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Dresdner Nachrichten : 31.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187110311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-31
- Monat1871-10
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.10.1871
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^rlHeinl: ri„>!ch l'kil, 7 tltzr in Dic-dcn Inserate »erd«« an^ciicnimr»: bis Abcndö st. Sonntag«: -iS Mittags >2 llhr MorienstraHel»; in Sku-üadk: vl» Abends Uhr Buchdvucktrei »so J»b. Päßler, «r. Klosternasses. Luslaqer >O,o«v Krrmplare. T agcblatt für Nnterhaltnng und Gcschißstsvcrkchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lltpsch in Dresden. Derantwortl. Nedacteur: IllÜNS Nklklsardt ^ikonnemenl: lktiettkIjäh'lich20NA» bei iintii!zeldli>b« Lieferung in'« PnM, Durch die Post vierieljälirl äB/rN-Iß Einzein: Vlumrne» t »lgr. Inseratenpreises Für den Raum rta» gcipallenea Art«: t Ngr. Unter , Eingesandt^ die Zeile L Sigr. von Mio »Iibcstinnten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung buret' Briefmarken oder Posteinzahlung »ezzE»«v». rr- ti»s. I" Lüden koste» I Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch auf eine Dreödäie^Firma anwclsen^lkxp.Ä.vi-va«l.t»»«'Ur. Ar. 'W4. Lechs,;ehuter Jührrpttg. Mitredacteur: Theodor Ärotiislh. Dresden, Dienstag, 31. Dctober 1871. ZWW»>W»»>«W»WMW>^»»WWW»»MW»»W»«» Dresden, 3t. Octcher. — Im Laust dieser Woche täritcn AZ. MM. der König und d e .nöni.ck» dao Schl st Weesenstein veilancn und die die stge »icstden.z wieder bczirben. ZI.KK. vH. der Prinz und die grau Prnneinn Georg nebst hcner Familie baden das Palais an» der Langestraße de zogen. Der zeiwerige Gerickstoamtmann zu Pania, Kar! Ehristia» Lchönbcrg. ist zum Gcri.lstsaintinann bei dem Gcrictstsamte Oelonstz, der zcistn-ri.ic Geri «stoainstiiaun zu Zöblitz, Lnli'cr August Julius tgotlbard Krsiinger, zum hstr.ä'töräkbc beim Vezirlogerickst Eibeustock. und der zcikucriac Zstrichtorath bet diesem Bezirksgericht. Friedrich Anton Vouis Höscr, zum d»c :iwt?amtman» bei dem ostrickstsamtc Zöblitz ernannt worden. Bei der Staakscisendab» Perivaitling babcn die Betriebs Ovcrinivcctoren: Damm, Kable, Hartmcvcr und Nlictb, der Tramg'ort. Obcrimpcctor Lstibr und Trnnkvort - Znipector, Lieutenant a. D. Wststlcr dao »Ütteltrenz des Albrccbtsorteno, der Bureau Zmpector Picts.st, 'Buchhalter »Ncssersei midi, Ober glstcrvcrwattcr Fii'eher unk Obcreentroleur Tcubner kasEhrc» kreuz des Perkienstorteno. der Betrieboingciiicur Peters, die Maschinenmeister: Bergt, Strick und Loelnicr, die »Kihnho-'ö Ziiiveetoren: Faikenstci». Sebalig, Pogei, Piotonpancr, Kicstig. Pcitzich, Sehrever, Abcndrotb link Hcrfiiisth das Ehrcnkrenz reo Albrcchlöerkens, die Ntasck'iiienvcrwaltlingö-Assistenten: .henzc. Vinte, Toussaint. Kcmmlcr, 'Basolt. Wölfcr und Schlick, die Znspections Aist'stcnten: brät. BabnboiS Znipector Ltalzer, '»laus, Mcistncr, Bach. Ackermann, 'Benick'. Krell, L'lntzc, Bernhardt, Lindncr, Salzmann, Wolfram, der Slationö Asi, »rcnt »tenker. Heizhaus Porstaud «kickste. Bctriebtelegrahbist «lotbc die goldene Medaille tco ».'ildrecknsordens, die Heizbanö- Vorstäiidc bczw. Locomotivsübrer Vormäiincr: Hohhcld, Muster, verrmann n»k Daioeritz, terLoeomotivführerHancr, die Schirr meister: Haaie, »totbc nnd Nttzschc. der Lclnrrmeistergehiste Wentzci, der Feuermann Naundorf unk der Bahnwärter »tötzold die