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Dresdner Journal : 15.12.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186512156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18651215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18651215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-12
- Tag1865-12-15
- Monat1865-12
- Jahr1865
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- Dresdner Journal : 15.12.1865
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1 1 d 280. Frntag, dm 15. Decemdcr. l8«S. 2U»mm»«it,»rrts«: ILkrlicU: a 'rklr. — ölgr il. s»oti»—.i lin Lailas« kMrl.il „ 15 „ „ „ stritt ko.tu-ck »uiistlicd in vr«,<t«o: iS Kxr. I 8t«mp«l- Liaitln« ktomniero: 1 öixr. t ineobl»^ diaiu. Änseruttaprris«: kilr ckeo 8»um einer xeipnlteoeo 2«il«: 1 tt^r. t!at«r „Liox«»»nat" <li» 2eil«: L ötxr. erscheinen: ILFiod, mit Kn»v»dm« äer 8ona- noä keiert»^«, Ldvocki Nir ä«n folxencken D»x. DreMerIsurml. VerantwoEcher Redacteur: I. G. Hartmanns »nseratrnnnnatsme «««wärt»: L«ip«tU: k'« kin^noerirr»», 6ommi,iio»iir cke» vresckoer ckourn»!»; »deiiä»,.: H. k>oi.e», L ll-i-orn; S»md»rU-NIt«o»: ULtiixirii« L Vool.ni,; Lirlln: Ononivn'ncii« liuoli- k»nckl, ttirLUnrnn » Ourenu; Lr»m«a: L. 8c»i.<-er»; >r«il»o: 8ri,no»n; krno^kur» ». U.: ^Lnonn'sok« 8uokk ; LSI»; >v»l.n Itiionnnir; knrii' r. L-orrnirnnl.« (29, ru»<1«»t»on,enf»o,); kr»^: t'n.Lnil-ion n kuokk.; Visa; Lomptvir 6 k.rVieoer 2situox, 8t«f»i»pl. 8S7. Herausgeber: ISlligl. Lnp-6itiov 6«, Dreickoer ckour»«I», 0r»iii«a, ss»n»ii»tr»»«« bio. 7. Amtlicher Theil. Vretdea, 14. December. Seine Königliche Hoheit der Prinz Georg ist hrutr Nachmittag A3 Uhr «ach vrüffel gereist. Drrtd««, 12. December. Geiae Majestät der König Haber» dem Geheimen Rath« Le MaiStr« im Ministerium der auswärtiger» Angelegenheiten und dem Geheimen Rath« De. Wrinlig. AbtheilungS-Director im Ministerium des Zauer«, die Erlaubniß alrrgnädigst zu rrtheile« geruhet, den ihnen von Seiner Königlichen Majestlt von Preuhea verliehenen Stein zum Rothen Adlerorden ll. Elaste an- nehmen und tragen zu dürfen. Nichtamtlicher Theli, Uebersicht. kelegraphische Nachrichte«. Lagrtgeschichte. Wien: Dir Verhandlungen mit Ber lin in der Frankfurter Angelegenheit. — Prag: Adreßdebatte de» Landtag-. — Eger: Aollcommifston. Feier de- Geburtstages de- König- von Sachsen. — Salzburg: Landtagsverhandlungen. — Pesth: An kunft de» Kaiser-. — Agram: Landtagsverhandlungen. — Berlin: Inhalt der neuesten „Provinz. Corresp." Dom Hofe. Depesche d«S spanischen Ministers des Auswärtigen. DiScipliuaruntersuchung. — Tilsit: Etadträthltcher Commiflar ernannt. — Sternberg: Bom Landtage. Defert in der Schweriner Sparkasse. — Kassel: Preußische Einmischung dementirt. Ent« laflung. — Wiesbaden: Kammerverhandlungrn. — Bremen: Das Defieit vom Bundesschießen. — Parts: Tagesbericht. — Florenz: Rundschreiben an di« diplomatischen Agenten betreff- der au-wärti« gen Beziehungen. Au» Athen. Gesetzeniwurf bezüg lich der Aufhebung der religiösen Körperschaften. — London: Denkschrift über die jamaikanischen Vorgänge Herrn Cardwell überreicht. Bom Fenterproceßtn Dublin. Kopenhagen: Da» Befinden des König-. Aus dem Bolksthtng. — St. Petersburg: Militärreform. — Ehtli: Neueste Post. Lchletwig-Holftei«. Ernennungen, Brrsetz«a-nl re. 1» öffrvtl. Vievstr. Dresdner Nachrichte«. Proviüzialuachrichteu (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Werdau. Glauchau. Treuen.) Verwischte» Eivgesaudte». Datistik und «»»«wirthschast. Feuilleton. Inserate, rugeskalender Börse»- Nachrichten. Ttlegraphische Rachrichtcn- 'Hamburg, vonnerttag, 14. vecbr., Mittags. Laut soeben hier einartroffenev Privatuachrichte« I- gestern zwischen Dover nud Calais eia Post dampfer verloren gegangen. Klorevz, Mittwoch, 13 Decrwber, Abends. Der Ktnaazminifter legte in der heutigen Sitzung der Deputirteukamwer derselben das von ihm an gekündigte Kinanzerpvsö vor. Nach diesem würde da» Deficit für 1866 sich auf 265 Millionen be laufen; der Aiuauzminister erklärt aber eine Nr- dvction de» Deficit» ans 100 Millionen für noth- »eudig und schlägt vor: 3V Million»« weitere Er sparnisse, Erhöhung der Eiuschreibe- und Stem pelsteuer um 20 Millionen, der Thüreu- und Ken- stersteurr um 25 Millionen und der Mahlsteuer u« 100 Millionen. Eine Erhöhung der Vermö genssteuer soll nicht eintreten, sondern das Ein- schätzuugssyftrm o»it Wegfall der Zuschlageeutimes eingeführt werden. Endlich schlägt der Finanz- Minister die Ueberlaffaag der Lccife an die Cow- munen vor. Tagesgeschichte« Wie», 13. December. Di« ,.Pr." schreibt: Ueber die diplomatischen Unterhandlungen zwischen den beiden deutschen Großmächten betreff- der leidigen Frank furter Angelegenheit erfahren wir endlich heute Ver läßliche». Die preußische Antwort auf die letzte öster reichische Note vom 23. November ist endlich eingetroffen. Legationsrath v. Ladenberg la- eine Depesche vor, in welcher sich die preußische Regierung dahin ausjpricht, daß sie sich zu den Anschauungen deS Wiener CabinetS — welche» eine einseitige Action gegen Frankfurt bekanntlich für unzulässig erklärte und dagegen eine Revision der Bundesverein-gesctze proponirte — nicht bekehren könne. In der Zwischenzeit ist die Angelegenheit auch mündlich verhandelt worden, und hat man preußischerseit- nicht undeutlich zu verstehen gegeben, daß man bet sich ergeben« der Gelegenheit thätlich einschreiten würde. Allerdings werde man Frankfurt nicht in Belagerungszustand er klären, sondern einfach da» betreffende Versammlungs lokal durch «ine Patrouille besetzen, respektive räumen las sen. Auf den diesseitigen Einwurf: „WaS aber geschehen solle, fall- der Patrouille Widerstand geleistet werde" — ist man die Antwort schuldig geblieben. Da» hiesige Ca- binet hat die jüngste Berliner Depesche bereit» wieder be antwortet und alle seine Bedenken gegen die Propofitionen nochmal» zum Ausdrucke gebracht. Wenn nun auch eine Verständigung kaum noch zu erwarten ist, so wird die Sache selbst dennoch nicht fallen gelassen werden, da eS ja noch gilt, di« Sloten d«S Frankfurter Senat» zu beant- worden. Dem Senat wird von hier au» in entgegen kommender Weise replicirt werden. Die österreichische Re gierung könne der Ansicht de» Senat», daß die im Jahre 1854 in Betreff de» Verein-Wesen» aufgestellten Grund sätze auf dem Gebiete der freien Stadt Frankfurt nicht verletzt worden seien, nicht beipflichten. K Prag, 13. December. Di« vom Landtage an Se. k. k. Majestät wegen de» SeptembermanifrsteS zu er lassend« Adresse wurde mit einer bedeutendern Majorität — 118 gegen 97 Stimmen —, al» nach der Abstimmung über den Adrrßantrag de» Grafen Alb. Nostitz zu erwar ten war, angenommen. Die „Verfassung-Partei" ist also in Prag unterlegen. Der größte Theil de» Adel» hat für die Adresse gestimmt; auf deutscher Seite hatte sich eine Anzahl Abgeordneter der Abstimmung enthalten, einige Mitglieder dieser Partei waren für die Adresse ein getreten. Bon beiden Seiten hatten die bedeutendsten Redner