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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188906048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-06
- Tag1889-06-04
- Monat1889-06
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1889
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Mrfchetrrl täglich früh 6'/. Uhr. »«t L»PrstM« Z»tz»»»e«gasie 8. H»rechku»-ei» der LedirNo»: Burmltlag« U>—18 Uhr. Nuchmüiug- b—S Uhr. «Ur dt« »UM»» «in»»i»i>d«^ M-nuicri»« «-G UH»««« iNch» —rA»»u4. N„«h», «er für »1. «»»M - N««»er »kV»»tni S«ser«t» »» »ach,»t«,r» bis , Uhr a»Ea,o»u»«Festta,e»srstt«i« ,9 Uhr. 3« de« Filiale, fiir 3ns.-^n,ah»e: Vtt, «e»», UuswrsitätSflea». 1. 8a» i« L«s«e, « ».-<. .u.d «.,*»1.» 7. »nr bi« Utzr. WpMek.Tagckalt Organ für Politik, LocalgesWte ,55. Dienstags oen 4. Juni 1889. A bonnement»pr«i» vierteljährlich 4»/, Mk. iucl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Past brzogeu 6 Mk. Jede eiazelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Ex, > abellaae» (in Dagedlatl-Formai gesalzts «hur Postbeiördrrung 60 Mk. mit Puftbesörderuag 70 Mk. Inserate «gespaltene Petitzelle tv Pf. Größere Gchrifteu laut »uf. PieG»rr»iich»fG La bell« rischer ». Ziffernsa» »ach hshir» Lmis. Nerlamea unter dem NedactioaSftrlch die «aeipalt. Zeile KO Ps„ vur de, Familie»,»chrtchte» die «^spalle», Zeile 40 Bk. Arsrraie fiud sttt« u» dt« «r,e»tN», »» seude». — Rabatt wird »icht gegeb»». Zahlung pnwmuneraoäo »der durch Pap- Nachnahme. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. rirbstthis - VekruntmachMlt. Arstable» wurue, laut hier crüaUttrr Nuieiae: 1) ein Getzrack Vau dunkelblauem Kammgarnstoff mit Perl, mutterkudpfeu. schwarzem Utlatfutter uud BillettSschche», seit SO. v. M .; 2) 12 Mark i» 10-Pfnnifg-Stück«», l» 4 Nolleu gleichtheilig derpockl. eiae filberue Ctzlt«»er«hr, stach, mit »eriprungenem Z>fferdü»l uud defektem Ring, vom Sk. zum S6. v. M.; 3) eine silberne Eylinderuhr mit abgegriffenem Goldrand, Geennde, Blumeagraviruna aus der Rückseite, mit auhäugeuder ge. flechte,«er Nickel-Kette mil dara» befindlichem 30-Psenuig-Stück mit her Sraviruu«: „Samuel hilf", am S7. v. M.; 4) ein goldener Nt»g, klein, mit weißem Steincheu iu der Mttte und 4 reihen Sleiuchen an der Seile, sowie eiu vergoldeter Mt«» mit der Inschrift: „Galt schütze Dich", am 27. v. M.: b) ein schivarzlederne« Portemanuait mit weiße» Doppel. schlSßchen, darin IS ein Zehntel-L»»« Nr. S4624 der Süchi. Lotterie, ein Achtel-Lao« der Braunschweiger Lotterie. 2 Vadc» bistrtS für da» Sovlnen-Bad und eiue Rechnung der Firma Dürste L AiekasI über 16 ^ und div. Notizen, am 28. v. M.; 6) ein Neikekafser, schwarzlackiri. verschioffeu, darin >O Gttck ,td. Maler-Pinsel, vom 28. bi< 29. v. M.: 7) ein Granat-Arm«»»«, i» Gold gesaßt, tu der Mitte steru» sürm g mit Sicherheit-kenchen, am 80. v. M.; 8) eine silberne Eyliiidcrutzr» ohuc Goldrand, oha« Secunde. mit gerieiter Rückseite, mit e,ngravirter Rose, silberner Luvetle mit fravzSs. Firma, sowie anhingender kurzer Nickrlkrtte. starkgliedrig, mit^ an^ängeadem Medaillon in Buchform, vom 31. v. M. bi ss eia Manutrock, von hellgrau- und schwarz« Nein carrirtem Kammgarnstoff mit einer Reihe schwarzen SteiauußkaSpse» und schivarzsctdener Bordenrinfaffung, vom 27. bi< 29. v. M.; 10) ein« silberne bylinvernhr, ohne Goldrand, mit Secunde, eriesier Nückieite mit wnvvenähnlichcm Schildchen, tu eiuer Messing» apsel und an einer Rickelkette, am 1. d. M.; 11) zivet Deckbetten mit roth- und weißgestreisteu gulet«, ein kopskiffen mit