Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 19.02.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193802198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-02
- Tag1938-02-19
- Monat1938-02
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.02.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
18. Februar s 46. Jahrgang Gonnabend/Gonntag, 1S./2V. Februar 1S3S Ur. 42a Sie Welt in Erwartung der Mrerrede Vor -er Reichstagssihung Von Sonntag zu Sonntag Was im Ausland geschah — Sin Querschnitt durch die Weltpolittk der Wocke Budenko einwandfrei legitimiert Originalpaplere vorgelegt — Nicht der geringste Zweifel mehr möglich vnlsl .rn.Kuk krä.n" eno Itctte Veln 10eMnerstr.4S ist jenseits des Glaubensartikel, deutschen Vvlks- HonrckünkSj I^no« k!>ki e r der Xoknokmon ck«. b^oko- rturck »atnv tlonon unet nck l-ivmor, 6»»ck»kvn MN MI. Mk UNK KkN Ueberall herrscht regst« diplomatische Tätig keit, vor allem -wischen London und Paris reißen die politischen telefonischen Gespräche nicht ab. Chamberlain, der britische Premierminister, seht sein« Bemühungen, mit Italien zu einem Aus gleich zu kommen, sort und empfing gestern in Gegenwart seines Außenministers «den den ita lienischen Botschafter Graf Grandi. Chamber lains Ziel ist et« möglichst rascher Abschluß einer itallentsch.englischen Vereinbarung über die all gemein« Mittelmeerpolitik. Für heut« nachmittag ist ein« außerordentliche Sitzung des englischen Kabinetts «inberusen worden. Sine solche KabinettSsttzung an einem Sonnabend ist für englische Verhältnisse etwas ganz Außergewöhnliches. Die letzte Sonnabend, sitzung fand während der AbdankungSkrise am ». Dezember 1VZ6 statt. Sine weitere KabinettS- fitzung ist für Sonntagabend oder Montag vorgesehen. )Sl-g5 rrtilm, Nicht nur das deutsche Volk, di« ganz« Welt wtvartet mit allergrößter Spannung di« morgige glhung des Deutschen Reichstags und di« Rede, di, der Führer und Reichskanzler in dieser Sitzung halten wird. Ueberall find auch im Au». l«nd» umfassend« technifch« Vorbereitungen ge- troffen worden, um «in einwandfreies Mithören ftr Fllhrerred« möglich zu machen. < Die wachsend« Verwirrung in der Welt, da» Entsetze« aller Staaten über dl« Mordpraktiken »er GPU., die in der letzten Zeit enthüllt wurden, die Weltkomödie ring» um den Fall Budenko, dl« dentale Kampfansage Stalin» an all« nicht- kemmuntsttschen Staaten der Srde und schließlich die Hetzkampagne instinktloser westeuropäischer zettungen gegen di« friedlichen Vereinbarungen zwischen den Deutsche» im Reich und in Sester- «ich schaffen den Hintergrund z« dieser -roßen Red«. Volke zwei in Wien „Antinazis", wie man regieren. Wenn aber ein Mann wie Innenminister wird, bann tun gewisse land und Frankreich so, als sei ein Weltorbnung zusammengebrochcn. SS ist bezeichnend fiir den ganzen UuabhäugigkeitS- schwindel, daß Interessierte Kreise in England bereits die Frage aufgeworfen haben, ob Oesterreich nicht durch die verschiedenen Genfer Anleihen zur Ein haltung einer bestimmten, England und Frankreich ge nehmen Politik verpflichtet sei. Hier enthüllt sich fiir einen Augenblick das wahre Gesicht der Herren und der Mächte, die ihre Herrschaft in Neue Enthüllungen Budenlos über den GPLt.-Terror — Staatssekretär Reinhardt über die Erweiterung der Kinderbeihilfen I«»ßo»«o klsMsiem Postanschrift: Vred-en-A.1. Postfach * Feninst: Orttvettehr Sammelnnmmer 24601, Fernverkehr 27981-27983 « Lelear.: neueste Dresden - Verliner Schrifileltung: Lettin N. 35, Mottastr.la; Fernruf: 219361-219366 putsch«»: vreSdon Also - Nichtverlangt« Einsendungen ohne Rückporto w«rd«n v«d«r zurückgesanbl noch aufbewahrt. - Zm Fall« HSHerer Gewalt »der ÄetrtebSstSrung haben unsre Lezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung ober Erstattung de« entsprechenden Entgelt« Allerlei „llnabhängigkeits^-Erinnerungen WaS heißt Oesterreichs Unabhängigkeit? Man soll sich in Westeuropa nicht lächerlich machen. In den Tagen der Völkerbundskontrolle legte man wenig Wert auf diese Unabhängigkeit und noch weniger, als man Oesterreich mit vorgehaltencr Pistole zwang, im Jahre lvlkt den Frieden von St. Germain zu unter zeichnen und unter dem Druck des Westens aus die bereits beschlossene Vereinigung mit Deutschland zu verzichten. Damals als die „großen Vier" in Ver tretung der vereinigten Weltmächte Oesterreich die Daumenschrauben ansetzten, war keinerlei Rede vom „beklagenswerten kleinen Oesterreich". Unabhängig, kett ist für den Westen nur dann vorhanden, wenn sich an-drückt, Teyß-Ingnart Leute in Eng- Stück sittlicher X Rom, 1». Februar. tDurch Funkspruch) Nach den mehrsachen Versuchen der SowsetS, durch SPU.-Agenten ,« Budenko zu gelangen «nd ihn mög lichst durch «inen Revolverschuß stumm zu machen, hat vadenko bekanntlich sein Hotel verlassen «nd sich eine «tue, unbekannt« Unterkunft gesucht. Er hat sich jedoch der Oessentlichkeit siir bestimmte Tagesstunden auch weiterhin zur Verfügung gestellt. Budenko hat sich inzwischen durch eine Reih« von, einwandsrcien Dokumenten noch einmal über seine Perlon auSgewiesen, so daß auch nicht mehr der »erlügst- Zweifel an der Richtigkeit seiner Angaben »»glich ist. Er hat auch seine Originalpapiere vor legen können. Weiterhin hat aber Budenko, «le jetzt verlautet, riue Reihe vo« für die Sowjets außerordentlich be. listenden Dokumente« bei seiner Flucht aus der Sowjetgesandtschast irr Bukarest mitgenommen und sie bei einem Notar mit der Weisung hinterlegt, sie I, dem Fall« der Oessentlichkeit zu übergebe«, daß lh« irgend etwas znftoße» sollte. De« Name« des Notars hält Budenko geheim, um Zugrisse der GPU. eis daS Material unmöglich zu mache». Budenko wird am heutigen Sonnabend, ro.»0 Uhr, im italienischen Rundsrmk über seine drama tische Flucht von Bnkarest nach Rom bertchten. Ein Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüro" hatte In Rom Gelegenheit, sich mit Budenko über versa,icdene Kragen der Sowletpolittk zu unterhalten. Auf die krage nach den Grundsätzen, nach denen das Außen kommissariat in Moskau hauptsächlich arbeit«, erklärte Budenko, die Grundsätze und die Methoden beS Außrn- komissariatS hätten in den letzten zwei Jahren große Beränderungen rrsahren. Ein grober Txil der Be amten des Außenkommissariats wie äuch der einzelnen kowjetmtssionen im Ausland sei mit Aufgaben betraut, die keine unmittelbare Beziehung zur Diplomatie als solcher hätten. Bet der bereits 1S36, besonders aber M7 erfolgten „Aktivierung" dieser Tätigkeit sei es heute sehr schwer, zwischen der diplomatischen Arbeit SowietrußlanbS und jener der andern Kommissariate, die sich mit dem Ausland befaßten, noch zu unter scheiden. Budenko sagte wörtlich: Tonangebend sind heute die Methode» der GPU, deren Mitglieder nicht nur zahlenmäßig in den Sowjet missionen stark vertreten sind, sondern deren entscheiden der Einfluß auch sonst in der Somjetpolttik überhand genommen hat. Diese Methoden sind immer gefährlich, und zwar nicht nur sttr die Länder, in denen Sowjet- nüssionen beglaubigt sind, sondern auch für die ein zelnen Mitglieder der Sowjetmilstonen im Ausland, die andauernd unter -em zermürbenden Verdacht sieben, dem Sowjetregime nicht „treu" zu sein. Unter dielen Umständen kann man also nur.von einer Schein- demokratte SowjrtrußlandS sprechen da die GP1L heute in allen Dinge« entscheidend Mitsprtchj und mitwirkt. Man braucht badet nur an die Sowletpolittk in Spa- , dien zu denk,». Die -aa-e Welt weiß -«rau, baß hie, nach den Methoden der GPU. und der Komintern eine ossene militärische Intervention SowjctrnßlandS in die spanischen Angelegenheiten vorltegt, die nichts mit dem Freiwilligensystem zu tun hat. Wenn diese sowjetrusstsche JnterventionSpoUttk seit dem Fass von Bilbao aus wachsende Schwierigkeiten stößt, so besteht, doch kein Zweifel, daß die Politik Moskaus in der spanischen Frage unverändert gleich geblieben ist und unverändert weiter geht." lieber di« Stellung Litwinows erklärte Budenko, Litwinows Stellung sei in der letz ten Zeit wieder etwas stärker geworden. Er könne jedoch nicht mehr als einer der tatsächlichen Letter der Außenpolitik SowjetrnßlandS angcsprochen werben. Er diene vielmehr mit Rücksicht aus seinen tnternattonalen, hauptsächlich in Genf gewonnenen Namen mehr als »symbolische Figur". Wenn Litwi now heute immer noch auf seinem Posten bleibe, so nur deswegen, weil seine Ausschiffung auch das letzte Ansehen der sowjeirussischen Außenpolitik vernichten würde, und weil er durch keine andre international bekannte Persönlichkeit ersetzt werden könne. Doch spiele er keine Rolle mehr in der sowjetrussi- schen Außenpolitik, die ganz und gar vom Kreml und von Stalin persönlich geleitet werde. (Siehe auch die Meldungen aus Seite 2) verstehen will. Tenn die Engländer sollten, im Gegensatz zu den Franzosen, siir den germanischen VolkStumSgcdanken mehr Verständnis ausbringcn, als sie eS in diesem Augenblick, soweit Deutschland in Frag« kommt, tun. Daö britische Weltreich wird schließlich neben der Krone lediglich durch daS gemein same VolkStnm zusammcngchallcn. Tie historischen Erinnerungen dieses VolkStumS in den Dominions sind sogar noch wesentlich jüngerer Art als die zwei tausendjährige gemeinsame Geschichte, die daS deutsche Volk diesseits und jenseits der öster reichischen Grenze zusammcnbindet. Was würde England aber dazu sagen, wenn wir in Deutschland die staatliche Unabhängigkeit und Souve ränität, aus die man in den Dominions so eifersüchtig bedacht ist, gegen den britischen RcichSgcdankcn anS- spielten, und diese Unabhängigkeit nur in den For men des Gegensatzes zwischen Sndney, Toronto oder Kapstadt und der englischen Hauptstadt sehen wollten? Blutist dicker als Wasser, sagt der Engländer, wenn er besorgt ans sein über alle Weltmeere verstreutes VolkStum blickt. Blut ist auch dicker als all dir Tinte, die verschrieben wurde, um aus dem einen deutschen Völker zu machen: Englands Mission in der Welt Kanals ein selbstverständlicher Deutschlands Mission innerhalb des tumS aber wird an der Themse immer noch als ein anmaßender „imperialistischer" oder „pangermanischer" Anspruch oder wie die sonstigen Schlagworte alte heißen mögen ausgcsaßt. So macht man also ans den Abmachungen ans dem Obcrsalzberg und dem gemein samen Wunsch beider Staaten, in Frieden und Freund- schäft miteinander z» leben, alle Verstimmungen der früheren Zett zu überwinden und die bösen Wunden -er letzten Jahre zu schließen, die Errichtung einer „Kon- trolle" des Reiches über „daS arme, kleine, bemit leidenswerte Oesterreich". Die Tränen, die einige englische Blätter in den letzten Tagen über Oesterreich vergossen haben, wirken einfach komisch: denn Ne gelten lediglich dem Verlust einer englischen Macht position. ^Legale Betätigung" Die Stellung -er österreichischen Nationalsozialisten X Berlin, 10. Februar Ans Grund -er am 1k. Februar i» Berchteögade« zwischen de« Führer und Reichskanzler «nd dem Bundeskanzler Dr. Schuschnigg getroffenen Abreden wird «»«mehr der österreichische Nationalsozialist di« Möglichkeit legaler Betätigung im Rahme« der Vaterländische« Front und aller übrigen öster reichischen Einrichtungen haben. Dies« Betätigung kann jedoch nur ans dem Boden der Verfassung, die politische Parteien «ach wie vor auSschlteßt, in Gleich stellung mit den ander« Gruppe» «rsolgen. Vom Reiche aus werde« in Durchführung des bestehend«« Verbots Maßnahme« getrosfe«, die ein« Einmischung von Parteistelle« in inuerösterreichische Verhältnisse anSschlirße», um auch hierdurch zu der befriedigende« Entwicklung beizutrage«. ivptrollsn, MN »M «Ullrli ru üttled „ar tttttilletiök ssöntttl mmuna viel« Sen In Soler» Wew-Iude. men Sie - Sie werde» »>» Si»mmg->»i wieder- men. >/,, S-iioppe» kMUl-.33,-.44, .50 imgona -.qo, -.so Steuer unv vedienung Inet die 20 Ottr. frettig Sonnedenv di» 2l vdr. 5onnleg»qe»<ttlo»»en ?emt>ienverkedk Heim Die -eutsch-österreichische Verlautbarung atmet -en Geist der zwischen dem Führer und dem öster reichischen Bundeskanzler auf dem Obersalzberg fest gelegten Grundsätze für da» künftige Verhältnis des Reiches zu Oesterreich. Die Gleichstellung der österreichischen Nationalsozialisten mit den andern politischen Gruppen im Rahmen der österreichischen Verfassung ist ein weiterer Schritt au dem Wege der Befriedung und Entspannung. Die getrosfene Beretnbarung dokumentiert von neuem den Willen, die durch die Umbildung des Wiener Kabinett« und durch den Erlaß der Amnestie «ingelettete Ent- Wicklung entschloss«« rvettersusitHren. V Nomon von 20V m ovr lnctien i klcddvi^ k»n kolrsy as InäircK, i» käokaron iWM In »I(j IlmtsII vknlsrs rtsn! AntLiaLNvrckil». Trunbpr.lS: dl» Ispaltig« wm-Zeile im An- - — zelg.nt.il 14 Rpf.,Siellengesuche und privat. Jamülenanzelgrn ü Rpf., dl» 7S ww breite wm-Zell« ImTeztt«il 1,10 NM. Nachlaß nach Malstaffel l oder Mengenstaffei v. Lriefgebühr für Ziffer- onzelgen Z0 Rps. autschl. Porto. Zur Zett lst Anzelgenprelsllste Nr. 8 gültig. Europa erwache! „Und der König absolut, wenn unfern Willen tut", hieß «in altes Wort Feudalherren in der Zeit der absoluten Monarchie. Der König sollte getrost grundsätzlich alle Rechte und alle Gewalt im Staate haben — vorausgesetzt, daß er eine Politik verfolgte, die sich mit den Anschauungen der herrschenden Fcudalschicht deckte. Kam die Poli tik des Monarchen in Konflikt mit diesen Anschauungen oder gar mit de» materiellen Interessen dieser Schicht, so mußte schon eine ganz große Persönlich- keit ans dem Thron sitzen, wie etwa der Große Kur fürst oder Friedrich II., um sich gegen die eigen süchtigen Sondertntercssen bnrchzusetzen. Wenn man gewisse westeuropäische ZettungS- stimmen zu den letzten Abmachungen aus dem Ober- salzbcrg zwilchen dem Führer und dem österreichischen Bundeskanzler Schuschnigg liest, kommt man in Ver suchung, dieses alte Wort modern abzuwandeln: „U nd Oe st erreich absolut, wenn «S unser« Willen tut." Oesterreich soll, so sagt man tm Westen, „unabhängig" sein. Oesterreich muß „unab- hängig" sein: davon hängt der Friede in Europa ab — vorausgesetzt selbstverständlich, daß es diese unabhängige Politik aus die Richtlinien und An schauungen abstimmt, die in Paris ober London vor herrschen. Tut eö dies nicht, folgt eS eigenen Ent schlüssen ohne Rücksicht aus die Wünsche dcS Westens, so ist eS nach westeuropäischer Anschauung nicht mehr unabhängig. Infolgedessen verkündete eine große eng lische Zeitung an der Spitze ihrer Morgenausgabe nach der Umbildung dcS Wiener Kabinetts der staunenden Welt: „Oesterreich hat seine Unabhängig keit geopfert", „Oer österreichische Mensch" Man hat sich in dem unglückseligen ersten Jahr zehnt nach den Friedcnsdiktatc» vom Sommer lvlv in weitesten Kreisen des deutschen Volkes niemals völlig klar gemacht, welch ungeheuerlich anmaßende und provozierende Einmischung in die inneren Verhält nisse eines Volkes eS bedeutete, wenn die sogenannten „Sicgerstaaten" sich zu Richtern darüber auswarsen, wie daS Verhältnis zwischen den Deutschen im Reich und den Deutschen in Oesterreich sein sollte. Die Unabhängigkeit, die man für Oesterreich proklamierte, war von ganz besonderer Art: nämlich eine Unab hängigkeit, die gleichbedeutend war mit einer mehr oder weniger scharf her vortreten den, aber stets vorhandenen Gegnerschaft zum Reich. DaS deutsche Volks tum sollte für Zeit und Ewigkeit in zwei verschiedene Gruppen geteilt werden, von denen die eine, klein und zahlenmäßig schwach, schließlich den Weg gehen sollte, den so manche andre einst deutsche Volksgruppe in früheren Jahrhunderten gegangen war. Die Zett sollte thr trennendes Werk verrichten, und von Jahr- zehnt zu Jahrzehnt sollte dte Kluft zwischen den Deut- schen tm Reich und den Deutschen in Oesterreich größer und größer werden. Nur zu diesem Zwecke wurde der sogenannte „österreichische Mensch" — eine Wiener Lite- ratenerstndung — plötzlich in London und Paris große Mode. Und auch sonst ernst zu nehmende Blätter de» Westens ergingen sich in langen Betrachtungen dar über, warum die deutsche Welt bei Salzburg, Kufstein und Mittenwald plötzlich „ganz anders" werde, und warum jenseits der bayrischen Grenze eine „neue Atmosphäre", ein „neues Lebensklima" beginne, das eine ganz besondere Abart der deutschen Spezies her- vorgebracht habe, die nie und nimmer verwechselt werden könne mit den Deutschen des Reiches. Dies« völlig erkünstelten Konstruktionen zerbrachen überall da, wo sie auf dir Wirklichkeit angewandt wur den. Durch keine Ltteratenfixigkeit ließ sich nun ein mal die Tatsache aus der Welt schaffen, baß der Tiroler Bauer nicht weniger deutsch ist al» der Ober bayer, und daß der Steiermärker ebenso wie der Franke nnd der Alemanne zur großen deutschen BolkS- gemetnschast gehören. Blut ist dicker al-Linie Bet der Lektüre der westeuropäischen Pressestimmen zu den Abmachungen auf dem Obersalzberg sieht man wieder einmal die fast groteske Hilflosigkeit, mit der man in Westeuropa dem BolkStumSgedanken gegenübersteht, den man, völlig besangen von rein staatlichem Denken, einfach nicht verstehen kann ober — da» gilt vor allen Dingen sür die Engländer — au» gewissen machtpyliilfchen Erwägungen Heran» picht Am Montag srüh erscheint eine Sondernummer der DAN. mit der Bede -es Führers, -em Bericht über -ie Beich-tagssthung un- -en neuesten Tages- un- Sportereignifien vom Sonntag. Diese Sondernummer wir- am Montag früh asten Lesern durch -ie Trägerinnen zugeflellt Ml- ist auch bei asten Zeitung-Händlern zu ha-»«, Dresdner Reiche Nachrichten SÄELL-iLLL mtt Sandel«. UN» Zndnstrle.Zelinng shlm» ZSNps. Zustellung«-.-.) Kwuzbandstud.: Mir dl« Doch« 1»0 RM. , ckin-einummer und -uevsrts LORpf Schriftlellvng. Verlag und SauptgeschMfielle: SreSden-SU Zerdlnan-flraße 4
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite