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Dresdner neueste Nachrichten : 25.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192804255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19280425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19280425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-04
- Tag1928-04-25
- Monat1928-04
- Jahr1928
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.04.1928
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Die M« pitzzykWY « ten-W « An ex ·W’;YCMMQMU k i t« ot ntt l- TUÆIMWFUYWIOMF teilst-T scks sie von M« Island Nathtidt erkalten inse. das die Arbeit du der Dienstes«-rasche Fittfchtitte suche und tm Latcke der Recht beendet sein tvttrdr. Auch Chambertin kommt Sondextabeldienst der Dust-net Neu-stets Nachrichten " . - .- darifvth (Connecticut), 24. «April. Durch sunited Preß.)- Der Ozeawflieger Chambe rliu ist lgestern nach Greenly Island gestattet, um den deut- Fchen Flieget-n seine Unterstützung anzubieten und sie auf ihrem Fluge nach New York zu begleiten. ~Weiirennen-« nach dem Glion Sonderlabeldiesnst der Dresdnelr Neuesten Nachrichten SchZlquceh 24. April. CDtmh United Pres) ·’ M stät-kümmern »de- , Konstruktmrs des von Ast-Im bei kiycm Imqu sandten Linde-ers ·- äit Loch-ed« besteht die RIGHT-Tit Atti-es Weitre-streu- uach dem Stil-vol zwischen Wusins unsd »dem Ozeanflieqer Byvd im Laufe des Sommers. Umsinö soll bang-b Ue feste Absicht haben, spätestens zu Mitbegslnn einen Flug zum Südpol zu unternehmen Zu dieser Zeit- düvfte auch Borbs Südpolexpeditsion im antattttfchen Gebiet bereits ein getroffen ietm - « Die WienerSpionage-Assairc Metkwütdiqe Bekiufchwiqsvekfuche - Plößliche Abreise des ifchechoiflowafifcheu · s " Wiliiämitachös « v telegrammuufres Korrespondenuu s - id. M St April , Der gestern qemeldete Diebstahl von seien des deereeniiniiterinrns iit noch lange nicht vollitiindia geklärt- Es sind drei Hosriitean dieser Sache beteiligt: l. der richtige vatat «in der Tele graphendirektiorn der sieh von einein unbekannten Jn dividuuin Akten ahsehwindeln lieh. die ihm sur Lini hewahrnnq itheraeden wurden; D. der angebliche dofrat im Deeresrninisterinm der den Auftrag son tludsolgung der Akten gegeben hahen soll, nnd ti. der «Beichwtihtiqnlnqshoirat«. der ieht alles so hinstellt, als-ob ed;t»ihe-rhanpt nichts witte. Die aud qesolqten Akten sollen ,qar keine aktuelle Leder-muss sondern nur »historisehen Wert-« haben. Bald tollen sie aus dem Jahre.lol7 stammen und von dein Dieb, Um sie zeitgemäßce nnd wertvoller zu machen, ans das Jahr 1927 umgeidlsrht worden ieiin bald tollen iie and den-Jahren IM nnd- 1921’ stammen. Die offiaidsen Angaben schwanken stark. Man steht ihnen mit größtem Mit-trauen qeaenither. Es handelt iith ia nicht nn- einenyisndern rni- ieit sahen nnd Monaten wiederholte datequ entdeinheerecs ruinifteriiuin niid es Insect sitd such nicht tun since-le Altendiehstthles allein, sondern nni DWTMI sit Spivuanezwerlein - Zuannsten roeleher Macht? Man sagt. wie schon gestern erwähnt wurde. en aunsten Polen-. nnd einer der . Verbrecher soll sogar ausdrücklich gestanden haben, daß« er von Polenhezahlt wurde. Mein die Oessenilithkeit will daran nicht recht las-dein weil Polen gar kein Interesse an iisterreirhifrhen Deeresakten hahen kann, da es nach menschlicher--"Bdranssiiht mit Oefterreirlz mit dem es gar keine gemeinsamen Grenzen hat, nie mals in krieqerisrhe Konflikte geraten wird, nnd Oesterreirh auch nicht al- Insmarsrhs oder Durch-. marschaebtet fiir Polen in Betracht ;komrnt.. Man Yimmt also an, das in Wirklichkeit eine ganz andre Macht ein Interesse nnden betreffenden Akten hatte. Von einer Seite wird mit Bestimmtheit behauptet, daß dieie sitt-It- mki,-der· sittliches- Miit-111 