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Dresdner Nachrichten : 11.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187106112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-11
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.06.1871
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rLo-ich stii- 7 v»r. Auserate werden »ngenomw»»: diö AbendS K, SonntaaSr »iS Mittags12 Utzr Marienftr«ße L»; i> Rcoftadl: «»chdrockrrei »«, geh- PL hier, ,r. Klostergasse a. »-qrigrii in dies, Blatte stndrn eine ersvlgrriche Verbreitung. Auflager Exemplare. Tageblatt für Untcrhaltang und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lvepslh L Rkichardt. - Verantwortlicher Mdactcm: Il'.ÜUS Nklchardt. A' Monneinent: Lie.rlktjiihriich 2t>Azr. bci uvenig-ldliLn r,r- scrnn,. ins Du:ci- nc kei!-.« vicrikljul», 22' ,Z!gr. öi»z>l:.e Nuimnrill i Ng>. An^ralenpreisc: ssiir lc» Numu tieci gci-attcne» Zcüc: I 'Bzi. U.-u> . Luigcüindt" d.« Zcue 2 ').gc. Rr. 162. ScchSzehuter Jahrgang. Mtredacteur: Throbor Drsoisch. Dresden. I I. Juni. Ihrer Majestät der tcut- Prcuße», de» L Ironien- — Se. Majestät der König hat scheu Kaiserin Augusta, Königin von orten verlieben und die Insignien desselben durch einen beson deren Abgesandten Atlcrhochstrersclbcn üderrcicl)cn lassen. — Se. König!. Hob. tcr Kronprinz trai gestern 'Nachnilt- taa '/« 6 Uhr. von Compiegnc aus Frankreich kommend, mit reist Ertrazugö aus dem mit Fahnen dccorirten leipzigerBaini hole hier ein. Le. k. Hvl>rit, welcher das große und kleine ei lerne Kreuz trug, begrüßte mittelst ^mnbbrucko die aui rem Perron anwesenden Doyen Militärs, worunter wir den steile vertretende» Kriegomimster Herrn Generalmajor v. Branden stein, den Stadtcommaudantcn Herrn (Generalleutnant v. Hau scn^rc. rc. erblickten. I. K. Hobelt die Kranprissin war Ihrem Gemahl schon Mittags bis Riesa entgegengesabren. Le. K. Hoheit der Kronprinz wird dem Vernehmen nach einige Tage hier verweilen und sich sodann zu dem Einzüge tcr Truppen nach Berlin begeben. — lieber die seht beendigten Verhandlungen der sächsischen LandeSsynobe schreibt man der AugSb. Allstem. Ztg.: DicVer Handlungen nehmen einen wahrbait trostlosen und hoftunngS losen Verlaus. Die Absicht, durch Errichtung dev Landcskonji- storiuinv eine vom Staat unabhängige, dabei aber die Schule vollständig beherrschende geistliche Behörde zu schäften, tritt immer deutlicher hervor. Auch in der Verhandlung vom 2. Juni haben sich die Kommissare deö Kulluvministcriumo, der Kultusminister v. Falkenstein selbst und die kreier denkenden Synodeniitglicder umsonst angestrengt, eine Rücknahme des kürzlich gelabten Beschlusses: „cS hat das Landeotonsistoriiim die Aufsicht über den Religionsunterricht und die sittlichreligiösc Erziehung zu sichren", zu envirkcn. Vergebens wurde daraus tzingervikien, dab der Zusatz ,.dic rcllgiöösitttiche Ergebung" in letzter Instanz dem Konsistorium eine Art Kontrole über alle wissenschaftliche Lehre uno Forschung einräumr. Die orthodoxen Heißsporne der Synode gaben zu, daß cS allerdings daraus abgesehen sei; andere vorsichtigere Mitglieder erklärten, daß die Forschung und die Misscnschakt nicht beschränkt werden sollten, und nahmen die Universität von der Aussicht deö künftigen LandeSkonsistoriilmö feierlich auv. ES versteht sich von selbst, »ab daü Polytechnikum zu Dresden, die Bergakademie zn Frei bcrg, die höhere Gewcrbschule zuEbcmnitz nnb ähnliche wissen schastlickze Anstalten, die dem Kultusministerium nicht unterstellt sind, gleichsallö zu den glücklichen Ausnahmen gehören. denen die freie wisscnscimitllche Entwicklung gestattet bleibt. Anders aber würde sich die Sache mit den Gymnasien »nd Realschulen gestalten. In Ihne» soll die Lehre undekingt der Kontrole des Oberkonsistoriumö unterliegen. Die Lehrer tcr Naturwtffen- zchalten und der Geschichte werden sich wohl zu hüten baden, mit den Büchern MosiS iu Konflikt zu kommen, sonst kann taö LandeS-Konsistorium wegen Geiähcdung tcr „sittlich religiösen Erziehung" einschreilen. Der Historiker mag versucht sein, nach den Resultaten aller neueren Forschungen zur Geschichte des srck>S«l'Nten Jahrhunderts, die blutigen und brutalen Partei kämpfe der Protestanten im scchszchntcn Jahrhundert zu vcr- »rtheilep — das LandcSkonsistorium aber kann sich erinnern, baft auö den Hinrichtungen, Folterungen und Verioigungcn der sicbcnzlger Jahre tcS icchozehnten Jahrhundetts die glorreiche Konkordieniormel erwachsen ist. kann also vom Standpunkte der „sittlich-religiösen Erziehung" die historische Verherrlichung die Iler Gräuel fordern. Jnr Ernst steht dergleichen nicht zu sürch ten, denn der Landtag im Königreich Sachsen, welcher eine derartige geistliche Despotie über Wissenschaft und Schule bc gründe» hilit, findet sich ohne alle Frage nicht. Ader beklagend- «verth bleiben solckrc Verhandlungen immer. Und daS Widrigste daran ist. daß sich die grenzenloseste Anmahung mit der Herrsch sucht verbindet. Mit Sätzen, wie „alle gründlickx Bildung mutz naturgemäß zum Evcingelium »worunter die Herren einzig «nb allein die Hvpcrorthotoric verstehen - führen, und die Ober- flächlick>tttt führt davon ab", wird jede wissenschaftliche Mci nu>v). Anschauung oder Bestrebung, die den protestantischen Infallibilisten nicht bcbagt, nicht bloö als irreligiös und ketzerisch, sondern auch als imwissenschaitticy und ungründlich gebraudinarkt. — Die Leipziger rühren sich, um das bom KricgSscixiupIatze zurückkchrendc sächsische Sckrützeu Regiment Nr. lok würdig zu begrüßen und einen angcnchmcn Rasttag tbncii zu bereiten. - I» der neulich bci Helbig'ö stattgclwdtcn:ik>. ordcntticl>cn General Versammlung der dlckivnärc der Sächsisch Böhmische» Dampsschisfsahrt, die von 5,1 Aktionären mit 912 Actien und Stimme» ircgucntirt war, wurde ticGcsammtdividcndc aui Ili Proccnt festgesetzt, die bci der hiesigen Filiale der Weimar ffkl-cn Bank zur Auszahlung gelangt. Die Rcstininme von 2:108 Tbaler ist aus neue Rechnung vorcutragcn. — Ein Nothrui aus dem sächsischen Erzgebirge in der „D. A. Z." bckstigt, daß bic Bevölkerung des obcrn Er.,gcbirgcS. soweit dieselbe bei dem Ban der projcetirte» Eisenbahn Aue JägcrSgrün interessirt ist, in ihrer sichern Hoffnung, bas, der Bau derselben endlich beginnen werde, bitter getäuscht worden »st. Zum wie vielten male dies nun schon der Fall sei. wissen die Erzgebirgler selbst nicht mehr, doch dürste», uni die ver- schiedenen Enttäuschungen zusamincnzuzäblkn, hierzu vielleicht die zehn Finger nicht mehr genügen. Haben sic dock' schon vor Jahren Fackelzüge veranstaltet, weil von Dresden die lrobc Kunde kam. Landtag und Regierung habe ibre Babn geneh migt-, wurden sic doch merkwürdigerweise, so ott cine Wahl tzum Reichstage und Landtage) hcramiahte, immer von neuem