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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.02.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100225017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910022501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100225
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910022501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-02
- Tag1910-02-25
- Monat1910-02
- Jahr1910
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.02.1910
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54. Jahrgang. 55. Freitag, 25. Februar 1919. veiu,»ge»ütr »i«t,ll»brl für Tr«4. bin d«i liinll» p»li- mal>,,rZuirai, «»,«„» Soun- u»d Monn,,,»» nur einmal > 2.dü Mk., durch »uaiuaiNaeLom, >.ul„m>i>re SM !>>!». >!>«r e»,maliger stu- Ucllung durch die Voll »M.cahiieBelikligel^N Tie de» ücjeiii vou Dreide» u Uingebuiig »ui Tage vorder ju- »esieUle» Sidend-AuS- gabe» eri,allen d>eau«- Ivaeligcn ivejiehce »>it der Morgen-Ausgabe eufainme» zugesielll. »tachdrulk nur u»l deut licher QueUcnangod« <„Treid. Rachr."> ,u. liilsig. — Unverlangte Mannikrit»« werde» nicht ausbewahri. Telcgramm-Adrcsse: Nachrichten Dresden, Fernsprecher: 11 * 2«N« * »««1. 1856 Druck und Verlag von Liepsch 6c Reichardt in Dresden. in vs>'Aot>i«iienor z»»kübr»nx. kler- «tsll>in8 von W»s«srl»>il»iigs». zVnrin- «ssnnrveiscirßunt- v. tvüalionknrcl aus, clurok liolsscvssssrautomstvn «te. Uustor-^unswIIung »Iler VVni-serloituiijznkrtiliel, icioeetts aller Xrton, Sickots. Lol. 402. Illnelllell slarjeiüilrMb II. N»,eigen-Darts vlnnahttte von Ankürl, d»,sungen bis nachm. Uhr. Sonntags nur Manetlttlnfn von 1» bn. ' ,1 Nhr T.e eulipaltige Grundiktle l' v. 8 Silben) 2.'» ^ ?,ailliUcn Mi' Dlccdru L" Pi : l'^cichail'- .ln^cigr«! uns drn Plivntirilc /tkile '.tO ns i oiv nvcijnattit',« ^e»le n. Te^lnite tüjPl. — 9tNi:imetil nach Evnn Fciritaqcn: die r'MilMllt^tz Hl-„l,d>. leite dOPi.. ^ainilien» die Ä» unbzeile 2.^'j i. - lcg^lait 5o>ie: 10 Pj H a u p t g c s ch n f t ü st c i l e: Marirnstrnstc:tK 10. ^bslinA L Orosnsr »wnliidtru««« 1t. IMkUoU Usutrvitsn! KrislciurHe lklaxpsn k*1s öLSQ Kings Lvbnürs Malten ?ulisr Kiömsn gur kertiet ln «lenien rti-tz tldliboien (aunli,äl» k. küllllis Dkvsclell kei'lüiiziillxli'. IZ. WUMl!vNll'Ltll88lM I>'I»8eIro l Kic. sti) I'Is. mnl 7", l'kx. VeiMnä u:»el> auücvürtL. lucht luil 8eliist/.mai Ice ..Kalter Eunuch Lönixl. Sokapoldöke, SreZaen-L., keorxevlor. U »W8II Ul»! »KM in WM 1^« ilUMgill INI 8NK2!üI-liül!kNüö^ilNkl von ES 6s. HB6LLLL. aus ^inoi, rz. ertigo <Lose*7. Mutmaßliche Witterung: Kühl, regnerisch. In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer erklärte Minister Gras Vitzthum von Eckstädt, dast die preustischc Regierung gegenüber der sächsischen i» der Frage der L ch i f f a h r t S a b g a b e n nenerdings den Weg s r e nnd- schastlichcr Verständigung gesucht hat. Der Aviatiker Lange hat gestern in Mügeln die Probeslüge erfolgreich ansgesührt. Der verstorbene Reichstagspräsident Gras zu Stoi ber g - W e r n i g e r o d e wurde gestern in Döhnhosstedt beige , etz t. .Als Termin snr die W n h l r c ch t s v e r h a n d l u n - gen i m P r e n st i s ch c n A b g c v r d n e l e n l> a u s e ist der ll. März in Aussicht genommen. Der Dichter und Schriststetter Dagobert v. Ger hardt sGerhardt v. Amnntors ist gestern in Potsdam ge storben. In W e st p r e n st e n treten die Pocke n epidcniisch auf. Gegen die Direktoren des Milchtr u st s der Bereinig ten Staaten wurde A n k läge erhoben. Bei einem Thcaterbrand in Truxillo sPern) kamen 60 Personen ums Leben. Me demokratische Hochflut. Die ausländische Presse, besonders die unserer Bettern ienseits des Kanals, hat ihre Helle Freude an den jetzigen Zuständen im Deutschen Reiche. Wahlrechtsknndaebungcn, Stratzenkämpfe, geharnischte Resolutionen werden eifrig ge bucht, und der ausländische Leser must nvtaedrungen den Eindruck bekommen, als stünde Prensten und damit auch Deutschland unmittelbar vor der Revolution. Ta man sich in anderen Ländern nicht die Mühe gibt, die deutschen Berhültnisse eingehend zu studieren, und die meisten fremd ländischen Korrespondenten ans sehr begreiflichen Gründen nur die Leitartikel der deutschen Scnsativnsvrene weiter geben, so entsteht in den Bvrstellnngen der uns benach barten Bölker allmählich ein Bild von deutschen Bcrhült- nissen, das mit der Wirklichkeit wenig gemein hat. Denn wer das Deutsche Reich immer nur in der Beleuchtung des „Berliner Tageblatts" und der ihm geistesverwandten Presse sieht, must schliestlich glauben, unser Reich stünde ans einem Vulkan, dessen geheime Gluten stündlich zum Aus bruch kommen konnten. ES lästt sich nicht leugnen, dah die demvkratiichcn Be strebungen im Deutschen Reiche in den letzten Jahren an Boden gewonnen haben. TaS Anwachsen der sozialdemo kratischen Stimmen bei den letzten Neichstaas-Erlatzwahlen beweist zum mindesten, daß eine starke Unzufriedenheit im Volke herrscht, und der erbitterte Kampf nm das vrenstischc Wahlrecht gibt reichlich Wasser auf die Mühlen demokra tischer und sozialdemokratischer Agitation. Niraends aber ist die künstliche Scnsationsmache des Radikalismus so deutlich zutage getreten wie bei diesen Wahlreclitskämpfen. Es ist noch nicht gar zu lange her, da wurde selbst von nattonalliberalcr Seite betont, dast unser Neicbstagstvahl- recht — was wohl kein Einsichtiger bestreiten wird — seine großen Schattenseiten hat. Run wagt der vrenstischc Ministerpräsident und deutsche Reichskanzler in einer Versammlung der Vertreter der deutschen Landwirtschaft offen zu erklären, dast das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht nach seiner Meinung nicht die Krone aller be stehenden Wahlrechte sei, und er infolgedessen seine Uebcr- tragung auf Prensten für ein Unglück halte, und schon fällt die gesamte demokratische Presse und ihr Anhana über ih» her und inszeniert einen „großen Tag" im Reichstage, in dem der Sozialist Dr. Frank Tone anschlägt gegen den führenden Bundesstaat, die im deutschen Reichsvarlament eigentlich unmöglich sein sollten. Es war nicht gerade eine staatS- männischc Aktion, dast der Zentrumsabacordnctc Gröber den Ausfällen des süddeutschen Sozialdemokraten, wenn auch in der Form gemäßigt, sekundierte. Die Reden, die aus diesem Anlast im Reichstage gehalten worden sind, waren für die Wählermassen bestimmt im Gegensatz zn den mohltnendr» Ausführungen des Reichskanzlers, der, das kommt immer mehr zum Vorschein, weit über den Durchschnittspolitikern der Jetztzeit steht. Was ist das Uir ein unwürdiger Zustand, dast man dem vreustischen Ministerpräsidenten verargt, dessen Geschlecht seit Genera tionen im Dienste des preußischen Staates aufaeaangen ist, wenn er seine echt preußische Gesinnung vfscn zu vertreten wagt! Ist es denn schon so weit gekommen, dast man Prensten, dem mir — das wolle» wir doch nicht vergessen — die deutsche Einheit in erster Linie verdanken, als Fremd körper im Reich betrachtet? Rur weil es den demokrati schen Bestrebungen machtlüsterncr Demagogen nicht seine Grenzen öffnen und gestützt ans seine große, stolze Tradi tion die Macht der Krone nicht dem Willen der irrgeleitcten Masten unterwerfen will? Alle diese demokratischen Maul- beiden, deren Sprachrohr die orientalische »»deutsche Presse »ach Art des „B. T." ist, haben keinen Pfifferling beigc- tragen znm Van unseres stolzen Reiches, und jetzt ge bärden sic sich als die Hüter deutscher Größe und dcntscher Einheit. Ja, wenn der föderative Eharakter des Reiches vom Reichskanzler in seiner vielbesprochenen Rede in irgendeiner Weise bedroht worden wäre. Aber ein offeneres Bekenntnis zum bundesstaatlichen Prinzip, wie cs Herr v o n B e t h in a n n - Hvll w c g im Reichstag bekundet hat, ist noch von keiner Seite abgelegt worden, und vor allem, ans dem Reichskanzler spricht nicht der Schön redner der glücklichen Stnnde, ans ihm spricht vielmehr die felsenfeste Ueberzeugiing des ernsten arbeitsamen Mannes. Warum also der Lärm? Es soll Sturm gelcuncn werden gegen den Todfeind der Demokratie, gegen das Prcnstentnm in seiner kerndeutschen monarchischen Art! Darum die planmäßige Hetzarbeit der sozialdemokratischen und demokratischen Presse, darum die wahnwitzigen Strastendemonstrationcn, die blutigen Strastenkümpfe, deren Verantwortung einzig und allein auf das Schuldkontv jener gemeingefährlichen Demagogen zu setzen ist. Dast alle diese Bestrebungen schließlich Anhang gewinnen müssen, ist bei der snstematischen unaufhörlichen Agitation nur zn verständlich. Aber ans diesen Erscheinnngeu schließen zu wollen, das gesamte deutsche Volk stünde hinter dieser Bewegung, so daß der jetzige Lärm nur der Ausfluß der hochgradigen allgemeinen Erregung wäre, wäre grundfalsch. Die Bewegung i st k ü n st I i ch in die Massen h i n e i n g e t r a g e n . und alle ordnungs liebenden, staatserhaltenden Parteien sollten miteinander wetteisern, dem Radikalismus durch eine wirkliche Auf klärung des Sachverhaltes entgegcnznarbcite». Hier stehen nicht nur Parteiintercsten ans dem Spiel, nicht nur rein preußische ,lnicresscii, hier handelt es sich nm das Wohl und Welie des ganzen Reiches. Diese Erkenntnis lommt auch iil liberalen Kreisen immer mehr zum Tnrchbrnch. So warnt die lintsnationailiberalc „Magdcb. Ztg." in einer Betrachtung über die Krisis in Griechenland nachdrücklich vor einer Radikalisierung der preußischen Berfassnng und betont die Notwendigkeit einer starken nationalen Dhnastic für die Freiheit des Volles. Eins darf man bei all diesen Strahcnkniidgebungen nicht vergessen, nämlich, daß die demonstrierenden Massen der Großstädte noch lange nicht das gesamte Volk dar- stellen. Die demokratische Presse sucht zwar geflissentlich den Anschein zn erwecken, als ob die Bevölkerung der großen Industriezentren die Intelligenz des Landes ver körperte und infolgedessen ilire Meinung auch die der Ge samtheit sei. Dieselben Blätter, die nicht genug über die politische Unselbständigkeit der Landbewohner spotten kön nen, feiern die jeder demagogischen Bceinflnsinng willen los ansgesetzten Arbcttcrmassen der Großstädte als die Träger des politischen Lebens. Es liegt ein gut Teil Heuche lei in dieser Taktik, ebenso in der Art und Weise, wie von demokratischer Seite die Hauptversammlung des Bundes der Landwirte behandelt wird. Mit allerhand witzig sein sollenden Bcmcrknngen sucht man die gewaltige Kund gebung der deutschen Landwirte ins Lächerliche zn ziehen, freilich kommt dabei doch die innere Wut darüber znm Ausdruck, dast es im Deutschen Reiche noch einen Macht- snktvr gibt, der sich einer Demokratisiernng mit Nachdruck nnd mit Erfolg cntgegenstemmt. Je dreister die Demo kraten ihre Forderungen zn nerwirtlichen suchen, nm so mehr Anhänger »nd Freunde wird der Bund sich erwerben, denn in ihm verkörpert sich die urwüchsige bodenständige Kraft unseres Volkes, an deren Erhaltung alle Erwerbs- ständc interessiert sind. Die Kundgebung im Zirkus Busch wird daher weit nachhaltiger, weit wirkungsvoller sein als alle jene künstlich inszenierten Strastcndcmvnstrativncn verhetzter Massen. Das mnst zugegeben werde», mag man sonst zum Bunde stehen, wie man will. Die Zeit wird kommen, und wenn die Anzeichen nicht trügen, so wird sie bald kommen, wo das deutsche Volk, der elenden demokratischen Verhetzung müde, sich von den Schlagmortcn eingebildeter Freiheit nicht mehr tünschcn lassen wird. Das klingt töricht in Hinsicht auf die jetzige demokratische Hochflut, die augenblicklich unser Staatslcben z« erfüllen scheint. Aber die Demokratie hat sich selber ihr Grab gegraben, indem sie blindlings gegen alles ankämpst, das irgendwie mit Autorität in Verbindung steht, ansge nominell natürlich die Autorität der Masse. So ist cs auch selbstverständlich, dast der Radikalismus in der vom E h r i st e n t n m vertretenen Autorität seine Tod- fein d i n sielst. Mit bezeichnendem Euer nimmt sich die von Nichtchristen redigierte Presse aller derer an, die den Bestand des Ehristentnins, scheinbar ans ivissenschastlichem Wege, zn untergraben suchen, denn solange in unserem Volke noch oic christliche Weltanschauung herrscht, so lange ist eine Demokratisierung in dem Sinne unserer Radikalen nicht durchznsühren. Daher auch die „begeisterte" Ausnahme der von Professor Drews gehaltenen Bannige, in denen die Existenz Jesu abgest ritten wurde. Daher auch das verlegene Schweigen derselben Presse, als im Zirkus Busch nnd vor dni Sinsen des Berliner DomS Tausende und Abertausende unter den Klängen unseres Lnthcrliedes Protest erhoben gegen diese Art von Wissenschaft, die mit leeren Be hauptungen an dem Heiligsten zn rütteln wagt, das unser Leben erfüllt. In dieser gewaltigen Kundgebung, wie sie in der Geschichte des neuen Deutschen Reiches einzig dasteht, lag ein flammender Protest gegen den Radika lismus der Jetztzeit, ein Protest, der nicht verstummen wird. Politik und Religio» tollen nichts miteinander zn tun haben, wenn aber politische Bestrebungen daraus aus- gehen, der Religion ihren Lebensnerv zn unterbinden, dann werde» diese politischen Richtungen bald erfahren, daß sie im Volte leinen Boden wehe haben, lind von diesem istesichtspnntte uns geiesten o^dentet die Kundgebung der Berliner gm vorigen Sonntag eine Niederlage des Rgdilglismns. Neuerte vradtmelduugen vom 21 Februar. Deutscher Reichstag. Berlin. iPriv.-Tel.s Tie allgemeine Aussprache beim Etat des Reichsamtes des Innern wird fortgesetzt. — Abg. Werner iResst drückt seine Genugtuung ans über die Erklärung des Sraatsselretärs, dast die sozialpolitische Fürsorge für ihn nicht abgeschlossen sei, und daß er, wie mich der Reichskanzler, »ach wie vor der Erhaltung einer leistnngssähigen Landwirtichgst iin Intereise zuwendeten. Bauern- und Handwerlerstand müssten am tüchtigsten ar beiten. Letzterer habe sich trotz Gewerbesreiheit nnd trotz der »»lauteren Konkurrenz durch sog- Ausverkäufe, Wan- derlägcr und Warenhänier leistungsfähig erhalten. — Abg. Görin g tZentr.j tritt sür die Wünsche der Handwerker ein. Das Handwerk habe bisher nicht laut genug nach StaatShilfe gerufen, sondern sich selbst zu helfen gesucht, so durch Kassencinrichtungen, durch Spez'ialausstellnngen, durch Anstalten zur Ausbildung im Handwerk und in kaus- mänilischcr Buchführung. Sehr wirksam hätten sich in dieser Hinsicht die katholischen' Gesel!».ivereine und die christlichen Ingcndvereinignngen erwiesen. Bedeutsam sei besonders auch die genosienschaftliche Betätigung, im Hand werk: gerade sie könne auch staatliche Unterstützung bean spruchen, namentlich durch vermehrte Kreditgewähr. Als besonders dringlich betrachteten seine Freunde folgende Forderungen: Abgrenzung von Fabrik nnd Handwerk, Heranziehung der Großbetriebe zn den Kosten der Innun gen, Ueberwachung der Wanderiager, Abzahlungsgeschäfte nnd des Hausierhandels. Redner wendet sich weiter gegen den Hansablind und schließt: „Der Mittelstand verlangt den Schutz ehrlicher Arbeii. Darum etwas mehr Dampf, Herr Staatsminister!" lBeis.stlst — Abg. F i n d c l inatlst: Die Klagen des Mittelstands werden immer dringender. Die Nvt ist groß, weil die Handwerker bisher zu bescheiden waren. Es ist kein Wunder, wenn die Handwerker alles Vertrauen verlieren: die Schuld daran trifft den Staat. Dieser ist sich seiner Pflicht gegen das Handwerk nickst voll hewnstt gewesen. Auch die Industrie und die Landwirt- schgst haben sich in Schwierigleiieu pesnnden: bei diesen Ständen sei das aber nur vorübergehend gewesen, der Staat sei zn ihren Gunsten eingeichritten. Das Hnndwcrk dagegen und überhaupt der Mittelstand ist das Aschenbrödel unter den Erwerbsständen gewesen. In Kleinigteitcn ist sg manches geschehen: so gegen das den seßhaften Mittel stand bedrängende Hgnsicrgcwerb.e nnd die Wanderlager. In der Hauptsache ist aber alles beim alten geblieben. Eine Abgrenzung von Handwerk und Fabrik, die so drin gend geboten ist, steht noch ans. Der Einilnst der Gesäna nisarbeit macht sich noch immer schädigend für das Hand merk geltend. Besonders nachteilig ist die ungenügende Vorbildung, die znm Teil aus überfüllte Schnlllastcn znrückznsübren ist. Es bedarf vermehrter Schaffung von Mittelschulen, die eine bessere Vorbildung verbürgen, als die Elementarschulen sowie vieler Lehrwerkstätten mit Prä miiernng besonders tüchtiger Lehrlinge. - Abg. E a r st c n s sFxcis. Vp.j meint, daß durch ein volkstümliches Wahlrecht »nd durch eine gesunde Steuerpolitik die Interessen des Handwerks am besten gefördert würden. Eine völlige Ab kehr von der jetzigen Wirtschaftspolitik verlange auch von
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