Bischofswerda, Stolpen undMmgegend. Mittwöch, de« LS November Diese Seitschrist erscheint »Schentlich zwei Mol, Mittwochs und Sonnabends, und testet »iertrMrlich 1y ,*»«. Inserate werden nur bis Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen., Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamtes «nd des Ktadtrathe, za Dfchsfsmerd«. . :A — — Neber die Differenzen in den Anschauungen der eonservaliven Partei in Preußen hört man j.tzt genaueres. Die eine Cot-rie derselben, die Haupt» sächlich in der »Kreuzzeitung" ihre 'vorzüglichste Vertretung findet, will unter der Bedingung zu Oesterreich il» da» allerengste Verhäliniß treten, paß ihm dieses die Elbherzogthümer zu ungestörter An- nerion überläßt, wofür sich Preußen verbinden müßte, Oesterreich gegen jeden Angriff daS König reich Venetien zu garaniiren; zugleich verpflichte sich Oesterreich in den großen Fragen der deutschen und europäischen Politik die Grundsätze der entschiedensten Reaktion und Legitimität Hand in Hand mit Preußen zur Geltung zu biingen. Diese An schauung, mag sie namentlich in den militärischen und kirchlichen Kreisen noch so große Freunde und Beförderer haben, ist trotzdem nicht die herrschende. Entgegen steht ihr die Partei BiSmark'S, welche von einer solchen Solidarität zwischen den deutschen Großmächten nichts wissen will, welche hofft, für eine Geldenischädigung dem Wiener Cabinet die Auftimmung der Erwerbung der Herzogihümrr durch Preußen abzulocken und welche als lepteS Ein» schüchterungömitiel gegen Oesterreich ein Bündniß zwischen Frankreich, Italien und Preußen in Be reitschaft hält. Letzteres sei bei der jüngsten An» Wesenheit deS Grafen BiSmark in Paris in Unter» reduagen mit den französischen Diplomaten und dem italienischen Gesandten, Ritter Nigra, in Erwähnung »gekommen. Die Dinge sind aber jetzt noch nicht s» reif, daß die definitive Erledigung der schwebenden Fragen so bald zu erwarten wäre. Alles wird jetzt der weiteren Entwickelung der Herzogthümerfrage, der Haltung des deutschen Bundes, der Lösung der ungarischen Frage überlassen bleiben. Was die ungarische Frage anlangt, so löst fit fich jetzt immermehr zu Gunsten der Ungarn. Die Deutschen befinden fich höchstens im Zustande der Devensive und ihre hauptsächliche Wirksamkeit wird »g» Verneinen, das Nichtguihrißen dessen, was Swmzigftrr Jahrgang. Ach ohne und wider ihren Willen voltzWMWW denn selbst eine Thäligkeit beginnen, seldsthaWU in die Geschicke Oesterreichs rinzugreifen, ist Wg so gut wie versagt. Die im tretenden deutschen und möglicher Weise, auU HD böhmische Landtag bei den zu dämmern, daß, wenn sie die Ungarn unterWM, um die Deutschen zu vernichten, sie erst recht schW« fahren werden, da dann die Ungarn sie wie sWt gepreßte Cüronen wegwerfrn werben) werden H-Mt wahrscheinlich nach einer jetzt geschloffenen VereM« barung der Führer der deutschen Parteien auf h« Regierungsvorlagen erklären, daß sie nicht hierz» kompetent wären, sondern dir Entscheidung üb« staatsrechtliche Fragen und allgemein« Reicht^ angelegenheiten dem ReichSrathe überlassen müßte». ES ist fraglich, ob die Regierung rann jene Land» tage auflösen wird. Ein weiteres Symptom »er Allgewalt der Ungarn liegt in der Entlassung »e» bisherigen Leiters der kroatisch slavonischen Hoß' ranzlei, von Mazuranir, unv der Einsetzung »e« Feldmarschall-LeutnantS Baron von Kussic zum pro visorischen Leiter derselben. Die Ungarn wollyt nämlich auch Eroatien mir Ungarn vereinigen u«^ den kroatischen Landtag, gleich wie »en siebe»» bürgischen, veranlassen, den ungarischen zu Pefth M beschicken, um Eroatien zu einer Provinz Ungaru- zu degradiren. Dieser Plan hat aber in Croattr» nur wenig Freunde, die Croaten wollen selbstständig bleiben, die Ungarn schaffen vaher alle Leute von den einflußreichen Poften, welche sich ibnen entgegen« stellen. Daneben rourfirt auch daS Gerücht, daß Graf Larisch, der Finanzminister, um sein« Ent lassung eingekommen ist, wahrscheinlich, weil er keine Anleihe zu Stande gebrach« habe, sowie daß sogar Graf Belrredi, welcher de« ungarischen Staats männern wenigstens die Waage hielt un», wenn auch nur sehr verschämt, daß deutsch-slavifche Ele ment im Ministerium vertrat, um Enibebung von seinem Posten gebeten haben. Wenn letzteres wahr wäre, so riff« für die Deutschen daS letzte Ta», welches zwar nie besonrerS stark, aber »och etwas für den Schwung hielt. Gras Belrrrdt h««