Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 12.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192104126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1921
- Monat1921-04
- Tag1921-04-12
- Monat1921-04
- Jahr1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.04.1921
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 8» »«. Jahrg. Fernsprecher: «etzaktt,« 21 LS« — «eschästssteve IS018 Postscheckkont«: Dreede« Rr. 14787 SüMsclw Dienstag, 12. April 1921 Redaktion und Geschästoftell«. Dresden «A. 16. Holbetnstraße 48 Ve,naSpr»i»! Alertrljtlhrlich irei Haus «uSgade L mil iU>chrl«rIcr Beilage 1».»S >» Ausgabe « I1.SS ^ eluschiiehlich Pohliehelhieid Die Eilchstlche BolkSzeilung erscheint an allen Wochcuingeu »nchm. — Ei-rcchinuidc der RedaNwu: LI bis IS Uhr vorm. Anzeige», iimmhme von GclchastSau-«,geu dir I« Uhr. von Faii.ilicuauzeige» bis I I Uhr vorm. — Preis für die Pelii-Epaltzelle 1.4« im ReNamctell ».SV Famllicuauzelgcu !.»«.>«. — Für undeutlich geschriebene, sowie durch Feruiprecher ausgegebene Anzeige» Wunen wir die Verantwortlichkeit für die Richtigkeit des Testes nicht iibcrnehmeu Die Kaiserin ^ ^ Gestern um die Mittagsstunde metdete der Draht, das; im Haus Doorn die frühere deutsche Kaiserin lind Königin von Preußen Auguste Viktoria verschieden ist. Der Tod der Kaiserin ist sanft erfolgt, nachdem sie viele Monate an das Krankenlager gefesselt war. Somit konnte die Nachricht vom Hinscheiden nicht überraschen. Leider viel zu oft wurde » einer gewissen Presse, die wir hier heute nicht näher zu kennzeichnen brauchen, die Frage der Ueberführung des Leichnams der Kai serin erörtert. Ja, man ist in Preuszen auf dieser Seite nicht einmal davor zurüngescheut, diese Frage im Wahlkampfe gegen die politischen Gegner auszumünzen, um damit parteipolitische Geschäfte zu mache». Das- war ein Vorgang, der m seiner Art einzig dastand, der blitzlichtartig manches beleuchtete lind der noch heute, wenn mau daran denkt, tief bedauert werden mutz. Das; man die sterbende Kaiserin in den preußischen Landtags wahlkampf hineingezerrt hat, das; man die dem Tode Nahe in Preuszen von national sein wollender Seite zu Wahlzwcckeu misjbraucht hat, das hat gezeigt, auf welchem Niveau heute bei uns leider zu einem nicht unbeträchtlichen Teile der politische Kampf steht. DaS alles aber hat natürlich nicht Kindern können, auf richtig zu bedauern, das; die ehemalige deutsche Kaiserin so viel hat auf ihrem Krankenlager erdulden müssen, das; ihr leibst der Tod ihres Lieblinassohncs Joachim durch Selbstmord nicht er spart geblieben ist. Und ebenso wird man, gerade wenn man außerhalb jeden bhzantinischen Einflusses steht, der Verstorbenen rin aufrichtiges Memento weihen. Denn mit ihr ist tatsächlich eine Frau dahingegaugen, die auf hohe Warle gestellt, sicher das Beste gewollt und die jederzeit eifrig bestrebt war. Gutes zu tun. Bor allem aber wird man die Tragik mit empfinden, die ihrem schmerzenreichen Lebensabend beschieden war. Sie musste den Zusammenbruch erleben, sie mußte selbst daö Vaterland ver lassen, um die letzten Lebcnstage an der Seite ihres Gatten verleben zu können. Daß dies schwer auf das Gemüt dieser Frau gedrückt hat, das; durch die Wucht dieser Ereignisse auch das körperliche Leiden der Kaiserin und Königin beschleunigt wurde, ist selbstredend. Die Kaiserin steht außerhalb der Er örterung der politischen Ereignisse und damit auch außerhalb der