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Dresdner Journal : 30.05.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191005302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19100530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19100530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1910
- Monat1910-05
- Tag1910-05-30
- Monat1910-05
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Journal : 30.05.1910
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Wntglieh Sächstsch-v Staatsclnzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 121 S» Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <r Montag, 30. Mat 1S1V. BezugSprei«: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstasten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag- nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. »574. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der 6mal gesp.«nkündigung-seite25Pf., die Zeile grSßerer Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktion-strich (Eingesandt) 75 Pf. Prei-ermäßigg. auf Geschäft-anzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Se. Majestät der König nahm gestern in Wachwitz eine Huldigung der deutsch-amerikanischen Veteranen entgegen. Nichtamtlicher Teil. Se. Majestät der Kaiser empfing gestern den Marquis di San Giuliano. — Den Prinzen Tsai Tao empfing Se. Kaiser!, u id König!. Hoheit der Kronprinz in Vertretung des Kaisers. » Der Furunkel am rechten Arme Sr. Majestät deS Kaisers ist durch Geh. Rat Prof, vier geöffnet worden. Auf dem Schlacht- «nd Viehhofe zu Chemnitz ist die Maul- und Klauenseuche bei Schweinen festgestellt worden. » Kaiser Franz Joseph ist gestern abend im Sonderzug in Begleitung eines großen Gefolges, der gemeinsamen Minister und der beiden Ministerpräsidenten von Vudapest nach Bosnien abgereist. * Der König und die Königin der Belgier sind gestern abrnd gegen 11 Nhr 30 Rin. nach Berlin abgereist. * Kast sämtliche Bedienstete der französischen Südbahn linien find wegen Strafversetz«»- eines Angestellten in de« Ausstand getreten. Auf der Birsigtalbahn hinter Schloß Bottwingen in der Schweiz find g stern zwei Etsenbahnzüge mit «usflüglern von und nach Basel in voller Fahrt anfeiuander gefahren. 15 Personen wurden hierbei verwundet. Der türkische »nrinewinistor hat seine Entlass»«« ge» Amtlicher Teil. Bom Königlich«» Hose. Dresden, 30. Mai. Se. Majestät der Kön i a nahm gestern vormittag 11 Uhr eine Huldigung der in Dresden eingetroffenen Mitglieder de- Zentralverbands der Deut schen Veteranen- und Kriegerverbände von Nordamerika an der König!. Billa in Wachwitz entgegen und besuchte mit Ihren König!. Hoheiten den Prinzen-Söhnen nnd Prinzessinnen-Töchtern nachmittags das FrühlingS- fest zugunsten der Kinderheilanstalt im Garten des Japani schen Palais. Ihre König!. Hoheiten Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg sowie Prinzessin Mathilde wohnten diesem Feste ebenfalls bei Heute vormittag nahm der Monarch im König!. Residenzschlosse militärische Meldungen sowie die Vor träge der Herren Staatsminister und des Kabinetts sekretärs entgegen und kehrte hierauf nach Wachwitz zurück. Abends 10 Uhr 5 Mn. wird Sich Se. Majestät nach Zeithain begeben, um morgen früh der Schieß- besichtlgung des Feldartillerieregiments Nr. 78 bei zuwohnen. Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. --- Am 1. Juli werde« R e aierun^amtmaun vr. Lchmitt von der AmkShaupvvamffchW"PtrIM»«r AM hauptmannschaft Dresden-«., Regicrungsassessor Frhr. v. Mannsbach von der Polizeiducektion Dresden zur Amthauptmannfchaft Pirna, RegierungSamtmann v. der Mose! von der Amtshauptmannschaft Rochlitz und Re gierungsassessor vr. Gerth von der Amtshauptmannsckaft Chemnitz zur Amtshauptmannschaft Stollberg versetzt werden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Direktor der Landes-Heil- und Pfleganstalt Sonnen stein Geh. Rat l>. wsä. Guido Weber die für den 1. Juni dieses Jahres erbetene Versetzung in den Ruhe stand zu bewilligen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Kirchschullehrer und Kantor Julius Gustav Herold, vormals in Pöhl, das Berdienstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Musikschriftsteller Prof. Otto Schmid in Dresden das ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Österreich, König von Ungarn verliehene Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens annehme und trage. — Auf dem Schlacht- und Biehhofe zu Chemnitz wurde hkute morgen die Maul- und Klauenseuche unter Schweinen festgestellt, die beim letzten Donnerstags markte unverkauft geblieben waren. Die kranken und verdächtigen Schweine sind sofort abgefchlachtet worden, auch wurde der gesamte Schlacht- und Biehhof für den Abtrieb aller Schlachttiergattungen gesperrt. Obwohl die ergriffenen strengen veterinärpolizeilichen Maßnahmen erhoffen lassen, daß die so gefürchtete Seuche auf ihren Ausbruchsherd beschränkt bleibt, ist dennoch Vorsicht geboten, zumal die Maul- und Klauenseuche neuerdings in mehreren Ortschaften Ost preußens aufgetreten ist. Nachdem eine Anzahl Gewerbetreibender die Er richtung einer Tischler-, Glaser- und Böttcher- (Zwangs-) Inn ng mit dem Sitze in Lauenstein für die Amts gerichtsbezirke Altenberg und Lauenstein ausschließlich der Orte Berthelsdorf, Börnersdorf, Breitenau, Döbra, Hennersbach und Waltersdorf, sowie für die zum Amts gerichtsbezirk Dippoldiswalde gehörigen Orte Cunnersdorf, Hausdorf, Johnsbach und Luchau beantragt hat, ist Herr Regierungsrat 0r. Simon bei der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde für die Absetzung des Verfahrens nach 8 100a der Reichsgewerbeordnung zum Kommissar er nannt worden. 1062 IV Dresden, am 24. Mai 1910. 3688 Königliche Kreishnuptmannschaft^ Schlacht- und Viehhofe zu Chemnitz wurde heute die Maul- und Klauenseuche unter Schweinen festgestellt Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Ministerium» der Finanzen. Dem Rechnungsinspektor beim Finanzministerium Lorenz ist der AmtSname Oberrechnungsinspektor verliehen worden. Bei der Land-, Landeskultur- u. AlterSrentenbank- Berwaltung ist anyestellt worden: Mehner, seither Feld- wedel der Halbinvalldenabteilung de» XII. Armeekorps, als Expedient. Bei der Post-Verwaltung ist ernannt worden: Seidel, seither Postsekretär, als Ober-Postsekretär. Zeitungsschau. Zum Scheitern der preußischen Wahlrechts- Vorlage schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung": Die Wahlrechtsvorlage ist gescheitert. Die gestrigen Ver handlungen des preußischen Abgeordnetenhauses haben eine Mehr heit für eine auf. den Herrenhausbeschlüssen basierte Lösung nicht ergeben. Es ist im Interesse des Landes tief zu bedauern, daß kein positives Resultat erzielt worden ist. Es wird der Regierung nicht zum Vorwurf gemacht werden können, daß sie das Interesse des Landes an einem positiven Ergebnis im Laufe der Verhandlungen nicht genügend berück sichtigt hat. Ebensowenig wie die Staatsregierung von den Parteien eine unbeschränkte Nachgiebigkeit verlangt hat und ver langen kann, konnten die Parteien von der Staatsregierung fordern, daß sie im Hinblick auf dies Interesse des Landes von der Basis der Herrenhausbeschlüsse, für die sie sich mit ihrer Autorität eingesetzt hatte, wieder abweichen sollte. Nachdem da- Abgeordnetenhaus die Regierungsvorlage um gestülpt, an die Stelle der öffentlichen Wahl die geheime, an Stelle der direkten die indirekte Wahl gesetzt hat, hat die Regierung trotz schwerer Bedenken die Verknüpfung der indirekten und geheimen Wahl als eine annehmbare Basis erklärt, nach dem die Regierungsvorlage durch die Beschlüsse des Ab ¬ geordnetenhauses aussichtslos geworden war. Der Minister präsident hat in seiner damaligen Erklärung in der dritten Lesung de» Abgeordnetenhauses keinen Zwe fel darüber gelassen, daß, wenn auch die Basis der geheimen und indirekten Wahl möglich sei, die Regierung sich im übrigen doch nicht an die damaligen Beschlüsse des Abgeordnetenhauses in allen Einzel heiten binden könne. Daß dabei in erster Linie die Regelung der Kulturträger, und DrittelungSfrage gemeint sein mußte, war nach den eingehenden Verhandlungen gerade Über diese Punkte klar. Diese Punkte wurden vom Herrenhause in einer für die Regierung annehmbaren Weise geregelt. Wenn nun, nachdem die Staatsregierung den Parteien so weit entgegengekommen war, die Parteien auf frühere der Regierung unannehmbare An- träge zurückgriffen, so wird niemand der StaatSregierung den Borwurf machen können, da- Scheitern der Vorlage verursacht zu haben. Bon demokratischer Seite, auf der man die Wahlresorm weniger al- Aufgabe positiver Arbeit, denn als Stoff zu agitatorischem Treiben auffaßt, wird behauptet, die Regierung hätte au- Rücksicht auf ihre Autorität zu einer gegen die konservative Partei gerichteten Auflösung des Abgeordnetenhauses schreiten müssen. Eigentümlicherweise gehen diese Ratschlage von einer Seite aus, die ihrerseits nicht einmal prinzipiell bereit ist, mit der Regierung auf einer für diese annehmbaren Basis zusammenzuarbeiten, und auch die Regierungsvorlage nicht nur in Einzelheiten, sondern im ganzen al» undiskutabel verworfen und mit erbaulichen Kraftausdrücken belegt hat. Diese Ratschläge bezwecken also anderes, als einen Weg zu positiver Lösung zu bezeichnen — eS sei denn, daß man von der Regie rung erwarte, sie akzeptiere nun die von ihr zurückgewiesene demokratische Lösung. Es ist eine seltsame Logik, sich bei der Forderung einer solchen prinzipiellen Unterwerfung auf die Pflicht der Regierung zu berufen, ihre Autorität, der die kon servative Parte« durch die Nichtannahme der Herrenhausbeschlüsse einen Stoß versetzt habe, zu wahren. Es handelt sich bei der Reform des preußischen Wahlrechte» um eine einschneidende Änderung der preußischen Verfassung und um eine Materie, in der nicht nur die Anschauungen, sondern auch die Interessen der Parteien weit au-einandergehen. Solch« Fragen, um die in den meisten Ländern lange gekämpft wurde, pflegen nicht auf den ersten Anhieb gelöst zu werden. Die fach- liche Haltbarkeit der Lösung ist für die Regierung und da» Laird wichtiger als ihre Schnelligkeit. Deutsches Reich. Di- »-finden Se, MaiefiLt deß K»iser». Neue- Paljai» b. Potsdam, 29. Mai. Se.Majestät der Kaiser leidet, wie bereit» bekannt gegeben, an einem Furunkel in der Gegend de- rechte« Handgelenks. Leb hafte Entzündung machte Cie Eröffnung erforderlich, die Sonnabend, den 28. ö. M von Geh. Rat Prof. Biet ausgeführt wurde. Der Verlauf ist bisher normal. Der Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen als Vertreter des Kaisers. Da Se. Majestät der Kaiser Sich auf ärztlichen Rat für einige Tage Schonung Seiner Hand auferlege» muß, hat Er Se. Kaiser!, und König!. Hoheit den Kron prinzen für die Dauer Seiner Behinderung beauftragt, diejenigen Schriftstücke unterschriftlich zu vollziehen, di» Er ihm zu diesem Zwecke zugehen lassen wird. Ji» „Deutschen Reichsanzeiger und König!. Preußischen Staat»» anzeiger" werden darüber folgende Erlasse veröffentlicht» „Da Ich auf ärztlichen Rat Mir für einige Tage SchonuM Meiner Hand auferlegen muß, will Ich Ew. Kaiserliche und Königliche Hoheit und Liebden für die Dauer Meiner Behinderung beauftragen, an Meiner Statt diejenigen Schriftstücke unterschrift lich zu vollziehen, welche Ich Ew. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit und Liebden zu diesem Zwecke zugehen lassen werde." Neue- Palais, den 27. Mai 1910. Wilhelm, I. lt. Gegengezeichnet von v. Bethmann Hollweg und den übrige« Mitgliedern des preußischen StaatSministeriumS. Der Erlaß an den Reichskanzler lautet: „In der Anlage lasse Ich Ihnen einen an Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen de- Deutschen Reiche» und Kronprinzen von Preußen gerichteten Erlaß mit der Weisung zugehen, ihn nebst Meinem gegenwärtigen Erlasse durch da» „Reichsgesetzblatt" zur öffentlichen Kenntnis zu bringen." Wilhelm, I. k. v. Bethmann Hollweg, r Vom Bundesrat. In der am 27. Mai unter dem Vorsitz des Staats ministers, Staatssekretärs des Innern Delbrück ab gehaltenen Plenarsitzung des Bundesrat- wurde dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Aufstands ausgaben für Südwestafrika, in der vom Reichstag beschlossenen Fassung die Zustimmung erteilt. Annahme fanden die Vorlage, betreffend die Prüfung der Zoll- und Salzsteuerverwaltungskostenliquidationen für die Rechnungsjahre 1903 bis 1907, die Vorlage, betreffend die Geschäftsbedingungen der Börse in Berlin für den Zeithandel in Roggenmehl, und der Entwurf von Be stimmungen, betreffend die Beschäftigung von Arbeiterinnen in Meiereien rc. Die Vorlage, betreffend den Entwurf von Ausführungsbekimmungen zum Reichsschuldbuch gesetze, wurde genehmigt. Demnächst wurde über die Besetzung von Stellen beim Reichsgericht und beim Reichsversicherungsamt, über die Festsetzung des Ruhe- geha.ts von Reichsbeamten und über verschiedene Ein gaben Beschluß gefaßt. Der italienisch- Minister des Auswärtigen in Berlin. Berlin, 29. Mai. Um ZH1 Uhr trafen im Reuen Palais der italienische Minister des Auswärtigen Marquis di San Giuliano und sein Kabinettschef Conte Sforza ein. Beide Herren wurden von Sr. Majestät dem
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