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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010120029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901012002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010120
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901012002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-01
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Diese» Lkatt wird den Lesem von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» SerugrgeMr: Abend-Ausgabe zugestellt, während Morgen in einer MatkllwrN» 2 Mw W,durch t« »^i s Mt. I ri».Dre«bverN«briil>ten"el<i»eiii«n I chilia ««Ge»«; die Strikter ti, Dir4dkn und der niichOrn Umgedmi,. i wo di, ZutraaimL d-rid eiueii- Boten I oder jrvmnnikonLre eriolgt. erlialteu i»« «la» <m Wockentoseu. die ! »üiü -ui So«,- oder ilrierlaae wl-en, w rwei Tdcil-ue-odeu Rde»d» und «t»r,e»t ru-etiellt. kür Nücko-de edi-et-ndter EckirtÜ- üütle lemc BerbindUEt. ver»i»r«<jian»»l«i>: L« l »ir. U und Mr. LOS«. relearamm-Adrette: «»chrtchten »reode«. es die Post-Monnenteu am GesammtauSgabe erhalten. Mresgen-Lanf. Heg^LLnSeL 18S1L U-vlag von Kiopsch ^ Urichardt. Die Ännadme vou ilnkütidigungen eriolnt i» der HauvtaeichäftLstelle und den Nebenannadmkilelleri in Dresden bis Nachmittag« sUkr. Lomi mit iietertaas nur Mariensiratze ss vo» II b>«V-l Ulir, Die ltvailiac Grund reite tca. » Silben» M Pkg., An lundiamiae» aut der Prwaticite Zeile !L Via.» ine r,valti»e Zeile o!- „Euige-luidl' oder aul Lkliicil- bl) Pra. Zn Nummer» nach Lonn- und tzeier tagen I- der. Slvaliige Grundzeiten so, «o be, « mib uo Pig, nach drioiideieui Lari,. LuLwLrtiae Auiirä-e nur Legal VorausvezabUuik BÜe-blLUcr werden mü lO PI«, devichnet. pvur, vloedwLML L vo. »ml De, MI! seit! i»M «Itz r dtziiktk«» ssttnli ?rs 8« rr8tra88k 2. Mouäv L ILubried « > Is» >llg ft ^ 12 8ev8lrr88v 12. 'MG Neueste Drahtberickte. Hoftiachi'ck cn. Neues städt. Krankenhaus. Reicksseiern. Bolksuiiterhnltungsabend. Eboriänaer-l D«d. Aprlsskt. verband. Sinfonie-Concert der Kgl. Kapelle. Festvorstellung im Berliner Opernhause. j Sonntag. LO.Iannar lUttl. Neueste Drahtmvldungen voui 19. Januar. Berlin. (Priv.-Tek.) Der BuudeSrath hielt heute zme Plenarsitzung ab Aus der Tagesordnung itand ein ihm eilte zugegangener Gesetzentwurf über Abänderung der Strand- rdnung. baußerdem Petitionen. — Auch das preußische Staats- lininerium trat beute Nachmittag zu einer Sitzung liammen. — Die Budgetkoni Mission des Abgeordneten- rules genehmigte beute die Etats der Domänen- und Font- nwaltuna. Bewilligt wurden u. A. :M000 Mk. zu fiskalischen Heinbergsanlaaen an der Saar, Mosel und im Nahegebiet. Die »ominiision erkannte die Richtigkeit des Vorgehens der Verwalt ung bei Anlage von Weinbergen zum Vorbild und zur Hebung des Weinbaues an. Seitens des Regierungskommissarö wurde ousgesiihrt, daß es nickt allein aus den Weinbau selbst, sondern auch aus die Kellerbehandlung ankomme. Mit Rücksicht aus die Garantie für die Reinheit der fiskalischen Weine seien die Preise Derselben sehr in die Hohe gegangen, und dieses Steigen wirke auf >te Privatweine zurück. Kiel. Durch Kabinetsordre vom 18. d- M. hat der Kaiser, der Kieler Ztg." zufolge, bestimmt, daß dem Kommando der Marine slation der Ostsee die Summe von 50000 Mk. überwiesen werde, deren Zinsen zu Gunsten der Hinterbliebenen da» Seeoffizieren, die der Marincstation der Ostsee angehörtcn, «endet werden ivlleir. Wilhelmshaven. Der Kaiser hat durch Kabinetsordre » gestrigen Tage der Marinestativn der Nordsee nnen Betrag vo» 50000 Mk. überwiesen, dessen Zinsen zu Gunsten r Hinterbliebenen von Seeoffizieren, die der Marinestation der ordi'ce ongehörtcii. verwendet werden sollen. Wilhelmshaven. Der Llohddampser „H. H. Meier" hat heute Vormittag mit dem !M Mnnn starken Nrkruten-Transvort r die in China befindliche Panzerdivision die Reise nach Ost - sien anaetrctcn. Zwickau. In der Zeit vom 7. bis 14. Juli wird hier das Mitteldeutsche Bu»de »schiebe« abtzeüüe». Änige Scheiben sollen aufgestellt werden. Budavest. Der Minister für LandeSvertheidlgimg. Baron fejervar», hat sich einer Operation des Blinddarmes nnter- leben niüsscn, die von dem Berliner Professor Sonnenburg dicklich vollzogen worden ist Paris. Der Kriegsministrr sprach sich im AriuecaiiSichnß nffchieden gegen die von einigen Blättern verlangte Aufhebung der Abkürzung der Waffenübnngeii und Marineübungen r Reservisten und Landwebrleute aus: er erklärte sich dagegen reit, bei der Festsetzung des Zeitpunktes der Einberufung die ßnieresscn der landwirtbichastlichen Bevölkerung zu berücksichtigen. Paris. Dem „Figaro" zufolge ist der Zustand des Mit- bliedes der Akademie. Herzogs von Broglic, der seit Niger Zeit am Lungenkrebs erkrankt ist. hoffnungslos. Haag. Prof. Lnellen wird die Staaroveration an kger Dienstag oder Mittwoch vornehinen. Hierauf muß Krüger i Wochen in einem verdunkelten Raume zubringen, so daß er Hochzeit der Königin nickt beiwohnen kann. Krüger wird der höinain ein prachtvolles Hochzeitsgeschenk machen. Rom. Der Papst empfing heute den preußischen seiandtcn Freiherr» v. Notennan. der seine Glückwünsche zum ZdreSwcchiel ausivrach und daun die Mitglieder der Gejmidlschaft orstellte. Londo u. Die Nachrichten über den Gesundheitszustand der Königin lauten sehr beunruhigend. Die nächsten Angehörigen eriammeln sich am Krankenlager. Konstantinopel. Heute findet eine Zukanunenkunft der Botschafter in der Angelegenheit des Schiedsspruchs betr. das Wirklich-griechische Koniularabkommen statt. Konftantinovel. Da seit zehn Tagen kein verdächtiger ankbeitSsall mehr seslgestellt worden ist, erhalten die von hier abgebenden Schiffe von heute ab wieder Gesundheitspässe. Sofia. Die Kabinetskrise gilt mit Annahme der mision des Ministers des Aeußeren Tonischem als behoben, leber die Besetzung seines Postens ist noch keine Entscheidung gc- roffcn. ebenso wenig über das Anerbieten Jwantschows, ntenmistiich das Portefeuille des Aeußeren zu übernebmen. Oertliches und Sächsisches. Dresden, 1!). Januar. —* Se. Majestät der König begab sich heute Vormittag mit Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg, begleitet von einigen Herren vom Dienst, unter Benutzung eines Sondcrzuges bis Klingender« zur Hocdwilbiagd aus Grillenburger Revier. Die Rückkehr von dort nach Strehlen erfolgte Nachmittags —* Zur heutigen Frühstsickstasel bei Jhier Majestät der Königin Ist Frau v. Minckwitz geb, Komtesse Einsiedel. Palast- und Zutrittsdamc Ihrer Majestät, mit Einladung ausgezeichnet worden. —* Heute Abend wird der Iürst von Hohcnzollern zum Bestich des Königsvaares hier eintrefsen und in der König!. Villa Strehlen Wohnung nehme». —* Am gestrigen 200. Jahrestage der Gründling des König reichs Preußen trug das preußische Gc!andt>chastshotcl Flaggen schmuck Nachmittags fand beim preußischen Gesandten Grafen v. Dönhoff Empfang statt. —* Sächsische S ta a tse i s enba h u en. Die vorläufig festarstklltcu Einnahmen im Monat Dezember 1!M betrage» 10Ü52232 Mk. (-ff 525018 Mk,), wovon 3 05)175! Mk. (-1- 125256 Mt.) aus den Personenverkehr. 0120 277 Mk, t-l- 186 006 Mk.) auf den Güterverkehr entfallen: aus sonstigen Quellen stammen 1160201 Mk, t-ff 214.026 Mk.). Tic Gesa,umt-- elnnahmeii vom 1. Januar bis 31. Dezember v. I. betragen 137351803 Mk. (-ff 7042 091 Mk s. Hierzu trugen der Perionen- nerkebr 405)12 626 Mk. t-ff l 258220 Mk.). der Güterverkehr 70 786873 Mk. (4- 31 78 675 Mk.). sonstige Quellen 17 031 804 Mk. (-ff 2605,06 Mk.) bei, —* Wer die schönen Winiertagc zu einem AnSstug in der Richtung nach Blasewitz benutzt, veriäume nicht, die groß artige Anlage des neuen Städtischen Krankenhauses Ioha iinstadt, Fürsten-, Trinilatis- und Trrlcheckstraße. in Augenschein zu nehmen. Der Name Kranken Haus ist für das. wascht»».«ächgk»» eiaeaüich Vicht zutreffend, min desten» aber z« bescheiden, da tun dem großen Terräin. das die geschmackvoll aufgeführte Sandstemmäiier umschließt, tliaffächlich ein Konwler von siebzehn großen und kleineren Gebäuden sich erhebt. Unter diesen, die iämmtlich im geschmackvollsten deutschen Stil nach den Plänen unseres Hochbnuamtcs ansgesührt sind, finden wir keine Kasernen von übermäßigen Dimensionen, wie man derartige Anstalten in früheren Zeiten zu errichten pflegte, sondern selbst die größten sind nur in Raumverhältnissen erbaut, die eine vortlietlhaste, schnelle Belegung, sowie Lüftung. Reinigung und Erwärmung gestatten. Durch diese Veranlagung und Einrichtung ist es möglich, daß bei mistretendcn Epidemien die Absperrung vollständig und leicht bewirkt werden kann. In dem großen Park an der Front der Trinitatkstraße. der von den herrlichen Bäumen des ehemaligen Birkenwäldchens bestanden ist. werden die Genesen den einen reizenden Aufenthalt haben und auch den Armen, die zunächst au! dem Schmerzenslager verharren müssen, winken überall duftende Zweige zu den Fenstern herein, da die sämintlichcn Ge bäude in den »chöncn alten Birkcnbestand einaebcttct liegen So ist in dieser Anlage von unseren städtischen Behörden tbatiächlich nicht nur ein stattliches Krankenhaus, sondern auch ein Genesungs heim im schönsten Sinne des Wortes für die leid ende Menschheit geschaffen worden. —* Bei den städtischen Gasfabriken ist in Folge der anhaltend niedrigen Temperatur die Nachsra g e nach K o k e fortgesetzt eine derart lebhafte, daß bei Weitem nicht allen Anforderungen genügt werden kann. Es muß betont werden, daß die Koke- gewinnung bei den Gasfabriken nicht Haupt-, sondern Nebenzweck ist. und daß sie von der Menge des erzeugten GaicS abhängt, also nicht beliebig vermehrt oder vermindert werden kann. Die Stadl Verwaltung ist genöthigt, einen Tbeil der Kokeausbeute jedes Mal in festen Jahresabschlüssen zu vergeben, da ohne diese auf voll ständigen Verkauf der erzeugten Mengen bcwndeis dann nicht ge rechnet werden kann, wenn bei mildem Winter der Bedarf an Brenniuateiialieii ein geringer ist. Es muß daher auch' jetzt aus die mit hiesigen Abnehmern bestehenden Lieseruiigsalnchlüsse Rücksicht genommen und die Kokeabgabe im Einzelvcrkaui aui's Höchste eingeschränkt werden. Es können deshalb bis auf Weiteres in beiden Fabriken im Einzelverkauf nur Abgaben bis zu 3Hekio liter erfolgen: eine Zufuhr durch die Gasfabriken findet zur Zeit überhaupt nicht mehr statt. Es ist daher iür die nächste Zeit zwecklos, an die Gasfabriken Bestellungen auf Zufuhr von Koke gelangen zu lassen, da derartigen Bestellungen nicht Rechnung gc- , tragen weiden kann. § —' Die von den Ortsgruppen des Allgemeinen Deutschen Schulvereins und dem Alldeutschen Verbände gestern Abend zum s Besten der nationalen llnterstützungszwecke des Allgemeinen - Deutschen Schulvcrcins im Saale des Gewerbehauses veranstaltete iReich sieier zur Erinnerung an die 30 Wiederkehr der Wicderanfrichtilng des Deutschen Reiches hatte eine zahlreiche Betheiligiing gesunden. Das Podium des Saales war in ge schmackvollster Weise mit Draperien in den Reichsfarben geschmückt worbe» und ans einer prächtigen Blattpflanzen- nud Palmenaruppc erhob sich die Statue der Germania. Der Vorsitzende des All deutschen Verbandes. Herr Oberlehrer Dr. Basienge. eröffnet» die Feier mit einer von patriotischem Geiste durchwehten Amproche. in welcher er der Bedeutung des 18. Januar gedachte und auf die gemeinsamen Ziele des Allgemeinen Deutschen Schulvereins und des Alldeutschen Verbandes hinwies: Ein wirthscbastliches und geistiges Banden schlingen um alle Deutichen aus dem weiten Erdenrund. Sic wollen, bemerkte Redner, vor allen Dinge» Volksvolitik treiben, nicht Staats- oder Realpolitik. Heute klaffe zwilchen Regieruiiasvolitik und VolkSwille eine breite Kluft. Dies sei kein ersprießliches Berhältniß. Nie und nirgends, betone ein bedeutender Historiker, babe sich eine Rcgierunqspvlitik dauernd unacstrasl über de» Volkswillen binwcggeietzt. An der Hand von Beispielen ans der Geichjchte suchte der Redner den Nachweis zu sichren, daß der Volkswille vielfach über die Regierungspolitil obgesregt und auf der rechten Bahn gewesen sei. DaS 19. Jahr Kundert habe insbesondere eine neue Idee, die des Nationalität-! Prinzips, geschaffen: dieses aber sei ein Volksprinzip und werde das 20, Jahrhundert noch viel stärker beherrschen, als es im 19. der Fall gemeieu. Große Ausgaben stehen dem deutschen Volke bevor Einigtest. Möchte», schloß der Redner, dereinst, wenn alle Aufgabe», die uns bevorstehen, erfüllt und die KämpH des 20. Jahrhunderts ausgckämvit sein wecden. wie vor 30 Jabren unsere Väter, iinsere Nachkomme» sagen dürfen: „Ein Herz, ei» Volk, ei» Vaterland!" Lebhafter Beifall wurde dem Redner für »eine begeisterten und begeisternden Worte gespendet. Ge- sangSvorträge des Schwerterlogen-Dopvelquartetts unter Leitung des Herrn Hm'overnsängers Scbrauff leiteten die Festrede s bes Herrn Pastors Wal lenste in aus Niederau ein. s Wie es im deutschen Vaterlande, führte Redner aus. eine Reihe ivon Stätten giebt, welche die patriotische Begeisterung immer wieder von Neuem zu entstammen geeignet seien, so gebe eS auch in der Geschichte Ereignisse, die unser Herz höher schlagen und unser Blut schneller durch die Adern rollen lassen. Zu dreien Ereignissen gehören auch die. die sich am 18. Januar abgespielt haben. An die Jahre 1701. 1801 und 1671 und 1901 erinnernd, bemerkte Redner: Vor 200 Jahren mußte das Volk vorwärts schauen in der Hoffnung dessen. waS ihm die Zukunst bringen sollte, vor 100 Jahren mußte das Volk abwärts-, einwärtsichaucn im Schmerze um das, was cs v-rlorcn hatte, und erst jetzt seien wir soweit gekommen, daß wir freudig auswärtsschauen und auch die Blicke über die Grenzen unseres deutschen Vaterlandes hinaus richten dürfen. Redner wies hierbei bin auf Südafrika, aus dir Polensragc und aus unsere von den Czechen bedrängten deutschen Brüder innerhalb der schwarz-gelben GrenzpkLhlc. Es gelte zu bc weise», daß wir wirklich stark seien und daß wir das. was wir von den Büteru ererbt, uns auch wirklich innerlich anaecignet haben und wenn wir in den Kampf ziehen wollen gegen stcmdländöchcs Wcwn. dann müssen wir unser Schwert rein und scharf und blanl erhalten und uns auf unser Deutichthum prüfen. Dieses gründe sich aber auf Gottesfurcht und Treue gegen den obersten Kriegs Herrn, woraus alle anderen Tugenden hervorwachsen- Auch die Frauen stehen nicht zurück in der Arbeit für dos Wohl des Volkes und Vaterlandes, die das erste entscheidende Wort in der Eni Wickelung eines deutschen Sohnes und einer deutschen Tochter in der Kinderstube mitzureden haben. Hier gedachte Redner der Knust und Wissenschaft. König!. Hoftheater- ' ^ lila ^ ff" Bochensvielplan der -Per»Haus. Sonntag: „Samson und Dalila": Montag: ..Undine": Dienstag: „Die lustkgen Weiber von Windsor": Mitt vach: „Tristan und Isolde"; Donnerstag: „Die Nürnberger -Puppe", „Sylvia": Freitag: Znm Besten des Pcnsionsfonds des IKönigt. Opernchvres: „Tannhauser" : Sonnabend: Neu einstudut: I„Figoro's Hochzeit": Sonntag: „Oberon". — Schauspiclbaus. I Sonntag: Nachmittags: Vrl Ubr: „Tie Wnnderglocke". Abends l'-8 Uhr: „Flachsmann als Erzieher": Montag: „Wenn wir l Tobten erwachen" : Dienstag: Zur Feier von Lrssing's Geburts tag: „Minna von Banchelm'A Mittwoch: „Torauato Tasso"; Donnerstag: .Flachsmann als Erzieher": Freitag: Zum ersten IMale: „Die kiekne Sirene": Sonnabend: „Die kleine Sirene": I Sonntag: Nachmittag» >/,4 Uhr: „Die Wundnglocke", Abends >'-8 Uhr: .Prinz Friedrich von Homburg". j* Zur Erinnerung an den 50jährigen Todestag des Kom- Ißonisteii geht Montag, ven 31- Januar, im König!. Opern- Ihouse die vieraktige Over -Undine" von Albert Lortzing in lachstedender Besetzung der Hauptrollen in Scene: Bertholda— frau Krainmer: Undrne—Arl. Nast; Sühleborn—Herr Perron; öugo von Rinastetten—Herr Jüaer; Pater Heilmann—Herr »achter: Beit—Herr Erl: HanS-Herr Decarlk. 4* st-ntal. »tnvett«. TaS gestern abgehaltene 4. Sin- jsonie-Loneert der »-Serie wurde durch den Besuch Sr. RajestLt de» König», der «ünigl. Hoheiten Prinz «eorg. de, Vitnzessinnen Friedrich August, Sodann Georg »ndMathilde ausgezeichnet. Al»Neuheit bwchte «» da« Boispiel zum S. Akt der Oper »Der Pfeifer» tag" von Mar Schilling«. Anläßlich der Kan-ruher Aufführung dies« Oper hatte Generalmusikdirektor Mottl in einem in de, .Bad. LandeSztg-* erschienenen Feuilleton feierlich gefordert, daß Keiner nach n« flüchtiger Kenntnißnahme diese» Werkes darüber Keiner nach Regeln messen, wa» nicht nach seiner Du lieber Himmel, wenn der „Pfeisertag — der jn Schwerin. Karlsruhe und anderwärts nur bei den shstlanffen der Mufikleeession halbwegs hat ansprechen können — uitdeilen soll, l WaLa-ff. die lich so schwierig zu verstehen nnd nach Regeln zu messen ist, wozu scheinbar nur die Schillings und ibie Sivve das Gehcimniß besitzen, warum beglückt man uns arme Un moderne mit eineni so ernstgemeinten Werke, wie diese .heitere" Oper, in der der „Humor" mit dem Tode spielt, wie die Kake mit der Maus — warum übcrgiebt mau eS der prosauen Ocffentiichkeit überhaupt und läßt es Ohren vernehmen, die sehr möglicher Weste auf Schillings noch nicht drcisirl sind? Aber so schlimm steht eü um diesen „Pfeisertag" aar nicht, wenigstens nickt um das gestern gehörte Voriviel, das allerdings als das glänzendste Orchesterstück des ganzen Werkes zu bezeichnen ist. Selbst nach einmaligem Hören beareist auch der sich bescheiden nur bis zu Verlioz-Liszt- Magner bekennende arme ^Konservative" sofort, daß Schillings' Musik in dem Grade dramatisch gedacht ist. daß sie losgelöst von der scenstcheii Vorführung unmöglich wird und daß selbst dieses scheinbar selbstständige Vorspiel leine Bedeutung erst im Rahmen des Ganzen erhalten kann — er begreift auch nicht weniger leicht und ohne vor Herrn Mottl'S Warnung zu erröthcn. daß hier ein großes Talent den Versuch macht, wagnerischer zu sein als Richard Wagner selbst und die Musik nach einer Seite hiinulciten vcckucht, wo sie aushört, als solche zu wirken. Aber man Kore Felix Mottl: „Gewiß hat Schillings in seinem Werke jene musikalisch-dramatische Form verwendet, wie sie von Richard Wagner als endgiltig richtig festgestcllt ist; wer aber etwa aus seiner Musik Wagner'sche An- kläiige herauShörr» wollte, würde einen großen Jrrtbum (!) be gehen. Schillings'Musik zum „Pfeifertag" ist besser als „modern", sie jft ne». Re« ist feine Harmonie, neu ist seine Melodie und neu ist seine Instrumentation!" Und er hat recht. WaS man gestern hörte, ist so neu. daß «S «ehr verwirrt, als erfreut, mehr abspannt «l« fesselt, trotz der vtelveiweiideten famosen neuen Blolotta und dem neuen ewigen Schwanken zwischen Dur und Moll. das. Wie die Eingeweihten behaupten, den Scheintod charakterifiren soll. Nach dem. waS wir gesternaehört. Ziehen wir vor, bei der Eilten" guten Methode Richard Waaner'S vorläufig zu bleiben, vielleicht befreunden wir uns mit Schillings wenn wir ihn wiederholt höreu — vielleicht auch nicht Overnhauie schien übrigens aiißer dem Unterzeichneten noch gönn große Anzahl der SchilunaSlchen Muse Unwürdiger der- treten zu sein, denn der Beifall war äußerst, schwach und das bischen, waS davon laut wurde, gehörte Len -Pfeifern" der König!. Kapelle nnd ihrem „Pfeiferkönig" v. Schuch — nur der ganz aus gezeichneten Ausführung willen hätten sie sogar bedeutend mehr an Anerkennung verdient, als ihnen in der Thal zu Theil wurde. Auf dem gestrigen Programm stand übrigens „noch" ein Moderner. Franz Liszt, mit seinem Z-ckur-Klavier-Conccri, auch ein Werk, das nicht nach gewöhnlichen Regeln gemessen sein will, aber was für eins! Was wir da hören, ist die Sprache des Genies, die höchste Meisterschaft der Kunst, das Modernste des Modernen und — merkwürdiger Fall wie leicht und schnell vcr steht man dielen Weltmann größten Stils, diesen Musiker von bc rauschender Poesie und bezaubernder Eleganz l Blüht ein solches Werk dazu noch unter den Fingern eines Ferruccio Busoni aus. bedarf es keiner Regeln, keiner Erklärungen und Vroammm- biicher — man braucht nur das Ohr zu leihen mck> das Herz zu öffnen, um sofort zu genießen. Jn der von Herrn Busoni ge botenen Vollendung wurde es zum Glanzstück des Abends. E, beherrschte es technisch und geistig vollkommen. Seine Kunst des SchaltirenS, die Meisterschaft unfehlbarer Vollgrisfigkeit. mit de: er eine förmlich orchestrale Gewalt erreicht, die verblüffende Sicke: heit im Oktavenspiel, im Hineinwerseu tiefster und höchster Noten zur Schattirung und Belichtung, die scheinbar gänrlich natura ltstische und doch vornehm künstlerische Verwendung des Tremol. und des Glissando, alles Das bis aus das Feinste ausgeglichen, poetisch schön, leidenschaftlich groß, vereinigte Busoni so voll kommen, daß er einen Erfolg der seltensten Art erzielte. Als ein Erster seiner Kunst bewährte er sich später noch mit den Brahms schcn Variationen, op. 35. Brahms nennt diese Variationen, welche sich einem zwölstaktigen Thema Paganini'S widmen, „Studien". Für den Eoncertvortrag sind sie nickt bestimmt und wer sie als solchen verwenden will, muß sie. wie Busoni auf- rusaffen und durchzuführen versieben, denn sie lausen nicht nur auf höchste technische Bilanz hinaus, sondern erfordern auch eine außergewöhnliche Kunst des Vortrags. Wie man sie gestern ge hört. werden sie so leicht nicht wieder gespielt werden. — Als EinganaSnummer deS Programms körte man mit Vergnügen wieder daS Handel' sche ff-ckur-Eoncert für Streichorchester und zwei Bläserchöre. Jn der unter v. Schuch gebotenen herrlichen Aus lührung wurde es mit allgemeinem und herzlichem Beifall aus genommen und besonder« ouSgezeichnetckdurden die Herren Sammci mufiker Grimm und Ritter-Schmidt für die glänzende, virtuose Wiedergabe der Oboen-Soli. Herrmonn Starcke.
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