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02 Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.07.1925
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-19250718024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-1925071802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-1925071802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-18
- Monat1925-07
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Zweites Blatt für Zschopau W und Umgegend DaS „Wochenblatt" enthält Lie amtlichen Bekanntmachungen der AmtSyaupnnannschatt Zloha, des ÄmcsgernvtS und des Stadtrats zu Zschopau. Schriftleitnng: Richard Voigtlänoer. — Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard Voigtländer in Zschopau, Oststraße 21. Der Iniertionsprei» betrügt tü» kn S-aeipalt. Petttzeile oder deren Rau« im Amtsgertchtsbejirk Zschopau Li Pfennige, außerhalb 20 Pfennige Im amtlichen Teile di« ö-gespaltene Zeile 40 Pfennige. Reklamen, di« »-gespaltene Zeile 60 Pfennige Hkr Nachweis u. Offerten-Ännahm« 16 Pfennige Sxtragebühr. Postscheck-Konto: Leiprig Rr 42884. Demeindegirokonto: Zschopau Nr. 41. ibewerbebank e.G. m.b H Zschopau ffernsprech-Anschluß Nr 12 Erscheint Dienstag, Donnerstag und «MM M M Sonnabend und wird am Abend vor- W . M M M her ausgegeben u versendet. Monat- M^^ M iicher Bemgspreis 100 Psg., M MWSLÄL« JIH IIIIIIBII IIIIII I dudrionsoerteuerungen, Erhöhungen M M M MMM M^ MM WM M M M M M oer Löhne und Materialienpreise de- .MM^MWMWMMM^ MI uns das Recht der Preis- M M MM MMM M MMMMMMMM M und Nachsorderungen M Bestellungen werden in unserer De- chattsilellk, von den Boten, sowie von allen Postanktalten angenommen. M 8». Lonnabend, de« 18. Juli LS2L. 83. Jahrgang L»te «erlin »agdavvatz« Don Georg A. Schreiner, Sonderberichterstatter in Konstantinopel. Der Friedensvcrtrag von Lausanne (24. Juli 1923) besiegelte das Geschick der Bagdadbahn, einer der größten deutschen Vorkriegsunternchmungen. Jahrelang hatte es die europäische Diplomatie in Atem gehalten und viel-zu der bedrohlichen Gestaltung der Borkriegslage beigetragen. Die europäischen Mächte sahen in den wenig erschlossenen, an Naturschätzen überaus reichen Ländern Südwestasiens, kurzweg der „nahe Osten" genannt, ein geeignetes Feld für „friedliche Durchdringung". Die Türkei war in den letzten Jahrzehnten in Jnteressenzonen aufgeteilt; auch in Persien waren England, Rußland und Frankreich eifrig an der Arbeit und fanden im Jahre 1907 einen befriedigenden Ausgleich. Rußland.erhielt dadurch den persischen Norden mit der Hauptstadt Teheran, England den Süden mit den Zugängen zum Persischen Meerbusen, und Frankreich wurde zuM Geldgeber und Nutznießer aller wirtschaftlichen Unter nehmungen in Persien. Deutschland, das bei der Aufteilung des nahen Ostens leer ausging, suchte seine Belange anderweitig zu wahren. In der richtigen Erwägung, daß, wer die Zugänge zn einem Lande besitzt, Herr über dessen Handel und Wandel ist, ent schloß es sich zum Bau der Bagdadbahn. Ganz abgesehen davsn, daß die Linie Konstantinopel—Bagdad der kürzeste Weg von Europa nach Indien ist, schienen auch die wirt schaftlichen Aussichten überaus verlockend. Das zu er schließende Gebiet umfaßte die Provinzen Mesopotamien, Syrien und einen Teil von Anatolien; besonders Mesopo tamien versprach eine reiche Zukunftsentwicklung. Große Flächen fruchtbaren Bodens eigneten sich für Bewässerungsanlagen, die