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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.08.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250814028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925081402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250814
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925081402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-14
- Monat1925-08
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Freilag, 14. August 1828 « Jahrgang. S80 Gegründet 18S8 DradlanIchrNr Nttchrtchts« Drssd»». gern'precher-Sainmetnummer LS 241. Mur lür «achlgelprüche: 20011. cia^,,.^-- vom l. di« l». Lua. 1t»2b dm lägltch zweimaliger Zustellung lr»> «au» HSV <)LAUgS'Gebühr Pogbezuaspret» wr Monat August s Ward. ain,el»»««»r l« Plenulg. Di» Anzei Anzeigen-Preise: Ward. austerdald elnlpallig« Famillenanzeigen und Slellengeiuch» ohne ZV mm dritte werden nach Doldmard berechnet, di, wr -u-wSrü SS Mg. fiamillenanzeig, auherdald 2Ü Mg- dl» SV mm dreit» Redlamezeil« ISS Pig„ — iedudr iv PIg Au»w. llluftriiqe aeoen Dorausde,al>>. lg. Osterienael Schristleitung und «auplgelchLstsstelle: wartenlirah« SS«»0. Druid u. Verlag von Uieplch L Veichardl in Dresden. Dost!ch«kk»ÄvnIo 1088 Dresda». «achdru-d nur mll deulllcher Quellenanaade «»Dresdner V<i<l>r.-> »uläMa. Unverlangle SchrlllstUrde werden „ich! aulbewakri. SttaßenkSmpfe mit Kommunisten in Berlin. Die Zusammenstöße mit -en Kommunisten planmäßige Angriffe auf die Polizei. Die Organisierung-er militärischen Einkreisung Deutschlands. — Sarrail als Sündenbvck in Syrien. — Pariser Kabinettsrat über London. „Zum Sturm vor, marsch, marsch!" Berlin 14. August. Nachdem die Berliner Arbeiterschaft und auch die kommunistischen Mitläufer es abgelchnt hatten, -er für den Mittwoch von der K. P. D. ausgegebcnen Parole eines sofortigen politischen DemonstrationL- streiks aus Anlaß der Entfernung kommunistischer Slörer auS dem Reichstag zu folgen, hatte man für Donnerstag abend »u Massendemonstrationen gegen den angeblichen Zollwucher und Steuerraub ausgerufcn. Die kom munistischen Sprecher wußten sehr wenig von dein Zollrecht zu sagen, jedoch um so mehr von der angebliche» Vergewalti gung der „Arbeitervertreter im Reichstage". Während cs im allgemeinen bei den Versammlungen ruhig zuging, kam cs, wie bereits kurz berichtet, gegen IN Uhr abends zu blutigen Zusammenstöße« zwischen Schupo und Kommunisten. An der Ecke Bad- und Puttmannstraße erschien ein Zug von etwa 600 bis 600 kommunistischen Demonstranten, der dort den Straßenzug vollkommen versperrte und den Berkehr unterband. Die Kommunisten terrorisierten die Lenker der Fuhrwerke ebenso wie die Passanten und gingen handgreiflich gegen diejenigen vor. die sich ihren Ucbergrissen zu widcrsctzen versuchten. Die Schupo forderte schließlich die Demonstranten auf, ihren Zug zu teilen und dem Verkehr freie Bahn zu gewähren. Als Antwort ertönte ans den Reihe» der kommu- «istischen Frontkämpfer das Kommando. Zum Sturm vor. marfch, marsch! Fm nächsten Augenblick stürmten etwa lüg Kommunisten, die mit Schlagringen und Knüppeln bewaffnet waren, und die außerdem unter den Jacken Pflastersteine trugen, gegen das kleine Kommando der Schupo an. Unter dem Steinhagel mußten die Beamten, von denen mehrere verletzt worden sind, znnächst zurttckweiche,,. machten dann aber die Schußwaffen bereit und forderten die Kommu nisten nochmals auf, auseinander zu gehen. Als Antwort drang die