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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188912163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-16
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1889
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Erscheint töglick früh 6'/, Uhr. Ktßüklis» »vt Lr-rdttin» Jvhaauesgasse 8. Lprechllimdrn drr Urdartion: vormittag- 10—IS Uhr. Nachmittags b—8 Uhr. »«ÄSf- - «««G«, de, sür dt« »tchfff»i>e»d« R«>r««r ürstt»»tr» 8»s«»«»v «» S»cheut«>e» di« - vchr >t«ch«U»»»A, «» L,»». un» Festtage» fr»» dt« >vr. 3» »e, /Uietni ftr ZisL»iatz»r c«1» «nu». U,tve,sttät«str,ß« ». e««i« e»fch«. ffachaeimustr Li Part. und KßutgSplatz 7, uur b>« '/,S Uhr. Anzeiger. Organ fSr Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. AbonnementSprel» vierteljährlich 4»/, Mk. i,cl. Bringerloh» b Mk.. durch die PRk bezöge»« Mt. Aedeet»zel»«R»«ma20Ps Belegexemplar tü Ps. Gebühren für Extradetlaa«, (iu Tagedlatt^ormat gesalzt» ahur Poftdetörveruog 60 Mk. »tl Poftvesörderuug 70 Mk. Siüernle «zespattme P^tzeür « Pf. Tudrlartscher a. Ztffervsatz »achHsher» lartl. Nertumen uubre de» Redartt,,«strich dt» «Mkdvlt. 8cÄ»t0Pk»»«rd«, F,»Ut»»»,chrrchtt» dt, sgespa treue geile <0 Pf. JuserM» stud stet« a» dt« Echpedttt«, zu sende». — Rabatt wird nicht gegedue. gahluug prTeuumvuoäo »der durch Post» »achuahme. 350. Mo«tag dar 16. December 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. NeittmiltmLchinig. Wiederholt sind durck unvorsichtiges Gebahre» «tt Petroleum uud Spiritus, in«besouvere dadurch, dag e>tse Flüssigkeiten aus noch glimmende Holl- und Kohletttheile oder in da« Feuer gegossen worden find, schwere, zu« Theil töe:>cke Verletzungen von Personen ver«rs«cht worden. Wir sehe» an« de«halb veranlaßt, riudnogllchst vor jenem uavorficht-gen Pcbahren mit Spintu« und Petroleum, in«, besoavere aber dvr der Unsitte zu warnen, brruadure Flüssig» keilen direct io da« Feuer zu gießen. Till kürzlich durch eine Gasexplosion einartretener Un- sall, welcher de« Tod »ine« Menschen hcrdeiqesührt hat, giebt nu» serner zn sollender rrnstca Mahnung Anlaß. Wenn in einem Raum« Gasgeruch wahrnehmbar und «IN Lesect der G..-lkitu»g zu vermuthen ist, so schließe man sofort die Bleunerhähne. dreh« den Hauplhihn der Gasleitung ab, lüste den gaSersästlen Raum und schicke eiligst zur Ga«n»stalt oder zu einem GaSschlosser. Ma» hüte sich aber unter alles UmstAnden, «tt Licht in den bet,. Raum eiuzutreteu oder gar die Stelle, an der man «in LutstrSmeu von Ga« vcrmulbet, ,^»hzal««chtru". An Ettern und Dienstherrschaste« «geht da« Ersuchen, ilre linder oder sonstigen Pftegebefohlenen und ihre Dienst- leule Vorstehende« entsprechend zu verwarnen. Leipzig, den 7. Deren,»«, 1889. Der Mattz »er Gsadt Leipzig. Vtll. 22iS. vr Georgi. Nstvt. Vekannlmchllug. Aus dem städtischen Vagerplaye »u der Lhauffee- stratzr in Peipzia-ikkeuSnttz sollen Mittwoch, den »8. diese» Mouats, Vormittag» Ist Uhr, 18 Hause» alte» ztzeurryolz gegen sofortige Bezahlung uns unier den vorher besannt zu machenden Bedingungen mnWeiend versteigert werden. Leipzig, de« 12. December 1889. Der -ffatp der Stadt Leipzig st> 574K. vr. Georgi. Krumviegel Hohsuction. Freitag, den L7. Deeemdee d Id toll« in Lbth. 2 de? vurgauer Forstrevier« hinter de» Mtlttatrschiest- standcn, dickt an der ,,'Nrftm« und den Lützschenaer Wielen ca. 240 starke Rdra» ,Haufe« und - 140 - Laag unter den öffentlich aushängrn n Bedingungen und gegen di« üblich« Anzahlung an Ort und Strlle meistbietend ver kauft werten Zitsammeukrittst: Vormittag« 9 Uhr aus dem oben« zrnaunic'i Schlage. Leipzig, am l4. December 1839- De» SkathS ^orstdeputation. Veklmnllliachimg. Wrthnachtü.Packrreivrrkehr. Sihrend der Art» »«« 1v. »iS etuschlietzllch -4. De» ccmbir tritt di« rch>'iftze>> iür die Oi«lt«srrnn, »o« Wertd un) 1'», ncl«»,;«»« bei de» Postanftalteu in Leipzig rmc Ltunbr früher n!S »ctoohnlich «iu. Es w»S erincht. hieran« dri Eiulteser«», »er S«n»««ae« inr Paft währen» dcr vordrzetchne»«» Tage au>e»efft«« Rücksicht z» nehmen. Lt>p;>,, lS. reccm»«r 188». LZvr rLst^erlt«»»« Olh«»B»«sch1p««t«r. Walter. Im Interesse eiue« gcorductc« BücherabschlusscS »ud der uünrt- hcbrn Nedkraab«. sowie um zu ermtgliche», daß die Prüfung der !> geiührteu Bücher noch »ar »er Bereinigung mü der Stadl« xr „de Leipzig q scheken kann, ist beschlossen worde«, die Lassengeschäfte -er hiesigen Nrmr»n»evrr«alt»na »a» 28. Lrce»brr ». A. ab für den öffentlichen Verkehr zu schltrtzru. Er wird hierbei uoannair ersuch:, eineiige Forderungen an die 'Hemeiudenerwiltung au- lausendem R-ch Uügrjahr« uaverwillt ab« i den. andererieit« ober Berdiudlichkeiten bi« zu obeagedachtrm Termine Nachkommen zu wolle». GohilS, den IS Decembi r 1889. Der Glweinderath. I. B.: Lr«ut»«r, Gemrindeältester. Tchudr. ^erxllietier üerii ksvereÜL I^eip2i8-8l«6t. 8iinum» stst»»»4»g, a. I<4. st»««., chv«»«st» G UH»» >» 8»»t« «ar 1. »stiUvrnahal«. Dageooräonug: I' k-xi.rtranä«. ll) (^«»berückt nock 0a»«uwri»ioll, l!> Wukleu (Vuriiuoä, La»»«chlü»e. Velegirt« »um Lrewror«»»- »ua^ dn«, »am »tLirwcben 6e«tnäheiw»u»ehu« unä rum 8 dwä«E«rillbt), )>8 l'er IVubluet »irrt um 7 llbr g«ebIoAev. 4) Lori de ü«, Scan ieouimoctuu«» übar «inix» kruzzev «» 8i^nle»«r4»»n^, b) ?.er>rkr der öioiw ammimion, 6) V»dl ein« ölaglio仫 un<i ein» Stellvertreter« nur Ver- rr»u«»»«tmmm»lr>ll äurob <t>« Orwürnnlceoeamenürnt«. l>r. »ieaderl. Leipzig, 16. Dere»ber. * Tie günstigen Eindrücke de« Zarenbesnchr« i» vorigen Herbst waren durch di« Nachricht bestärkt »orden, daß Kaiser Wilde 1 m di« Einladung zu den russischen Manövern im kommenden Sommer «ngenommen hatte. Man hörte dann von unlrrrichteter Seite, nnd e« wurde schon am 2l. Oktober erwöhnt, daß noch eine andcre gegenseitige greundschatt«« be,-ugu»g »er Monarchen bevorstehen solle. Die beide» Koise, bitte» sich niimlich schon d,»«I4 »en >u«tonsch ihrer ans den Achseln der Unisor» » traget«« Ra»»n«z«iche» verszuwchen, der vor einiger Zeit bekanntlich stattgesnnde» bat. Bei dieser G-legenhei« »ur»en, wie vnlaotet. zwilchen dem Kaiser Wilhelm und dem Zaren sehr herzlich« De peschen gewechsen. Man bars »oht hoH», »aß »ief« Gt»»»u»g »ich aLmstii, aus die politischen Kreise in Petersburg zurückwirken nnd dann wohl auch m der Sprach« der slawischen Presse bemerkbar ein werde, di« bis in die letzt« Zeit Deutschland gegenüber ich noch immer wenig freundlich geäußert hak. * In diesen Tagen ist der Landsitz de» Reichskanzler«, ^riedr lchsruhr, dcr Ziclpunct einer Reihe von Br uchen geworden. Nachdem im Lause der vergangenen Woche >er Staatssecretair des ReichS-Justizamt», Herr v. Oebl- cktäger, Gast de« Fürsten v. Bismarck gewesen ist, ist nun mehr der Statthalter von Elsaß-Lothringen, Fürst von Hohen lohe, nach dort gereist, und al-bals wird der bekanntes frühere üieamle der deulscb-ostasrckanischen Gesellschait, Lieutenant Giese, welcher erst vor einigen Tagen vom Kaiser rmpsangen und zur Frühstückskasel gezogen worden, einer Einladung de« Reichskanzlers folgend, sich nach Friedricksruh begeben. * Die beiden badischen Kammern haben sich bi« nach Neujahr verlagt. In der zweiten Kammer bat die liberale Partei folgende Anträge angekündigt: Tie Negierung wolle >m Bundelralhe dahin wirken, daß eine Erhöhung der Ber- zütungen für di« Natural-Berpflegunq der bewaffneten Macht im Frieden erfolge; serner solle die Regierung den Quartier« gebern bei den Herbstmanövern einen Zuschuß aus der Staats» cassr gewähren und denselben in deinenlsprechendem Sinne in den Etat einstellen. » » » * Der neu« Jahrgang deS Gothaiscben Kalenders enthält eine offenbar auf amtlichen Quellen beruhende Aufklärung über die Veränderung, welche in dcr Stellung deS Erzherzogs Johann in Folge seines eigenen vielbesprochenen Entschlusses eingetreten ist. Erzherzog Johann ist in dem neuen Jahrgang de« genealogischen Taschenbuches in der Genealogie des öster reichischen Kaiserhaus«» unter de» Mitgliedern der nicht regieren den Linie Toscana an der ihm gebührenden Stelle in folgender Weise angeführt: .Erzherzog Johann Nepomuk Salvator folgen die übrigen Tanfnamen). geboren zu Florenz am 25. November 1852, nimmt nach Verzicht ans alle Vorrechte eines Standes »in November 1859 den Namen Johann Orth an." An« dieser Mitlheilung «rgiebt sich, wie die .Nene Freie Presse" bemerkt, daß die vielfach verbreitete Meinung, Erzherzog Johann sei ganz aus dem kaiserlichen Hause au-aefchieden. irrthlimlich war. Zugleich stellt sich bcraus, daß der Verzicht des Erzherzog« erst im Laufe des vorigeu Monats vollzogen worden ist. Es bleibt nun adzu- warten, in welcher Form dir Folgen diescS Verzichtes in dem demnächst erscheinenden Jahrgang ke« Hof- und Staatshand- buchcö für Oestcrrcich-Ungorn ersichtlicht gemacht sein werde.,. — Der M»»strrvcäsidcr.l TiSza richtete am Sonnabend in» ungarischen Oberhausc a« da« Hau» eine Zuschrift, nach welcher der Kaiser die verzichtleistung des Erzherzogs Johann Salvator aus seinen Rang und seine Titel genehmigte. Diese Zuschrift wird zur Kenntmß genommen uud in Folge derselbe» Erzherzog Johann Salvator ans der Liste der Oder- hau-mltgtirder gestrichen. * Nach einer Mitlheilung des Londoner armenischen patriotischen Vereins soll der berüchtigt« Muss« Bei» aus Beseht de« Sultan- mit sämmtlichen Mitgliedern seiner Familie nach Syrien verbannt worden sein. E» werden neue Ausschreitungen der Kurden in Armenien gemeldet. Ein« mit Martini-Gewehren au« dem Regierung«« mngazin in Wan bewaffnete Kurdrnbande fiel in da« Dorf Daghveran ein und raubte Schafe und Rinder. Die Bauern versuchten die Eindringlinge mil Knütteln und Steine» zu vertreiben. Die Bewohner dürfen keine Schußwaffen tragen. Da« Dorf Sevan erlebte ebenfalls einen Knrden-Eiiisall, welche, den Verlust von 800 Schafen zur Folge hatte. Die Kurdensührer haben angeblich von den Districtsgouverneuren neue Weisungen erhallen, »hr Zerstörungswerk sortzusetzen, un> rin für alle Mal den armenischen Alpirationcn ein Ende zu setzen. Eli, Armenier Namen» Makitar a»S dem Dorfe Litzan im Distrikt Chadak, welcher aus der Reise nach der Hauptstadt war, um dort Beschwerde, über kurdische Gran- samtkiteu zu führen, wurde von dru Kurden adaesangen. ge bunden und auf eine« lodernden Scheiterhaufen geworfen, wo er zn Tod« geröstet wurde. Die Dorfbewohner meldeten den Vorfall dem Gouverneur von Wan, der sich bestrebe» soll» die Wahrheit zu untervrücken. * In der französischen Deputirtenkamme» sand am Sonnabend die Berathvng über die geheimen Fonds des Ministerium« de« Innern statt. Couturier (Radikal) de, kämpst den Gesetzentwurf als unmoralisch und den republi- kamichen Grundsätzen zuwiderlausenb. Der Minister de« Innern, Coostans, erklärt, die Regierung müsse Informationen erhallen, um etwaige feindselige Versuche zu unterdrücken. Die hierfür verlangten Ausgaben sollten allein im Interesse der allgemeinen Sicherheit verwandt werden und keineswegs für Preßzwecke. Der Credit sei nothwendig zur Bertdeidiguug der R-pubtik. Nu« der Genehmigung desselben müsse er e>» Vertrauensvotum machen- wenn die Kammer den Credit ablehne, we,d« er von seinem Posten zurücktretru. (Beifall links). Ernrst Roche (Bootangist) meint, e« sei dies gleich» sam «in« »och unbezahlt« Rechnung, di« «au jetzt nach den Wahlen vvrlege; wenn die Majorität d«, Credit genehmig^ so geschehe die« au» Erkenntlichkeit sür ihre Dohlthätrr. (Beifall aus deu Bänken der Boulangisten). Gayon verlas im Namen mehrerer neuer Deputaten eine Erklärung z, Gunsten des Crrdils. (Beisall aus der Linken und i» Centrum.) Chiche spricht gegen die Bewilligung und greift die republikanische Majorität scharf an, welcher er vorwirst, nur >bie Sitze im Hause schützen zu wollen. (Lebhafter Widerspruch link«.) Nach desilgen Auseinandersetzungen iwisch-n den republikanischen und boulangistischen D puiirken beschloß di« Kammer mit S32 gegen lü« Stimmen zur Be» raihuiig der einzelnen Artikel überzugeb-n. D e beiden erste» Artikel wurden mit großer Majorität angenommen und de, Credit von 1 «00 OVO Franc« «lt 290 gegen 192 Stimme» genebmigt. * Di« englische Presse hat mit Bitterkeit darauf hin» gewiesen, baß wohl der deutsche Kaiser, aber nicht di« Ksnigin von England an Stanley ein Begrüßung», lelegram» gerichtet Hab«. Dir ..Pall Mall Gazelle" ging so »eil, »inen besonderen Leitartikel .^köaigthum und Stanley- de, Ingelearnheit zu widmen und darin zu sagen, di« Königin Vieloria hätte so wenig Notiz von Stanley'« Rettung genommen, als wäre sie die Herrscherin einer weit entlegen«, Insel und der Forscher nicht als ihr Unkertha« aebor », seine Expedition v>cht aus englischen Mitteln be stritte». Jetzt sind dies« Schmerzen endlich gestillt. Di« König» Hai au Stanlotz jolgipb«« Telegramm gerichtet: Meine Bedanken weile» oft bei Jbne» und Ihren ivackern S». lLhrten, deren Besadren und Drangsale nunmehr zu Ende sind. Aiederholt beglückwünsche ich Sie Alle, dle am Leben gelliebene« iavseien stanzibarrc, welche so viele Hingebung und Stonshas, ateit währeud Ihrer wunderbaren Lxvedilio» bekundeten. mitelnbegrMcn. Ich hoffe, daß Lmin Pascha) Befinden günfilge Forlschiine macht. Vtclorio, Loalgi» und »iuiserin. * Der begeisterte Empfang, welchen Kaiser Wilhelm in Frankfurt gesunden hat, giebt dem Londoner .Standard" Anlag, einen Rückblick auf die politischen Umwälzungen zu Wersen, welche au« skem seligen denischen Bund das neue deutsche Reich entstehen ließe» In der allen KrönungSstatt des beiliaen römischen Reich» begrüßte der freudige Zuruf der Bevölkerung einen Kaiser au» dem Hause der Hodenzolleu, die Frankfurt zu einer Provinzialstadt hcrab- gedrlickt, ihm seine Selbstständigkeit und frühere Stellung ge nommen haben. Noch ist es frisch ,n der Erinnerung von Männern, welche in der Kraft Le« LrdenS sieben, wie >n Frankfurt Preußen zu känipse» hotte mit dem österreichischen Bundesgenoffen, der hockmüthig h-rabsah aus de» kleinern Staat. E» waren die Tage, m welchen Herr von Bismarck seine diplomatisch» Laufbahn begann. In Franksurt tagten die Versammlungen, welche Deutschland zu einigen versuchle», aber ihre Reden blieben ohne Erfolg, in Berlin wurde durch die Politik von Blut und Eisen da- neue Reick begründet Frankfurt wurde durch die Hauptstadt in den Hintergrund gedrängt. Wenn man daS überdenkt, so tritt erst die Ve- ceulung deS EuipsangcS scharf und klar hervor. Er zeigt, wie tiese Verschiedenheit obwaltet zwischan einem politischen Ersolg, der »ur aus roder Gewalt beruht und nicht getragen ist von nationalen Empfindungen, und einem Erfolg, den die zwingende Logik der Thatsachen schuf und di- zielbewußte VaterlauoSlicbe einer Gesammtheit bealeitete. Preußens Ehr geiz war wie dcr Savoyens ein berechtigter. IluS D uiscken ist wohlbekannt die meisterhaile Schilderung Heinrichs v. Trritschke von der Gleichartigkeit und doch auch Eigei,- lhümlichkeit der Wege, welche brS sonnige Land de« SuoeuS und unser Vaterland zu der lang ersehnten Einheit jührte». Wie Turin, Florenz. Neapel vor Rom weiche» mußten, so auch die alte Krönungsstadt vor der Residenz der Hohe,«zolle». Der ungemein sympathische Artikel schließt mil folgenden Worten, die an eine angebliche Acußernng des Kaiser- zu Miquel über das veraltete Parteiwesen angeknüpjt wird: Die Aeubeiung ist auherordentlich bezeichnend und slimnn „onz zu der offenen uncercmoaielle» Welse, mit welcher dir Kaiier die versuchte Berschmeizimg der Louiervativeu und Nal.oncllibec.Iin ein Reichstag gebilligt hei. Der Kaiser herrscht, ober er regier, auch. Ec regiert unter L.ihilje der besten uud käylgsten .'k.ipse, m-lche er finden kann. Da^ poluiiche Gl„udensb.k.iinl»lfi deS HauieS Hayenzollera bat dlestu eine» Oleuiidartik.!, daß gerade wir die deutsche Armee vo» den fähigste» MilitairS geleitet werden muß, die deuische Regierung und die dcutiche Nation von den sühigiien, pakriotilchsten und uneigennützigsten SiaatSiiiännern geleite! w rdc» sollen. ^Wahrend das allgemeine Wahlrechl, weil cS eben Mode ist, angenommen wurde, glauct er nicht daran, daß eme Nation gut, weis« und sicher regiert werden könne durch zwei Pacleiru, die fort während sich eisrrsnchlig hckainpfrn und hassen, von denen jede der andern eins zn Vers tzen, sie anzukiaqen und sie zu stürze,, bemiiht ist. Nvch kau» man nicht zweitel», dnfi, falls ei» Theil deS dcmsch n Volks sich wirklich dieser Tneorte und Praxis der Regierung wider» ietze» sollte, Deutschland bald spüre» würde, daß versönliche Freiheit erwa« Herrliches sei» mag, die nationale Stärke aber doch von größeren Bedeuiuag ist. In ähnlicher Arl bespricht die .Sl. IameS Gazette- die Reise und meint, daß Kaiser Wilhelm seiner Rolle als sichtbares Sinnbild der Einigkeit Deutschland- in vollem Matze gerecht werde. ES ist d>eS übrigen- ein Gedanke, de» auch der .Standard- in sehr ähnlicher Weise nuSgesübri bat. Der Kaiser fördere daS Weik der Aussöhnung zwischen Preußen und dem Süden, und olle Douischen könnlen ihn in Folge dessen empfangen, ohne dav unvchagliche Gefühl zu empfinden, daß sie sich' dadurch Vor einem 'preußischen Ge bieter beugen. Der Besuch m Franksurt gewähr« einen schlagende» Beweis vo» dem WachSkhum V«S deutschen Ein- tzeitsgesühls unter preußischer Führung. Lolomalplilitisches. * Dt« Ergebnisse der Llpedilion Stanley'« werb^ im soeben erschienenen Deceinbervest vo.« Or. A. Petermann'S Mltihetlunnr», also von b-ruieister sachwisseiijchastlicher Seite, t» solarnder Weste »«sammengesaßl: „Die ge«araphischen Resustole der Slanley'ichen Expedition sind sehr bedeutend: er hat da« unbekannte Gebiet zwischen Longo und Alderi«See enthüllt, di« Nilquellensrage endgiltig gelöst, ein neues Schneegebirge, iu welchem Stanley da« Mondqebirge der allen Geographen erkenn«, »ah« dem Aiquaiar entdeckt uud d e Länder m Arsten de« vietoria-SeeS genauer ersorjcht. In seiner Haupi- ausgabe war er weniger glückilch: wohl dal er Emin und die ob- gcschuittenen Europäer den Händen der Mahdisten entiiffeu, den Zusammenbruch seiner Herrschaft bat auch er nicht ver- hindern ksane». Mit voller Verechtignng wird jeder M-n- schenlrennd beklagen, daß die Früchte jahrzehntelanger ist«, mühung-n, die Auitugr europänchrr Eultur und Oirsitlung im centralen Asrika reti»ug«lo« verloren stod. daß d>« aus. opseruog«»»lle Wirksamkeit >» vieler edelgesinnter Männer keine bleibenden Spuren diuterlasseo soll; wo ick darf der Beogrovv bebanern, daß weit» Gebiet» deren Lntichlererung durch Forschung«, reisend« aller Rationen wrseutlich gefördert worden ist, iu denen ab r noch inonche Fragen der Lülnug harren, Iür Jahre, wohl Jahrzehnt. hinan« verschlossen bleiben werden. Aber aut der ander» Seite ist e« doch al« d,e d'str Löiuag der schwnrigen Loge zn begrüßen, daß Em>» zur Rückkehr sich eaischlossra dal, oder richtiger: sich ein- lchltehen wühle, — ela Schrill, der ihm allerdings um-ud ich schwer geworden ist. Lmin'S Loge war aus die Tauer unhaltbar; Piwai- gelelllchasirn waren tiotz aller M'Ii l mch! im Staude, ihm dt, Uaierslütznng an Mannschaften. Waffe». Mnailion, Bo,rächen ,c. zu liesern, welch« zur dauernden Adwehr der kampigeüdi.n, sieg- gemohnlen Maffe, der Mahdisten »öthig war; seinen Hunderiru von Bewaffnete» konnte» di.se M t L ichltgkeit eben so » eie Lnusende und Abertausend« gegenüberftell a, weich« Ichliefilich ist« A! nd rhei, -rdrücke» mnhiea. Die Äasrechtdastuag der Emin'jchea Prov nz konnte »ur Autgabr etoer giohea europäisch'» Wacht !>,»: eine d-r« artige Uaieriiütniq. »vz» >a erster Linie dt« Ervschuua einer guien, durch zohlrciche Stationen gelchützten Karawanensirahe nach der Küste gehör», maßte, konnte oder wollte «ntrr den polnischen Ver- bällntffea der V gruwarl keiae Macht übernehmen, und io mußie die Räumung der klequatorialvrottiiz und ihre Ueverliejerunr an di« Maydifte» all da« geringere Uedel angeiehen werden. Eine« begrtßaeirn Emptaage« düesen die so oft »od»geto<i>en Mäoaer nebst ihre» zahlreichen «Fährten gewrß sein; Beide baden alle Kräst« «ingitetz», ihr» Antgab» zn »rtülle» Rach lsjährtaem chntrnkdal«» >n Eentralosrika kehrt l)r. Emt» Patcha znrück. nachdrm er seine Provinz -m längste, von allen ebemaligen egvotstchen Besitzungen gegen den Ansturm de« MahdtSmnS verlb.iü gl Halle. Seinem Rubmeökranze bat Stanley, der Re,irr LiNingstone's, eia neue« Blatt »ingeiugt durch sein» neueste Thai» b,e E'reitung Emin Pascha« n»b dt« abermalige Durchkreuzung des Eaattawtt«". * Bei den Widersprüchen» welche sich i» den Meldungen über das Schicksal derPrter«'schr,Emt,-Pascha.Exprdltlo» Kuben, ist e« von Jnirrrff«. die voclregrud«, Rachrichl«, kurz zusammeuzu. stellen. Dir letzte, birrcsr» Mtlthetlnuge» »o» Vr. Peter« uud von v.rtevemon, stamme» na« einem, etulge Lagerrisea von Mafia am Tana entseraiea Ort«. WS wohl, die tzeuaautra mit der Haupt- karawane vorgedrunqea waren. Eapltalulleateuant Rust war krnukheitShalbrr ln Wit» zurück- geblieben und folgte Jenen später mit einer eigene» Karawane d,s in dir «egend von Kiintaut am Laua. Hier entstand tu seinem Lager Feuer, welch-- dle gekämmte» Borritbe oermchtete, sa das, einstweilen der R-itermarich auiiegebe» werden mußte. Da» vierte Miiglieb der Exv dition, vorchrrt, war durch den -Neer»- - Prvcefi tangere Zeit in Zanzibar zuruckqehalten worden. Nach Beendigung desselben reiste Herr Vorcher« mil einem der Wtsswanu'Ichen Dampfte »ach Lnmu. »m von dort au« zunächst zu Ruft und sodann mit diesem gemeinsam zn vr. Pele>« vorzuüringe». Aus dem Marich- zu Jenem erhielt er la Ngao die Nachricht vou der statigebadtcn Zeruöeiing der Ruftfichen Borräthe uud zugleich eine» Brief aus Lamu, in welchem der Untergang der von ihm im Zanzibar ge- iiiieihetcn und mit loujchartikelo und Ausrüstung-gegenständen sür die Expedition beladenen Dhau gemeldet wurde. In Folge dieser Nachrichten sah sich Bo,«der» genöihigt, swieder nach Lamu zurückzukehren, um neue Einköase zu machen, von wo er sodann am li-i. Oelober über Kilo wieder noch Nga» abgerelst ist. Nachdem schon Mitte Ociober einmal eia Gerücht über schwere Kämpft de« vr. Peter« mit den Emqeboreuen ausgeiaucht war, g laugte» a« 29. »ad 30. Oelober an LlemenS Denhardt ou» Kai, zwei Briese, io welchen übereinstimmend die Peruichtung der Pete s'. schen Karawane bei Korokorro a« Tana durch Massai'« gemeldet wurde. Vr. Peter« soll danach durch mehrere Specrstiche in die Brust qetödiet worden sciu, während eS dem L'eutenant v. Ttede. mann angeblich gelungen ist, mit zwei Speerwunden lm Arme, zu enikommea. Er und ein Somali-Iräger sollen die einzigen lieber, lebenden d-r ganzen Karawane sein. Inzwisch » sind auch von den beiden übrigen ExpeditroaSmü- gliedero Borchert nnd Rust Berichte eingegangen. Borchert, welcher am 30. Oclobe«, wie erwähnt, ins Innere ausgebrochen war und ! Aultieg erhalten halte, Vr. Peter« den Rücklehrdesehl zu überbriugin, meldete, nach einem hier am 23. November eingegangenen Tel-, aromm an da« Emin-Pascha-Tonnlst aus Pokomvui: »Somali zcr- spreng,«» englische, inchi demsche Expedition. Peter- und Sftsähne,, wohlauf, errichtete besesligte Station Keula. Ihre Depeschen de- sitzend, werde Peter- in Eilmärschen in Kenia, eventuell Bariogo emdoieu." Dagegen ging am 30. November eiue telegraphisch« Miitbeilung au« Zauzibar ei», wouach Rust, trank nach Lama jviückgekehrt. glaube, daß Peter« und Dirdemaa» todt seien, da an sie abgeiandlc Boten »icht jurückgkkomwr» wären. Ob diese Schlußfolgerung gerechtftrtigt ist. steht dayi». Im Hinblick aus die günstig: Borcheri'sche Nachricht müfi-u >sir jedenfalls noch eine w-itere Bc- sttttgnng ubwarten eb> wir den Untergang der Expidiliou als » weite lki>« anieben können. MUitairisches. * Neber den Anse,ith»rlt de« Kaiser« in Hannover und seine im AuSzuge bereit« mitgelheille Red« im Casino de« dortigen UlanrnregimeniS wird au« Hannover unter dem 13. December noch Folgende« geschrieben: „Der Kaiser leistete beule Mittag ans se>»-r Reise zur Hofjogd nach Springe »mec Einladung bei Königs - lllone» .stftgim.iits (l. Hannov. Nr. 13) zum Frühstück Folge. Bei d-r Ankunft de- KaiftrS hotte drs lllegiment vor der ttaftrne Ausstegiwg geuomnien. Nach der Besichli, ung tesselben fand im Oificicceosino de- Regiments sofort oas Frühstück stall, bel welchem der R gimenl-commandeur Oberst v. Wuimb d-n Kaiser mit lolgenden Wo.ten legrüfiie: ..Ew. Moj'stät wollen lmldvollst genehmigen, daß do« Oisicier- Corps deS Köii>gs-N!anen.st>'q »ieul« fttmn aNernnterthäuigsten Tank sagt sur den Allerhöchsten Bemch. für diesen erneuten Beweis der Muade und Huld! Schon manchee hohe und höchste Gast hat hier in diesen Räumen geweilt, roch niemals aber haben wir die Ehre gehabt, de- Koffer-', und Königs Majestät bei uns zu sehen. So ist senn heute der größte Ehre», und Freudentag, d-a da» Regiment iest sitnem 23lährigen Best-Hen begeht. Der 13. Sepiembee sei torlau Ew. Majestät unserm erhabenen uLergiiüv-gste» Chef geive.ht: an diesem Lage soll stet« der Nus erschollen, der un- Alle« am Meisten ,m Herz», lleg» und in den wir allezeit im Leben wie im vsterde» »insttmmen: „Seine Majestät, unier allergnadigster Kaiser. Könlg und Herr, nufer erhabener Chef des Negimeni-: Hvchl Hochl Höcht" Daraus erwiderte der Kaiser: „Lasten Sie Mich da« Wort ergreffeu uud de»' Regiment Meinen Dank sage«, daß k« den Munich geäuße't hat, Mich eine Stunde in ftm-c Mitte verweilen za sehen. Der Einladung bin Ich gern ge- iolgt, Hobe Ich doch, glauben Sie Mir, nach langem restlichen Ueberlrgen und Suchen Mich entschlösse», dem Regiment Meinen Namen z» geben und M'w zum Ebe* desselben zu erklären, in An. .rkennung seiner vortreffliche» Zusgiiimensetznng und seiner b evor, ratenden Verdienste lm letzten Feldzüge. Tie heutigen Zeiten er forderten et»« Umbrwefinung der Eavallerie; da- Regiment bat wesentlich dazn beigriraoe», daß die Ilmbewoffnung und Ummodell'- ruug der ganzen Luuallecie mit der Lanz: uusgciührt werden konnte. Wiener u»o immer wieder bezogen sich die einlauienden Berichte auf die Lhuteii. welche da- Regiment im letzten Feldzuge mit Ver Lanze eisoststen Hai Rechnen Sie e- sich zun, Verdienst an, sür die Reu- iewaffnung der Eavaller,- den Anhalt gegeben zu habe», und Ihr Regiment kann stolz daraus sei», g wiffermaßen al« Musterregimeut umerer gesammten Eavollerie zu gellen. Ja der Hoffnung, daß da- Regiment denselben Rubin und Schneid wie dftder, auch wenn eS eiamol wieder vor den F-md kommen sollte, bewähren «üb, erhebe ich da« Gla« und ruft: Mein Regiment lebe hock — hoch — doch!" Kaum war da« Frühstück beendet und Allr- laß noch bet Tische, bo erschallt« ganz umlwaritt bald nach 3 Uhr da- Alarmsignal. Alle« stürmte hinaus, um sich kriegsbereit zu mache». R«ch R> Ml. nuteu trabte da- Regiment aus ftiaem Ea ernement in der Richtung noch dem Waterlooplatze, um noch einmal vor dem Kaiier in Meinem, schalt m t der aauz-« Äoraffo, zu paradlr-n. Um 3 Uhr üü M,„. waren lümmilich. Tiuppentbe le aus dem Lsaierlooplatze versammelt. Nachdem d-r Kaiser die Meldung der Lommandeure eutgeg-n. qenomm-n hatte, ersolaie der Parademarsch, zuerst der betd-o In- samerie-Regimentcr, dann dc- Ulanen-Regimeut-, der Artillerie, des Train-." Die Weihnachts-Ausstellungen »»« Eduard T«»ar. H. Eine van Pari« ou« modisch g wordene neue Bronzeau-stattung ist die et» wenig bunkler uud inotter al« die Bordedwune-Bro ize gehiitene Vrauze rir«, die sich besonder« ungemein geschmackvoll ver- lo-nden lassen zu Restes«, stoch bl« zum lebhaft beweg:«» Hochrelief etwa aut grün paientirlem Grunde mit zierlich durchbrochener Bronzenem« - Umradmnug. Die Berliner Nachahmungen find hier saü nach gefälliger tu der Wirkung al« di« Pariser Originale. Rechte Prachtstücke find auch große Baien und Kannen, deren rotde, blaue oder braun« Majolisakörper mit Monttruag in imtilrier Bronze. El, stehender Rriz der Tovar'Ichea Magazin« stad di« zahlloien se ne» „Mägdrldrnuger Elseugußsachen", besonder« lallen von größere» hier o»s die kleinen, Liagärc» graanuie Tischchen, sowie «in reizender Roccocco»,.Toilettentisch" mit prächtiger Um- ravmung de« Sptegel« und Leuchtern m reichen Farmen des
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