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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189610072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-07
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1896
- Autor
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t ge- egner dem a ge- strafe daß West- ichten b sich mit > Be- Ge- dem Id er ntlud :n in Tode bald zwei t auf. Leiche und )esell- Hugo :lebte, lschaft jirang lehnte adung ninici nsicht, gstens welche t, und chung bc- hvren. Zucht- -erden darin oder !r von Gütern r znr ,n der Ent- egung hr an- kränke vendet er mit sollte inmen h für !N, ist cntlich , die bB ,78 Ä 50 b« ,75 B G G G G b ,^0 G ,75 Ä G ,40 bv Riesaer Z Tageblatt und Anzeiger sElbeblall Md Altztiger). Telegramm-Adresse „Tageblatt", Riesa. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Mesa SSL. Mittwoch, 7. Oetover 18S6, MeadS. 4S. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede» Lag Abends mit Ausnahme d« Sonn« und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in dm Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unser« Träg« sre! in» Hau« 1 Mark 50 Psg., bei Abholung am Schalter d« kaiserl. Postanstalten I Marl 25 Pfg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Marl 65 Pfg. Anzrigeu-Annahme sür dir Nummer d«S Ausgabetage« bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer ä Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienflraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt Riesa. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Freitag, den 9. Oktober 1896, von Vormittags 10 Uhr an, eine Anzahl Kleidungsstücken, als: Sommerüberzieher, Joppen, Hosen, Westen, Mäntel, wollne Herrenhemden und Westen, Radfahrer- und Kinderanzüge, Jacken, sowie 1 goldner Siegel ring gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 2. Oktober 1896. Der Ger.-Vollz. beim König!. Amtsger. Riesa. Sekr. Eidam. Bekanntmachung. Nächsten Freitag nud Sonnabend, den S. und 1<d. Oktober dieses Jahres, finden bei der unterzeichneten Behörde wegen Reinigung der Geschäftsräume nur unaufschieb bare Sachen ihre Erledigung. Die Expedition des Standesamts ist Freitag, den 9. Oktober, von Nachmittag 5—6 Uhr und Sonnabend, den 10. Oktober, von Bormittag 11—12 Uhr geöffnet. Riesa, den 5. Oktober 1896. Der Rarh der Stadt Klötzer. Gthr. Bekanntmachung, Kohlenlieferung für die Stadt betreffend. Für die städtischen Anstalten und Gebäude werden — lieferbar in den Monaten Oktober und November 1896 — 255000 kg böhmische Braunkohlen, Mittelkohlen I besserer Qualität, und 40000 kg Würfeltohlen gebraucht. Angebote auf diese Lieferungen werden bis zum 15. Oktober 1896, Vormittags r/,12 Uhr erbeten. Dem Angebote ist eine Probe von mindestens 50 kg und die Angabe der Werke, von welchen die Kohlen stammen, beizugeben. Die Lie ferung hat bis in den betr. Kohlenraum zu erfolgen. Der Lieferant bleibt für die probemäßige Lieferung und für die angegebene Bezugsquelle haftbar. * Riesa, den 6. Oktober 1896. Der Rath der Stadt Klötzer. Sch. Bekanntmachung. In diesen Tagen werden den Besitzern hiesiger Hausgrundstücke bez. den Stellvertretern derselben die Hauslisten für die Einschätzung zur Einkommensteuer im Jahre 1897 zugestellt werden. Diese Listen sind nach dem Staude am 12. Oktober dieses Jahres den auf der Vorderseite derselben ersichtlichen Vorbemerkungen entsprechend auszufüllen und nach Erfolg dessen innerhalb 1« Tagen, von der Behändigung derselben an gerechnet, bei hiesiger Stadtsteuereinnahme wieder cinzureichen. Die Versäumung dieser Frist zieht «nnachsichtlich eine Geldstrafe bis zu 5« M. nach sich, ebenso wird unrichtiges und unvollständiges Aus fällen der HauSliste« mit einer Geldstrafe bis zu 30 M. geahndet werden. Riesa, am 6. Ottober--t896. Der Rath der Stadt Schwarzenberg, Stadtrath. Rdl. Aus Paris. s Ueber die Ankunft des russischen Ksiserpaarcs und des j Präsidenten in Paris liegen uns folgende Meldungen von ' gestern vor: UDer Zug des Präsidenten Faure ist um 8 Uhr 27 Mi»., der russische Kaiserzug um 8 Uhr 50 Min. früh in Ver sailles eingetroffen. Präsident Faure begrüßte den Kaiser und die Kaiserin; die