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Sächsische Elbzeitung : 09.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188601092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18860109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18860109
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1886
- Monat1886-01
- Tag1886-01-09
- Monat1886-01
- Jahr1886
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 09.01.1886
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MMHe Llb^eilmg. Amts- Nnö AnzeLgeblatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Tächs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Bl. für I Mark vicrteljährl. zu beziehen. — NSt" Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh 8 Nhr, für daS SonnabcndSblatt spätestens bis Freitag früh 0 Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzeile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach Uebcreinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Vürgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-Vüreaus von Haasenstein <L Bögler, Jnvalidcndank und Nud. Mosse. 3. Schandau, Sonnabend, den 9. Januar 1886. Zur Fortsetzung der Reichstagssession. An diesem Freitag nimmt der Reichstag seine durch die WcihnachtSpansc unterbrochenen Arbeiten wieder ans nnd zwar zunächst mit der Weitcrbcrathung des Etats, dessen Erledigung im ersten ScssionS' abschniUc nicht gelungen ist. Ucbcrhnnpt stellen sich die vier Wochen, welche nuser erstes Parlament vor Weihnachten zusammen gewesen ist, eigentlich nnr als ein parlamentarisches Geplänkel, als die Einleitung zu der Hauptarbeit des Reichstages dar, welche erst jetzt ihren Anfang nimmt. Denn in dem nun be- gouuenen zweiten Abschnitte der ncncn Session kom men endlich deren Hanptvorlagcu, wie die Gesetzen»- würfe über die Erbauung des Nordostscccanals, über die Z»ckerstc»crrcform und über die Aranntwci»- bestciicrung, rcsp. Monopolisirnng der Branulwcm- fabrikatiou znr Acralhung. Daneben gelange» die verschiedenen Initiativanträge nnd diejenigen Gesetzes- Vorlagen, welche schon die erste Lesung passirt haben, wieder an das Plenum zurück; ausserdem sind bereits verschiedene neue Anträge nnd Interpellationen auf dem „Tische des HauscS" nicdcrgclgt worden. Ferner dürften de» Reichstag anch noch Vorlagen colonial- polilischcn Inhalts, wie z. B. der Carolinenvcrtrag zwischen Deutschland nud Spanien, in Anspruch uch- mcu und ganz zuletzt werden ihn wahrscheinlich noch die wichtige» RcgicrnngSanträgc bezüglich der Erneuer ung dcö MilitärseptennatS und Verlängerung des Socialistcugcsctzcs beschäftige». Scho» a»ö dieser flüchtigen Aufzählung erhellt, ein wie reichhaltiges Arbcitsmatcrial der Reichstag in der zweiten Hälfte seiner Session zn bewältigen hat nnd aller Wahrscheinlichkeit nach wird cs diesmal i» der parlamentarischen Arena heisser zngchcn, als vor Weihnachten. Demi in dem genannten ArbeitS- matcrial liegt der Stoff zn schweren Conflictcn nnd heftige» Kämpfe» vor »ud vielleicht werde» schon die nächsten Wochen hiervon Beweise bringen. Schon die von der dentsch-freisinnige» Fraction und von der polnische» Fractio» ciugcbrachtcn Anträge bezüglich der Ausweisungen der Pole» bilde» ein Thema, das nur z» geeignet zn scharfen Anscinandcrsctzimgcn ist, wie man ja nnö der Zeit vor Weihnachten weiss. Dann aber werden die verschiedenen Fragen finanz- und socialpolitischcr Natur, wie sic in de» oben angc- führtcn Vorlage» enthalten sind, sicherlich ebenfalls zu heftige» Debatte» führen und schließlich lehrt anch die parlamentarische Erfahrung, daß es selbst bei Fragen von ganz untergeordneter Natiir nnr eines äußeren Anlasses bedarf, nm einen leidenschaftlichen Wortkampf zu entfessel«. Wen» indessen auch das politische Barometer im Reichstage auf Sturm steht, so darf mau dennoch nicht gleich von vornherein an positiven bedeutsamen Leistungen dcö ncuen Scssionsabschnittcö verzweifeln. Gerade die wichtigsten und segcnövollstcn NcichSgcsctzc sind in »ttscrcm oberste» Parlamente rcsp. nach heißen Kämpfen nnd stürmischen Erörterungen zu Stande gekommen und so wollen wir denn auch von der Fort setzung der NcichStagssessioii hoffen, daß sic uns gute Früchte bringen wcrdc, sollten dieselben gleich anch erst nach schweren Stürme» gezeitigt werde». — We- nigc Tage nach der Wiedereröffnung dcö Reichstages tritt auch der neue preußische Landtag zusammen, am 14. Jcmnar, doch werden dessen Verhandlungen ohne Zweifel weit ruhiger und friedlicher verlaufe», als im Reichstage. Wcuigstcuö berechtigt nichts znr Annahme dcö Gcgcnthcilö nnd der voraussichtlich glatte Ver lauf der Bcrathuugcu dcö preußischen Landtags dürfte somit wiederum zeige», in wie hohen, Maße der Schwerpunkt dcö politischen Lebens in das Reich ver legt worden ist. Das neue Ministerium in Frankreich. Herr v. Freycinct, der bisherige französische Mi- nistcr dcö Auswärtige», hat »»» also doch die Erb schaft Brissons angetretc» und die Lcitniig des ncuen französischen Cabinctö übernommen. Da die radikalen I Republikaner mit den Monarchisten zn stimmen drohten, wenn man ihre Forderungen nicht berücksichtigen würde, so ist man auf eine» seltsame» Ausweg verfalle», die ewige» Miiiistcrkrisc» zn beschwören. Akan hat sich in den Kreisen der gemäßigten Ncpliblikancr cntschlos- scn, die Radikalen, oder doch soweit sic miter dcr Führ ung Clcmenccailö stehen, in die Negierung aufzunchmcn. Natürlich haben sich die Opportunisten die einfluß reichsten Ministcrstcllm gewahrt nnd die mmcstc poli- schc Krisis in Frankreich bestände also darin, daß Op portnnistcn nnd Radikale eine» Vergleich abgeschlossen haben. Eine vollständige Ministerlistc ist übrigens noch nicht sicher bekannt. Es steht nnr fest, daß Freh- ciucl Ministerpräsident wird nnd die Leitung dcr ans- wärtigcu Angclcgcnhcitcn wahrscheinlich bcibchält. Als Untcrrichtsmmistcr wird Spnllcr, als Kricgömiuistcr General Davonst genannt. Außerdem werden im neue» Cabinct von den bisherige» Minister» verbleibe» Goblet, Eanwt ,md Scrricn, »»d die übrigen Portc- fcnillcs dürften an die Partei Elcmcnccan's vcrthcill werden. Dem Präsidenten dcr Republik, Julcö Grevy, wird daö Verdienst zugeschricbcn, daß cr in dieser kritischen Pciiodc dcr sranzösischcn Republik die verschiedenen republikanischen Parteiführer von dcr Nothwcndigkcii einer größeren Einigkeit überzeugt habe. Anch soll dcr Präsident die Absicht habe», bei dem Wicdcrzu- sammculriltc dcr Kammcr» durch ciiic Botschaft cin Negicnmgsprogramm knudzuth»», wclchcs betont, daß nur Mäßigung und Einigkeit unter den Republikanern dcr Republik frommcn kann. Es ist allerdings anch die höchste Zeit, daß diese Erkcmitniß in den republi kanischen Kreisen Frankreichs endlich maßgebend wird, denn wiederholt sich die ewige Zersplitterung oder rcnnt schließlich die Republik dem nackten Ra dikalismus in die Arme, daun dürfte sic lhatsächlich am längsten bestanden haben. Die monarchistischen Parteien sind m Frankreich bekanntlich seit den letzten Wahlen ganz bedeutend gewachsen nnd weitere Fehler in dcr republikanische» Politik müßte» de» Monar chiste» die Mehrheit i» dcr Dcpillirlcicknmmcr znsührc». Wc»n irgend cin Umstand dic Republikaner zu größerer Einigkeit veranlassen sollte, so müßte cs eben daö Anwachsen dcr monarchistischen Parteien sein. Die Zukunft wird zeigen müssen, ob dic Republikaner Frankreichs, dic soviel ans de» Volkswillcn geben, ans den letzten Wahlen eine Lehre gezogen habe» nnd ein dauerndes Regiment endlich cmznsührcn im Stande sind. T st g eögeschichte. Sachsen. Schandau. Gcwerbcvcrein. Die erste Versammlung im neuen Jahre eröffnete dcr Vorsitzende, Herr Schuldircetor Dreßler, mit einem kurzen NcujahrSgrnßc, refcrirtc über eine Reihe ge schäftlicher Mitthcilungcn, unter denen cin Bericht dcr Dresdner Handels- nud Gcwcrbckammcr, in welchem n. A. gegen die Abzahlnngsbazarc Stellung genommen wird, besondere Bcachtnng verdiente nnd stellte eine große Anzahl von Scparatabdrückcn dcö vom Profes sor Knoll in Prag nm 8. November 1885 zn Dres den vor dcr Z.Hauptversammlnng dcö LandcövcrbandcS Sachscu dcs Allgemeinen deutschen Schulvcrcinö ge haltenen Vortragcö: „Das Dcntschthum in Böhmen" den Mitgliedern unentgeltlich zur Verfügung. So dann sprach Herr Schriftsteller Theodor Lange aus Dresden über: „Orientalisches Volks- und Francn- lcbcn". Auf Gruud eigener, durch mehrfache Reisen in, Orient gcwonncucr Anschauungen zeichnete dcr Hcrr Redner in abwechsclungö- nnd farbenreichen Scizzeu daö Bild einer orientalischen Großstadt, mit ihrem Glanz nach Außen und ihrem Schmutz im Jimeru, daö Lcbcu und Treiben auf den kolhigcu, imgcpflaslertcu Straßen und in den Kaffeehäusern und schilderte znm Schlnß dic Stellung dcö Weibes, insbesondere auch die bei dcr Brautwerbung, Hochzeit, Ehescheidung und Beerdigung üblichen Formen und Gebräuche. Dic Versammlung spendete dem Redner lebhaften Beifall. — Dic Hauölistcn, den Untcrstütznngswohnsitz be treffend, sind bis spätestens zmn 15. d. M. in hiesiger NathScxpcdition vorznzcigcn. — Am Mittwoch Abend brachte Herr Thcatcr- dircctor Gothe, welcher zur Zeit in Pirna weilt, im hiesigen Hcgenbarth'schcn Etablissement cin allerliebstes Lustspiel: „Eine Braut auf Lieferung" vor einem äußerst zahlreichen Besuch, dcr in jcdcr Wcisc voll ständig befriedigt wurde, zur Aufführung; eine Wieder holung dieses Lustspiels dürfte sicher wiederum cin volles Hans veranlassen. — Neber die Reise Sr. Majestät dcö Königs Albert nach Berlin schreibt man von dort: Ganz be sonders warn: nnd herzlich berührte bei Hofe nud anch in weiteren Kreisen dcr Stadt die Ucbcrraschung, welche dcr König von Sachscu durch scincn unangc- mcldctc» Besuch unserem Kaiserliche» Herr» bereitete. Es wäre», wie bekannt, uni daö Gepränge dcr Fcicr so viel wic möglich cinzuschränkcn nnd dic Gesundheit dcö Königlichen Kreises zn schonen, Einladungen z» dcr Hoffcicrli chkcit nnr an dic nächsten Anverwandten ergangen, von regierenden Fürsten mir an dcö Königs Schwager, den Großherzog von Weimar, und an dcö Königs Schwiegersohn, den Großhcrzog von Bade». Dcr König vo» Sachscu hütete sich, durch vorzeitige Ansage seines Erscheinens in Berlin dic Anordnungen bei Hofe zu durchbrechen. Erst am Soimtag früh erhielt dcr Gcsaudtc SachscnS in Berlin dic telegra phische Meldung, sei» Königlicher Herr wcrdc nm die imd dic lstundc iiicognito nnd in Civil mit dem fahr- planmäßigcn Ziigc auf dem Anhalter Bahnhöfe er scheine». Er machte davo» bei Hofe vertraulich An zeige und die Freude dcö Kaisers war groß, als cr den sächsischen König nnd KricgSgcfährtci, im Palais begrüßen konnte. Eigentlich wollte dcr Letztere, nach dem cr seine Glückwünsche dargcbracht, sofort mit dcm 2<Uhr Zuge wieder nach Dresden zurückfahren. Dic dringenden Bitten des Kaisers, dcr König möge de» festlichen Tag wenigstens bis znm Abend im Schooßc der kaiserlichen Familie verleben, hinderten dic Ausführung dieses Vorhabens, nud dcr König vo» Sachscu verließ Berlin crst nach 9 Uhr Abends. — Bei dcr Königl. Altcrörentcubank in Dresden- Altstadt, Laiidhansstr. 16, im Landhaus — sind im letzten Monat des verflossenen JahrcS, abgesehen von dcli durch dic Agenturen crst zu Anfang dcs ncuen Jahres ciugcsandtcn Einlagen, 842675 Mk. cingczahlt worden. Obwohl diese Summe »och nicht die voll ständige Monatseinnahmc an Einlagen bildet, so be trägt die Mchrcinliahme gegen dic volle Summe vom Monat Dcccinber 1884, welche 241013 Mk. betrag, schon 101662 Mk. — Die Administratoren dcr Stiflnngc» für un- vcrmögcndc Kranke auö besseren Ständen dcö König reichs Sachsen, welche dcö Gebrauchs dcr Hcilgncllcn von Frauzenöbad oder Tcplitz bcdürfc», sind im Stande, auch dieses Jahr eine Auzahl vou Leidenden zu imtcrstützcn. Dieselben haben sich, wen» sic dieser Unterstützung beuöthigt zn sein glauben, mittelst schrift licher Gesuche unter dcr Adresse: „Au die Sachscn- sliftungcn zn Frcmzcnöbad nnd Tcplitz, dcm Sccrctär dcr Stiftung, Professor Or. Conrad Herman» zu Leipzig" bis späteste»« z»m 31. März d. I. bei dcr Stiftung portofrei zu melden und ihrem Gesuche nicht allein cin ihre Dürftigkeit, Staatsangehörigkeit in dcm Königreiche Sachsen und übrige» persönliche» Ver hältnisse, »amciitlich Stand nnd Alter bcglanbigcndcö Zcugniß ihrer Orlöobrigkeit bciznlegcn, sondern anch cin bezirksärztlichcs Zcugniß, daß ihr Gcsnndheitözn- 'tand den Gebrauch dcr Quellen entweder vou Fran- ^cnöbad oder von Tcplitz wesentlich erheische. ES lou- nc» jedoch unheilbare oder mit Ausschlägen behaftete oder dergestalt gelähmte Kranke, daß sic sich ohne Begleitung oder fremden Beistand dcr Cur nicht bc- diencn könne», ebenso wenig als Kinder unter 14 Jah re», Personen, die über 60 Jahre alt sind, und Almoscupcrcipicntcu zu dcm Gcuussc dcr Stiftung zugclassen werden. — Die Stiftung für Franzensbad hat vergangenes Jahr 18 Kranke verpflegt und besitzt
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