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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190908137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-13
- Monat1909-08
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.08.1909
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HWiiMikMU« Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt fit tzihidirf, WU SaiÄns, Mus, St. Wn, HtmOni. Nmnn, Michl, MmÄirs, Msn St. M«s, Et. z«a, St. Wck, Stniabis, Aim, Wemilsa, WtuNtl ml TWm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht Md den Stadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt ----- — — - - - - M, > —-> —— —- —> — Nr 186 Freitag, de» 13. A-g-st 19VS ^M*^M»M»MM«M^WW»«»M^^»MWW»WW>WWWWW^WWIMWW»WW»MM^MMWM»WMMWW»^MMWM»W^>^»MMWWM»WWWWWW>WWWWWMWMM»W»M^WWMWMWW»»WWW^W»MWWWWM^WM^SS^WWWW»>W^^»M>SMW^WW>M» Mes« Matt erscheint «t-tich außer Lmm- und Festtag, «uy«Ut-gi für de« sotgend« Mag. — viertettitzrticher L»p»gch>r»i,: 1 Mu 50 pfg„ durch dir Pakt bezog« 1 ML. 75 Pfg. ««murr» 1V pfg. «eltellung« uetzmeu imßer der LepedttUm i» Licht«-»»», S»»chi««c-r»tz» Nr. ob, »ll, «aisertiche» p»ft«lUüt«> Postboten, sowie die AvotrSger eutgege». Lusei atr werd« dir künsgespaltrne Grnndreilr «tt 10, für aunoSrtigr L»srr«1« «tt 15 pfg. b««ch«t. ttektanlewiie S0 pfg. Sch axttttcheu «eite koktet die rweispattkze Lette SV pfg. F»r»sprech-Zin,chluß Nr. 7. Sns«at«-Zix>»alM» Uigttch bi» -»«»-«» »orchUUch, 10 »Lhr. Telegrammadresse: Tageblatt. Die «olksbibttothek,u Callnberg Msutags von 2-3, Mittwochs und Sonnabends 11—12 Uhr geöffnet. Freitag, am IS. Anguft 1009 vorm. 9 Uhr sollen in Lichtenstein 1 Schranbenftock, 1 Schleifstein, 1 Lfe«, Wertzenge, altes Elfe«, 1 zweiräd. Wage«, 1 Dezimalwage, 1 Wagen ohne Aufsatz «fw. «nd anstehendes Korn öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieter im hiesigen König l. Amtsgericht. Lichtenstein, am 11. August 1909. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Das Wichtigste. * Das deutsche Kaiserpaar weilt seit gestern auf Wilhelmshöhe. * Der preußische Kriegsminister von Einem ist von seiner Stellung entbunden und mit der Führung des 7. Armeekorps (Münster) beauftragt worden. * Die Pforte hat die Absetzung des griechischen Metropoliten von Janina wegen seiner Agitation für Griechenland verlangt. * Der Besuch des Sultans beim Kaiser von Ruß land soll am 28. dieses Monats aus der Krim statt- ftnden * Unter den Mohmands in Nordwestindien macht sich seit kurzem eine neue britischfeindliche Bewegung bemerkbar. * Außer bei Melilla ist es setzt auch bei Peuon de la Gomera im marokkanischen Riffgebiet zu Feind seligkeiten der Eingeborenen gegen die Spanier ge- lkommen. Hißn z-ultn » Mtiti ßili Die Washingtoner Meldung, Taft beabsichtige die amerikanischen Interessen nicht nur in Ostasien, son dern auch im nahen Osten mit aller Energie zu ver treten und nach Möglichkeit auszudehnen, verdient in Europa große Beachtung. Immer deutlicher zeigt sich das Bestreben der Unionregicrung, sich im im perialistischen Sinne als Weltmacht zu betätigen. Diese Tendenz ist in den Vereinigten Staaten erst seit elf Zähren, seit dem Spanisch-Amerikanischen Kriege, mit voller Deutlichkeit hervorgetreten. Bis dahin hatten die Vereinigten Staaten sich politisch auf den eigenen Kontinent beschränkt und waren nicht nur Kriegen, sondern sogar Bündnissen mit Auslandstaaten grund- sützlich aus dem Wege gegangen. Erst nach dem Pariser Friedensschlüsse vom 12. Dezember 1898, der den Vereinigten Staaten erheblichen Gebietszuwachs «nd die „Schutzherrschaft" über Kube brachte, begann die Aera der amerikanischen Expansionspolitik. Die Imperialisten, die bis dahin als einzigen Erfolg die Annektion Hawaiis aufzuweisen halten — der Im perialismus war vor dem Spanisch-Amerikanischen Kriege nicht recht populär — erhielten mit einem Mal Oberwasser: aber während sie die ganze übrige Welt durch das Schlagwort „Amerika den Ameri kanern" von ihrem Kontinent fernhielten, hielten sie selbst eifrig Umschau nach anderen Gebieten, an denen der Expansionsdrang der Union sich betätigen könnte. Daß der nordanrerikanische Imperialismus nicht nur rin Auge auf den fernen Osten, sondern auch auf den europäischen Orient geworfen hat, ist weiteren Kreisen unbekannt geblieben, aber nichtsdestoweniger Tatsache. Das erste äußerlich erkennbare Symptom dieser Bestrebungen war der hartnäckige diplomatische Kampf, der sich 1906 zwischen Washington und Kon stantinopel um die Erhöhung der beiderseitigen Ge sandtschaften zum Range von Botschaften abspielte. Die Rangerhöhung war von den Vereinigten Staaten gefordert, von der türkischen Regierung mit der üb lichen Zähigkeit dilatorisch behandelt worden. End lich gab Sultan Abdul Hamid mit allen Zeichen von Mißrstut nach und bequemte sich dazu, den ameri kanischen Gesandten Leishman als Botschafter zu «empfangen, nachdem er diesen Empfang viele Wochen hindurch von einem Freitag auf den anderen hinausgeschoben hatte. Die türkische Vertretung in Washington ist noch lange danach eine Gesandtschaft «bliebttr, Der Widerstand der türkischen Regierung gegen die amerikanische Forderung war erklärlich und be rechtigt. Die amerikanischen Interessen in der Türkei, die Politischen wie die kommerziellen, sind so gering fügig, daß sie den großen Apparat einer Botschaft und die Sonderstellung eines Botschafters in keiner Weise rechtfertigen. Es kann dem Sultan nicht gleich gültig sein, wenn zu den sechs Mächten, die sich alle Augenblicke in die inneren Angelegenheiten seines Landes einmischen, noch eine siebente hinzutritt. Schon im Sommer 1906, noch ehe er zum Botschafter „be fördert" wurde, hatte Mr .Leishman Miene gemacht, in die Verhandlungen der Mächte betreffs der drei prozentigen türkischen Zollerhöhung störend einzu greifen. Er hatte der Pforte feierlich erklärt, seine Regierung würde ihre Zustimmung zu der Zoller höhung verweigern, falls nicht die langjährige For derung der Bereinigten Staaten in Bezug auf die staatliche Anerkennung der amerikanischen Schulen in der Türkei in allen Punkten erfüllt sein würde. Der jeder rechtlichen Basis entbehrende Schritt des ameri kanischen Gesandten blieb erfolglos: seine Erklärung wurde einfach ignoriert. Diese Schulfrage ist es gerade, so schreibt der „Dr. N.", die den Türken das größte Mißtrauen gegen die Amerikaner einflößt. Während andere Mächte mit älteren Rechten in der Türkei zumeist nur Volksschulen gegründet haben, die lediglich dem Zwecke dienen, den Kindern der betreffenden Staats angehörigen ihr Volkstum zu erhalten, haben die Ver einigten Staaten in der europäischen und asiatischen Türkei eine ganze Menge Missionsschulen errichtet, die zumeist von Armeniern und Griechen, in Klein asien fast ausschließlich von Armeniern besucht werden. In diesen Schulen werden halbkultivierten, unreifen Orientalen amerikanische Freiheits- und UnabhLngjg- kcitsdoktrinen vorgetragen, welche aus das Unter tanenverhältnis dieser jungen Armenier und Griechen zur türkischen Regierung den schlimmsten Einfluß aus üben. Namentlich die Armenier, welche die ameri kanischen. Missionsschulen besucht haben, wandern in großer Anzahl nach Amerika aus, erwerben dort das amerikanische Staatsbürgertum und kehren nach einiger Zeit, mit amerikanischen Pässen versehen, nach der Türkei zurück, wo sie dann unter ihren Stammesgenossen gegen die türkische Staatsautorität auswiegeln. Das Mißtrauen der Türken gegen die Amerikaner ist in unveränderter Stärke auf das neue Regime übergegangen und wird den eingangs er wähnten Bestrebungen des Präsidenten Taft un zweifelhaft große Hindernisse bereiten. Deutsches Reich. Berlin. (Rücktritt des Kriegsministers v. Einem.) Wie wir erfahren, ist der preußische Kriegsminister General von Einem auf eigenen Wunsch durch den Kaiser von seinem Posten enthoben und gleichzeitig mit der Stellvertretung des Kommandierenden Gene rals des 7. Armeekorps «Münster), Generals der Ka vallerie von Bernhardi, beauftragt worden. General von Einem weilt seit längerer Zeit