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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040324016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904032401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904032401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-24
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1904
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verugrgedllhf: «ietteltNrlt«»»' d»i »all« ««lmatt,er »utra^un, durch unten «M, «»»',»« «nd »» >»»« an »M». >md Vtuxtaikn nur «tirmav »Vit »oMl. durch au»wür»^»um- mi>N»«an » Mt. de« » M«. »o Df. «et elumattqer Zuliellunu durch die v«I>»vtt. tohurvell«ll,k>»>. tm«u<- '«nd «U rntlorrchrndrm üutiblaoe. Nachdruck aller »rillet u. Ortqtnal- Mlttell««,en «ur mll deutlicher QieIIeuauaadei.Dredd.Rachr.-I ,tt>i>>IIa 4!aa>ttüa»che Lonorar- «nldrüchr dletbe« underücktlllittit: »nveriauat« Wanuilrrvl« werden nicht auldewadrt. »elaaramm «drell«: K»ch»tch»«» Drellda«. Gt-rülldtl 1856. !Uv;«r8 m«I!ixe 8eliI»krSvliv 8elil»1i'«vll VIv; er, krsuvnsti'.I. HauptgeschästSllelle: warirustr. 88.4V. Knrelgen-carrr. Unnaimie von «nlllndiannaen di» nachmitiaas s Mir. Sonn- und tzeiertaaö nur Mariensnabr A von II bis '/», Mir. Die I llmltiae Grund- »eile ica. a Silben! 2» Dia.. A>r- kündiaunaen aus der Lrivalieite Zeile W Pf» ; die 2 ivaltise Zeile aus Lerl leite ba Ps,.. als ikinaeiandt Zeile M Pia. tzn Numnier« nach Sann- uud Feiertage» i Irmllrie Grundieilc so Pia., ans Prwalscile so Pia., ssvalliae Zeile ans Tcitieite und als ii insesaudi so Pia. Auswärtige Am - tiägc nur gegen Borausbe»a1,li>ua. Beleablütter werden mit iv Lig. berechnet. Kernivrechanschlub: Amt 1 Sir. U und Nr. 2006. I ^lullv» 8eliä<llleli /II 8e« I«, pai t. II. I. Lt. M Seleilelltiiilgz Kegi!il8lSlii!e Äü kür 6»». olvdtr. 1-iobt. Kvtwloiiw, tisrrsn. FA » Lcblductie, Platten. Scdnltre, Mare, Klappen. 8llMMl^N^QLbsa3rf8^iksi «I«: Siopldilctiaen-Paclluiiaen, 8«>d»tSIer, IV„«er»I»n<I»8iI>«cr, draigdlnenüle «» Uv«» Ilelera la beeten Qualitäten bllllü»! «U «t«t«ll §L//77/7?/'- r/. T^j^bSL/- Hellllisrö Slieliler L köttxer. vresckell.lVetilnei^ti'.lü. 4.Vlieilllg. MzenIiMti'. 34. k Ivudvitsll xsrmertor Vsmedkütv voruedwv» Stils ^ ^ - — -- in jt.-äer t^oisluxe. » irc-gplniiiuuigo porsiinltvde , LIukLus« «ns Nuilosturllen Io » «» »a», K ?3ri8. ksbl1ll feilm l.ellemsi'el !. SsdfLlieliz- uni! iM-lMmm!!. ^ E DU" K«1se- 4i Nk«>. 1WG , moü AI 8,181? lMp«MN-8p8Ml-k88M1 Ke. 84. I. Das Kabinett Balfour LaridtagSverhaadlun zen, Belabeanabigiing, Zur Stichwahl im 20. Nelcds- t. tagswahlkreiie, Leipziger Aeiziestreit, GerichtSverh. Ein allgemeiner Negcrausttand? Lottcricliste. Mutmaß! Witterung: Kühl, veränderlich. ronucrstlill, 24. März»1W4. DaS Kabinett Balfonr. Unaufhaltsam geht die Balfoursche Regierung-Politik ihrem Zusammenbruch entgegen. Die eiste ernsthafte Probe, die sie in der gegenwärtigen Parlanici tStaguiig zu bestehen hatte, hat zwar den Sturz des Kabinetts noch nicht helbeigeführt, aber allem Anscheine nach war es nur ei» Pyrrhussieg, den die Regierung davontrug, olS im Unterhause die Abstimmung über das Tadels votum, da- der Führer der Opposition Campbell Bannrrman wegen der Einfuhr chinesischer Arbeiter »ach Transvaal beantragte, eine Mehrheit von 299 gegen 242 oppositionelle Slimmen ergab. Derjenige Teil der konkervativ-unlouistischcn Parlamentsmehrheit. der seit lange nur noch mit Widerstreben sür das Ministerium Bnlfour eintritt, hielt die Frage der asiatische» Arbeiter in de» TranSvaalminen nicht für geeignet, das Kabinett fallen zu lasse». Indes betrug die Mehrheit bloß 57 Stimme». Die letzte» allge meinen Wahlen vor vier Jahren hatten eine Negielungsmajorität von nicht weniger als 131 Stimmen gebracht; gezählt wurde» damals 402 Ministerielle (334 Konservative. 