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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188902065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-06
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1889
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Erscket«^ täglich früh M/. Uhr. Re-«ti«u und Lr»rtMo» J,haunc«aasse 8. Sprechfiunden -er tlkdiüi»«: Bormitlag« 10—12 Uhr. D Rachmliiags 5—S Mir. Itz, Hi4 UV«»»»« -i«»rc-nh>kr «--«Icitot, »Ulcht stch ' »s, U«»««ri»o »ich» »«»»diüh. »nna»«e »er für »ie nSchstsolgend« >»««er sesttmmten Fnlrrate «» Gochei,tagen »t« I tlhr Nachmittags, „ Sonn- u»s Festtagen srütz bt«',,» Uhr. Z, -rn /ttigie« für 3»s.-A«nah«e: Otto Klemm, Universtiätsftraße 1. L.ul« Lssche, Katharlnrnftr. 23 Part, und König-Platz V, «nr bi« '/,S Uhr. UchMerIllAMatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- nnd Geschäftsverkehr. « Adon«e»-«t»prel» »terteljädrlich 4V, Mt. tncl. Vringerloha 5 Mt., durch dt« Post bezagn» K Mk Jede einzeln« Nummer 20 Ps. Belrgc^mvlar 10 Vs. Gebühren für Extrabeilage» (i, Tagedt-tt-Formet aefolzt» »h«e Voflt>e!öld«rung KO Mt. »tt Poftbessrderung 70 Mt. Inserate 6 gespaltene Petitzeile »0 Pf. Größer« Gchmtro laut uns. Preisderzeickniß. Tadellarlscher «. Zlffernsatz nach Hetzer« Len?. Rtktiuurn »ater d«n «edartlaasfirich dir sqelpalt. Zeile 50Ps„ vor den Fa«illr»»achr«chte» b«e «geipaltrae geile 40 Pf. Inserate find stet« an die Oxpetztttan »u lendn,. — Rabatt «tr» nicht gegedea. Zahlung praeuuwsnuulo oder dnrch Post« nachuahme. 37. Mittwoch dm 6. Februar 188S. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. »rteuntmichmg. Von heute ab beträgt de, der Reichsbank der Diskont 3 Procent, der Lombarvzlnssiiß für Tarlehne gegen ou«. schließlich« Verpfändung von Schuldverschreibungen des Reiche« oder eine« Deutschen Staates 3 >/,«/«, gegen verpfäutung sonstiger Eff.cten und Maaren 4°/». Berlin, den 4. Februar >889. Reichsbank-Directort»««. 3m Monat Januar l. 3«. erlangten da» hiesige Bßrgrrrrecht: vaum. «eriiuard, Wurst- und Fleilchwaorrn-Fabrlkant, -ecker. Friedrich Hermana. Frueiwehrmaua, vrnctner, Hermann August Emil, Srmenamtsbote, . —. . p-rt««««, Joses. Tüchier. Itntg» Earl August, Kaufmann, ^ asuiß. Ernst Robert, ttausmana. öeithotd, Bruno Leonhardt, vuchhäudler, Michael. August Heinrich, Kaufmann, >tsa, Loustantiu, Kansmau», Patzians, Emil Rodert, Buchbinder, Uch«t»1, »dm Saladin. Buchhändler, Gchretder» Georg, vanquier, Tdaermanu, Ernst Oscar Martin, Schutzmann, lsrUe. Gotthlls Ehregott Edmund, Eterdaudier «»d Haustzefitzer, ldicMk. Friedrich tzermann, Martthelser, triippel, Earl Hermaun. Vosischastner, luch. Paul Edmund Richard, Friseur, Weimar» Felix Arthur William, Kausmaaa. Dtkailntmachllns. Die Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgases betrug in der Zeit vom «8. J«««ar bt» S. Aebr«är dies-« Jahres im Arganddrenuer bei 2,5 Millimeter Druck und 150 Litern stündlichem Consum das 17.8 fache der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze von 5V Millimeter Flammenhöhe. Da« speeisische Gewicht stellt sich im Mittel aus 0,431. Leipzig, am 5. Februar 1889. Deputation ,« de» Ga»a«stalten. Vohnnngs Vermiethunr. Tie 2. Etage in dem der Stadtgemeinde gehörigen Grundstück Klostergafle Nr. 4» bestehend aus 1 Vorsaal. 