die gesamte außenpolitische Diskussion in kurzer, formelhaft gedrängter Weise straff zusammenfaßte und mit äußerst diplomatisch abgewogener Vorsicht noch ein. mal den Standpunkt der Regierung in der Sicherheitsfrage in den Grundlinien darlegte. Er holte dabei auch einiges nach, was man in der Rede des Außenministers vermißt hatte, vor allem im Hinblick auf die selbst, verständlichen Voraussetzungen, die für unS erfüllt sein müssen, wenn wir in weitere Ver handlungen eintrcten wollen. In der Fortsetzung der außenpolitischen Aussprache stellt Abg. Dr. Haas (Dem.) fest, daß unter dem Druck der Verhältnisse sich für die Außenpolitik eine breite Einheits- front zusammengefunden habe, die jetzt von den Sozialdemokraten bis zu den Deutsch, nationalen reicht. Die Besserung der deutsch französischen Beziehungen ist die Grundlage der Gesundung des europäischen Lebens überhaupt. Die Taten und die Worte Ele- menceaus und Poincares haben in Deutsch land schwere, bittere und böse Empfindungen ausgelöst. Wir wenden uns an das andere, an das neue Frankreich, und sprechen die Hoffnung auS, daß die französisch-deutschen Beziehungen wieder in einem modernen, frei heitlichen. wahrhaft demokratischen Geist aus. gestaltet werben. In dieser Hoffnung bestärkt unS ein Aufruf, der 102 der besten französi schen Namen trägt und in dem die Beseiti gung deS Artikels 281 des Versailler Vertra ges verlangt wird, der nach der Meinung der Unterzeichner zu Unrecht Deutschland die Alleinschuld am Kriege zuschiebt. Bei der Beurteilung des SicherheitßpakteS erscheint zunächst die Idee unsinnig, daß das massen, starrende Frankreich eine Gefahr von dem vollständig entwaffneten Deutschland befürch tet. Aber die Tatsache besteht, daß die Welt, geschichte eS noch nie möglich gemacht hat, daß ein großes, arbeitsame-, tüchtiges Volk auf Jahrhunderte hinaus unterdrückt und in Sklaverei gehalten werden kann. (Lebhafter Beifall.) Wir trage« für das ReqiernngSmemo, ra«d«m keinerlei Verantwortung «nd lehne« se-e Verantwortung dafür ab. Wir wissen nicht, ob diese Form der Einlei tung der an sich berechtigten Aktion notwen. big war, eine Einleitung, die uns leicht neue Fesseln anlegen kann. Das Memorandum spricht den Verzicht «lsaß'Sothringen» a«S. Das ist tief schmerzlich flir n«S. Anch mir »ole« nicht, daß Elsatz-Lothriugen wieder zvm Kampfobjckt zwischen Deutschland und Frankreich werde, wir haben aber das Recht, zu sagen, das Elsaß ist seiner Kul, tur und Bevölkerung nach deutsch! (Lebh. Beifall.) Wir werden auch als Oppo- sitionspartei nickt die Position des Außen ministers dem Auslande gegenüber schwächen. Die innere Herzlichkeit der Beziehungen zwi schen Deutschland und Frankreich kann nicht eintreten, solange noch ein französischer Sol dat auf deutschem Botzen steht. (Beifall.) Wir sind grundsätzlich für den Eintritt in den Völkerbund, aber er muß zu einem wahren Völkerbund gemacht werden und darf nicht eine Koalition der Westmächte gegen den Osten sein. Abg. Dr. Bredt (Wirtsch. Ber.) bespricht die Völkerbundsfragc. Deutschlands Eintritt in diese Institution sei näher gerückt al» vor einem halben Jahre. Mau spreche immer davon, daß ein Sicher, hcitspakt gegen den Vertrag von Rapallo verstoßen würde. Es komme darauf an, wie Rußland deu Eintritt Deutschlands in de« Völkerbund