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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190602151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-02
- Tag1906-02-15
- Monat1906-02
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1906
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und Anzeiger Wkblitt »S AykiM Sv. Z»-r» Donnerstag, IS. Aevranr IW«, auruos. rckgram-.tlLrche: ß!^ I 8««IP«chM .L°»oblart*, Riesa. Rr. « der Königl. AmtShauptmaimschast Großenhain, des Könial. Amtsgerichts and des G«mr«M W MH S8l DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa l Mart 50 Psg-, durch untere träger frei in» Hau» 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postaustalten 1 Mart 65 Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Anzeig «-Annahme für di« Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Dm« «» «ata, Langer » Winterlich in Riesa. — gkschäft«fttlle: «aethestrat» VS. — Mr di« Redaktion naattwortüch: Her»»»» Schmidt in Riesa. Infolge Beschlusses des Königlichen Justizministeriums ist der DiakonuS Heu Pastor Hermann Panl Ludewig in Strehla als Friedensrichter für den Bezirk Strehla, Görzig mit Rittergut, Trebnitz und Klein- rügeln am 10. Februar 1906 hier verpflichtet worden. Königliches Amtsgericht Riesa, am 13. Februar 1906. Di« Hühnerpest unter dem Hühnerbestande des Mineralwasser-Fabrikanten Richard Fechner, hier, Niederlagstraße Nr- 9 ist erloschen. — Der Rat der Stadt Riesa, am 15. Februar 1906. G^_ Freiwillige Versteigerung. ErbteilungShalber soll de« 16. Mürz 1966, Mittags 1 Uhr das zum Nachlasse des Schneidermeisters Robert Hermann Kühne in Ragewitz gehörige HauS- und Gartengrundstück Nr. 12 deS Brand-Kat. Nr. 12», 12 d deS Flurbuch«, eingetragen aus Blatt 12 deS Grundbuchs sür Ragewitz, im Grdmanvschen Gasthofe H« Ragewitz öffentlich versteigert werden. Da» Grundstück umfaßt 3,9 Ar — 21 süst, ist mit 27,49 Steuereinheiten belegt, mit^l.990 M. — zur Brandkaffe eingeschätzt und ortSgerichtlich auf 2750. M.— gewürdert. Die VersteigerungSbedingungen sind aus den an der Gerichtstafel und im Gast- h»fe zu Ragewitz aushängenden Anschlägen ersichtlich. Oschatz, am 13. Februar 1906. DaS Königl. Amtsgericht. Die hier ausgestellte Radfahtkarke Nr. 21 vom 3 Januar 1906, lautend auf Paul Oskar Trebtts, Fleischermeister in Gröba, ist verloren gegangen; sie wird hierdurch für ungültig erklärt. Gröba, am 14. Februar 1906. Der Der für die diesjährigen Schießübungen erforderliche Bedarf an Böhmische« Braunkohle« — Nußkohle I aus vrüxer Gruben — zur Kesselfeuerung, etwa 40000 tcx für den Feldartillerie-Schießplatz Zeithain (Bahnstation Röderau) und etwa 40000 dx für den Infanterie-Schießplatz Hatdehäuser (Bahnstation Wülknitz), soll öffentlich ver dungen werden. Postmäßig verschlossene Angebote mit der Aufschrift „Verdingung Von Kohlen" find portofrei an die unterzeichnete Kommandantur bis zum BerdtngungStermine ein zureichen. Der BerdingungStermin findet am 6. März d. I. vormittag- 11 Uhr im Geschäfts zimmer der Kommandantur im Barackenlager Zeithain bei Röderau statt. Bedingungen können gegen Einsendung von 50 Pfennigen in 10 Pfg.-Vrtefmarken bezogen werden. Zuschlagsfrist: 30 Tage. Kommandantur des Truppenübungsplatzes Zeithatu. W für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätester« vormittags 9 Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Pie SeschLMelle. Oertltches n«d Sächsisches. - ; Riesa, 15. Februar 19Ü6. —* Anläßlich deS am 1. März in Kraft tretenden neuen deutschen Zolltarifs hat das ReichSfchatzamt eine Ausgabe des neuen deutschen Zolltarifs mit den vom 1. März ab zur Anwendung kommenden BertragSzollsätzen und Tarasätzen veranstaltet. Ferner sind das Amtliche Warenverzeichnis, die Anleitung zur Zollabfertigung, eine neu» Hölzlager Zollordnung und eine neue ZollstundungS- ordnung erschienen. Sämtliche vorgenannte Drucksachen können in der Kanzlei der Handelskammer Dresden, Ostra- Allee 9 unentgeltlich eingesehen werden. — Gefunden und auf der Polizeiwache abgegeben wurden ein kleines Portemonnaie mit Inhalt und eine Korallen-Halskette. ' Der preußische außerordentliche Gesandte und be vollmächtigte Minister am Dresdner Hofe, Wirk!. Geh. Rat Gräf Karl v. Dön h off, der erst kurz vor Jahresschluß sein 50jähriges Dienstjubiläum beging, tritt am 1. Juli dieses Jahres in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger tst dem Vernehmen nach Prinz Hohenlohe, der aus seiner Tätigkeit als GesandtschaftSattachee mit den Dresdner Ver hältnissen vertraut ist, in Aussicht genommen worden. — Ein aus sächsischen Handelskreisen stammendes Ge such um Einführung einer 75 Pfg.