4 Stuben, 2 Kammern, 1 Alkoven, 1 Küche, l Speise- und l Holzkammer, soll dom 1. April bs« 3«. an gegen einhald» jährliche Künbrgung anderweit vermietbet werden. Mxtbgesuche sind aus dem Rathhaus« 1. Etage. Zimmer Nr. 8 anzubnngen, woselbst auch über di« vermielhaiigs- bedingungen Auskunft ertheilt wird. Leipzig, den 1. Februar 1889. Der Vtath der Ltadt Leipzig. vr Georgi. Krumbiegel Hsl;auction. Donxrttag, den 7. Aebrnar sollen von Bor. mittag» 9 Uhr a» auf dem diesjährigen Mittelwalbfchlage dicht an der Leibnizbrücke im Rvsentbale ca. 6« Abran«ha»fe« »nd > 50 Langhanfe« iiiiter den öffentlich oushäugrnven Bedingungen und gegen soforttge Bezahlung »ach dem Zuschlag« an Ort unv Stelle meistbietend verkauft werden. Znsaneneeaknnft: an der Leibnizbrücke. Leipzig, am 2b. Januar 1889. De« Math« gsorftbepntatio». Die Ausl-reibull-. ! Legnng und Dichtung der zum Erweiterungsbau der Leipziger Stadtwassrrkunst m Plagwitz-Lindeuau nöib'gr', RohrftreSen soll bei freier Wahl unter den Bewerbern verdungen werden. An gusseiserne» MnsfearShre« «ad A»r«g,ß sind zu verlcocn: 1400 Tonnen in einer Gesammtlänqe von 30 800 m mit einem Durchmesser von 100 bi« 450 mm. Baupläne und Bedingmßheste liegen im Baubureau zu Leipzig, Tbomaskirchhof 18, zur Ansicht de, Bewerber aus; Ledingnitzhefte können durch den bauleitenven Ingenieur Herr« A. Thiem gegen Erlegung von 2 ^k für da» Doppel- stück von dort bezogen werden. Der Schluss der Auarbotsannahme findet im Ratbhaus. m Leipzig am K«. jtzebraar L88», Boruetttaas 18 Uhr, statt Leipzig, deu 1. Febmar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georg«.Rüling, Res. Ausschreibung. Di« Lieferung der zum Erweiterungsbau der Leipziger Stadl Wasserkunst in Plagwitz-Lindenau nvthigen Schieber und Hddranten soll bei freier Wahl unter den Bewerbern der« taugen werden. Es sind zu liefern: 109 Glück Eehteder von 100 bi« 450 mm Durch messer. 2S0 - Uuterflurtzpdrautru, 88 - Urderflurhydraatra. Zeichnungen unv Becingnisshefte liegen im Baudüreau zu ^,p,ig. Lhomaskirchhof 18, zur Ansicht der Bewerber aus »nd können durch den baulritenden Ingenieur, Herrn > Thiem. geaeu Erlegung von 2 für da- Doppelstück mit eia Blatt Zeichnung von dort bezogen »erden. Der Schluss der Lngebotsannahme findet im Rathhaus« zu Leipzig am 20. Februar 1889, Bormittag« lO Uhr, statt. Leipzig, de» 1. Februar 1889 D«r Rath de, Gtadt Leipzig. Rülm Or. Gevrgi. tüling. Res EülklHsch» r>i» ». «Mg, im hiesigen Rmhhansk, bestehend au« > »i« Gas- und Wasserleitung versehene» Wohnungen von sr 5 heizbare» Ri»»«», «anuner, Küche, nebst dag» Keller »nb vobenrnu» ist entweder ganz oder geirennt z» vermeiden. Mieih-Digebote^ >M«t drr^üerzetcheei- entgegen. Der »emetudeuorftund. I. Lhoma«. V. ,ehäri»> !k»»t las» Anclious-Vekanntmachsng. Freitag, dea 