Erörterung der Frage der Staatsform. Es wäre außer ordentlich bedauerlich, wenn der Versuch gemacht werden sollte, aus diesem schmerzlichen Anlaß ni der jetzigen Situation erneut die Frage der Staatsform zum Gegenstand der politischen Er örterung zu machen. Tatsächlich hat ja auch die Kaiserin eine große politische Rolle erfreulicherweise nicht gespielt. Sie hat sich, soweit man das heute beurteilen kann, von den Staats geschäften nach Möglichkeit ferngchalten und daS Hauptfeld ihrer Betätigung init Recht auf karitativen Gebiete erblickt. Ganz einflußlos war die Kaiserin allerdings nicht und daher kann auch daran nicht vollständig vorüber gegangen werden. Es ist bereits eine geschichtliche und heute schon von objek tiven evangelischen Stellen ebenfalls anerkannte Tatsache, daß die Kaiserin der katholischen Kirche und dem katholischen Volks teil in Deutschland leider nicht vorurteilsfrei gcgcnüberstand. Längst als das Sozialistengesetz gefallen war, bestand der ka tholischen Kirche gegenüber noch Jahrzehnte hindurch auch in der Neichsgesetzgcbnng ein Ausnahmezustand durch das Jesuitenge- setz, das e'-st im dritten Kriegsjahre, im Jahr 10j7, siel, obwohl der Reichstag wiederholt seine Aufhebung beschlossen hatte. Es scheiterten diese Bemühungen auf Aufhebung des Jesnitcnge- setzes aber nicht nur an der Haltung des Bundesrates in dem bekanntlich Sachsen am stärksten Widerstand leistete. Wenn das Jesuitengesetz, dieser Schandfleck am Körper des vor dem Kriege blühenden Deutschen Reiches, aufgehoben werden sollte, dann bedurfte das sowohl der Zustimmung des Reichstags und Bun- desrats als auch der Unterschrift des Kaisers, dessen Ansicht ja auch schon durch die ablehnende Haltung der preußischen Stim men im Bundesrate zum Ausdruck kam. Eingeweihte Kreise wissen nun, daß vor allem es die jetzt verstorbene Kaiserin ge wesen ist, welche sich stets kräftig gegen die Aufhebung dieses Ausnahmegesetzes aussprach und ihren ganzen Einfluß mit Er folg für die Beibehaltung des JesuitengcsetzeS eiusctzte. Dar übe" hinaus dürfte tS allerdings seine Nichtigkeit haben, daß die Kaiserin in der großen Politik keine wesentliche Rolle gespielt hat. Aber wenn auch schon vor der Revolution und vor dem Kriege manches darüber bekannt war, daß die Fürstin m dem eben geschilderten Punkte nicht vorurteilsfrei war, so hat das doch mit vollem Recht niemals der Verehrung Abbruch tun können, die auch das ganze katholische Volk für die Kaiserin hegte der Verehrung für die Gattin des Kaisers, die in Wohl tun ihren Lebenszweck sah, der Verehrung, die durch das furcht bare Unglück, das über sie und ihr Haus hereingebrochen, nur noch gesteigert werden konnte. Von stolzer Höhe herabgestürzt» verlebte die Kaiserin die letzten Jahre im Ausland«. Wer würde nicht diesen Sturz von der Macht zur Einsamkeit ausrichtig Mitempfinden. Wir wissen natürlich nicht, wie die Verstorbene auf Haus Doorn über die Vorgänge in Deutschland unterrichtet wurde. Wenn diese Be richterstattung sich bemüht hat, objektiv zu sein, daun wird sicher die Kaiserin trotz allem Weh und Schmerz über die Ereignisse doch empfunden haben, daß auch heute noch im deutschen Volke starke Lebenskräfte vorhanden sind. Und sie wird daun dieses Gefühl als letzte Hoffnung in die Ewigkeit mit hinüber genom men haben. Auf deutscher Erde wird sie — ihrem Willen ge mäß — ruhen und deshalb in Potsdam beigesetzt werden. Sie wird im deutschen Volke