Kapitiind Lind- desistiiitttatiaihes dee We; ic«nvsin-u«·wwsiiwst mal Im i- sit-. lIUIIMUIxHiieht Mantiss-sitt auch-- bei-, oval-ich die Sache .ichvn-«i«ieit wehran soeben spielt-»Ob« s« polizeiliche Pornnteriiichniig irdon adaesihloiLeW »die Spichuldiaien stefnutbxiidvii in Untersuchungsast tin andedgerM destndein trdhdern keinerlei a rntltrh e Neu-Mc- .."t bitt Fall maeaeden wurde, sondern ersi« einezfrsink N exdnnedie Ungelegenheit in - « ssss - ...,1 z, » i« « «kz;k«k;..s«:3"i«s«. «- fstattsam-tagen ist noch, baß außer den bereits ge nannten zwei ehemaligen Offizieten, dein gewesenen Artillerieoberleutnant · Gug e n N ein dl . und dem geweieneni sLentnnni ·Reebnung««iibret G. M ü lle r, noch ein dritter ehemaliger k. u. k; Ossizier in die Sache verwickelt ist, und zwar der nensionierte Oberstleutnant Danikc Auch er ist, wie seine beiden Kann-lieer in ber Haft des Sitgfgerichts. Man siebt, drei Ofsiziere bemühten sich, tun Akten zu entwenden. . Bei 'dem.einen, Reian, · wäeben sogar Einbruchbwertseuge gefunden. leindl ging als ebemaligee Offizier im heeresministetimn oft ein und ans-. Die Werkzeuge trug er bei sichs-un jeder zeit sur Gnmenbung von Schriftstiicken gerüstet zu fein. Und dabei soll es sitb nur im »belangloie Unwetter-« binbelnk Solche Beschwicbxignngss nnd Verlustbungsmanbner tpill das ; Publllsnn « nicht glauben und barnm bringt et auf restløjesvekannis gäbe der ganzen , Diebstahl- nnd Seit-nage nngelegenbeit. « Erhöhung der Kohleupteife scan des Zeche-W aus dei- W «. »B. Berlin-. SC. spru. Cckqeuer Dtgtberitw Jan-, de« schsøftpäoo ist te- unitzberitu bat bis Apistischin äc 111 somivuditat pä desi- Mtqg smmvtrteh Ists 1. Mai den Kohlen-tät expr-Tau dürfet-. - « " . . Der Antrag lommi ebensowenig unerwartet wie die Entscheidung des Reichsgeseitsministeriums Auch die Kohlenpteigerhddung wird gber tgu m au s r eisch en , die Belastung durch den Schiedsspruch wettzurnachem Das Rudrkvbleni iyiidikat wird infolgedessen die Dieser-engen an das sogenannte umstritiene Gebiet, die nicht auf lang- Nliige Verträge erfolgen, einstellen. Di e we is teer - Folgen werden« Jeierichichien uusd vßeleg fchafstsuetminderusngen fein. schen-ein glaubt num, das die Stillegungsliewegung davon die so 000 Bergardeiier ergreifen iswirdg Die se ei cis l- ab n hat nun den gesuchten Grund sur chte die deutsche Halt-wirtschaft ichiidågbende t a e i i erpsdungspyliiib Die Reich ahn ist nun einmal der gtdßfe Berdrnucher. p- . ·"s XII-« Die deutsche Justiz Bon Richard Bahr- Eugen Schiffer-, den die Parteien nun schon die dritte Legielaturperiode feiern lassen, hat ein Buch veröffentlicht, das von sder deutschen Justiz handelt-) Kein eigentliches Juristenbuch. »Es geht vom Recht aus, aber- es verbreitet sich auf seinen rund 400 Seiten so ziemlich über alle Lebens verhältnisfe , Es ifi wissenschaftlich und zugleich ein Buch für jedermann. Es greift, um die Gegen-wart zu evklärem;weit in die Vergangenheit zurück und findet daneben noch Zeit, zu den Problemen sich zu äußern, die erst das Gestern oder Heute aufwarsen. Jn ihm sind lange Partien, die mit Refo r m en im Rechts-wesen sich beschäftigen und dafür werben sollen. Doch niemals bleiben »diese Abschnitte in die Sphäreabftrakter Theorie gelbannh Immer wieder stößt man aus« Verkniipfungen mit dem, was in Politik und Wirtschaft, in Staat und Gesellschaft an jedem neuen Tag uns umgkth . So ists dieser Schisfuschehand ein rechtes Lebensbuch geworden »Auch in dem Sinne· daß hier ein Mam- osn seltener Atti-näh ein loderndes Temperament selbst heute noch, da die Grenze des Patriarchenalters ihm nicht mehr ganz fern ist, die Summe seines Schaffens zieht. Er kam non der Justiz, war Amt-suchten dann Land richter in Magdeburg. Hernach