8. dieses Monat«, Boraeittag« von S Uhr an, ollen im hiesigen Stadthaus«, Eingang Mühlgasse Nr. 1. verschiedene Wlrthschafis,,,g>-nstLnde. Kleidunatstücke, Wand-, Taschen- und Weckuhren, 1 E>»schrac>k, eine Narbenmaschine mit Rolle für Lederzurichter, 2 Reise decken, 1 Jagdgewehr mit Futterat und verschiedene« Andere an den Meistbietenden gegen sofortige d««r« Mhlnng öffentlich versteigert werden. Leipzig, am 5. Februar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. lck. 23623. Or. Georgi. Elantz. Gesucht wird der am 25. Oktober 184« zu Greis »«alb geborene, »»letzt tn Leipzig wobnbasr ciewesene Schriftsteller Or. für Hau« Hermaun gtolte wegen Vebändigung einer amtlichen fiusertigung. Ls ergeht hiermit an ave B>Hörde» da- ergebene Ersuchen um gesällige Mit- thrtluug de- eiwa bekanuten Ausenibaltes de« Genannte». Connewitz, am 2. Februar 1889. Der Gemeinbevvrsiuu». Enlenstei». In der Nach!a^!a.t>e des Vankreviiort Oscar tubmig Aleeauder Rtzssel von hier, Eiebleber Gebiet, werden alle riejenige». welche Ansprüche an die Rachlahmasje zu habe, vermeiuea, hiermit »er- anloht, ihr« Forderungen bet Meidnng der Nichtberücksichlignng bei der Rachlahrrguliraag bi« zum r». Februar 188» bei dem als Rachlahcuraior bestellten GenchtSassessar R. Böttn« hier anzumelde, und zu bescheinige»; gleichzeitig »erden alle Diejenige», welch« zum Nachlaß schnlden, ausgesoedrrt, die Schuldbetrügr bei Meldung der Klagerhednng au dea obengenannte» Rachlahcnrator zn bezahle». Gotha, »«, SO. Januar 1880. Herzaglich E. ««tsgeeicht 17. L. Jnaker. «mtsgerichtörath. vie Lage in Frankreich. Seit dem 81. Januar, an welchem Tag« die französisch« Abgeordnetenkammer dem Ministerpräsidenten Floquet mit 300 gegen 240 Stimmen ein Vertrauensvotum ertbeilte, ist in der Eniwickelung der Krisi» io Frankreich esu schein barer Stillstand eiugetreten. unv man giebt sich ln republi kanischen Kreisen der Hoffnung hin. dass der Termin für di« Neuwahlen nach Ablauf der gesetzlichen Dauer der Abgeord» neten-Mandate ebne störende Zwischenfälle erreicht werden wird. Diese Hoffnung ist aber aus die Voraussetzung ge gründet, daß eS der Regierung gelingen wird, Boulanger unschädlich zu machen. Welche Maßregeln )u diesem Zweck ergriffen werden sollen, scheint da» Ministerium selbst noch nicht zu wissen, Floquet hat nur erklärt, baß die bestehenden Gesetze nicht ausreichen, um Angriff« gegen vie Sicherbeit de« Staates zu unterdrücken. Ferner sollen die Bestimmungen über die Ver öffentlichung von Placaten und über den Zeitungsverkaus auf der Straße verändert werden. Der Iustizirroister scheint diese Episode in der Gesetzgebung nicht mitmachen zu wollen, denn sein Rücktritt wird als sicher bezeichnet. Floquet be fürchtet wobt nicht mit Unrecht, dass Boulanger aus ein Plcbiscit hinarbeitet, und dem will er entgegentretrn, es steht aber zu befürchten, daß ein Gesetz, welche« vor bereitende Handlungen zu diesem Zweck mit Strafe de- droht, zu spät kommt, da der Einfluß Boulanger'« bereit« die Stufe erreicht hat, weiche die