Menge erneut ans die Beamten ein nnd feuerte ans sie Schüsse ab, woraus die Polizisten mehrere Schüsse abgaben. Einer der Demonstranten, der 50jährige Kommunist Straß burg. brach schwer getroffen znsammcn, und zwar dnrch einen Schutz ans den Reihen der Demonstranten. Schließlich nahten mehrere Wagen der Schupo, die Verstärkungen heran- brachten, doch gelang es erst nach geraumer Zeit, die Menge, die noch immer eine sehr angriffsliistige Haltung cinnahm, abzudrängcu. Der zweite Zusammensiotz spielte sich in der Frankfurter Allee ab, gegenüber der sogen. Weberwtcse. Bon der Landsberger Allee kamen Züge der Kommunisten, die sich vereinigen wollten. In diesem Augen blicke kam ein Wagen bei der Limonadensabrik die Frankfurter Allee entlang gefahren. Die Kommunisten, die über die „Stö rung" erbost waren, umringten den Wage», rissen dem Kutscher die Zügel ans der Hand und versuchten den Lenker vom Bock zu holen. Auf die Hilferufe des Ucbersallenen achte ein Offizier der Schupo mit fünf Mann und forderte die Demon stranten auf, die Straße srcjzngebcu. Als Antwort schlugen die Kommunisten mit Stöcken und Gummiknüppeln ans die Beamten loS, die in eine außerordentlich bedrängte Lage gerieten. Die Situation wurde so ernst, daß der Offizier schließlich den Befehl gab, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Es fiele« mehrere Schüsse, durch die, so weit sich bisher feststcllen läßt, zwei Personen schwer verletzt worden sind. Zufällig nahte kn diesem Augenblick ein Lastwagen der Schupo mit zahl reichen Beamten. Beim He raunahen der Verstärkung ergriffen die Kommunisten die Flucht. Sie sammelten sich jedoch wenige Minuten später wieder vor der Gastwirtschaft des kommunisti schen Landtagöabgeordnetcn Paul Hossmann und zogen erneut nach der Wcbcrstraße. An der Ecke der Frankfurter Allee trat die Schupo den Ruhestörern wiederum entgegen und forderte sie auf, die Straße freizugeben. Die Antwort bestand tu einem Steinhagel. N^-lwehr gingen die Polizeibeamtcn mit Gummiknüppeln vor. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem wiederum eine Anzahl Kommunisten Verletzungen davontrnge«. Erst nach geraumer Zeit, und nachdem noch weitere Verstärkungen herangezogen worden waren, gelang es, die Straße frcizumachcn und die Kommunisten abzudrängen. Nach kommunistischen Angaben ist auch in der Wcbcrgaffe ein Arbeiter tödlich verletzt worden. Die Zusammenstöße beschäftigen zurzeit die Abteilung I cV des Berliner Polizeipräsidiums. Der Berliner Polizeipräsideni über die Krawalle. Berlin. 14. Aug. lieber die schweren Zusammenstöße zwischen Kommunisten und der Schutzpolizei sprach sich heute der Berliner Polizeipräsident Grzesinsky vor Pressvcrtretern aus. Am Donnerstag nachmittag waren Ver treter der Kommunistischen Partes beim Polizeipräsidenten erschiene», um ihn zu fragen, ob seine in letzter Zeit er gangenen Erlasse gegen sie angcwcndet werden sollten. Der Polizeipräsident betonte darauf, daß sich die Erlasse nur gegen Aufzüge von Bewaffneten richten und solche, die erkennen lassen, daß sie zu Gewalttätigkeiten zusammengekommen seien. Die Kommunisten versicherten dem Polizeipräsidenten die Friedfertigkeit ihrer Absichten. Die Demonstrationen seien denn auch gut verlaufen. Dte Zusammenstöße seien darauf zurückzuführen, daß eine größere Anzahl von Teilnehmern lange nach der Demonstration den Verkehrsordnnn- gen der Polizeibeamten nicht Folge leisteten. Dies sei aber nur der äußere Anlaß zu den kommunistischen