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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192404280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-28
- Monat1924-04
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1924
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r Wbeblatt «nd Äiyetger). ««d I Lrahrcnschrtft: LageReck« «vusa. Frrnruf Sir. 20. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der «mtShanptmannschaft Kraken Hain, des Amtsgerichts, der AmtSanwattschaft beim Amtsgerichte und des Notes der Stadt Niela. des Finanzamts Nlela und des HanvtzollamtS Melken.. Postscheckkonto: Dresden 1530 Wirokasse Riesa Nr. 52. W. Montag, Z8. April abends. 77. Jährst. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends '/,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und stzestioae. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, >ur Monai Aprii 2 M. 5-, Pf. durch Post, 2 Ni. 2- P-. durch Loten. Für den Fall des Eintretens von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Matcrialienpreise behalten wir uns dar Recht der Preiserhöhung und Nachiordecung vor. Anzeigen sür die Nummer des Ausgabetages sind bis S Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen: eine lüewcihr siir das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plager, wird nicht übernommen. 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Mai ist SchickmlStaa sür das Deut sche Volk. Der neue Reichstag wird über Gedeih und Ver derb unseres Reiches die Entscheidung sollen müssen. Als Ncichsregiernng ist cs nufere Pflicht, allen Volksgenossen die Bedeutung gerade dieser RcichslagSwahl eindringlichst vor Augen zn führen. Wir vergessen zn schnell! Denkt zurück an die Zeit der wahnwitzigen Geldentwertung! Erinnert Euch an die Tage des vergangenen Jahres, wo ans den Tausendern die Mil lionen, aus den Millionen die Milliarden und ans de» Mil liarden die Billionen wurden. Da war das End? nahe! Da standen wir wirklich vor dem Verderben. Wehe, wenn damals der drohende Umsturz von rechts und links die Oberhand gewonnen hätte! Wir sind nicht in den Abgrnnd gestürzt. Wir sind nicht der Verzweiflung z»m Opfer gefallen. Die Staatsgewalt hat sich behauptet, das Reich ist nicht zerbrochen. Aber alles ha ben nsr daransetzcn müssen, haben bittere, gransame Mas-- nahmen ergreifen müssen, nm im letzten Augenblick mit äußerster, fast versagender Kraft den Zusammenbruch auszu halten. Grosse Opfer hat die Rettung vor. dem Untergang ge fordert, und wir werden noch weiter schwere Laste» aus uns nehmen müssen, ehe wir wieder ganz gesicherten Boden unter den Lügen haben. Aber wir haben wieder die fest" Mark. Die entsetzliche Arbeitslosigkeit ist im Schwinden. In Staat und Wirtschaft, in Gemeinde- nnd Eiuzelftanshalt können wir wieder mit Sloll und Haben, mit selten Einnahmen nnd Ausgaben rechnen. Ernst und eindringlich aber lei es gesagt: Aedes Abirrcn von dem von nns beschrittenen Wege der Ordnung und Ver nunft wird das Ende des Reiches, das Verderben des Volkes sein. Nur durch Arbeit und Opfer werden wir den Weg ans dem Elend in die Freiheit finden. Durch die von ausländischen Sachverständigen im Aus trage ihrer Regierungen erstatteten Gutachten wollen wir zu »Wrr M Mm« der Mitte. BPT. Der gegenwärtige Wahlkampf wird im allge meinen um die Parole der Erneuerung Deutschlands aus- gesockten. Wenn cS sick nickt oarum handeln würde, grosse