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Dresdner Nachrichten : 06.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-06
- Monat1880-04
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- Dresdner Nachrichten : 06.04.1880
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til1880. rLout»s — eion l> L. ^prU ei. boglnuva ülvvutor« rreüt«- Omtiv lür (ItUi . 8onuuor- > I ^llalbjabr. Ir 1>or LlutrUt »»zn m ckio '^"oiavisr. Oiassou odulc, Kanu — U»»,nvn, 1«n»vtUu«1v »n «II« t) »» «,»n <N>« r- <1. »I» «It« nnisiinillüolio I««»«Iitt c»lor I»» >»»««>»» oütnngon viu- > an-!, Oaniou «>»N»t«I»re, i«»»I' ti Iirv lscvcrtiio ülit- ^ KL§6. uUuiv «kor pfeylc» »lsahl guter litcr srr Irum«. »08 i >» orte Ä <>. w<>. II". r.. welche i,l', » zu dckom» cnd tierab- vcrkauie. Uablisjement, 21. neu f.Ttim- raturcn bitte an u»vtu» « KS« rbcitspscrd, :<> Em. hoch, »braun, aber ckantt. Abc. t.. Drcöte». che Lenkung, ) Pt., ll St. Waarc, em- icli, AntonS- auSwärlS 'sprciö. «r O >I»n >k»ch»ß, vcr- 'vreiS II. ßcißncrstr. 6. eschäft lochenhantcl, henk, ist ver- iür U>i> Li. ff ruße 8. »»re rNVitU» ilt billig zu : Nr. 28, im ürLtion ulen Palm- lktengeschäit. cdvll- cuch wieder- incr außcr- it besonders ». bei straße 25, utznerstr. 10. te, sowie >»o n Sorten ö ^ager. wg.Nach- rlge EIn- lgv. 1§ M n. gebr., zu iilaiwS von rleihe» von icite (Stage. »aetmann. reSden. Dresden. 17» Oke. »t»t«l.» >0 VI,k. >»tl»D, 38000 »tch« «eedmdNch. «N«,L yranNur,vl.-«u». W»A« ln verltn. Leipjta, Wien. La»du». slr-nNun-.M , M»n- chu.—Lai»d«»T». iu^ranklult «. M. — vuirau, d „Auvall»««- U«Nt". — N»r»°, I»n,le, v»IU«r ck V«. in Pan». Tageblatt für Politik, Iliiterimltmig,Geschäftsverkehr. Sörsenbericht,Frei»dknIi>te. klnieenl, »erd«, Mneiende«!« i» vw ilbd». b Ukir anacnommcn. Sonnte,« dt» Mtua,» trUde. s« NeuIIadt nur on wrltirnioern: er. «Uoilcr,ade Nr.Lbie 2!ach>u. <UI>r. - Di» Aaum eincr rin!»'aIU,rn PcUlicUeI«dilljPti>r. ciina'ialt dte Zetleuu V>»l. Ltne a»or»i»te Illr do» ndch»- »t>,>,e Urscheinen der Jnsnat« wtrd nicht gegeben. Lukwlirii«e «nnoncen-vulteiige von un» undetannlenTiirmin und Perionen «nseriren Wik nur gegen tvr<tn»m>ra»d«-AaI,l»ng durch L>rie>morleu oder Pollciuiiodlun!'. Acht Sildl» koilen lü Pige. Ln- terole tllr dte Montogd - Nummer «der vucheinem geliiügedtc 'i'eut- t«Ue uu Pige. LoxxelLLo., »»iiltSkvsvIliktt» f v t / ( L'.liloüii-LtrLSso lO, Leks der 8por6i z-Ud>>c,. .In- iinil Verkant aller Ltaata- >iapiere, psanildrlssv, Hatian ste. .(ud/aiiliii,^ aller Coupons. Ln- evt^ultlictte Lontrale elw- Verloo- sun» aller VVertlinapisis. -Vlies aueu aut I» iellieltel» tVeao. Vomlollstvtlv slir VsenLvl. LM" lVt»et,t-t«Ietr»'»»inln. <Nv ^enoon, 5. April. In Mibclesex wurden die beiden ehe-! i maligen .((onservativen wiedergewahit. Der liberale Herbert Gladstone unterlag. Die konservative Majorität betrug ^oool Stimmen. Iki»»t>«tlii-t»«-! Xltt»»»«- venlen sj' !>c„, niir aut rortoIIIioim>i»e!o.Vr1. r. itM'eterli^!, «lass uielil nur clas ! l iitaiel/eu ^i'ii/.lioir Keitiuur/Ios, ! so»,lern liiere von inir p'eserli^'lei, j t'leevu iii geeler »er.jebuii^ eile uatilrlielreu /üliue er-iel/.ei,. /uiiiiei- >i > VuerkeununLii' iielireitien lieLeu /ur t-urelu-iebt. aus. LIiLrles Luc^, prnit. Lultrikliktdillei'. Neltdatinstrasse.12. >. Lt. Rr.97. 25.