Rat am Kammer gericht und am Oberoerwaltungsgericht. Inzwischen hatte Schiffer sich der Politik verschrieben, war, als die Parlamentarisierung leise Oholy Unterftaatssekretär im Reichöschatzamtz hinterher-, im neuen Staat, Finanz· und schließlich Instizministergewordem Nun schrieb er im Ruheftand, der keine Ruhe kennt, ung; dieses Buch zur Ehrenrettuna, besser zur Rettung der deutschen Justiz: so rundet sich ihm das Dasein. i « i Jn der Tat: was Schisser uns hier vorlegt, ist keine Avologie der deutschen Justiz. Nicht der Richter, nicht der Gerichte, nicht des Rechts, mit dem jene messen und wir gemessen werden. Er kann ; sehr schars, sehr bitter und ätzend werden, scho , nungslos in der Darlegung von ihm isreilich nicht « nur von ihm)"beklagter Mißstände. Aber diese Kritik kommt aus eisernder Liebe. Strömt aus einer Seele, die nach Objektivität und Unparteilikkkeit ringt. Und indem sie zu schildern versucht; wie a es so kam, nicht verletzt und die Wirrnid nicht mehrt. Es gibt Leute, die dad, was man heute die »Vertrauenskrise der Justiz-« nennt, rundweg zu leugnen geneigt sind. spDruck erzeugt eben Gegendruck. Wenn ein geschworeue, radikale Parieileute von dem »Para graphenpovanz sogenannter richterlicher Unabhängig keit« reden, oder allen Ernsteä vorschlagen, daö Bei spiel Juled Ferryd nachzuahmen und im Dienst der Parieivolitik die Unadsetzbarkeit der Richter aus sechs Monate zu subvendierem wenn Literaten, die ihr Gieichmaß verloren, die Justiz »ein politisches Rache instrumenk heißen, erweckt diese Verallgemeinerung natürlich trohigen Widerspruch AberSchisser wird schon recht haben: Fehlurteile sind gefällt worden, und was an ihnen häutig am meisten ver droß, war die gekünstelte und geschraubte Art ihrer Legt-imde »Sie schmeckt ost nach einer Porziai Judikaturiund erweckt den Eindruck, als ob der, der sich ihrer- Dialektik bedient,« ihr dasür dankbar ist, daß er durch sie um eine ihm unsympa thische Entscheidung herumkommU Soll man deshalb in eine Gelegenheitsgesetzgebung ab ikato idie ach,« wievielte) sich stürzen? Schif ser rat zul einer psychologischen Betrachtung des Problems. Die vorhandenen Mißstände scheinen ibm zu sehr—wesendlicheu Teilen nurdie Kehr se«ite«von Otgenschastem die bisher als vor nehmster Vorzug deutscher Richter geschätzt wurden. Deren Unabhängigkeitgvrinziv richtet sich nun einmal gegen den jeweiligen Inhaber der Macht im Staat. Daß an Stelle des absoluten Fürsten heute ein andrer Träger der Souveriinität dasteht, hat an der grund sätzlichen Richtung und Natur der Institution nichts geändert. Aber nach nnd nach werden, auch ohne brutale Zwangsmaßregeln die Dinge schon noch sich zurechiriickein »Die Vertrauendlrise ist schließlich doch bios eine akute und partielle Justinkriir. Sie ist nur durch eugenhlichiiche und vorübergehende, in « der Staatsamwiilzung und ihren Folgen wurzelnde, mit eintretender Beruhigung verblassende, also sriiher oder später verschwindende Zeitverbältnisse und Zeit- O) Uns-n Schiffen Reichsininmet q. Da Du deutsche Instfr. stimmt-e einer durchgreifenden W-« Inhiscttssuisan-is Verm-. .. . umstände beruorgerufesn und bedingt und erstreckt sich im wesentlichen auch nur aus ein sachlich abgegrenztes Gebiet, die politische Kriminaljustiz.