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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270405025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927040502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270405
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927040502
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- LDP: Zeitungen
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-05
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Propaganda Werdings sör den Anheilsstaat Scharfe Angriffe im Reichstage gegen -en heutigen ftaalsrechtlichen Zustand -es Reiches. Ein Gegenslob Tschanglsolins. — Das Ableben König Ferdinands von Rumänien bevorstehend. - Das englische Gewerkschaslsgeseh. Die -rille Lesung -es Saushallplans. IDrohtmeldung unsrer Berliner Lchristleiiung., Berlin, 5. April. Aus der Tagesordnung steht die dritte Lesung deö ReichöhauShaltplanS sitr 1927. — Abg. Tr. Hilscr- ding «Sozi behandelt zunächst die Stellung der Deutsch, nationalen in der RegicrungSkoalilton Es gebe auch bei den Tcnischnationalcn Männer, die ctnkchcn. daß die Wieder herstellung der Monarchie nur nach einem fürchterlichen Bürgerkrieg möglich wäre. Diese Männer hätten daher die neuen Richtlinien anerkannt und damit die unbedingte Zu stimmung zu der bisherigen Außenpolitik ausgesprochen. DaS könne mit einer gewissen Genugtuung sestgestell» werden. Anderseits gebe cS Männer, die an ihrer unerschütterlichen Ueberzcugiing non der Güte der Monarchie scsthiclten. DaS gelte besonders von den Deutschkonservativcn, und cs wäre inüiciiant, zu erfahren, ob Gras Westarp dieser Partei immer »och angchöre. Die hcutiacn staatsrechtlichen Zustände seien unhaltbar, namentlich bedürfe das Verhältnis Preußens zum Reiche einer gründlichen Prüfuna und Acnderung. DaS unallickiiche Verhältnis zwischen dem Reich und den Ländern müsse durch Ucbcrgang znm Einheitsstaat geSndert werden. Dem Födera lismus müste ein Ende gemacht werden. Seine Freunde lehnten den Etat ab. alö Protest gegen den Partikn- lariSmus, gegen staatsrechtlichen Rückschritt und als Demonstration kür den Einheitsstaat. In dem Etat seien auch die sozialen Ausgaben stark herabgesetzt und auf der anderen Seite die Lasten der minderbemittelte» Bevölkerung durch Stcincrung der Agrarzölle erhöht worden. Bon Herrn kurt ins könne sa kein Sozialismus verlanat werden, aber etwas mehr BcrständniS für die Not des Volkes sollte er doch haben. Das Arbeitszeitnotacsetz sei durchaus un genügend. Den Weh re tat lehnten seine Freunde nicht gruudiäniich ab, verlangte» aber, daß die Wehrmacht z» einem zuverlässigen Instrument des Schutzes der Republik gemacht werde. - Abg. Müller»Franken iSoz.s erklärt es für einen uner träglichen Zustand, den sich das Parlament nicht gefallen lassen könne, daß bet der dritten Lesung dcS Etats nur drei Minister im Saale anwesend seien. Er beantragte Vertagung um eine Stunde, damit der Regierung Gelegenheit gegeben werde, zu erscheinen. Der Antrag wird gegen die Stimmen der Linken abgelehnt. — Abg. Torgler iKvmm.s meint, eS sei ebenso charakteristisch wie die Abwesenheit der Minister, das, die Regierungsparteien offenbar zum Etat nicht mcbr das Wort nehmen wollten. Wenn die Sozialdemokraten den Etat ablehnten, so müßte er beinahe sagen: „Welch eine Wendung durch Gottes Fügung!" Die