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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 03.03.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19120303020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1912030302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120303
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1912030302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-03
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Insetseu Ostwärts werden Mk qeqeu otausbesthuug »so-· st» Jus das Erscheinen an bestimmten Tagen und 111l W utcht stimmten Teleøbpnltche Aus-sahe von I m ansatätftq. Unsre Dust-net und an wärt-tie- Mkikellen sowie sämtliche AnnoneeasExpehtttoneu tm Hap Auslande nehmen Ameisen m Ortetnqlpretleu nnd s anhatten u. , jka tsjeiiiae Spuufaassfrühausnabe u« lex 12fcitiseu t, SonntaåsAuöuabe Haku-grei mäkm Roman siehe Seiten 85 und M. Unter- MsbtatiakuåukåkztåsttigäitåmngYeF 17 und ts. en u e e r e e Käf-te 25. Vermitchtes Seite ts. und Ber- tDecad e n c e ? Von Zelt zu Zeit tauchen tn der Presse Artikel m in denen über die Tatsache des Bevö l erungsrilckgnnges tn Deutschland aller kWimistlsche Betrachtungen angestellt werden. W pflegt bei solchen Gelegenheiten mit einigen Wischen Ziffern zu zeigen, daß der frühere jähr » Venölkerungsüberschuß von einer Million Hm schont seit Jahren nicht mehr erreicht und Idlese rückläufige Bewegung unsres Volkswachkk Is ein »Mc Ue«teke·l«xsei, fidem die Oeffentlich- Hei-Er ffnur geringe Aufmevrkfamkeit zuzüjvendeit me . . . · »Ist genauer Durchvrüfung der Tatsachen zeigt sindesscm daß die Schlüsse und düsteren Pro- Mungetp die «n»mn an»d—en Bevölkermmsriickgang zwei wksitem übertrieoeu sind. Ge- Hzißi sich n t leugnen, daß die Statistik in dem jtfllnft von 1905—-1910 nur noch eine jährliche solkerungszlmuhme vvn 1,36 Prozent gegenüber kapzent im Jahrfünst 1895—1900 und 1,46 Pro tin dezn AE«’t.cl«t’zt·«fl"i.njt v«otk«1900;—1905 anfzelgte. Es Hetuer ftatistisch festgestellt, daß der Rückgang der eiuttenzisser in den letzten Jahren auch auf dem satt-en Lande eingesetzt hat, selbst in Pro nzem dicjchon früher eine geringe Bevölkerungs- nadme zeigtest Ganz abgesehen davon, ob die statistischen Unter seit, an die die Kassandrarufe geknüpft werden rklich ftichhaltig find und nicht etwa auf Grund net nicht einwandfreien Methodik zustande gekom u find, fo entspringen auch die bisher aufgestellten lufzfolgerungen felbst einer. nur oben-flach schen Betrachtung-. Wenn man die oben an gebenen Ziffern unbefehen hinnimmt nnd daneben einzelne Bezirke stellt, in denen der Rückgang onders auffällig ist, lo muß man notgedrungen zu rMeinung kommen, daß mir uns tatfiichlicb auf steigenden Wegen befindet-. Ein ganz andres ugseifen aber gewinnen die Dinge, wenn man sich gegenwärtng daß zunächst einmal mit der fin tnden Geburtenziffer auch die Sterb dleit im Kindegalter zurückgegangen ist. entfchland hatte und hat bis jetzt noch» ne iehr hohe SäuglingssterblichkHH elende werden in Deutschland geboren, um in( frühesten Alter wieder dem Tode zu verfallen» il ungenügende Pflege und Abwartung, ungün-; ioziale Verhältnisse der Eltern, zum Teil anch’ iwiilenhrit nnd mangelnde Aufklärung gerade in fenigen Kreier vorhanden find, die eine hohe intienziffer aufweisen. Während der lebten like sind nun aber in Deutschland parallel der fallenden Geburtenziffer die Si e r blieb - eiisziffetn ganz erheblich gesunken, M- wir heute bei sinkender Gebot-ten- Mer gleichwohi immer noch einen erheb-· en Geburtenübetichuß zu verzeichnen en. Jn diesem Jifammenhange liegt ein ganz; Wunder Fortschri , denn die zahlreichen Kinder« I- im frühesten Alter sterben, bilden einen Durch-T Rund Um licll chllszlll. Rennen und Reimen letzt könntest du endlich aufhören zu fchreibcn.