fortlcben als deutsche Frau die an höchste Stelle gesetzt das Beste für Volk und Vaterland gewollt hat. In diesem Sinne wird und muß das deutsche Volk das Andenken der Kaiserin hochhalieu. styl. » » Auguste Viktoria ist am 22. Oktober 1858 auf Schiost zig als älteste Tochter des- Herzogs Friedrich von Schles>»ig-Hol- stein-Sündcrburg-Aiigustenburg »nd der Prinzessin Adelheid von Hohenlohe-Laiigenburg geboren. Die ersten acht Jabre ihrer Kindheit verlebte sie in Dölzig und in Kiel. Nach ihrer Kon firmation ini Jahre >875 weilte sie znnieisl ans Reisen im süd lichen Frankreich und in England. Ihre Verlobung mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen fand am 11. Februar 1880 i„ Gotha statt. Die Vermählung erfolgte am 27. Februar 1881 i» Berlin. Der Ehe entsprossen sechs Söhne und eine Tochter. Die ehemalige Kaiserin nahm sich vor allem der christlichen Fürsorge an. Unter ihrem Protektorat stand der Vaterländische Arailciwercin; sie gründete das Kaiseri»-Angllste-Viktrr>a-Stift und hatte weiter ». a. das Protektorat inne über das Eliiabeth- Kinderhospital in Berlin. Iw Herbst 1808 begleitete sie Wil helm ll. auf der aroße» Palästiuareisc. Die Traucricier für die verstorbene Kaiserin wird am Donnerstag im HauS Doorn stattfindcu. Die Beisetzung soll am Sonnabend voruuUag in Potsdam erfolgen Neue deutsche Vorschläge? Schon die Aeußerung des ReichSaußeiimiilisters Simons aus Anlaß seines Besuches bei den schweizerischen Bundesbe hörde» in Bern, „daß die deutsche Negierung wohl demnächst Gelegenheit haben werde, ihren guten Willen zu beweisen", lies; darauf schließen, das; seitens der deutschen Regierung eine neue Initiative unternommen werden soll. Inzwischen sind ans Paris Mitteilungen nach Berlin gelangt, die erkennen leisen, daß die französische Negierung auf solche Vorschläge geraoezu wartet. Es hat den Anschein, als wenn gewisse französische Politiker, welche den Ausgleich zwischen Deutschland und Frankreich in dieser Frage in voller Erkenntnis der gerade für das französische Wirtschaftsleben unheilvollen Rückwirkungen bei einer Dauer des gegenwärtigen Zustandes wünsche», der deutschen amtlichen Politik das erlösende Wort auf die Lippen legen möchten. Nach den Pariser Informationen scheint für die nächsten Tag« schon die Mitteilung der gesamten Wiedergutmachungsziffern an die deutsche Reickisreg'.ernng bcvorznstehe». Es würde dabei noch nicht die, auf Grund des Friedensvertrages von Versailles der Entente Anstehenden „Festsetzung" der Gesamtschulofumme gegenüber Deutschland in Frage komme», sondern cs würde sich zunächst lediglich um die zusammeiigerechnete» SchadenSanf- stellnngen der einzelne» Eiitentcländer Handel». In der französische» Oeffentlichkeit wird gegenwärtig ein Trommelfeuer von Drohungen gegen Deutschland gerichtet, für den Fall, daß bis 1. Mai, dem Verfallstermin des FrieN-nsver- trages die Rcparatioiissrage nicht gelöst sein sollte. Die fran zösischen Militärs schwelgen nur so in Vorschlägen von der mili tärischen Besetzung Deutschlands, und man nachgerade für diese Besetzung eine Lime erreicht, die Deutschland von Norden nach Süden in zwei Hälften teilen würde. Die französischen Poli tiker suchen ihre Ziele nicht minder weit, hoffen sie jedoch mit anderen Mitteln zu erreichen. Die größte Gesahr liegt in den Bestrebungen dieser Seile, die alle französische impermllstische Aiinckiionspolitik gegenüber dem Rheinland vorzubereiten, zum