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Weißeritz-Zeitung : 11.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188802110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18880211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18880211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-11
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.02.1888
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Wchmh -Zeitung Verantwortlicher Redacteur: Carl Ithne in Dippoldiswalde. In! erste, «eiche bei de» bedeutenden Auflage de» Blatte« eine sehr wirk- same Verbreitung finden, «erden mit 10 Pfg. di« Spaltenjeile »der deren Raum berechnet. — Ta bellarisch« und compkicirte Inserate mit entsprechen dem AuMaa.-Einge- sandt, im redaktionelle« Theile, die Spaltenzeil« MPfg. Die . „Weißeritz-Zettun-'« erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Stz Psg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern 1V Pfg. — Alle Postan fialten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe ' zu Dippoldiswalde und Irauenstein 54. Jahrgang. Nr. 18. Sonnabend, den 11. Februar 1888. Die Klärung der Lage. Ist auch Inhalt und Bedeutung der großen Reichs tagsrede des Fürsten Bismarck über die Gesammtlage bereits überall bekannt geworden, so erscheint es doch noch von großer Wichtigkeit, die Folgen zu prüfen und zu wägen, welche sich an diese gewaltige Kundgebung des deutschen Reichskanzlers knüpfen. Nichts ist nun natürlicher, als daß man überall eine Klärung der politischen Lage Europas von der großen Friedens demonstration Deutschlands erwartet, indessen dürfen wir nicht hoffen, daß diese Klärung der getrübten und verwirrten Situation unseres Erdtheiles durch einen plötzlichen Umschwung von Kriegsbefürchtungen in unbedingte Friedenszuversicht vor sich gehen wird. Diese Hoffnung wäre eine übertriebene und könnte auch gar nicht gegenüber der Lage der Dinge in Europa und der zähen und leidenschaftlichen Feindschaft, welche in Frankreich und Rußland gegen das mächtig emporgewachsene Deutsche Reich besteht, in vertrauens seliger Weise gehegt werden. Wohl darf man aber die Hoffnung mit Recht haben, daß sich die europäische Lage nunmehr langsam von Fall zu Fall klären und in Folge des Gewichts, welches Deutschland nebst seinen beiden hohen Verbündeten in die politische und militärische Wagschaale werfen werden, eine friedliche Lösung der schwebenden Fragen oder eine weite Hin ausschiebung des großen Entscheidungskampfes ein treten wird. Diese Anschauung über die weitere Ent wickelung der europäischen Lage wird übrigens nicht nur von den maßgebenden Faktoren Deutschlands, als die wahrscheinliche angesehen, sondern ähnliche Kund gebungen kommen auch aus allen europäischen Haupt städten, selbst die russische und fränzösische Presse ver treten ähnliche Anschauungen. Freilich darf man sich bei friedlichen Kundgebungen, welche aus Rußland oder Frankreich stammen, keinen Illusionen hingeben. Rußland und Frankreich sind nach dem Charakter ihrer politischen Neigungen im Grunde genommen durchaus nicht friedfertiger Natur, aber beide Staaten wagen nicht, die furchtbar gerüstete Friedens-Alliance anzu greifen, weil man bei ruhiger Erwägung sich in Peters burg, wie in Paris wohl keinen großen Siegeshoff nungen hingiebt. Insofern ist die Stärkung der deut schen Wehrkraft auch eine weitere Friedensbürgschaft und ein starker Faktor in den Händen des friedlieben den deutschen Volkes. Im Uebrigen wollen wir auch nicht bestreiten, daß es in Rußland wie in Frankreich eine friedliebende Partei giebt und daß in Petersburg der Kaiser Alexander und in Paris der Präsident Carnot auch so viel als möglich den Frieden erhalten wollen. Auch das sind wesentliche Momente für die friedliche Klärung der Lage, die man allmählich erhoffen kann, zumal kein Zweifel darüber besteht, daß weder Deutschland, noch Oesterreich, noch Italien in der schwebenden Streitfrage über Bulgarien etwas be günstigen werden, welches den bestehenden Verträgen über die staatlichen Ordnungen im Orient zuwider laufen wird. Viel hängt für die künftige Gestaltung der Weltlage freilich auch noch davon ab, wie Rußland seine Forderungen bezüglich Bulgariens formuliren wird und ob es gelingt, durch einen gemeinsamen Druck der Großmächte, vielleicht durch eine Blockirung der bulgarischen Häsen, die Bulgaren zur Annahme der Bedingungen zu zwingen, welche man im Nathe der Großstaaten für die Beilegung des Konflikts für gut findet. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 10. Febr. Der an der Mitt woch in den Nachmittagsstunden eingetretene bedeutende Schneefall hatte zur Folge, daß der um 11 Uhr 45 Min. in Hainsberg abgelaffene, sogenannte Theater extrazug bei Station Buschmühle stecken blieb. Hierin liegt an und für sich, namentlich für uns, die wir wissen, was Schneeverwehungen zu bedeuten haben. nichts Ueberraschendes; daß aber gestern weder ein Frühzug noch Miltagszug von oben und kein Früh- und Mittagszug von unten verkehrten, da doch von Hains berg bis hier und Schmiedeberg wenigstens die Bahn frei war, das ist es, was uns freilich überraschen müßte, wenn wir dergleichen nicht schon von früher her ge wöhnt wären. Jedermann, der die Gepflogenheit der Bahnverwaltung nicht aus Erfahrung kennt, wird fragen: „Warum verkehrt denn der Zug nicht wenig stens zwischen Hainsberg und Dippoldiswalde oder Schmiedeberg, wenn es weiterhin nicht möglich ist? Warum läßt man den ganzen Verkehr fallen, wenn er auf einer unbedeutenden Theilstrecke stockt?" — Antwort: „Weil im Anfangspunkte der Bahn keine Lokomotive steht; weil alle Lokomotiven im einge schneiten Kipsdorf stationirt sind!" — Schon haben wir voriges Jahr uns über diese mehr als wunder liche Maßregel ausgesprochen — natürlich vergeblich — es wäre wohl an der Zeit, die ernsthafte Frage zu stellen, ob es im Sinne der kgl. Generaldirektion liegt, eine Maßregel noch länger bestehen zu lassen, die, wie sich nun mehrfach gezeigt hat, völlig verfehlt ist, da sie weder dem Interesse des Verkehrs, noch dem der Staatskasse entspricht. — Gegen 2 Uhr Nach mittags war endlich die Bahnstrecke wieder offen und ein Zug wurde von Kipsdorf abgelassen; von Abends an verkehrten dir Züge rokdrr regelmäßig auf unsrer Linie. — 10. Februar. Wie schon mehrfach bekannt ge geben und wie auch aus heutiger Nummer zu er sehen, beabsichtigt unser Turnverein zum Besten seiner Geräthekasse am morgenden Sonntage im Saale der „Reichskrone" ein Concert zu veranstalten. Wir wünschen dem Unternehmen besten Erfolg; gehören doch zu einer ordentlichen Einrichtung und Instand haltung einer Turnstätte nicht unbeträchtliche Mittel; die Turngeräthe müssen, da die Ansprüche an ihre Dauerhaftigkeit und Zweckmäßigkeit sehr große sind, von bestem Material und gewissenhaft hergestellt wer den, infolgedessen sind deren Preise nicht gering. Unser Turnverein hat stets das Bestreben gezeigt, den An sprüchen, welche an einen richtigen Turnbetrieb gestellt werden können, gerecht zu werden und wesentliche Mittel zur Anschaffung von der Jetztzeit entsprechen den Geräthen aufgewendet, es ist ihm daher zur Er leichterung seiner Aufgabe ein recht volles Haus zu seiner Veranstaltung zu wünschen. Aus dem reich haltigen Programm sei die Schlußnummer „Großer Fischerreigen" besonders hervorgehoben, dieser Reigen wird ein anziehendes Bild von Anmuth und Ge wandtheit bieten und gewiß sich gleichen Beifalls zu erfreuen haben wie der seiner Zeit bei Gelegenheit des Lutherdenkmalconcerts aufgeführte Eisenstabreigen. Dippoldiswalde. Der hiesige Post- und Tele graphenverkehr hat sich, wie aus nachfolgender Zusammenstellung ersichtlich, im-Ällgemeinen auch im Jahre 1887 gehoben, im Brief- und Packetverkehr sogar erheblich gesteigert. Ein geringer Rückgang ist nur bei den eingegangenen Postaufträgen und den aufgegebenen Sendungen mit Nachnahme zu vermerken. 1. Eingegangene Sendungen: u) gewöhnliche und ein geschriebene Briessendungen 188,422 Stück (im Jahre 1886 187,254 Stück), b) Packete ohne Werthangabe 15,405 Stück (1886 11,862 Stück), o) Briefe und Packete mit angegebenem Werthe 1136 Stück mit 538,180 M. (1886 1062 Stück mit 697,968 M.), ck) Sendungen mit Nachnahme 1793 Stück mit 15,144 Mark (1886 1566 Stück mit 8820 M.), e) Postauf träge 1290 Stück über 125,130 M. (1886 1337 Stück über 150,886 M-), k) Postanweisungen (Auszahlungen) 8295 Stück über 394,247 M. (1886 8186 Stück über 358,317 M.), 8) Zeitungsnummern 143,665 Stück. 