sich mit den Wassern der anliegen den Seen und Flüsse mit verhältnismäßig geringen Unkosten Herstellen ließen; das Klima ist günstig für Getreide- wie Obstbau, und geologische Voruntersuchungen ließen mit großer Bestimmtheit auf das Vorhandensein überaus ergiebiger Petroleumquellen an den Südhängen und auf den Hoch ebenen des Taurus schließen. Die Männer, die vornehmlich zur Verwirklichung des Bägdaduntcrnehmens beitrugen, waren durch jahrelange Studien mit allen Entwicklungsmöglichkeiten der Euphrat- und Trigrisländer vertraut und bewiesen die Befähigung Borkriegsdeutschlands zur Ausführung der allergrößten Welt unternehmungen. Man rechnete mit einer Kapitalanlage von einer Milliarde Goldmark, doch war der zu erwartende Er folg eines so hohen Einsatzes wert. - Der erste Teil der Bahn, von Haider Pascha bis Jsmid war bereits 1873 von dem Münchener Bankier Baron Hirsch fertiggestellt. Da die Bahn den Wettbewerb mit dem Wassertransport nur schwer tragen konnte, fristete sie ihr Dasein kümmerlich fort, bis sie zwölf Jahre später in die Hände der deutschen „Anatolischen Eisenbahn-Gesellschaft" überging, die von der Deutschen Bank gestützt wurde. 1890 wurde die Strecke bis Arifleh und Adar-Bazar weitergeführt, 1892 erreichte sie Angora, 1896 Konia. Bisher hatte die europäische Diplomatie der Anatolischen Eisenbahngesellschaft keine besondere Bedeutung beigemessen. Erst nach einer aufsehenerregenden Rede Kaiser Wilhelms, die er anläßlich seiner Reise nach Konstantinopel und Jeru salem 1898 in Damaskus hielt, lenkten sich die Blicke Europas auf das Wachsen des deutschen Einflusses im nahen Osten. Ein Jahr später wurde der deutsch-türkische Vertrag vom 17. Dezember 1899 veröffentlicht, der sowohl die Hedschasbahn nach Mekka als auch den Ausbau bis Bagdad in deutsche Hände gab. ES kam darüber zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen der' türkischen und der englischen Regierung. England wehrte sich dagegen/ daß die Bahn bis Koweit am Persischen Meer busen weitergeführt werden solle, und es dauerte über zehn Jahre, bis eine endgültige Einigung zustande kam. Inzwischen war die Hedschasbahn, das Schwesterunter. Nehmen der Bagdadbahn, von Ryak bis Damaskus schmal spurig ausgebaut und 1904 dem Verkehr übergeben, 1908 wurde die „Wallfahrerbahn" nach Medina eröffnet. Gleich zeitig war die Bagdadbahn von Konia bis Bulgurlu weiter geführt. Der Bau dieser beiden Verkehrswege hob das An sehen Deutschlands in der Türkei und der gesamten islami tischen Welt ganz gewaltig, was natürlich die Eifersucht der europäischen Mächte erregte. Als Deutschland 1917 den Weiterbau der Bagdadbahn cinstellte, waren verschiedene Teile der Hauptlinie noch. un vollendet; fertiggestellt waren 3036 Kilometer; dazu die Zweiglinieu Angora—Eskischehir (236 Kilometer), Jsmid — Ada—Bazar—Boli (135 Kilometers, und ein paar unbe deutende Zweiglinien (127 Kilometer); im ganzen waren 3561 Kilometer dem Verkehr übergeben. Die Bahnbauten waren solide ausgeführt, das rollende Material in sehr gutem Zustande, auf verschiedenen Teilen der Strecke war der Personenverkehr in vollem Betriebe; der Güterverkehr ließ allerdings außer zur Zeit der Ernteabfuhr noch zu wünschen übrig. Der Bau der Bagdadbahn hat gewaltige Summen ver schlungen. Allein im Jahre 1915 wurden 350 Millionen Goldmark für den Bau der anatolischen Strecke bis Konia und 290 Millionen für die Linie von