anderen aber durch Erlangung der Mainliuie den deutschen Norden vom deutschen Süden zu trennen. Man muß doch sehr bedenklich werden, wenn inan in der SonntagSauSgale der „Vossischen Zeitung" «Be angeblich ans nnierrichieten iranzö- sischen Kreise» informierte Mitteilung des Pariser Berichterstat ters dieser Zeitung, Dr. Wilhelm Foldmann, findet, wonach die französische Regierung unbedingt entschlossen sei, wenn b's zum 1. Mai keine Verständigung mit Deutschland in der Wirdergnt- uuichiliigsfrage angebahnt sei, mit Maßregeln Vorzugehe», die eine Katastrophe für Deutschland bedeuten könnten. „Ick, versichere Ihnen," erklärte mein Gewährs mann, „daß der F o r t p e st a n d D e u t s ch l a » d s in seiner heutig en Gestalt ernstlich gefährdet ist, wenn Ihre Regierung von dem a n g e b o t e n e n Ausweg keinen Gebrauch macht." Inwieweit auch diese schwer wiegende Aeußerung in den Kreis der Stimmnngsinache zum Zwecke der Einschüchterung Deutschlands gehört, läßt sich schwer beurteile». Aber man wird auf deutscher Seite sehr gut daran tu», mit der unbedingten Entschlossenheit Frankreichs, gegen über Deutschland die allerschärfsten Gewaltmittel miHlärischer, politischer und wirtschaftlicher Natur anzuwendcn. nüchtern zu rechnen Wir können es uns nicht leiste», diese Dinge an uns herankommen zu lassen. Wir inttsseii vielmehr verlangen, daß die deutsche Neichsrcgicruiig den gegen das deutsche Volk und Land geplanten niederhäinmcrnden „Faustschlag" parierst. Die nächsten Tage werden für die Entwicklung dieser Dinge von einer ganz ungeheuren Bedeutung sein. An die StaatSkunst des deutschen Auswärtige» Amtes wie de? Reichskabinetts werden nunmehr gewaltige Anforderungen gestellt werden müssen denn in dem, was die deutsche Regierung deinnächst an neuen Vor schlägen zu bieten gewillt ist. wird sich da» Schicksal über Leben und Tod Deutschland« ausprägen. „Vatikanische Politik"; Ter Satz Po» der „Vatikanischen Politik" ist vor allem in den letzten Jahren in der katholikenfeindlichen Presse zu einem Schlagwort ersten Ranges geworden. Was wird nicht in einer gewissen Presse unter diesem Schlagwort alles geschrieben, für was wird nicht alles die sogenannte „Vatikanische Politik" ver antwortlich geniucht. Leider koiuitc die Wahrnehmung gemachk werden, daß selbst bei manchen Katholiken die Tätigkeit gewisser Nachrichtensabriken, die ihre Auswirkung in einem Teile der Presse findet, nicht ganz ohne Einfluß geblieben ist. Es muß daher außerordentlich begrüßt werden, daß es dem OrtSverband der katholischen Vereine Dresdens gelungen ist, einen ganz her vorragende» Diplomaten und Kenner der Verhältnisse. Herr» Ministerialdirektor Franz von S t o ck h a in m e r n zu gewin nen, der über diesen ganzen Fragenkomplex am komm enden Freitag Abend in Dresden Aufklärung schaffen wird. Vorweg sei bemerkt, das; schon jetzt Herr Ministerialdirektor Franz von Sloclhammern in liebenswürdiger Weise sich bereit erklärt hat, im Herbste auch in anderen Städten Sachsens zu sprechen. Voraussetzung dafür wird natürlich u. a. sein, daß die Katholiken Dresdens am kommendeli Freitag durch zahl reichen Besuch ihr Interesse bekunden. Wie wir hören, ist cS von manchen beanstandet worden, daß der Orts-Verband der ka tholischen Vereine Dresdens und der CaritaSverband für Dres den an diesem Abend Eintrittsgeld erheben. Wer solche Be anstandungen macht, kann das nur in vollständiger Verkennung der