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Dresdner Nachrichten : 03.10.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188310034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18831003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18831003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-10
- Tag1883-10-03
- Monat1883-10
- Jahr1883
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- Dresdner Nachrichten : 03.10.1883
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ktlk,r«Pht,hri1lPtch1 Berltn. Dresden. Liele«vlau«rlchktnt »Sallch früh 7 Uhr t. d. r LiiarienI». l» «ll>o»aemeia>,i>rct» »triiujatzrlt» « «ari »uHqe, dun» dl« P--u >««l:»»»,> «um».I0v,-,r. tffir dt« ditutgib« eftioei-ndlei vio» imicrtn« «,», lich dt« ««dactti» «ü»r verdtndltN. Anno««» «u und »ecmea ,»: Die Tlimoncev-Gureaur o Pool«», j»»« » «»,>»»» - «»»,„ «>»««; — »«u»« »»««».!— 2«,ali»-«»a««r - «, vtau«, t!> «ont»i - «od. «te» ,» «a,d«t»,r,; — 2. «,r« » *». (uHaürr — «»»>«»» mHamtur» Tagekkätt für Politik, Unterlialttl«a.t8eschäftsverkchr. Lörseudericht, Frem-enliste. rmivrech.Stelle» «r. 11 (Allst.) u.5«L (Neust,) A»trra1« werden vtortenlirote 14 Kd Nachm, r Uhr angenommen, Eonntagr bi«M,tla,«lHUHl. Ja Neuiindl nur an Lüochenlagen: er. Utoiiergalle Nr, 5 di» Nachm. Sllhr. — Tie tinipallige Peiilreile rniiei >-< Pi, üingelondl die.^eiie M Är. Eine Garantie tür da« uächlr- tägig« Grscheine» der Jnseraie wirdpichl gegedeu. 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Lttsber. «erantwortitcher «edaktrur «Ilr PvljNschtS vr. »mit Stere » in »reSdeu. Sind die Franzosen denn ganz verblendet? Sie beleidigen alle ihre Nachbarn nach einander. Gerade diejenigen Lölkerstämme. die zur lateinischen Raff« gehören und au« welche die Franzosen als auf ein Gegengewicht gegen das Germanentvum zählen, werden von ihnen verunglimvit. Italien und sein König bac-n fortgesetzte Insulten seitens der Franzosen erfassen; die srauzösische Schweiz wurde durch eine Verletzung der Neutralität der sovonischcn Grenze gekränkt; nun haben sie eS mit den Spaniern gründlich verdorben. Feder Spanier fühlt sich durch die Beleivigung. die sein König erfuhr, persönlich getroffen und der Spanier ist am Wenigsten geneigt, einen ihm angethanen Schimpf zu verzeihen. Mit der Abbitte, die Präsident Grsoy dem König AlsonS leistete, inag der skandalöse Austritt formell und diplomatisch erledigt sein — für die Empfindungen der Volksseele ist er eS nicht und schließlich giebt diese doch in der äußeren Politik den Ausschlag. Grövy hat gut reden, wenn er den spanischen König bittet „Frankreich nicht mit einem Haufen Elender zu verwechseln"; er selbst hat jedoch, wie heute aus Grund genauerer Darstellungen zu bemerken, im Anfänge Alles gethan, daß solche Skanbalscenen überhaupt vorkamen. Er wollte überhaupt nicht zum Empfange auf den Bahnhof kommen, obwohl seine Regierung den König AlfonS eigen« cingeladen hatte, aus der Heimreise Paris zu besuchen, wo seiner ein „königlicher Empfang" harren würde; das Ministerium Grvvy zwang ihn erst dazu, auf den, Babnhofe zu erscheinen. Dabei trug er nickt einmal den Orden vom Goldenen