Letzteren bestiegen darauf den Präsi dentenzug, welcher um 9 Uhr 3 Min. die Fahrt nach Paris fortsetzte. Eine Volksmenge von vielen Hunderttausenden hielt hier die Straßen nebst dem Ranelagh-Bahnhofe, sowie das Bois de Boulogne, die Chawps ElysseS, die Place de la Concorde und den Raum vor den Tuilerien besetzt. Die Polizei traf sehr strenge Maßnahmen. Der Bahnhof war in weitem Umkreise abgesperrt. Als der Zug mit dem Kaiser und der Kaiserin von Rußland, sowie dem Präsidenten Faure in den Ranelagh- Bahnhof einfuhr, schlugen die Trommler Marsch und die Truppen präsentirten. Die auf dem Bahnhofe Anwesenden schwenkten die Hüte und es ertönten die Rufe „Es lebe die Republik!' „Es lebe der Zar!" Der Kaiser grüßte militärisch, die Kaiserin verbeugte sich huldvoll und Präsident Faure grüßte mit dem Hute. Irgend ein Zwischenfall ist nicht vorgekommen. Der Kaiser trug die Oberstenuniform der russischen Jäger, über der Brust den Großkordon der Ehren legion. Im Augenblick der Ankunft wurden auf den Mont Valsricn 101 Kanonenschüsse abgegeben. A>'f dem Ankunfts bahnsteig hatten sich aufgestellt oie Mitglieder der russischen Botschaft, die Minister, die Vertreter der beiden Kammern, die Mitglieder des Gemeinderaths, der Erzbischof von Paris, i General Davouft und General Saussier. Nach den Vor- I stellungcn, welche in dem besonders zu diesem Zwecke herge- l stellten prächtigen Salon stattfanden, begaben der Kaiser, welcher zur Rechten des Präsidenten Faure schritt, und die Kaiserin, der Präsident Faure den Ar« gereicht hatte, sich auf den Ankunftsbahnsteig zurück, wo Kaiser Nikolaus die Front der von der Garde rvpublicaine gestellten Ehrenwache abschritt. Nachdem dann die Wagen bestiegen waren, setzte sich der Zug unter den brausenden Hurrahrufen der Menge in Bewegung. Der Zug fuhr um den Triumphbogen und bog in die Chawps ElysSeS ein. Der Platz am Triumphbogen war von Menschen überfüllt; die ChampS SlyfSrs boten einen wunderbaren Anblick, die Menge, welche hinter den Polizisten und den präsentirenben Truppen stand, ries: „Es lebe der Zar!" „Es lebe der Kaiser!" „Es lebe die Republik!" ,,E» lebe Faure!" und schwenkte Arme und Hüte. Der Kaiserin, welche lebhaft bewundert wurde, wurde besonders lebhaft zugerufen. Auf dem ganzen Wege bi» zur rassischen Botschaft war eine ungeheure Menschenmenge versammelt, auf jedem Baume, auf jedem Kandelaber hingen wahre Knäuel von Menschen,^ welche Beifall jubelten. Die Place de la Concorde war von Schaulustigen überfüllt, sogar die Springbrunnen waren mit Menschen besetzt. Ein Drahtbericht der „Voss. Ztz." weiß folgende Ein« zelheiten zu erzählen: Menschengruppen auf allen Erhöhungen dir ganze gegen sechs Kilometer lange Triumphftraße entlang, an den Häusern bis auf die Dächer, an den Laternenpsählen, in den Baum kronen. Alle Polizeianordnungen und Verbote erwiesen sich wie gewöhnlich als AmtSstubentheorie, die in der Wirklichkeit vollständig versagte. Der vorgeschriebene freie Raum zwischen den Truppenreihen und dem Bürgersteig bestand nicht, die Schutzleute wendeten dem Publikum nicht das Gesicht zu, »an stellte überall ruhig Leitern, Planken und Stühle auf und erkletterte, was sich erklettern ließ. Die Räubergeschich ten von den ungeheuren Fensterpreiseu waren Flunkerei, man bot mir, als ich an »einen Posten eilte, von mehreren gut gelegenen Häusern Balkonplätze um 10, ja 5 Fr. an. Die Triumphstraße entlang war ungemein reich geflaggt, viele Balkons waren mit goldbefranzten Purpurstoffen verhängt. Ich schätze die Menge, die den Zaren erwartete und begrüßte, auf mindestens 300000 Personen, nämlich zwei je sechstausend Meter lange Zeilen mit durchschnittlich dritteöalb Personen auf ein Meter und zehn Reihe» Tiefe. Der Zar trug Gr- neralsuniform, die Kaiserin Helle Kleidung, Faure saß tat sächlich auf dem Rücksitz, dem Kaiserpaar gegenüber. An den Schlägen des Galawagens ritten Generale, in weitem Kreise hüllten ihn arabische Häuptlinge in malerischen Trachten auf wunderbaren Pferden und ihr Gefolge von Wüstenreitern in rothen, blauen und weißen Burnussen ein. Diese Araber hatten einen großartigen Erfolg bei der Menge. Der Zar sah etwas