Au-sübrung feiner Pläne sichert. Hubbard hat Floquet mit Recht entgegen gehalten, dass, wie die Sachen liegen, mit hoch tönende« Worten nicht» auSzurichten sei. sondern daß man zu Lhaten übergehen müsse. Vielleicht bringt Floquet sogar eine Mehrheit für sein Gesetz gegen Boulanger zu Stande, dieselbe Mehrbeit, welche ihn am 3l. Januar ibr Vertrauen ausdrückte, aber damit ist noch nicht die Sicherheit geboten, daß sich da« Gesetz auch praktisch aussübre» läßt. Usurpatoren sind durch gesetzliche Maßregel» überhaupt nicht zu fassen, sie haben entweder die Macht, den geplanten Angriff auf die bestehende Verfassung oder Staatsgewalt siegreich durchzuführen, oter sie gehen dabei zu Gruade. Wenn der Hochverräider sich an die Spitz« de« Staate« geschwungen hat. ist er kein Hochverrälher mehr, lieber den Boulanger, welcher von den Handlangern Floquet'« in« Gefängniß geworfen wird, geht Frankreich leichten Herzen« zur Tage<ordnung Über, aber der Boulanger, welcher Uder Floquet und Carnot, Uber Opportunisten unv Radikale triumphirt, ist zugleich Herr über di« Geschick« Frankreich«, ihm kann weder da« Straf- gesetz noch ein Au«nahmegesrtz etwa« auhabeu. Floquet beklagt sich darüber, daß da« wablrecht gewissen Shndicaten tributpflichtig geworden, welche Banden in ihren Gold nebmen. Dieser Angriff war gegen Boulanger gemeint, aber traf gleichzeitig die Pariser Wähler, er enthält die Be schuldigung, daß die 240 000 Wähler, welche Boulanger ihre Stimmen gaben, entweder für diese» Zweck gedungen waren oder von den Söldlingen Boulanger'« zu, Stimmabgabe für diesen veranlaßt wurden. Wenn Floquet in seiner Herzen«, angst eine s» schwere Beschuldigung gegen die Pariser Wähle, schleudert, so läßt sich dafür allensall« noch «ine Erklärung finde», wenn aber Elemenceau. der Führer de, äußersten Linken, den Wähler« von Pari« unconstitu- tionelle« G bahren zum Vorwurf macht, weil sie Boulanger gewählt baden, so läßt sich da« nur so versieben, daß Cle- mencra« sich ärgert, weil die Wähler der Hauptstadt nicht seiften Weisungen gefolgt sind. Laguerre, der Freund Bon- langer'«, hatte vollkommen Recht, auf die dielen Tausende französischer Bürger dinzuweisen, welche di» Sache Boulanaer'« unterstützen au- Unzufriedenheit über die republikanische Miß wirihschast. Ein Vertrauensvotum wie da«, wrlche« die Kammer Floquet am 8l. 3anua» ertbeilt hat, enlhäit lediglich die Bestätigung, daß Boulanger unv seine Anhänger Recht haben, wen» sie di, »ustbsung unv Neuwahl der Kammer verlange». Die Listen»,bien gefallen der gegenwärtigen Kammerinehrheit nur deshalb nicht, weil sic zur Lerurtheilung res herrschenden System« geführt haben: Floquet unv seine Hintermänner dosten, daß je >00 000 Bewohner eines bestimmten Bezirk« sich von dem Einfluß de» voulangismus eher frei ballen werden als die Gesammtbeit der Wähler eines ganzen Depar tement«. In einzelnen Fällen witb da« uazwriselhast ge schehen. aber ob dadurch da« Gesammkergebniß der Neu wahlen wesentlich verändert werden wird, bleibt abzuwartru l,ch au-stleichrn lvlrv. Meinung, welche sich damit immer weiter von °" .dff-uMch-" ^ »amm«?Lsp'°chkn h^. Und dann ,st e« roch noch s-hr zweifelhaft, ob d>e ZOO we me nur aus Rathlosigle't für ihn «'^7.