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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.01.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010116026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901011602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010116
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901011602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
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Liese» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Verugrgedühr: Abend-Ausgabe «tatertUrlt» - Mk. -o ««,.:»«» »l« «»«», Mt. Die.Dresdner Nachrl«le«' ett»et«en >«»«» die Nezteder In Dretden und der nttchhen Umaebima. wo die tzutraami- durch ttaenc Boten oder jkomnwiwnüre ertolat. erkalte« da» Blast an Wochenkaae». die nicht aut Soun- oder Leiertaze tol»eu> ln twei LbeUaudaoden Aden»« und Morgen» »uaettelll. vür Rückgadr eiuaetandler Echrttl- jtückc lewe iKeidlMickteit. SernlvreLantchluß: Amt 1 Str. U und Str. SO»«. lelogramm-Adresse: Nachrichten Dresden. zugestellt, während e» die Post-Abonnenten am Morgen in einer GesammtauSgabe erhalten. -snreigen.can'f. Heg^L'rrrSeL L8LV Vevtag von Kiepsrir H Ueiriiardt. Die Annahme von AiM»di<i»»t>e» «rioiat m der LauvtakichditLsteile und den Nedenannabmetlellen i» Dresden dis Nock,mittags s Ubr Soun- u»o ftcieriags nur Marienstraße s« von t i dis'/si M,r Die I ivaltiae sjiruiw »eile ica s Silben) 20 Pi-».. An tuiidiauuae» aut der Privatleute 3eN L Pig-: die Livaltige Zeile a>» ..Eü-aciaiii>l' oder auf Teriieii- ko Ps,. An Nummern nach -oun- uich fsev >agen r be<- »wattige Lrimüteu - M, so be, so und so Pfg. nach dcivndcrem Tarif. Audwdrtige Aufträge nur gegen Worauk-bemdlung. Briegdlätter weiden mit 10 Pfg. berechn«. AIkW, ölvkIlMAIUI A; Ov. iiiisl I)ep«8iteiiIiM8e iler veiitMlieil Itsiili ^l'2§6l°8l!'L88k 2. Lodert Lokmv juv. « LIviävr8loÜv inx, mt«,- Ln^Miii. KvorWlLtr 1K. rahtderichte Hoffiackmck »en. Pelsonalveränderuiigen in der stlmice, Gesammtrathssitzung. Bogenschützcii, > dU! itttii,1 es» 1 I Komvonisten-Llbeiid. Lewinger-Kammeriiiusik-Abend Streit der Bildhauer. Frauenichönhelt- ! «U» it»tvt»lis, I s», L»/v r» Nr. 16. MB: Neueste Drahtrnrldriiigeri voin 15. Januar. Berlin. (Priv.-TelI Die neunte Reichstags- lommission trat heute in die Berathung des vom Cenlrum cmgebrachten Initiativantrags. betr. dicReligionsfrei h e i t ein und beschloss, erst das in Betracht lommcnde Material sowohl im Reiche als auch in den Einzelstaaten von den Regierungen ein- zusordem. Bia» glaubt, dag dieses Material vor Anfang Februar nicht werde bereitgestellt werde». Die Kommission wird daher erst zu diesem Termin zusammentreteii töiineii. Berlin. Gras Waldcriee meldet aus Peking: Die Kolonne Pavel ist zuriickgekehrt, nachdem die Hanvtkrätte Snanhna erreicht I.atten- Das Detachement unter Mawr Thimig. Koinmandeur der Munitionskolminen-Abtheilmig. ist von Tientsin nach der Gegend von Thian. S5 Kilometer südlich von Tientsin, abmnrschirt. wo sich räuberische Banden gezeigt baben. L e i v Z i g. In dem Eivilprozeß des Grase» Erich zur LipV e - 2sejßen > eid ge g e n den Gras-Regenten Ermsl zur L i >> v e Biestcrfeld erkannte das Reichsgericht »ans Perweming der Revision des Gras sltegeiiten gegen das Urlhcil des Oberlandes gerichis Eelle, durch das dem Gras Regenten das Recht zur Empfangnahme einer gewissen Rente abgeiprochen worden ist. weil die Großmutter des Regenten Modeste v- Unruh nicht sreiherrlichen Standes gewesen sei. ' Könitz. Heute Mittag fanden Schulkinder den lleber:ichcr deS ermordeten Gymnasiasten Winter ans dem Hofe der Mädchemchu!e. Die Erregung der Bevölkerung ist gestiegen. Stuttgart. Die Standeveiiammluiig wnrde henke vom König mit einer Thronrede eröffnet, in der die wirlhichaitttclie Arge und der Stand der Sraatssinnnzen als durchaus befriedigend bezeichnet werden. Die lleberichnsse ans den beiden legten Jahren betragen V Mill. Mk. Die Staatsausgaben seren zwar im Steigen begriffen, trotzdem könne der Etat mit einem kleinen Ueberschust abgeschlossen werden. Sodann kündigt die Tbronredc die Wieder Vorlage der gescheiterte» Steuerreform an. Bezüglich der Verfass migsresorm sagt die Thronrede, die Regierung erstrebe fortdauernd eine Aendernng der Zusammensetzung beider Kammern, allein so Enge die tiefgehende Meinungsverschiedenheit einen Ausgleich i» der Ständeversammlung selbst nicht erfahren habe, sei von einem Vorgehen der Regierung em Erfolg nicht zu erwarten. Endlich kündigt die Thronrede eine neue Geineiisvrordnnng an. durch die die periodische Wohl der Ortsvorsteher eingeführi wird, sowie e-nc Anzahl minder wichtiger Vorlagen. K i e l. Das als Ersakschiff für de» ..Giieit'enau" bestimmte Schulschiff,S t e i n" wurde heute Vormittag unter dem Kom mando deS Fregattenkapitäns Bachem mit Flaggenparade in Dienst gestellt. Paris. Einzelne oppositionelle Blätter erklären, die gestrige Kammerdebatte habe gezeigt, daß das Ministerium in seiner allzu lchrosten anti klerikalen Politik vor dem Volke zurück- 'chrecke und abznwiegeln beginne. „Ganlois" sagt, in der gestrigen Kammersitzung habe nicht Waldeck-Rousieau. sondern der Papst ein Vertrauensvotum erhalten. „Autorits" beme>kt, es scheine, daß die Regierung mit den Bischöfen einen gegen die Cvngrega- kionen gerichteten Pakt geschlossen habe. Die nltraradika!en Blätter gestehen, daß sic von der Erklärung Waldcck-Rousfeau's ent täuscht seien. Paris. Wie verlaute!, wird der französische Gesandte in Peking. Pichon. aus Gesimdheitsrücksichten demnächst nach Europa zurückkehrcn und die ihm zugeiagtc Stelle als General resident in Tunis ailtrctcn Zn seinem Nachfolger ist der Kabinett- dirrktvr im Ministerium deS Ärmster», Paul B can. atlsmehen. London. Das „Reutcr'sche Bureau" veröffentlicht nach- trügende Telegramme aus Südafrika. P iguctberg. 11- Jan. Eine starke englische Ablheilung ist hier eiiigettofsen. Die leisten Nachrichten besagen, daß die Buren in Enlvinia nicht iveiter vorrückcii. — Kimbe. rley. II. Jan. Etwa 170 Verdächtige aus Vrhburg sind hier cinguartirt worden und binnen Kurzem werden noch 800 Mann hierhergebracht. -- Kapstadt. Es ist erlaubt worden, dast anher der bereits bestehenden, für die Brr- kbeidigung der Iohannesburger Minen bestimmten Alstheilnng eine 2-0 Mann starke Schutzwache für die Tiamantininen des Dranje- Freistaates gebildet werde. Da sich die Radfahrcr-Abtheilmigen im fstontdienstc bewährt haben, so werden de» irregulären Korps Nadfahrerrotteii bcigegeben werden. New-lllork. Eine liier eingetroffene Tcpeichc aus Peking vom I I. d. M. meldet: Es verlautet. L i-H u » g - Dl ch a n g leide an der Bright'Ichen Krankl,est. Gestern ist in tcinei» Zustande eine Verschlimmerung eingetrelen: beute ist das Befinden wieder besser. Tiching theilte dem Hofe mit, dast er gegen die angeblich geplante Ernennung Tschangtschstuug'S an Stelle Li-Hnng- Tschang'S Eiinpruch erbebe. Tiching wiustche die Ernennung Ticheiig's. der den Fremden genehm lei, zmn Bevollmächtigten; doch würde» die Gesandten gegen Dchangtschitung nichts ein- zuwenden hgben. Ten meisten der Gesandten ging von den Re gierungen die Mittheilnng n. dast die Verhandlungen in Peking geiübrt werden müssten, da ein anderer Ort aus verschiedenen Gründen nicht annehmbar sei. Orrtlichcs mid Lächsischeö. Dresden. l">. Januar. —" Ihre Mchestät die König irr beinchte fängst die Ans steUilng vvn Monumental- und Gcnsebildwcrkcn des Bildhauers Fritz Kretsschmar im Sächsischen Knnslverein — ' Die Garderciter Kapelle brachte heute Vormittag vor dem Tascheiibergpalcns dem Prinzen Georg dem IüngLen zu fcsneni Geburtstag eine Morgcnnnisik dar. - Tc. Majestät der König hat dem Oberleutnannt Preil. l la mnte des 1. Pionier Bataillons ll'r. 12, konnnandir! zum Auswärtigen stlmt zu Berlin, das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtkordens mit der Kriegsdetoratwn und dem im Jahre 1890 mit der silbernen Lcbeiisrettnngsmcdaille belichenen jetzigen 7s'gcr Schlott der 1. Kompagnie des 1. Jäger-Bataillons Ott. 12 die Genehmigung znm Tragen dieser Mednüle am weihen Bande er- theilt. Se. Mniestät der König bat den »achgenannten Offizieren und Brausten die Erlaubnist zur Anlegung der ihnen verliebeneil Auszeichnungen erthcilt nird zwar: des Preußischen Rothen Adler- vrdenS 2. Klasse: dem Generalmajor Frhr. v. Irieicu Miltitz. Abih. Ekies im Kriegsminllierium: desselben T rdenS 4. Klasse : dem Major Frhr. Lenster! v- Weistdorf und dem Hauplm. Garte im KriegSmmisterium, dem Major D. Müller iOtto,. den «steh espedirenscu Sekretären. Rechnungsräthen Preusker und Zscherp ini KriegSmlnisterium: deS Preust. Kroiieiwrdrns I- Klasse: dem Geh exoedirenden Sekrclar Geb an er IN! Kriegs- miuisteriiim : des EbrenkreuzeS 8. .Klasse des Fürstlich Hohenzollern- scheu HauSordcns: dem Ritrm. v. Schönbcrg im 2. Manen- Negiment Rr. 18. Adjutant der 1. Kav.-Brig. Ott. 23: des Kom- thnrkreuzeS des Weimarochm Hausordens der Wachsamkeit oder voni weihen Falken: dem Oberstltnt. Frhr. v. Müller, Kom mandcnr des 1. Königs-Hus.-ReglS. Ott. 18: des Ritterkreuzes 2. Klasse desselben Ordens : dem Rittm. und ESkadr.-Ehcf SIruve und dem Oberleutnant v. Werlhos im I. Königs Hm.-Reqt. Nr. 18.: der Coburg und Gothailchen Herzog Alsred-Medaillc. dem OOkajor g. D. Loßnitz er: des Persischen Sonnen- und 2vwe» Ordens 3- Klasse: dem Oberst»!- Frhr. v. ORiltitz im 1. (Leib-j Gre».-Rcgt. Nr. 100- ° Sc. Majestät der König hat nachgcuanntc Personal- verändcruugerr in der Armee genehmigt: Le. Königliche Lobest ttzrotzber;og AMelni Ernst van Lachst» Weimar E,'mach. biSder Oberst»!. S lssaits des Larab. Reg-, zun: Obersten st Is L»st,r der, Earab.-Reg. »:1t einen: Patente vom 8. Januar ds. ernannt. Beamte d er M i l it a r v c r w a I r n n g. Iäbne. Hans ri'.Ipctlor bei der Soldalenknaben'Erzicliunaäanst- in Ksti»Iir»v»m. auf leinen Antrag unterm I. Avril IR» nüt Pens, m den Nnl>est»n» vcrselst- — Ferner, wie tbeilweikc bercitt niitstetbeili: Herrn»'»». LlabSboboilt bes Gre-n.-Rea. Nr. t00, der Titel »Königl. Musikdirektor", den Llabsboboistc» be.:. StabStronwctern : Schröder des Gren. Rca. Nr. tat. Berger des Rr> Reg. Nr. ilb.'. ASbabr des Inst Ncg. Nr. no. Mastste» des »ns. Ns». Nr. 10«. Stork des Gardereiter-Rea.. Linke des M.-Re«i. Nr. Ist. Baum des Feldart--Neg. Nr. >2, — der Titel „ M i l i t ä : - M n s i I - D i r r - ge ii > ", verliehen-- - Die i'rivilegirte B ozi e n i ch ü tz cn Gese 1 li ch a i t hatte sich gestern Abend iu den Dienst der Wohlthätrgkcst gestellt und im saale des Vercinshauscs eine Svirve veranstaltet, deren Reinerlrägnist für die Zwecke deS Ollbertvereins bestimmt ist. Punkt 8 Uhr erschienen Te. Majestät derK önig und Ihre König! Hoheiten Prinz Georg und Prinzessin M athilde mit Geio! F Unter den zahsrcichcn Ehrengästen bemerkte man den prenstüchen Gesandten Grasen v. Tvnhoss, Herrn Finanzarinister v. Watzdorf ^ nebst Gemahün. ferner die Herren Generalmajor v. Broizei::. , Kammerhcrr v. Stanimer. Präsident der Zweiten Ständetäminr ! (tzeh. Hofratb Tr. Mehnert. Obcrbürgenneister Beutler nebst Oie j inahliii ii. Ol. Beim Eintritt in den Saal wurde Se. Majestät der König mit einem dreimaligen Hoch begrüßt, welches Herr Vor steher Stadlrath Wcignndt ausbrnchtc. Die Vorrragsordnnug bo, zunächst die Tonale Nr. 18 von Rheinberger, von Herrn Organö Mar Birg temvcrameiitvoll gespielt. Alsdann sprach Iran Ehar lotte Bastä voller Herzlichkeit und Wärme einen von Herrn Dr. Pollacl gedichteten Prolog, Ivelcher die segensreiche Wirlmmkest des Ollbcrtvereins verherrlichte- Frau Tvernsängeriii Wine Hemoel brachte mit gediegener technischer Fertigkeit und tadellos sauberer ! Kiangbildnng eine Arie g»s Traviala zu Gehör. OAllt Oicniii! ! lauschte man hierauf dem ORozartbchen Onartetl Nr. 1 iOn,v!I > für Klavier. Violine. Viola und Eellv. tnr dessen mustergil'-ige i Ausführung die Namen ElSniann ien-, Spinner. Raster und El-- ! man» >»>!. von vornherein Bürgschaft leisteten. Tie Präzision des Vortrags und die verstandnistvvlle Ausarbeitung bereiteten d,: gespannt lauschenden Versammlung einen lettenen Knnstgennst. DaS geschickt zusaminengeslellle Programm bot hieraus eine Dctla ! mation. Fie.u Eharlotte Basta chatte einige „»sprechende Nwb inchen, welche Heiterkeit athmcten. chervorgenichl- und gefiel ! besonders mit „Des Treusojen Entschuldigung" von Emil Pohl und ; der inimr-r gern gehörten „Besten Kur" vvn Castelli. Die Tovvlerstche .-Ungan>cheFantasie"sür zwei Flöten wurden: vrächtigem harmonischem j Vereinklang durch die Herren Bauer und König unter Begleitung deS Herrn Alfred Eismann interprettri. Hieran schloß sich der Vortrag mehrerer Lieder durch Frau Wine Hcinpel. in welchem die Sängerin Gelegenheit fand, den Glanz ihrer Stimme, ihren gewandten Vortrag und die fleißige Durchdringung des Themas in vollem Umfange zu entfallen. Tank der ungemein zarten und zugleich geiügigen Klavierbegleitung durch Herrn Kapellmeister Tbori, welcher hierzu einen Bechstein-Wrael benutzte, erzielte die , Sängerin besonders mit ihrer letzten Gabe, dem Ständchen von ! R. Ltraiiß, rauschenden Beifall. Einen schönen, harmonischen j Abschluß gab dem Concert die Gounod'jche Hymne ä Samts asm!! l stir Violine. Orgel und Klavier, eine ebenio schwierige, wie prächtig § gelungene Nummer. Nach Beendigung deS EoneertS wandte sich der Monarch mit freundlichen Worten, welche leine lebhafte An- theilnahme tiir die Bogenschützeiigilde erkennen ließen, an eine ganze Anzahl Herren aus dem Vorstande, sowie mehrere der aussiihrendeir Künstler, um alsdann seinen Ocamen in das Goldene Buch der Gilde einznzeichnen, welches zum Eintrag sür Mitglieder und hohe 01 äste bereits im Jahre 1763 angelegt und mit dem Wortlaut des Privilegiums eingelertet wurde. Ehe der König den Saat verließ, brachte Herr Tepntirter Richter ein dreifaches Hoch auf den hohen Gast aus, in welches die Veiammlung begeistert einitrmmte. - - Bald darauf setzte man sich zur Tafel, und während dieses Sonvcrs. mit dessen Herstellung die Küche des Hospizes alle Ehre cmlrgte, wurde manches treffliche Wort gesprochen, und die Geistesfunken leuchteten aus. In einem kurzen Auszug läßt sich die frohe Laune, auf welche die'c Tischreden gestimmt waren. nicht io leicht wievergeben. Herr Vorsteher Stadtrath Weigandt hatte zunächst die ernste Aufgabe übernommen, de»' Dank Ausdruck zu geben, welchen die Gilde für den vor züglichc» Vcckaur des Abends abzustatten hatte: vor Allem aber der hohen Auszeichnung zu gedenken, welche der Giid' durch das Erstlieinen der böchstcn Herrschaften zu Dbeil geworden war. dabei zugleich die Mttgüedcr ermahnend, in der Beihättg nng ihrer Konigstcenc nie zu ermüden. Die Bogenichützen-Geicb schuft sei stolz ans das Ansehen, welches sie au höchster Stelle gr nießr, und werde diesen Tag betrachten als einen Mattstem de, Treue gegen das Königshaus. Herr Schriftsteller Wallncr sprach hierauf einen hnmoristiichcn poetischen Toast, der nach manchen munteren Kreuz und Oiiicriprnngcn zum Amüsement Aller daraus binanslics, daß Jeder seinen Nachbar leben lassen soll. Der Scherz zeitigte alvr bald thaljächsiche Fruchte, denn .Herr Oder bürgermeistcr Beutler schloß feinen bald folgenden Lrinksprnch mit einem Hoch auf die neben ihm sitzende Frau Stadkraib Weigandt und Herr Geh. Hofrath? Tr. Mehnert feierte in —. ... » Werk stark interefsirt und hierin licgt^sein Erfolg- Das gleiche Lob verdient Herr» Slaveahagen's Sviel. Ec ist ein inter essanter. hoch über vielen Anderen stehender Klavierkünstler. Seine Technick ist tadellos, die Behcw'chiig des geistigen Stoffes be deutend : er ist ein ausgezeichneter Liszsichülcr, vielleicht einer der talentvollsten aus des Meisters letzten Jahren. Nur Einer steht, obgleich im äußeren Maße bedeutend kleiner, über ihm: Engen d'Albert. Dieser, der Einzige, hat Liszt's Erbe unserer Generation erhalten, während, wie irgendwo Jemand sehr treffend bemerkte, das Leben und die Begiicmlichkcit Stavciihagen manchen Streich gespielt haben. Trotzdem ist er uns ein immer willkommener Künstler und wem, nia» ihm gestern auch nicht immer ziistimmen konnte in der oft zu kraftstrotzenden Durchführung seines Parts, ein Musiker und Pianist ersten Ranges bleibt Stavenbagen doch. Jn Vereinigung mit den Herren Lewing er. Warwas. Rokvhl und v. Lilien er vn wurde eine Wiedergabe des Dlwrak'scheii Ouintetts geboten, die als vollendet schön zu b Kunst und Wissenschaft. c* Letvmger Kammermusik-Abend. Im Mittelpunkt des Interesses stand am gestrigen zweite» Abend das Dvorak'sche Klavier-Quintett, op. 81: durch die Mitwirkung des Münchner HofkopellmeisterS Herrn Bernhard Stavcn Hagen. Beide — das Dvorak'sche Werk »nd Stavenhagen — haben wir hier längere Zeit nicht gehört, die Zeit hat jedoch weder an dem Einen noch an dem Anderen etwas verändern können, was sich mit den früheren Eindrücken nicht vollkommen deckte. Das Dvorak'sche Quintett intereisirte und fesselte theilwcise auch diesmal, aber auch nach wiederholter Bekanntschaft ist nicht zu verkennen, daß feine Störte mehr in der brillanten thematischen Durcharbeitung, in der Kühnheit der Arbeit liegt, als in der Ursprünglichkeit der Erfindung- Im Zuspitzcn der Kontraste, der Steigerung, im ge wattigen Loöbrechen der Mittel, gerade in Momenten, wo man dies nicht erwartet, ist Dvorak, wie iu den meisten seiner Kom positionen. auch hier Meister. Mit feinstem, angeborenemKlangsinii. genauer Kenntniß der Instrumente, nutzt er die Stimmen zu möglichster Kraft aus, er versteht sich auf blendende Klangfärbmigen. er steht frei über der zünftigen Pedanterie, aber zur Klarheit über sich selbst hat er es in dem Quintett »och nicht gebracht, auch nicht zu dem, was man unter höherem Stil und tadelloser Form der Kammermusik versteht. Er gefüllt sich in allen Stimmen so voll- griffig und vielstimmig zu sein, daß von einem „Quintett" im Sinne der maßgebenden Meister kaum noch die Rede sein kann. Man braucht auö der bunten Vielstimnngkcit nur noch einen Eontrobaß und einige Blasinstrumente zu dem Quintett hinzu zu schreiben und die — Sinfonie ist fertig. Die beste und unmittel barste Wirkung erzielten der erste Satz und der mit „Tunika" überlchrtebene Tbeil. Mit dieser Benennung (auch Tümai be- verlangt weniger nach virtuosem Blendwerk, als vielmehr die Kunst ausdrucksvollen Vortrages und gerade hierin hat Herr Lewmger sich ganz besonders als feinfühliger, geistvoller Künstler bewährt. Er vereinigte mit nobler, elastischer und weicher Ton gebung, eine io geklärte und vollendete Technik, daß der alte Tartini zu allen seinen Rechten gelangte. Der Elavierpart war durch Herrn Dr. Rabl nicht minder trefflich vertreten. Am Anfang des Programms stand Brahm's niit seinem 6-moU- Streichquarlett (op. 51, Nr. 1). ll. 8t. der getunaen werden: sie sind zum -uzen sehr alt und haben vorzugsweise die Kämpfe der Kosaken mit den Türken >md Tartaren oder Srenen ans dein Familienleben zum Inhalt- Die Zusammenstellung estriger solcher Volksweisen zu einem Andante- Satz ist Dvorak ebenso vorzüglich gelungen, wie die künstlerische Nvmrbeitimg- Hanptsachc ist »nd bleckst, daß das Dvorak'sche Zum Streit der Dresdner Bildhauer. In dem Streit der hiesigen akademischen Bildhauer mit Herrn Geh. Hofrath Prof. Treu und dem hiesigen Rath haben die „Dresdner Nachrichten" von vornherein strengste Objektivität be wahrt und konsequent an der Auffassung festgchalten. nur ressrsnüo dicicniaen Stimmen zu Gehör zu bringen, die entweder als Partei betbeilkgt sind oder durch ihre Stellung in der Knnst- writ ein volles Recht haben, instznreden. Ans letzterem Gesichts punkt haben wir Herrn Hotrath Professor Dr Äirrlitt sehr gern das Wort gegeben, wenn auch niit dem ausdrücküchen Hinzilfügcn. daß damit keine Uebereinstimmnng mit allen Einzelheiten zcines Anssntzes ans gedrückt werden 'olle. Der Streit ist retzt lhatiächlich zu Ende, und Niemand wird behanvtcir können, daß die alademischen Bildhauer niit ihrem Anbang dabei gut abgeichnitten haben, ja. in allen ihren Au> 'iellungen. Behamstnngen und Vorwürfen sind sic von den Herren Geh. Hoscalh Treu. Hosmth Professor Gnrlitt und Professor Schumann so offensichtlich widerlegt worden, daß auch der wärmste Künstle, freund, der in Rücksicht aus die schlimme Lage, in der sich zahl reiche Bildhauer bei uns befinden, dem Vorstoß von ihrer Seite spontane Symvathie entgegenbrachte. bedauern muß, daß die Herren Bildhauer nicht bester Kernchen gewesen sind. Angesichts dieser unbestreitbaren Tbatiache hätte es nun aber gewiß in, Interesse der Künstler gelegen, die Streitfrage möglichst schnell zu begraben — statt dessen erlassen dle akademischen Bildhauer noch malS eine Erklärung ,.Zirr Abwehr", die rir ihren Versuchen einer sachlichen Widerlegung der Herren Professor Schumann und' Hvfrach Professor Gmlitt so ungeschickt wie möglich ist.. Erwähnt sei, daß diele neue Erklärung von den drei Korporationen, dm Kiuistgeiiosseiischaf!. dem Dresdner Architettenverein und dein Kunstgewerbeverei». nicht mit unterzeichnet ist. Aus dien „'Abwehr" irgend wie ernsthaft einzugchen, kann Niemandem ein fallen, eine solche Abwehr gickst nur neue Blößen. Interessant ist, daß in dem Aufsatze weder der Name des Herrn Professors Schumann noch der des Herrn HofrathS Gurlirt genannt wird, obgleich beide Herren die Artikel niit ihren vollen Namen unter zeichnet hatten. Auch gegenüber dieser Thatsache bewahren wir wieder voll unsere Objektivität. Fra»enschönheit. Frau Schönheit ikt's. Von deren Lobgesanz Noch zittert Serz und Hand. Tie du io oft erkannt Am iliegcnd gold'non Laar, 'Am flatternden Gewand. Daß außer dem nirgend goid'uen Haar und dem flatternden Gewand noch so Manches zur Schönheit gehört, weiß Zeder-
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