ausnebmen würde. Da müsse man befürchte«, baß dieser kata- ftrophal wirken werde. Wir sehen ein langsames Hinrücken der Re gierung auf den Völkerbund, wir vermissen aber, daß die Rgierung sich deutlich erklärt. Auch -er Auswärtige Ausschuß rasst sich zu einer Stellungnahme zu dieser Frage nicht auf. Da müssen wir sagen: daS machen wir nicht mit. Möge die Regierung sich hüten, weitere Schritte in dieser Hinsicht zu unter nehmen, ohne daß es ganz klar entschieden ist, ob der Eintritt Deutschlands in den Völ. kerbund unserem Batcrlande und -em -eut. schen Volke nützt o-cr nicht. (Lebhafter Bei fall rechts.) Abg. Leicht lBanr. Vp.) bemerkt, der Note stimme seine Partei grundsätzlich zu. Bet den weiteren Erörterungen müsse unbedingt ge fordert werden Gleichberechtigung Deutsch lands und volle Gegenseitigkeit. (Beifall.) Der Schuldlüge der Vergangenheit müsse en», gegengewirkt werden. Die Räumung der Ruhr sei nicht zu begrüben als ein Akt des be sonderen Entgegenkommens, sondern als die einfache Wiedergutmachung einer Widerrecht- lichkett. Ohne Räumung Kölns könne nicht -er Fuß nach Genf gesetzt werden. Frank reichs Furcht vor Deutschland sei nicht zu vcr- stehen. Bis zur allgemeinen Abrüstung müsse eine Regierung geschaffen werden, die Deutschland in Lieser Hinsicht gerecht werbe. Abg. Graf Reventlow (Völk.) wendet sich gegen die Deutschnationalen, bei denen wahre Seelenruhe hinsichtlich der Außenpolitik ein getreten sei. ttber das Februarmemorandum, gegen daS die Deutschnationalen sich wandten, sei man schon weit hinausgegangen. Seine ""'-»ej habe beantragt, zu untersuchen, in wieweit die Dawes-Gesetze verfassungsändernd »eien. Wie die Dawes-Gesetze, so laufe auch der Sicherheitspakt darauf hinaus, Deutsch land unter die Herrschaft des Konzerns der kapitalistischen Westmächte einschließlich Ame rikas zu bringen. Dieses Ziel werde den Westmächten erleichtert durch die oberfläch. leiche leichtfertige Diplomatie deS Außenmini. sters, die auch sein Memorandum vom Febru- ar kennzeichne. Das französische Entgegen kommen in der Räumungsfrage war nur von der Absicht diktiert, den GtcherheitSpakt Deutschland schmackhaft zu machen und den Außenminister Dr. Stresemann im Amte zu erhalten. Entweder man verzichtet auf Elsaß- Lothringen oder man verzichtet nicht, einen Mittelweg gibt eS nicht. Der Redner wendet sich zum Schluß gegen einen Eintritt Deutsch land» in den Völkerbund. Reichskanzler Luther: Wie der parlamen- tartsche Abschluß der Erörterungen sich ge- stallen wird, ist unbekannt. Ich kann mich deshalb nur aus die tatsächlichem AuSlaffun. gen der KraktionSreüuer stützen. Gewiß find in der Beurteilung des Vergangenen, Gegen, wärtigen und Zukünftigen Abweichungen zu tage getreten. Auch politische Fragen aus an deren Arbeitsgebieten sind in die Erörterung hineingeklungen. Das hindert nicht die Feststellung, daß im Endergebnis eine große Mehrheit der Note der Reichsregierung an die französische Regie rung zustimmt. Tie Rcichsregierung kann hieraus den Schluß ziehen, daß sie mit ihrer Stellungnahme den politischen Willen der gro ßen Mehrheit des deutschen Volkes zum Aus druck bringt. Selbstverständlich werden wir alle Maßnahmen auf das von uns erstrebte Gesamtziel eiustelleu. ES handelt sich darum, durch ztelbewußte Verfolgung des