silberne Medaille des AldrcckstSordenS, der König!. Württeinbergischc Eonsiil. Gehcimcr Eoinincrzicnrath von Baensch zu Leipzig daS »tittcrkrcuz keS '.»Ubreckstsordeny, der yüttcnsteiger ls-rdinann Frictrick' KirchciS unk der Expedient Earl August Schmitt bei dem Privatblausarbcnwerkc zu Planncnsticl die zu dem Berdienstorden gehörige Plctaiste In Silber erhallen. Wie wir hören, ist der bisherige sächsische Caciantte zu Pari-, Gral Seebach, in Disponibilität getreten, und lässt sich daraus aus die Absicht unserer Regieuing »chliesten, den Posten eines k. sächsischen Gesandten in Paris für die Folge eiiigcdcn zu lassen. - Bon der ans Frankreich zuriicttchrcnden prcustischen >1. Didtiion sind gestern zwei Bataillone am der Vcipzigcr Bahn hier angckomiiicn, nm wirrt ans der schlesischen Bahn in -die Hcimatb zü iahrcn. Der alle Freitage staitnndcnte 28oche»markt wird dies- mal Donnerstag avgehaltcn. da an diesem Tage der Aitmarkt rci sein must, indem »ich dort daö zurncktebrende 108. Lchithc»- rcgiment auistcstt. — O'in Beiiichcr tco tlUman'ichcn Eonccrtcs im Gewerbe banse bittet uns um Beröffenrlichung solgender Beschwerte: ?ie ttiachrichten cmhaltcn icitcr kein Wort des Unwillens und auch Herr Drobisch ignorirt in seinem ooncertbelictstc einen Seantal vostständig, eben,o wie Herr E. Bank iin Dresdner Zonrnai, weicher sich während des OonccrtcS geltend machte. Bon Leite» der Herren Berichterstatter kann ich mir dies nur dadurch erklären, das; seidige wabricheinUch dein Orchester Aanme io nahe gcscncn haben. käst imu» bei der Gröstc deö Saales jene Storung, die ihren Hccrd am Saal Anogangc aattc, ganz entgangen ist. Oder sollten sie nur schweigen, um cic Haupt - und sticsidenzstakt zu schone», deren knnstsinnigcö Publikum sich eine io jännähliche Blösc gebe» konnte d DocI, ich vergesse, das; Sic vielleicht nock» gar nickt wisten. ivvvon ich spreche. Drum gestatten Sic mir einen kurze»Bericht über das Benehmen des Drec-tiicr Publikums in einem „Künstler stonccrte." Die Monbesti batte zum zweite» Male gesungen, stauul war ibr Icstter Ten berhallk, so erbvbcn tici- einige Hn» dttt Zuhörer in der Bütte tco Saales und drängten nach kein Ansgange zu. AckeniaicS concentrirte sich ihr Kunstsinn nur nu Antercstc an dieser Sängerin und die Veistnngcii des Florentiner O.uartrtto waren ihnen gleichgültig. Das wist ich ihncn nicht znm Porivune mack'en; am Ouartettipiel sinket nur der musikalisch Gebildete toahrcs Zntcrciie, einer Btokc- ttngerin strömt auch das groste nnmnsilalische Pnblitnm zu. AVer der Anstand criordettc es, dast die Zuhörc» bis znin Schlüsse keS EonccrteS anSl arrtcn. ivenn ihncn die vorzeitige Entfernung nicht ohne Störung der »achso gcnten Borkrägc und ohne Störung des übrigen Publikums möglich war. Diese Anstaiicsrcgel schien aber jenen Monbesti - Schwärmern voll ständig unbekannt zu sei». Sofort nach den» Abtreten der Monbesti traten die Florentiner vor und setzten sich an ibre Pulte. Die kurze Pause bis tabin genügte natürlich nur kür sehr Wenige zum Entkomme» ans dem Eoiiccrtsaal. Für an anständige Vente mnstte datier das Aiederictzen der Florentiner ein gebieterisches Haltesignal sein. Die Dresdner verrc» und Damen kümmerte daö nicht. Sie hatten nur ein .Ziel vor Augen, - die AuSgangstbürc. Die Herren Florentiner zöger ten mit dem Beginne ihres BortragS, von asten Seiten wurde tstuhe geboten, man zischte, rici