2. Aufgegebene Sendungen: a) gewöhnliche und ein geschriebene Briessendungen 171,886 Stück (1886 160,416 Stück), b) Packete ohne Werthangabe 12,890 Stück (1886 12,654 Stück), o) Briefe und Packete mit angegebenem Werthe 1382 Stück mit 1,100,374 Mark (1886 1206 Stück mit 1,531,800 M.), ä) Sen dungen mit Nachnahme 1586 Stück mit 4888 M. (1886 2214 Stück mit 7038 M.), 6) Postaufträge 320 Stück (1886 284 Stück), k) Postanweisungen (Einzahlungen) 12,784 Stück über 779,012 M. (1886 12,200 Stück über 764,986 M.), v) Zeitungsnummern (Weißeritz-Zeitung) 143,713 Stück. 3. Die Gesammt- zahl der verarbeiteten Telegramme betrug: u) aufge gebene 1179 Stück (1886 1244 Stück), b) angekom mene 1571 Stück (1886 1338 Stück). — Bezüglich des in Nr. 15 d. Bl. enthaltenen Referates über die Hauptversammlung des hiesigen Turnvereins sei, um irrthümlichen Auffassungen zu begegnen, bemerkt, daß die darin geübte Kritik sich nicht gegen ein Handwerk, sondern ausschließlich und allein gegen das die verschiedenen Handwerke zur Be friedigung seiner Wünsche in Anspruch nehmende eitle Geckenthum richtet. Der vorurtheilsfreie Leser wird bei der allgemeinen Fassung, den der betr. Artikel zeigte, auch keinen anderen Sinn herausgefunden haben, wie auch dem Verfasser jedwede beleidigende Absicht fern gelegen hat. Ein jeder unparteiische Mann, dem das Wohl unserer Jugend am Herzen liegt, wird dem Bestreben der Turnerei, unter der männlichen Jugend den Sinn für das Einfache und Natürlich», zu wecken, vollkommen zustimmen. * Für rechtzeitiges Erscheinen am Brandplatz und erfolgreiche Löschthätigkeit gelegentlich des am I I. Jan. bei dem Gutsbesitzer Weigelt in Lungkwitz stattgefun denen Brandes hat die kgl. Brandversicherungskammer der Spritze der Gemeinde Wittgensdorf 30 M. und der Spitze der freiwilligen Feuerwehr von Kreischa 25 M. Prämie bewilligt. ff- Schmiedeberg. Der am 8. d. M. auf unsrer Linie zurückkehrende Theaterzug hatte diesmal infolge des vorangegangenen nächtlichen Schneefalles nur die Station „Buschmühle" erreichen können. Nach mehr fachen vergeblichen Versuchen, von dort aus weiter zu kommen, gelangte der Zug am Donnerstag, Morgens gegen 6 Uhr, wieder hier an. Da der Kohlenvorrath zur Heizung der Lokomotive, sowie auch das Wasser zur Neige ging, so mußte der Zug solange bei uns warten, bis das nöthige Feuerungsmaterial von Kips dorf herbeigeschafft worden war. Wasser wurde dem dürstenden Dampfrosse durch die hiesige Ortsfeuerspritze aus der Weißeritz hinreichend zugeführt, an welcher Arbeit sich auch das wohl etwas ermüdete Zugsper sonal wacker betheiligte. Der erste an diesem Tage von Kipsdorf abgehende Zug ging nach V»3 Uhr hier ab und traf Abends 10 Uhr glücklich wieder ein, und so ist zu hoffen, falls neue Schneemengen nicht herab fallen, daß der Eisenbahnverkehr seinen geordneten Fortgang haben wird. Altenberg. In der am 8. Februar stattgefun denen Stadtgemeinderathssitzung wurde mit 9 gegen 1 Stimme der Gemeindekassirer Hermann Berg händler in Kleinzschocher bei Leipzig als Bürger meister gewählt. Dresden. Die Zweite Kammer beschloß am 8. Februar nach kurzer Debatte, den Gesetzentwurf, betreffend die Aufbringung der Kosten bei Zusammen legung der Grundstücke, zu der sich sämmtliche Redner zustimmend äußerten, durch Schlußberathung zu er ledigen und eine Petition des Grundbesitzers Rudert son. in Eschenbach und Gen. um Erlaß eines Ge setzes wegen Ablösung des Fischereirechts in fremden Gewässern der Regierung zur Kenntnißnahme zu über- weisen, wogegen man mehrere Petitionen, die Para graphen 139 flg. des Brandversicherungsgesetzes vom 25. August 1876 betreffend, auf sich beruhen ließ. — In dem Bericht der Finanzdeputation der > Zweiten Kammer des sächsischen Landtages über den Etat des Kultusministeriums befindet sich in Bezug ! aus die Frcgnenzverhältnisse der sächsischen Lehrer- --
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