^„iw°e»d Die er R riekuna ist di« Haltung Elemenceau s bezeichnen». MÄLm.° --- P»'.ii!°-> .-E' L "> iil, i'M «->»» >- L, Ei»i, mct>: nach seinem Geschmack war. Gründe waren dazu Uber Haupt nicht erfordert.^ Der Grund, weshalb Tl«E«au am3l. Januar mit Denen gestimmt hat, welche 8>oquet halten wollen, ist der. daß er selbst den Zeitpunkt wchl sü' günstig erachtet, dessen Nachfolger zu werden. 2r süblt, daß vie Almo'pläre in Frankreich schwül 'st. und ^alb such er Anlehnung nach recht-, ein zu sArst« H^vorkeh'en extremer Bestrebungen könnte gerade da« Gegentbeil von Dem. was Elemenceau wünscht, zur Folge haben. Der rbrg-lilg- Parleiführer wittert Morgenluft, er sieht ein, da» er an Boulanger seinen Meister gesunden hat. "'A in der "Kammer machen, sondern "u'ch Wähler ,n eie Kammer Bresche legen will; da« paßt sre.lrch n.cht .n vas Proqramm de« Herrn Elemenceau. aber er muß mit der neuen Lage rechnen, wenn er auch noch nicht weiß, wre er sich dazu stellen soll. Boulanaer batte zuerst die Absicht, am 31. Januar ^r Kammer zu erscheinen, aber er hat es vorg-zogen. d,e Par- teien einander selbst zu Grund« richten zu lassen; sein Freund Laguerre hat ihn den Umständen angemessen vertreOn und dadurch außerhalb der Kammer Eindruck gemacht ««kann Niemandem entgehen, daß vie Verwirrung und Rathlosigkett in der Kammer große Fortschritte gemacht hat; das Ver trauensvotum für Floquet ist von der öffentlichen Meinung einsach als Symptom, aber nicht al, Erelgniß ausgesaßt word-n. Man schreibt Earnot die »eußerung »«: .Ich de- —iS. «^ftaib ihloauet da« Vertramusvotum nicht be- Leipzig, 6. Februar. * DerAntrag aus Aufhebung der Getreidezvlle im Reichstage M mit der Ablehnung der Cominissions- berathung auch materiell al- abgelehnt zu betrachten und wird de« Reichstag in der gegenwärtigen Session wohl schwerlich noch einmal beschäftigen. Der Borstoß ist als ein durchaus verunglückter zu betrachten unv di« Bertbeidigung des Antrages war eine Über Erwarten schwache. Wie wenig ia Wahrheit eine tiefergehende Erregung bei diesem Gegen- stand vorhanden war» bewies schon der äußerst dürftige Be such de« Reichstag-, auch aus Seiten der Getreidezollgegner. — Die dritte Berathung de« Etat- im Reichstag wird nicht so rasch verlausen, wie zu wünschen gewesen wäre. Die Bimelallisten beabsichtigen eine Währungsdebalte im größten Stil, und der Abg. Munckel wird den Fall Gesscken zur Sprache bringen. * Die „Norddeutsche Allgemein« Zeitung" schreibt an der Spitze ihre« gestrigen Blattes: „In der Presse werden Telegramme an» Washington vom 1. Februar veröffentlicht, wonach Prüfiven» Lleveland dem Ton- «re» »Me» wettere, Schriftwechsel, betressend Samoa übersandte, t» welche« hervorgehoben lft, d«ß der SlaaiSlecreia r Herr Batzard de» amerikanische» Gesandten ln Berit», Herrn Pendleton, am 31. Januar telegraphisch oagewtesen hat. der