mit der tröstlichen Depesche ersrent, die Regierung gedenke den Bau tn allernächster Zeit in Angrift zu nehmen: lautete doch endlich der Beschluß deö letzten Landtags kategorisch dahin, das, der Bcm im September i 1870s zu bcgumcn habe. Doch der Vnnbtag denkt und die Regierung lenkt. Der Früchte spendende September kam und floß Ino Meer der Zelten und mit ihn, die neu gespannten berechtigten Erwartungen. Die schulichst erwarteten Ingenieure ließen sich nirgends leben. Die Erzge- blraler fürchten mit Recht, daß der Bau der Bahn wieder aus Jahre hinaus verzögert wird, und doch Ist solche im sie eine Lebensfrage. Sie fragen laut: „Zahlen wir vielleicht unsere Steuern, damit den übrigen LandcSthcilcn ihre Linien geballt werde», wir aber leer affSgchcn? Reckst beanspruche»? Wu Dürfen >vtr nicht das gleiche WH erwarten, daß die Regierung unser» berechtigten Forderungen endlich gerrckst nxrdc'" - In den iüngsten Tagen lernte ein hier anwesender Fremder in einem Eonccrt einen anständig gekleideten Herrn kennen, der durch großes UnterhalttingSlalent und seine geicll schaitliche Umgangötormen, sich tvrld lein Vettrauen envarb. Im Lause der Unterlmltnng teilte der Herr dem Fremden mit, daß er mit einem seiner Freunde, einem alö Offizier ln östrrr. Diensten slct'endcn Graini, der zur Zeit in einem hiesige» Hotel logire, für den nächsten Tag eine kleine Lustparste zu unter ncbmcn dcadstchtigc n»d lud ihn zur Theilnabine ein. Der Fremde ging auch arglos aut das ','incrbictcn ein und wurde am ander» Morgen pünktlich von ten beiten Herren abgchoit. Da indes, das Wetter zu einem Ausflüge nicht günstig erschien, jo beschloß man vorläufig in einer Restauration eine kleine Er irischung cinzunebmcu. Bald gesellte sich zu ten drei Herren ein vierter, tcr nach einiger Zeit, amcheinciid zur Unterhaltung, ein mit Lictstbildcrn verziertes Kartenspiel bcrvorbr.ichtc, damit einige Knnststückc machte, dann aber zu dem sogenannten Küm inclblättchcnst-iclc ül-erging, an dem sich die beiden Herren bc- tbclligten. Der Fremde nabm aus Zureden endlich auch an dem Spiele Antbeil, fühlte aber sehr halt sein Portemonnaie um eine nicht unbedeutende Stimme erleichtert. Nun erst »icrktc er, daß er das Dplcr sogenannter Baucrsäuger gewor- den war. Der Behörde, die pvn dem Vorfall Kcnntniß crhal ten haben mochte, soll eö indcß gelungen sein, dcrcits am an deren Tage wenigstens den angcdi. Herrn Graten zu ermitteln und sott sich derselbe schließlich alö ein contitlonsioscr Berliner Handlung'Seommitz entpuppt haben. — MetcorologischcNotizeniindWctterpro- phezcibung. Wie die größte TageSwärmc nicht Mittags i2 Ubr statttintet, obgleich zu dieser Alt die Sonne den höch sten Stand ihres Tagcslciusco hat. sondern in der Reget erst cstva eine Stunde später die höchste Tageötcmpcratur cintritt: so ist auch der Monat Juni nicht der wärmste Monat, ob gleich in Ihm die Sonne bci ihrem Jahrcslausc ten höchsten Drt über dem Horizont erreicht, sondern erst der Monat Juli ist In der Regel der wärmste Monat. Bci der TageSwärmc so wohl, als anch bei der JahreSivärinc, welche nach der Wärme der Luit gemessen ivcrbcn, eriodgt die Erwärmung der Lust nicht allein durch die Lviurenstrahlen direct, sondern auch durch dir erwärmte oberste Erdschicht, und diese gicdt sowohl während tcS Tages, alö auch während des Jabrcö die meiste Wärme an die Lickt ad. nachdem die