Vließe und legte denselben erst an bei scinein Büßgänge zur Abbitte bei dem Könige. Endlich fuhr er nicht, wie sich daS gebührte, mit seinem königlichen Gaste in demselben Wagen, wodurch er mindestens einigermaßen beschwichtigend aus die Exceßlustigcn cingewirkt hätte, sondern war bemüht, seine kostbare Perion möglichst weit von der Berührung mit dem Pöbel zu bringen. ES war daher da« Allerwenigste, daß er nachher Abbitte leistete, gleichviel, ob GrSvu der Aeltere und Alsonso „der junge Mann war. den «in« Soldaten-Empörung zum König und Bismarck »um Obersten gemacht hat", wie sich ein Pariser Blatt ausdrückt. Bei diesen widerwärtigen Scenen bat der vielgenannte Herr Wilson, der Schwiegersohn des Präsidenten Grövy. ein« büchst zweideutige Rolle gespielt. Er hat. entgegen dem Ministerium Fern,, seinen Schwiegervater in der Absicht bestärkt, den spanischen König möglichst geringschätzig zu behandeln. Freilich hat er nachher nicht verhindern können, daß Papa Grsou seinen Büßgang antreten mußte, aber an seinem guten Willen, sich bei den Parisern durch Beleidigung eines Königs populär zu machen, bat es Herrn Wilson nicht gefehlt. Darin unterstützt ihn der famoie Krieasminister Tbibaudin. der sich bei den Radikalen dadurch empfiehlt, daß er. wen- eS galt einem Könige Ehren zu erweisen, zur rechten Zeit gichtkrank wurde. Man glaubt, daß Wilion diese ganze Intrigue angestellt habe, um das Ministerium Jerry zu stürzen. Tbatiächlich ist jetzt so viel erreicht, daß Spanien die ihm widerfahrene Beleidigung in sein Gedächtniß tief eingegraben bat und die Franzosen außer sich sind, daß ihr Staatsoberhaupt sich zu einer Abbitte demütbigen mußte. Der König Alfonio selbst hat sich musterhaft benommen und wenn wir den Ulancnobcrsten den Verbündeten Deutschlands nennen dürfen» >so freuen wir unü, als ein wie taktvoller und wackerer Mann er sich bewährte. Tliaisächlich hat der König seinen Aufenthalt in dem ungastlichen Frankreich um LS Stunden abgekürzt. UnS Deutschen kann eS schließlich recht sein, wenn Frankreich alle seine Nachbarn vor den Kops stößt. Die Italiener muß es verschnupsen. daß soeben der General Trucky zum Mititärgouverneur von Korsika ernannt wurde. Diese Ernennung ist ein Tbeil des französischen MobilistrungSplanes und war bisbcr lediglich das Ge> beimniß dreier Pertonen: des Präsidenten Grövy, de« Premier- minister« Fern» und de« KriegSministerS Thibaud'n. Jetzt wird sie durch das anerkannte Leibblatt de« Schwiegersohnes Grövu'S, aus» geplaudert. Natürlich rust sie in Italien große« Mißvergnügen he rvor-, ohnehin betrachtet der Italiener die Insel Korsika als ein seinem Lande zugehörige» Gebiet. Die preußische BischokSfraae ist tm Flusse, da» erscheint sicher; aber zur Wiedrrbesetzung der 4 erledigten BiStbümer ist noch ein gureS Stück Wege«. Bis dadin tauchen von Zeit zu Zeit allerhand mische Meldungen aus. denen die Berichtigung aus dem Fuße folgt. So ist kein Wort daran wahr, daß der Kardinal Lebockowsk» aus seine Wiedereinsetzung als Erzbischof von Posen verzichtet habe. Der streitbare Biichoi denkt nicht daran, freiwillig seine Person atß Opfer zu bringen. Soll mit ibm