Eiewalttätig- kciten gewesen. Ans den Sl-ussageir der verwundeten und auch der übrigen Polizetbcamten gehe hervor, daß es sich nm eine ganz bewußte Aktion der Kommunisten handle. Am besten zcngc das Signal, das gegeben wurde mit den Morten „Ans zum Sturm, marsch, marsch" für de» Angrisfwillen der Kom munisten. Ferner die Tatsache, daß man den „Roten F-ront- kämpfcrbund" mobil gemacht hatte, dessen Mitglieder sich in großer Anzahl unter den Demonstranten befanden. Bemer kenswert ist es dabei, daß der bei den Zusammenstößen getütete Kommunist nicht von der Schupo, sondern von seinen eigenen Genossen, nämlich durch einen Schuß in den Rücken getötet worden ist. Der Polizeipräsident ließ zum Zeichen dafür, was die Kommunisten vorhatten, auch einige den Kommunisten abgenommcnc Waffen und sonstige Angriffsgeräte zeigen. Auffallend waren vor allem die überaus derben Bergstöcke, mit denen sich namentlich die roten Front kämpfer versehen hatten u>rd die, wie der Polizeipräsident be tonte. doch kein vernünftiger Mensch bei sich trage, wenn er in den Straßen Berlins an einer friedlichen Demonstration sich beteilige. Ein weiteres Zeichen dafür, wie schwer der Kampf war, ivaren auch die zerfetzten und zerrissenen Tschakos und Uniformstückc der verwundeten Polizeibeamten, die der Poli zeipräsident ebenfalls vor den Pressevertretern ausbreiten ließ. Sie zeigten am besten, mit welcher geradezu bestialische» Wut die Kommunisten auf die Polizeibeamtcn losgegangcn sind. Interessant ist ferner noch die Tatsache, baß unter den kommunistischen Personen, die gestern sistiert wurden, sich auch der komuutnistische Rcichstagsabgeordncte Schalem befand, der allerdings sofort wieder freigelassen wurde, als er sich legitimiert hatte. Vor dem Skockholmer Kirchenkongreh. Bon Präsident v. Dr. Böhme lDresden), Mitglied der deutschen Delegation für Stockholm. Vom IS. bis 30. August d. I. wird in Stockholm die „Weltkonserenz für praktisches Christentum" (Universal Christian Conference on life and work) tagen. Diese Konferenz verdient die weitestgehende Aufmerk samkeit nicht nur aller kirchlichen und politischen Kreise, sondern auch die innere Anteilnahme der christlichen Bevölke rung in allen ihren Schichten. Ist es dvch zum ersten Male seit der Zeit der Reformation, daß der Versuch unternommen wird, die Vertreter aller christlichen Kirchen des Erdkreises in einer Versammlung zu einer gegenseitigen Aussprache über die Grundfragen des praktischen Christentums zu ver einigen. Die Weltkonferenz, deren Zustandekommen im wesent lichen aus die Tatkraft des schwedischen Erzbischofs v. Söderblom zurückzuführen ist, wird aus etwa 600 offi zielle» Delegierten säst aller christlichen Kirchen zusammen gesetzt sein, woneben eine große Anzahl von Gästen letwa 1000) erwartet wird. Von der amtlichen Beteiligung hat sich nur die römisch-katholische Kirche ausgeschlos sen. Dagegen werden neben den Abgesandten der sonst in Europa, Großbritannien, den romanischen Ländern und in Amerika bestehenden christlichen Kirchen auch die Vertreter der griechisch-katholischen Kirche erscheinen. Die deutschen evangelischen Kirchen, wie sic im Deutschen Evangelischen Kirchenbund vereinigt sind, werden durch 77 Delegierte vertreten sein, die der Deutsche Evangelische Kirchcnausschuß ans seiner Mitte abgeordnct oder aus anderen hervorraaenden kirchlichen Interessentenkreisen in Vorschlag gebracht hat oder die un mittelbar cingeladeu sind. Unter den geistlichen