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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.12.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19181218020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918121802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19181218
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918121802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-18
- Monat1918-12
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63. Jahrgang. As 360 viv^-2 v-lsbe«a-Klsil «s «» » »t« Mittwoch, 18. Dezember 1618. Drahtanschrift: Nachricht«, Dr«*»«». Aerniprecher-Sammeinummer: UllUU. «nr Mr A^htgesprlch«: «»011. L8TS »eM«».»«»»4r «tkr^tthritch k, Dre^e» »n» Pemrv» b«, ««1»«»^» <«, S»n» «» «enl^n, «a elnmett >»»i« d«, ,««,>««« Z»k«l!»>l« »arch »n Po« <»h« «aiell^o, «.« M. mmwüi« > « Pi. U»z,t,»n-Vr«tt«. D<« «iniMii,, >7 m» »roU, Z,«« » Pt. v»rp,^p.Stz« ». »n^t^n >n Nnmmirn >>«a So,». u»tS«^v»»kA >».T«tt io»/. l«l»r»«^P>tcht-, - »u«>.a,tN. ^s.v,rm>»d«pchl—««Ne,0PI. RaqdiuL nur «t» »«.«Uchor c.Pm^ne Mach«."» M«v«. — u»»«vm>^» LchrNNIOiN »«^1 »Ich« «ckbochn. LchrssUeünag und Hanpegelchäsustelle «arten ftrahe »8/4« Druck «- Vertag von Llepsch 4 »ieichard« m Dreolx». Posq<h«»Koxw l»3SÜ Lr«»«i» SegenrevolutionSre Enthüllungen im A.- und S -Kmgreß. G»tlaff«»gsses«ch des Kriessmiuifters Schßuch. verli«, 17. De». Der Bo»sbea«str«gte Dr. La « - S, »erg teilte l« der heutige« Sitzung der Reichskonserenz der Arbeiter. ««» Soldatenräte i» der Debatte mit, bah d«rArte»S«i»ifter «ester« seine Entlassung ein» gereicht habe. Die Negierung Ebert und die Nationalversammlung. stötgene Draht««l»uug der ^)re»bn. Nach».".) verli», 17. De». Zuverlässigem Bernehmeu »ufolg« ist der Beschluß der Ncichsregterung. die Wahle« »»r Natt»»al»«rsa«mlnug umgehend auzn« beraume», ei« endgültiger. Die Wahlen finde« selbst für de« Fall statt, -ab die setzt in Berlin tagend« Kon» sereu» der deutsche« Soldaten« und «rbeiterräte sich gegen eine Ratioualversammlung ansspreche« sollte. Die Berliner Regimenter für die Regierung. lStgn« Drahtbertchte der »DreSdn. Nachrichten".) verli». 17. De». Die Mehrzahl der Berliner Regi menter hat ein« ncne Entschließung zur Unterstützung der Reichsregierung Sbcrt-Haase bis zum Zusammentritt -er Nationalversammlung gefaßt. Der Beschluß ist bedeu tungsvoll angesichts der von Liebknecht zur Nieder werfung der Regierung ausgegebenen General st retk- parole. Berlin. 17. Dez. Flugblätter in den Berliner Kasernen fordern die Truppen allgemein auf, in dem von Liebknecht angekündigten Entscheid ungskam Pf um die Macht auf seiten der Regierung zu stehen, zim de« Friedensschlutz für Deutschland zu ermöglichen. Die A.» und G -RSto in der neutralen Zone. (Eigner D r a h t b e r. der „D r e S d n. Nach r.".) Basel, 17. Dez. Wie „Daily Mail" meldet, hat die eng lische Regierung die Bildung von Soldaten- und Ar- belterräten in der neutralen Zone als Grund für Besetzung dieser Gebiete angesehen Die Anarchie des deutschen Bolschewismus muffe von -er Entente fern- gchtzlten werben. . Da» Treibe» der Dpartakusgruppe. (Lign. Drabtbertcht der „Dresdner Nachrichten".) Berlin. 17. Dez. Telegraphische Aufforderungen der Spartakusgruppc an die Vertrauensmänner in Deutsch land verlangen den Anschluß der Arbeiterschaft der deut schen Großstädte an de» Berliner Dcmonstrations- streik. Berlin, 16. Dez. Der Aufforderung der Regierung, die aus den Heeresbcständen stammenden Waffen sofort wieder aus Privathänden abzulicfern, deren Zuwiderhand lung mit Strafen bis 5, Zähren Gefängnis bedroht ist und die sich direkt gegen die Spartakusgruppc richtet, ist biS heute nicht eine einzige Zivilperson nach- gekommen. Liebknecht setzt in den Fabrikversammlun- gen die Hetze gegen die Regierung fort, und erklärt, er sei im Besitz von fast 50 Maschinengewehren und er hoffe, daß bald 100 Maschinengewehre ihm zur Ver fügung stehen würden. Das Proletariat habe nur eine ein zige Aufgabe, sein« Bewaffnung restlos sortzusctzen. Lltme»reau und Wilson. (Eis » er Dra - tber. der „Dresdn. Nach r.".) Senk. 17. Dez. »Homme libre* meldet: Die Besprech, «»ge» zwischen Wilson «nb Clemencean habe», vorbehaltlich -er Regeln»- der französischen Schadenersatzansprüche an Deutschland nutz ber militärische» Sicherungen der Allt. terteu gegen de» dentsche« Bolschewismus, eine fech, Nche Uebereinftim«»»« ans de« Boden des Wil» sousche» FriebensprogrammS gebracht. v^el, 17. De». Die „Daily Mail" meldet aus Paris: De« Präsidenten Wilson wurden die Schadenersatz, f» rbernngen der Alliierten an Deutschland unterbreitet. Die Widerstände des Präsidenten sind sachlicher Natur. Sine Entscheidung steht au», bis der Präsident die zer störte« Gebiete Frankreichs und Belgiens besucht haben wirb. Da» Werk der feindliche» Heere. Berlin, 16. Dez. Die Zerstörungen in folgenden bel gischen und französischen Städten sind nicht auf -rutsche Beschießung zurückzuführen, sondern sind ausschließ lich ober säst ausschließlich das Werk der feindlichen Heere: Qsten-e. Dournai, Brügge. Roulers, Thielt. Dcinze. Gent, Iise^em. Mentn-Wervik. Warneton. Courtrai. Tourcoing, Nvubair. Lille. La Bassse, LenS, Hsnin-Lietard, Douai, Menin. Baleucienne». Le QueSnoy. SoleSnes, Le Cateau, Eambrai. Bapaume, Peronne. Combles, LhaulneS. Roy, Mon-idier, Sdoyon. St. Quentin. Bohaln, MarleS, Mont- oornet. Rozay, Laon. BraiSniS, Fismes. F6re-en-Tardenois, Chateau Thierry, Bazanoourt. Pont Faverger. BouzierS, Srandpr«. Thun. Stenaq. Etat». St. Mihiel. Bo» diesen Zerstörungen hat Poincars beim Emp fang Wilsons nicht gesprochen. Bon diesen Zerstörungen spricht man in Frankreich überhaupt nicht. Sie gelten als selbstverständlich gerechtfertigt durch militärische Notwcndig- Lette». Demgegenüber kann nur mit allem Nachdruck darauf htnvewtesen werden, daß die zynischen Anweisun gen -es deutschen Generalftabs, von denen Poincare sprach, mindestens ebensosehr durch militärische Not wendigkeiten gerechtfertigt sind, wie die Zerstörungen der Franzosen pnb Belgier in ihrem eigenen Lande. Ae »eichilonsenai der«. s. Me. Zweiter Tag. lDra-tmeldanannsrerVerttnerSchrtftkett»»,.) BerU«. 17. Dez. Haus und Tribünen sind bei Beginn nicht voll besetzt. Auf den Ministcrbän-ken sieht man die Mitglieder des Vollzugsrates und die VolkSbeaustragten Haase, Dr. LandSberg, Scheidcmann. Der Vor sitzende Leiucrt «rössnet die Sitzung um ü^ Uhr mit ge schäftlichen Mitteilungen und gibt unter lebhaften Hört- Hört-Rufen bekannt, daß sich eine demokratische Fraktion auf dem Konyreß gebildet habe. LS sind eine große Reihe Begrüßungste>legramme von Arbeiter- und Soldatcnräten cingegangcn. Der Vorsitzende dankt und spricht die Hoff nung aus, daß die Arbeiter- und Solbatenräte des Reiches im Sinne der Beschlüsse deS Songreffes Weiterarbeiten wer den. Die Beratung über den Bericht des Bollzugsrats wird fortgesetzt. Müllev-Reicheuberg. BolllzugSratSmitglicd: Wir haben im Boll-ugSrat zu viel geredet und sind zu den wichtigen politischen Fragen überhaupt nicht gekommen. Wir haben nicht einmal einen klaren Beschluß über die Nationalversammlung gefaßt. (Hört, hört!) Da mit komme ich auf die Frage der Animosität gegen Berlin. Der sachliche Grund der Mißstimmung gegen Berlin ist der, daß man im Lande den Eindruck hatte: Hier sitzen die Volksbeauftragten, die di« Nationalversammlung wollen, und da sitzt der Vollzugs rat, der den Volks- beauftragten Knüppel zwischen die Beine wirst und nicht die Nationalversammlung will. Am meisten geschadet hat die Aeußerung von Richard Müller, daß der Weg zur Nationalversammlung nur über seine Leiche ginge. Weiter kamen hiyzu die wilden Streiks und die Tatsache, die Limmertz schon erwähnt hat, daß man ungeeignete Leute zur Agitation hinausschsckt. Schiller: Gestern haben sich schon 50 Redner in die Liste eingczcichnet. Die Einzeichnungcn begannen bereits bet der Rede Müllers. Bei dem Berichte des Vollzugs- ratcs müssen alle Teile des Reiches zu Worte kommen. Ich beantrage, daß nach Landsmannschaften ge sprochen wirb. Der Antrag wird angenommen. — Der stellvertretende Vorsitzende Seeger ersucht die Landsmann schaften. sich untereinander über die Redner zu einigen. Nikisch (Augsburg): Wenn man das ganze Berlinische Proletariat aufstcllte, würden die Liebknecht-Anhänger ver schwinden. und wenn man das ganze deutsche Proletariat daneben stellte, würden die Liebknecht-Anhänger gar nicht mehr in die Augen fallen. (Oho!) Berlin ist nicht Deutsch land, und die Spartakusleute haben draußen im Reiche wenig Stützen. Das Auftreten der 50 Münchner Revolu tionäre beweise nichts. (Lärmender Widerspruch.) Ich sage: Lärmen Sie, dann verpfuschen Sie die Nevolutiv»! Das Auftreten der radikalen Richtung fördert die separatistische Neigung tm Reiche. Berlin läuft Gefahr, den Rang -er Reichshaupt stabt zu verlieren. Was berechtigt den Berliner Vollzugs rat, sich als Kontrollorgan des Reiches aufzuführen?! Kurt Eisner hat selbst die Macht der Arbeiter- und Soldaten räte eingeschränkt und ihnen die exekutive Gewalt genom men. Die Kontrolle des Vollzugsrates muß später in die Hand der Nationalversammlung übergehen. Wir Bayern rufen dem Kongreß zu, eine gemeinsame Kampffront gegen die Bürgerlichen herzustellen. sBeifall.) Rabe (Bran-euburs): Der Tätigkeitsbericht des Boll- zugSratcs war nur ein Heeresbericht seines Kampfes gegen die Bolksbeaustragten. Warum wurde diese Konferenz nicht eher einbernfen? Die Gerüchte über die Finanzwirtschast haben unermeßlichen Schaden gestiftet. Ein gutgeleitetes Bureau im Vollzugo- rat hätte demgegenüber auf die unerhörten Werte Hin weisen müssen, die durch die S.- und S.-Näte gerettet wor den sind. Der im Schützengraben erworbene Sozialismus ist nicht schlechter als derjenige, der beweisen kann, baß er schon lange Zeit organisiert war. sBeifall bei den Sol daten.) Ein Antrag Braß sRcmschcidt), zur Begründung eines Antrages über Maßnahmen zur «ntwaffnnng »er Wesieurevolutlon 26 Minute» Redezeit zu gewähren, wird abgelehnt. Braß darf also zunächst nur fünf Minuten reden. Er führt auö: An unzähligen Orten ist eS im Westen beim Rückmarsch der Truppen z» Konflikten gekommen. Arbeiter- und Soldatenräte sind mit Gewalt aufgelöst, ihre Fahnen ver brannt und die Flugblattverteiler verprügelt worden. Man ist nachts bewaffnet in die Wohnungen eingedrungen, wo der Mann nicht zu Hanse war. und hat die Franc» gezwungen, die rote Fahne herunter.',«holen. (Rufe: Wo?) Ich nenne Ihnen nur Schlobach, Landwehr, Lennep. Wer melskirchen, RittcrShausen, Hahn usw. iRnsc: Düsseldorf!) Bon Truppenkommandcuren sind Befehle ausgegebe» worden, die Arbeiter- und Solbatenräte ansznlösen und die Fahnen ber Revolution zu beseitigen. Der Redner führt mehrere solcher Befehle an. Was haben unsere BollS- beauftragtcn dazu getan? Ist den Vollsbcaustragtcn folgender Neheimbeselii bekannt, den ich von einem Serssoanien in Wermelskirchen habe: Das Lberkammand« der tt. Armee hat streng geheim am II. N»»««d«r 1»l« ans Weisung der Heeresgruppe i< nersiig», daß »«» jede« Senerallommand» »er Arme« j, «in«, «»glichst aktlne Dinisin« ««»geschieden »erde» fall mit de« Zweck, st« «der dir Temvdilmachnn« -»»an« d«ste»e« z« lasse». Die Divistane» sind mit «»glichst »iel aktt- ,«» Ossi,irre» ,» besetze«, reichlich mit Munition aller Sr« «nd mit Rahkampfmittel» a«S,«statten. (Hiirt, hört!) Die Maschinen» gemehe-lkompagnie» find mit Maschine« »nd GerSte» ans. ,«stille«, so das, ste jederzeit den an st« gestellten Ansgabe» ge wachsen sind. (Hört, hört!) UnznverUisstge Element« solle» möglichst »nanssiillig entkernt «erde«. iHört, hört!) Der Redner verliest unter andauernden Hört-Hört» Rusen den wetteren Text. Was haben die Volksbcaustrag- ten getan, um diese Herde der Gegenrevolution zu beseiti gen? (Dem Redner wird verlängerte Redezeit gewährt.) Durch abgelauschte Telephongespräche haben wir fcstgestellt. daß die Jndustriebarone beabsichtig ten, Arbeiter- und Solbatenräte auszulösen. In manchen Orlen des Westens sind dir Arbeiter- und Sol daten rate von dem stehenden Heer« abgelöst worden. Es werden also Fäden hinüber und herüber ge sponnen. Das 7. Armeekorps hat erklärt, daß Sie Nrbc'iec- und Solbatenräte in der neutralen Zone auszulösen seien, da sie von der Entente nicht geduldet würden. Auch di« Waffenstillstandskommtssion spielt damit hinein. Wer regiert denn eigentlich bei uns? Die Oberst« Heeresleitung oder die Volksbeauftragten? Warm» soll ldcun im Westen eine so starke Heeresmacht stehen? Wir können und wollen keinen Krieg mehr führen, und Polizei- truppcn haben wir genügend zur Verfügung. Wir ver langen darum von den Volksbeausrtagten unverzügliche Festsetzung der Generale, die Auflösung d«L stehenden Heeres und die Errichtung einer Noten Garde zum Schutze der Revolution! (Lebhafter Beifall.» Richter (Neumünstcr) wendet sich zur Geschäftsordnung dagegon. daß eine kleine Minderheit die überwälligende Mehrheit sortgesetzt provoziere. (Ledcbour ruft erregt: Wie können Sie sich erlauben, von kleiner Minderheit zu sprechen?, worauf ihm Rickelt -urust: Schulmeister!) —, Darauf nimmt Bollzug-ratmitglied Wegm an« das Wort. Er gibt zu. daß politische unreife Kuriere t» das Land geschickt worden sind. Diese Kuriere haben sogar planmäßig im Sinne der Gegenrevolution gearbeitet. De Schmutzblätter, die gegen die Spartakuffe verbreitet wur den, gingen so weit, -aß sie die Tötung Liebknechts forder ten. Daraus kamen die Liebknecht-Leute zu uns und er klärten, daß sie das nicht mehr mitmachen und die Druckerei in Klump schießen würden. Wenn da -er Bollzugsrat nicht eingegrisfen hätte, wäre cs zu größerem Blutvergießen gekommen. Der Redner behandelt ausführlich den Putsch gegen de» Bollzugsrat im Abgeordnerenhause, den Fall Martens und die Organi sation Note Hcrzbiudc. Als ich auf der Kommandantur das Material dieser konterrevolutionären Organisation in Beschlag nehmen wollte, wurde ich vom Major Mein daran gehindert, der heute noch dort auf seinem Posten ist. Auch die S t ud c n t e n g r u p p e, die im Hotel Bristol ver haftet wurde, stand mit dieser Angelegenheit in Ver bindung. Es war ein richtiges Spitzelsystem von diesen Leuten eingerichtet worden. Der Student Heckenroth war beauftragt, nach Köln zu fahren, um die Amerikaner zu hole':, weil in Berlin Unruhen auX'ebroche» ^cie». Man fand bei den Leuten einen Ausweis vom Kriegsministe rium über 500 Geivchre und unterzeichnet von Lorenz III. Bel Dr. Sack fand man 10000 Mk.. die er nach Angabe von dem Freiherrn v. Stumm aus dem Auswärtigen Amte er halten hätte. Noch gestern is. hier rm Restaurant ein Ge spräch gehört worden: Wir müssen vorläufig mit den Mchr- heitssozialisten mttgehen: dann wird unsere Zeit schon kommen. Also: wir haben die Gcgcnrcvolutionäre unter uns. (Stürmische Rufe: Namen nennen!) BolkSbeauftraflter Landsberl,. Wir geben uns über die Pläne der Gegenrevolution gar keiner Täuschung hin. ES wäre das erste Mal in der Geschichte, daß eine gestürzte Klasse nicht versuche, ivicder zur Herrschaft zu kommen. (Lehr richtig.) Deshalb darf man aber nicht nervös werden und überall Gegcnrevolutio- närc sehen. sScbr richtig.) Man brauch! auch nicht nervös zu werden, wenn man liest: Liebknecht muffe tntgeschlagen werden. Wenn so etwas den Betreffenden um die Be sinnung brächte, daun müme» meine Parteifreunde Ebert und Schcidemann längst jeden Verstandes beraubt sein. Das von Braß vorgctragcne Material werde» mir genau prüfen. Wenn er fragt, was wir gegen gcgenrevolutionüre Machenschaften tun, so erwidere ich ihm: Der Rat der Bolksbcaitftragten tut zweierlei: Er demobilisiert das stehende Heer und er schasst eine demokratische Volkswehr. (Zuruf: Im Weiten wird nicht demobili siert.) Was den Geheimer las, angclit. so haben wir sofort den K r i e gs m i n t st c r um Auskunft ersucht. Sic hat uns nicht genügt und mir stehen setzt in ernsten Verhandlungen mit der Oberste« Heeresleitung. Sobald wir irgendwo einen Tatbestand scitstellen, der aus gcgcnrcvoiut'onärc Machenschaften schließen läßr. greisen wir rüäsichsloS ein. Wir würden ja sonn dx„ M abiägen, auf dem wir sitzen. Nebligen»-, kann ich Ihnen die Mü- tcNung machen, daß der K r i e g m i n i st e r gestern sein Abschiedsgesuch cingcretcht hat. ;Beifall.! Nun zum. Bericht des Vollzugsrales. Das, was uns Müller gegeben hat, war nicht ein obie-Muer Bericht, sondern eine Anklagerede gegen den Rat der Vvlksbcanslragtcn. (Lehr richtig!) Znm mindesten kan» man von einen, Berichte verlange n. daß er die Tatsachen richtig wicdergibt. Müller hat cs getadelt, daß die Truppen ans d-c Republik und den Rat der Volksbeaiislraglen verpflichtet worden sind. Auf wen hätten sic sonst verpslichlct werden sollen? Es ist doch selbstverständlich, daß die Truppen der Exekutive zur Per. fttgitnx stehen müssen. (Ledevour: Auf die Verkassnna.
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