Aufgaben der Zukunft zu lösen, so könute man wahrhaftig mit grosser Gleichgültigkeit den Ausgang der bevorstehen den Wahl entgegensehen. Man ist nur zn sehr daran ge wohnt, daß mit der Verschiebung der parlamentarischen Kräfte so gnt wie nichts erreicht ist, wenn nickt eine neue politische Strömung in Erscheinung tr-tk. Nur eine Bewegung, die die Kran nnd Fähigkeit beicht, dem poli tischen Leben einen neuen Kurs zu weisen, der letzten Endes dazu berufen sein könne, an der Stelle abgewirt schafteter Methoden neue Wege zu ebnen, kann dem deut schen Volke Hilfe bringen. Tie Anhänger der Mitte setzen ihre hauptsächlichen Hoffnungen auf die Zusammenarbeit der positiv gerichteten Parteien, während die rechtsgerich teten Kreise mehr Wert darauf legen, das politische Prin zip zu betonen. ES stehen lick also grundsätzlich die leiden Gegensätze Kompromiss- oder Prinzigien-Politil gegenüber. Rein stimmnngsgemäsj wird die Kompromißpolitik von weite sten Kreisen des Volkes als ein furchtbares Uebel bekämpft, weil man dabei an den parlamentarischen Kuhhandel denkt, der so manches Mal in den früheren Regierungen sehr unliebsam in Erscheinung trat. Kompromisse können aber nicht vollständig ans der Politik entfernt werden, denn ohne gegenseitige Konzession wäre ein Zusammenarbeiten der wichtigen Kräfte in einem Staate ganz unmöglich. Solches Entgegenkommen darf aber unter keinen Umstän den soweit gehen, daß alle politischen Grundsätze über Bord geworfen werden. Tie Anhänger der Rechtsparteien sind nicht gewillt, die Politik der Kompromisse aus ihr Programm zu setzen und sic fordern daher, das; nach den Wahlen ein ganz entschiedener Rechtskurs eingeschlagen wird. Dagegen oppo nieren der linke Flügel des Zentrums und der Demo kraten, die mit grösstem Eifer sür die Beibehaltung einer Negierung der Mitte cintreten. Schon jetzt hat es indes den Anschein, datz es ihnen diesmal nicht gelingen wird, der klaren Entscheidung aus dem Wege zu gehen. Dafür verbürgt zweifellos auch die Haltung der Deutschen Volks partei, tue nicht mit sich darum streiten lätzt, wo die eigentliche Mitte aufhört und die eigentliche Rechte an- sängt. Der ganze Sinn der gegenwärtigen Auseinander setzungen in Deutschland würde verloren gehen, wenn sich nach den Wahlen absolut nichts ändern sollte. Es würde sich sogar Herausstellen, daß cs — wollte man cS tatsäch lich bei der bisherigen Art der Regierungsweise belassen — besser gewesen wäre, die neue Wahl jetzt nicht aus- zuschreiben. Der alte Reichstag l>ätte dann wenigstens die Sicherheit dafür geboten, datz aus alle Fülle eine regte- ruugSfälüge Mehrheit zusammengeslickt wurde. Wenn irgendwo ein Ritz entstand, so hatten die parlamentari- scheu Führer des alten Reichstages geradezu eine geniale Geschicklichkeit darin, den Ritz notdürftig zu flicken und eine neue klapprige Mehrheit auf die Beine zn stellen. Auf diese Weise bestand dann im ganzen Volke das Bewusst sein der entsetzlichen Prinzipienlosigkeit, die sich je in der Politik einer Regierung in einem Lande ausdrücken konnte. ' einer Lösung der Ncparationsfragc, zur Befreiung ««lerer Brüder an Rhein und Ruhr gelangen. Auch die Vorschläge der Sachverständigen fordern von nns die allergrößten Opfer. Aber sie wollen die nns bedrückende militärische Gewalt ersetzen durch Grundsätze nnd Forderungen mirt- schesstichcr Vernunft. Das bedeutet sür nns als wehrloses Volk einen Fortschritt. Zeigen