gesprochen; für die Adresse: Graf Leo Thun, Graf Elam Martinitz, Klaudi, Rieger, SladkowSkt rc.; gegen dieselbe: Fürst C. Auersperg, Graf Harttg, v. Ha»- ner, Herbst, Brinz, Taschek. Der vom Landtage abge» lehnte Antrag, das Hau» möge über den vor liegend-n Adreßentwurf zur Tagesordnung übergehen, war von de« früher« Finanzminister, Hrn. v. Plener, cingebracht und mottvirt worden. Die Adresse, meinte Herr v. Plener, welche Sr. k. k. Majestät überreicht werden soll, werd« immer nur die Meinung eine» Theile» de» Landtage» auSdrücken und also nur einen bedingten Werth besitzen, von sehr großer Wichtigkeit erscheinen die Erklärung:«, Welche gegen den Schluß der Debatte der Statlhalterei- vtceprästdent, Graf LazanSki, über die Ansichten der kais. Regierung dem Hause gab. Als der Schwerpunkt deS BerfaffungslebenS seien die Landtage zu betrachten. Die Sistirung des Gesetze» über den ReichSrath «»wies sich als «ine Nothwendigkeit. Die f ühere Regierung wählte die jetzt verlassene Form, um eine Repräsentanz der Ein heit ter Monarchie zu erzielen, um durch vollendete That- srchen schnell auf die Centralisation allrr Kräste zu wir ken- Bekanntlich hatten die Ungarn dagegen protrstirt. Al» die legalen Vertreter der Völker Oesterreich- sind die 'Landtage zu betrachten. Die Regierung will Förderung der Autonomie, die freie Gemeinte in der ihr übergeord neten BezirkSvcrtrrtung. Den Landtagen sollen wichtige Angelegenheiten zur Entscheidung überlassen werden. Die Regierung will endlich eine ReichSversammlung von srei- gcwählten Vertretern, die kräftig genug sein soll, die RetchSeinheit zu wahren. Sie will ferner, wenn die für da» Reich gemeinsamen Angelegenheiten nach den Ver- Feuilleton. Wrihaachtstzücher. in. Otto Spa wer'» Verlag in Leipzig, deflen lehrreiche Jugendjchrtften seit Jahren einen bewährten Ruf ge nießen, bringt zunächst in vier Bändchen Hermann Wag ner'» „Entdeckungsreisen" in vermrhrter und ver- bisserter Auflage. Diese anmuthig geschilderten und in« kructiven Reisen beginnen in der Wohnstube, werden daun in Hau», Hof und Garten fortgesetzt und erstreckrn sich »»letzt auf Feld und Flur, Wald und Heid«. E» find treffliche Biographien au» dem Reiche der Natur, die außerdem noch durch Hunderte von guten Abbildungen erläutert werde«. Solch« Bücher haben da» Gute, daß sie nicht wie manche romanhafte Erzählungen nur ein mal, sondern oft und gern gelesen werden. Durch den lebhaften Anklang fand fich H. Wagner veranlaßt, einen sechsten Ausflug zu unternehmen. Diese» Bändchen führt den Titel: „Entdeckungsreisen in der Heimath. Stadt und Land. Naturgeschichtltche Strrifzüge in Mittel deutschland, mit seinen jungen Freunden unternommen ,c" Gewiß werdea jugendlich« Leser auch diese Wanderungen durch Busch, Feld und Thiergarten, sowie di« natur wissenschaftlichen Entdrckung-züge durch die Stadt mit vergnüge« und Gewta« zurücklegen. — Dem „Buche merkwürdiger Kinder" (Leben-btlder au- der Ju gendzeit und den EntwickrlunMsjahren merkwürdiger Men schen, wie v. Duval, Seume, v. Franklin u. A ), da» «bensall» in neuer und verbesserter Auflage «schienen ist, schließt fich et« ähnliche» Werkcheu an: „Wohlthäter der Menschheit. Vorbilder de» Hochfinn», der Thal- kraft »nd christlichen Denkungsart. HerauSaegeben von vr. Ed. Große und -ranz Otto." E» wird zur Em ¬ pfehlung genügen, wenn wir sagen, daß in dem Büchlein folgende Wohlthäter geschildert werden: der Bischof La» Casa», der Schutzherr der Indianer; Fr. v. Sprc und Ehr. ThomafiuS, die