Opposition der Sozial demokraten sei nur eine Schcinopposttion und werde eS auch in Znkunst bleiben. Abg. Dietrich-Baden (Dem.) drückt seine Befriedigung darüber aus, daß die Regierungsparteien einen Antrag vor- gelcgt hätten, dessen Gedanken sie dem demokratischen Antrag, der volle Klarheit und Durchsichtigkeit des Etats verlange, entlehnt hätten. Der bäuerliche Betrieb müsse so auS- gestallet werden, daß er leinen Mann ernähren könne. Ein IcistuiigSsähiger Mittelstand müsse ausrechterhalten werden. Die Frage der Handelsverträge dürse nicht vom reinen Intercsscnstanbpunkt aus betrachtet werden, sondern von einer höheren Warte. Die Landwirtschaft sollte sich lieber aus eine endgültige Lösung einstellen. Die Junglehrer hätten weiter- gchcnd unterstützt werden müssen. Der Redner bespricht dann die Acußerung Dr. StresemannS zur Konkordatssrage. Die Freude der Demokraten darüber, daß sich da wieder ein ac- mcinsamcr kulturpolitischer Boden sitr die liberale« Parteien zu finden ichien. sei aber leider «ach der neue« Erklärung StresemannS von kurzer Daner gewesen. Man sei schließlich dahinter gekommen, daß hier nicht der Staatsmann Slccsemniii, sondern der Partetpolltiker Strescmann gesprochen habe, der befürchtet habe, daß ihm ein großer Teil seiner Anhänger davvnlauscn könnte. Der Redner hokit schließlich daß beim Reichsschnlgeietz sich wieder ein gemein- samcr Boden für die liberale» Parteien finden lasten werde. Abg Dr. Brcdt iWirtsch. Bergg.i erklärt, diese Frage er- sülle seine Partei mit großer Sorge, mit besonderer Sorge aber die Erklärung der Regierung, daß die meisten Ausgaben zwangsläufig seien. Sine Grundlage unserer Finanzen sei unr durch Kürzung des Gcsamtetats um fast eine Milliarde möalich Die jetzige Steuerlast könne vom deutschen Volke einfach nicht mehr getragen werden. Abg. Gras Rcventlow lNat.-Soz.s weist darauf hin. daß wir jetzt bereits die Reserven angreisen müßten, um nur den Haushalt ins Gleichgewicht z» bringe». Der Außen minister habe in leichtfertiger Weise Ueberschüssc der Wirtschaft in Aussicht gestellt, um de» DaweS-Plan durchzubringcn. Auch Luther habe gemeint, daß nach dem DaweS-Plan die Arbeits losigkeit bei uns verschwinden würde Statt besten ist sie immer mehr gewachsen. Der Redner verweist ans den Prozeß in Plauen und erklärt die Namen Streiemann und Litwin seien von nun an unauslöSlich miteinander verbunden. Streiemann müste endlich seinen Rücktritt er klären. Damit schließt die allgemeine Aussprache. ES folgt die Einzelbcratung der Etat». Der Etat d«S Reichspräsi denten und des Reichstage« werde« ohue «nSsprache genehmigt. — Bet« Etat de« RetchSministerium» und des Reichskanzlers kritisiert Abg. Dorgler iKvmm.s die Tätigkeit der Reichs- zentrale für Heimaldiciist abfällig. — Abg. Dr. Braun-Franken ISoz.s hält eS für unerhört, Kritik ans aiioiiymc Briefe aus zubauen. — Als Abg. Höllein iKvmm.s de» Sozialdcmokraicn zürnst „Blöde Assen", wird er zur Ordnung gerufen. Der Etat wird bewilligt. Beim Etat des Auswärtigen Amtes bekämpft Abg. Stöcker iKomm.s die zum ersten Mal in den Etat ein gestellte» Ausgaben für de» Völkerbund. Abg. Müller-Franken iSoz.s beantragt die Herbeirusung des ReichSaußcnmtnisters und Aussetzung der Verhandlungen bis dahin. Bald daraus erscheint Dr. Strescmann, und die Sitzung nimmt ihren