einer der bauvtsäcklichstm Steine des Anstöße« aus dem Wege geräumt werben, lo bedürfte e« eine« ganz absonderlichen Drucke« seiten« de« Papstes aul ihn. Denn ollen Sündern kann die prrußitche Staatsgewalt vergeben, aber nickt dem polnischen Rebellen Ledochowstu. noch dem Kölner Erz bischof Melchers. Diese beiden Prälaten müßten also freiwillig auf ihre deutschen Bischofssitze verzichten. Odwobl dies noch nickt ge schehen. bezeichnet trotzdem hartnäckig ein Gerücht den Kardinal Hohenlohe als Nachiolger in dem einen erledigten Erzbisthum. Dieser Kirchemtirst sehnt sich schon tange nach einem Kirckenamt in Deut chiand. Eö bieß sogar, er hätte aus sein Bisthum von Albano venichlcl, um in Deutschland Erzbischof werden zu können. Ändere wieder, die mehr von dieser hierarchischen Etiguetlensrogedcr römi schen Kirche vcrstebcn als wir vrotestantiscken Schriftsteller, be- bauvten: der Kardinal Hobenlolie könne üderkauvt nicht aus »ein nlbaimcheS BiStlnnn verzickken, da diese hockgeieieilen und viel« begehrten 6 römiicben BiStbümer aus t.'rlieiiS>cit verliehen würben. Vor Kurzem dielten in Königsberg die Freihändler ibren 25. Kongreß. Nichts gelernt und Nichts vergessen, könnte man al« Motto diese« volkSwirtbichaitlichen KongiesseS schreiben. Dieselben öodcn Grundsitze und Redensarten von der allein seligmachcnden Kraft de« Freihandclssystemes. von der schädlichen Einmiichung der Staatsgewalt in wirthschaMich« Fragen t Ein Redner warnt« vor den Postsparkasse», weil dieselben ein Stück ItaatSsozialismuS dar- stellten, em Anderer verlangte, daß Deutschland zum Freibandel übergehe, um Rußland zu bewegen, seine übertrieben hohen Schutz zölle zu ermäßigen! Wer wahrend des letzten Dierteljahrhunderis nicht gelernt har. daß mit allgemeinen Sätzen aus wirtbschaMichem Gebiete ebenso wenig anszurichlen, wie aus politischem, daß die wirthschaitlichen Bedürfnisse weder zu allen Zeiten noch iir allen Ländern die nämlichen sind und daß daS frei: „Spiel der Kräfte" die Gefahr der Alleinherrschaft einiger Millionäre, die Vernichtung des Mittelstandes und die Unfreiheit der Besitzlosen so nah: heran gerückt hat, daß nur ein energisches, vlan-und maßvolles Eingicisen der Staatsgewalt einer sozialen Revolution Vorbeugen kann, dem muß die Fähigkeit zum Lernen überhaupt obgesprochen werden. Vor 25 Fahre», wo die wirthschastlicken Kräfte noch vielfach geliunden waren, batte eS einen Sinn, wenn vor Allem freie Bewegung der Kräfte gefordert wurde. Heute Nichts als diese verlangen und dein Staate die Rolle eines müßigen Zuschauers bei dem Konkurrenz kampf der Nationen und dem Intercfsenkamvf zwischen besitzenden und besitzlosen Staatsbürgern znzumuthen, — daS heißt nichts An deres, als hinter seiner Zeit zurückgeblieben sein. Neueste Telegramme der „Dresdner Rachr." vom 2. Oltbr. Berlin. Die „Nationalzeitung" schreibt: Di« Vorfälle in Paris gegenüber dem König Alfons von Spanien könnten in allen politische» Kreisen hier nur die größte Entrüstung erregen Man darf indessen als positiv feststehend betrachten, daß von deutscher Seite nichts geschehen wird, was die Lage der sranzüsisck cn Regie rung irgend zu