^al,ri,.18M l.WItterungsauSsichtcn: Fortdauernd veränderlich, mild, zeitw. Niedcrschl., etwas windig. Politisches. Seit dein gestrigen Zuckerdütentage ist in den preußischen Volksschulen die neue Puttlamer'sche Orthographie eingcsührt. Der Berliner Magistrat hat glücklich den Beginn des neuen Schuljahres abgewartet, um eine nachträgliche Vorstellung gegen den Einbruch der großen Consusion an den UntcrrichtSniinistcr v. Puttkamer zu richten. Die Berechtigung einer derartigen Vorstellung wird man dem Berliner Magistrate, als dein Patrone eines so bedeutenden Schulwesens, ebenso wenig absprechcn können, wie die innere Güte seinen Gegengrunden. Die Mißstände, welche durch dte Ungleichheit der Schreibweisen der Behörden und Schulen, der Eltern und Kinder entstehen, jsind Jedermann geläufig; den Berliner Magistrat interessirt als Unterhalter so vieler öffentlicher Schulen außerdem die Unmöglichkeit, eine Unmasse kostspieliger Schulbücher, Atlanten, Lexika u. s. w. in der neuen Orthographie herzustellcn. Im Publikum spricht sich immer stärker die Abneigung gegen die burcaukratlsche Aufoktrcirung neuer Schreibweisen aus. Die Orthographie ist keine bloße Schuljungensrage, sie greift in alle Lebensbeziehungen ein. Der Umstand, daß kein Feldwebel, kein Steuermann, kein Telegraphist, kein Postsecretär sich der Puttkamer'schen Schulvorschriften bedienen darf, ohne Verweise und Strafen zu riskiren, ist nur der Anfang der unzähligen Verdrießlich-, Unannehinlich- und Schwierigkeiten, die sich im weiteren Verlaufe der Dinge gleichsam wucherisch entwickeln müssen. Die heillose Verwirrung hat bereits begonnen. Puttkamer hat sich mit seinem rücksichtslosen Vorgehen in eine Sackgasse verrannt; je eher er männlich entschlossen umkehrt, um so besser. Als Einleitung für die morgen beginnende Reichsrathssitzung hat der Bundesrach uns dte Quittungssteuer bescheert. Am Sonnabend warf das BundesrathSplenum die Anträge des Ausschusses um und beschloß, daß jede Quittung über einen Betrag von mehr als 20 Mark einen Stempel von 10 Pfennigen zu tragen habe. Die Abstufung des neuen Stempels in verschiedene Sätze je nach Höhe des zu quittirenden Betrages wurde abgelehnt, weil da leicht Stempelsteuer-Hinterziehungen eintrelen könnten. Wir hoffen, daß der Reichstag nicht so gefügig sein wird, wie der BundeSrath. Hier riß der preußische Druck Baiern und sogar Würtemberg mit um. die erst in den Ausschüssen sich gegen die neue Belastung erklärt hatten. Auch konservative Abgeordnete gewinnen der neuen Stempelsteuer keinen Geschmack ab; sie ist eine drückende Belastung de« Verkehrs, verleitet förmlich zu Hintergehungen (man braucht ja bloS eine Quittung über 20 Mark, in zwei über je 10 Mark zu zerlegen, um stcmpelsrei zu bleiben) und sic hat auch den Fehler, der unserer Einkommensteuer anklebt: es bedarf gar keines Gehirn schmalzes der Behörden, die Geld brauchen, um sie zu erhöhen. In der Theorie nimmt sich „die Beweglichkeit der Stcuerskala" ganz reizend aus! der Staat braucht so und so viel Millionen mehr — da schreibt die Regierungsweisheit auch gleich so und so viel Procente der Einkommensteuer mehr aus und die Sache ist abgcthan — mögen die Steuerzahler zusehcn, wie sie den Mehrbetrag ausbringen. Anders aber, wenn man erst neue Steuerquellen uussuchen muß. So ist Hundert gegen Eins zu wetten, daß es mit dem an sich geringen neuen Stempelstcuersatz »on 10 Pfennigen nicht sein Bewenden haben wird. Mit diesem ist nur das erste Wort gesprochen. Braucht das Reich — inan iveiß schon, wozu? — neue Gelder, so ist die Sache ungeheuer einfach: man erhöht den Steuersatz. Das ist ja das Verführerische aller Stempelsteuern, daß ihre Erhöhung so glatt und bequem für die Finanzminister ist. Darum sollte sich der Reichstag wohl besinnen, mit dem lO Psennig-Quitlunasstimvel A zu sagen; das B und C folgt dann sehr bald und wir besitzen an der Spree Finanzkünstler genug, die — gleichviel, in welcher Ortho graphie — dm Reichstag bis zum tz buchstabircn zu lassen, Mann'S genug sind. Bon dem Ausfälle der englischen Wahlen dürfte, außer den Kabinetten von Berlin und Wien, Niemand so überrascht worden sein, als die Königin von England selbst. Man muß nur wissen, was für England die Einsetzung eines neuen Ministeriums bedeutet. Die siegende Partei besetzt nicht nur mit ihren hervorragendsten Köpfm die Stellen der Minister, der Unterstaatssekretäre, der wich tigsten Botschafter und sonstiger höchster Staatswürdcnträger, z. B. den Posten eines VicekönigS von Indien, sondern sie umgiebt auch die Königin mit einem aus ihrer Partei genommenen neuen Hof staate. Sie nölhigt also die Monarchin, ihre hauptsächlichsten Kammerherren und Ehrendamen zu entlassen und neue Lords und Ladies in ihre allernächste Umgebung und zu den allerintinisten persönlichen Diensten zu „wählen", wenn man das noch „wählen" nennen darf. Hätte die Königin Victoria ahnen können, daß sie sich möglicherweise von ihrer licbgewordenen Umgebung binnen Kurzem trennen würde, so hätte sie zu einem so wichtigen Zeitpunkte, wie die Wahlperiode war, nicht den Boden Albions verlassen, hätte nicht der Eonfirmation ihrer beiden Enkelinnen am Hofe zu Darmstadt bei zewohnt, hätte jetzt keinen längeren Frühjahrsaufenthalt in Baden- Baden genommen. Die Königin Victoria steht mit ihren persön lichen Neigungen mehr auf Seite der jetzt gestürzten Tories; spccicll dem Lord Bcaconsfield verbindet sie ein DankbarkcitSgefühl, weil dieser ihr den Titel und Rang eincr „Kaiserin" (von Indien) ver schaffte. Nicht minder lebhaft ist ihr das Oberhaupt der Whigs, Hnr Gladstone, verhaßt, nicht bloS wegen dessen taktlosen Aeußer- unaen gegen den Kaiser von Oesterreich, sondern auch von vor sechs Jahren her, als Gladstone das erste Mal Premier-Minister war, in seinem häufigen persönlichen Verkehr mit ihr aber durchaus leine Sympathien zu erwecken vermochte. Gladstone freilich scheint alle Welt durch ferne Entsagung überraschen zu wollen. Ihm, der seine Kollegen an geistiger Bedeutung und Energie um mehr als Hauptes länge überragt, gebührt die Premierschast im neuen Ministerium. Er war die Seele de« ganzen Wahlsturms, der das Tory Kabinet himvegsegen wird. Persönlicher, unerbittlicher Feind BeaconSsield'ö, in dem er vor Allem den „ehrgeizigen, eitlen Juden" haßt, hat er die von seinem Steckenpferde, dem Baumfällen, her geübte Axt so kräftig geschwungen, daß er die Bcaeonssicld'sche Eiche ganz allein fällte. Das Volk, Whigs wie Tories, betrachtet ihn einmüthig als den ebenbürtigen Widersacher Beaconssield's, was man schon daraus sieht, daß ausschließlich Beide während der Wahl in unzähligen Karrikaturcn und Spielzeugen aus Holz, Gummi und Teig an den Galgen gehängt wurden. Trotzdem scheint Gladstone nicht nur aus vie Premierschaft, sondern auch aus einen zweiten Pasten in der Negierung : das von ihm einst ruhmvoll ausgeführte Schatzkanzlcr- amt, verzichten zu wollen. Einstweilen hat Bcaconsfield nicht gerade viel Neigung, freiwil lig und noch vor dem Zusammentritt des Parlaments das Feld räumen zu wollen. Er will erst ein Tadelsvotum des Unterhauses abwartcn. Ja, von Berlin aus hat man ihm den Gedanken sousflirt, nach dem unausbleiblichen Tadclsvotum nicht etwa selbst zurückzrureten, son dern vielmehr das Unterhaus wieder auszulösen und sein Heil mit Neuwahlen zu versuchen. Ein gefährliches Spiel! So viele Ur sachen man über den Umschwung der englischen Wähler neuerdings aufzählt (die neueste ist der Terrorismus, den die mit Bcaconsfield verbündeten Bier- und Schnapswirthc zu Gunsten der Torie-Enn- didatcn ausgeübt haben und der viele Wähler aus Ekel vor diesem Treiben bestimmte, nun erst gerade für einen Whig zu stimmen) — zwei Hauptströmungen kann man nicht leugnen: die Engländer er kannten, daß die abenteuerliche Eolonialkriegspolink Beaconssield's dein Volke zu theuer zu stehen kommt und die Kriegslorbeeren in Asien und Afrika mit der wachsenden Mehrbesteuerung zu hoch be zahlt werden mußten. Zum Anderen sagt den Engländern der An schluß der Tories an die reaktionäre Politik im Herzen Europas nicht zu. Der Engländer bürgerlichen Standes suhlt sich zwar un gemein geehrt, wenn sich ein Peer zu seinem Umgänge herabläßt, aber für die Verkümmerung der Volksrechte, wie sie in den meisten Staaten des Eontinents im Schwünge ist, für den Ausbau oes Militarismus kann er sich nicht erwärmen. Von dem Moment an. da John Bull merkte: die Militärmächte in Berlin und Wien in- tcressirten sich für den Sieg der Tories, ivar die Wahlcampagne zu ihrem Ungun sie» entschieden. Selbst sie „Nat. Ztg." weist auf die auffällige Erscheinung hin, daß die Gönnerschaft „des leitenden deutschen Staatsmanns die Ncaction des ausländischen Volksgefühls gegen die imponirende Erscheinung, die man bewundert und fürchtet" hervorruft. Diese „eigenthümliche Tragik" bewirkte bereits den Sturz der Grafen Schuwaloff und Andrassy und des französischen Premier Waddington. Welche auswärtige Politik wird das Whig-Ministerium cin- schlagcn? Darauf hat denn Lord Hartington eine sehr offene und vertrauenswürdige Antwort erthcilt. Er iagte: „Wenn von'ter llveraicn Partei veraiisqesckt wirb. vaf> sie Svmpatliicn für tle ruisiiebc Regierung besitze, so muß ich dies austz Enlichicbcnste verneinen. Wenn man glaubt, tag eine liberale Regierung cprgeizige Pläne ober aggresive Tentcnzcn Ruhlantö gulbeitzen würbe, so muß i:b, bicb glkichiallo bestreite». PVir tatcln tic Regierung, nicht weil sie bcr russischen Aggres sion kntgegcngetrctcn ist, sondern weil wir ber Meinung sind, baß die von Ibr angewanbleii Miliel nicht tle richtigen waren und daö gerade Gegcnrdcii berbcigciübrt bade»." Das heißt männlich gesprochen. 'Wir sehen deshalb nicht ein, warum Deutschland sich ein Whig Eabinct als dem Verbündeten des Panslavismus, der Radikalen Frankreichs und der Jrridenta Jtalia vorzustellen hat, warum cs nicht mit ihm gute Beziehungen pflegen oder sich gar den Russen zu einem neu ausgcsirnißten Drc>- taiserbündiriß in die Arme werfen müßte. Oder sollte gar der frische freiheitliche Volközug, der aus dcir englischen Wahlen über den Aernreltänal herübergeht, an der Spree gewisse Athmungs- organe erkälten? Neneste Teltaramme »er..Dresdner Nacknickiten." Berlin, 5. April. Nach dem „Relchtzanzeigcr" ist daö Be finde» Sr. Majestät beS Kaisers in iortschreltcnbe Besserung be griffen, der Kaiser aber ncch gciwtbigt, bas Kimmcr zu Me». K onstantinopel, 5. April. Der neu ernannte Groß- scherii von Mekka, Abdul Mattcb Effciiti. ist nach Mekka abgcrelst. London, 5. April. DieTimes" criährt. Lord Nortb- brook sei nicht geneigt, den iffm unter einem liberalen Ministerium zugedachtcn Po»en teö Vicektnigö von Indien zu übernehmen. — Ein Telegramm der „Seilt) Ncwv" aus Kabul von gestern mel det. Mabomcd Jan sei lm Kampfe mit den Hasardö gefallen. vocalt« and SüÄststvcs. — Sc. Mai. der König empfing vorgestern Mittag 12 Uhr, naä'kem Höchstrerseibe die Rapports der böveren Hoiedargen u. s. w. entgcgcngenomme», den Gesandten an een Großberzogl. und Hcrzogl. Höicn, Herrn Geb. Ratb von Minckwltz unv den Gencraltlrcktor der sächs.Staatöciscnbabneii. Herrn v.Tschlrschkp und Bögeiidor!, letzteren anläßlich des Ihm verlicbene» Groß kreuzeö vom Albreebtoorden, in eincr längeren Audienz. Ebenw nahm Sc. Majestät auch gestern Vormiktag von ' , i upr an die Meldungen elulger Offiziere und nächstkcm tle Borträge der Herren StaatSmlnIstcr und der höbere» Hoschargcn re. entgegen. Heute Bormittag begebe» sich JA. MM. der König und bie Königin nach bcr Königl. Billa in <Lkrcblcn, wobin Höchstticjcldcn ihr Hostager von der Residenz aus verlegt haben. IJ. KK. HH. Prinz und die Prinzessin Georg wohnten am Sonntag Bonnittag von '/zltt Uhr a» nebst Höchstberen Kin dern dem Gottesdienste in der katholischen Hoikirebe bei. Se. Durchl. der regierende F ü r st R c u li t. L. nahm am Sonntag Nachmittag 5 Uhr. nachdem Höchstderselbe von Sr. Mas. dem Köniac i» eincr Audienz empfange» worden war. an bcr im Königl. Rcsircnzschloffc stattgcstmdcnen jVamilientafcl Tbcll. — Die Beerdigung deö verewigten Bürgermeister Or. Hertel finket heute Nachmittag lNIbr vomTrauerbautt «A'al- purgiSstraßc Nr. I) nach dem rrinltalioflrchhok statt. Der Stadt-! ralv wird voüzävlig sich an der Zraucrlclcrllel kcll beih Iligcn. welche nicht nur durch die 7heilnahine der sämmtlichen städtischen Beamten, kontern auch dnr.i' die viele» anderen Leidtragenden sehr Imposant zu werden verspricht. Die städtischen Burcavr werden am heutigen Nachmittage geschlossen sein. Bei diesem > Dresden. Dienstag, <». April. llnlasse lei zugleich bcr -chrc>dieh!cr berichtigt, baü Ur. Hertel all) Lanctagsabgeordneler für Au«hebu»g der Wuchcrgeietze ge stimmt habe. "Vielmehr sah er sehr genau die gemeingefährlichen folgen bcr grclgcbuiig des Kapitals voraus und er war der Einz-gc, der ln der 2. Kammer gegen die Aufhebung dcr Wuchcr- gesctze sprach und mit dem Abg. Güitthcr-Saaihauien auch da gegen stimmte. - Im Aufträge seiner früheren Schüler und alö Zeichen ihrer Dankbarkeit und Verehrung wart am Sonntag Herrn Reg.- Rath Schneider. Proieffor am königl. Polptechnikum. durch die Herren Ingenieure Herrman». Püichci und Nietzsche! eine Ehrengabe, bestehend aus eincr GiaShüttcr Uhr mit Kette nebst Phvtographiealbuin, überreicht. - Plan schreibt von hier der „Bobemia": Durch die bei unS in Sachsen und in Ocsterre'ch ciirig bciriebciic Ltromeor- rection ist beiderseits inobelonbere erstaunlich viel tragfähigeö Land gewonnen, so im Königreich Sachsen allein ä25,2st2 Qmtr. Land, wovon das meille Wieicnland ober Wcibeiaiid ist. rclp. noch wird. Die Ausladeplätze bringen zum Tbeil guten Ertrag und die Korbweldencultur langt a», in stärkerem Maße auch der HauSintuiirie zu dienen, ja die Eorrection bat geradezu ln Sachsen diesen äußerst tankbaren, mit wenig Kosten verbun- tcnen Eulturzwcig neu belebt. Mit Recht wird jetzt in mehreren zu Weimar und Halle erschienenen Schritten daraus hlngewiesen, wie diese Euitur dort von bcdeuiendeiii voltswirtbschattltchcm Wcrlhe ist, wo die Näsle beö Bodens tcn svcidbau erschwert oder verbietet. Weidenplaniagen entwässern nicht nur nach unt nach de» Boden, sondern dienen auch zur nutzbarsten Bcrwenduug des ohne sie halb verlorenen Landes. Zugleich müssen aber die angrenzenden Gemeinten die Korbflechterei pflegen wie wir eS hier selbst in nächster Nähe Dreöteng zu sehen Gelegenheit haben. — Gestern Bormittag dal im Dachraum eincr Möbclband. lung an der Kreuzkirchc ein nicht unbebeutcnteo Schaden feuer slattgesunven. welches durch Zerbrechen einer Peiroleum- laterne entstanden ist. indem die Flamme daS um die Mdbe« gewickelte Stroh er'aßte. Man tarlrt die angekohlte Waarc rutt circa 5- 6000 Mark. Die Laterne, mit welcher sich ein Markt- hcUer in den Dachraum begeben hatte, war eine log. SlcherheitS interne, die mit einem Drahtgeflecht umgeben war. Durch Irgend einen Druck aus dag Drahtgeflecht war basGIaS gesprungen und so täuschte bie „Slchcrbcltölaterne" daö in sie geletzte Vertrauen - In neuerer Zelt scheint eine recht faule Zauverei l» Dresden und dessen Umgebung Platz greifen zu wolle» durch V erkaus von RestaurantS und mit solchen verbundenen Protuttcligcschättcn :c.. welche veränderungö-, Todesfalls-, oder schneller Abreise halber „billig" zu baden sind. Huppt nun Eincr am diesen Lelm, so passtet es ihm nicht selten, daß. sobald er übernommen, bereits tüchtige Reparaturen. Neueinrichtungen u. s. w. hat anSlübren lassen, eines schönen Tageö der Herr Wlrtb, die Frau Hausbesitzerin ober deren Administrator erscheint und mit der unschuldigsten Mlcne von der Welt erklärt, eS tbue ivm leid die Mittbellung machen zu müssen, daß er - der neue Inhaber — »ich daraus elnzurichte» habe, daß daö Hauö - in der Regel in kürzerer Zeit — verkauft werke und zwar iekenlallS an Einen, der daö Geschält selbst mit übernehmen werte u. s. w.. okcr eö wird um die Konzession nachgcsucltt und die Betörte er klärt, raff solche lcriierhin ans das betreffende Grundstück nicht medr erkheilt werden könne, weil daö oder die Gastzimmer nicht die vorschriftsmäßige Höhe haben, eine Ausgrabung b. h. Liefer- 'egung derselbe» aber aus den und den Grünte» nicht angängig lei u. s. w. Jetzt sitzt ter Käufer ratb- und thatloö da mit dem ticken Kopse. In tcn meisten Fällen bat dies auch ter vorherige Inhaber Alles recht gut gewußt, davon aber wohlweislich ge schwiegen und der Kauler, der sich so getäuscht siebt, guckt nun mehr in dm Eimer und singt die Wacht am Rhein. Wenn solche Gaunerei auch meist dadurch der wohlverdienten Aestraiuna ent gebt, daß umb Gesetz vcrnmgcgangen, d. h. der direkten Lchultlgmachiuig einer falschen Vorspiegelung in einem große» Bogen aus dem Wege gegangen wird, so ist doch die äußerste Vorsicht i» dieier Beziehung anzurciibcn. — Man entsinnt sich deö Auilebenö. welches vor einigen Wochen der S cI bstm o rbv c rs ucb eines Dienstmädchens ter Virna.schc» Vorstadt errcgre. Die arme Person scheint im Stadttrankeuhame mit dem Leben davonzukomme», wenn sie auch zeitlebens verkrüppelte Glieder davon tragen wird. Ihre Nach folgerin tt» Dienste war ein junges Mädchen „nicht von hier". Dieselbe wurde, wie die öffentliche Meinung mit Gcnugthuung vcr- ncvmc» wird, kurz nach dem Dienstantritt aus die kgl. Polizei be schicke!', tert mit den ihr unbekannten cinichlagenden Verhält nissen vckannk gemacht, und Ist ihr auch eröffnet worden, daß sie ui'bctnigt auf allen gesetzlichen Schutz der Behörden gegen Un billigkeiten zu rechnen habe. Infolge besten scheint eö Ihr bcrhältnlßmäßlg recht woffl in dem seither Innegchabtcn Dienste zu gehen. — Seit Wiedereröffnung des S ch i lila b rt - FrachtverkedrS auk der Elbe wird von einem außerordentlichen Aufschwung ge meldet. In Riesa Ist der mächtig ausgedehnte Quai kaum groß genug für die Massen der Fiaci tgütcr. In tcn letzten Tagen lind daselbst u. A. circa 5000 Etr. Eiseubahnlchiciien. 2600 Etr. Roheisen, 2.',oo—:iooo Faß Petroleum, :;ooo Etr. Guano und :i»00 Etr. Farbhoiz verladen worden. Leit l. dies, iungirt mit tem Wohnsitz in Dresden alß maschinendauverständiger BrandverstchcrungS-Inipelfol für die Königl. KreiStirektlonen Dresden, Leipzig und Bautzen Herr QSwald Aster als Br.-Veri.-Qbcrlnspektor und in gleicher Stel lung unter demicibm Titel für die Köulgl. Kieisbaliptmonnschgft Zwickau Herr Bruno Paul Wottrsm mit dem Wohnsitz l» Ehemiiitz. Für den Bezirk deö königl. Amtsgerichts Tharandt hat sich die Anordnung der Hunteiperre nöthig gemacht, welche tle nächste» 12 Wochen hintnrch auirccht erhalten werten soll. ES hat am 27. März in Tharantt »»d Umgebung ein kremter kleiner Pinscher eine ganze Menge Kttikcr und Hunte gebissen und hierdurch, sowie durch sein ionsligeö Benehmen sich der Toll- wilth dringend verdächtig gemacht; da eö nicht gelungen ist. deö gciährlichen Gastes hadhait zu werken, so ist es ielmt möglich, daß er auch ankerwärts über den gedachten Grrichtsbczirk dinauS. Unheil ungerichtet hat. Bekanntlich hat die Genossenschatt „Europäische M o d e» - A ka dem i e" zwei Prelle ausgeschrieben »ür die bette Beantwortung ter Frage: „Aut welche Welle sind Lehrlinge für taS BrklcitlingS-Gcwcrbe am Besten zu tüchtigen Gesellen oder Gebilien hcranzuzieben und auözublltcn?" Hierum sind nicht weniger als 55 PreiS-Bewerbnugö, Schritten auö allen Tbeilen Deutschlands, sowie auö Oesterreich elngegangen, welche ein über reiches und erschöpienteS Material zu dieser für den gesummten Gewcrbestank bomwict tigcn Frage liefern. Da jedoch programm gemäß nur zwei dieser Schritten prämiirt werten können, wäh rend in den meisten derselben gute, tbellö neue. thellS überein stimmende Gesichtspunkte dafür entwickelt sind. wie taö ZnnuiigS wclcn überhaupt zu regcneriren Ist. ko geht der Präsident deö Preisrichter EolieattimS. Herr Dir. Müller, mit dem Plane um.
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