« »Meine Möglichkeitl Gans ausgefchlossent Ich Web noch 74 Stunden . . .« »Was muvßt dukWie iaZthe?« »Im ganzen sechs Tage und sechs Nächte. Und sSZlkujkpe bin ich schon zurücks« »Wenn man sich wenigstens auf den Erfatzmann lassen tvnnte!« » »Willst du nicht wenigstens etwas essen »Ja! Giv- mir etwas Arsenm Arend macht es bkktk mit Arsenikf acheu. dli einen Borstoß m lot tåsstixukäirugeteinfürchden zweitaufkndsten M « Cllfheben?« »??« »Am liebsten möchte ich ia zwischenhinein wenig- Isein paar Stunden schlafen. Denn iechd Tage Mchs Nächte hintereinander schreiben - dad ist WWJ eine Tortur . . .« - ch weiß gar ni t, wag du eigentlich mit deinen ssxagcn und sengi Nächten und mit dem Aktenik Miit Arend und mit dem Vorstoß und mit der W base. Was ist dekm lage-« »DII weißt nichts Du weißt nichts-« Ich sat- Wi an. Sie wußte nicht? Es ging mir wie Mühlrad im Kopfe herum . . . immer rund fp Die Kurve hinauf . . . die Kuer hinab . . . EVEN spielte dazu . . . und von der Galerie gsesnlinchstt immer: »Feste, feste!« . « Nein, ich Ich wußte wirklich nicht . . . M langsam kam ich wieder zu mit-. Das kammt Z« Wut man vie Nacht mai act-steten hat- Ot- lssrws 11. das N 4. Mär-, 1!,8 Uhkl 111-Im - "---«lsa Mc, IV. Alles «k0!. lICW sm— I iva · zw, · works-IF GHHQ I . .50 .1.00 i u« xs sugg- stksskc CAN-« der Piav- 11. sus· R BUT-TM Mllkchl c s. apx must-tax wki s- II aktl Bach-sum Damen Mist-le Albsriiåcggj Ists Klub-L costs-u -. d. Astr- KkFL Kam-vom ho) u. Prof. .sohsaotm( »Du-Werke who-. list ihnen Pisa-get str.l2.u.Wiy .in Hummel, Trompeten-z ,2.65 u. 1.6010k1. steuer « -I, Pksgok stkasso S. . W susplclsllsus 111- Ilsh Id tolgosuls Tag-u 111-Induc kasstatlsussmäkclssu sttsu - The-m- Isij M Its-Programm- csams it Ivst Akte- Cu 111-M s Programm ,- H. W 111-Wall stsk«, Mit-ums Gefangen-nahm im Walde zu Hase blos-. Lustspiel in 1 M hö Uhr und abends ch Ich alle Stunden. ru. Greise tin-IMM pxkvsglvaeus .- Mittags-spanis »o«ntqs den F. Mäs- Athlet-fest same Speisen die gWO 111-s ket lwuq ift bestens 111-Mk ~ llllki wen käimr. Id Montag- 111-Zusamt Bier Tat sken 60 ki. sss sog-assisle Lein Thus-I- DEUJ W if - Ast-MI- K U kdbebetämksss WANT-s GUW Z « M pM «???« -??« Reduktion und Hauptsqchästdstelle Ferdinandstraße sk. Jetniprecherx Redaktion Nr. M7, Expedition Nr. 4571. Verlag Nr. M gangsposten in der volkswirtschaftlichen Bilanz, der die Volkskraft ganz erheblich belastet. Gleichzeitig bringt die sinkende Sterblichkeit-state bei den Säuglingen einen steigenden Wohlstand und das steigende Verständnis für den Wert der zuwachsenden Vollsgenossen zum Ausdruck. Sin kende Geburtenziffern nnd sinkeude Sterblichkeits ziffern sind regelmäßig mit steigendem Wohlstand verbunden, weil eben die infolge besserer Pflege nnd besserer Ernährung sich ergebende Erhaltung der erstgeborenen Kinder eine Verminderung der weiteren Zunahme der Familie mit sich bringt. Im übrigen ist bis ietzt durchaus noch nicht der Punkt erreicht, der auf eine bedrohliche Bevölkerungs abnahme hindeutet. Selbst bei einer jährlichen Zunahme von nur I,t Prozent n-. rde Deutschland im Jahre 1950 eine Bevölke rung von 100 Millionen Einwohner haben, und dabei betrug im letzten Jahrsiinft die! durchschnittliche Zunahme nokh immer 1,86 Prozentis Gewiß brauchen wir uns über die Frage, ob wir’ 100 Millionen Menschen in Deutschland ernährenl !können, sent noch keine Sorge zu machen, denn die bisherige Entwicklung hat gezeigt, daß die steigende Jntensiviernng des Wirtschaftslebens die Vermeh rung einer großen Bevölkerungszifser gestattet, aber unbegrenzt ist die Steigerung dieser Intensität natürlich auch nicht. Es ist merkwürdig. daß die pessi mistischen Abhandlungen über den Bevölkerungsrtiek gang sieh am hiiufigsten in denjenigen Zeitungen fin den, die ihre Leser in agrnrischen, einer großzligigen Weltwirtschafts- nnd Welttnarktspolitik abgeneigten Kreisen haben. Ländlichc Gebiete haben noch niemals eine große Volkszahl ernähren können, sondern es ist das immer der Industrie vorbehalten gewesen. Welcher Widerspruch liegt aber darin, die Tatsache der langsanreren Bevölkerungsvermehrung zum Ausgang von pessimistischen Betrachtungen zu machen und gleichzeitig sür eine «Heimat«-Politik einzu treten,sdie der industriellen Entwicklung Schranken auferlegen muß. Zu einer Beunruhigung liegt aber weiter darum kein Anlaß vor, weil die Abnahme der Geburtenzisser und die verlangsamte Bevölkerungs oermehrung eine allg e m eine Erscheinung ist. Sie »steigt sich in fast allen zivilisierten Staa ten und nicht nur inEu r op a, und auch das deutet darauf hin, daß wir mit Ursachen zu rechnen haben, die unabhängig von Rasseeigentümtiehkeiten, van Be sonderheiten der Wirtschasts- nnd Sozialpolitik ein zelner Lan-der und der biologischen, kulturellen und religiösen Anschauung eines bestimmten Volkes sind. Diese Ursachen sind noch nicht ausgedeckt· Ihre Feststellung würde aber von um so größerem Werte sein, als man vielsach behauptet, daß namentlich in der größeren Fruchtbarkeit der slawischen Nationen eine Gefahr sitt Deutschland liege. Nicht mit Unrecht wird aber demgegeniiber daraus hingewiesen, daß die größere Gebttrtsenhiinfiakeit bei den Slawen immer nur gerade in den Gebieten sich befindet, in denen ein niedrigerer Lebensstandard herrscht, die aber ebenfalls in ihrer Weiterentwicklung dem Gesetz» unterliegen, daß mit steigendem Wohlstand undj steigender Kultur die Geburtenzifser zurückgew- Endiich wird aber ein Drittes übersehen. Es ist« ein Fehler, wenn in der Bevölkerungs staiistik mit großen Durchschnitten und mit dem Gegensatz von Stadt nnd Land opcriert wird. Daß in den Städten die Geburtenzisser zurückgehen muß, ist dem Kenner der Verhältnisse ganz selbstverständlich, da eben hier eine Menge von Umständen maßgebend sind, die sich aus dem Lande nicht sinken. Die hohe Miete für größere Wohnun gen, die bei zahlreichen Kindern nötia sind, die Schwierigkeit, überhaupt bei größerer Kinder-saht eine Wohnung zu finden, die Kosten des Aussiebens der Kinder in der Stadi, die Abhaltunaem die den Eltern beim Nachgehen nach dem Erwerb, teilweise auch dem Vergnügen erwachsen, alle diese Dinge, die den überaus starken Abfall der Geburienzisser in den Stadien hervorrnsen, kommen aus dem Lande nur wenig in Betracht. Es ist darum nicht anzunehmen, daß die gegen wärtige riickläusigc Bewegung der Bevölkerung aui dem Lande den Umfang annehmen wird. den sie in den Stiidten hat, wie msan denn überhaupt sagen muß, daß man aus der bisher beobachtete-u rück läufigen Bewegung nicht ohne weiteres auf einen weiteren Fortgang dieser Bewegung in demselben Grade schließen muß· Das ergibt sich ganz deutlich wenn man die Verhältnisse in den einzelnen Gebieten heranzieht Wir haben siir Sachsen in den Unter suchungen des ~Siatistiskhen Landesamtes« wertvolle Unterlagen darüber, daß d i e A b n a h m e an sich durchaus keine bedrohltche Er scheinung sein muß. In Sachsen ist die Abnahme der Geburtenzisser besonders groß gewesen. Sie be ltrug von 1891 bis 1907 27,l Proz» während sie bei spielsweise in Baden nur 8,5 Proz. und selbst in Berlin nur 24,8 Proz. betrug. Das erklärt sich, wie das Statistische Amt nachweist, daraus, daß wir in Sachsen anorniale Verhältnisse gehabt haben. Die Rückkehr zu einem größeren Ausgleich mit andern Bundesstaaten ist also durchaus nichts Vesretndliches. In einem Lande wie Sachsen, in dem die Dichtigkeit der Bevölkerung mehr als 800 Personen aus lQuadraikilometer beträgt, das eine allsiihrliche durch schnittliche Vermehrung von its-is pro Mille hatte, wird bei Fortbestehen solcher anormsaler Zustände und dieses hohen jährlichen Zuwachses immer die Gefahr einer U e b er o ö l k e ru n g -eintreten, deren Folgen nie günstig für das gesamte Volksleben sein können. Sie erzeugt, wie es in dem erwähnten Auf satz heißt, eine Uebersüllung aller Berufsstände- ein übergroßes Angebot von Arbeitskrast gegenüber der Nachfrage, eine Vermehrung der Arbeitslosigkeit, einj Anwachsen des Proletariats und möglicherweise eine! Abwendung der wirtschaftlich brauchbarsten und ent wickeltsten Elemente. Sachsen steht durchaus nicht etwa besonders ungiinstig gegenüber andern Bundesstasaiem und man kann unserm sächsischen Statistiker nur beistimmen, wenn er iunid das gilt überhaupt für die Betrachtungen der abnehmenden Geburtenzisfers sagt: »Schließlich darf man doch die Erwartung hegen, daß dieser Rückgang der Geburtenzisfer dann ha li machen wird, wenn die wirtschaftlichen Verhält nisse entschieden wieder eines Zuflusses bedürfen. Man hat auch viel von dem Einslusse der fortschrei tenden Kultur gesprochen und beweisen wollen, daß gewisse sittliche Zustände, die Sorge um die Erhal tung des Lebens, das Verlangen snach steigendem Wohlstande usw» Einfluß ewi die Erzeugung der Kinder habe; die ~Scheu vor dem Kinde« ist geradezu zu einem Schlagwort geworden Wohl darf man diese Erscheinungen nicht ableugnen, aber auch sie sind nicht immer beständiger Natur« auch sie hängen mit gewissen gesellschaftlichen und wirt- ich nach zehn Uhr, zu der Stunde, in der sich sonst der richtige Dregdner längst in seine Kissen gebett hat, aus den Rennplah kam, waren Tausende aus dem Platze anwesend. Die Dregdner Betten sind in dieser Woche mächtig geschont worden. " Und immer neue Vettenskhoner strömen durch die Tore. Aus den Galerien sammelt sich die Menge,«die man auch sonst bei allen Nadrennen trisst: Leute mit und ehne Kragen . . . Arbeiter . . . Jünglinge, junge Kausleute . . . Menschen, die mit brennenden Augen lan den Rädern der Renner hängen. Menschen, die stundenlang ausharrem von magischen Gewalten ge fesselt. Menschen, denen das Rennen eine Leiden schaft, eine heilige Angelegenheit ist, und die die Renner ehren wie Helden, siir die einem das Herz klopft, deren Schicksal man wie ein Stück eigenen Erlebeng empfindet. Sie haben kein andres Obiekt, an dem sich die Begeisterungssähigkeit ihrer Seelen; entzünden kann. Irgend etwas, irgendeinen Gegen stand muß ia der Mensch haben, an den er iein Herz hängen kann. Es kann eine Fran, es kann anch ein Rennsabrer sein« Es kann die Kunst. es kann auch der Sport sein« Wenn er einmal eine Leidenschaft entseiselt bat,· hält er sie immer in Flammen. Ganz wie es die Liebe, wie es die Kunst auch tut. Man ovsert dastir sein Geld, seine Zeit, seine Nächte. Man erleidet Hunger und Durst. Man atmet Dunst, man schlnckt Staub.. Man bringt Dosen wie das eben der Beweis ieder Veaeiftes rang, die. Probe jeder Leidenschaft ist. Im Innenraum der Bahn, auf dem Vorzugs plad- dat sich das andre Publikum gesammelt Das Pupltkuny das 4,20 Mark Eintritt zahlen oder den Weg zu einer Freikarte finden kann. Das Publikum das auch sonst in Dresden nicht zeitig schlafen geht. Du siehst bekannte Gesichter aus der Künstler wects siehst die stadtdekannten Proftle ans der Welt, ate sich nicht laut-weilt Sie ist froh, daß sie einmal sechs Nächte lang et en andern Scham-lat- für tdke Unterbattunasbedürxitsse gefunden hat. Die Smo kingd drtllieretn steureufen grüßen von Riesen lsittety Seit vertt tu schäume den Kelchetn Man plandett nnd lacht ". nnd die Musik spielt .. . und dte Reunee taten dte curveu Its-and Itnah mit sondern sich die Schlafengzeit ans dem Rennplah des Sechstagerennenö nni die Ohren geschlagen hat. Man verliert den Kopf dabei. Unter die schlass mühen Lider verfolgt mich der Gedanke, ich müßte ein Sechstagerennen mitmachen. Müßte sechs Tage und sechs Nächte hintereinander Artikel schreiben. Ohne richtige Pause, ohne richtige Ruhe sum Schlafen. Nur die stärksten Reizmittel können mich wach erhalten« Ich muß, wie die Sechstagerenney Arsenik essen, um nicht vom Schreibstuhl zu fallen· Ob den Sechstagerennern ihr Wettkamps ebenso schlecht bekommt wie dem untrainierten Zuschauer? Ich war alio draußen beim Sechstaaerennen. Weil es Tagerennen heißt, war ich natürlich nachts dort· Denn die Nacht ist die eigentliche Zeit siir den Besuch der Rennsahrer. Man weiß ja sonst sowieso nicht, wie man in Dresden einen anaebrochenen Abend vollenden soll, zumal nach dem Karnevab wo man sich das Schlasen abaewöbnt bat. Zumal in diesen abnungsvollen Frühlinasnächtem die einem überhaupt keine Nube lassen. Also gebt man hinaus zum Sechstaaerennen - den Weg, den man im ver aangenen Sommer so ost, so ost gegangen ist: linans zur Hunieneansstelluna. Was an diesem Nachspiel der Ausstellnna hngienisch ist -· diese Frage kann einen freilich krank machen. Wenn zehn Menschen sechs Tage und sechs Nächte hinter einander Pedale treten, wenn sie dem Körper-dies notwendiae Ruhe rauben, seine Leistungssisbiakeii durch unnatürliche Reizmittel aufrecht erhalten, den Staub tiloweise einschlucien - kurz in allem das Gegenteil tun von dem, was gesund wäre, so macht die Hygiene sicherlich das Rennen nicht mit. Mir die Beteiligten ist das Sechstagerennen die lanasame loder geschwinde) Vorbereitung zum Selbstmord. Freilich an einem, wie man bdrt, ganz gut bezahlten Selbstmard. Das soll la irn Leben immer so sein, daß aus dem Wege zum Tode ost besser zu ernten isi als aus dem Wege zum Leben . . . Die Sechstaaekcnner britgen nicht nur« sich- fon detu auch tbte Mitmenschen Im den W 111 seennspeefse « II Dresden und Betonen monqtlt II si» viertecisdtttch hw Mk. tret haus, auswärts due unsre Ausaabestellen monatllch 70 kö» vlertelgiækllä Mo At. frei dem-. Mi; der nvchentlichen ellade .- nlt erte Neuem- oder ·Drehduet Riesens-e Mitte-« le ld 11. monqutch mehr. sofebesug m Deutschland und den deutschen skildntens Ausg. A mit .Jllustk.Neue»fte« monati. lOPk vierteljähcl.2.7o Mk. · B ohne Jllustr. Beilage . 75 , « « 225 « , In Oesereeichiusygarm Ist-C. A substituirt-.Neueste-tnoaatl.l. Osktzvletteljübrxsdopr. Ing.B ohneJlluftr.Beilsge . US « · (.57 · stach dem Auslande in Kreuz . wächemlich IZKL W Numm. 10 Pf- schastlikhen Verhältnissen zusammen. Man darf hof fen, daß sie gewiss nicht im Deutschen Reiche und im Königreich Sachsen zu einer allgemeinen lieblichteit, ; einem förmlichen System ausarten werden, wie j man es unter dein Namen ~Zweikiwderiyftein« be ; sonder-s häufig iu Frankreich vorzufinden meint.« Möchten doch unsre Bevölkerungspefsimiften sich diese Betrachtung zu eigen machenl Ein Rückblick aus frühere Jahrzehnte zeigt, daf; einer abnehmenden Ge burtenzifser immer wieder aufsteigende Kurven gefolgt sind Man muß ferner festhalten, daß eine Ab nahme der Bevölkerung überhaupt noch nicht eingetreten ist und wahrscheinlich auch bei den nächsten Voltsziihlungen noch nicht wird lon ftatiert werden können. Um so mehr sollten aber jene düsteren Propheten mit ihren Kassandrarufen zurück-halten, die an der Hand der verlangsamten Be völkerungöbeiwgung die »Verminderung der Militärs tangliehleit« unsres Volkes-, die »Gefahr des Ausster bens« unsrer Rasse, eine ~Tekadenz des deutschen Volkstums-C eine ~Vcrwilderung der Sitten« glauben zum Ausdruck bringen zu können, womit sie unserm deutschen Vaterlande gegenüber dem Aus la nde, das die Richtigkeit derartiger Prophezed ungen natürlich nicht nachpriist, einen fehr schlechten Dienst erweisen. Sturmszeney in Vudapeft. Das ungarische Abgeordnetenlmns war gestern wieder der Stlmuvlais sehr unwiirdiaer Szenen. Unter Bndapester Mitarbeiter drohte-i uns: 0 Bude-nein 2. März. (Priv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.i Im nnaarischcn Ilbaeordnetenbauie gab es heute wieder ganz merk würdige Zwischenfälle. Der Präsident Nat-an hatte es versucht, die technische Obstrnktion der äußersten Linken durch strengere Handhabung der Geschäftsordnung als dies bisher geschehen, einzu dännnen. Daraufhin oroduzicrte der Führer der Opposition August J u st d ein Schriftstiick, in dem sich Navay oor seiner Wahl zum Präsidenten ver pflichtet hatte, sich bei Anwendung der Geschäfts ordnung an die bisherige laxe Praxis zu halten. Der Präsident begann zu sprechen, um sein Vor nehen zu rechtfertigen aber aus der äußersten Lin ken erhob sich ein gewaltiger Sturm. Man ries dem Präsidenten zu: »Wenn Sie sich rechtfertian wollen« io haben Sie die Präsidententridüne zu verlassen. Kommen Sie herab·« Auch die Mit glieder der klerikalen Volkspartei schlossen sich dem Verlangen der äußersten Linken an. Im Hause herrscht großer Sturm. Der Präsident ist nicht imstande, sieh verständlich zu machen. Die Opposition will die-se Angelegenheit in geschlossener Sitzung diskutieren und ein Abgeordneter über reieht dem Präsidenten ein Schriftstiich in dem ge mäß der Geschäftsordnung aus Grund von zwanzig Unterschriften eine geschlossene Sitzung verlangt wird. Der Präsident, leichenblasz und sichtlich erregt, ballt das Papier zusammen, wirst es in den Saal hinab. hieran stürmen zahl reiche Abgeordnete ans die Präsidententribiine und einer nimmt einen so heftigen Anlauf, daß er ein Stück der Tribüne herabreiszh Es schien, als stehe ein tätlicher Angriss aus den Präsidenten bevor. Im nächsten Moment eilt von der Journalistentribiiue der Redakteur eines regierungssreundlichen-Zzl-attes Heberndeu Augen und Ecnnendsnff Lippen, fech- Tage und sechs Nächte lang. ; Zuweilen regt sieh unter den Smosingg das Mit leid sür die Rennsahrer. Und in den schönen Köper unter den Riesenhiiten versucht man sich in dasPai sein der Märtyrer der sechs Tage nnd sechs Nachte zu versetzen. Die haben für eine Woche lang Ab schied von der Welt genommen . . . Abschied von den regelmäßigen Gewohnheiten deg Daseins, von seinen Genüssen und Freuden - es ist, als ob sie sechs Tage lang ins Kloster gegangen wären. Rings könnte die Welt inzwischen in Trümmer gehen —- es dürste sie nicht interessieren. Die wichtigste Reichs taggrede, die kithnste wissenschaftliche Entdeckung, die größte Umwandlung des Wirtschaftslebens könnte inzwischen von Stapel gehen - es müßte ihnen leichbgiiltig sein. Die Kurvc hinaus, die Knrve Sinn : darin erschöpft sich ihr Lebenszweck während der sechs Tage und sechs Nächte. Aber sie scheinen das vorerst noch gar nicht so schmerzlich zu empfinden. Ihr Eifer hat etwas.Heroisches· Ost sagt ein Lächeln urn ihre Lippen, wenn sie ein Scherzwort aussangen, das ihnen von den Tribiinen zugerusen wird. Und sie sinken selber noch Zeit nnd Neigung zu lustiger Erw derung. Einmal ge schieht ed, daß sie alle miteinander in sröhliehetn Chorus ein Lied anstimmen. Funkan es ist ein seltsames Menschen«-un das hier un re Aufmerksam keit fesselt. Der nnermtidltche Wille, der hier die Pedale tritt, zwingt zur Bewunderung- und allmäh lich keimt auch in dein, der non dem Widersinn dieser Institution iiberzengt ist, etwas wie Interesse, etwas wie lebhaste Anteilnahme ans. Jch weiß- daß ich morgen wieder aus dein Rennplatze sein werde. Lorenz und Saldotv, Poulain und Miauel sind mir nicht mehr gleichgültig. Ich fühle die Begeisternng der Tribune siir die Helden der sechs Tage und sech- Riichte rnit. Und fühle, wie das nattern der Räder und das Surreu der Pedale meine Pulse Restiger schlagen macht, und wie auch ich, ganz wie ie RennWrey nicht made. werden kann . . . trotz dem ichs n, ebenso w sie, sautd schon ganz ver dreht und m nicht mehr normal bin .- - ~-. D z ~««s-;-1-:««.s"i ? ZEIT-is Ei Ist-Hi «:; IV » «««" pth Hiskgxxz H: «·-’«i.j«;. VOLK-is Arr- ssn Or ist-WEI- Ist's EIN Its ]«;;IH«« »F ·’«-.«’:·"-k·;:- soå MA-: Es THOSE-« A H HO YYH . XII-As : -J-;·.;.,-;«.z;«-i: Liszt-»Es sit AL, L. JJ YL Z « ksps Wa s YTJVIX ~Z grsjsskxss s s;-:s;;:!- «"si««zjf-g!.j »z— F »Es ZU .I-«;Z jäh-z( «« 1 .«-,Z ! C-; äde H- .- wiss-er : « U T Mka 111-zis-
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