ebensolchem Julet uud weißem lltberzug und ei» weißleinenes Betttuch, vom 27. v. bi« 1. d- M.; 12) eine silberne Ctzlin«er»tzr mtt Goldrand. Secnud« und der Nummer 220 Rückseite mil Schildchen, »ebst filberuer, ruudgltedrtger Rette mit Larabmerbaken, vom 2. bw 8. d. M.; 13) eine Tuchhose, ichwarz- uud weißcarrtrt, eia Aacket au- englticheii, Stoff, bunkelgelb punctilt, mit schwarzem Futter, Borden cinsassung und bunte» voraknöpfen. am 1. d. M. «rwaige rSahruedmuugen über »e» verblieb U« aellohlraeu Gegenstände oder über den Dhäter sin» «agestmut bet uuferrr Lrimiiial.üdtbeiluna zur Anzeige zu bringe». Leipzig, am 8. Juni 1889. Da» Paltzetamt »er Eta»» Leipzig. Brei" 2 tsehneider. vr. B. Die Rückkehr Lönig Hnmbert's nach Rom. Die Heimfahrt König Humbert'« war einem Triumphzuge zu vergleichen. U-berall wurde der Kö-ig mit den Zeichen der Freude über die weit über alle- Erwarten herzliche »nd glanzende Ausnahme, welche er in Berlin gesunden, empfange» und beglückwünscht, und zumal in Mailand, einem Hauplsitze republikanischer Bestrebungen und franzosenfreund licher Neigungen kam eine Begeisterung zum Au«bruch, welch« n„l der bi-ber dort bekundeten Stimmung in schroffem Wider, spruch steht. Man brachte Hoch« aus da- verbündete Deutsch, land and, aus den König und aus den Kronprinzen, und vom Königiiplast zog die Meng« zum deutschen Consulat, wo sie ebenfalls Kundgebungen für Deutschland veranstaltete. In zwischen war auch der Senat in Nom zusammengetretrn und Halle eS als seine erste Pflicht betrachtet, dem veutschen Kaiser, der deutschen Regierung und der Stadt Berlin für die dem König Humbert bereitete Aufnahme seinen Dank auSznsprcchcn. Und König Humbert äußerte sich selbst wiederholt in dem Sinne, daß die Feste in Berlin über alle Beschreibung schön gewesen wären, wer sie nicht miterlebte, könne sich keine richtige Vorstellung davon machen. Die .Tribuna" widmete der Rückkehr deS Königs an dem Tage seines Eintrffeii« in Mailand eine» Festartikel, in welchem sie Vergleichungen anstellte zwischen den Schmähungen der Pariser Blätter und der herzlichen, ehrlichen und ver« Miidnißvolleii Gesinnung Deutschland-, daS Italien durch»»« als ebenbürlig betrachle und ohne jeden Hoclimulh nur Werth aus Ilaliens Freunvschasl lege. Die italienischen Staats- männer möchte» wohl unterscheiden zwischen de» Vorgängen in Berlin »nd den Beleidigungen Frankreichs gegen daS ilalienische Volk DaS ist der Eindruck, welchen die Ereig nisse der lehken Woche auf franzosensreundliche Kreise Italien- gemacht haben. Ez hat sich ein Wandel vollzogen, welchen man noch vor vierzehn Tagen nicht für möglich geballen hätte lrch höchster gegenlheiliger Anstrengungen von radikaler und intraiiiigenler Seite, die sich i» deutschfeindlichen Broschüren und sogar durch eine von der Mehrheil scharf gerügte Kund, gebung in der Kammer Lust gemacht haben. Der «bgeord- nete In.briani, welcher schon neulich durch feine Angriffe gegen den Dreibund in der Kammer einen Wandel hervor- gernien batte, konnte eS nicht nnterlaffen. auch die Rückkehr de- Köii igS i» gleichem Sinne zu verwerthrn. Er begründete seinen und sein.»GesinnungsgenossenEntschluß, sich nicht an dem Empfang des König» zu detbeiligen. mit der Mißbilligung der aut. wärligen Politik der Regierung. Durch diesen Schritt erre ckt- Imbriani nur. daß volle Klarheit darüber verbreitet wurt -. ein wie winziger Thest der italienischen Nation noch an bei» von der erdrückenden Mehrheit als falsch erkannten Standpunkte der F-indjchoft gegen den Dreibund sestdält. In der Thal konnien die Franzosen der Sache de« Frieden» kaum e neu werlbvolleren Dienst erweisen, al« durch die Besch mdsiing des König« von Italien wegen seiner angeb lichen Abncbk. an t,r Seite Kaiker Wilhelm'« in Slraßburg eine Trupp'i'lchau zu Hallen. Dadurch hat ver Jubel de» italienische» Volke« beim Einzuge König Humbert'« in Rom erst seine rechte Leibe und die weil über Italien« Grenzen l> iiaii-reict'nre politische B deulung erhalten. Die Rnfe galten nicht dem König al» rem Staatsoberhaupt Italien«, sm»p,rn als dem Verbiindctcn Deulschland«. der mil richtige« ver- ständniß die hohe Wichtigkeit diese« Bündnisse« für Italien und sür den europäische» Frieden erkannt und danach seine Politik eingeri.ülel hal. Buch EriSpi bat seinen Anlbeil an der Begeisterung de« italienischen Volke« er« ballen durch de» Empfang, welcher ihm bei seiner Ankunft iu Rom am 28. Mai und am folgenden Tage in der italienischen Kammer zu Theil schmuck»»« uu» s«ß« tu »er wirthß Eri«pi nicht einverstandene Mehrheit hat durch die Berliner Zeste wieder die alte Festigkeit gewonnen. Zwar fehlt e« auch jetzt keinrSweg« an Schwierigkeiten, wie die Kammrrsitzung vom SO. Mai zeigte, in welcher Baccarini die Hilfe de« Staat« anrief. um der vor dem Bankerott stehenden Stadt Rom beizufpringen, aber da« sind Nebendinge, über welche man bei einigem guten Willen leicht hinwegkomme« wird» und dieser ist offenbar bei der Mehrheit der Kammer jetzt vorhanden. wie die Stimmung gegen den Vatikan ist, läßt sich au« dem Beschluß der Kammer ermessen, an der Giordano« Brunofeier theilzunehmen, den sie mit allen gegen 'Bier Glimmen faßte. Eri-pi nannte diese Feier die AntWort Italiens aus die Katholikentage, zugleich aber kündigte eHpn, daß die Regierung sich an der Feier nicht betheiliaea »drde. Sie will ihr also den Charakter als Bolk-kunvgeoung .hne irgend welche Einwirkung von der Cenlralstelle au- bewaßan. Da« ist um so wirksamer al« Erwiderung aus die maßWsen Angriffe de« Papste« gegen diese Feier und bei Gelegenheit der Berliner Feste. Nie zuvor hat die Bewegung zu Guusten der Wiederherstellung der weltlichen Macht de» PaHteS geringerc Aussicht aus Berwiiklichung gehabt. Die Kundgebungen de« italienischen Bolke« bei der Rück, kehr König Humbert'« in seine Hauptstadt beweisen, daß da« Verhältniß zwischen Fürst und Volk wesentlich an Innigkeit gewonnen bat, und daS ist in einem Lande, in welchem die revolutionairen Bestandtheile einen so bedeutenden Bruchlheil auSmachen, von größter Wichtigkeit. Obwohl König Humbert seit länger al« 16 Jahren die Krone Italiens trägt, so bat er doch in dieser Zeit recht häufig die Erfahrung machen müssen, wie schwer ein Volk zu regieren ist, da» an« so heterogenen Elementen zusammengesetzt ist und an den Folgen einer Vergangenheit trübster Arl leidet. Welche Zustände in Italien noch vielfach herrschen, hat die Cbolera-Epidemie in Neapel gelehrt. Ein so hoher Grad von Unbildung und Aber- glauben ist nicht in wenigen Jahren zu besiegen, dazu gehöre» Jahrzehnt« einer zielbewußlcn Regierung, und eine solche be steht noch nicht allzu laug«, denn wie die Zustände unter Depreti« Ware«, läßt sich erst jetzt erkennen, nachdem Cri«pi die Leitung der Gtaat«derwaltung übernommen hat. Leute seiner Art sind überhaupt selten, aber iu Italien herrscht daran noch größerer Mangel, al« in anderen Großstaaten, weil dav Partelwesen in Italien an großer Zersahrenbe.t leibet und weil die Tugend de« Maßvollen« nocd zu wenig ver breitet ist. Begeisterung reißt die Bevölkerung zwar leicht zu Knndgrb»«g«u fort. ab«r dabei machen sich die aus fallendsten Contraste bemerkbar. Al» die Arbeitslosen nach dem Capitol zogen, herrschte in Rom eine gan mung wie am 1. Juni, «nd Mißtvne. wie st feier in Florenz hervortraten, waren anch nicht geeignet, König Humbert die Einpfindung ungetrübler Freude ein- zuflvßen Italien bat in diesen Tagen gesehen, welch treue- und aufrichtige- Volk e« an Dentschland bat; der Empfang König HumberlS in Berlin bat bewiese», daß in Deutschland volle Einigkeit i» der Werthschätzung de- Dreibundes besteht. DaS Gleiche ließ sich b>S vor Kurzem von Italien nicht behaupten, beute ist diese Einigkeit fast erreicht. CS bleibt nur wünschen, daß diese Erkenntniß immer tiefer >n vaS ualienis Volk eindringe» und daß ihm der Maßstab nicht wieder ver loren gehen möge, woran die Zuneigung Frankreichs für Italien und die Bundcstreue DculschiauvS richtig gemessen wird. Lediglich Sache der Einpfindung ist ein BUndniß nie mals, die Hauptsache ist die Gemeinsainkcit der Interessen der Verbündeten, und diese ist bei Deutschland und Italien ebenso vorhanden, wie bei Oesterreich-Ungarn, dem dritten im Bunde. * Leipzig 4. Juni. * Ueber den Gegenbesuch, welchen der Zar unserem Kaiser abzustatten gedenkt, ist offenbar „och ,»chi« benimmt. Nur der Vollständigkeit wegen tbe'len wir folgende Wiedci- gabe von Gerüchten, welche in Kopenhagen im Umlauf sind, mit: „Der Zar nimmt im Juli und August seinen Aufenthalt in Kopenhagen; während dieser Zeit wird die Kalserzusammenknnst in Kiel mit einer Flotlenrevue statt finden." * ES wird, wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse ein treten, noch beinahe ein Jahr dauern, bevor ReicdSkagS- wahlen stattfinden. Gleichwohl wird von deutsch.frei sinnig er Seite schon jetzt sogar in Wablkrcisen, „i denen de» Polen gegenüber nur durch da« Zusammenhalten aller Deutschen eine deutsche Wahl möglich »«. im fortschrittlichen FractionS-Interesse eine die deutschen Wäbler spaltende Agi tation eingeleitet. Au» dem Kreise Granden z berichtet der dortige „Gesellige": Unter dem Borsitz'de« Herrn Schnackenburg fand in Iablo- nowo eine vom Braudenzer Deutschfreisinnigen Vereir bervsene. von etwa 30 Herren «„« den Kreisen Graudenz und Lira- bürg besuchte vertraaüche Versammlung zu einer Beiprechung über die kommend« Reich«taa<»ah> im Wahlkreis« Graudeaz-sira-biiig statt. ES wurde beschlossen, unter allen Umständen einen freisinnigen deutschen Landidaten auizustellen, und mn Rücksicht daraus, daß die Deutlchfreisinniqe» bei ver letzten ReichStagSivabl im »alionalen Interesse dem Landidaten der Larltlparlei, Staat-minister Hobrechi, lhr« Stimmen gegeben Kaden, ferner mit Rücksicht daraus, daß, wie die letzte Laiidiag-wahl bewirlen Hai, di» Deulschsrristnnigca >m Groudenzer Kreise die Mehrheit der Wähler hinter sich haben, die anderen deutschen Parieien auszusordern, nunmehr ihre Summen aus den deuiichireisinuigen Lanbidaien zu vereinigen. Die Berufung aus DaS, wa» angeblich die letzte Landtag- Wahl „bewiesen" hat. ist selbstverständlich ohne Belang sür die Beurlheilung der bei den ReichtziagSwahlen — wo sogar der Wahlkreis zum Theil ein anderer ist — in Betracht kom- menden Verhältnisse Im Uebrige» bemerkt daß genannte Graukenzer Blatt mit Recht: Wir hegen die Hoffnung, daß nicht n»r ein Znsammenqedeu der „Liberalen", sondern oller deutschen Wähler anch lüe diele Wohl ektz'elt »erden wird. Den deuüchen Parteien siebt der Pole gegenüber. Er ch unser gemeinsamer Gegner in allen wichtige» politische» Frage». Daran hat sich seit der letzt»» Wahl absolut Nicht« geändert. Wir Hoden dtsher j«de«mal die Eriahrnvg gemacht, daß et» Zwiespali zwilchen den dentschen Variete, de» Sieg de« polnische» Eanvibate» zm Folge hatte. Auch in de» Bevölkerung«» Verhältnissen unsere- Wahlkreis.« Hai sich inzwischen nicht« zu Ganste» der -lu-sicht geändert, daß sich dlr-mal die Sache ander» grstalien kännir. Jene Ersahrung zeig» a so den Weg, den wir geb»n müsse» Bereinig«»» aller Lrnlschea gegen die Polen a»»u. »ir die Stimmung im Wahlkreise richtig ve« e- ist der. die streben, und wen. nreoeu. uno wenn wir d«t Stimmung im LUahtkreil« ltchug oe« M>»Ä ^^d^tmal », erreichen nn» der . Wie nvlhwendig die Einführung deutschen Unter, richte? in den dänischen Schulen i« --reichen Schle«wig war. geht au« den neuesteu, au» dn» O-chre 1886 stammenden statistischen Angaben d,e Familie prache der Schulkinder deutlich hervor. In den «retten HadnReben. «penrade. Sonderburg. Flen«bura und Tonb ,ai> e« 24 088 Schulkinder, welche in der Familie nur dän sch, und nur 1874 Kinder, welch« im v/« Kreis!« Dänischen auch deutsch redeten. In den Städten de« Krelse» Hader»leben sprechen nur 142 Schulkinder deutsch. dagegen 780 vänisck und 101 dänisch und deutsch; »» den ^anv. gemeinden d-S Kreise« gab e« nur 20b °ful!che. dag-g n 8245 dänische Schulkinder und 82. welche deutsch und dänisch ver- ,landen. Ir. den Städten ve« ^eise« «penrade «veten nur l93 Schnlkinder deutsch. 729 aber dänttch. in den Land gemeinden diese« Kreise- redeten nur 9S«chulr>ndert>eut,ch. dagegen 84«8 dänisch und 333 dän.sch und deutsch. In Kreis. Sondcrburg sprachen 223 Schulk.nder deu scb. 473i dänisch und l»t dänisch und deutsch; im kr-lse Tondern redeten 1756 Schulkinder deutsch, 5508 dänisch und 276 dän.sch und deutsch. Ungleich bester steht e« im Kiels- ö>-»eburg. wo l l 317 Schulkinder deutscd, 619 dänisch und 438 dänisch und deutsch redeten. Daß nach einer 20jährigen Zugehörigkeit zum preußischen Staate die Zahl der deutsch und dänisch sprechenden Schulkinder eine so beistgicllo« geringe ist, wird allgemein nicht geringes Staunen Hervorrufe». Um so eifriger »«ist sich M die Unterricht-Verwaltung, die deulsche Sprache in den dänischen Schulen zur vollen Geltung zu bringen. Seit Oliernd. I. ist die Unterrichtssprache in allen nordschleswigscbe» Schulen sür alle Lehrgegenstände. >»>t alleiniger Ausnahme de- ReligionSuiilernchlS, da« Deutsche. Nur im erste» Schul jahre dürfen sich die Lehrer. soweit und so lange eS er- orberlich ist. de« Dänischen bedienen, um die nur dänisch sprechenden Kinder in die deutsche Sprache einzusühren In den Kirchspielen mit dänischer Kirchensprache w«rd der Rel» qion«uiiterrict>r in dänischer Sprache ertheilt, soweit nicht die deutsche Sprache bisher schon auch bei dem Religion-unter- richte zur Anwendung gekommen ist. Die Zahl der wöchent lichen ReligiviiSstunden ist aus sech« festgesetzt mil der Maß gabe, daß die hierdurch hinzutretenven zwei Stundy, aus der Mittel» und Oberstufe in deutscher Sprache ertheilt werden können der. ertheilt werden müssen. Die Slbnlinspectoren und die Lehrer haben sich im Verkehr mit den Kinder» der deutschen Sprache zu bedienen und daraus zu achten, daß die« mehr und mehr auch im Verkehr der Kinder unter ein ander geschieh» In einzelnen Fällen ist die Regierung er. »lächtigt, b>S aus Weitere« Ausnahmen zuzulassen und die Be>. behaltung de- Dänischen al« Unterrichtssprache in dem bis herige,, Umfange zu gestatten; e« dürste die« wahrscheinlich herigen Umsanae zu gestalten; es vur,re vre» ioayr,u,r>»>>ro solche Schulen betreffen, deren Lehrer deS Deutschen noch nicht genügend mächtig sink. Wie ganz ander« würde eS im nvrd. lichen Schleswig um die Verbreitung der deutschen Sprache stehe», wenn schon seit l867 da« Dänische zu Gunsten deS Deutsche» beschrankt worden wäre oder wen» di« sämmtlichen dänischen Volksschulen in deutsch-dänische oder in rein deutsche Anstalten verwandelt worden wären! » * * Am 30 Mai wurde in feierlicher Weise daS Denkmal enthüllt und eiiigeweiht. daS zur Erinnerung an den Sieg der siebend ür gischen Völker Über die Türken aus dem Brolselde bei BrvoS gesetzt worden ist. Alle drei Nationen Siebenbürgens waren bei ver Feier vertrete»: die Festrede hielt der evangeliiche Broeser Stadtpsarrer F. W. Schuster in deutscher Sprache, Festpredigt und Gebet wurden in magyarischer und rumänischer Sprache vorgetragen. Die Schlacht aus dem Brolselde fand im Jahre l47S statt. Ali Beg brach mit 40 000 Türke» in Siebenbürgen ein und drang. Alle« vor sich her mit Feuer und Schwert verwüstend, im Maroschthale auswärts. Mit brr aus. cbokenen Kriegsmacht de« Lande- trat rer Woiwode Stcsan Balhori den inil großer Beute beladenen Türken aus dem Brotselbe entgegen; am t3 Oktober k.nn es zum Kampfe. DaS Aufgebot der Sachsen führte Georg Hecht, der Bürgermeister von Hermannsladt. Sie sordertcn Stellung »» Vorrertrcffeii. Bathori gewährte eS. Den linken Flügel bildend, lehnten sie sich an de» Ma- rosch; die Szekler stanken aus dem rechten, Walachen und Adel im zweiten Treffen. Den Hauptangriff richteten die Türken gegen die Sachsen, die lange Zeit den gewaltigen Anprall »»erschüttert auSbiellen, endlich aber doch sich mit den Szeklern aus da» zweite Treffen zurückziedkii mußten. Auch Bathori »inßle mit der schweren Reiterei weichen, und schon glaubien die Türken gesiegt zu haben, al» der Gra von Ti Mi sch i» der höchste» Noih erschien, die Schlacht zum Stehen brachte und mit den wieder votstürmencen Sachsen, Szekler» und Walachei, den Feind vollständig schlug. 30 000 Türken deckten da» Schlachtselo Der Hermaniistäbler Bürger, mcister G-ora Hecht erhielt zum Danke sür die Tapierkest. die er in dieser und in anderen Schlachten gegen die Türken bewiese», vom König WladiSIau« die NltterivÜrve. * Der russische Gesandte >n Bukarest, H.trowo, über- reichte dem König ein Schreiben deS Kaiser« Alexander. ,n welchen: der Kaiser von der Anerkennung de» Prinzen Ferdinand al« Thronfolger von Rumänien Act nimmt * Laut amtlicher Feststellung sind während der jüngsten Excesse ,n Belgrad l Osficier und 19 Gendarmen theil« verwundet, theil« verletzt morsen, von den Tumultuanten und Fortschrittlern ist einer, M,kon»ttch. gelvdtek, einer durch einen Nevolverschnß verwundet. 12 sind außerdem verletzt. — Die R-geiitschasl hat einen NkaS unterfertigt, durch welchen der zwischen Serbien und der BetriebS^escllschaft der serbi schen Bahne» bestandene Vertrag gelöst wird. Der Betrieb seht von morgen ab an die Slaalsverwaltung über. Diese Maßregel ersolgte aus Grund der Berichte der Commission welche di« Mißbräuche und Ilnreaelmäßiakeiten in der Babw Verwaltung eonstalirte. — Der Gerichtshof in erster I. stau, bestätigte die Entscheidung de« U»tersuchung«richter« betreffs Verhängung der Untersuchung-Hast über' Garaskbanin Da dir di^dezügliche Entscheidung de« Gericht, Verfassung«, mäßig vollstreckbar ist. verbleibt Saraschanin in Unter- suchung«hast. * Der Präsident Tarnst s^tr am tz ssrt und besuchte die Orte Bet Hüne vruatz wohnte derselbe einem ihm zu Ehren verän'stalt.ttn Banket he, »nv hob dabei da« Gedeihen de« nördlichen Frank- reich, ebenso die wunderbare Wiekeraufr'chtnng in den l8 Jahren be« gneven«. der Ordnung und der Freiheit her- vor. Beim verlassen de« Banket« wurde Tarnst von Fackeln «tzloM» ,»ch ,4«, ».tz««, * Ul« Verfasser einer vor einigen Tagen in Rom er- ,chienenen Broschüre „Ita lia", welche darzulegen bemüht ist, daß die Allianz zwischen Italien, Deutschland und Oesterreich eine unnatürliche sei. wirb in gut unterrichteten Kreisen >err Moneta, Direktor der Zeitung „Secolo", genannt. Diese« in Mailand erscheinende Blatt versalzt ausgesprochen republi kanische Tendenzen, gehört einem Edoardo Sorzogno, einem reichen Manne, Ver seinen bleibenden Ausrnthall >n Pari« enommen hat, und steht offenkundig mit französischen repnblikanern in intimsten Verbindungen. Da ist e« nicht ausfällig, daß ihm die Triple-Allianz „unnatürlich" erscheint. « Nach Mittheilungen der „Politischen Correspondenz" au» Madrid ist e» wabrscheinlich. daß — unvorhergesehene Zwiscbensälle abgerechnet — bi« Kammern im Lause der nächsten Tage ihre Beratbungen wieder ausnehme» werden, wa« um so wünschenSwcrldcr sei, al« die Buvget-Berathung „och ausständig ist und da« neue Finanzzahr am 1. Iutt beginnt. Bekanntlich hal Herr Sagasta die vorübergehend« Schließung der Kammern verfügt, um eine Ruhepause ein» treten zu lasten, während deren die mehr persönlichen al« schlichen Gegnerschaften sich beruhiqen könnlen; eS handle ich jetzt darum, eine Gewähr dafür zu finden, daß die türmischen Austritte, welche zur Schließung der Kammern ührten, sich nicht wiederholen. Man hält dasür, daß e« nvlhwendig sein wird, dem Kammer-Präsidenlen Marlo«, welcher seiner Haltung wegen von der ministeriellen Mehrheit persönlich angegriffen wurde, eine Genugtbuung irgend welcher Art zu bieten, uno e« gilt, die Form hierfür ausfindig zu machen. E- sei nicht ausgeschlossen, daß ein Abkommen ge troffen werde, wonach Herr Marto» deinissioniren, sodann aber von der Kammer »euertingS zum Präsidenten wieder» gewählt werden würde. * Au« Rio de Janeiro, l. Juni, wird gemeldet: Da« gesammte Ministerium bat beute seine Demission gegeben. * Nach der „National-Zeitung" stellen sich die NachriSten über eine angeblich traurige Lage, in welcher die Expedition de« ReichScomm star« Wiß man» in Ostafrika m Folge von Krankheiten unter semcn Mannschaften sich befinden oll, als übertrieben heran?. Wa« diese» Angaben von einer Pockcnepidemie und der Nothwendigkeil einer Anzahl »ach- zuseiidenker Aerzte zu Grunde liege, beschränke sich darauf, oaß Hauplmann Wißmann da» telegraphische Ersuchen hier her geri btct habe, >b»i einen einzigen Assisienzart und einen Zahlmeister nachznsenden. Bon einer Pockcnepidemie unter seiner Mannschaft sei hier an n»kerrict>tek-r Stelle nichts be kannt; dagegen erkläre sich der Wunsch Wißmann'S nach einer weiteien ärztlichen Kraft einfach daran», daß von den wci Aerzte» seiner Erpedilion der eine (SlnbSarzt vr. Sckmelz- vps) in dem Gefecht gegen Buschiri. wie bekannt, verwundet worbe» sei, »nv der andere Arzt »icht zugleich in Zanzibar, Bagamoyo und Dar eS Salaaui anwesend sein könne. Sonntag seine Reise und vruay I„ Mlitairisches. * Berlin, 1. Juni. Am DienStag starb in Wies baden der Generollieutenanl z. D. Julius August Heinrich Edwin v. Röder. Julius v. Röder war am 7. Januar 1808 z» Grollkau geboren. Er genoß seine Er ziehung in den CadeltencorpS zu PolSVani und Berlin und wnrde >m Jabre 1825 als Seconoelieutenant im Kaiser Franz-Garb ' Regiment angest-'llt. Seit l859 Oberst, über nahm v. Röder schon l863 die Führung der l2. Infanterie brigade und rückle in demselben Jahre zum Generalmajor aus. Im Jahre 1864 wnrde die Brigade Röder oft ruhm reich genannt. Den Glanz- und Höliepuuct seines Soldaten- leben« erreichte General v Röder bei dem Uebergange nach Alse». Bester als alle« Andere spricht über diesen Tag die nachsolgende CabmelSorore: „Ich habe mit Genngthuung Kenntniß von oer Umsicht »nd Tapferkeit genommen, die Sie auch bei der Einnahme von Alsen in der Führung der von Ihnen comniandirlcn Brigade bewahrt haben, und verleihe Ihnen al- cm Z ich,» Meiner Anerkennung den Orden pouo le mSrito, besten Dekoration Ich Mir die Freude mache, Ihnen direct zu übersende». Karlsbad, den 3. Juli 1864. Wilhelm." Ein Gemälde in der Nalionalgalerie stellt de» Moment der Landung der Brigade Röder aus Alsen dar und sichert auch dein Andenken an die äußere Erscheinung de« G-neral« ein bleibendes G-bächlniß. Januar l866 wurde v. Röder Inspectcur der Bundesscstiiiigen Mainz und Rastatt »nb nach der Mobilmachung dem Mililairgouvcrncment der Rheinproviiiz und Wesitsalen« unlersiellt. Von dort wurde v Röder beauftragt, Nassau zu besetzen, und war später zu gleich Commandant von Frankfurt a. M. Nach dem Feld zug zum Inspekteur der Festung Mainz und z„m General- liettteiiont ernannt, wnrde er 1868 zur Di-politio» gestellt. AuS der Ebe de« General? entstammte außer zwei ihn über lebenden Töchtern ein Sob». Edwin v. Rüder, der als Premierlieutenant im Regiment Nr. lü in der Schlacht von Getan siel. Vas PMloMist. * La» Pestalozzislist in Leiozig. am Rosenthal gelegen, hat nun daS 36. Ialir seme» Bestellen« zurückaeleqt. Mehrere Huiideri K»aben, der, » Erziehung ihre» Lllern besondere Schwierig keiten bei eilet, haben bn h>, in die'eni Institut Aii'nahme gefunden. An den allermeisten bieier Kinder hat die Irene Pflege nnd correcle Erzieh»,igeweise, die d liechst au-geübt wird, segensreiche Früchte geiraaen, so daß die Mistner, deren edle, opse, freudige Gesinnung a»S Pestaloziistisi seiner Je l in- Leben ries nnd die dasselbe biSiier nntertialten und gelenkt baben, mit innerer B sotediauiig aus diese- Weit wahrer christlicher M nichenliebe hinblilten dürseii. Bi» vor 2 Jahren wurde» diesem Instnui, mit geringen Aus nahmen, solche Kind r ziigeiührt. die vorder sich schon verhälluiß« mäßig erheblichkie Vergehen hatten zu Schulde,> kommen losten und deren Eller» den niederen Ständen angehSrlen. Da ober die zu ständige städiijche Behörde seit d-irr Zen laich Kinder au'wäriigen Anstaiien überweist, uin dieselben den, osi verderblichen Linstuss« hrer Angei örigen vollständig zu entziehen, ist der Vorstand de» P'ftalozz niiirs durch >cne Maßnahme in den Stand geictzi, nur Knaben, welche den mittlere» und höheren Ständen angehürcn und sür welche ieiteu« ihrer Eltern eine straffe Iniernot-erziehung iüc nothwendig erachtet wird, in da- Pestalozzistilt auszunrbmen. Wie sich nun ihaisächlich herausgestelil bat, ,oar da- Bedürsniß nach einer selchen Anstalt verbanden. D e Zöglinge, welche sich gegenwärtig >ni Insiiim befinden, leiuchien vor ihrer Auinadme »i dasselbe mit wenigen Au-nahme« KSbere Schulen (Gymnasien, Realschulen «.). Der Lchullliiterrichl. welcher im Innilui eriheckl wird, entsprach siüber dini der einfachen Bolk-'chMe. W,It ent-eent m,der Anhalte, ichnle den Lharokier einer höheren Lehranstalt geben zu wollen, da erfadrnugSgemäß da- Ziel «„er solchen nur iu selieneu Fällen von Knabe» erreicht werde» kau», bereu Leist»»«»» l, de» erste» 4—«
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