als Gast des Kaisers in Hubertusstock, wo er Erholung von den Nachwirkungen seiner Krankheit suchte. Der über raschend erfolgte Rücktritt des Kriegsministers ist lediglich auf den besonderen Wunsch des Generals, an die Spitze eines Armeekorps gestellt zu werden, zurückzuführen General von Einem, der, sobald das Abschiedsgesuch des Generals von Bernhardi Er ledigung gefunden haben wird, auch zum komnvm- djerenben General des 7. Armeekorps ernannt werden wird, ist in diesem Armeekorps eine bekannte Per sönlichkeit. Er hat hier einst das Kürassierregiment Nr. 4, das zum Korps gehört, als Kommandeur be fehligt und ist der Chef des Generalstabes dieses Armeekorps gewesen. Auch jetzt hat der General noch in seiner Stellung a la suite der 4. Kürassiere be sondere Beziehungen zum Korps. Es ist daher nicht zu verwundern, daß der General, nachdem General von Bernhardi seine Absicht, zurückzutreten, kundge geben hatte, dem Kaiser erneut den Wunsch aus drückte, gerade an die Spitze dieses Korps zu treten. Der Gesundheitszustand des bisherigen Kriegs- ministcrs hat sich seit seinem Aufenthalt in Aegypten sehr gefestigt. Sein Nachfolger ist noch nicht er- nannt. — (Die Reichsversicherungsordnunch stand im Mit telpunkte der Erörterungen des 10. deutschen Hand werker- und Gewerbekammertages. Das erste Re ferat hierzu erstattete im Auftrage der Breslauer Handwerkskammer deren Syndikus, Tr. jur. Paeschke. Redner stellte seine Forderungen in folgenden Leit sätzen zusammen: Der 10. deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag ist wegen' der erheblichen Mehr belastung des Arbeitgcberslandes und anderer Gründe der Ansicht, daß er nicht geeignet ist, in der vor liegenden Form zum Gesetz erhöbe» zu werden. Der Entwurf bringt eine derartige Erhöhung der Kosten unserer Sozialpolitik mit sich, daß die selbständigen Handwerker, welche bald an der Grenze ihrer Sieuer- fähigkeit angelangt sind, diese neue Belastung unbe dingt abweisen müssen. In dem Korreferat über dieses Thema wurden unter anderem folgende Forde rungen aufgestellt: Die weitere Ausgestaltung der Invalidenversicherung kann für den Handwerker nur ihren Zweck erfüllen, wenn a> mittels der projektierten Zusatzversicherung nicht nur für den Versicherten, son dern auch für seine Angehörigen gesorgt ist, b) in keinem Falle eine Gegenleistung ausbleibt und c die Zusatzrentc anstatt erst beim Eintritt der Invalidität schon von einem bestimmten Lebensalter ab gewährt wird. Zur Hinterbliebenenversicherung wird die Äs Ersatz der bisher ausgeblichenen Zollüberschüsse vor gesehene Erhöhung der Beiträge zur Invalidenver sicherung und die Zuschußbewilligung zu den Witwen- und Waisenrenten keine glückliche Lösung der Frage genannt, denn die hierdurch erforderliche Neubelastung der Arbeitgeber werde vielleicht das Doppelte der angenommenen 20 Millionen betragen. Es empfiehlt sich ein vorläufiger Verzicht auf die Witwen- und Waisenversicherung mangels verfügbarer Mittel, um nicht bei der gegemvärtigen Unsicherheit und Unzu länglichkeit unserer gesamten Volks- und insbesondere Finanzwirtsckmst einzelnen Berufsständen neue, sehr bedeutende Lasten aufzuerlegen. — Bezüglich dec Stellung zu dem neugcgründeten Hansabund lag der Tagung eine Entschließung des geschäftsführenden Ausschusses vor, die besagt: Die Nachrichten der Presse über den angeblich erfolgten einmütigen Bei tritt des deutschen Handwerks zum Hansabunde veran lassen den geschäftsführenden Ausschuß zu folgender Erklärung: „Mit Rücksicht daraus, daß eine gerechte Würdigung der Interessen des Mittelstandes infolge seiner volkswirtschaftliche» wie nationalen Bedeutung die gemeinsame Aufgabe aller staatserhaltenden Par teien in den deutschen Parlamenten sein muß und in letzter Zeit auch gewesen ist, lehnt der geschäfts- führende Ausschuß jede einseitige Wirtschafts- oder parteipolitische Stellungnahme ein für allemal ab." Diese Entschließung sand die Billigung der Versamm lung.
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