Vertretern finden mir den Laudcsbischvf von Sachsen, v. Jhmcls, der einer besonderen Einladung des Erzbischofs v. Södcr- blom folgt, Prälat O. Dr. Schnell iStuttgartj n. a. Der Führer der deutschen Delegation ist der Präsident des Deutschen Evang. Kircheuausschusscs, v. Dr. Kapler iBerlinj. Die Konferenz ist in vier Sektionen cingctcilt, enropäisch- kvntinentale, britische, amerikanische und orientalische. Schon die Zusammensetzung der Versammlung läßt erkennen, daß die Verhandlungen mit Rücksicht aus die zahlreichen in ihr vertretenen Völker und Sprachen zu gewissen Schwierigkeiten führen können, die nur durch weitgehendes Eingreifen von Dolmetschern und dnrch eine energische Geschäftsordnung sich werden überwinden lassen. Als Konferenzsprachen sind nur drei zugciassen, die deutsche, die französische und die englische. An das Zustandekommen dieser Weltkonserenz werden nun einesteils sehr optimistische Hoffnungen geknüpft, ander seits wird der praktische Ertrag derselben recht pessimistisch beurteilt. Gegen allzuweit gehende Hoffnungen spreche» allerdings, wie sich nicht verkennen läßt, eine Reihe von schwerwiegenden Momenten. Zunächst ist damit zu rechnen, daß die ungeheure politische Erregung, welche noch in allen Völkern als traurige Folge des Weltkrieges nachzittcrt, auch gewisse nationale Verschiedenheiten der Teilnehmer erkenn bar machen kann in einem Maße, das zu anderen Zeiten vielleicht nicht vorhanden gewesen wäre. Erzbischof Södci- blom sowie der vorbereitende Ausschuß haben jedenfalls von vornherein auf das bestimmteste betont, daß ans der Weli- konferenz die Erörterung jeglicher konkreten politischen Frage ausgcschaltet sein müsse. Man kann nur wünschen nnd hoffen, daß von allen Teilnehmern, die sich entschließen, der Einladung zu folgen, dieser Wunsch auf das genaueste er füllt wirb,' denn dies ist die erste Voraussetzung für den be friedigenden Verlauf der Konferenz überhaupt. Es Handel! sich um eine Prüfung und Besprechung allgemeiner ethischer Fragen, wie sie sich den Kirchen im Lichte des Christentums und seiner Quelle, der Heiligen Schrift, darstellen. Diese aus schließlich religiöse und allgemeine Betrachtungsweise kann nnd wird hoffentlich dazu dienen, über die etwa sonst aus- tauchenben Schwierigkeiten hinwcgznhelfen. Eine weitere Schwierigkeit besteht in dem unermeßlich groben Stoff, der den Berhandluiigsgegenstand der Kon ferenz bilden soll. Es sollen verhandelt werden die Fragen des Familienlebens, der Erziehung, des Unterrichts, die Jugendbewegung, Franenfrage, die christliche Ansfassung de Berufe, das Verhältnis zu den staatlichen Ordnungen, die Strafrechtsordnung, die soziale Frage, das Verhältnis von Staat und Kirche, Minorttätenschntz, Rassenfrage bis zu de internationalen Verhältnis der Völker untereinander inn der Verhütung von Kriegsgefahren. Man sieht, daß niest- oder weniger fast alle ethischen Probleme, wie sie überhaupt nur gedacht werden können, irgendwie zur Verhandln»» kommen sollen. Berücksichtigt man. daß es sich im wesend ltchen um kaum mehr als zehn Verhandlungstage handeln wird, so kann man natürlich nicht erwarten, daß in allen den Hnndcrtcn und Tausenden von Fragen, die hier auftauchen, eine auch nur annähernd erschöpfende Aussprache wird erfolgen können. Bei dem Umfange des Stoffes wird es besonders schmierig sein, auch nur in einzelnen Beziehungen bedei - tungS- und wertvolle Resolutionen, welche sich der allge meinen Zustimmung erfreuen, herbcizuführe». Die