Sonne in dem einen wie in dem anderen Fall den höchsten Stand überschritten, an der Erdober stäche die größte Wärinemcngc bewirkt bat. Die Sonne crrctckst am 2l. Juni ihren höchste» Jabreostaiid. Die mittlere Tem peratur deö Monatö Juni Ist nach zu Dresden notirtcn Beob achtungen t4"-> Grad N.) die oberste Erdschicht erhitzt sich an sonnigen Tagen durch dirretc Bestrahlung biö 45 Grad; die Abkühlung kann in der Nacht sich bis ctum:> Grad erniedrigen: die Wasscrvcrdlmstung ist bedeutend; die Wolken enthalten diel Elcetricität, welche entweder durch Gewitter oder durch Regen lohne Blitz uub Donner) zur Erdoberfläche gelangt; in der ersten Hülste des Juni ist gewöhnlich das Wetter nnöcstäud-ig, und erst in tcr zweiten Hälite pstegt beständiges schönes Wetter stattzustndcn. In dieser Woche werben in den ersten Tagen wlederbokt sich (N-wilterwolkcn bilden »nd veränder liches Wetter vcrnriack'cu; in tcr zweiten Hälitc der Woche wird klarer Himmel vorl'erlsck'en. Im „Fcidschlößchcn" wird von heute an taS Mnsikci-or dcS 7. Thüringer Jaftanierle Regiments Nr. W unter Leitung deö Herrn Kapellmetsier Urbach .oncertstcn. Wir hören, daß Herr Frcvcr, der rührige Restaurant deö beliebten Eckabkifsr- iiicntö, die genannte Kapelle ganz besonders iür die hiesigen Eonccrtc onga,zirt hat. - Die Kreuzthiuannbr niachte gcstcni Vomuttag 5M>nntcn vor 10 Ubr „Strite". t. h. iic bewegte sich nicht mel>r. Vtcte Leute blieben aut bem stark »regnenkitten Altmarlte steben unk stellten ibrc Taichenubr nach der angegebenen Kreuzubrzelt, »vicwohl eö schon statt aui >2 Ubr iosging. Knak bist! - '.stoch im 'Besitz von goldenen Ohrringen und einem 'Bor tcmonnaie mit 2 T hlr. 27 Ngr. wurde am vergangenen Diens tag srüh oberhalb der Augustusbrückc am rechten Elbulcr eine etwa :«» bis 40 Jahre alte Frau tobt auö dein 'Blasser gezogen und polizeilich auigehobcn. lieber die Pcrsönlicl)kcit »reiß man nichts NäbereS. Sie war übrigens ziemlich gut bekleidet und trug die Wäscize das Zeichen U. 11. lt>. Die „Fttedcnkbing", io beißt daS jetzt in bcn Bergen der Lößuitz neu erbaute burgähnlichc. stattliche Geixiude von Gießemannö Weinberg, unwctt Kösftchcnbrota, das mit seinen Wcingcländen tn'S Tbai bcrabsicbt und den Bcsuck'eni einen weiten Fernblick gestattet. Dielen Punkt batten auch.zablreict'c Mitglieder der Dresdner Landes Svnote in geeinigter Gesell schatt zu einem Rendezvous benutzt, ^ie geistlichen Würden träger waren ebensallS der schönen Aussicht wegen hictt'cr geivaltlahrtet. - »Am Freitag Nachmittag entstand aut dem Attmarkt ein Auslaut dadurch, daß eine Frauensperson In einem dortigen Vcrkausvgcschäft ein Paar »eine Haucuchuhc zu stehlen vettucht hatte. T)ic Diebin, weiche die Flucht ergriff, wurde indcß in der Rosmaringaffe wieder ergriffen und nack' der Polizei tranS portlrt. Hierbei bemerkte cm alö Z>u»chauei anweicnber Ge »chäitSmann, baß der Sonnenschirm, den die garu anständig ge kleidete Frauensperson trng, ibm ln jüngster Zeit aus ieincm Gcschästolokalc gettrPlen worden >var und veriebltc natürlich nicht, sein Eigentbum zu rcelamircn. - Ucbcr eaö Attentat am einen Geistlichen in einem Doric beiEbenmitz berichtet ienrer daö„Ehemn. Tagcbl."; „Die in die Hände dcS (ffcricl'tö gelangten zwei jungen Buricl-cn hätten ge säbrlich iverdcn können, wenn sie nicht gleich beim Beginn ihrer Tätigkeit unschädl'ch gemacht worden wären. Dieselben sollen nämlich in einein lLBalbe nahe der hiesigen Stabt Nachts in der ztvöisten Stunde einem armen Manne unter Vorhalten ge latrnct Pistolen seine paar Grössten atvzeuvmmc» haben. Den andern bat man in einem hiesigen Gatthose scstgebalten. Bei demselben soll man «ißer vrrlchicbencn Gcir ehren. Schirßdcdatt, Dolchen, auch Gegenstände und Papiere, unter Anderem auch Tomitag, II. Juni 1871. einen Stempel nrit der Schritt „das Eomitä zur rotben Schleife" gciimdcn habe», «voraus sich schließen läßt, daß eine sörinliche Räuberbande bat angcworbcn iverdcn sollen. Die jungen Burschen iollen auS tcr Umgegend von Ebemnitz stamnrcn, und wirb den- !e!hcn die zu ernxrrtcudc Ictenialls nicht zn leichte Straie lehren, daß cS gelahrlich ist, Räirbcr zu ipielcn." Vorgestern früh hat sich ci» BahnboiSarbeiter, der seit längerer Zelt krank war, mit seinem einzigen, etwa -'>/« Jahre alten Kinde aus seiner in der Prictznipstraßc gelegenen Wohnung cnt'crnl, und steht, »ach einem von ihm zuruckgelasscncir Briese, zu befurchte», daß cr sich und seinem Kinde m einem Airfall von Schwermut!), lx'rDvrgcruien durch zchnuwnatlichc Krankheit und daraus herchorgegangeuer Vcrdieustlosigkeit, das Leben ge nommen hat. Leider ficht leine zurückgelasscnc, gänzlich mittel lose Ehefrau abermals ihrer leidigen Entbindung entgegen. - Mepcrtoir tcSKönigl. HoftheatcrS. Sonn tag: Die Journalisten. Montag: Der schwarze Domino. Angela: Fr!. Orgcni, a. G. Dienstag: Er hat Recht. Das Lügen. Lstittwoch; Die weiße Dame. Donnerstag: Die Vertrauten. 4!. c. Z. E. Gegenüber, Lustspiel in :i Acten, von Bcnctir. - Freitag: Niargaretbe. Margarctbc: Frl. Or gcni, a. G. -- Sonnabend: Pitt und Fox. — In Freldcrg stci vor wenig Tagen iu den Abendstunden abermals einer jener alten Heiden, durch welche dereinst die Stadt so tapfer vcrthcidigt wurde; näiniich der am Krerrzthor noch.vorhaudcrre dicke Thurm. - Ein nicht uncrl'eblick'es UnzMck ereignete sich dieser Tage in Annaderg. DaS tastge Schicßt'aus besitzt nämlich eine eigene GaS-Fadrik, in iveickzcr man das schadhaft gewordene Wasser- Reservoir rcpariren wollte. Man kam leider dem Gasometer, den man im Augendlkk iür ganz leer hielt, mit einem vreunen- den Licht zu nabe. Da aber noch Emo im Gasometer verblie bcn war, so entzündete sich dasselbe und entstand eine so heftige ENffosion, daß daö Gebäude selbst beschädigt und auch sieben Personen verletzt wurden. - In Waldhcim will der Verschöne» ungö Verein aui dem Wachdcrge einen 45 Fntz hoben Thurm alö Sieges-Denkmcll, sowie zu Ehren der im Jahre )E7(B-7i geiallenen Waldbeimer Krieger errichten, dlm 4. August »Jahrestag von Weißenburgl soll unter besonderer Feierlichkeit eine Votivtaiel angebracht und daS Denkmal cingewciht werde«. — Ociscntlichc Ge r i ck't S s »tz u n g am 5. Juni. Bci dem Kaufmann Just hier dienten im März vorigen Jah res zwei Dienstinädck'cn. Emilie Klemmer uns Anna Ama lie Theresic MattbcS, diese mußte Ende genannten Monatö den Dienst vcrlaffcn, da die Klcminer ihrer Herrschaft „geklatscht" lmttc : sie iMattbcS) behielte icdc tllack't ihren Geliebten bci sich. Als die Klemmer einige Monate daraus den Kleidcrschrank öffnete, um ein schivarzcs neues Kleid herauSzimebmen. smw sie tnffclde zerschnitten an verschiedenen Stellen. Ihr Verdacht lenkte 'ich ioglcich aus die Mattbeö, diese kenne es nur geihcm und zirmr aus tliack'e getlxin haben, dazu kam, daß der Schlüs sel des Klciderschranks sich tu den Händen der Madame Just bcsuntcn und von dieser erst gefordert iverdcn mußte, wenn inan sich »twao daraus holen wollte: nun habe sich, ehe sie ab gezogen. die MatthcS ihre Kleider herausgebolt und dabei habe sie es jedenfalls gtthan. Die Ausreden der MattbcS wurden vom hiesigen Bezirksgerichts.««» für sowenig stichhaltig gesun den, daß eö dieselbe wegen 2Kschüdigl»ig fremder Sachen auS Bosheit zu einer Gcldftr.ffe von !! Thlr., eventuell zu 6 Tagen Geiängniß berurtlxilre. Die durck' 2tsscffor l»r. .smrtmann ver tretene LtaatSamvaltschatt beantragte Bestätigung des erstrich- tetti.hc» Besckrcids, aber Herabsetzung der eventuellen Gefäng- nißstraic aut iniudesteirs :i Tage. Der Gcricl'tshot ließ cs bei bcu :> Tblr., stn.h aber die Streue für ten Skichtzabiungefall. -- Bei dem Gerici'töamt Echönlel!. batte Johann Pari HclaS in Bühla für sich und seine Tochter Wllbclmine Hclas gegen da mit it'iu in einem Hause rvohncndc No.rck'schc Ehepaar Johann und Dorothea »nd deren Tochter Withelmine vcrchel.Janicben im-gc» tt'ätticl'er »uik ivii-ttickur Belridmung Strafa«traa ge stellt und war Johann Noack frcigrjprochcn, Dorothea Noack aber zu 4 Tbir., Wilhciminc Jäbnick'cn zu 5 Thlr. Geldbuße vcrutthcikt worden. Frau Noml wusth in der Hausstur, knc Hclas To.hker lief nun pcrjchic-dene V.'ale durch die Hauöthüre und ließ diese ollenstcl-en; das verdroß die Wäscherin und sie ließ ihrem Unmutb freien Lauf, die Hclaö rcpiicirt: der Skan dal wurde noch giößcr, als die Jähnichen Hinzukain und Wil- t>e!mstie Hclas aui den Boden gcwotten »nd gcschlager wurde; letzt mffck'tc sich auck' der Pap«» HclaS hinein. auch cr bekam seine» Thcil und Will'elmmk Hclas verlor dabei noch eine« Thcil ibrev Kopfschmucks. Dies ist durch Zcugcu bewiesen, auch die Aeußerung, welche die Jäluiichcn Über die Cache gegen Dritte getlmn: „Heule habe» wir das Mensch, die HclaS. .wer gehörig auSgcräuchctt. eine ganze Hand Haare habe ich ihr auö- gcramt." Ferner ist bic Jälmichen beschuldigt, gesagt zu baden: die Heigö bade denn Felke des Tischlers Jährlichen Kraut ge stohlen, was sich, alö Nntcttuci'ung deshalb ringeleitet wurde, als gänzlich unerwicien hcr.insstclltc. Gegen die oben erzählte Kampfsecne kameu beite Angeschultigte mit einer zweiten Er zählung angrrückt: darnach war die Hclas daS Kamickel ge wesen. satte cine Sci'ünel mit Waffcr nach der Noack geworfen, dicielbc in die Hand gebissen — Alles ebenso uneiaviefeu. Der Gcrichtölws bcsiätlgtc baS crsttnstanzllck'e Uttheil. Angekn >itigte Gerick> töbcrhanbI » ngen: Montag ten 12. Juni finden folgende Einspruct'Sk'crdanb- Ilings Termine statt: VormtttagS 9 Udr ivcdcr den Hand«rr- bettci Earl August Winkler aus E unewalde, wegen Diebstahl!» Unterschlagung und Betrugs. - 10 Uhr wider ten Handardei- tcr Gustav Guntber ans Lstoritzburg, wegen versuchten Forst- biebstablö. - Up/. Ubr Privattlagsachc des Lehrers Hernnan» Bäbr in Dcudcn wider den Fadttkarbeilcr Fttedrich Wilhelm Fischer daselbst. - 11'r Udr Pribatkl.r.zsache Amalie Aitzgnslc McittbeS b er ivl NattveS bicr wider ratb Ur. Lstüllcr. Joh.il,,, Gutb vier. Vorsitzender: Gerichts- Dresden, 10. Juni Die französisch« Nati»- nalversammlung hat. wie zu erwarte« war, mit einer emi nent«, Mapmtät mcht dlos die Deeretr, durch welche 183G.
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