-Gebühr als Zwischen stufe für den Fernsprechverkehr auf Entfernungen von über 100 bis 250 Kilometer ist vom Rcichspostambe abgelehnt worden, da es im Hinblick auf den jetzigen Zu stand der Reichsfinanzen nicht angängig erscheine, ohne den Nachweis eines ganz zwingenden Bedürfnisses eine Veränderung anzubahnen, die zweifellos eine Verminde- ' rung voir ReichseinnaHmhn zur Folge haben würde. — Tas sächsische Kiüegsministerium hat einen um fassenden Nachweis über die Ergebnisse der Erhebungen über die Gebräuchstüchtigkeit' der im! Königreiche Sachsen «in gekauften Rem outen im Vergleich zu den in Preu ssen gekauften gegeben. Aus den Erörterungen geht zweier lei hervor. Erstens einmal, daß die sächsischen Remvnten im! Durchschnitt nicht ganz einen Vergleich mit den in Preußen erkauften aushalten und daß die Remvnten, die vont Fvhlenaufzuchtverein erkauft und ln den Fohlenauf zuchtstationen aufgezogen worden sind, sich hervorragend besser bewährt haben als die anderen, im'Lande erkauften. Daraus geht wieder der große Nutzen der Fohlenaufzucht stationen und der große Wert derselben für die sächsische Pferdezucht hervor, sodaß die den Fohlenaufzuchtstätionen zugewendeten Mittel höchst befriedigende Resultate erzielt haben und weiter erzielen werden. Ein Vergleich der Ab gänge in den Depots läßt erkennen, daß der Abgang bei den aus Sachsen erkauften Remonten ein wesentlich größe rer als bei den aus Preußen erkauften ist (12 Prozent: 5,7 Prozent). Der Vergleich der Abgänge infolge verschiedener Krankheiten (9,6 Prozent: 5,6 Prozent) läßt den Schluß zu, daß die in Sachsen? angekausten Remonten nicht so hart aufgezogen und wicht so widerstandsfähig sind als' diejenigen aus Preußen und daß infolgedessen schon im ersten Jahre ihrer Einstellung — in die Depots — ein starker Abgäng stattfindet. Ist in den Depots' das Min derwertige vom Guten, das Schwache vom Starken ge schieden, so erweisen 'sich dann nach Einstellung in die Arncke die sächsischen Remonten den preußischen gegenüber annähernd gleichwertig. Anderseits muß die große Zahl der sächsischen Remvnten, welche infolge. Ungeeignetheit zum Truppendienst nicht in die Armee eingestellt werden tonnten, weil sie sich in den Tepotsmirngelhaft entwickelt haben (2,4 Prozent: 0,1 Prozent) auffallen. Es sei hier aus zu entnehmen, daß beim Ankauf in Sachsen entweder die Ansprüche der AnkaufsboMyrission im Interesse der sächsischen Züchter zuweilen abgemindert worden sind, oder die sächsischen Remvnten die beim Ankauf in sie gesetzten Erwartungen teilweise nicht erfüllt haben. — Die Königlich sächsische reitende Artillerie kann in diesem Jahre (im März beziehentlich Mat) den 100. Gedenktag ihrer ersten Errichtung begehen. Nach dem Muster anderer Armeen beantragte im Jahre 1792 der sächsische Generalleutnant Freiherr von Hiller (-j- 1803 als General der Infanterie) die Errichtung einer berittenen Batterie, fand aber damit nicht genügenden Anklang. Da gegen wurde einem anderweiten Vorschlag der Artillerie- Kommission vom 4. Februar 1802 Folg« gegeben, indem nach genauen Informationen ein Kurfürstliches Reskript vom 16. März 1806 die Errichtung einer reitenden Batterie anordnele, die am 1. Mai 1806 inS Leben trat. Eie er hielt lt. „Drekd. Anz.i' als Stamm Offiziere und Unter offiziere, sowie 55 Kanoniere vom FeldartilleriekorpS und weitere 25 Mannschaften und die Mannschaftspferde auS den vier CheoauxlegerS-Regimentern zugewiesen. Der am 1. Juni 1806 mobilisierte Bestand der Batterie wird außer den Offizieren auf 93 Mann mit 91 Reitpferden uud 26 Mann mit 52 Zugpferden angegeben. Erster Kommandeur wurde Premierleutnant von Großmann. Einige Monate später wurde die Batterie — im November 1806 — wieder aufgelöst. Erst 2^/, Jahre später veranlaßte daS Drängen deS französischen Marschalls Bernadotte die Wte- dereinftellung einer reitenden sächsischen Batterie infolge königlichen Befehls vom 12. April 1809, die am 1. Juni jene- JahreS organisiert wurde. Sir erhielt als Stamm die von der früheren reitenden Batterie vorhandenen 4 Offiziere und 67 Unteroffiziere und Mannschaften. Vor 50 Jahren, am 2. Mai 1856, beging die Königl. sächsische rettende Artilleriebrtgäde (zwei in Radeberg garnisonierende Batterien) unter Anteilnahme de» Königs Johann und der Prinzen Albert und Georg ihr 50jährigeS Jubiläum mit großer Feierlichkeit in ihrem Garnisonori Radeberg. — Wie intensiv sich da« Sparkassenwesen in Sachsen eingebürgert und wie außerordentlich erfreulich sich der Spürsinn der Bevölkerung gehoben hat, vermögen schon nur wenige Zahlen aus der Entwicklung de» Sparkaffen- wesenS zu beweisen. Im Jahre 1855 wurde mit 151036 Einzahlungen ein Betrag von 10,5 Millionen Mark ein gezahlt, im Jahre 1904 dagegen mit 2519274 Einzah lungen ein Betrag von 270 Millionen Mark. Die Rück zahlungen beliefen sich 1855 auf 9,2 Mtlltönen Mark, km Jahre 1904 aber auf 224 Millionen. Die Zahl der Spater betrug im ersteren Jahre rund 18Ü000 und auf je 11,30 Bewbhner kam damals ein Sparkassenbuch; im Jahre 1904 dagegen wurden rund 2676000 Einleger gezählt und schön auf 1,67 Bewohner kam ein Sparkassenbuch. Da» Gut haben der Einleger bezifferte sich 1855 ans 30 Millionen Mark, im Jahre 1904 hingegen auf 1245 Millionen. Als DurchschnittSguthaben aus den Kopf der Bevölkerung wurde 1855 nur ein Betrag von rund 15 Mark, im Hahre 1904 aber ein solcher von 278 Mark berechnet. Der Durch schnittswert eines Sparkassenbuchs stieg in dem Zettrauin, dessen Endergebnisse wir hier gegenüberstellten, von 16Ü.7 Mark auf 465,2 Mark. Diese Zahlen sind der deutlichste Beweis, daß sich der durchschnittliche Wohlstand unsete- Volkes innerhalb der letzten Jahrzehnte ganz bedeutend gehoben hat. — Laut neuestem „Stattstischen Jahrbuche für da» Königreich Sachsen* haben im Jahre 1904 unter zwanzig Jahren nur sehr wenig Männer geheiratet. Für die Frauen liegt jedoch die Sache weit angenehmer, denn 8 Männern in dem bezeichneten Alter stehen 2732 Frauen gegenüber. DaS Hauptaller ist aber bei beiden Geschlechtern die Zeit zwischen dem 20 .und 30. Lebensjahre, namentlich bei dem schöneren Geschlechte. Denn weit mehr al» die Hälfte sämtlicher Frauen suchen zwischen dem 20. und 25. Jahre unter die Haube zu kommen, zugleich ein Beweis dafür, daß sie in diesem Alter den meisten Eindruck auf Männerherzen machen. In 37109 Ehen war solche» 20301mal der Fall, während nur 8992 Frauen dem Alter von 25 bi» 30 Jahre« angehörten. Bet den Männern war daS Verhältnis nicht so sehr verschieden, denn eS hei rateten in der ersten Hälfte der zwanziger Jahre 14433, in der zweiten 14593. Weiter aber ersehen wir, daß noch bis zum 60. Jahre die Männer Frauen jeden Alter» bekommen können. Nicht weniger als 46 Paare haben im Atter von über 60 Jahren im Jahre 1904 noch sich ver mählt. Lommatzsch, 13. Februar. Die städtischen Kollegien bewilligten zum Bau der Bahn Wilsdruff—Döbeln eine Beihilfe von 10000 Mark. Radebeul. Eine eigenartige Erholungsreise hat in der Stacht zum Montag der Wirt des Gasthofes „Goldene Krone", Herr E. Kiesel, Mit seiner Frau angetreten. Nach dem am Sonntag noch ein Tanzstundenbarl dort ab gehal ten und eine gute Einnahme erzielt worden war, erklärte Herr Kiesel der Garderobiere, Frau Noack, er und seine Frau seien so hinfällig, daß sie auf einige Tage verreisen müßten, um sich zu evholen, sie möge einstweilen das Ge schäft weiterführen. Als Montag früh 8 Uhr Frau Noack wieder erschien, war das Nest leer, innerhalb iveniger Stunden war das ganze Meublement auf zwei Möbelwagen verladen und weggefahren und die Familie Kiesel hitte ihre Erholungs'reise bereits angetreten. Es dürfte aller dings wohl nicht oft vorkonpnen, daß man sich zu einer;
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