in den angelsächsischen Ländern übliche äußere Form der Diskussion und Resolution wird auch hier in die Er scheinung treten müssen, falls überhaupt zu irgendwelche'» Ergebnis gelangt werden soll. Der dauernde Wert der Ver handlungen wird deshalb vielleicht nicht in diesen selbst, sondern in den außerordentlich umfangreichen Vorarbeiten zu suchen sein, dte von Vertretern der einzelnen Nationen in Gestalt von vorbereitenden Referaten bereits geleistet sind bin Kriegsrat der Kleinen Entente. Konferenz -es Generalslabschess. Bukarest. 14. August. In der nächsten Zeit versammeln sich die Gcucralstabschess der in der Kleinen Entente zn- sammeugcschlossencn Staaten, Tschecho-Slvwakct, Rumänien, Jugoslawien und Polen in Bukarest, um über die Frage des einheitlichen Oberbefehls im Kriege zu sprechen. Natürlich werden an dieser wichtigen Beratung auch französische Gencralstabsoffizicre teilnehmen, um den Vasallen zu dik tieren, was sie beschließen sollen. Die genannten Staaten haben zum Teil schon längere Zeit Militärkonventionen unter einander abgeschlossen, die alle ihre Spitze gegen Deutschland haben, und etwaige französische vom Rhein ans in Aussicht genommene Angriffe gegen Deutschland von Osten her unter stützen sollen. In diesen Verträgen war der Oberbefehl für etn gemeinsames Vorgehen gegen Deutschland wohl insoweit geregelt, als französische Generale, die gegen die Grenzen vorrückendcn polnischen Heere, wie mich die inMähren aufzustellenden Truppe» derTschccho- Slowaket führen sollten. Offengelassen war jedoch die Frage, wer die H a u p t m a s s e der Armeen, die sich im Raume Prag. Leitmeritz. Königgrätz zu versammeln hätte, führen sollte. Im Laufe der Jahre hatten die Mitglieder der fran zösischen Militärmtssion die Generale der Kleinen Entente und ihre Eifersüchteleien untereinander genügend kcnnen- gelcrnt. Die Erfahrungen des Weltkrieges bestätigten die Ansicht, daß im Koalittonskrieg nur ein gemeinsamer Ober befehl zum Ziele führen kann. Aus diese» Gründen kommt es de» Franzosen sehr darauf an, die großen Strcitmasse« ihrer Verbündeten im Osten nicht nur einheitlich anszubilden nnd zu gliedern, sondern sie auch «nter einen gemeinsamen Ober befehlshaber zu stellen. Es dürfte wohl nicht zweifelhaft sein, daß der Oberbefehlshaber oder doch der Chef des Stabes ein französischer General sein wird. Naturgemäß werden auf der Konferenz auch wichtige Or- ganisations» nnd Mobilmachungsfragen besprochen werden. Polen und die Tschecho-Slvwaket werden über ihre Ma növer und ihre Schießübungen an den deutschen Grenzen berichten. Polen -arf sich rühmen, die Vermessung seiner Grenzländer beendet und das Telegraphennctz nach rciu militärischen Gesichtspunkten auSgebaut zu haben, welchem Beispiel auch die Tschecho-Slowakci bald folge» wird. Auch diese Konferenz ist ein erneuter Beweis dafür, wie die so genannte allgemeine Abrüstung, z« der die Entwaffnung Deutschlands unter brutalstem Zwange nur die Einleitung bilden sollte, ans Seiten seiner Gegner auSsseht. Polnische Minderheiisfchuie» ohne Kinder. «Eigner Drahibertcht der »Dresdner Nachrichte n".j Berlin. 14. Aug. Mit Genehmigung des Ministers sind in Wcstobcrschlcsicn wieder fünf polnische Mindcrhcitsschnlcn, die keinen Besuch auszuwcisen hatten, geschlossen worden, darunter zwei Schulen im Kreise Oppeln, wo sich trotz schärfster polnischer Agitation nur zwei Kinder zum Unterricht gemeldet hatten.
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