laut: „Stebcnbiciben". „Timre zu machen". ..Niemanden l'cranSlai'cn", Alles vergeblich l Sic hatten die Monbesti gehört, was kümmerte» sic die Florentiner, was ging ihncn daö übrige Publikum an l Die Künstler ver suchten ein letztes Büttel, sie begannen ihren Portrag, daö herrliche 'Iowa. I-0I> variaxiani aus dem l>-i»l>II-O.uartctt von Sctmbctt. Man sollte meinen, das. diese wunderbarschöne Weise auch einen Dresdner Moabclliiüchtlgen hätte an den Boden lestwurzcln müssen. Aber nein, auch dieses Mittel schlug fehl, und so ging der schöne O.uartett Portrag, der für Picle ver Glanzpunkt des EoncerteS hatte sein solle», denen wenig stens, welche in den, dem Ausgange des Saales zunächst ge legenen Abthcllnngen saßen, inst ganz verloren: das »tausche» »nd Scharren der Abgehenden, vermischt mit den von der Treppe hcra»ttönende» Stimmen tominirte. Nach Beendigung der Lchubert'sche» Variationen folgte die Haydn'sche Serenade. Die kurze Pause zwischen beiden Stücken gab trotz der so ent schiedenen Mißbilligung des übrigen Pnbiiknmö «eine Stimme rik» sogar: „Flegelei!"» einer zweiten Serie dcS kunstsinnigen Dresdner Publikums daS Signal zum Auibruch, und dasselbe Schauspiel, was ich oben schilderte, wiederholte sich auch bei diesem zweiten Ouartettvortrag l Ich begreife nur nicht, wie die Fiorcnüner io rücksichtsvoll sein konnten, vor einem solchen Hottentotten Publikum ihre Stücke zu Ende zu spielen! An Herrn Jean Bcckcr'Ü Stelle »rare ick, mitten im Vortrage aui- gestaudc» und hätte die Geige an8 der Hand gelegt. Was müssen diele Künstler für eine Idee vom Kunstsinn der Dres dner mit sortgcnommen baden l Ick, bin fest überzeugt, das, in Veipzig etwas Aelmliches nicht Vorkommen könnte. Dort hat daö Publikum »iespckt vor der Kunst und den Künstlern; dort haben allerdings die Gewandhaus und Enterpe-Eoncerte uuck, ein Publikum herangezogen, daö man in den Dresdner Bier - und Tadatö - Eonccrtcn schwerlich sinken wird. Sobald im Veipziger Gewandhailse ein Musikstück begonnen bat, werden die Tvinen geschlossen: Niemand darf herein, Nicmand hinaus. Gegen einen solchen Seandai, wie ihn daö Ulimcm-Eoncert in Dresden bot. würde sich daö übrige Publikum wie ein Mann erhebe», er würde im Keime erstickt werden. ckt. Auch die zweite Versammlung dcS pädagogischen Ver eins im Winterhalbjahre »rar stark besucht, und der von der selben behandelte Gegenstand war ebeniastö ein solcher, der auch daö größere Publikum intcrcssircn muß. Herr Vebrcr Vugcn- hcim hielt nämlich einen wohldurct,tack,len und ganz sachge mäßen Vortrag über „Ljc Orthographicrewrm und die Schule". Folgenden vom Vortrckgcndcn ausgestellten 5 Thesen stimmre die ganze zahlreiche Veriammlung zu: l. „Der Erfolg deö or thographischen Unterrichts in tcr Schule ist ungenügend und steht nickst im Vcrhältniß zu der daraus verwendeten Zeit und Mühe. 2. Die Ursache dieses geringen Ersolgö ist weit weniger in der Lehrmethode, als in tcr Beschaffenheit deö Unterrichtü- gcgrnstandeö zu suchen. Deshalb ist 3. eine gründliche Rciorm der deutschen Orthographie üLiif! sondern auch der geiammten Volksbildung drMffMV'-Lli wünschen. 