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Dresdner Nachrichten : 03.07.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191607038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19160703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19160703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-03
- Monat1916-07
- Jahr1916
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.07.1916
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«o. Jahrgang. AK 18S. Montag, S. IM ISIS. Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Frrnsprecher-Sammelnummer: LLLL1. Nur für Nachtgespräch«: 20011. »«dahr ,t«rt«I>»hrNch tn Dr««dr>> »«t M,«tm»ti,er Zutragun, «IN Sonn- und M-nt-,en nur «in- mal) M.. tn den Vororte» »,n> M. »et «tnmalt,,r A>(t«IInn, durch dt« Post »,30 M. <»dne Bestell,eld> »n,«tg«n.Pr«ts«. Dt« elnlpolltg« Z»tle <«t»i , Etlden, »d Vt.. B-rp,,«pl1»e und «njetgni ln Nummern nach»ouu. und Altert-,«n l-ulT-rt« ,,,«,rtt,-«ustrl>,«nur,«,en v»r-u»d«Mt,lun,.-«ele,dl-lt ll>Pt. Schrlftleltung und Hauptgeschäftsstelle: Mariens,rahc »8/40. Druck u. Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Nachdruck nur mit deutlicher Quellen»«^»« (.Dreidner N-chr.")^ulW» — Unuerlan,,« Schriststücke werde» nicht -usbewatzrt. Ksuctikustsnsskt irsuekkuLtsnirklsslsr 60 k>k. M-lMlIItMlWNW pal/et I di. 50 ftk. Verssnü nack su5»ärl8. llölljgl. Beginn der englisch-sranMchen Sffenfive. Sehr schwere Verluste der Angreifer. — Fortschritte aus dem linken Maasuser. — brsolgloslgkelt weiterer französischer Angriffe gegen Lhiaumont. — 15 feindliche Flugzeuge abgeschoffeu. — Weitere Fortschritte der Heeresgruppen Auslugen u. Bothmer. Zer amtliche deutsche Kriegsbericht. (Amtlich.) Gros, es Hanptqnartier. 8. Auls 191«: , Westlicher Kriegsschauplatz. Au einer Breite vou etwa 19 Kilometern begann gestern der seit vielen Monaten mit «»beschränkten Mitteln vor, bereitete große englisch-französische Massen angriff nach siebentägiger stärkster Artillerie- und Gas- vorwirknng ans beiden Ufer« der Somme, sowie des Ancre- Bachcs. Bon Gommcconrt bis in Gegend von La-Boisclle errang der Feind keine nennenswerten Vorteile, erlitt aber sehr schwere Verluste. Dagegen gelang eS ihm. in die vordersten Linien der beiden an die Somme ftostcnde» Divis,onsabschrritte an einzelnen Stellen einzndringen. so daß vorgezogc» wurde, -lese Divisionen aus den völlig zer schossenen vordersten Gräben in die zwischen erster und zweiter Stellung liegende Riegelstellung zuriickzunchmcu. Das in der vordersten Linie fest eingcbante, übrigens unbrauchbar ge machte Material ging hierbei, wie stets in solchem Kalle, verloren. An Verbindung mit dieser grollen Kampshandlnng standen vielsache Artillericscneriibcrsällc. sowie mehrsache kleinere Angrifssunternchmungen ans den Anschlnhsrontc« und auch westlich «nd südöstlich vou Tahnre ; sie scheiterten überall. Links der Maas wurden an -er Höhe 391 franzö sische Grabenstücke genommen und ein französischer Hand- granatcnangriff abgeschlagen. Oestlich der Maas hat der Gegner unter erneutem starkem Kräftccinsatr gestern mehrmals nnd auch heute in der Frühe die deutschen Linien auf der Höhe „Kalte Erde", besonders beim Panzer werk Thianmont, angcgrissen und mnllte im Sperrfeuer unter grössten Verlusten wieder nmkchrcn. Der gegnerische Fl« gdicust entwickelte grobe Tätig keit. Unsere Geschwader stellten den Feind an vielen Stelle« zum Kampfe nnd haben ihm schwere Verluste bei gebracht. Es sind, vorwiegend in Gegend der angegriffenen Krönt nnd im Maasgebiete. ISsciudlicheKlugzeuge abgcschosse«, davon acht englische, drei französische in unseren Linien. Oberleutnant Krhr. v. Althans hat seinen siebenten Gegner aullcr Gefecht gesellt. Wir haben kein Klugzeug verloren, wenn auch einzelne Ktthrer oder Beobachter verwundet worden sind. Oestticher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generals v. Llnslngen Der Angriff schritt vorwärts. Die Gefange- «cuzahl ist nm 7 Offiziere. 1119 Manu gestiegen. An ver schiedenen Stelle» wurden sciudlichc Gegenangrisse glatt znrttstgewiese«. Armee de» Generals Grafen v. Bothmer Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen haben die kürzlich von de« Russe« bcsetste Höhe von Woro- bijowka suordwestlich von Tarnopols gestürmt und dem Gegner an Gefangenen 7 Ossiziere. 898 Mann, an Beute 7 Maschinengewehre. 2 Miuenwerfcr abgcnommeu. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. (W. T. B.) Oberste Heeresleitung. Kommeco »rt liegt etwa 1k Kilometer nördlich von Albert, ungefähr in der Mitte zwischen Albert und Arras. LaBoiselle liegt an der Straße von Albert nach Bapaume, ungefähr 8 Kilo meter nordöstlich von Albert. Berlin. (Amtlich.) Im Heeresbericht vom 1. Juli ist ein Versehen unterlaufe». Im Abschnitte Heeresgruppe des Generals v. Ltnsingen must es Heiken: „Seit dem 29. (also nicht seit dem 16.) Juni 2g Offiziere, 8l65 Mann eingcbüßt". (W. T. V.) SefterreWsch-ittWrischer Kriezrberichl. Wie«. Amtlich wird vorlantbart de« 8. Juki 191«: Russischer Kriegsschauplatz. I» der Bukowina bei unveränderter Lag« keine besonderen Ereignisse. Westlich von Kolomea und südlich des Dnjestr entwickelte» sich neue heftige Kämpfe. Nordwestlich von Tarnopol eroberten österreichisch- ungarische nnd deutsche Bataillone di« viel umstrittene Höhe von Morobijowka zurück. 7 rnsstsche Offiizere «nd 898 Mann gefangen, 7 Maschinengewehre und 2 Minen» iverfer erbeutet. Der Angriff der unter dem Befehle des Generals v. Li ns in gen stehenden verbündeten Streitkräfte wurde auch gestern an zahlreichen Stellen beträchtlich «ach vor wärts getragen. Die Zahlen der Gefangenen nnd Beute erhöhen sich. Russische Gegenangriffe scheiterten. Italienischer Kriegsschauplatz. Im südlichen Abschnitte der Hochfläche vou Do bel do sefstcn die Italiener das heftige Artillerieseuor und die Angriffe gegen den Raum östlich von Selz fort. Diese auch nachts andauernden Anstrengungen des Feindes blieben dank dem zähen AuSharre» der Verteidiger ohne Erfolg. Zwischen Brenta «nd Etsch wiederholte« sich die fruchtlosen Vorstöße gegen zahlreiche Stelle« unserer Front. Im Marmolatagebiete miese« unser« Truppen mehrere Angriffe italienischer Abteilungen ab. Im Ort- lergebicte erkämpften sie eine der Krystallspitzen, Gestern wnrdcn über 899 Italiener, darunter lü Offiziere, gesangengenommen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeS: (W.T.B.) v. HSser, Feldmarschall-Lcutnant. Das deutsch-russische Seegesecht in der Ostsee. Berlin. Nach de« inzwischen eiugegaugenen aus führliche» Meldnnge» der in der Nacht vom 89. zum 39. Juni mit russische« Geestreitkräfte« im Gefechte befind lich gewesenen dcutschen Torpedoboote« ergibt sich in Er gänzung der amtlichen Meldung vom 39. Juni nachstehen des Bild: Zunächst wurden in der genannten Nacht etwa 29 Seemeilen südlich HLsringe von unseren Torpedobooten drei feindliche Zerstörer, anscheinend vom „Rowik"-Top, ncsichtet «nd beschossen. Der Feind machte sofort Kehrt «nd entkam in einem einselleuden Nrgcnschaner. Eine Stunde später kamen im Oste» neue Rauchwolken in Sicht, auf die unsere Torpedoboote zndrehtcn. Es wurde« zwei feindliche Krenzer (anscheinend einer von der „Makarow"- und einer vou der „Oleg"-Klasse) nnd fünf seindliche Zerstörer ausgemacht. Unsere Torpedoboote ginge« zum Angriff heran und bekämpften de» Feind mit Torpedos und Artillerie. Mehrere Detona tioue» sind etnwandfret beim Feinde beobachtet worden. Bei Be ginn der Angrlsfe «ahm der Feind unsere Torpedoboote mit alle« Kalibern heftig unter Feuer, das nach den Detonationen erheblich nachlicß. Bei aufkommende» Nebel kamen sich die Gegner aus Sicht. (Amtlich. W. T. B.) Die englisch-französische Offensive. Die seit langem angekündigte große englisch-franzö sische Offensive, die eine Woche lang durch starkes Artilleric- fener vorbereitet worden ist. hat nun mit Massenangrifscn auf einer Front vcm 10 Kilometern nördlich und südlich der Somme eingesetzt. Diese Angriffe sind uns nicht über raschend gekommen. Die erhöhte Tätigkeit an der englischen Front ließ schon seit einiger Zeit daraus schließe», daß der Feind einen großen Schlag plante. Für den Außenstehen den war das erkennbar in den sich immer wiederholenden Andeutungen in der feindlichen Presse. Schon seit drei Monaten, seitdem eben die deutschen Angriffe im Raume von Verdun eingesetzt haben, ertönen in der französischen Presse Hilferufe, und wurden immer dringlicher, je mehr sich die Aussicht verminderte, dem systematischen deutschen Angriff begegnen zu können. Abgesehen hiervon war eS im Vicrverband schon lange ausgemacht, im Sommer eine einheitliche Offensive ins Werk zu sehen. Hiervon erhoffte man sich schlechterdings alles, die große Wendung auf dem Kriegsschauplatz, de« praktischen Beweis für die bekannte Theorie der größeren Zahl, kurz, den „Endsieg" mit der Zerschmetterung Deutschlands oder, wie es in der letzten Zeit bescheidener hieß, des deutschen Militarismus. ES hat aber nicht ganz geklappt, weil die Engländer zu spät oder die Nüssen zu früh losschlugcn und die Italiener überhaupt nicht recht zum Losschlagen kommen konnten. Sie waren durch die österreichisch-ungarische Offensive in Oberitalien in Verwirrung gekommen, und das ivar wohl auch der Grund, weshalb die Russen früher anfingen als die Engländer. Sic mußten die Italiener entlasten. Wenn ihnen das auch bis zu einem gewissen Grade ge lungen ist, so haben sie doch das Ziel ihrer Angriffe nicht erreicht und haben außerdem den Vcrbattdsgenvssen im Westen das Konzept einigermaßen verdorben. Denn heule liegt, trotz der russischen Fortschritte in Südostgalizien, die Sache doch so, daß auf dem größten Teil der 350 Kilometer langen Front im Osten die Mittelmächte das Heft in Händen haben und die Hauptkrast der Offensive Brussi- lows durch Linsingen und Bothmer gebrochen ist. Die Theorie der einheitlichen Offensive hat also von unseren Feinden nicht in die Tat umgesctzt werden können, zum guten Teil infolge der überraschenden österreichisch-unga rischen Offensive, der. wenn sie auch zu keinem endgültigen Ergebnisse führte, setzt im Nahmen der allgemeinen Kriegs lage eine höhere Bedeutung zugemessen werden kann. Trotzdem hat der erste Stoß den Engländern und Franzosen in dem Abschnitte zu beiden Seiten der Somme einen kleinen Gcländcgewinn eingebracht: di« deutsche« Strcitkrüfte sind aus den vollständig zerschossenen vorder sten Gräben aus eine Riegelstellung zwischen der ersten und zweiten Linie zurückgenommen worden. Das ist nicht im mindesten beunruhigend. Auch bei JofsreS „großer Offensive" im September vorigen Jahres ist der Feind in die vordersten deutschen Linien eingedrungen. Damals behauptete der französische Oberbefehlshaber, er wäre bis ins „freie Gelände" vorgestoßeu, und setzte Kavallerie ein. Mit welchem Erfolge, ist bekannt. Damals behauptete Herr Joffre auch. 25 000 Deutsche gesangcngenommeu zu haben: heute begnügt er (oder sein Nachfolger) sich mit 3600, wäh rend die Engländer vorläufig 1500 für sich in Anspruch nehmen. Wir kennen die „Wahrheitsliebe" unserer Feinde zu genau, um ihren Berichten zu glauben, und sind des halb höchstens darüber erstaunt, daß sie nur 5000 Deutsche gcfangcngenommcn haben wollen. Nehmen wir aber ein mal an, es habe damit seine Nichtigkeit — was will das heißen aus einer Front von 40 Kilometern? Beim ersten Angriff auf die französischen Linien vor Verdun wurden 16 575 und kürzlich bei der Eroberung von Thianmont auf einer Front von wenigen Kilometern über 2600 fran- zösische Gefangene gemacht. Schon aus dieser Gegenüber stellung ergibt sich, wie wenig durch den „mit unbeschränk- ten Mitteln" vorbereiteten englisch-französischen Massen angriff erreicht worden ist. Es wird nicht der letzte sein, der Feind wird alles daransctzen, um einen Durchbruch zu erzwingen. Wir haben aber zu unserer Heeresleitung und zu unseren tapferen Truppen das feste Vertrauen, daß sie. wie bisher, die feindlichen Anstrengungen zum Scheitern bringen werden. Ein neutrales Urteil über die Kriegslage. Das Stockholmer „Astonblad" schreibt zur militäri schen Lage: Alles deutet daraus hin, daß die Enlschei- dung im Weltkrieg bevorsteht. Der Zweck der russischen Offensive, die Deutschen auf der Westfront zu schwächen, wo die große Entscheidung fallen soll, hat keine große Aussicht auf Gelingen. Statt eine gewaltige Offensive einznleiten, ist der russische Anfall nur ein vereinzelter Siost geblieben. Die Verhältnisse scheinen eine Entscheidung im Westen zu erzwingen, ohne die erwartete Schwächung der deutschen Front. Was soll dann geschehen? Das liegt im Schob der Zukunft. Ans jeden Fall dürste wohl die Ofscnsiv- kraft der Nüssen auf lange gebrochen sein, denn ihre bluti gen Verluste dürften Hunderttauscndc betragen. Ein näheres Studium der Kriegslage gibt an die Hand, daß die Stel lung der Mittelmächte stärker als je ist. Für dle Entscheidung, die seht right, hgt Deutschland den Trumpf in der Hand. Diese Lage ist noch vorteilhafter seit Englands Versuch, sich die unbestrittene Herrschaft über die Meere an zueignen, am Skagerrak kräftig abgcwiesen wurde. Da sank Englands Hoffnung, den Ring um die Zentralmächtc durch Absperrung der Ostsee zu schließen. An dieser Sachlage ändern die Siegcsgesänge der Admirale nichts, höchstens be einflussen sie die Auffassung des englischen Volkes. (W.T.B.) Englische Berichte. (Reuter.) Britisches Hauptquartier in Frankreich vom 30. Juni. Bei einem von den Anzac letzte Nacht auf die feindlichen Linien unternommenen Strcifznge wurden 80 deutsche Soldaten, darunter zwei Offiziere, getötet. Unsere Verluste waren sehr gering. Der Feind unter- nahm nach einer heftigen Beschießung einen wirkungs losen Uebcrsall auf unsere Laufgräben westlich der Straße von Lille. In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni wurden von den Truppen der Nachbarschaft von Messines drei Nebcrfälle gemacht und eine Anzahl von Feinden getötet. Die Shropshirc Light-Jnfantrn unternahm ebenfalls eine solche Expedition und brachte ein Dutzend Gefangene mit. Britisches Hauptquartier tn Frankreich vom 1. Juli 9 Uhr 30 Min. morgens. Heute um ungefähr 7 Uhr 50 Min. morgens unternahm die britische Armee einen heftigen Angriff über einen Frontabschnitt von mehr als 20 Meilen Länge nördlich der Somme. Eine fürchterliche Beschießung, die ungefähr N/? Stunde bauerte, ging dem Angriff voran. Es ist noch zu früh, Einzelheiten über den Kampf zu melden, zumal er an Heftigkeit noch zunimmt. Aber die britischen Truppen haben bereits die erste deutsche Linie genommen und viele Gefangene gemacht. Soweit fcstgcstcllt werden konnte, sind die kritischen Verluste nicht schwer. Bericht des Generals Haig vom 1. Juli: Bei den nörd lich der Somme von französischen und britischen Truppen zusammen untcrnvmmcnen Angriffen brachen wir auf eine
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