Bekämpfe« de« HerenwahneS; A. H. Franke, der Waisenfreund; Abbe de l'Ep-e, G. Heinicke und v. Hany, der Taubstummen und Blinden Lehrer und Freund« ; Pestalozzi und Salzmann, Reformatoren de» Unterricht»; Gellert; Kaiser Joseph ll.; E. Ludwig Heim, der berühmte Arzt; W. Wilberforce, der unermüd lich« Fürsprecher der Negersklaven; Elisabeth Frtz, der Schutzengel der Gefangenen; Gottlob NathusiuS, rin Geschäftsmann wir er sein und wirken soll; Str Dscham- fitdschi Dschischibhiw, Indien» größter Wohlthäter. — „Robinson Er »los de» Aeltern Reisen, wunderbar« Abenteuer und Erlebnisse. Neu bearbeitet von Ludwig Hüttner. Eingeführt durch eine Geschichte der Robin» sonaden, sowie eine LebenSskizze von Daniel de Fo«, dem Verfasser de» älter« Robinson, von vr. C. F. Lauck- Hardt. Zweit« verbefferte Auflage." In dieser Aus gabe (e» wurden binnen vier Jahren 10,000 Eremplare gedruckt) wird dem Publicum eine Uebertragung de» Ori ginal» in möglichster Treue geboten, nur daß diejenigen Partien kür^r gefaßt find, in welchen der Verfasser die religiösen Streitfragen seiner Zett behandelt, sowie jene rein geographische« Abschnitte, welche dem heutigen Stand punkte der Wissenschaft nicht mehr entsprechen. Sehr vor züglich find die beigegrbenrn Illustrationen. — Endlich fei noch ein in dritter Auflage vorliegende» Werk er wähnt: „Der große König und fein Recrut. Lebensbilder au« der Zett de» fiebenjährigen Krieg«»." Franz Otto, der Verfasser, will nnserm Volk« und in«, besonder« der vaterländische« Jugend geschichtlich treu, aber im leichten Gewand« der Erzählung, «ine« bedeu- tung»vollen Abschnitt au» Preußen« Heldenzett darstrllea und zeigen, «a» der norddeutsch« Großstaat vor kaum Handlungen mit Ungarn fcstgestellt find, die Verfassungs frage den legalcn Vertretern der Kronländer zur Bcur- thetlung vorlegen; jedoch soll diesen keineswegs durch Un gar« ein Verhältniß aufoctroyirt werden. Stürmischer Beifall vom Ccntrum und der Rechten folgte dieser Aus einandersetzung. 0 Eger, 12. December. Gcgenwältig finden hier eommisstonelle Verhandlungen zu dem Behufe statt, thunlichste Erleichterungen im Zollabfertigungsver fahren für alle diejenigen zollvcreinSländischcn Güter her- beizuführen, welche die Eisenbahnstrecke DoiterSreuth- Waldsafsen passtrcn müssen. Zu diesen Verhandlungen haben sich eingefundrn bayerschcrseitS: die Gcneraldirec- tionträthe Nobiling und Badhauser, Oberzollassessor Eg- genberger; sächfischerseitS: Vicezolldirector Forwerk, Ober postrath Pfitzmann, Finanzrath Hallbauer, Obcrzollin- spector Schmalz und Postinspector Peter. — Zur Feier de» Geburtsfestes Sr. Maj. deS Königs von Sach sen hatten sich auf Anregung der sächsischen Commis- sare die sämmtlich vorgenannten CommijstonSmitglieder neben mehrern andern Herren heute Abend zu einem Festmahle vereinigt, bei welchem der von Herrn Vicezoll« director Forwerk — eingedenk der Feier deS Tage« — au»gebrachte Toast auf S«. Maj. den König Johann mit Jubel u. Begeisterung ausgenommen und dem Wunsche allerseits lebhaft Ausdruck gegeben wurde, daß Gott den trefflichen Fürsten noch viele Jahre gesund und wohl er halten möge. * Salzburg, 13. December. (Tel.) In der heuti gen Sitzung de» Landtags wurde die Adresse an den Kaiser nach längerer Debatte einstimmig angenommen. ES wird in derselben die Bitte um baldmögltchste volle Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Zustände aus gesprochen. Pesth 12. December. (W. Bl.) Die Ankunft Sr. Majestät erfolgte um 2 Uhr Nachmittags. Allerhöchst- derselbe wurde im Bahnhofe vom BürgerauSschufle, dem Avoocatenkörper und den Honoratioren erwartet. Auch Deak war anwesend und wurde bei seinem Eintreffen mit Eljenrufen empfangen. Der Pesther Bürger meister hielt an S«. Majestät eine Ansprache, in wel cher er sagt: «Der Tag. an welchem Ew. Majestät zu Allerböchstihrem ge treuen ungarischen Volke mit der allergnädigsten Absicht kamen, um Lllerhochstihren allergnädigsten Versprechen gemäß den Reichs tag in allerhöchster Person zu eröffnen, dessen Mission eS ist, da- Einvernehmen zwischen dem König und der Station zu befestigen und hierdurch das konstitutionelle Leben der Nation Herzukellen, wird m unserm Herzen ewig denkwürdig bleiben, und wenn die himmlische Vorsehung das fürstliche Streben Ew. k. k. Majestät mit der Mitwirkung dieser getreuen Nation zum erwünschten Er folge führen wird, so werden auch die spätesten Generationen der ungarischen Nation stet« mit dankbarer Freude auf jenes glänzende Blatt der Geschichte blicken, aus welchem das glorreiche Werk Ew- kaiserl. und apostol. königl. Majestät als des Wiedcrherstcllers der SWjährizen konstitutionellen Freiheit der Nation strahlt." Auf diese Ansprache erwiderte Se. Majestät in un garischer Sprache: „Es freut Mich, daß Meine vor einigen Monaten an diesem Orte ausgesprochene Absicht sich erfüllen konnte, und es gereicht Mir zur besondern Befriedigung, auch bei diesir Gelegenbeit den Beweisen Ihrer Treue und Anhänglichkeit begegnen zu können. Vertrauensvoll bin Ich gekommen (enthusiastisches Eljen), Ver trauen gewärtige Ich und weil mich der feste Glaube beseelt, dasselbe hier zu finden, seien Sie Meiner königlichen Gnade ver sichert." Am Ofener Brückenköpfe hielt der Bürgermeister von Ofen eine Ansprache ungefähr folgenden Inhalt»: „Die Bevölkerung der uralten Hauptstadt begrüßt voll Freude und Dank Ew. Majestät und gelobt unerschütterliche Treue, in dem Ew. Majestät Allerhöchstihrem Versprechen gemäß die Gren zen des Landes und der Hauptstadt überschreiten und den Wohn sitz Ihrer Vorfahren einnehmen, um die Wohlfahrt des Lande» zu gründen. Heil und Segen unserm erhabenen Herrn und der allerhöchsten Familie!" S«. Majestät der Kaiser antwortete: „So herzlich Ihre Huldigung ist, ebenso angenehm berührt nehme Ich den Ausdruck derselben entgegen. Ofen, als der Wohn sitz Meiner Ahnen, ist auch Mir stets ein angenehmer Aufent haltsort, und mit Freuden verweile Ich in dessin Mauern. Ver sichern Sic Ihre Sender, daß Meine königliche Gnade stets Ih rer treuen Anhänglichkeit entsprechen wird." Begeisterter Jubel begleitete Se. Majestät vom Bahn hofe bis zur königlichen Burg durch die geschmückten dicht gefüllten Straßen. Bei der Burg wartete der hohe Adel mehr al» hundert Jahren leistete, als er nur ein Schatten von Dem war, wa» er Henle ist. JitliuS Springer in Berlin versandte diesmal: „Die junge Griechin am Haf« Nerv'S. Eine Er zählung von Ferdinand Schmidt. Zweite durchgesehene Auflage." Der genannte Autor zählt zu den begabtesten Jugendschriftstellern. Viele Jahre al» Lehrer thätig, kennt er sehr genau die geistigen Bedürfnisse der KindeSnatur, und «S ist immer eine schöne HerzenSwärme, welche in seinen Erzählungen wohlthut. Diese Vorzüge wird man auch in der vorliegenden Geschichte zu bemerken Gelegen heit heben. — „Der weiße Häuptling" nennt sich eine eon Eduard Wagner nach dem Englischen de» CapitLn Maine Reid für die reifere Jugend bearbeitete Erzählung, der e» an anziehenden und unterhaltenden Elcmeatrn nicht mangelt. An geeigneten Stellen ist der Gang der Erzählung dadurch unterbrochen, daß Beleh rende» in Betreff der Natur und de» Völkerlebens ein- grschalct wird. Sachkundige Beurtheiler haben sich über die Ghristen de» Eapitän» Maine Reid dahin autge- sproch«, daß er Leben und Sitten der Amerikaner bi» in die feinsten Gewebe zu photographiren wisse. — Adam Stein, der sich schon seit einigen Jahren damit brschästtgt, Walter Scott'» Romane für die reifere Ju gend zu bearbeiten, hat die-mal „die Puritaner" vorgenommen und außerdem zwei Seegemälde Cooper'» zu glr chcm Zwecke behandelt. WaS von derartiger Ro manzurichtung zu halten sei, ist bet früherer Gelegenheit an dieser Stelle gesagt worden. — „Da» Buch der Mutter für Hau» und Erziehung", herauSgegrben von Agne» v Bohlen, ist eine wohlgemeinte Samm- .lung treffender Au-sprüche unsrer Klassiker und Päda goge», behandelnd die Familie, die Kinderstube, da» Kna ben- und Mädchenaltrr, die Erziehung im Allgemeinen, verband«»- und Geistesbildung, Gemüth»- und Charak« und der h. Eleru», wie auch viele Deputirte auf Se Ma jestät. Nach der Ankunft dortsilbst zog sich Sc. M >jcstät tn die innersten Gemächer zurück. Um 5 Uhr w >r Hof» täfel, welcher der Prima», die Erzbischöfe Bartakovich, Masterievich, dann Hr. ». Majlath, Graf Moritz Ester hazy, Herr v. Sennyey u. a. Nola^ilitäten beigezogen Ware«. S:. Majestät besichtigte um 7 Uhr die Beleuch- tungH geleitet vom Vtcebürgrrmeister (va Rotlenbiller plötzlich unwohl ward). Die Bevölkerung jubelte. Im deutschen Theater war Festoorstellung mit Bekränzung der Büste de» Kaiser». * Agram, 13. December. (Tel.) In der heutigen Plenarsitzung de» Landtag» war die Fusionistcnpartei wieder anwesend. Die Ernennung de» Cardinal» v. Hau lik zum Locumtenen» de» BanuS wurde freudig begrüßt, die Bezeichnung „Franz Joseph, König von Kroatien" rief stürmische Vivat» hervor. Sodann erfolgte die Wahl der LandtagSnotare. Bischof Strohmayer wohnte der Sitzung bei. ll Berlin, 13. December. Die heutige „Provtn- zial-C orrespondenz" ist ziemlich uninteressant und spiegelt darin den Stillstand unsrer äußern Politik wieder. DaS officiöse Blatt stellt die Thetlnahme preußischer Offiziere an der Spionage um Geh. Rath Samwcr in Kiel in Abrede, schließt auS der ConfiScation der „Kiel. Ztg.", daß „nachgerade" auch Oesterreich seine „über mäßige Nachsicht" gegen die „Augustenburgsche Partei" aufgeben wolle, — dementirt die Nachricht, eS stehe eine Recrutirung in Schleswig bevor, und stellt den Fortgang der Verhandlungen mit Oesterreich über die Frankfurter Sache in Aussicht. Von anderer Seite wird übrigen» berichtet, daß Oesterreich bereit» die letzte preußische De pesche in dieser Beziehung ablehnend beantwo.tet habe, indem e» darauf verzichte, mit Preußen gemeinschaftliche Schritte gegen Frankfurt zu thun. DaS Blatt theilt endlich noch mit, daß die handelspolitischen Verhandlung gen mit Italien von Preußen und Bayern geführt wer den würden. — Biel Aufsehen macht eine Etiketten- affaire au» unsrer Diplomatie bei Gelegenheit der l tz- ten LermählungSfeierlichkeiten an unserm Hofe. Man berichtet darüber Folgende»: Nach dem zweiten Um gang de» Brautzuges bei den am Sonnabend im königl. Schlosse begangenen VermählungSfeterlichkeiten verließen der englische und der französische Botschafter am hiesigen Hofe mit ihren Damen und dem Personal der Botschaf ten da» Fest. Als Grund dieser Thatsache wird ange geben, daß schon vorher zwischen dem Hofmarschallamt resp- dem Oberceremonienmeister und den betreffenden Botschaftern ein Etikeltenstreit au-gebrochen sei. Die Letzter» beanspruchten nämlich, als persönliche Vertreter ihrer resp. Souveräne, direct an dir königlichen Tafel zu sitzen, WaS die vorerwähnten Hofbeamten ihnen versagen zu müssen glaubten. Endlich tndeß zeigte man sich ge neigt, dem Verlangen der Botschafter nachzugeben, fand tndeß eine neue Schwierigkeit tn der Regelung der Be dienung, da die mit dem Dienste an der königl. Tafel betrauten Hofchargen eS nicht für angemessen erachtet haben solle», andern als fürstlichen Personen bci der Tafel aufzuwartcn. Infolge hiervon unterblieb schließlich die Hinzuziehung der Botschafter zur königl. Tafel und hierin ist der Grund für die frühzeitige Entfernung derselben zu suchen. — Infolge deS Conflicte» zwischen Spanien und Chili hatte der preußische Gesandte in Madrid in einer Note den spanischen Minister der auswärtigen Angele genheiten auf die bedrohten HrndelSinteressen Preu ßens sowie des Zollvereins aufmerksam gemacht und zugleich die Hoffnung ausgesprochen, daß Spanten auf die Rechte der neutralen Flaggt diejenige Rücksicht neh men werde, welche das Völkerrecht und die zwischen Spa nien und Preußen bestehenden freundschaftlichen Bezieh ungen erwarten ließen. Der spanische Minister der aus wärtigen Angelegenheiten hat nach der „N. Ä. Z." eine vom 4. December datirte Antwort an den G sandten gerichtet, in welchem er eröffnet, „daß Spanien die Rücksichten auf da» Recht, ja selbst auf die blose Billigkeit nie auS den Augen lassen werde, so lange die Er eignisse dies gestatten; wenn aber die Nothwendigkeit terbildung, Erziehung und Bildung der Mädchen. Den meisten Frauen fehlt e» bekanntlich an Zeit und Muße, in den größtentheils umfangreichen pädagogischen Schrif ten zu lesen, und so kommt daS Buch immerhin einem Bedürfnisse entgegen, wie auch die bereit» nöthig gewor dene zweite Auflage beweist. Freilich wird man manche bedeutende pädagogische Stimme, die hier wohl zu hören war, in der Sammlung vermifftn, während z. B. Julie Burow allzufleißig benutzt wurde. AuS dem Verlage der Wetdmann'schen Buchhand lung in Berlin ging unS zu: „Kleine» Volk Zwan zig Charakterzeichnungen von OSkar P letsch. In Holz schnitt auSgeführt vom Prof. Hugo Bürkner." Blöde, verschämte, bescheidene, neugierige, faule, gefällige, unvor sichtige Kinder sind e», die dem Beschauer hier in fein auSgearbetteter Charakteristik entg gen treten. Die köst lichen Bilder sind von erklärenden VerSchen begleitet, von denen sich freilich nicht durchgängig ein gleiches Lob sagen läßt. Zweimal kommen sogar Wendungen und Beziehungen in den Tertworten vor, di« für da» jugend liche Alter nicht geeignet erscheinen. W. Hey. Fr. Güll, K. EnSlin u. >. haben kleine Gedicht« geschrieben, die solchen Reimen zum Muster dienen können. 1. Leipzig, 13. December. Der gestrige Geburts tag Sr. Majestät de» König» ist auch von unser« Kunstanstalten in entsprechender Weise gefeiert worden. Im Stadttheater kam nach den ewig jungen Klingen der Jubrlouvertüre von Weber ein für diesen Tag ge dichtete» allegorische» Festspiel von Theodor Apel zur Aufführung. Nachdem dir drei Fraurngestalttn Lipfi», Kalliope und Thalia und di« Vertreter der Kirche und Wissenschaft, Augustinu», Justinian, Aristoteles und Hip. pokrate», de» König» Majestät al» deutschen Interpreten Dante'» gefeiert und S«. k. Hoheit den Prinzen Fried-
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