müde und angegriffen aus, doch konnte man be merken, mit welcher Neugierde er um sich blickte und welchen starken Eindruck die Menge und der Anblick der Straßen auf ihn machten. Der Jubel de» Volkes war ungeheuer; was die Menge schrie, war kaum zu unterscheiden. Ich glaube hauptsächlich „vlvs l'smpsrsur!" gehört zu haben, auch wurde nach französischem Brauche viel in die Hände geklatscht. Bon vielen Fensterl- und Ballonen wurden Blumen gewor fen, die indeß nicht einmal die Soldatenreihen erreichten. Kurz nach 11 Uhr kam der Zug in der russischen Bot schaft unter den begeisterten Zurufen des Publikums an. Präsident Faure verließ die Botschaft wieder nach einer Viertelstunde. Da» Frühstück in der russischen Botschaft war um 1 Uhr beendet. Um 1'/, Uhr trafen die Gemahlin und die Tochter des Präsidenten ohne Eskorte in der russischen Botschaft ein und verweilten daselbst etwa eine Viertelstunde. Rach dem Fortgänge der Gemahlin des Präsidenten begab sich da» Kaiserpaar, von Dragonern und Kürassieren begleitet, nach der russischen Kirche. Bon allen Seiten wurden die Maje stäten mit enthusiastischen Zurufen: „Ts lebe Rußland!" „ES lebe der Kaiser!" „Es lebe die Kaiserin! " begrüßt. Der Kaiser dankte fortwährend°rnilitärisch, während sich die Kaiserin huldvoll verneigte. Die Wagen, in denen sich das Kaiserliche Gefolge befand, waren ebenfalls von Dragonern begleitet. Das russische Botschafterpaar, sowie die Mitglieder der russischen Botschaft hatten bereits vor dem Kaiserpaare die Botschaft verlassen. Die Ankunft des Kaiserlichen Wagenzuges bei der russischen Kirche, welche von einer zahllosen Menschenmenge umdrängt war, erfolgte kurz nach 2'/, Uhr. Bei der An kunft scheuten die L la Daumont angespannten Pferde des Kaiserlichen Wagens und verwickelten sich mit den Beinen in den Strängen, infolgedessen stieß der Wagen gegen einen Prellstein, wobei das Gesicht der Kaiserin von Baumzweigen gestreift wurde. Beim Verlassen der Kirche konnte sich der Wagenzug nur mit Mühe neubilden. Unter der Menge entstand ein starkes Gedränge. Nach dem Verlassen der russischen Kirche kehrte die Kaiserin um 3>/i Uhr in die russische Botschaft zurück, wo sie den Besuch von Madame Carnot empfing. Der Kaiser begab sich nach dem Elyföe, um Len Präsidenten Faure zu begrüßen. Derselbe erwartete ihn an tzer Freitreppe. Die beiden Staatshäupter wechsel- > ten einen Händedruck und begaben sich dann in einrn Salon, wo sie eine 20 Minuten währende Privatunterhaltung hatten. > In einem anderen Saale stellte Präsident Faure dem Kaiser i die Minister vor. Sodann erfolgte im großen Festsaale der - Empfang von über 500 Senatoren und Deputaten. Als r der Zar um 4*/. Uhr in die russische Botschaft zurückkehrte, waren dort Mülin«, Loubet, Brisson, der Erzbischof von r Paris, der päpstlich!' Nuntius, sowie sämmtkichr Mitglieder ) des diplomatischen Korps versammelt. Die Herren wurden r sogleich empfangen. Der Nuntius stellte die Diplomaten ' vor. Um 5 Uhr empfing der Zar den englischen Botschafter, sowie den dämschen und den griechischen Gesandten als die Vertreter verwandter Höfe in Specialaudienz. Nachträglich werden noch mehrere Zwischenfälle bekannt, die sich im Augenblicke des Eintreffens des Kaiserpaares ereigneten. Mehrere Personen fielen von Bäumen, auf die sie gestiegen waren, einige Frauen fielen in Ohnmacht, haupt sächlich in der Nähe der russischen Botschaft, wo sich die Menge staute. — Auf den Plätzen und Straßen der Haupt stadt bewegten sich während des Abends dichtgedrängte Menschenmengen. Die beginnende Festbeleuchtung machte einen glänzenden Eindruck. In den Restaurants wird die russische Hymne gespielt und mit stürmischem Beifall« auf genommen. Paris bietet ein Bild wie am Abende de» National feste». Im Laufe des heutigen Tages gingen uns weiter fol gende Meldungen zu: 1- Pari», 6 Oktober. Abends 7 Uhr fuhr da» Zaren paar mit einer von höheren Offizieren geleiteten Kürassier eskorte von der Botschaft ins Elysee, auf dem ganzen Wege von dem stürmischen Jubel einer zahllosen Volksmenge be grüßt. Die Straßen und die Facaden aller öffentlichen Ge-
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