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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190903026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19090302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19090302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-03
- Tag1909-03-02
- Monat1909-03
- Jahr1909
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.03.1909
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A MM 8 WM essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt r^ Lsgeblatt sd H,sM Mit. »Mnf, Wins. St. Wa, ktiviWj, »Ma. MM. MiuiÄ-ls, Mikl -l «!>,§, et ZM St. Meli, Staiaias, N«L Wemilsa, AMM at MM Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttal zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Lmtng«-icht?S«ikI — ------ . .» r». J«^rg<»g. - »— » - - «r. 5V. LLW^LW Dienstag, de- 2. Mä,z. SNLWWLisos Das Wichtigste. * Die Beratungen der Vertrauensmänner der MHsÄparteien wurden am Sonntag fortgesetzt Montag Nehmen die Fraktionen zu dem Ergebnis der Be ratungen Stellung und Dienstag findet dann die Ausschlaggebende Sitzung der Steuerkommission patt. * Die Erste hessische Kammer nahm den Beschluß Wr Zweiten Kammer aus Einsühruug des direkten Wahlrechts einstimmig an. * Bei cinein Unfall aus der Rodelbahn der Lud- Mgshöhe bei Darmstadt wurden Leutnant von Trott LU Solz getötet und vier Offiziere schwer verletzt. * Durch eingehende Nachprüfungen stellte die Berliner Kriminalpolizei von den zur Anzeige ge brachten Messerstechereien neun als erdichtet fest. * Auf eindringliche Vorstellungen Rußlands hat Has serbische Kabinett die Erklärung abgegeben, daß Serbien sich jeder Provokation enthalten und die Beratung seiner Bedürfnisse und Interessen den Grvß- müchten anheimstellen werde. * Zn Prag beging der tschechische Pöbel gestern «Uermals Ausschreitungen gegen d«utscl>e Studenten. Tie Friedensaktiou der Mächte. Seit Beginn der Balkankrisis ist das stärtste für den Frieden in die Wagschale fallende Elewicht, das immer wieder den Ausschlag gegeben tmt, die Ge wißheit gewesen, daß ein Krieg wegen des Balkan- hrablems eine europäische, vielleicht sogar eine Welt- iatastroplw sein würde, bei der jede Nation einen BBmpf auf Tod und Leben nm die nationale und staat- Uche Existenz führen würde. Niemand aber vermöchte zu sagen, wer ans einem solche» Ringen als Sieger Harvorginge. (gegenüber der gewaltigen LSucüt dieser WeMißheit ist die Bedeutung aller Einzelfragen der Xrn-en Orieutfragc immer wieder schnell zusammen »»schrumpft, auch wenn zeitweilig die Dinge zum Mußersten getrieben zu sein schienen. So kamen hch direkten Verhandlungen zwischen der Türkei und Oesterreich-Ungarn und dann auch die zwischen der Lttrkei und Bulgarien zustande, so ist die Spannung -wischen den Westmächten und den Dreibundstaaten «ruf ein betracht! icl>es Matz herabgemindert tvorden, s» hat in Italien die anfänglich sich so stürmisch ge- türdende Ausregung gelegt, und so scheint in den Mtzten Tagen auch die drohende Kriegsgefahr über wunden zu sein. Die Lage war sehr ernst. Rußland hatte durch HW»e Anerkennung Bulgariens als Königreich an- Mesnend sein bisheriges Programm, ^as die Lösung WS Kalkanproblcms einer Konferenz zuweisen wollte, W^sgegeben und sich von den Westmächten ge- Hmrnt. Diese Sonderpolitik schien eigene Pläne und MBerraschungen Rußlands anzudeuten und erweckte »ml so mehr Beunruhigung, als sic den Verdacht nahe- 1e»1e, daß Herr Iswolski auch in der Frage der serbisch-österreichischen Beziehungen eigene, mit der Iltuhe auf dem Balkan nicht verträgliche Wege gehen Wsnnte. Dank den eifrigen Bemühungen der franzö- fischen Politik, die ehrlich und nachdrücklich aus die Erhaltung des Weltfriedens gerichtet sind, und dank her unerschütterlichen Freundschaft, die Deutschland seinem österreichisch-ungarischen Verbündeten be- chehrt, hat die Besonnenheit in Petersburg doch die Oberhand behalten. Die Aussichten, zu einer be- sHiedigenden Lösung zu kommen, ohne daß irgendwo WS Schlvert gezogen lvird, sind trotz der Schwierig- Mten der letzten Tage ferner noch dadurch besser ge worden, daß Oesterreich und die Türkei endlich auch VW Form für ihre Einigung gefunden haben, so daß WS österreichische Herrscherhaus jetzt von der Pforte «ÄS Souverän Bosniens und der Herzegowina aner- Wrnt ist. Auch die bulgarisch-türkischen Verhand- Wlgen sind unter dem neuen Großwcsier Hilmi-Pascha i« Vesten Zuge. Nur die serbische Frage, allerdings die ge fährlichste, ist noch zu lösen, aber auch hierfür sind Hk« Aussichten gut, seitdem Rußland sich grundsätzlich Nsroit erklärt hat, mit den anderen Mächten zusammen beruhigend in Belgrad zu wirken. Die Form für diese gemeinsame Intervention der Mächte zu finden, wird allerdings sehr viel Mühe kosten. Wenn aber jetzt in der Balkanpolitik überall eine Wendung zum Bes seren festgestellt werden kann, so dürfte das nicht zum wenigsten ein Verdienst der deutschen Regierung sein, die mit ihrer Empfehlung der gemeinsamen Vorstellung in Belgrad einen gangbaren Weg zu einem friedlichen Ausgleich aller Differenzen ange geben hat. Dennoch kommt die Nachricht ziemlich überraschend, daß die geeinigten Mächte nicht Rußland, sondern Deutschland die Aufgabe der formellen Vorbereitung der Intervention übertragen wollen. Deutschland würde sich dieser Aufgabe, wenn sie wirk lich damit betraut werden sollte, nickt entziehen können, aber auf einen Dank von Serbien dürfte sicher das Deutsche Reich lange ;u warren haben, schon jetzt hört man in Belgrad gegen Frankreich und Deutschland, die den serbischen Heißspornen einen Dämpfer aussetzten, bittere Worte. Doch hat sich die serbische Regierung unter dem Drucke der Verhältnisse bereits dazu bequemt, an die Westmächte und Rußland eine Note zu richte», in der sie mitteilt, sie werde alles vermeiden, was einen kriegerischen Konflikt mit Oesterreich-Ungarn verursachen könnte. Aber dje Rüstungen werden trotzdem eifrig fortgesetzt. StimitM M im KM» MM (Eigen - Bericht.) Sck. Berlin, den 27. Februar 19GH Kolonialetat. Drei Redner sprachen heute zum Kvlonialetat. Statt des sozialistischen Abgeordneten Noske hielt der Karlsruher Redakteur und Genosse E i ch h o r n dje diesjährige Philippika ans Deutschlands Kolonial- politik, die ihm zwei Ordnungsrufe etubrackte. Durch die ungezwungene Plaudertouart, in der der National- liberale Dr. Arning, von 1892 bis 1896 Arzt in der Schutztruvpe für Ostafrika, fachmännisch über Ost- afrika urteilte, wurde das Haus sichtlich gefesselt. Die Ansiedelungsfrage wird einer günstigen Lösung entgegen gelten. Ostasrika sei besser sür die Besiede lung geeignet, als alle anderen Kolonien. Heute könne man noch garnicht wissen, was dje Kolonien einmal alles bieten werden. Hoffentlich werde Herr von Rechenberg, wie der Staatssekretär es wünsche, den Frieden mit den Pflanzern herbeiführen. Und dann kam als dritter Redner Mathias Erzberge r. Viel beachtet wird, daß der Zentrumsredner nicht mit einem Wort die Dernburgsche Politik tadelnd kritisiert, daß er sich polemisch nur gegen die Herren von Liebert und Arendt ivendct, die im Hause nickt anwesend find, weil sie einer Einladung zur Hochzeit ihres Freundes Dr. Karl Peters, der trotz seiner 61 Jahre nach den aufregenden Tagen der fetzten Jahre in den Freuden des Ehestandes Frieden finden Will, gefolgt sind. Mon tag geht die Debatte weiter. Deutsches Reich. Dresden. (Zum neuen Vereiusgesew hat das sächsische Ministerium des Innern eine Verordnung erlassen, in der darauf hingewiesen wird, daß die Fälle, in denen bei öffentlichen Versammlungen Poli zeiorgane tätig iverdcn können, scharf zu trennen seien in solche, in denen der Beamte zum Zwecke der Ueber- wachung im Sinne von Paragraph 16 des Rcichs- verejusgejetzes oder aber aus sictrerheilsvolizeitichen Gründen in der Versammlung anwesend ist. Im letzteren Falle habe sich der Beamte jeder Tätigkeit zu enthalten, aus der geschlossen werden könnte, daß er als „llebenvachendcr" im Sinne des Paragraph 16 anwesend wäre. Es würde in diesem Falle genügen, wenn der Beamte, um sich von der Aufrechterhaltung der Ordnung und Sick>erheit im Versammlungsranme zu überzeugen, diesen nur vorübergehend betrete. Tie Anwesenheit von Sicherheitsexekutivbeamten sei unter Beobachtung des Ausgeführten aber in öffentlichen Versammlungen an sich stets zulässig. — (König Friedrich August von Sachsech ist am Sonnabend abends 7 Uhr 15 Minuten von Dresden nach Antwerpen abgerejst, um von dort aus die schob! mehrfach erwähnte Seereise anzutreten. Tie Rück« reise von Neapel erfolgt am 25. März auf dem Dampfer „König Albert". Ain folgenden Tage ver4 läßt der König das Schiff in Genua, und begibt sich mit der Bahn nach Karlsruhe, wo er dem badischen Großherzogspaare den offiziellen Gegenbesuch ab-i stattet. Die Rückkehr nach Dresden ist für den 29< März vorgesehen. Berlin. (Die Kaiserin) wird am Dienstag dass lleberschwemmungsgebiet in der Altmark besuchen. — (Fürst von Bülow) empfing eine Deputation des Bundes der Landwirte, der gegenüber er sich sür die Erhaltung des Großgrundbesitzes in der Ost« mark aussvrach. , - - Die Rcick.snnauzreform5 Die Verhandlungen der Parteien und Regierungen über die Reform der Reicksiinanzen haben noch immer nicht zu einem) positiven Ergebnis geführt. 'Allerseits tvill man nach wie vor den Besitz besteuern, aber darüber, wie diq Besitzsteuer gestaltet werden fall, kann man sich nick! verständigen. Tie Reichsregiernng hält an ihrem Nachlaß und Erbschartsstenerprojekt seit, die links« stehenden Parteien möchten am liebsten eine direktes Reichsvermögensstcuer, die rechtsstehenden wollen diel direkten Steuern den Einzelstaaten vorbehalten. Nies maud hat bis jetzt einen Mittelweg gefunden, dcv bei allen Mehrheitspartcieu Beifall fände und doch die vornehmste Bedingung jeder gründlichen Reichst iiuanzreform eriüllte, nämlich dje finanzielle Uni abhängigkeit des Reiches von den Einzelstaaten heri bejzusühren. Nun hat der Reichskanzler Fürst Büloch selbst in die Verhandlungen ciugegrisfen, und wio hosfeu, daß es ihm gelingen wird, ein Kompromiß zustande zu bringen, bei dem ohne Kuhhandel und ohne) nationalgesinnte Parteien für lange Zeit in die Op position ;u jagen, eine dauernde Gechndung der Reichs« iinanzen gewährleistet wird. — Während sich Re gierung und politische Parteien nm die Losung der Finauzreiorm die Köpfe zerbrechen und Bülow Menu nm Menn nir politische Tiners aussinncn läßt, kamt Sudow nur jammern und wehklagen, denn ein neuer Scklag lpit ihn getroffen: Er überschaute die Reichs einnahmen ans den ersten zehn Monaten des laufenden Finanzjahres, und siehe: cs fehlten ihm 76," Millionen Mark! Tas ist bitter: Viel wird nicht mehr einzu- kwleu fein, denn fünf Sechstel des Finanzjahres sind dahin, das letzte Sechstel läßt sich auch nicht so an, daß sonderlicher Optimismus am Platze wäre. — .Kein Groß-BerlinL In der Sitzung des Bran denburgischen Provinzial Landtages gab Oberpräii- dent Trott zu Solz im Namen der Staatsregierung die Erklärung ab, daß an eine Eingemeindung von Vorortgemejnden oder Gcmeindctejlen in die Stadt Berlin nicht zu denken fei. — Der Großherzog von Oldenburg' hat dein Anträge des Ministeriums auf lkebertragung der Re- geutschait auf deu Herzog Friedrich Ferdinand von Glücksburg — im Falle seines Ablebens vor dem Mündigwerden des Erbgroßherzogs — feine Ge nehmigung erteilt. Tie Annahme des (Gesetzes jm Landtage ist sicher. — (Tie Witwen von Radbod.i Wie ein Telegramm aus Tortmund uns meldet, haben die Witwen von Radbod einen Tortmunder Rechlsamvalt beanstragt, den Kronprinzen und den Oberpräsidenten von West falen auf sofortige Herausgabe der gesammelten Unter st ützungsgelder zu verklagen. Bekanntlich protestieren die Witiven gegen das vom Hilsskomitee akzeptierte Rentenstzstcm und sind außerdem mit der bisherigen Elabenrerteilung unzufrieden. Ter Kronprinz ist, wie man weiß, Ehrenpräsident des Komitees. Aus Nah und Feru. Lichtenstein, den 1. Marz lRck *— Ter Mürz, der heute seinen Einzug hielt, machte an seinem ersten Tage ein recht freundliches (tzesicht, nachdem uns der Abschied nehmende Februar noch einmal Neuschnee beschert hatte. Hossentlich täuscht der neue Monat die Frühlingshoffnuugen nicht- Zunächst hat er natürlich tüchtige Arbeit, die Spure»
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