« Vielleicht wird es nützlich sein, daran zu erinnern, daß die Regierung in diesen Stücken ja auch keineswegs aus gott ergebeneö Duilden beschränkt ist. Richter und Gerichte sind unabhängig, gewiß. Aber die Regierung ernennt die Richter und Beförderung und Versetzung liegen in ihrer Hand. Man will nicht als Landrat sterben hat - glaube ich —, der selige Meyer iArnswaldei einmal im alten preußischen Abgeordnetenbaus gesagt« Man will auch nicht ewig Hislfsrichter oder Amts gerichtsrat in Lyck oder einem weltvergesfenen Esset-. nest bleiben. · - ist«- Schlimmer dünkt Schiffer die «Dauerkrise der deutschen Justiz«: die Entfremdnng zwischen B 01l und N echt. Ihr im Grunde. in Darstellung wie Reformvorschlägen, ift dieses mit dem Derzbint gefchriebene Buch gewidmet- « Des Uebels Wurzel ist für Schiffer die Rezevtion des römischen Rechts, sozusagen die juristische Erbfünda Seither ist das Unheil in das deutsche Haus gezoaem Alle Gebreste, über die wir stöhnen und, je nachdem, uns erhitzen, fließen ihm aus solcher Quelle: die Volksfremdheit des.Rechts, die Weltfremdheit der Richter, die Rechtsfremdheit des Volkes. Bis ties in das Is. Jahrhundert hinein wäre die deutsche Rechts entwicklnng gesund und erfreulich verlaufen. « Un mittelbar, wie Sitte und Sprache, aus dem Volks leben aufsvrießend. Und weit über Deutschlands Grenzen hinaus gewertet und geschätzt. Lübisches nnd Magdeburger Recht durchdringt bis nach Mähren, Un garn, selbst bis nach Podolien, Wolhnnien und Ruthe nien den ganzen binnenländiscben Osten-Ich möchte den Vorgang doch etwas anders sehen als Schiffer. Nicht das deutsche Recht wandert, sondern der deutsche Bürger. Der wird von den ifür ihre Person mehr oder weniger germanisiertens flawischen Teilfiirften gerufen, damit er ihnen Städte gründe oder schon bestehende Ortschaften mit Handel und Gewerbfleiß erfülle. Der deutsche Stadtbiirger aber zieht nicht allein in die Fremde: er nimmt sein deutsches Recht mit und bleibt durch es und dessen Schövpenftühle mit der Heimat verbunden. Die von Jmperium und Sacerdotium, will sagen von weltlicher und kirchlicher Gewalt, geförderte Rezeption des römischen Rechts versetzt das ist richtig dieser Entwicklung den Todesstofz. Aber war die Rezeption wirklich aufzuhalten? Mir ist das immer als ein Gelehrtenstreit erschienen, ähnlich dem andern iiber die italienische Politik der mittelaltcrlichen Kaiser. Ist die Renaissanee aufzuhalten gewesen? Auch die hat nicht alle in den romanischigermanischen Kultur kreis gebannten Völker gleich stark und nicht alle zu gleicher Frist erfasst: nach England zum Beispiel kam sie erst unter Heinrich vIIL Aber irgendwie erreicht bat sie doch alle. Genau so wie alle die andern großen Strömungen und Bewegungen, die seither über unsern Kontinent, den alten soder dessen westliche Hälfte), hinflutetew its- Dennoch wird ed zutreffen, daß das römische Recht in den rund 600 Jahren seiner Herrschaft das metho dische Denken unsrer Juristen geformt hat. So sehr nach seinemßilde geformt, daß sie selbst heute von ihm fich nicht loszuringen vermögen. Die papierne Sprache unsrer Gesetze und ihrer Bandwurmi p a r a g r a p h e n mag wohl daher sich schreiben. Und sicher jene ~infernalische Fähigkeit« unsrer Juristen, ~legislative Gedanken zu formulieren und in ge gliedertem Aufbau eines Gesetzes zusammenzufassenC Wohl auch die Neigung, nicht das Recht zu brechen oder zu beugen, doch durch Tüftelei und findige A u S le a u n g gelegentlich es zu b i e g e n. Schwie riger schon dürfte der Nachweis sein, daß sust an der unubersebbaren Fülle des modernen Rechtsstosfes die Rezeption die Schuld trägt. Und diese Ueberfülle ist doch das eigentliche Kreuz. Die Massenbaftigkeit ihrer Vorschriften, Bestimmungen, Regeln, Weisungen, Un ordnungen, Befehle, Verbote und Irlaulmisse, die das Recht zu einem unhandlichen, ungefiigen, unüberfichts lichen Gebilde gemacht hat. Und die in nicht durchweg edlem Wetteifer der Parteien die parlamentarische Demokratie durch die bemmungslose Flut ihrer Au träge und Anregungen Session fiir Session noch zu - mehren hilft. Das ist, ruft Schiffer« der »Banlrott desgeschrtelsenendiechtskisie führten einer Ueber-.
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