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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189908023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-02
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1899
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Riesaer D Tageblatt Mittwoch, S. August 1899. AvendS an Fnd. t die Ansicht, ein Eingreifen der Armenbehörde sei erst dann nothwendig, wenn der um Unterstützung Nachsuchende von allen Mitteln völlig entblößt sei, stehe mit den Grundsätzen einer sachgemäßen Armenpflege nicht im Einklang. Diese habe vielmehr zu erstreben, daß der vollständigen Verarmung , nach Möglichkeit vorgebeugt werde. — Die Tabak- und Ctgarrenindustrie, so schreiben di« „Le'pz. N. Nachr.", ist im Königreich Sachsen noch nicht sehr alt. Erst der Anschluß Sachsens an den deutschen Zoll verein (1831) erleichterte die Zufuhr des, Rohmaterials und 1837 wurden die ersten Werkstätten für Cigarrenherstellung im Leipziger Kreise errichtet. Nach und nach entstanden in anderen Gegenden SachsenS neue Fabriken, besonders aber setzte sich die Tabaksindustrie in den Bezirken SachsenS fest, wo etwa die drei KreiShauptmannschasten Leipzig, Dresden, Zwickau zusammenstoßen (Döbeln, Freiberg, Flöha). Hier hat sich rasch, besonders als der Medergang der Kleintextil industrie , deS Silberbergbaues rc. immer fühlbarer für die ärmere Bevölkerung wurde, daS Clgarrenmachrn zu hoher Blüthe erhoben. Während man anfangs nur Pliilzer Roh tabak verwandte, wurde schon 1852 amerikanischer Tabak als Deckblatt eingrsührt, später auch die Einlage mit Tabaken auS Florida, Havanna, Brasilien rc. hergrstrllt. Die sächsi schen Cigarren finden regen Absatz im ganzen deutschen Reiche, doch gehen sie auch durch Vermittelung großer Exporthäuser, nach anderen europäischen Staaten. Einen besonderen Auf schwung hat in Dresden und Leipzig die Cigarettensabrikatton genommen. Mügeln. I« Garten de« Guisbefitzrrs Nauman« in Baderttz ereignete sich am vergangenen Sonntag durch leichtfertiges Verfahren mit eine« Teschin ein schwerer Uu- glückssav. Der ledige Z aus Nrubaderitz schoß au« Ueber- mmh im Beisein einer Schaar Kinder nach eine« Scheunen- Ihor; in diesem Augenblick lief das 9 jährige Kind de« Herrn Sachse au« Neubaderitz in die Schußlinie, worauf e«, schwer iu die Brust getroffen, lautlos zusairmrnbrach. »NS Nwsaer Tageblatt «scheint jeden Lag Abend» mit Ausnahme der San»- und Festtag«. Vierteljährlich« Bezugspreis b« Abholung tn den Axpedttton« In Atesa und Stuhl, oder durch um«, Lrii»« sni In» Hau» 1 «ar» V0 PsjP, bei Abholung «n Schalt« der iatserl. Mastanstalt« 1 Mark SV Pfg-, darch den Briumeg« srtt In» -«» 1 Marl «v Wp NnDchneHknuch«, Mr di« Nuno»« de» Ausgabetags M» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer A NlnterNch w Riesa. — S«schäst»fi»ll, Kastanienstraß« V9. — Mk dw Redartto» twrantwortllch: Hermnn» Schmidt In Nicha. Commandrur der 3. Division (Nr. 32) Grneralleoinint Freiherr von Hausen bezeichnet. — Wir geben die Nachricht unter Vorbehalt. — Die Heidelbeerzeit ist nach der Meinung der Land- liute die schlechttste für den Arzt. Kaum eine andere Frucht ist so verdauung-anregend, blutreinigend und dab i im Sommer so erfrischend wie die Heidelbeere«. Sie sind wohl in jeder Form das beste Eowpot. In Mitt !« und Nord- dtmschland wachsen sie dabei in solchen Mengen, daß sie nie alle gepfitckc werden können, während sie Sßddeuischlank und die südlichen Länder nicht kennen. Sie find ein Segen der Wälder, darum versäume man nicht, str reichlich zu genießen und für den Winter zu conserviren. Besonder» dienlich wirken sie nach reichlicher Beladung de« Magen» mit schweren Speisen. — Bon den Witterungsaußfichtln für August weiß Falb in seiner allgemeinen Charakteristik de» Monat« Folgende» zu berichten: „In der Witterung diese« Monats können ziemlich scharf zwei Hälfte» unterschieden werden. Die erste Hälfte ist reich an Niederschlägen, die Temperatur steht wie derholt unter dem Mittel, trotzdem find die Gewitter vrr- hältnißmäßig zahlreich und gleichmäßiger verthrilt, al« im Vormonat. Die zweite Hä tte hat im Ganzen einen sehr trockenen Charakter. Die Temperatur hält sich nahe am Mittel. Di« Gewitter find in dieser Hälfte verhSltntßmäßig j selten. Der: 6. August ist ein kritischer Tag 3 Ordnung, der sich hauptsächlich durch ««»gebreiteten Regen bemerkbar machen soll, der 21. August ist ein kritischer Tag 1. Orb- nung, der jedoch wegen der vorherrschenden TrockenheitSten- denz »st in den nächsten Tagen zur Geltung .komme» kann." — Ein sächsischer Ortsarmenverband hatte bei seiner Streitigkeit geltend gemacht, daß Jemand, der im Besitze eine» Sparkaffenguthabrn» sei (im gegebenen Falle betrug e» 200 M ), nicht hilfsbedürftig im armenrechtlichen Sinne sei. Dem gegen über hat, wie wir in einem Berliner Blatte lesen, daS säch sische Ministerium de» Innern in einer Verordnung erklärt, Der der Stadtgemeinde gehörige auf dem Felde an der Klosterkirche und den Feldern Z am Pionier-Kasernen-Vauplatz anstehende Hafer soll Freitag, den 4. August 1899 Nachmittags 3 Uhr Ort und Stelle parzellenweise versteigert werden. Treffpunkt: An der Klosterkirche. Die Bedingungen werden vor Beginn der Versteigerung bekannt gegeben. Stadtrath Riesa, am 1. August 1899. vr. WegeU«. für seinen Bezirk die Aktiengesellschaft unter der Firma Sächsische Dachsteinwerke vorm. A. von Petrikowsky, «ttieugesellschast eingetragen, und weiter verlautbart, daß die Inhaber der Aktien der vorgenannten Aktien gesellschaft Inhaber der Firma sind, daß ihr Einlagekapital (Grundkapital) siebenhundert« «ndfünszigtausend Mark, zerlegt in siebenhuudertuudfüufzig Aktien zu je eintausend Mark beträgt und daß Herr Fabrikbesitzer Gustav August Schmullius in Forberge Vor stand der Gesellschaft ist. Hierzu wird noch Folgendes veröffentlicht: Der Gesellschaft-Vertrag datirt vom 8. Juli und 1. August 1899. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Forberge bei Riesa. Gegenstand deS Unternehmens ist die Uebernahme und der Bewirb der in For berge unter der Firma Dachsteinwerke vorm. A. von Petrikowsky, G. m. b. H. bestehenden Fabrik von Ziegeleiprodukten, insbesondere von Dachsteinen. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Ter Vorstand besteht auS einem oder mehreren vom Aufsichtsrate zu ernennenden Mitgliedern. Alle Erklärungen, welche die Gesellschaft verpflichten und für sie verbindlich sein sollen, müssen mit der Firma der Gesellschaft unterzeichnet und außerdem, wenn der Vorstand nur aus einer Person besteht, von diesem einen Vorstandsmitgliede, wenn der Vor stand aber auS mehreren Personen besteht, von zwei Vorstandsmitgliedern unterschrieben sein. Die Generalversammlung wird vom Vorstande oder vom Aufsichtsrat durch ein malige öffentliche Bekanntmachung berufen. Zwischen der. Bekanntmachung und dem Tage der Generalversammlung muß eine Frist von mindestens vierzehn Tagen liegen. Alle von der Gesellschaft ausgehenden Bekanntmachungen erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger und durch das Riesaer Tageblatt in der Form, daß, wenn sie vom Vorstande ausgehen, dessen Mitglieder, wenn sie vom Aufsichtsrate ausgehen, dessen Vorsitzender oder sein Stellvertreter der Firma der Gesellschaft ihren Namen und die Bezeichnung ihrer Funktion beifügen. Gründer der Gesellschaft sind die Herren Fabrikbesitzer Gustav Schmullius zu Forberge, Kaufmann Karl Braune in Riesa, Rittergutspachter Hugo Oehmichen in Oppitzsch, Rentner August von Petrikowsky in Dresden und Gutsbesitzer Paul Kaule in Forberge. Die Gründer haben die sämtlichen Aktien übernommen. Die Herren SchmulliuS und Oehmichen legen auf das Grundkapital den zur Zeit im Grundbuche noch auf den Namen der Firma „Dachsteinwcrke vorm. A. von Petrikowsky, G. m. b. H." eingetragenen Grundbesitz, nämlich die auf Folium 6 des Grund- und Hypo thekenbuchs für Forberge, Oschatzer Anteils, Folium 4 desjenigen für Oppitzsch, Strehlaer Anteils, auf den Folien 563, 649, 629 des Grund- und Hypothekenbuchs für Strehla, LertticheS und Sächsisches. Riesa, 2. August 1899. — Das nächsten Sonntag statt finkende 50 jähr. Fahnen jubiläum