deutsch n Negierung gewisse Erössnungea ia Bezng ans die amerikaniichen Inieressea in Samoa zu machen. Wenn auch kein «rund vortiegt, jene Meldung bezüglich der Jnsiruirunft de- Herrn Pendleton als eine irrtbümliche zu bezeichnen, jo ist doch zu constaiiren, daß der Herr Gesandte der dle-jrttlge» Rcgirrung telnerlrl Eröffnung«, gemacht Hot. Herr Pendleton hat wegen feine« bedauerlicher Weise immer noch schwankenden GefundhellSzustantu« da« «uSwäriige «int feit mehreren Monaten «ich» besucht und demielbeu sei« der vor einigen Wochen erfolgten Wiede rüber nähme seine« Postens amlliche Mitiheilungeu seiner Regierung über Samoa überhaupt nicht gemacht. * Der preußische Eultusmiuister Or. von Goßler hat an den G sammtvorstand de« .Deutschen Sprach- Vs rei n»" in Erwiderung einer Eingabe vom 8. December v. I nachUebenden Erlaß gerichtet: „«,,11». IS. Januar 1889. Mit aufrichtige, Freude habe ich de» mi, va, Herr, Mnsenmldirector Professor vr. Riegel über- A «»«süarnnge, de« «elammtvorftanbe« de» Allgemeinen SprachvereuG vom 8. Deremder v. I. entnommen, daß ^E»est«bN"»'' d* «"ein« sich „ den J-dreu seine« Bestehen« "EUHio «bec da« Smmlond verbreite» nnd immer mehr «erftändniß Gst»»d"> habeu. Jnlmn er «reise», die der un- mittelbaren Einwirknng wisienschostlicher Erörterunq ferner bleiben, vem Niichihum, von der «rast und von der Vohn« n»wr»r lotnttsrsprnche und »«gleich von der allen Deullche» i» Südnnn« alter Schuld nach Reinheit -n seinem -Ä I sich vollendenden Erneuerung unsere« Boikethum« bei vertraue», »aß die vreuß.ichen S-duI. -.o «ofg-be der tzchuie ln der H„ nn, Pfieq» de« in nnlerer Sprow» nnd in nnfeeem Schristthum un« »ks»«"- In »er Tha, »üß-e ich na» der .Ver.nwa»^b,n Ge,«lechi« z, Glauben und G,„. ^'7' !?'. Ausgib« »cr Schn,,, d e mi, gleicher «,nhelligk.lt, wie ^ i"E"A^l, d,« feidftverftändlich« und unentdehrltchst« »eundlag, s.,r ,e,,nhe »,ld«ng«dnl» erachte, würde. Mi, einer kchnle, welche ,n dieser Gewißheit stark und zugleich der stnverli-ti» sttzrtlwt."d.^,»'doss7!'^ T'nler «o>k seiner ssükunst entgegen. .hrn.7^ «mLche"n^.^?-'' On velrrff der Festlichkeiten, welche in Stuttgart ?übU^«. ^uadzwa.-,,-jährige,, Regierung,. l1„t,t ; ^ Kön,,« Karl statlfiuden werd««, ver- ^utet b„ jetzt nur. baß selten« der Stadt ein grohartiaer Fackrlzug geplant wird; außerdem soll in den Räume,, VW königlichen Hoftbeater« rin glän,«,d«s Ballst stattfind«,. Man siebt sör jene« Zeitpunkt (End, Juni) dem Besuch« niedrerer Fürstlichkeiten entgegen und »wart,» u. >. bestimmt die Ankunft d«r Kaiser Wubeim ll. und Alexander M., »elch Letzterer bekanntlich der Neffe de, Königin Olga ist. * Amtliches Resultat der i« 9. Wahlkr«is« des Regie, ruugsdezirl« Düsseldorf am 3l. v. M. „atigkhabien Reichslagswahl: Abgegeben wurdm »258 Vtimmrn, davon erhielten der Landesratb Fritzen (Eenlrum) 81 l2 und der Rechtsanwalt Wilhelm Belle« (Soeialdrmokrat) 1V»»Stimmen, der Erster« ist sonach gewühlt. » Al« letzte Ueberrrste eine« ehemals Welt ausgedehnten ..utschen Gebiet« im Süden',L,irol« (ostwärts unv süd östlich von Trient) haben sich die sech« Dörfer Walzurg Bignola). Gereut (Frassilongo), Aitblait lRodeda). Außerberg Franzc-co). Mitterderg-Jnnerberg (Gt. Felix) und Palai im ,-beren Fersenlhale und die zwn Orlschaslen Luferna und St. Sebastian hart an der italienischen Grenz« bi« auf den b-utigen Tag erhalten. Freilich ,st nur ein« einzig, Gemeinde. Palai, rein brutsch geblieben, und nur in zwei weiter«» Ort- chatten überwiegt heute noch da« deutsche Element, nämlich in Lusrrna und «n Außerberg. In den übrigen fünf Orten wird jetzt schon mehr italienisch al« die all« deutsche Mund- art gesprochen. Ein Wunder »st die« nicht, da in den letzten Jahrhunderten in Kirche und Schule immer welsch gepredigt und unterrichtet und vor Gericht immer welsch verhandelt wurde. Erst vchc zwanzig Iabreu fing man an. die Kinder hochdeutsch p» «nterrichteu. da sü, di, au« dem unfruchtbare» Thal« hinaus nach Deutschland auf Arbeit ziehenden Be wohner. namentlich für diejenigen, die die alte Sprache fast vergessen ballen, die Kenntmß de» Deutschen „othwenkig «r- chiea. Mit Ausnahme der Rellglon«stunden wurd« der Unter- richt nach und nach ganz deutsch: nur in eine« Orte, St. Sebastian, brachten d,e Tiroler Irredentisten di« deutsche Schule zu Falle. Mit Hilfe de« Schulderem« wurde« einige tattl'che Schulbäuser hergestrllt und di« ela rntbehrungß» »nd arbeit-reiches Leben sübrrnden wackeren deutschen Lehrer «ehr- ach unterstützt. Die Regierung begünstigte bi« in di, letzll Zeit heraus da« deutsche Schulwesen im oberen Frrsrythaie. u»d die Geistliche» zeigten vielfach schon Lust, dGOKjndem die Christenlehre in deutscher Sprache zu erthrileu u»i»Die>Gschtzn Gotte«dirnst zu halten. Jetzt scheint ^ne Aenderung A» der Haltung ver Behörden bevorzustehen. Der klerikal« kanbr«- ausschuß in Innsbruck hat neuerdings der Gemeind« Gereut sitat^Fralsilonqo) nicht gestattet, ein unverzinsliche« Darlehen Vr« Wiener Schulderem« zum Bau einer deutschen Schule onznnebme», weil nach den Aulsllbrunge» eine« italiemsch,» Beamten di« Bewohner in dem Orte Italiener und nicht Deutsche seien. Ob der Lanve«au«schuß au« Haß gegen den Scbulverein oder au» Unkenntniß der Sachlage diesen Beschluß gefaßt hat, steht dahin. Jedenfalls Wird e« nun schwer sein, vie deutsche Schule, die in ganz ungenügenden Räumen unter gebracht ist, aus Vie Dauer zu erhalten. * Auf Grund de« in einem Sbanghaier Blatte drrkffent« lickten Textes des zwischen Rußland »nd Korea ab geschlossenen BertrageS hebt die .Nowoje Wremja" folgende, den Russen hieraus voraussichtlich erwachse»«« vortheile hervor: „Loa nun ab lft der ganze an das Süd-Ussurlgeblet grenzende Theil Koreas allen Russen zugänglich, und dars man erwarte«, daß binnen Kurzem dieser Lhell Korea« von russisch«» Reisenden und Unternehmer« eifrig erforsch« werden wird. Dann wird es insgllch sein, zu beurihellrn, welche Rolle und das unter welchen Bedingungen die an unserer Grenz« liegende» Provinzen Korea« ln der Angelegen- best der Befestigung unserer Stellung lm Stillen Oeeaa