erschweren geneigt wäre. Ter jetzt dulcb die Zei tungen laufende Toast des russischen lPeneralS Dragomirow aus Frankreich mit dein Zerbrechen des Giaies und mit dem Wunsche, die französische Armee bald an der Seite der russischen zu sehen, ist der „Kreuzzeitung" zufolge in Gegenwart der anderen zu den Manövern nach Frankreich entsendeten freindkerrlicken Offiziere nickt ausgebracht worden. Auch wäre ein derartiger Trinkwrucb selbst redend nicht ohne Erwiderung geblieben. Die letzten Manöver füllen, wie von allen nülitänichcn Seiten bestätigt wird, v-m der größten Bedeutung gewesen sein. Sie haben den Beweis geliefert, daß die deutsche Armeeuerwaitung und alle Betbe'.lig'en auf den Lorbeeren von 187071 nicht geruht haben, daß vielmehr alle unsere militärischen Einrichtungen seitdem die größten Fortschritte gemacht haben. — Morgen trifft dre Leiche Turgenicw's. die heute Nach mittag 5 Uhr au« Paris abging, hier ein. Bor Abgang der Leich« auS Paris fand eine von Madame Viardot veranstaltete AbschiedS- seier statt. Unter den anwesenden Russen machten sich zahlreiche Nihilisten und Nihilistinnen durch ihre Trackt bemerkbar. Berlin. Der Plan zum Ausbau der Landbesesiigungen Kiels soll setzt fcstitehen. Zunächst sollen Koloimcnwege gebaut werden. Metz. Am Montag Abend ist der Reichstags-Abgeordnete Antoine unter der Anklage des Landcsverraths verbacket worden. Wien. Die serbischen Radikalen beschlossen. Len Eiscnbalm- vcrtrag anzunebmen. — Ter UnterrichtSminister richtete an das Rektorat der deutschen Universität in Prag die Weisung, mir der tbeologischen Fakuitär und den Hörern derselben nur m lateinischer Sprache zu verkeimen. Pari S. Die Wutbausbrüche der radikalen Presse gegen Fcrru. den sie beschuldigen, Grcv» zu einem Frankreich ernicongenven Schritte gezwungen zu haben, übersteigen alle Grenzen. Ein Tbctl dieser Presse iucbt gleichzeitig Grcv» diescrbalb zu entlasten, da derselbe verfassungsmäßig unoeruckwertlich sei und Feil» als Kabinetschef dafür die ganze Verantwortlichkeit tragen müsse. Die Polemik zwiickicn den miniucriellcn und den als Organe des Eln- seeS oder richtiger Wilsons geltimdcn Journalen wird immer deftiger und läßt beim Zusammentritte der Kammein ernste Kämpfe er warten. — Die Börse war beute bauptsächlicki Vurck diese innere Situation beeinflußt, so daß schließlich eine Art Panit herrschte, als noch beunruhigendere Gerückte verbreitet wurden über angeb liche Reclainalioncn in Betreff der dem Könige von Spanien zugc- füglen Beleidigungen, welche nicht allein von der svaniichcn Regie rung in Aussicht ständen. Der Text der gestrigen EntschuivigungS- rede Grevv'S und der trefflichen Antwort d'S Königs mar von der svaniichcn Botschaft einigen konservativen Morgenblättcrn mitgelberlt worden, während die „Agcnce Havas" nur ein abgeichmächtes Rciumv brachte. Ter König empfing vorgestern Abend zahlreiche sympathische Telegramme, darunter voir mehreren Souveränen. Pari S. Ferrn comerirte heute früh at'ermalo mit Krevu- DaS Gerückt des Zurücktritts mehrerer Minister gewinnt an Bestand- Paris. Es gebt das Gerückt von einer Ministerkrisis : cs beißt, der Kriegsminister Tbibaudin habe seine Entlassung genommen. Madrid. Vor dem Hotel der deutschen Gesandtschaft wur den Kundgebungen der Svmpatkir dargcbracht, an welchen sich etwa 2000 Perionen bcthriligten. ES ertönten dir Rufe: „Hoch der Ulancnobrrst!" und „Es lebe Deutschland!" Ein" Manifestation gegen die französische Botschaft in Madrid Hot. Dank den Maß regeln des Präfekten, welcher eine Ansprache an das Volk hielt und eS zum Weggehen überredete, nicht stattgefunden. Plakate fordern d'S Volk auf. jede antifranzösischc Kundgebung zu vermeiden. Der Skandal in Pari« ries auch in den spanricken Provinzen große Er regung hervor. Der König wurde beim Ucberschrcitc» der Grenze von der Bevölkerung mit enthusiastischen Kundgebungen empfangen. Die Berliner Börse war gcschäflSlos, da die Juden wegen der Feiertage fehlten. Die KourSnotüungen haben im großen Ganzen nur nomrnelle Bedeutung. Tendenz ziemlich fest, trotzdem die gestrigen Pariser Notiiunaen matter waren und nach dem WockenouSweiS der ReickSbank die Anlagen in der lebten Septem- derwocke um 120 Millionen zugenommen naben. Spekulative Banken fest, ebenso Kassabankrn. Oesterreichischc Babnen wenig verändert. Deutsche Babnen vernachlässigt, etwas schwächer. Berlin-Dresdner Stammvrioritäten liöber gefragt. Bergwerke und Industrien recht fest. Hartmann besserten fick um 2'-» Proz.. sächsische Gußstahl gleichfalls etwa« besser. Deutsche Fond« etwa« anziehend. Fremde Renten unverändert. »r,nk>»r> ». r. öfterer, Aren»«, »reift >47",. «riet«»»!,» —. L»»- r«r»«n IL0>,. «0er Lilie —. Veit. »Ilderrenl« —. Papierrenlt —, Gelftier . O-ilerr. «oldreme —. 4«/, lin,. SGWrer.le —. »Irr Ruhe«»Oer NuSen —. S.vrftnianleitie —. Neues!« Uneer. »oirmlt'I-e . ». crieui«nl->te —. Un«»r. Pavirrreiiie —. Likcont» —. 8»i>»ler —. Goitkerdbadn — Mavirnd —. ri«r>». 2. olwi-er. iLLlub.i Reni« 77.05. Lnleil,« 107.70. JiaUener »o.bz. »««»Ittadii «76.2b k-mdarden S32,b0. d«. rriürftileri 2V2. Saurier 6bS. Oelicrr. Oelrrnue 6L",. Schv.uti. LokalkS und SöchsiscsieS. — In Wien tras König Albert, der am 30. September Abends Dresden verlassen halte, ein 1. Oktober früh 8',2 llbr mit deni Kouncrzuge der Nordwcstbahn ein Eine Ehieiikompagnic des Infantcrie-ReglincntS Freiberr v. Mollinarn Nr. 38 batte mit deni Musilchor Aufstellung genommen. Erzherzog Johann, sowie diel Regiments- und Bataillons-Kommandaiikcn befanden fick »n c> Spitze der Kompagnie; ferner waren anwesend: FMck. Baron Cornaro und Flügel-Adjutant Major Plönnics. die dem Könige zugctheitt find, Starlbalter Baron Possingcr, der säcksiicke Gcsandle v. HeUdois und der General-Direltor der Nordivcsibahi!, :>ofral!i Ritter v. Groß. Um 8* r Uhr fuhr der Kaiser, der die vitcrrcickiicbe MarschallSuniform mit dem Bande des M-rcchls-Ordens trug, Bahnhof vor. Als der Kourierzug in die Halle eiiige-alne», eilte der Kaiser aus den Salonwagen »u. in dem der König sich befand, der die Lberslen-Unisorm seines österreichischen Dragoner .Regiment - mit dem Bande des Großkreuzcs des Sieuhans-Oroenv trug. Ter König verließ den Wagen, die beiden Monarchen schütteilcn fick herzlich die Hände und küßten einander. Nach den Vorstellungen des Gefolges fuhr der Kaiser niit seinem königlichen Gaste nach Schönbrunn. — Ihre Majestät die Königin wird nun Ende dieser Woche von der Weinburg am Bodensce nach Dresden bcz. Strehlen zurückkchrcn. — Die Ernennung des Herrn v. Rudbardt zum Kgl. bäu rischen Gesandlen in Dresden wird nunmebr offiziell bekannt gegeben. — Pros. vr. Johannes Schilling erhielt das Komthurkreiiz 2. KI. vom Albrecht oroen, Oberschafiner Mende in Lcivzig das Herzoglich Altenburgische Vcrdienslkreuz des Sachsen-Erncstinischen Hausordens. — Ernennungen. Der Vortragende Rath im Justiz ministerium Geb. Rath Richard Hebrick wurde zum Direktor im Justizministerium ernannt, Landgerickstsdircktor Hedenus in Frei herr» zum Geb. Fusiizrath bei dem Justizministerium, r.andgcrichts- dircktor Thierbach in Bautzen und Landgcrichtsra b vr. Haaic in Dresden zu Rätben bei dein Obrrlandesgerickt. Amlsrickter v. Hcll- inann und Vieweg in Dresden zu Landgerichlsdirctlorcii, v. Heit mann bei dem Landgericht Frciberg, Vieweg bei dem Landgericht Bautzen, Lanogcricklsräthe Klicn in Freiberg, llr. Neubert in Dresden. Zieger in Leipzig und Assessor Or. Haacmann in Dresden zu Amtsricklern, Klicn in Dippoldiswalde. Ick. Neubert in Dresden, Zieger in Leipzig und Or. Hagemann in Gcitbain, ingleichen die Aimsrickrcr v. Wolf in Zwickau, Franke in Dresden. Wavvler in Roßwein, Herbig in Leipzig und Assessor Or. Höcker in Freiberg zu Rarbeii. - Den Titel und Rang eines Oberamtsrichters haben erhalten die Amtsrichter Guido Hunger in Chemnitz. Theodor Kliinmer in Dresden. Gottlob Rcichcnbach in Mittweida, Emil Lobe in Rochiitz, Gustav Pbilipp in Kamen», Elireniricd Geuler in Lichtenstein, Emil Farbiger in Waldbeim, Oskar Kiien in Dip- volriswaidc, Martin Hattag in Schwarzenberg und Stephan Hoss mann in Oickatz — Der Stadtrath hat sich jetzt schlüssig gemacht, den letzten diesjährigen Termin der Gemein de an lagen gemäß dem Wunsche bez. Anträge der Stadtverordneten mit nur V Pfennigen von HX» Mark Grundwerth und 3 Pfennigen von l Mark Mieth- zins zur Erhebung bringen zu lassen. Durch diesen Erlaß wird ein Ausfall von 2-tO,oOO Mark in den diesjährigen städtischen Ausgaben veranlaßt, welcher nach Vorschlag der Stadtverordneten dadurch ausgeglichen werden soll, daß der Betrag, welcher zu Bestreitung des lawenden städtischen Bedarfs aus der Kasse der Gassabriken alljährlich Verwendung findet, von 360,000 Mark auf 500.000'Mark erhöut wird und daß man verschiedene größere Abstriche im Haus- baltplnn vornimmt, wie dies bereits früber bier mitgelberlt ward. Ter Rath hat also, wie oben erwähnt, beschlossen, den Vorschlägen der Stadtverordneten für dieses Jahr nicht entgegenzutreten, weist aber gegenüber diesen Vorcblägcn daraus hin, dap eine so hohe Inanspruchnahmc der Kasse der Gassabriken obne Schädigung der Interessen der letzteren als eure dauernde Einrichtung nicht ins Auge gefaßt werben könne und daß daher dem Anträge der Stadt verordneten nicht unerhebliche Bedenken entgegenständen, umso mehr. als die von den Stadtverordneten bewirlun starken Abstriche keineswegs als wirkliche Ersparnisse im städtischen Hausbaite in Betracht kämen, vieimebr eine entsprechende höberc Belastung des letzteren in den kommenden Jahren mit Sicherheit erwarten ließen. — Heute Mittag 12 Uhr vereinigt sich im hiesigen Berhand- lungsiaai der Armenbedörde. Landhausslraßc 4. I. El., unter dem Vorsitz des Herrn Oberbürgermeisters Krintze in Plauen i. V. der ständige Ausschuß des sächsischen Sparkasse ntages zu einer Sitzung, bei welcher die Begründung eines sächsischen Spar- kasienverbandeS in Aussicht genommen ist. — Gestern Vormittag 9 Ubr wurde die Eröffnungsfeier des neuen Hau>eS im vereinigten Frauen Hospital (dem sogen. Materiuitist) Frcibergcrstraße 52 d! rch Herrn Oberbürgermeister Or. Stübet vollzogen. Nach einer kurzen Ansprache desselben und einem darausfolgenden Chorgcsang sprach .Herr ArckidiaconuS Or. Frommbold, welcher, nebenbei bemerkt, auch die Texte zu den Ge sängen gedichtet batte, die eigentliche Wcibrede. Ter Anncn- kirchenclwr unter Leitung des Herrn Kantor Sckurig führte die Merkei'sche Motette „Wie lieblich sind deine Wobnum cn Herr Zebaoth" auf, während die Elwräle von der Versammlung ge lungen wurden. An der Feierlichkeit nahmen außer zahlreichen Ehrengästen, Damen und Herren, ». A. die Herren Stadträtbe Hendel, Kunze. Heubner, Or. Wigard und Schönecker. Geb. Hofrath Ackermann mit einer Deputation des Stadtverordnetcn- collegiuinS, Mcdicinalrath Or. Ercmann, Frau Or. Güntz, Rechts anwalt Lconkardi, die 33 neuen Stistssrauen und die alten StiltS- krauen, 78 Personen an der Zahl, sowie das HausverwaltungSpersonal Tbeil. Die Feier vollzog sich in der Hauskapclle der zweiten Etage. Bekanntlich entstand das vereinigte Frauenbosvital aus den alten Stiftungen des Materni-, Bartholomäi- und Brückenhos-Hoivitals und wurde 1638 bezogen, Semvcr fertigte den Plan zu demselben. Das neue Hau« steht bintcr dem Vorderbause frei im Garten, ent hält einige 60 Zimmer und die dazu gehörigen WirthschastSräume, zwei breite Treppen, breite Fluren und Korridore, Luftheizung. Bäder und vorzügliche Ventilation. Die Zimmer sind durchschnitt lich bell und räumlich, dadurch freundlich und glänzen größtentheils durch vorzügliche Ordnung und Sauberkeit. Jedes hat eine andere, je nach der Individualität seiner Bewohnerin sich richtende Ein richtung. In dem neuen Hause erhielten bisher II Frauen au« dem Hobentlialstift, 18 Frauen au« der Laurinstistung (I88l) und 4 Frauen auü der Güntzstistung v. I. 1856 Wohnung und Unter halt. Hoffentlich wird auch nun bald Vorkehrung zuin Bau eines Männcrboipital« getroffen; das Bürgcrhospital hat schon einen be deutenden Fond, ein dazu passendes Haus ist aber zunächst nöthig und dürste dem Beschluß d-r Stadtverordneten gemäß am Hohen- tbalplatz E> richtung finden. — Trotz aller Warnungen und trotz der in dm Perron« der Pferd ebabnwa gen selbst angebrachten gedruckten Vermerke wird t.. o noch rinnier von vorwitzigen Leuten vom vorderen Perron aucb wahrend des FahrenS abgesprimgen. Vorgestern mußte ein solcher übcreiliger Herr das Absvringen bitler büßen. Er stürzte und gerieth dabei mit einer Hand unter die Räder, wodurch ihm der Mittelfinger zerquetscht wurde.
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