StcherheitsgedankenS eine dauerhafte Grundlage für den europäischen Frieden zu schassen. Ich kann allen Rednern beipflichten, die betont haben, daß die wirt, schaftliche, soziale und kulturelle Lebensfähig- kett Europas und voran auch Deutschlands da von abhänqt, daß ein wirklicher Friede ge- schassen wird. Die deutsche Regierung ist ein. mütig von der Wichtigkeit dieses hohen Zieles durchdrungen und entschlossen, es mit allen Kräften zu erreichen. Andererseits muß die deutsche Regierung bei den weiteren Schritten fest im Auge behalten, daß die großen Grund« gedanken, die allein ein friedliches Zusammen arbeiten der Völker ermöglichen, auch Deutsch land gegenüber zur Anwendung gebracht wer den. (Sehr gut! rechts!) Deutschland kann ei nen Sicherbeitspakt nur auf der Grundlage der Gleichberechtigung und Gegenseitigkeit ab'chlie- ßen. Auch die großen neuen Rechtsgedanken, die daS Grundgerüst des Völkerbundes dar stellen, wie das Selbstbestimmungsrecht, dür. sen nicht etwa durch eine Neuabmachung ge schmälert werden (Lebhafter Beifall.) Auch hinsichtlich der Völkerbundssrage möchte ich noch einmal auSsprechen, daß die Darlegungen, die die deutsche Regierung schon im September memorandum betreffs deS Völkerbundsein- (ritte» gemacht bat, gerade von dem Verlangen der deutschen Regierung getragen sind, eine wirkliche Gleichberechtigung im Völkerhunde für Deutschland zu erzielen. Es ist ein vollkommen unhaltbarer Zustand, daß während der gleichzeitige« Durckksiß- rnaa der Entwassnnnq bis zv einem Grade der Deutschland im wahrsten S-nne des Wortes weßrlns gemacht ha» (Sebr wahr!), andere Länder in ihrer Newafs- nnna iortsckreiten und la die im Versailler Vertrag vrvklamieete Abrtistnna zn einem toten Buchstaben macken. Deutschland muß dafür sorgen, daß eS wenig stens eine rechtliche Gewähr dafür bekWimt. daß sein Gebiet nicht Aufmarschgelände und OyerationSplatz für die etwaigen militärischen Auseinandersetzungen werben kann, die aus dem allgemeinen Rüstungswettbewerb trotz oder gerade infolge des Völker bundsvertrages entstehen können. (Sehr gut!) Kein Zweifel ist darüber aufgetauckt. daß die endgültige Regelung der letzt in Erörterung befindlichen allgemeinen Fragen erst möglich ist wenn alle mit der Entwaffn»«« zukam» menhänacnde« Kranen und auck die Räu mung der nördlichen R*»«-inlandzone be friedigend erledigt sind. Für ganz selbstverständlich halte ich, baß die jetzt im Gange befindliche Räumung des Ruhr, gebietes nicht etwa nur eine Truppenverle. gung darstellt. (Sehr richtig!) Zu der von meh. rcren Rednern in dieser Richtung geäußerten Sorae kann ich Mitteilen, daß bisher keine Tatsache für die Berechtigung dieser Befürch tung vorliegt. Gegenüber mehreren Bemer- kunaen aus dem Hause stelle ich fest, daß nach Auffassung der ReickSregierunq hinsichtlich der Rückwirkung des SicherbeitSvakte» so verfah ren werden muß, daß dies« Rückwirkungen ge- sichert sind. Auch ich benutze die Gelegenheit -er -roßen politischen AnSsprach«, um dem deutschen Volke an Rhein, Ruhr und Saar die Grübe des ganzen Vaterlandes zu übermitteln. (Lebhafter Beifall) und mit besonderer An- teilnahme derer zu gedenken, deren endgültige Besreiungsstunde noch nicht geschlagen hat. (Lebhafter Beifall.) Diesem Teile unsere» deutschen Volkes wird am besten gebient, wenn die Vorstellung von der Notwendigkeit eines wirklichen Friedens in Europa sich auch außer halb Deutschlands immer mehr auSbrettet. Die deutsche Regierung wird zur Herbeiführung des endgültigen FriedenKzustandeS alles tun, was in ihren Kräften steht. (Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Rosenberg (Komm): Nach dieser Rede deS Reichskanzlers muß man neuer« dingS die Frage stellen, wie eS mit der Ein« heitlichkeit in der Regierung steht. Wenn man vorher von einem Konflikt Stresemann. Schiele sprach, so kann man jetzt ebensogut von einem Konflikt Stresemann-Luther reden. Ter Reichskanzler hat die auch von unS zum Teil gebilligten starken Vorbehalte für einen Eintritt in den Völkerbund und für den Ab. schlup des Sicherheitspaktes gemacht, die Dr. Stresemann nicht gemacht hat. Dr. Strese. mann hat einen mystischen Glauben an die Engländer. ES ist kein Zufall, wenn in die- ser HundStagshitze die beiden Finanzkönige von Amerika und England in Berlin weilen. Sie haben natürlich das größte Interesse da ran, daß Deutschland vollständig zum Lands, knecht der kapitalistischen Westmächte gegen Rußland wird. Tas würde aber geschehen beim Abschluß deS StcherhettspakteS und beim Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. (Beifall bei den Kommunisten.) Abg. v. Gräfe (Völk.): Der ReichSkanz« ler ist mit keinem Wort auf die Entwaff. nungsnote und auf die Luftfahrtnote einge- gangen. Wir protestieren gegen die Duldung dieser Schmach. Mit dem Sicherheitspakt wird tatsächlich der Verzicht auf Elsaß- Lothringen ausgesprochen. Wenn der Reichs- kanzler in diesem Zusammenhänge vom Selbstbestimmungsrecht spricht, so soll da« mit wohl die Täuschung erreicht wer. den, als hätten die im Stich gelassenen Elsaß-Lothringer dieses Recht noch. Abg. Landsberg (Soz.) gibt für sein« Frak- tion die Erklärung ab, die Sozialdemokratie stelle mit Genugtuung feß, daß jetzt auch die Parteien der Rechten die Erfüllungspolitik trieben, die sie früher bekämpften. Angesicht» der Vorbehalte des Reichskanzlers könnten sie aber den Billigungsanträgen für die Regte- rung nicht zustimmen, zumal diese Regierung alle Lasten des Friedensvertrage» auf die Ar beiter abwälzen wolle. Von den Regierungsparteien ist folgender Antrag eingegangen: »Indem der Reichstag über di« Miß- traucuSanträge der Völkische« ««d Kommu nisten zur Tagesordnnna übergeht, billigt er die Antwortnote und die Lari» znm Aus druck kommende politische Stellungnahme der Reicksreaieruttg.* Abg. Koch (Weser, Dem.) erklärt, die De mokraten hätten ein für die Regierung ringe« brachtes Vertrauensvotum ablehnen müssen, dem vorliegenden Billigungsantrag aber wür den sie zustimmen, da er sich nnr auf die von ihnen gebilligte Außenpolitik beziehe. Nach einer längeren Geschäftsordnung»-«, batte über die Reihenfolge der Abstimmung finden Anträge der Völkischen und Kommuni« sten auf namentliche Abstimmung über die Miß« trauensanträge nicht die notwendige Unter stützung. Zuerst kommt der BilliguugSautraa der ReaieruugSparteie« zur «ameutlickeu Utz« stimmung. Die Abstimmung ergibt feine Annahme mit N5 qeaen 158 Stimme« bei 18 Stimmenenthaltungen. Die weitere» Anträae sind damit erledigt und die auße», politische Debatte ist abgeschlosse».
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