die Gegner dieser Politik einen anderen Ausweg auS unserer Bedrängnis? Nein, sie beschränken sich daraus, die Arbeit ter Ne-chsregicruu" hcrehrnsetz-n nnd gegen He Gutachten der Zachrerständ-geu die Volksleiden'ck'gfte» eutzinrcitsthen. Wes wäre die Folge, wenn ihnen die Mög lichkeit geboten würde, ihr" Worte wahr zu macken und nach ihren Methoden Las Deutsche Volk zu regieren? Die Folge könnte nur sein: bedingungslose Unterwerfung mit Hin nahme neuer schwerer Demütigungen oder der Krieg gegen die ganze Welk. Wer unser Tci.-'.H.S Volk wirklich liebt, der wird alles daran setzen, nm es o-.r di-'em Schicksal zu bewahren. Nur das ist wahrhaft natiovelc Politik! Darum, deutsche, Männer und Frauen, g-bt nicht den Leuten eure Stimme, die unter de« 28 verschiedenen Par teien euch die grössten Versprechungen machen und ruck in der Ttnndc der Gefahr im Stiche lassen! Prüft sorgsam, ob ihr eure Stimme estlem Bewerber gebt, der, von Ver-rnt- wortnnaogesübl durchdrungen, die Gewähr siir die Erhal tung des Friedens bietet. Nur dann wird die Währung vor neuem Vcrsall nnd die Wirtschaft vor cndgiiUigcm Zusam menbruch gesichert sein. Nur dann werdet ihr einen Reichs tag bekommen, Gr den Frieden bemal» t und Arbeit schafft, der Freiheit erringt und das Reich erhält. Ein harter Kamps -rird am i. Mai ausgekochten werden. Zn diesem Kampfe rnst das Vaterland auch den letzten Manu ans. Deutsche Männer nnd Frauen! Erfüllet alle eure Ehren pflicht! Es gilt Deutschland, cs gilt den Frieden, cs gilt die Freiheit, cs gilt daslGlück nuferer Kinder! d Die Neichsregicrung. Im neuen ReickMg wirb eine solch' Flickarbeit ganz unmöglich sein. Es wird sich schon in kürzester Zeit Herausstellen müssen, ob eine starke und brauchbare Negie rung aus dem Parlament hervorgcben kann, oder ob man kurz entschlossen die ncugewäblten Männer wieder nach Haufe schicken must. Alle Entscheidungen bansen von den beiden großen Rechtsparteien, den Dcutfchnationaien und der Deutsch-» Vvlisvartei ab, die eS in der Hand haben, den RegierungS-ur-Z maßgebend zu bestimmen. Auch das Zentrum dürfte wohl kaum in sstner Mehrheit ernst hafte Bedenken dagegen haben, sich diesen beiden großen bürgerlichen Parteien auf dem Wege einer entschlossen u chlicßcn. Tie Schwierigkeiten ent- )ic parteipolitische Zersplitterung, die leider durch das gegenwärtige unbrauchbar' Wahl- shstem noch gefährdet wird. Um so notwendiger wird es auch sein, daß nach den Wahlen wieder eine starke Hand das Ruder übernimmt, um mit den unbrauchbaren Ein ricktungen auszurüumen, die jede Gesundung unseres poli tischen Lebens verhindern müssen. Ae MWM« »er MM-MM. Die alliierte Botschafter-Konferenz wird in der laufen- den Woche in eine erneute Erörterung der Frage der in teralliierten Mititär-Kontrollc in Tentichland cintreten. Bon einer maßgebenden Persönlichkeit des Auswärtigen Amtes erfährt der „Berliner Presse-Dienst" folgende be merkenswerte Einzelheiten: Die französische Regierung stellt sick immer noch auf den Standpunkt, die Forderung auf Uebertragung der interalliierte» Militär-Kontrolle an den Völkerbund rundweg ablehnen zu müssen. Sie behauptet, daß weder die psychologischen »och die mgterielleu Vorans- sctznngen für eine Beendigung der Kontroll-Tätigkeit in Deutschland gegeben seien. Die Fortsetzuna der Kontrolle durch die interalliierte Militär-Mission miisse mindestens noch auf ei» Jahr hinaus sichcrgeftcttt werden. Dem gegenüber versucht die englische Regierung immer wieder auf Deutschland einen Truck auszuüben, daß es seinen Bei tritt zum Völkerbund vollzieht, und energische Maßnahmen gegen die Nevanche-Kriegs-Propaganda im deutschen Volke unternimmt. Solange Deutschland nicht durch eine vcr- ständigungsbereite Haltung dem Wunsche Frankreichs rnt- gegcukvmme, wekde es unmöglich sein, die interalliierte Militär-Kontrolle in Deutschland zu beenden. ES ist selbst verständlich, daß die deutsche Regierung dem englischen Druck unter keinen Umständen nachgeben wird. In der Völkerbundfrage hat Deutschland bereits seinen Standpunkt sestgelcgt, was indessen die Frage der Verständigungsbe- reitschast betrifft, so« kann Deutschland nicht immer wieder einseitig den französischen Machthabern die Versöhnung an- bieten wollen. Nur eine solche Losung der zwischen Deutsch land und Frankreich schwebenden Fragen, die geeignet ist die Lcbensrechte des deutschen Volkes zn wahren, gebe die Gewähr dafür, daß Konflikte zwischen den beiden Völkern vermieden werden. Die deutsche Politik ist lediglich bestrebt, aus dem Zustand ständiger Unterdrückung herauszukommen nnd wieder in Ruhe den Weg der friedlichen Arbeit be schreiten zu können. Solange die Gegner Deutschlands dieses Recht nicht anerkennen wollen, wird es ganz unvermeidlich sein, daß der Zustand der ständigen Rcibnngen verewigt wird. Tttklimg des Llttldwirtschaftsriits m Bremen. Ter zweite Verhandlungstag des Landmirt'chgKSratL wurde eingeleitct binch einen Vortrag des Gehe-men FincnnratS Tr. Kistler, VorstandSmitgl'ed der Deutschen Rentenbank, über Währung und Kredit. Der Redner ent- wickelte n. a. einen Plan zur Durchführung der etwaigen Lianidativn der Rentenbank, die derart erio'aen wüste, daß die Zinse», die von den Belüfteten und vielle ckt onck vom Reick bezahlt werde», nickt wieder cuckgegeben werden dürfen. Durch e neu fo erzielten Nnnorti'aiions.'wnng von etwa jährlich Löt) Millionen würde d'e Lignckatio» in etwa zehn Fohren dnrckaestihrt werden können. Bis dcrbin werde die Rentennmrk als vollwertiges inneres Zahlungs mittel in Funktion bleiben. Ein Antrag des Hanvracschä'tSsnhrerS des Landwirt- fchg'tSrcrts Tr. Kutscher-NcrEn bezeichnet die gegenwärtige Besteuerung der Landwirtschaft als untragbar, vro- dnktions'ckädlick. nninckgcinaß und ungerecht und fordert eine endgültiae Gestaltung der Steuergesetzgebung. die dec tatsächlichen Leistungsfähigkeit der dcut'chen Landwirtschaft Rücksicht trägt. An einer» weiteren Antrag von Hokldorf-Mittermann zur Wäbrnngs- nnd Kreditiraae werden langfristige Kredite an die Landwirtfchaft, insbesondere auch durch besondere Zuweisungen ans dem durch die Kreditcin- schränknng nick die Gründung der Golddiskontba-ck irei- gemordcnen Mittel des Geld- und Kreditmarkts gefordert. Tie Aufnahme privater AnSlandLkredite mit Valutaklauseln wird kur bedenklich erklärt. Ein Antraa -Sorlachcr verlangt die Einleitung einer nationalen -Handels- und Zollpolitik. In der Be vreckung Lieser Anträge erklärte n. a. der Syndikus der Bereinigung der Arbeitgebcr-Berbäicke Tr. Mcistinger, daß in den protzen wirtschaftspolitischen Fragen zwischen Industrie und Landwirtschaft nicht die geringste Meinungsverschiedenheit bestehe. Ai«cu;miuister?r. Luther führte ans, daß wir alle? tun müßten, nm die Erzeugung?- kraft der eigenen Scholle zn stärken. ES aalt vor allein eine Form zu finden, nm der iurcktbaren Inflation Halr zu gebieten. Ter Rcnkenmnrkgedan'e gebt auf Len ursprünglichen Helfferich'scken Plan znrstck. Es ist mir ein Bedürfnis, hier auszuwrechen, daß stir die Der-'annna, durch Denknna und Vertretung diese' Gedankens das Lrntichs Volk dem verstorbenen Heister.ck> aufrichtigen Tank schuldet. Ter uns zur Beringung gestellte Kredit von rund einer Milliarde wurde mit erschütternder Geschwindigkeit verbraucht. Es blieb alm nichts anderes übrig, ac-S die Steuererhebungen mit äußerster Anspannung in die Hand zu nehmen. Irgend eine Onelle, ans der wir Kredite be kommen können, haben wir nickt. Tie Frage der Bccktznngs- kostcn ist für uns Tentfcke besonders hart. Leider ist cS der Reichsregicinng nickt gelungen, die Mißstände jin be setzten Gebiet ans dem Wege diplomatischer Vcrbandlnngen zn beseitigen, nnd cs ist leider die traurige Wahrheit zu verzeichnen, daß noch nickt einmal tue Vermiickrrnng der Beiatznngskostcn zu erreichen war. Jeder Eine- -- in die Substanz ist nach meiner Ansicht falsch. Aber in dcr jetzigen Notlage müssen wir zwangsläufig nut Stenern rechnen, an die man in normalen Zeiten n emnls gedacht hätte. Ich bestreite, dast die Landwirtfchast stärker belastet ist als andere Mirtsckaftszivcigc. Wir müßen danach streben, daß das besetzte Gcbict in jeder Bc-icbnng wieder zn:n Teutichen Reiche gehört, daß mir wieder ein einheitliches Wirtschaftsgebiet und eine einheitliche Zollgrenze babcn. Wir müssen wieder die politischen Herren in innerem Lande sein. Das ist ancb die Voraussetzung jeder politjfchcn und psychologischen Sicherheit. Bezüglich neuer Stenern nick sonstiger Maßnahmen kann ick anncnbl cklick keine Er klärungen abgcbcn, da dies Sacke dcr künftigen Reg ernng ist. Ich möchte auch keine VeFpreckungen abgcbcn, die nachher nicht gehalten werden können. Regierung nnd Bevölkerung müsse» fick a!s Soldaten an derselben Front suhlen, die einen gemeinschaftlichen .Kampf führen, nm unser Volk am Leben zu erhalten. Auch in Zncnnst w.rd die Regierung stets aufs engste m t den berittenen Vertretern der Landwirtschaft Zusammenarbeiten. Tie weiteren Verhandlungen betrafen n. a. die Frage der Ermästlgnng der Eisenbahntarifc nnd der Schaffung neuen Kulturlandes. Zur letzteren Frage rcfci.erle ins- besondere Geb. Rat Tr. Tacke-Bremen, eine Autorität an- dem Gebiete der Moorkultnr. 8V. Geburtstag des Großadmirals v. KLiter. Am 29. April d. I. begeht Großadmiral Han? v. Köster seinen 8V. Geburtstag. Köster wurde am 29. April 18-14 in Schwerin als dcr Sohn des Schriftstellers Tr. Hans Köster geboren. Seine Mutter war die uamcntlicb in Berlin sehr gefeierte Hosopernsängcrin Fran Köster geb. Schlegel. Hans Köster trat 1859 als Kadett in die Marine. 1889 miudc cr Direktor des Marinc-TcpartementS im Rcichsmarincatt 1893 wurde er zum Ebes des Manöver-Geschwaders ctnannt. 1897 znm Ebes dcr Marinestation der Lstiee. Im selbei' Jahre erhielt er den Titel Admiral, 1899 erfolgte icine Be sörderung zum Generalinspekteur der Marine. Als Marine Generalinspekteur leitete er mehrere Jahre hindurch di großen Hcrbstmanövcr. 1900 wurde ihm der erblicke Ade verliehen. Im Herbst 1903 trat Admiral v. Köster vor seiner Stellung zurück: er wurde zum Großadmiral ecnann und hat sich danu wisseusckaftlich mit krirgstechnischen unk marinetechnischen Dingen beschäftigt. nnd klaren Politik anzui stehen lediglich durch l
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