Tatsachen hinsichtlich der Unkosten tun. Wer weiß, was heute die Veranstaltung eines solchen Abends kostet — es braucht das im einzelnen nicht anfgesührt zu werden — der wird es ganz als selbstverständlich empfinden, daß zur Deckung der Unkosten ein entsprechendes Eintrittsgeld erhoben werden mnß. Wir zwei feln nicht, daß letzten Endes das niemanden abhalten wird, diese» wichtigen Vortragsabend zu besuchen. Auch die Frage, über die Herr Kamillianeriater R c i n t g e s an-s Berlin sprechen wird, nämlich Welche neue» Aufgaben der EaritaS aus dem F^ i cdenSvertraae erwachsen" ist von außerordentlich großer Bedeutung. Den Katholiken Dresdens und Umgebung steht daler am Freitag den 15. April, abends halb 8 Ubr. im großen Saale der Dresdner Kaufmannschaft, Ostra-Allee, ei» Vortragsabend bevor, von dem heute schon gesagt werden kan», daß ihn niemand, ohne nachhaltigen Ein druck empfangen zu haben, verlassen wird. Die letzte General versammlung des OrtSverbandes der katholischen Vereine Dres dens hat ausdrücklich beschlossen, daß der Vorstand des OrlS- verbandes solche gemeinsame Vortragsabende in die Wege leiten möge. Es wird sich nun am Freitag abend zeigen müssen, ob es anch in Zukunft möglich sein wird, hervorragende Redner für solche gemeinsame Veranstaltungen zu gewinnen. W>c richten daher auch noch einmal an dieser Stelle an die Katholiken Dres dens den Appell, sich durch nichts abhalten zu lassen, und in größter Zahl an dem wichtigen Vortragsabend ieilzunehmen. Es ist unbedingt notwendig, daß Aufklärung geschaffen wird über die Stellung des heiligen Stuhles na ch d e m Weltkrieg. Es wäre durchaus wnnschenSwert, wen» die Katholiken Dresdens auch in den Kreisen Andersgläubige! noch in den letzten Tagen Propaganda zum Besuch für diest-n Var trag machen würden. Denn wir halten cs für dringe! d not wendig, daß auch i» den Kreisen von N ichtkatho . ike n Klarheit geschaffen wird gegenüber den vielfache» Angriffen auf die sogenannte „vaükanische Politik". Ans- berufenstem Munde darüber Aufklärung z» erhalten, dazu ist eben am Freitag den 15. April in Dresden hinreichend Gelegenheit gegeben. Zwei entgegengesetzte Entscheidungen Von Heinrich Schneider in Leipzig Die gesetzliche Verordnung, daß vom 20. Dezember 1020 an nur noch I n v a l l d e n in a r ke n zum doppelten Werte von der Postvcrwaltnug verabfolgt werden, auch wen» die Marken für eine» vor diesem Tage liegende» Zeiiranm (bis 1. Angnst 1920) geklebt werden müssen, hat nicht nur be rechtigte» Unwillen, sondern auch erhebliche Geldverluste, na mentlich für die Arbeitgeber, im Gefolge gehabt. Besonders die Handwerksnleister und die Hausfrauen haben diese nnvermntcie Mehrbelastung, die in de» wenigsten Fällen anteilig wieder von de» Arbeitnehmern eingezogen werden tonnte, als ein bitteres Unrecht empfunden. Alle Reklamationen aber nutzte» nichts, eS wnrde sogar seitens des NeichsarbeitsministerinmS erklärt, daß diese Doppclerhebnng als eine soziale Steuer anszufassen sei. durch die den Rentenbczieher» schnell geholfen werden sollte. DaS Versichernngsa»it zu Hamburg hat die Pflicht zur Zahlung des doppelten Betrages der Marken für die Zeit vor dem 20. Dezembcr 1020 verneint. In der Begründung wird auSgeführt, daß die ministerielle Anweisung ans Sperrung des Markenverkaufes vor der amtlichen Veröffent lichung des Gesetzes keine rechtliche Bindung habe. Den
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite