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Dresdner Journal : 24.01.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187401244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18740124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18740124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1874
- Monat1874-01
- Tag1874-01-24
- Monat1874-01
- Jahr1874
- Titel
- Dresdner Journal : 24.01.1874
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ir köuue Revision mne, drr m likbn ms dem ehe» sich ition gar n mache ei, wenn acht, die ube, die auf ein- e wirth- sie der ndernissc lniihernd ät abzu- »» man Ecciiicrn achl war »ldichail ein voll- herrsche. ung, daß des In- I worden hlt habe, rng über tsache bei den habe, esetz ver- timmuug erfügung echt vor- I ch Gesetz I rren Be- Iweifel I ide Recht I n hören, ! Weiter Lheil der önne sich igewandt S immer hren wir beneidet sür Be il sich er- tehen, es nge ihnr rjenigen tiges ae aß dieser jetzt noch ihm der en sollte, sich zur l Dingen zeäuhert: gung des es auch isen Vor : des Ge- eu großen »heil nur änkungcn ltzes viel nmungen gewänne Gesetzes, um den n Protest auf das test nicht daß es, len Theil llkommen l werden, er seine lavon bei Freiheit icn ihm als die t bei uns , ob ihm rn. Aber rihschasi- luschabe, een, von dbesitz zu gut, wie man gut das von tion auf licht wi- i des Ge iu dieser icgicrung iuer No- daß man die Gut- Bezirks nwenden, nur wie- von aus der ersten der, die nsationen es ösfent- batte ab, der den ustizneu- l Beilage ! bei der Kammer der Mi- nt frühe- künde einer lericht hdaS »mm- -wdt- dides i»nd- 1S.H itkvnnemenlapr»!»» Im äaotavdao N»>ek«: äitl-rl-vb:. . s I'dlr ^^Ltzrliob: l Tklr. lb K«r kiuaalo« Kummern: 1 Kttr ln«a tritt fLbrlicb 2 Tülr 8towpehxet>übr, »u»»«rd»ldlie» üvutarbon ltoiobea koat- uu«i 8tempelrn»cbl«lir lünru, kuaer»te»prel»«r kür äon kaum oinar ^vapaltevon ?etitreil«: 2 Kxr llotor „Lill^oannät" äis Leila: L Kxr. Lrsedelnou, TLsUod mit ^uinnbmo äor Sonn- nnä kmartn^», slbenti» kür äon tol^anclan ! Sonnabend, den 24. Jamar. ÄreMerÄomml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 0 - Hit»» V 1871 Inaeratvnnnnnllme »uneetr«, LalpatU: H Kr«n</«tette», Oommixnioailr <l« * l>rvminor Journal«; olx-oäaa : /-'ort u K »ever, LamdarU-LarU». I-»r«,l»»-Tr»nkIvr»» : //auat-nat»« <s ^o-ker, >«rUn Vt,o-S»mdniA-rr»U-l^i«t^.^r»nIl- kart ».«.-NLneksni Luci. ilso«e LarUn: Keteme^er, 07 Xldrec/it, Lram«: L i8c^iotte, Sr«, t»»: T Lüreau; t!dämmt» ? r l^oiAt, Trank kart » N : L u. 9 0'. //errnian»«'«:bo ltucbü , />a«Lr<06o., SdrUtal /»v-D, Lannorar: <?. Le^«,«ler, kart» Httt a«, D«/?tte, Kultier cd O'o, Stotl^art' Duuöe U t'o., ^1n»»0ncen -/tar««u, Vtan: ^11. Kornuoxederr Kvuisl. krpeüitioll äv» vreatlner .lournnl», l-roaävn, dllurjxurottttm^twa« Ko. 1. Amtlicher Lheil. U. Dresden, 19. Zanuar. Se. Majestät der König haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Di rector der Forstaladeuue zu Tharandt, Oberforstrath Dr. Iu deich, den von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehenen Orden der eisernen Krone Classe.annehme und trage. — Se. Majestät der König Haden allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Professor an der Bergaka demie zu Freiberg, Bergrath Dr. Richter, das von Sr. Majestät dein Kaiser von Oesterreich ihm verliehene Ritter kreuz des Franz-Zvsef-Orbens annehmt und trage. Kekaunlmachung. Pitt Bezugnahme auf die in Nr. 3 des Reichs Gesetzblattes verkündete Kaiserliche Verordnung vom 2o. Zanuar d. Zs., durch welche der Reichstag be- rusen ist, am r>. Februar d. Zs. in Berlin zusammen zu treten, wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Be nachrichtigung über den Ort und die Zeit der Eröff- nungS-Sitzung in dem Bureau des Reichstags, Leipziger straße Rr. 4, am 4. Februar in den Stunden von 9 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends und am 5. Februar Vormittags, von 8 Uhr ab offen liegen wird. Zn diesem Bureau werden auch die Legitimalions karten für die Eröffnungs-Siyung ausgegeben und alle sonst erforderlichen Mittheilungen in Bezug aus dieselbe gemacht werden. Berlin, den 22. Zanuar 1874. Das Relchskanjle»Ämt. Delbrück. . — 'n""«. Nichtamtlicher Lheil. Ucdcrsicht. Telegraphische Nachrichten. Lagesgeschichte. (.Dresden. Berlin. Elberseld. Solin gen. Hannover. Straßburg. München. Karlsruhe. ^Schwerin. Wien. Prag. Paris. Madrid. London. Kon stantiuopel. Bukarest. Washington. New-Ä)ork.) Dresdner Nachrichten. Prvvinzialvachrichten. (Zschopau. Mügeln.) Gerichtsverhandlungen. (Leipzig.) Vermischte». Statistik und Vott»»irthschafl. Eingrsandtes. Kemllrton. Inserate. Tageskalender. Börsennach- iiwlen Lelegraphijchc Nachrichten. Berlin, Freitag, 23. Januar, Nachmittags. (W. D. B.) Das Abgeordnetenhaus hat in seiner heutigen Sitzung bei der definitiven SchluHabstim mung das CivUehegesetz in der Fassung der drit ten Lesung bei Namenbaufruf mit 284 gegen Vs Stimmen angenommen Dagegen stimmten nur das Centrum und die Polen. München, Donnerstag, 22. Zanuar, Abends. (W. T. B.) Die Kammer der Neichsräthe hat heute der Modifikation zum Gesetze über die Entlastung der Schwurgerichte ihre Zustimmung ertheilt. Der von der Abgeordnetenkammer angenommene An trag Lölk's, die Negierung zu veranlassen, beim Bundesrathe auf Erhaltung der Schwurgerichte hinzuwirkrn, wurde wegen mangelnder Competrnz mit 28 gegen 10 Stimmen adgelehvt. Kur den Antrag sprach nur Kürst Hohenlohe. Bern, Donnerstag, 22. Januar, Mittags. (W. T. B.) Infolge der Gewaltthätigteiten, die bei Gelegenheit der Volksabstimmung über da» liberale Kircheugrsetz und an den daraus folgenden Lagen im Jura, namentlich in den drei Gemeinden Saulcy, Courfaivre und Cerneux, gegen Personen verübt worden find, wurden vom NegirruvgSrathe heute weitere 3 Schützencompagnien aufgeboteu, um nach dem Jura abzugehru. Haag, Donnerstag, 22. Januar, Abends. (W. T.B.) Nach officiellen Nachrichten aus Peuaug von gestern hatten die Atchinesen dir Hauptpofition der Holländer angegriffen, waren aber mit eine« Ver luste von 44 Lodten zurückgr»iesen worden. Dir Holländer verloren bei diesem Gefechte 6 Lobte. Die Letzteren hatten sodann ihre Hauptpofition ver stärkt und während dessen dem Keinde Nuhe ge lassen. Zur Wegnahme des Kraton ist eine voll ständige Eiuschliestung desselben für vothwendig erachtet und deshalb dir andrre Hälft« de; in Pedanß statiouirtrn Nrsrrvr hrrbribrordert worden, j Die einheimische Bevölkerung hrsteht auf Kort- srtzung des Kampfes. Der Sultan hat keine Macht mehr über dieselbe. TagtLtzeschichte. Dresden, 23. Zanuar. Die Grsie Kammer nahm in ihrer heutigen Sitzung zunächst den Vortrag der I. Deputation über das Resultat des Vrrrinigungsversah- rens in Betreff des Gesetzentwurfs, einige proceßrecht- liche Bestimmungen betretend, entgegen, und genehmigte einstimmig die in der Vereinigungsdeputation getroffene Vereinbarung, wonach die Kammer ihren früher gefaß ten Beschluß aus Destnirung des Begriffs der Befriedi gung des Klägers fallen laßt, wogegen der Zweite» Kammer angeralhen werden soll, der Festsetzung der Ap- pellationssrisl auf 3 Lage und der Beschränkung der be absichtigten Ausdehnung des Mahnverfahrens auf For derungen bis mit Lhlr. beizutreten. Gin Antrag des Abg. Seiler auf Bestimmung fester einheitlicher Sätze für Znjinuations- und Bestellgebühren incl. Bo tenlöhne für alle königlichen Behörden wurde nach kur zer Debatte, unter Ablehnung eines die Berücksichtigung seines Petttuins vom Abg. Seiler gestellten Antrages, der Staatsregierung zur Grwägung überwiesen. Hierauf be schäftigte sich die Kammer mit Petitionen. Die Zweite Kammer beriech zunächst den Bericht der i. Deputatton über den von der Grsten Kammer schon angenommenen Gesetzentwurf, einige Abänderun gen der VersassungSurkunde bett. (Referent: Vicepräsi dent Streit). Eine lange Debatte nef dabei die wieder holt schon erörterte Frage hervor, ob auch den in Dres den wohnhaften Mitgliedern der Stäudeverfammlung Diäten (tz »2o der Verfassungsurkunde) gewährt wer* den sollen, oder nicht, welche von der Majorität der De putatton im Anschluß an den Gesetzentwurf verneint, von brr 'Minorität, den Abgg. Petri und Käferstein, be jaht worden ist. Das der Vorlage zu Grunde liegende Princip, die Diäten nur als Gntschädiguug für die den Abgeordneten durch den Aufenthalt in Dresden erwach senden außerordentlichen Aufwand aufzufaffen, sie daher den am Orte des Landtags wohnhaften zu versage», wurde von den Abgg. v. Könnentz, Or. Biedermann, v. Oehlschlä gel, tt»r. Herne, Zordan, dem Referenten und vom Staals- minisler v. Rostitz-Wallwitz vertheidigt; für das Minori- tätsvötum sprachen die Abgg. Petri, Riedel, Dr. Wigarb, Dr. Minckwitz, Fahnauer. Die Frage wurde durch An- uahme der Vorlage mit 46 gegen 22 Stimmen für die Diätenlosigkeit der in Dresden wohnhaften Abgeordneten entschieden. Zm Uebrigen wurde der Gesetzentwurf ohne Debatte angenommen, mit Ausnahme der Bestimmung unter V. Diejer Paragraph will ein Redactionsversehen verbessern, vermöge dessen im zweiten Satze von tz 131 der Versasfungsurtuttde statt des tz 92 fälschlich z -28 derselben angezogen worden ist. Diese Verbesserung vor zunehmen widerräth die Mehrheit der Deputation im Hinblick auf den bekannten Beschluß der Kammer, wel cher die Aufhebung des z 92 der Verfasfungsurkunde beantragt, und die Mehrheit der Kammer schloß sich die ser Ansicht an und lehnte tz v. des Gesetzentwurfs ab. — Sovaun enheilte die Kammer dem Gesetzentwurf wegen Abänderungen der Verfassungsurkunde und des Wahlgesetzes, durch welchen Präsident und Mitglieder d«r künftigen Oberrrchnungskammer von der Wählbar keit und Grnennbartett in die Kammern ausgeschlossen werden, ohne Debatte in der von der 1. Deputatton be antragten Fassung ihre Zustimmung. Nächste Sitzung: Montag. * BerU«, 22. Zanuar. Der officielle „St.-A." dringt heule folgende Mtttheilung: „Nachdem die durch Ge neral Lamarmora veröffentlichen angeblichen Depeschen des Generals Govone infolge neuerer ^Besprechung derselben von eingeweihten Personen einer näheren Prü fung unterzogen worden, hat sichALetzterrn die Ueber- zrugung aufbrängen müssen, daß die.fraglichen Depeschen gefälscht, wo nicht ganz erfunden sind, da sie sich mit den hier gepflogenen Verhandlungen nicht decken, weder dem Gegenstände, noch der Reihenfolge nach. Die bei der italienischen Regierung angestellten vorläufigen An sragen haben ergeben, daß dir vom General Lamarmora angeführten angeblichen Depeschen im italienischen Ar chiv gar nicht vorhanden find und über die Existenz, den Znhalt und den Verbleib etwaiger Berichte der An dvn nichts bekannt ist. Das von dem Abg. v. Schorle- mer-Alft am 17. d. Mts. vor dem Hause der Abge ordneten citirte Billet des preußischen Gesandten, Grafen v. Usedom, vom 12. Zuni 1^66 dagegen (S. 316 des La- marmora'schen Buches, S. 30n der Mainzer (Übersetzung) ist seinem vollen Znhalte nach bekannt. Bei Wiedergabe desselben sind vom General Lamarmora nach den Wor ten: „l^ur r»pporr ä 1 rttlitiru twQj-lvise' die Worte unterdrückt worden: „pour l i^u lle Volrs lüxoo l«nct- L Inon vvutu m'uckrositor klIV. . Der hier einst weilen von uns nicht genannte Name ist der eines her vorragenden Führers der ungarischen Emigration. Ge neral Lamarmora hat das in seinen Händen befindliche Actenstück in dieser Weise verstümmelt, weil jene Worte allein schon seine auch anderweit leicht zu widerlegende Behauptung entkräften, daß er mit der ungarischen Be wegung in keiner Beziehung gestanden habe." — Der Bundesrath hat bekanntlich beschlossen, der Aufforderung der nordamerikanischen Regierung zur Bethciligung Deutschlands an dcr internationalen Ausstellung, die 1876 zu Philadelphia stattfinden soll, Folge zu geben. Zn der Sitzung des Bundesraths vom 12. d. Nt. hat der Vorsitzende an die Bevollmächtigten das Er suchen gerichtet, von Seiten ihrer Regierungen Aeuße rungen darüber erwirken zu wolleu, ob und welche in Berlin wohnhafte Vertreter sie in die hier zu bildende Eommisfion für die Ausstellung berufen zu sehen wün schen. — Das Rrichskanzleramt hat beschlossen, eine Sachverständigencommission einzuberufen und ihr die Ad gäbe von Vorschlägen für die in Aussicht genommene Reform des Apothekerwesens anheimzugeden. — Das unter Leitung des geh. Oberregierungsraths Dr. Engel stehende königl. statistische Bureau soll, nach der „Sp. Z.", bedeutend erweitert werden, und bei der Verbesserung des statistischen Systems die Erfahrung, welche bei der jüngsten Volkszählung und der vorjähri gen Viehzählung gemacht worden, die Grundlage bil den. Mit diesem wissenschaftlichen Ausbau geht ein räumlicher Ausbau Hand in Hand, da die Neuordnung auch bedeutend größere Lokalitäten als die bisherigen erfordert. — Se. Majestät der Käiser hat, wie die rheini schen Blätter mittheilen und die „N. A. Z." heute durch Abdruck bestätigt, an den Bischof Re intens das nach stehende huldvolle Schreiben gerichtet: „Hochwürdiger Herr Bischof i Zch danke Ihnen für die herzlichen Glückwünsche, welche Sie Mir aus Anlaß des Iah- reswechsels ausgesprochen haben Möge Gottes Segen das m Seinem Namen von Ihnen begonnene Werk auch im neuen Jahre fördern! Möge die von Ihnen gecheckte, unzweifelhaft richtige Ucberzeugung m immer weitere kreise dringen, dav in Meinen Staaten die Achtung vor dem Geley mit dcr Rettgionsübung einer jeden Gemeinschaft wohl vereinbar ist, welche keine ird> schen Iwecke, sondern nur den Einen verfolgt: des Menschen 'Frieden zu suchen mit Gott Berlin, 17. Januar l-m. (gez.i Wilhelm." — Der „St.-A." hat jetzt auch die beiden Gesetzeut- würfe veröffentlicht, welche als „Ergänzung d e,r Kirchengesetze" angekündigt waren. Der Gesetzentwurf über die Verwaltung erledigter katholischer Bisthümer führt den Grundsatz durch, daß Diejenigen, welche in euiem erledigten Bisthum bischöfliche Rechte auSüben wollen, in allen Stücken wie andere Geistliche unter das Gesetz vom 11. Mai «873 fallen, d. h. sie müssen ihre gesetz liche Befähigung nachweisen, die Anzeige beim Oberpräsi- dritten erstatten, und außerdem eiuen ausdrücklichen Eid auf die Gesetze des StaateS leisten. Kommt die Wahl eines Bisthumsvenvesers nicht innerhalb der festgestellten Frist zu Stande, so hat der Eultusminister die Befugniß, eineil Eommissar zu ernennen, der in allen vermögens rechtlichen Beziehungen die bischöflichen Rechte ausübt; außerdem aber kaun der Eultusminister durch Zurück dehaltung der Staatsmittel au die Mitglieder des Dom capitels die Wahl eines Verwesers nach den gesetzlichen Vorschriften erzwingen, .ganz analog dem Verfahren, welches gegenüber emem^Bischvs zur Herbeiführung der Wiederdesetzuug geistlicher Stellen angeordnet ist. Der zweite Gesetzentwurf wegen Declaration und Ergänzung des Gesetzes vom 11. Mai 1873 bezweckt vornehmlich, die bei verschiedenen gerichtlichen Urtheilen zu Lage ge trelenen juristischen Meinungsverschiedenheiten zu besetti geu. Bekanntlich ist in - io des in Rede stehenden Ge setzes die Anzeige geistlicher Ernennungen an den Ober präsidenten vorgeschrieben, während die Strafbestimmungen des z 23 sich nur auf die tz- 1—3 beziehen, sodaß also, wenn auch wider den offenbaren Sinn des Gesetzes, so doch dem stricte» Wortlaute nach die Unterlassung der Anzeige nicht mit Strafe bedroht ist, was bekanntlich mehrere Gerichte bewog, den Angeklagten freizusprechen. Die Subsumtion des tz lü unter die L-trafdesttmmungen wird nun ausdrücklich ausgesprochen; außerdem wird die Pressiou der Regierung hinsichtlich der Wiederbesetzung erledigter geistlicher Stellen verstärkt, indem die Beschlag nahme deS Vermögens der betreffenden Stelle im Falle ungesetzlicher Ernennungen angeordnet wird. Wie man sieh«, sind diese neuen Vorschriften theils eine präcifere Fassung, theils eine als nothwendig erkannte Ergänzung und Ausführung der allen Bestimmungen. Elberfeld, 22. Zanuar. (Tel.) Bei der heute hier stattgchabten engeren Reichs tagswahl erhielt Redae teur Hasselmann (Socialbemokrat) 1^,947, Zuslizrath a. D. G. Stader (national-liberal) 12,5-66 Stimmen. Der Erstere ist somit gewählt. Solingen, 23. Zanuar. (Lel.) Bei der hier staltge habteu engern Reichs tags wähl hat der Eandidat der Fortschrittspartei, Klöppel, 952ö und der Eandidat der Ultramontanen, v. Schvrlemer-Alst, 61)63 Stimme»! er hatten. . Der Erstere ist jonüt gewählt. Die Social demokraten stimmten größtentheils mit den Ultramontanen. Hannover, 20. Zanuar. Schon 4 Zähre sind seit der ersten Berufung der hannoverschen Landessynode verstossen. Verfassungsmäßig würde sie im nächsten Zahrc wieder berufen werden müssen. Dein „Evuner" zufolge strebt man aber nach ihrer Berufung schon in diesem Zähre, und zwar damit über die Stellung der lutherischen Kirche zur Eivilehe Beschluß gefaßt werden könne. Zm Anschluß an die neulich gebrachte Nachricht, wonach ein größerer Lheil der evangelischen Geistlichen der Provinz Hannover gegen Uebemahme des Amts eines Eivilstandsbeamten i»ch erklärt hat, kann die „N. Pr. Z." noch mittheilen, daß der Lanoessynodalausschuß im amtlichen Gutachten einstimmig sich für Unvereinbar keit des Amtes eines Eivilstandsbeamten mit dem geisl lichen Amte ausgesprochen und dabei dem Landescon- sislorium den Wunsch bezeugt hat, daß dasselbe demuach den Geistlichen die Uebernahme jenes Amts untersagen oder mindestens das Urtheil von der Unvereinbar keit beider Aemler alsbald nach Erlaß des Ge setzes der Geistlichkeit kund geben werde. Daß das hannöversche Landesconsistorium, zum Wenigsten seiner Mehrheit nach, mit der Ansicht des Ausschusses überein stimmt, unterliege einem Zweifel nicht; wahrscheinlich