68 liberale Unioniste») und 266 Oppositionelle, zu denen außer den Liberalen auch die 82 iriichen Nationalisten gerechnet sind. Bei der Eröffnung dcS Parlaments im Februar Verluste die Negierung im Unterhause »och über 395 Stimmen; die Majorität war also bereits aus 120 Stimmen gesunken, und heute beträgt sie die knappe Hälfte. Daß die Stellring der Negierung Im Lande erschüttert ist, läßt sich auS den Wahliiiedeilogeii ersehen, die in letzter Zeit die Regierungspartei wiederholt erlitte» hat. Die Ergäiizmrgswablen, die in den letzten Monaten vorgrnommen werden mußten, führten entweder zu in einzelnen Fällen überraschenden Siegen der Opposition in Kreisen, dke vorher durch ministerielle Abgeordnete vertreten gewesen waren, oder sie ergaben zum Mindesten fast durchweg einen auffälligen Stimmenzuwachs für die antigouverne- mentalen Kandidaten. Vo» liberaler Seite wird sogar bebauptet. daß der Wunsch dcS Volke? nach einer neuen Negierung bei diesen Wahlen ganz offenkundig zur Erscheinung komme; das Ministerium bestehe nur unter Protest fort und repräsentiere in Wirklichkeit bloß eine Minderheit der Wähler. Es wird zum Beweise hierfür darauf hingewiesen, daß seit dem Schluffe des südafrikanische» Krieges im Mai 1902 insgesamt 31 Ergänzungswahlen stattgefunden haben; vorder waren vo» diesen Mandaten 24 Im Besitze der Regierungspartei und nur über 7 verfügte die Opposition. Die Neuwahlen haben einen Besitzwechsel ergeben, indem 18 Oppositio nelle und nur 13 Anhänger der Negierung gewählt wurden. Bei den letzten allgemeinen Wahlen im Jahre I960 stimmten in diesen 31 Wahlkreisen über 144 »00 Wähler für und 103 000 gegen die Negie rung. während beide» Neuwahlen nur noch 139000 stimmen für die Regierungskandidaten und 151000 für die Opposition abgegeben wurden. Würde bei den nächsten allgemeinen Wahlen in gleicher Stärke wie bei diesen einzelnen Nachwahlen der Stiurmungs- ilmschwung in den Gesinnungen der Wählerschaft zum Ausdruck gelangen, so müßte die gegenwärtige Opposition im Unterchause zweifellos zur Mehrheit anwachsen, also die Negierungsfähigkeit erlangen. Dabei würde allerdings vorausgesetzt werden, daß die irische Frage, die ehedem das einigende und trennende Moment in der Stellungnahme der Parteien gebildet hat, wiederum in der Vordergrund tritt und die Liberalen sich entschließen, den Forderungen der Nationalisten bei der Lösung des Homc-Rrrlc- Programms Rechnung zu tragen. Ohne die Hilfe der Iren lvird die liberale Partei nicht ans Staatsrudcr gelangen können. Die Iren aber machen gar kein Hehl daraus, daß sie bei den nächsten allgemeinen Wahlen für diejenige der beiden Parteien cintreten werden, die ihnen das größte Maß von Konzessionen für Home-Rule bietet. John Redmond, der Führer der irischen 'Nationalisten, die zur Zeit über 84 Mandate verfügen, hat kürz lich in einer Rede in Manchester erklärt, daß die Politik der Iren darin bestehe, die ausschlaggebende Macht zwischen den beiden großen Parlamcntsparteicn, der konservativ-unionistischen und der liberalen, zu bilden. Er glaubt nicht, daß bei den allgemeinen Neuwahlen die Liberalen «inen solchen Zuwachs an Stimmen erzielen werden, um auf die irischen Stimmen ver zichten zu können: aber selbst wenn dies in Aussicht sichen sollte, werde man noch während der Wahlkampagne Gelegenheit haben, sämtlichen Irländer» die Parole zu geben, gegen die Liberalen zu stimmen. Diese würden dann gezwungen sein, sich mit Zu geständnissen an die nationalen Forderungen der Iren deren Unterstützung im Parlamente zu sichern und, falls sie dies nicht täten, werde sich wahrscheinlich die konservative Partei zu ihrer Rettung dazu bequemen, Home-Nule zu gewähren. Die Schwächung des Kabinetts Balfour datiert seit dem frei willigen Rücktritte ChamberlainS. Eine eigene Politik besitzt ArthurBakfour nicht, »ndda er nicht den Mut der Konsequenz Hatte, sich entweder für oder gegen die Chamberlainsche Politik zu ent- scheiden, so fehlt es seit dem Ausscheiden ChamberlainS ans dem Ministerium an einem festen NegierungSprogramm. Halbheit und Unentschlossenheit sind die charakteristischen Merkmale des jetzigen Kabinetts. Das Chamberlainsche Schubzollprogramm hat sich Balfour nur zum Teil zu eigen gemacht; er will sich erst dazu bekennen, wenn cs Ehamberlain gelingt, die Mehr heit deS Volkes für sein Projekt des «roßenglischen Zoll bundes auf schutzzöllnerischer Grundlage zu gewinnen. In- zwifchen hofft er, sich ohne Ehamberlain über Wasser halten zu können, bis der Augenblick gekommen ist durch Neuwahlen die große Frage, die von dem früheren Kolonial minister gestellt worden ist, entscheiden zu lassen. Balfour hat wiederholt erklärt, nur ein neugewähltes und zwar ein auf die Chamberlainsche Problemstellung neugewähltes Parlament werde über einen so tiefgreifenden wirtschaftlichen Systemwechsel, wie er im Plane ChamberlainS enthalten ist, schlüssig werden. Indem sich der jetzige Premierminister zunächst nur für ein partielles Schutzsollsystem aussprach, suchte er die schließlich unausbleibliche Katastrophe innerhalb der gegenwärtigen Parlamentsmehrheit hinauszuschieben. Balfour ist einer rückhaltlosen Aussprache über Freihandel und Schutzzoll bisher sorgsam aus dem Wege gegangen, weil sonst der sofortige Abfall aller freihändlcrifch gesinnten Elemente in den Reihen der Konservativen und Nnionisten un vermeidlich geworden wäre. Ein Teil der liberal-unionistlschen Partei, die der konservativen Regierung sechzehn Jahre hin durch als zuverlässige Grundlage gedient hat, neigt dem Freihandel zu, der auch unter den Konservativen Anhänger zählt. Die liberale Opposition ist fast ausnahmslos dem wirtschaftlichen System, das in England geherrscht hat und noch herrscht, treu geblieben, und die Schuhzollagitation ChamberlainS hat die Wirkung nicht nur nicht gehabt, eine Spaltung der Liberalen in eine freihändlerische und schutzzöllnerische Gruppe hcrbeizuführen, sondern sie hat viel mehr die Gegnerschaft zwischen dem gemäßigten Flügel unter Lord Nosebery und dem radikalen unter der Führung Campbell Bannermans aufgehoben und die Aktionsfähigkeit der Gesamt partei Wiede', gestärkt. Freilich fehlt es den Liberalen noch immer an einem wirklich großen Führer, der auch nur annähernd der Bedeutung eines Ehamberlain entsprechen würde. Ueberdics läßt sich noch gar nicht abschen, wie sich der Kampf gestalten wird, wenn das Unterhaus aufgelöst ist und Neuwahlen bevorstehen. Dann erst wird Ehamberlain das Bollgewicht seiner Persönlich keit und seine ganze dämonische Agitationskraft einsehcn, um den Feldzug zum Siege seiner Politik zu führen. Englands größter Politiker hat bewiesen, daß er den Willen des Volkes zu lenken versteht: er ist aus ungleich kritischeren Situationen, als sie der Widerstand gegen sein Schutzzollsystem darstellt, als Triumphator hervorgegangen, und wenn auch zur Zeit die Ehancen seines Kampfes für die Neubcgründung des grobbritannischen Weltreiches nicht allzu rosig sind, so wäre es doch sehr voreilig, zu prophezeien, daß der Stern ChamberlainS bereits verblichen ist. Seine Popularität ist imerschüttert geblieben, und was er mit seinem Appell an den Chauvinismus und Imperialismus zu leisten ver mag. hat der afrikanische Krieg dargetan. Ter nominelle Leiter Englands heißt Arthur Balfour, der wahre Führer des eng lischen Volkes aber nach wie vor Joseph Ehamberlain. Neueste D»aht»neld»rigen vom 23. März. Zum russisch-japanischen Krieg. Tokio. lPriv.-Tel.l Einer hier umlaufenden Meldung zu folge wäre es den Japanern gelungen, die Einfahrt zu dem Hafen von Port Arthur zu sperren. Tokio. Das Parlamentsmitglied Akiyama, der Her ausgeber eines die Regierung heftig bckämpsenden Blattes, ist wegen verräterischen Verkehrs mit Rußland angeklagt. Die Angelegenheit ist einer Kommission des Abgeordnetenhauses zur Untersuchung übergeben worden. Petersburg. (PrivHcl.) Die Negierung stellte dem Senator beute vertraulich mit. daß seit Beginn des Krieges bis jetzt genau 100 000 Mann russischer Truppen mit der Bahn nach der Mandschurei befördert worden sind. — Im Ersenb,ahn- murffterium ist man eifrig mit den Vorbereitungen tür den Bau von Panzerzügcn für die Mandschurcibahn beschäftigt. Es dürfte indes kaum möglich sein, vor Mai Pauzcrzngc fcrtig- zustellen. — Wegen Verbreitung revolutionärer Proklamationen wurden bei sämtlichen Umversiläishörern Dorpats »Haus- suchungen vorgenommcn. Mehrere Hundert Studenten wur den verhaftet. , Berlin. (Priv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus fuhr beute in der Beratung des Kultus-Etats beim Kapitel Elcmcntar-Untcrrichtswescn fort. — Auf Beschwerden der Abgg. Schwarze lZentr.) und Stanke sZcntr.s erwiderten Minister Dr. Studt bezw. Ministerialdirektor Schwarhkopff, daß gerade in den gemischtsprachigen Landestcilen die Wahrung der soaenanntcn Parität schwierig sei schon mit Rücksicht auf die rasche Zunahme des katholischen Elementes, mcl welcher die Ecnslellung katholischer Kreisschulinsvcktorcn nicht Schritt halten könne. — Der litauische Avg. Gaigalat trat unter Be tonung der loyalen Gestnnung der litauischen Bevölkerung für Schonung der litauischen Sprache und insbesondere Erteilung deS Religionsunterrichts in litauischer Sprache ein. — Minister Tr. Studt erw'dcrte, die Regierung sei bestrebt, mehr litauifche Lehrer anzustellen; es sei aber nicht möglich, die für die gemischt sprachigen Landestcile allgeme'n erlassenen Vorschriften zu gunsten eines einzelnen Volksstommes zu ändern. — Abg. kkons.j sprach für geistliche, Abg. Dr Friedbcrg siiat.-lcb.i für weltliche KreiSschulinspertionen. Dann wurde über die Ostinarkenzulagen cm Lehrer ll Million Marks zu wider- ruflichcn persönlichen Zulagen und 200000 Mark zu Remune- rationell verhandelt. - Abg. Krebs skonl.f beantragte, die per- sonllchen Zulagen auch auf die gemischtsprachigen Teile Ost preußens und Schlesiens auszudehnen, Abg. Frhr. v. Zedlitz ssteikons.) die Remuneration auf 700000 Mark zu bemessen. -- Minister Dr. Studt wandte sich gegen den Antrag Krebs, er klärte sich aber für die Berücksichtigung des v. Zcdlitzschcn An- träges im nächsten Eta'. — Avg. Hirschberg erklärte die Zustimmung des Zentrums zu unwiderruflichen Zulagen an alle Lehrer in den gemischtsprachigen Landestcllen. Lcme Freunde seien aber gegen widerrufliche Zulagen mit politischem Bei geschmack. Die Ostmarkcuzulagcn, sür die konservative und natio- nallibcraie Redner eintraten, während polnische und frei sinnige dagegen sprachen, wurden schließlich genehmigt und die Anträge Krebs und v. Zedlitz ckn die Budgctkommission ver miesen. — Das Kapitel Elcmentarschulwescn wurde crledtgi. ebenso das Kapital Kultug »nd Unterricht gemeinsam, .wobei ver schiedene Redner der Rechten, der Nationallibcrakcn und des Zentrums für Erhöhung der Gehälter der Geistlichen cintraten. — Das Haus vertagte sich sodann bis zum 12. April. Berlin. (Priv.-Tel.s Die 10. Kommission des Herren hauses hat dem in zweiter Lesuiig umgestaltctcn neuen An- sieoluiigsgcsctze heute bei der Gesamtavstimmun-g einstimmig zugestimmt. Berlin. Wriv.-Tel.) Aus Oldenburg wird der „Voss. Ztg." berichtet: Seit einigen Tagen Welle dort ein juristischer Ab- gelandter des Herzogs Ernst Günther zu Cchlcswig-Dvlsleiu, um die Ansprüche des .Herzogs auf die Erbfolge im Großhcrzoa- tum des näheren darzulcgen. Ter Augustenburgische Protest werde aber vielleicht völlig inhaltlos, wenn es wahr sein sollte, was des ferneren mitgetellt wird, daß nämlich 'Großherzogin Elisabeth ihrer abermaligen Niederkunft cntgegensieht. — Nach einer Meldung aus Koburg fff eine Konferenz sämtlicher thürin gischer Staatsminister zum 12, April dorthin einberufen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um die Beschlußfassung über einen engeren Zusammenschluß der thüringischen Staateu in Bundesratssragen. — Durch eine Parlamentskorre spondenz ist ein angeblicher Wahlreformantrag der Na- tlonalliveralcn des preußischen Abgeordnetenhauses vorzeitig und unrichtig in die Presse gelangt. Die Sache liegt folgendermaßen: Am 27. Februar brachte die freikonservativc Partei den Wcchl- reformantrag zur zweiten Beratung des Ministeriums des Innern ein. Lediglich ein Abänderungsantrag dieses Antrags ist, und zwar erst heute, dem Bureau des Abgeordnetenhauses zugeaaugen sowohl von den Nationalliberalen, als auch de» beiden frei sinnigen Fraktionen. Die drei Fraktionen verzichten, wie die „Nat.-Ztg." sagt, nur in Anbetracht der Mehrheitsverhältnisse des Hauses, daraus, jetzt einen selbständigen, vorläufig völlig aussichtslosen, ihren Anschauungen' entsprechenden Wahlreform antrag einzubringen; sie beschränken sich darauf, durch einen Abänderungsvorschlag zu dem Anträge der freikonservativen Partei, das zur Zeit überhaupt Erreichbare anzustreben. — Die Ausführung des Bremer Bismarck-Denkmals ist dem Bilm,auer Prof. Adolf Hildcbrand übertragen worden. Das Denkmal soll als ein hohes Reiterstandbild an der Nordseite des Doms mit der Front nach dem Nathanst errichtet werden. Berlin. Eine Extranummcr des „Deutschen Kolo - nialblattcs" bringt ausführliche Berichte des kaiserlichen Gouoernements in Windhuk vom 20. Jan. und 8. Fcbr. über die Entstehung und den bisherigen Verlauf des Hereroauf standes. Bcrli n. (Priv.-Tcl.) Zu der Meldung eines Kölner Blattes über die Hel i os-Elektrizitätsgesellschcist wird mitgetellt, daß es sich bei dem erwähnten Prokuristen der Berliner Ban? um einen entlassenen Prokuristen des Instituts handelt. Die ge richtlichen Vernehmungen, die in der Angelegenheit des „Helios" stattgefunden haben, hängen offenbar mit einer' Ncgreßuage zu sammen, die der Bankier Herz in Brüssel angestrengt hat. Leipzig. iPnv.-Tel) Eine öffentliche Velsammliing drr Maurer bcichästigte sich »ist der Lob» frage. Cs wurde belichtet, daß der seinerzeit zwischen dem Arbeitgebervelbandc und den Maurern abgeschlossene Beitrag über Lohn- und Arbeits bedingungen am 1. Ahnt seine Gültigkeit verliere »nd daß eS nicht gelungen sei, neue Veicinbarnngen zu tiefsen. Von de» Gclsilsen ist eine LohnelhöMriig von 55 ans 60 Pfg ino Stunde gesindeir wvldcn, wenaui die Arbeitgeber nicht cingegangen sind. Vorläufig soll ohne Tarif wcitergearheilet werden, irdoch solle» bei etwaigen Acndernngen der jetzigen Löhne und Arbeitsbedingungen Gegen- »raßlegc!» ergriffe» werden Ei» Ausstand der hiesigen Marrrce ist also nicht ganz unwahrscheinlich. — Die Kreishauvimannschast Leipzig hat der O rt§ kr a n ken ka sse heute eine Veiiilgniia zu gehen lassen, wonach das vom Vorstände geplante und «irr 1. April zur Ciniühumg kommende DislrillSarzlsystcm ausdrücklich sanktio niert wird. Diese Maßregel wird als eine endgültige bezeichnet, weil die großen von der Kasse infolge der Kündigung der Aerzte eingeaangeriett Verpflichtungen nicht mehr rückgängig gemacht wer den können. In der Verordnung heißt cs weiter: Tic Bestrebungen, der von den Arrzlcn i»S Leben geiusenen Schutz- und Trntzbirnd- nisse droben eine» Notstand herhciznsühien. bei dem die Mitglieder der Orkslrankcnkasse io lange jeder ärzllrchen Hilfe rntblöyt sein würden, als nicht der Vorstand der Kaffe die von den Aerztcu gestellte» Beding,,»gen der Einsührrrng der freien Aerztewahl erfüllt hätte Aber dieser Notstand wird nicht cintreten: den» weder wird das Bündnis im stände sein, die Aerzte zu zwingen, im einzelnen Falle ihre Hilfe zu versage», noch wird cs ihm ge lingen. die Anwerbung von Distiiktsärzten zu verhindern, ebenso wenig können die Vereinbarungen mit anSwärtiae» Aerzte» ge waltsam unwirksani gemacht werde». Diese Beiträge stehen unter der» Schutze der Gesetze. Der einseitige Rücktritt von den selben wäre ein Vertragsbruch, gegen de» die Hilfe der Gerichte in Anspruch zu nehme» sein würde. Der Vorstand der OrtK- kranlcnkasse hat vorläufig 75 Distriktsärzte engagiert und drei Bc- ratungsanstalle» einacrichlet. Zwickau. lPriv.-Tel.l Im Spiritisten-Prozeß wur den die wegen Meineids angeklagten Eheleute Jrenzcl frei- gesprochen. Zeitz. (Priv.-Tel.s Hier erstickten drei Kinder einer Arbeiterfamilie, die allein gelassen waren und Glut aus dem Ofen in den Kohlenkasten ycrauSgcslochcrt hatten, infolge der Vcrqualmung des Zimmers. Olmütz. (Priv.-Tel.i Erzbischof Dr. Koh n hat, wie in kirchlichen Kreisen verlautet, aus seine Pension zu gunsten der Er richtung einer kathol scheu Universität in Mähren verzichtet. Darmstobt. Die Erste Kammer lehnte cs ab, dem Be schlüsse der Zweiten Kammer, den Bundesrat zu ersuchen, den DZs- ZS
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