Fortgang. — Abg. Dr. Breitscheid iSoz.s stellt fest, daß die Regierungsparteien in der Außenpolitik formal einig seien, wie auch die Sozialdemokraten diese Außenpolitik billigten. Sogar der dcntschnattonale Justiz- minister Hergt habe anerkannt, daß die Außenpolitik zwangsläufig sei. Leider sei diese Lrlcnntniö reichlich spät gekommen. Der Prozeß in Plaue n zeige deutlich, in welch enger Beziehung die Hetze gegen Tr. Strescmann mit der Dentschnationalcn Bolkspartei stehe. Der Redner fragt den Außenminister nach seinen Aeußernngen über das Kon kordat. ferner nach dem Stande der albanischen An gelegenheit. Troß aller Sympathie für das chinesische Volk könne man die Kantonregierung nicht ohne weitere« aner kenne«. da sie vom Volke nicht gewählt sei. Relchsauherrminisler Dr Slresrniann: Abg. Dr. Breitscheid hat im Eingang seiner Ausführungen darüber Beschwerde geführt, daß ich bei den Verhandlungen über meinen Etat nicht gleich anwesend gewesen sei. Ich dar demgegenüber daraus Hinweisen, daß schon vor längerer Zeit im Auswärtigen Amte Verhandlungen mit Vertretern der saarländischen Bevölkerung anaesetzt worden waren und eS nicht möglich war, diese Herren für eine andere Zeit zu bitten. Außerdem habe ich unvermutet den B e s u ch e i n c s Gesandten erhalten, der heute stattfindcn mutzte^ und bin deshalb zu spät zu Ihnen gekommen. Herr Dr. Äreitschcid ist auf Ausführungen von mir über das Konkordat zu sprechen gekommen, von denen er sagte, ob ich auch als Außenminister die Zurückweisung eines Reichskonkvrdats für wünschenswert hielte. Ich sehe in meiner Stellung zu dieser Krage in keiner Weise eine Differenz zwischen Außenminister und Parteiführer. Ich habe gegenüber der Förderung einer grundsätzliche« Ablchnug des ReichskoukordatS daraus hin gewiesen. daß cS sich hier meines Erachtens um eine andere Situation handele, nachdem einige Länder Konkordate zum Teil bereits abgeschloffcn haben und den anderen Ländern, die teils in Vorbereitung sind, habe ich gebeten, diese Frage zn prüfen nnd die wettere Entwicklung abzuwarten. Ich befinde mich in vollster Uebercinstimmung mit den Erklärungen der Reichsregicrung zur Konkordatssrage. — Wetter ist an mich die Anregung gestellt Uber den , Stand der albanischen Frage, wenn man das so nennen darf, hier Mitteilungen zu machen. Ich halte das nicht für wünschenswert. Es finden gegenwärtig Verhandlungen statt über eine Regelung, die die Sicherheit geben soll, daß der Friede zwischen den beiden beteiligten Mächten erhalten bleibt und auch die albanische Unabhängigkeit selbst gesichert werden soll. Wir sind unter richtet über die Verhandlungen nnd Sondierungen zwischen vcrschied-nen Mächten, die auch unter Beteiligung Deutsch lands stattsinden. Ich bin nicht in der Lage und bitte Sie, cs z« verstehen, im gegenwärtigen Moment vor dem Plcnnm ocS Reichstages darüber z« sprechen; ich bi« aber sehr gern bereit, in der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses, die über morgen stattfindct, in der auch andere Frage«, wie z. B. die chinesische, aus der Tagesordnung stehen, vertraulich jede möglichste Auskunft z« geben. Abg. Gras Rcventlow iNat.-Soz.) tadelte, daß der Reichs kanzler und der Außenminister dem Schriftsteller Georg Brandes zu seinem 8V. Geburtstage gratuliert haben, obwohl er ein Deutschenfeind gewesen sei. — Abg. Dietrich- Baden sDem.j vermißt eine klare Stellungnahme Dr. Stresc- mannö in der Konkordatsfrage. Reichsanßenminister Dr. Streseman« erwidert: Ich habe mich vorhin bezogen auf die Erklärung, die seinerzeit der Reichskanzler durch WTB. über den Stand der Dinge abgegeben bat. Wenn der Abg. Dietrich diese Er klärung Nachlesen will, so wirb er ersehen, daß darin der Ausdruck stand, daß diese ganzen Verhandlungen sich im A n f a n g S sta d i u m der Beratungen in den Restarts be finden. Ich bin infolgedessen nicht in der Lage, über die weitere Entwicklung der Dinge hier eine Erklärung abzu- geben, zumal sie doch davon abhängt, wie die Berbältntsse der Verhandlungen zwischen Preußen und dem Vatikan weiter vorwärts gehen. Wenn Sic meine Uebcrzcugung misten wollen, so mache ich kein Hehl daraus. Nachdem mit Bavern ein Konkordat abgeschlossen und Verhandlungen von Preußen über das Konkordat geführt werden, meine ich. daß e« wünschenswert ist. ein Reichs« koukordat adznschlicßen. . Damit schließ! die Debatte über den Etat des Ans- >vä »Igen. ^ Noch rechtzeitig enilarvl! Deutschfeindliche Propaganda eines tschechisch»:,, „Wistcnschaitlcrs". Von Dr. Frau» Thierselder, Deutsche Akademie, München. Deutsche Ahnungslosigkeit auf propagandistischem Gebiete lodcr war eS schlimmeres?» hat eine neue Blüte getrieben: In der Ncichshauptstadt Berlin ist vor kurzem in dem Ver lage Hemel u. Kompagnie die Ucbersctzung eines tschechischen Werkes erschienen, welches einen so infamen Dolchstoß gegen das internationale politische Ansehen Deutschlands führt, daß alles getan werde» muß, um die Ocffcntlichkeit diesseits und jenseits der Grenzen zu scharfer Wachsamkeit zu ermuntern. Ter .ungesehene tschechische Statistiker Tr. Jan Auer Han tals solchen bezeichnet ihn der Verlagj hat unter dem harm losen Titel: „Die sprachlichen Minderheiten in Europa" ein Buch veröffentlicht, das — wollte man es widerlegen, neu geschrieben werden müßte. Es ist schlechter dings unfaßbar, wie ein deiitschcr Verlag, noch dazu in einem Augenblicke, als die Minderheitenfrage wegen des bevor stehenden Eintritts Deutschlands in den Völkerbund im Mittelpunkte der europäischen Erörterungen stand, ein solches Werk annchmcn konnte, das beinahe auf jeder Seite Deutsch land als einen grundsätzlichen Verächter des Minderheiten- rechteö brandmarkt, während es die Lage der Minderheiten in der Tschecho-Slowakei nicht nur für erträglich, sondern ge radezu für vorbildlich für ganz Europa erklärt. Ich muß die betreffende Stelle des Buches wörtlich ausführen, weil viele angesichts der unerhörten Quälerei des sndeten- deutschen Volksteiles durch die tschechischen Behörden glauben könnten, eine derartige Blasphemie sei überhaupt nicht mög lich. Znm Schlüsse seiner Darstellung schreibt Dr. Aucrhan bei der zusammensasscnden Ueberficht über die europäische Minderhcitcnpraxis: „Gleich nach der schwedischen Minderheit in Finnland ist die günstige Stellung der deutschen Minderheit in der Tfchecho-Slowakei zu nennen." <S. 138s. Diese Auf fassung lässt zur Genüge erkennen, zu welchen Ergebnissen der Verfasser im einzelnen und namentlich bei der Behandlung Deutschlands kommt. Mit Vorbedacht tut er so, als sei cS ganz selbstverständlich, daß jede Minderheit ohne Rücksicht auf ihre Größe, ihre geschichtliche Bedeutung nnd ihre innere national- politische