herrsche darüber auch an dieser Stelle Einstimmigkeit. — Die Kronanwaltschaft des hiesigen Obergerichts publicirt heute „auf Antrag Sr. Durchlaucht des Reichskanzlers und Ministerpräsidenten Herrn Fürsten v. Bismarck" Feuillttou. (Sttdigm, von Otto Banck.) K. Hoftheater, 22. Zanuar: ,, Emilia Galotti". Trauerspiel in fünf Acten von Lessing. (An, Geburt» tage des Dichters.) Die regelmäßige Beachtung der für die Nation wich tigen Geburtstage ihrer großen Bühnenpoeten oder Eom ponisten ist ein Fortschreiten im Sinne eines aufgeklär ten, sichern Eulturdewutztseins. Dieser ehrenwerthe Brauch fand unter frühen, Zntendanzen nur ausnahmsweise statt, ohne wie jetzt zur Regel kunstgeschichtlichen Tactes ge worden zu sein. So dankbar diese erfreuliche Erscheumng für unser Theater anzuerkennen ist, so angenehm »benascht auch von Seite des Publikums das warme Erfassen einer der artigen Anregung. Dresden hat dem klassischen Traina gegenüber stets das Bedürfnis einer feinen Zntelligenz bewiesen; jein Kunstgeschmaü war nicht auf Mode- ttchtungen, sondern auf Bildung und Ucberzeugung da- sirt. Zn solcher Würdigung des unvergänglich Schönen ehrte es sich selbst dm» auch bei drr Emilia Galotti- Ausführung durch eiuen sehr zahlreichen Besuch, durch eine feierlich geuießende Stimmung. Ein Auditorium in dieser andächtigen Znniakeit gegen ein Dichterwerk zu be obachten, gewährt ein geistig genugthuendcs Wohlbehagen, wie man es in den Theaterabenden weniger deutscher Großstädte e»npfinden kann. Möge sich Dresden diesen Vorzug erhalten und ihn immer mehr pflegen und in sich vertiefen. Specirü wird diese Lhnlnahme durch eine im Gan zen sehr achtbare Aufführung belohnt. Fügt man sich in die Annahme, daß zwischen Herrn Hanstein (dem Prinzen) und Herrn Dettmer (dem Grasen Appiani) ein Rollentausch zum Besten der Kunst nicht stattfinden soll, und nimmt man die Darstellung der Emilia durch Fräulein Theisen als eine Nothwendigkeit unter den gegebenen Personalumständen auf, so darfmanmit der Aus führung dieser Partien, sowie mit der geschickten, fleißigen Darstellung des Marinelli durch Herm Zasf« sehr wohl zusrieben sein. Zu diesem guten Niveau tritt noch als außergewöhnliche Steigerung die wahrhaft ergrei fende Elaudia der Frau Bayer, durch Herrn Win- ger's Odoardo gehoben, und die Orsina von Fräulein Ulrich, eine Leistung von hinreißender Phantasie und von schönstem südlich dunklem Eolorit des Sprachtons, das maßvoll und um desto wirkungsreicher angrwendet wurde. Zene Claudia und diese Orsina sind einzig in ihrer Art und übertragen viel, sehr viel. O. B. Literatur. Das erste Heft des 20. Zahrganges von Di. A. Petermann s geographischen Muthei lungen (Gotha, Zustus Perthes) enthüll als besonders interessant die Landschaften des deutschen Reiches, nach ihrer Volksdichtigkeit, mit einer größern Karte in Farbendruck. Aus Grund umfangreicher Vorarbeiten veranschaulicht diese Karte durch 9 verschie dene Farbentöne die Vertheilung drr Menschen im deut schen Reiche und den Nachbarländern bis Paris im Westen, Bjalostock im Osten, Kopenhagen im Norden und Turin im Süden. Nach einer ganz neuen Dar- stellungsart durch ein Curvensystem wird die Dichtigkeit der Bevölkerung derart im Einzelnen nachgewiesen, daß sie in 9 Stufen von 500 bis über 8000 Seelen aus 1 Ouadratmeile überall im Detail zu ersehen und gleich zeitig das Gesammtbild mit Leichtigkeit zu übersehen ist. Eine Dichtigkeit von 2000 bis 5000 Nie,,schen » Ouadrat- meile ist vorherrschend, diese wird durchzogen von drei Gebieten der Maximaldichtigkeit von 5000 bis 8000 und darüber, davon sich das eine in einer langen schmalen Figur von Krakau über Reichenbach, Zittau, Chemnitz, Leipzig bis Magdeburg und Nordhauicu zieht, das andere in einem großen Bogen das ganze Rhein- und Neckar thal einnimmt vom Bodensee und Tübingen bis zur Nordsee, den westlichen Lheil der Niederlande, den nörd lichen Theil Belgiens und Frankreichs bis Boulogne und St. Quentin umfassend; eine Linie von Hamm bis Lüttich und von Lüttich bis Calais durchschneidet in der Mitte das dichtest bewohnte Gebiet Centraleuropas; dann kommt Nord-Ztalien, von Turin bis Görz. Außer diesen drei größern Gebieten giebt es nur noch kleinere Centreu der Bevölkerung im Bereiche der Karte, nämlich die Um gebungen von Lyon, Paris, Saarbrück, Bielefeld, Bre men, Hamburg, Lübeck, Kopenhagen. Die entgegengesetz ten Gebiete, in denen die wenigsten Menschen wohnen, sind: die Alpen, Theile von Oldenburg, Schleswig-Hol stein, Mecklenburg, Pommern, Ost- und West-Preußen, die Lüneburger Heide und der Spreewald; in diesen be trägt die durchschnittliche Dichtigkeit nur 500 bis 2000 Menschen auf 1 Quadratmeile. — Ferner heben wir her vor: einen Bericht von Dr. A. B. Meyer über die Negritos der Philippinen, diesen in die Berge im Znnern zurückgedrängten einheimischen Volksstamm, identisch mit den Papuas von Neu-Guinea. Endlich: die Goldküste und der englische Krieg gegen Aschanti. Es wird in diesem Aufsatze zuerst Näheres mitgetheill über die Expedition des großen Kurfürsten, die derselbe 1682 in 2 Kriegsschiffen adschickte, um eine brandenburgische Colonie zu gründen, die aber 1720 an Holland abgetreten wurde. — Oettinger, E. Maria. Zävyitsirr cintv». .luin 1873. XD.D»vr. (Bd. Vtl!,H.l d.ges.W.). Dies Heft umfaßt die Artikel -tt»—>lcn und beginnt die zweite Hälfte des ganzen Supplement- oder Ergän zungsbandes. Wir können nicht genug darauf auf merksam machen, mit welcher Sorgfalt jeder einzelne Oettinger'sche Artikel in» Hauptwerke von dem Ver fasser ourchgejehen und geprüft worden ist. Daraus folgt aber auch, daß die Besitzer des Datenwerkes selbst das Schramm'sche Supplement nicht einen Augenblick ent behren können: ein Blick auf die zahllosen Verbesserun gen darin beweist hinreichend, wie nützlich und fruchtbar die Mühe eines doppelten Nachschlagens für sie ist. Waren wir im Allgemeinen nicht immer mit den An merkungen einverstanden, welche Herr Dr. Oettinger ein zelnen seiner Artikel anzuhängen für gut fand, weil sie im Ganzen zwar immer piquant, aber doch für ein wissen schaftliches Werk, welches doch der äloni eu tto» ,inrt>8 sein soll, nicht reck» passend erschienen, so ist es doch dem Dr. Schramm nicht zu verargen, daß er sortfuhr, dergleichen historische und biographische Notizen beizu bringen, weil sonst eine zu große Ungleichheit in der Arbeit entstanden wäre. Dr. Gr. — Das große Werk des Dr. Burmeister über die argentinische Republik, das nicht weniger als 20 starke Bände umfassen wird, schreitet rüstig vor. Der erste Band ist bereits druckfertig. Die argentinische Re gierung hat 2000 Dollars bewilligt als Beitrag für die Druckkosten desselben. * Dem Dr. Petermann in Gotha ist ein ausführ licher, vom 1. Zanuar datirter Bericht von Gerhard Rohlfs zuyrgangen. Nach demselben ist Rohlfs mit seiner Expedition (90 Mann und 100 Kameele) iu der Oase Farafeh, in der Mitte der libyschen Wüste, 35 'Mei len westlich vom Nil, glücklich angekommen.
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