unserer Lchiitzengesellschaft, verbunven mir Preis schießen, wird der Stadt auch einen lebhafteren Verkehr bringen. S» haben eine größere Anzahl answckrtiger Schützen ihr Erscheinen zugesagt und auch im Uebrtgen wird da« Fest , gewiß vielfach besucht werden. Der Schützenplatz wird an ' „Unterhaltung und Belehrung" Verschiedenes bieten. Der i Festzng stellt Nachmittags */,2 Uhr auf dem Altmarkt und passirt die Großenhainer', Haupt- und Wettinerstcaße, den > Kaiser-Wilhelm«Platz, die Kastanien- und Schützenstraße, i Auf dem Schützenplatz findet sodann der Wethract statt, dem ' sich nach Einbringen de« Schützenkönig«, der Ehrengäste und j Fahnen da» Schießen, Freiconcert rc. anschließen. — Im > Uebrigen bringt un« der August noch zwei weitere Feste und zwar da« 25 jährig« Fahrenjubiläum de« K. S. Militär- ! verein» für Riesa und Umgegend, am 13. August,, und die 45 jähr. J tbelftirr der Gründung de« Freiwilligen Rettung«- . corp«, vom 19. bi« 21. August. Auch diese beiden Festlich- s ketten werden un« vorausfichtlich eine größere Anzahl Gäste zuführea und die Stadt wird Beranlaffung haben, Fahnen« I und Klag,inschmuck anzulegen. — Gutem Vernehmen nach ist der Gasthof zu Mergen« ! darf vou der Brauerei Großbanchlitz (Act.-Ges) käuflich er- k worben worden. j — Der Sprechverkehr zwischen der neu eröffneten. Stadt-Fernfprechetnrichruog in Naunhof und den Stadt-Frrn- sprecheinrtchiuage« in D««den nebst Bor- und Nachbarorten sowie in Meißen und Riesa ist vom 1. August ab zugr- lassen. Die Gebühr sür da« gewöhnliche Gespräch von drei Minuten Dauer beträgt 1 Marl. — Wie «an dem „M. T." von einer Seite, die unter- j richtet sein kann, mittheilt, beabsichtigt Prinz Georg, im ! Herbste da« Eommando de« 12 (1. Sächs.) Armeekorps niederzulegrn. Als sei» «uthmaßlicher Nachfolger wird der und Anzeiger Mkßlttt Md Aijti-tt). Amtsblatt -rr* der KSnigl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und des Stadtraths Rief«. 177. Mittwoch, S. Auauft 1899. Ad end». 52. Jahr« DaS unterzeichnet« Königliche Amtsgericht hat heute auf Fol. 343 deS Handelsregisters I sowie auf den Folien 7 und 10 desjenigen für Oppitzsch, vorm. Strehlaer PsarrdotalgerichtS- , ". . . «...—' ' anteilS eingetragenen Grundstücke nebst allen darauf befindlichen Gebäuden, Maschinen, Fabrikanlagen und allen Zubehörungen, insbesondere auch mit allen zum Fabrikgeschäfte ge hörigen Beständen und Außenständen, weiter die von ihren bisherigen Besitzern erworbenen Lehmlag» der Parzellen No. 57» deS Flurbuchs für Forberge, der Parzellen Nr. 29» und 26» im Flurbuche deS Rittergutes Oppitzsch und daS vom Rittergutr Oppitzsch erworbene Recht deS Abbaus der dortigen Lehmlager zum Gesamtpreise von 900000 M. in die Aktiengesellschaft ein. Die Gegenleistung soll in der Weise entrichtet werden, daß von dar auf den Grundstücken lastenden Hypotheken 208 000 M. von der Aktiengesellschaft über nommen, weiter auf den Grundstücken sür die Herren Schmullius und Oehmichen 125 000 M. Kaufgelder hypothekarisch verlautbart und endlich 567 000 M. in 567 Aktien der Gesellschaft zum Nennwerte gewährt werden. Die Herren Schmullius und Oehmichen tragen den gesammten Grüuduu-S- aufwand. Der AussichtSrat besteht aus Herrn Kaufmann Karl Braune in Riesa al- Vorsitzendem, Herrn Rechtsanwalt vr. Gustav Mende daselbst als stellvertretendem Vorsitzenden, Herrn Mühlenbesitzer Robert Schönherr in Riesa und Herrn Rentner August von Petrikowsky in Dresden. Als Revisoren in Gemäßheit des Art. 209 d des Handelsgesetzbuchs sind bestellt gewesen Herr Maurermeister und Zlegeleibesitzer Bruno Müller in Blasewitz und Herr C. P. Max Walther, vervfl. Sachverständiger für kaufmännisches Bücher und Rechnungswesen in Dresden. Der nach dem angezogenen Artikel erstattete schriftliche Bericht über den Hergang der Gründung kann an Amtsgerichtsstelle von jedermann eingesehen und auf Verlangen in Abschrift gegen Erlegung der Schreibgebühren mitgeteilt werden. Riesa, am 2. August 1899. Königliches Amtsgericht. I. B.: Aff. vr. Dittel.
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