spleleu könne». Wl« bekannt, haben wir ln letzter Zelt begonnen, sür Befestigung dieser Stellung ernste Fürsorge zu treffen. So werden alljährlich bedeutend« Summen von der Regierung ausgewandr für Besiedelung des Tüd-Ussurlgeblet-, und haben wir ln dieser Beziehung schon günstige Resultate erreicht; darum war e« nicht länger zuzu- gebe», daß die an diese« Gebiet grenzende» Provinzen de» Russen unzugänglich bleiben. Andererseits glrbt uns der neue Vertrag dl« Möglichkeit, die nördlichen Küsten Korea« zu stndirea, was sür »ns auch von wesentlicher Bedeutung ist, besonders im Hinblick ans die numerische Verstärkung unserer EScadres lm Stillen Oceaii." Im Uebrigen bestätigt da» Blatt, wie Übrigen» schon all dem Texte hervorgehe, daß an dem Gerücht von einem russischerseit» angeblich angestrebten Protrct»rat kein wahre« Wort sei. * Der Empfang der marokkanischen Gesandtschaft in Berlin soll mit jenem Pomp de« Eerimoaiell«, in welchem der Orientale die Anzeichen der Macht sieht, und in ähnlicher Weise wie anfangs der 60er Jahr« der Empfang der japa nischen Gesandtschaft vor sich gehen. Marine. * Berlin, 4. Februar. S. M. Kanonenboot „Wolf", Eon,Mandant Eapikain-Lientenant Errvner, ist am 3 Februare, in Manila eingetroffen unv beabsichtigt, am tl. d. M. wieder in See zu gehe». — S. M. Kreuz-rsregatten „SlosL" Com- Mandant Capilaia ». S. Jung«, und „Charlotte". Eomman- dant Capilai« z. S- d. Reiche, sind am 3. Februar o. in Shraru« eingetroffrn nnd beadsichl'gen. am 7. d. M. die Weiterreise fortzusrtzen. * Da« „Marine-Verordnungsblatt" veröffentlicht in der Nummer vom 2. d. M. nachstehnid« Allerhöchste Ordre an den Ehrs der Admiralität, betreffend die Strnsvoll- streckung bei der Marine: Ich bestimm«, daß vom 1. J«n«r 1889 ,b dir durch Meiue Ordre vom ». Februar vorlgei, Jahre« genehmigte Mtlsteir-Straf« vollsteeckuags-Borschrist aus Meine Marine Anwendung findet und an Bord Meiner Schisse »nd Fahr»»»,« die Todes- und Freiheit«, »rasen nach de, anliegenden Vorschriften zu vollftreckeu sind. Die deuselben Gegenstand behandelnden älteren Bestimmungen und Vor- sGr'stn« verlieren von dem gedachten Zeitpunkte ab ihre Giltigkeit. Zügle ch ermächtige ich Sie. zur »usliihrung der »ene» Boelchristea für Meine Rariue da« Weitere z» versagen, die rrlorderliche» E» läulerunaen zu geben, auch die in Folge «euer Gesetze und allge- meiner verwaltungsmaßreg,ln nolhweudlg werdrnden Abäiiderunaea zu Iresfe« und. loweti dadurch kein« materielle, Vorschrift«,, berührt werden, Ergänzungen elulreten zu lassen. . «trlln. den 22. Januar IMS. «ilßel». ^ . In Vertretnpg de« Nrich-kanzler«: Paschen. An den Lbef der Admiralität. Eh?s der Admiralität hat diese Ordre unter hem 28 v. M zur Krnntniß der Mariue gebracht mit dem Be merken. daß die dazu gehörigen Anlagen mit den Aussührungs- veltinimungen und der Militair-Strasvollstrrckung« Pois d i,! den Marinebehvrken und Marinettznlen in de, enorderiichen Anzahl von Exemplaren besonder« zugrhen werden.
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