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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.03.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200320020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920032002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19200320
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920032002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-03
- Tag1920-03-20
- Monat1920-03
- Jahr1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.03.1920
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G4. Jahrgang. 7S. Sonnabends 20. März 1920. Gegründet 18SK «»»dtanlchrtlt: »»>» richte, « »«nlMich« - «ammUnumm« »»»«. «ur (Ni «achtv^prSch«: »0»HH v»ertt»»>>rt>ch tn Dresden und Dorsrten de! zmelmollger Iutrngnng Ivwl« bei »in. <)öAUA§" Wl-l)ul)k maliges Iuflellung durch die Poft (ohne DesteUgetd) z.nz M., monallich 2.SS M. Die l ipailioe .17 mm breiie Jett« IM M. Aul FamiNenanzeigen, Sinzeigen unter An^oiapn-Dreiie Stellen-u.Wvl,nungsmarl>I. I IpalligeAn-undVerilauIerS '-. «»r.iugoplLhe toitt O'-»"'-'I Tnrij. Auswarlige Auftriige gegen Borausdezahlung. Einzelnummer Ä» Pi. «achdmch nur mit deutlicher vuellenangade („Dresdner Nnchr.") zulllMg. — Unoerlangle Lchrisllliichc werden nicht ausbewcchN. Schnllleitung und Äa«ptgeIchS>I»I>e!le: «arte-ltrad» LL/.V. (beuch «. Verlag oon Utepsch 1, «eichardt in Drr.de». Posllchrch-Änuiv 1. SSd Leipzig. 0>V»6«NKolstenetrsk« LS ff.rn.pr.oti.r «in« I^euerverrinkesei. (7«/s IVobsk -1/kmarzck A Lrstllu srt« vtilur- un6 I'rüdj .hr^-vr^riu-okk! V. Müller Prager 8traKe 32. Ein Zusammenschluß gegen den Bolschewismus. Die Lage in Berlin. iDr«-tm«ldung n usr er Berliner Schristleitnng.I verlin, 18. Mürz. Die Heutitre Nicht iß in Berti» zum Orvhten Teil ruhig »erlaufe». Abgesehen von kleine» unbedeutenden Plänkeleien ist es nach den bisher vor- liegenden Meldungen nicht zu ernsteren Zusammenstößen gekommen. Gestern crbcnd ist in Berlin das Freikorps Gchauroth ans WttnSLvrf cinaezogen, das an die Stelle der Marinebrigadc Ehrhardt grtreien ist. Nachts fand ein Zusammenschluß zwischen der Reichswehr und der Sicherheitspolizei, sowie anderen Trup- penvcrbäiidcn statt. Man will eine geschlossene Krönt gegen den Bolschewismus bilde». Oberst Reinhardt, der nach Berlin zuriickgekchrt ist. hat das Kommando über die Ncichswchrbrigade 50 wieder über nommen niid sich cbeiisalls angeschiossen. Die Zcilsrei mt l l I g e n v e r b ü n d e haben sich sehr zahlreich zur Ver fügung gestellt. Auch die M a r ! n e b r i g a d e n E b r - Hardt und Löwe nfeld, die nach Döberitz zuriick- Sekrhrt sind, haben sich bereit erklärt, sich an dem Kamvfe Segen den Bolschewismus zu beteiligen. Die Verhand lungen zwischen Schisser und Heine einerseits und den Gewerkschaften anderseits sind resultatlos geblieben. Die G e w e r k s ch a f t s k o m m i s s i o n hat infolgedessen heule «acht ln Groß-Berlin Ansrufe verbreiten lasten, daß der Generalstreik in der schärfsten Form wciterzusühren sei. Nach Meldungen ans Stuiigart sind Mitglieder der Negierung gestern abend mit Flitgzeugen nach Weimar geflogen und dort in der Stacht gelandet. Ob heute die Weiterreise nach Berlin angetreten wird sieht «och nicht fest. Der republikanische Führ erb nnd Hai am gestrigen Donnerstag nachmittag den Vorschlag gemacht, in Berlin Truppen anfzustellen und zu bewaffnen. Werbebüros sirr eine role Armee. kDraht Meldung unsrer Berliner Schrislleitung.s Berlin, IN. Mürz. In der Gemeiudeschiile und in der höheren Schni« des benachbarten Adlershof sind Werbe büros für eine rote Armee eingerichtet worden, bei denen sich zahlreiche Arbeiter staben ein schreiben lassen. Die Agitation soll angeblich oon einem Landiaasabaeord- neien betrieben iverden. Ta in Adlers-Hof ebenfalls Lebens- ntttteizüge stehen, lmt die dortige Polizei nm militärischen Schub des Bahnhofes nacktgesucktt. Wehrlose Offiziere ermorde). kD rodtmeld »na »nlrer BerlinerSchrittleltungl Berlin, 18. Mürz. Am Donnerstag abend befanden sich im Schöneberger alten Nathans etwa 25 Offi ziere des Echntzregiments Grosi-Zlerlin. di« dori Wache hielten. Gegen 6 Uhr sammelte sich eine größere Menschenmenge vor dem NatHause an und verlangte die Entwaffnung der Offiziere. Diese riesen telephonisch die Sicherheitspolizei zur Hilfe, die aiSbald in Kraftwagen er schien. Es kam zu Verhandlungen, und die Offiziere willig te« ein. die Waffen abzulegen. falls ihnen freier Abzug gewährt würde. Die Menge entsandte Vertrauensleute z-n den Offizieren und sicherte ihnen freies Geleit zu. Die L5 eniwassncten Offiziere bestiegen einen Lastkraftwagen und fuhren durch die Kolvniienstraßc. Dort stürzten mehrere hundert Personen Uber sie her, rissen sie vom Kraft wagen und bearbeiteten die Webrloscn mit Fäusten und Messern, so daß 8 Offiziere sofort verstürben, während 1b blutüberströmt auf der Stroh« liegen blieben. Auf die Meldung von dieser Bluttat rückten eine Hundert schaft der Sicherheitspolizei und zwei andere Kraftwagen heran, bei deren Erscheinen der Mob entfloh. Die Ueber- lebendcn wurden Ins Schönebcrger Krankenhaus gebracht. Die Leichen sind vcrs<l«vu>id«n. Falsche Sicherhettsbeamle. lDrahtmcldungunsrcrBerlinerSchristlcitung.I Berlin. 18. Mürz. Heilte mittag verursachte ein Last kraftwagen, der mit Militärischen Personen besetzt. die Linden ent lang fuhr, größere Aufregung. Die Insassen trugen di« grüne Uniform der D iche r he i t s v o l i z« i und erüssnelen plötzlich Feuer. In der Nähe des Branden burger Tores gelang es. das Lastauto durch euicn Panzer wagen zu rammen und zum Stehen zu bringen. Es wurde fest-gestellt, daß die Besatzung die Ausrüstungsstücke der Sicherheitspolizei ohne Berechtig» na aiiaelttrt hatte. Einige von ihnen trugen Ziv-üanzüae unter der Uniform. ES Handel! sich um ein Propaganda-Automobil, das bereits seit zivei Tagen durch Berlin fuhr und unter den Truppen Verwirrung anzurichten vcr'uchte. Die Ver folgung ist ausgenommen worden. Auch die von den Kom munisten verbreitete Nachricht, es hanc-.e sich »m Valti- ku mir uvpen. stimmt nicht. Solche T' nvven Abtes in Berlin überhaupt nicht mehr. Kein Eisenbahnverkehr in Berlin. <D r c, h t m c l k> u » a » n s r e r B e r l i ii c r S ch r i f t i c! t >: n g.> Sterlin, 18. März. Der Eisenbahnverkehr, der im Lause des Donnerstag bereits wieder ausgenommen wor den war, nnißtc nachmittags auf allen Streiten wieder eingestellt werden. Nicht nur ans die Stadtbahn- und Borvriszüge wurde geschossen, sondern auch auf die Fcrn- zttge. die vom Stettiner Bahnhof abgciassen worden waren. 'Nach den bisher eingelauseiicii Meldungen hinderten kom munistische Bah narbeiter die Lokomotivführer und das Zugpersonal n» der Ausübung ihrer Tätigkeit. Die K. P. D. hat Zehntausende von Flugblättern an die Elftn- bahner verteilen lassen, daß der Beschluß der Gewerkschaften über die Aufhebung des Generalstreiks gefälscht sei und das; der Streik weitergehe. Infolgedessen sind die Eisenbahn- arbeitcr in den Werkstätten heute nicht erschienen. Die G üter b a h n Höfe sind v o n K v m m u n i st e n besetzt, die feden Verkehr unterbinden. Die drei großen Eisen bahn e r v e r b n n d e sind heute vormittag zu einer ge meinsamen Sitzung zusammeugetreten. Die Gewerkschafts führer erklären, daß sic sich dem kommunistischen Terrorismus nicht beugen wolldn, sondern oon der Negierung militärischen S ch u tz für die Arbeitswilli gen und für die Bahnhöfe fordern. Nach den heute morgen eingciaufencn Meldungen befinden sich auf dem Vphnhose Niedcrschönwcide etwa 800 bewaffnete Personen, in Adlers- Hof etwa MO Bewaffnete. die fedcn ankvmmenden Zug cn>- halien und das Personal mit Waffengewalt zwingen, Züge aus der Streck« stehen zu lassen. Berlin, tv. Marz. Die Eüscn bahn boomten lwben be schlossen, auch innerhalb der Gcwerks''hafteli mit den Eise n- b a h n a r b c i t e r n n i ch i m c h r z u s a m m cnzu -gc h e n. Die tvollen den Verkehr mit allen ihnen zn Gebote stehen den Mitteln durchführen. Heute nachmittag wurden mit dem Eifenbahnminißer Oeser wichtige Besprechungen über die Sicherung der arbeitswilligen Beamten abgestalien. Es konnten nur einige Maschinen nach Frankfurt a. M., Königsberg und Halle abgesertt-gr werden. Die Ostbahn ist gänzlich gesperrt. Es erweist sich als unmöglich, die ans der Provinz kommenden Züge nach Berlin hcranznb ringen, da die Vorortsüahuhöse mit Lebensmittel- und Güter zügcn vollkommen verstopft sind. In NnmmiMburg lagern 40 Waggons Kcrrivfselu, insgcsantt >0 000 Tonnen, die nicht wcitergeibrächt wenden können, weil das Personal von den Bahn-arbeitern gehindert wird, seine Tätigkeit ansznübcn. In Köpenick stehen eine Anzahl LcbenSmittclzügc ohne Aufsicht, die von den dortigen Ar beitern angehalten worden sind. Dagegen sind einige Milchzüge heute angekommen. Auf der Rordbahnstrcclc sind Telcgiraphenlcitnngen durchschnitten und Stellwerke von Kommunisten hesctzi worden. Der Bahnhof Kanls- dorf ist von 200 bewaffneten Kommunisten besetzt. Ein Ausruf an die Eisenbahner. lDrahtm«lbu»a»nIrcrBerl1nerSchrlftleitnng.l Berlin. 19. Mä-rz. Der Ge werkchcift S'bnud deutscher Eisen>ba-Hn>bicautten. Kartest der Eisenbahugeiverkschaften Deutschlands. Gcwerkschaftsvcrband de ui scher Eisenbabne: und Stagtsbediensteter. der Allgemeine Eisen-bahnervrrband und die GemerkschaftSlokomotivführcr erlassen folgende Er klärung: «Au alle Eisenbahner! Die Unterzeichneten Grok- or.aani!'aiiipiien des Eisenbahiiperimials haben den General streik ausschließlich zu dem Zwecke proklamiert, um die W 1 e de r h « r st e I >l u ng der ve r sa s s u n g s m äß i - gen Zustände zn erzwingen. Nachdem der Ztveck des Generalstreiks eweicht ist. halten die Großoraanisaiivuen in freier Entschließung an der ausg-egchcncn Parole seit, daß der Dien st betriebsosort Wiederaus zu nehmen ist. Für den erforderlichen Schutz der Arbeitswilligen 'oll gesorgt werden. Die Parole der Generalstrciktettung, die Arbeit wieder aufz»nehmen, ist keine Fälschung." Panzerzüge und PanzerkraflMagen ln Tättgkett. (Draht Meldung unsrer Berliner Schrlsileltung.» Berlin, 19. März. Auf Antrag der Eisenbahndirektion Berlin sind heute vormittag zwei Panzerzügc nach Strausberg, Adlershof und Niederschönmvcide gesandt wor- deu, wel-chc die Bahnhöfe von den dort postierten bewasf- ueten Kommunisten säubern sollen. Hente mittag IS!-- Uhr kam es gm Alcxandcrplatz zu ein ein schweren Zusammen stoß. Zwek Panzcrkraft wagen, auf denen Reichs ivehrsbldaten saßen, kamen aus der Landsberger Straße und wollten den Platz passieren. Die Menge griff die beiden Panzerkraftwagen an und versuchte die Soldaten heimntcr- zuziehvn. Daraus eröffneteu die Maschinengewehre das Feuer. Etwa 10 Personen kvurden getötet, über 20 verletzt. Die Lage im Berliner Pofkwesen. iDrabtmrlbuna unsrer Berliner Schristleitnna.I Berlin. 19. Mürz. Der Fernsprechverkehr nach aiiSwärts ist frei gegeben. Der Telegraphen verkehr hat viele Störungen erlitten. In de» Provinzen sind mehrfach die Leitungen durchgeschnitten worden. Der Postvcrkehr Ist durch die Unruhen gestört Ein Teil des Bestellpcrsonals — eS sind nicht weniger als 140 080 Hilfskräfte Im Be trieb — streikt. Siienbahnerslreik in Polen. Benthe« (Oberichl.i. 19. März. «Katholik" meldet: Die Eisenbahner der Direktionen von Lnbelsk nnd Na- domSk sind in den Streik geircten. Die Eisenbahner der Direktion Krakau schlossen sich an. Die Behörden habe» Verhandlungen eingelcitet. lW. T. B.j Die KullMgssah? des DEchemsmus. Die neuen konr-rmmistischen Putfthe öffne« jev«v klarblickenden Politiker die Augen über die an dauernde ungeheure Gefahr, die der BolWeaviGMus un mittelbar für Westeuropa bedeute!. Selbst dann aber, wenn diese westeuropäischen AnsflgMmnuaen wiederum, wie zu hoffen ist. unterdrückt werdet!, so bleibt diese geistige asiatische Wucherpflanze als allgemeine Kultur- gcsahr für Europa und die gesamte übrige Zivilisation be« stehen nnd darf nicht aus den Augen verloren werden. Sticht zwar, als ob die bolschewistischen Ideen an sich für europäische Begriffe und Neigungen berückend sein könnte«. Wir sind anders in geistiger Hinsicht geartet als die Asiaten, nnd bei der feinen industriellen Verästelung unseres Staats- wcsens mußte ein solche? System in der Praxis sehr rasch zilsainmciibrechen. Hat es sich doch nicht einntctt in dem vor wiegend agrarischen und deshalb unendlich viel wider« standSfähigcren Rußland für längere Zeit behaupten können. Die Diktatur des Proletariats ist sehr bald in eine rein persönliche Diktatur Lenins rnngewaudelt worden, und an die Stelle des von den einzelnen Sowjets ver walteten kommunistischen Gemeinwesens ist ein stramm zen tralisiertes StaatSwesen getreten, üaS schon ganz wieder nach kapitalistischen Methoden arbeitet. Darin liegt d'c Gc sahr also nickst, daß das System als solches für uns ver führerisch sein könnte, nachdem es in der rnsßschen Praxis so rasch abgewirtschaftet Hai. Wohl ober tritt sie handgreif lich in die Erscheinung in der geistigen, kulturellen, poli tischen und wirtschaftlich-sozialen Aufrüttelung und Aus peitschung Asiens, die von Rußland unter bolschewistischer Flagge beiricben wird. Die erwachenden Aüaien gehen mit der ganze» Inbrunst durstiger Seelen, dve nach geistiger Erfrischung lechzen, bei den rv'fachen Bolschewisten in dir Schule. ES handelt sich dabei um einen Propagandabctrieb von äußerstem Raifinement. der ganz Asien mit Flug schriften überschwemmt und Chinesen, Indier, Mandschuren. Perser. Kirgisen und wie die zahlreichen VolkSstänimc sonst heißen, unterschiedslos in seinen Bann zwingt und auch den Islam ans der lethargischen Ruhe seines Fottalis mii? aufzurüiteln versteht. In Mo?lau, befindet sich die Zcittralstättc dieser nnttaffenden Provc/ganda. die sich rast los auSdehnt nnd die Erregung der Geister in ganz Asien schürt. Psychologisch ist dieser unheimlich rasche Ausbrei tung s prozeß des Bolschewismus in Asien wohl zu verstehen. Die niedrige Lcbcnsstufe. auf der die asiatischen Völker bisher standen, läßt ihnen das geistige Rüstzeug des Bolsche wismus als eine höhere GlückSofsenbarnng, als ein er lösendes Evangelium erscheinen, dem sie leidenschaftlich au- hängen. Weiche tiefgreifenden und einschneidenden Wir kungen eine solche Agitation haben kann, zeigt da? Beispiel Chinas kr seinem Verhältnis zn Japan. Wer hätte sc >» Europa gedacht, daß die alte Mandschu-Dunastie im Hand umdrehen gestürzt werden könnte? Und doch brachten die Japaner das scheinbar Unmögliche fertig, indem sie, die An hänger deS monarchischen Prinzips in höchster Potenz, ans ihren Nniversiiätcn und in einer der fetzigen bolschewisti- tchrn Propaganda ähnelnden Flugschrift enag! tut ion der chinesischen Jugend die Lehre von. -er alleinseligmachenden Republik für China predigten, weil sie ans diese Weise den chinesischen Staat leichter unter ihre Botmäßigkeit zu bringen hofften. Nach gar nicht langer Zeit hatten die Japaner ihre Absicht erreicht, und die Man Latin - Dynastie sank in den Staub. Es wäre daher ein Beweis von Ver- blendmtg. wenn Westeuropa die Möglichkeiten, die sich auS der fetzigen bolschewistischen Durchdringung Asiens ergeben, unterschätzen wollte. Die Wirkung des bolschewistischen Vorgehens wird noch erhöht durch eine geschickte Ber auschung der geistigen Beeinflussung mit politischen Ideen, die dem Asiaten nahe liegen, wie msbesonbcre di« Ab neigung der indischen Völkerschaften gegen Großbritannien. Die von Nußland über Zentrolasien bis nach InLien nnd China hinein sich erstreckende Gärung der Geister hat auch den Islam in solchem Maß« in Mitleidenschaft gezogen, wie es di« landläufige westeirropäisclic Anschauung üb«r di« mohammedanische Eigenart nie für möglich gehalten hätte. Man gab sich zuerst dem Glauben hin, daß d«r Islam der Lehre vom Kommunismus und der Diktatur des Proleta riats schlechiweg ablehnend gcgenüberstehe und daß der islamitisckic Dcnkprozeß sich in solche Ideen überhaupt nicht hineinfinden könne. Die fetzig« Erfahrung beweist aber daS Gegenteil. ES gibt sogar einen mohammedanischen Geheimbund der «Senussen", der in Lnbien seinen Sitz ha: und in ganz Indien nnd Aegnotcn, in Arabien. Persien unL Turkcstan durch seine Sendboten hie Lehre non der „Gleichheit aller Gläubigen" verbreitet. Es sind also auch im Islam empfängliche Keime für den Bolschewismus vor handen. und diese werden von den russischen Agitatoren, dis in Asien zu Hause sind und Land und Leut« genau kenne«, in so geschickte und gründliche Behandlung genommen, daß sic nicht verkümmern können, sondern überall vermehrte und verbesserte WachstilmSbedingungcn finden, ^
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