Etnstclluivg von ihrem Staate die gleichen Sonder rechte sondern dürfe: man könnte meinen, er sei einer von jenen unverbesserlichen Theoretikern, die in dem Bestreben, ein Unrecht gut zu machen, womöglich zwei neue begehen, wenn man ihm wenigstens den guten Glauben zubilligen könnte. Aber das ist bei seinen blindwütige» Angriffen auf alles, was deutsch ist. bei seiner unbedenklichen Verwendung falscher Zahlen und bei seiner völligen Urteilslosigkeit gegen über seinem eignen Volke ausgeschlossen. Er gehört zu jenen tschechischen „Wissenschaftlern", die wie die Entdecker der Königinhofer Handschrift selbst die Vergewaltigung -er Wahrheit für erlaubt halten, wenn sic sich davon für ihr Vaterland einen Nutzen versprechen. Es ist vollständig unmöglich, die zahllosen Entstellungen und Verleumdungen in einem kurze» Aufsätze zu berichtigen, es soll im folgenden nur an ein paar besonders handgreif lichen Beispielen erläutert werden wie Anerhan— sicherlich oft recht geschickt, diese Anerkennung kann ihm auch der Gegner nicht versagen — die deutsche Minderheitenpolitik angreist. Darf man doch annehmen, daß in dem Augenblicke, da Deutsch land wirklich einmal im Völkerbünde de» Finger in die wun deste aller europäischen Wunden legen wird, dieselben An schuldigungen im vielstimmigen Chore ausS neue erhoben werden. Nach Aucrhans Ansicht hat Deutschland, von einigen südöstlichen Staaten abgesehen, die meisten Minderheiten, er zählt nenn ans, unter denen auch die Niederländer nnd di« Tschechen vertreten sind. DaS macht Eindruck — namentlich dann, wenn man sich erspart, ^Zahlen zu nennen. Daß die Masuren zu fast hundert Prozent für Deutschland gestimmt haben und durch de» Mund ihrer Führer wiederholt erklärt haben, sic wollten keine Minderheit sein, kümmert ihn ebenso wenig. wie etwa die Tatsache/ daß das Friesische keine lebende Sprache mehr ist und nur dialektisch von ein paar tanscnd Nordseefischern noch gesprochen wird. An anderer Stell« behauptet er, Deutschland habe annähernd zwei Mil lionen Anderssprachige in seinen Grenze», eine Zahl, die nach Dr. F. Wertheimer („Deutschland, die Minderheiten und der Völkerbund", Berlin 1926s nicht einmal für die Zeit vor 1918 zutrifft, für die Gegenwart aber geradezu lächerlich ist. Man bedenke, daß bei der ReichStagSwahl im Dezember 1925 ins gesamt 92 961 Stimmen für die vereinigte Mindcrhcitcnliste abgegeben worden Nnd! DaS würde selbst bet weitherzigster Schätzung keinesfalls mehr als 3?>0 000 Einwohner ergeben, die sich bewußt alS zu einer Minderheit gelrürtg betrachten. Bei der Zerstreuung, in der die fremden VolkSsvlitter im Reiche leben, ist eS kein Wunder, daß sie in keinem Wahlkreis« ein Mandat erringen konnten. Dr. Aucrhan sieht darin natür lich eine Vergewaltigung der Minoritäten und weist auf bi« kleine deutsche Minderheit in Dänemark von 26 000 Köpfen hin. die einen Abgeordneten im Folkething haben. Abgesehen davon, daß die deutsche Minderheit übereinstimmend mit etwa «0000 Köpfen angegeben wird (anders wäre eS auch nicht zu verstehen, wie bei der letzten dänischen Wahl im vorigen Jahre in Nordschlcswig 10 «28 deutsche Stimmen abgegeben werben konnten», ist es die reinste Demagogie, in dieser Beziehung Dentschland mit dem zwanzigmal kleineren Dänemark zn vrr«
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