4. Die Lehrer Deutschlands babcn daö Neckst und den Berus, die Verwirklichung dieser Ncform anS alten Kräften zu fördern. '»» Für die Bciirtheilung jedes NciormvorschlageS ist in oberster Linie die Nückslck-t maßgebend, ob derselbe eine Vereinfachung deö Shstcinö verspricht." Alle Anwesenden stimmten auch darin überein, das; die im Vereine bestehende Scction »ür deutsch Sprache diele hochwichtige Angelegenheit weiter berathen und seiner Zeit wieder vor die Plenarversammlung bringen solle. Wenn nun Nc»erent seine eigene Ansicht über Erzielung der so wünschcnSwerthen Vereinfachung unserer Otbographic hier aussprcchen darf, io geht dieselbe dahin: Durch einseitiges Vor gehen unk Beschließen können die Schule und ihre Levrer nickst än daö gewünschte Ziel gelangen; weist aber, »renn sic die An regung dazu geben, daß ein großer Verein »ick, bildet, tcr über alle Gauen, „soweit die deutsche Znngc klingt", sich erstreckt, eine gründliche Ortbographiereiorm sich zum Ziele setzt, an dem »ich, außer de» Lehrern höherer mit niederer Schuten, Personen ao.ö allen Bermskreisen, die tcr Schriftsprache sich viel zu bedienen haben: Gelehrte «sind koch die Gebrüder Gri»»» darin schon vorgegangen». Schriftsteller, Zeitungsschreiber und -Drucker, Beamte. Kamlcutc u. i. w. sich wann bclhciügtcn, und welcher, nach gründlicher Porbcratbnng in Einzclverelnen im Stande sein würde, durch cinc Abgcortncteilvcrsaiinnluilg endlich etwas allgemein Gütiges »citmstrllc». In dcr tenhchcn Schweiz, in Berlin, Leipzig und anderwärts sind auch Ichon Aniängc dazu vorhanden, an weiche zunächst anzuknüpien wäre. Hoffentlich wird i» unicrer Zeit der Eisenhahiien und Telegraphen die Ueberzeugung iick' immer mehr Bah» brechen, daß wir mit un lerer noch so vielfach zopfigen Orthographie und deren Erlern ring viel, seist viel Zeit verlieren, die besser anzuwenkcn wäre; uno da vereinte Bestrebungen i» miscru Tagen ichon so man chcs Große nnd Herrliche verborgcbrackst habe», so hofft Ne»'c- re»t eS noch zu erlebe», daß an die Stelle unserer jetzige» Or tbograplstc einst dir neue ortograi'i tritt. Am 'W. t. ging anS der hiesigen Näbmas hinciisabrik „Vulkan", Lärck enttraire, seit ihrem kurzen Bestehen bereits die »ooo. Maschine hervor. Die Fabrik wurde erst Ostern vorigen Iabres von einer Anzahl junger intelligenter Mcckianitcr unter nickst geringen Schwierigkeiten begründet. Trotz mancherlei An- icittdimgen gedieh dao junge Unternehmen sichtlich, wozu br sonders die intelligente Leitung tenclben und die raillvic Tbä- tigteit dcr ausgezeichnetste» ArdcitSlräftc das ihrige beitrugen. Das Fabrikat, meist Singer Svstcm. erwarb sich bald eine» guten »im. denn es vereinigt in tick, Eleganz, Solidität und Billigtcü und wird in Folge denen ick'on in allen Weltgegenden gcsnclst und dahin veriendct. — Aus Anlaß tco oben erwähn ten Ereignisses vereinigte» sich die Mitglieder tcr Association mit ihrem Arbcitöpenonal im Gaithof zu Zschertnitz z» einem Festmahle, das in nngetriwter Heiterkeit verlies. Möge die Gnnst des Publikums «ick, dem imigcn Unternehmen immer mehr znwcndcn und so das rührige Streben der Untcrncbmcr lohnen. — Eine belebte Scene spielte sich am Sonntag unter großer Zmck'ancrschatt während des Vormittagsgottevoienstco dei der c-chiniedc tco Herrn BorSdori am der Wölstiitzslraßc ad. Ein vom Gerickst mit Beschlag belegter, angrtctteltcr Wagen des Hrn Lobn- tnischcr Großmann sollte von acht hierzu bcauttragrcn Knöchern am und davon gttalncn werden. Mit großer Energie snck'tc» die Beauftragten durch Sprengung der Kette den Wagen flott zu machen, doch wurde» sic schließlich durck» den Widerstand des Sck'niictemcistcrö. welcher einen starte» Banmpsalst zur Hand nahm, siegreich a»ö dem Felde geschlagen und mußten unver richteter «Lache wieder heimtebren. - Wenn wir früher es manchmal beklagten, daß nach den Jahrmärkten die Bndendcseltigiing »ich wochenlang istiiscl'levvtc, io sind wir jetzt den Herren Bnkenbcsitzern die unbedingte An crtenmmg schuldig, daß dicö beim lctztverffossencn Blarlte sehr schnell von Statten ging, indem schon am Frcilag kas gesannntc Budemnateriai brscltlg» war. - Um dem Uevrlsland abjuhciscn, weichen die zahlreichen Feltiuäuse ten Oeconomcn in der Umgegend DrcödenS bcrei tcn, werden zur Vertilgung der ungebetenen Gäste o'tmalö >o genannte Mäuscpillcn am Feldern und Wiesen anSgestreut. Tie Bläusc krepiren zwar davon, aber Hühner, Enten und Gänse picken nicht selten mit Begier diese GIftpiUen auf. was Gefahr bringt, wenn diese Hauöthicre später dein Menschen zur Nahrung dienen. So wurde in dem Dorse Nickern von einem Handwerker plötzlich cinc Gans abgeschlackstet, weil der Besitzer durch verschiedene Andeutungen ihr naives Ende befürchtete. Nach dem Genuß deS Fleisches erkrankte dcr Mann und man sucht die Ursache darin, daß die Gans mehrere von den Mäuse Villen gefressen habe. Ebenso hat inan die Bemerkung gemacht, daß in hiesiger Umgegend viele Elster» und Döble», weiche man todt auigesmiben, ebenfalls wohl nur ihren Untergang durch tcn Fraß von obgcdachtem Vertilgungsmittel gesunken haben. — In dcr Nacht von, Sonnabend zum Sonntag haben sich wiederum einmal mehrere, de» besseren Ständen angehö rcnde junge Leute das Vergnügen gemacht, am See und dessen Näbe Firmen und ein Postament muthwiltig zu bcsck)ädigen. Zum Glück ist ev jedoch dieses Mal gelungen, mehrere dieser Frevler anzuhalten. — Eine in Antonstadt wohnhafte Dame hatte auö unbe kannten Gründen eine» neuen preußischen Hnndertthaierschein in einen wollenen Unterrock cingenälst u«d letzteren ihrer Wä scherin zum Neinigen übergeben. Die Wäscherin fand den Sctstin, verheimlichte, als bei ibr nach demselben Anfrage ge halten wurde, dessen Besitz und wurde verhaftet. Nun erst räumte sie den kostbaren Fund ein, der ihr bei NictstverheiM' lictstmg sicher eine anständige Belohnung gewährt haben würde. iDr. I.» — Der Unterbau dcr zu restaurirenden Schloßwand am der AngnstiiSstraße schreitet seiner Vollendung entgegen. Da gegen dürfte die Ausführung tcr i» dcr Kiinslausstellung ge sehenen EartonS zu den dort proiectirten Wandgemälden erst im künftigen Frühiabr zur Aussübrung gelangen und somit die Stadl einer neuen Zierde tdeilhastig werden. — Am dem Centraigüterdahnhosc wurde am Sonnabend «dend ein «eicbenwättev. welcher, als die Wagen ranairt wurden, seine Weiche verlassen hatte und ein GletS überschreiten wollte, von einem ln Bewegung gesetzten Wagen ergriffen und überfahren, wobei ihm dcr linke Arm dermaßen beschädigt wor den ist, daß dessen Amputation erfolgen mußte. — Aus dem Leipziger Bahnhöfe rannten vorgestern Abend gegen 6 Uhr zwei Locomotivcn gegen einander, ohne daß ein weiterer Unfall, als die ziemlich starke Beschädigung der einen derselben stattge »unken hat. - In ein in hiesiger Neustadt gelegenes Logis, welches auö einem Vorsaale und zwei getrennten kleineren LogiS besieht, von denen wieder jedes von zwei ledigen Herren bewohnt wird, hatte sich am lctztvcrgangcncn Sonntag Nachmittag ein Dieb cingeschlichcn, de» aus einem Vorsaalienstcr versteckten Stuben tbürschlüsscl hciDorgcsucht und mit solchem daS eine LogiS er. öffnet. Kaum war er in solches hineingctreten, so verließen auch die Inhaber deö zweiten LogiS dasselbe und begaben sich, da sie nichts Arges ahnte», znm Vorsaale hinaus, verschlossen jedoch dabei die Thüre desselben, so daß sich der Dieb mit einen» mal gefangen sab. Wie »nn tcr ManS in der Falle daö Na- scheu vergeht, so vergingen auch dem gefangenen Diebe aste Mauiegedanken und einzig und allein scheint er darauf bedacht gewesen zu sein, wie er wohl am sichersten aus dieser für Ihn geiährlichen Lage heraus kommen möge. Leiter ist ihm dieses auch gelungen; denn als AvendS einer der LogiSinhaber in die Stube getreten ist, hat er von dem hinter dcr Thüre versteckten Diebe einen so heftigen Schlag aus den Kops erhalten, daß ihm momentan die Besinnung vergangen und er außer Stande ge wesen ist. die Flucht dieses stechen Diebes zu Kindern. — Ein Herr, der am Sonntag Abend mit dem Berliner Zuge hier angckommen war und einen Neisckoffer mit sich führte, nahm eine Droschke, um nach seiner in dcr Struvestraße gcle gcncn Wohnung z» fahren. Dcr Kutscher nahm, wie dies, in solchen Fällen häutig geschieht, den Koffer mit aus den Bock. AIS man jedoch vor tcr Wohnung des best. Herrn anlangtc. fehlte der Koffer; da derselbe nur herunter gefallen sein konnte, so iubr der Herr in dcr Droschke langsam retour; kaum war aber dieselbe wieder vom Hanse sortgefabrcn. so brachte ein Soldat und ein Mädcknn den Koffer, den sic unweit des Han scs gefunden batten, vor das fragliche Haus, vor dem sie die Droschke hatten balle» sehen, da sie ganz richtig der Meinung gewesen waren, daß der Koffer von der Droschke herunter ge fallen sei. Daö Dienstmädchen indes!, welches von dem Ver luste ilnec- Herrn »och nichts wußte, nahm den Koffer nicht an, »nd so mußten sich die ehrlichen Findir dcsiclben wieder mit dem Koffer entfernen Da sich hiernach das Gepäckstück tn ehr lichen Händen zu befinden scheint, so wird wod! auck' der Ver- luststäger die Freude haben, wieder zu seinem Eigenst),nn z» gelangen. - In den, neuen Schlackstkosc an dcr Leipziger Straße wurden am Lonnabcnd Nachmittag zwei mit dem Grabe» eines Brunnens beschäftigte Arbeiter durch den Einsturz einer Erb- wand link des daran befindlichen HolzwcrkS beschädigt. — Vorgestern wurde auf Fischhäuser Forstrevier bei Dres den, im sogenannte» Schwedenlochc. der Leichnam eines er hängst» nnbcfanntcn Mannes au gehoben. -- Wie die »lcdaction der „Sachs. Schulzeituiig" bekannt macht, sind in Betreff dcS diesjährigen Preiöauöichrelbens 23 Prcisarvrist'n ci»,rega»gen. von denen durck» die PlüstingScoin- missien, an deren Spitze Herr Seminarkircctor Kockrl stand, 2 mit Prämien dctacht wurden, »lach Eröffnung dcr versiegel ten EonvertS craabrn sich alö tcrc» Verfasser. Herr Ott» Kunze, Sci'lildirecror in Bc'mstatt bei Hcrrnlmt, und Herr Organist Bachman» in Marlneukirchc». Vorgestern Nachnilüag gegen :» llbr entstand in der vierten Etage der in ver Scvloßnraße gelegenen Sächsische» Bank Fcurr. Durch schnell berbcigceilte Feuerwehr wurde das selbe inecß bald gelöscht, iodaß, anßer einem Lstck verbrannten Pargn. st'okc» weiterer Schare» nickst entstanden ist. Da Tag» zu'or in dcr fraglichen Loeaii'.st Maler unk andere ArbestSlritte beschäftigt gewesen »ind, so sicht zu vcrmulhc», daß da- Feuer
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