Koma bis Aleppo ver ausgabt. Der Aufwand für die zwischen Aleppo und Bagdad errichteten Strecken-, Brücken- und Erderhebungsarbeiten ist nicht genau bekannt, dürfte jedoch auf 200 Millionen Gold mark zu veranschlagen sein. Einschließlich des rollenden Materials waren 1917 ungefähr 1 100 000 OM Goldmark in der Bagdadbahn festgelegt, die mit ganz geringen Aus nahmen — von Deutschland und der Deutschen Bank auf gebracht waren. Ganz besonders- für die Ententemächte wurde dies der Gegenstand ständig zunehmender Besorgnis, die im Mai 1909 durch die Entsendung der Militärkommissson unter v. d. Goltz-Pascha zwecks Neugestaltung des türkischen Heeres noch eine Steigerung erfuhr. Als im März 1911 ein Zusatzvertrag zwischen Deutsch land und der Türkei den Bau der ganzen Bagdadlinie sicherstellte, wurde das Schlagwort „Berlin—Bagdad" in Deutschland volkstümlich. Die deutsche Regierung ermutigte diese Bewegung, indem sie Liman von Sanders 1913 an die Spitze der Militärkommission stellte und dieser den Ober befehl über das in Stambul stehende türkische Armeekorps übernahm. Die Erregung wuchs derart, daß ein Krieg zwischen England »nd der Türkei drohte; er wurde dadurch ver mieden, daß von Sanders den Oberbefehl im Januar 1914 niederlegte, worauf eine Entspannung der gefahrdrohenden Lage eintrat. Ein Aufatmen der Erleichterung ging durch Europa, als England im Februar 1914 seine Einwilligung zur Weiter führung der Bagdadbahn bis Bafra gab. Es hatte sich mit dem deutschen Plan abgefundcn. Da der Ausgang der Bahn zum Meere auch weiterhin in englischen Händen lag, fielen seine strategischen Bedenken, und hielt cs seine festen Stellungen von Koweit und Bafra nicht für sonderlich be droht, um so weniger, als es sich bedeutende Vorteile für seinen Handel von dem Ausbau der Bahn versprach. Frankreich war gleichfalls befriedigt, da es seine Einfluß zone im attomanischen Reich in dem Abkommen vom 9. April 1914 beträchtlich erweiterte. Rußland nnd England fühlten sich für lange Zeit in Persien sicher. So war' zwischen den Großmächten im nahen Osten wieder ein gutes Einvernehmen zustande gekommen. Dies friedliche Bild fand durch den Mord von Serajewo ein plötzliches- Ende. * Der Zusammenbruch Deutschlands hat diesem Titanen unternehmen ein Ende gesetzt. Im Vertrage von Versailles mußten die Vertreter Deutschlands die Bedingung unter zeichnen, daß alle Konzessionen und Forderungen, die Deutsch land außerhalb seines eigenen Gebietes besitze, erloschen seien. Drei Jahre später wurden die Ausführungsbcftimmungen über die Liquidation des deutschen Besitzes im ottomanischen Reiche durch den Vertrag von Lausanne festgelegt und von der Türkei angenommen. Die Forderungen Deutschlands an die Türkei und seine anderen Verbündeten beliefen sich einschließlich der Bagdadbahn auf 11740000000 Goldmark aus deutschem Privatvermögen, wozu noch 8600000000 Goldmark Staatsvorschüsse kommen, also zusamnHn über 20 Milliarden Goldmart. Diese Riesensummen gingen der deutschen Wirtschaft verloren, und damit fand ein stolzer Abschnitt deutschen Strebens und Könnens einen jähen Abschluß. / Gine GtrafpreSigt tvLder den Lnvnk Das Jnselschisf teilt eine originelle, im Jahre 1658 in Nürnberg erschienene „Satyrn oder Straff-Rede über den Mißbrauch des Tabaks" mit, die den Titel „Die truckene (trockene) Trunkenheit" trägt und aus dem Lateinischen über setzt sein soll. Darin heißt es u. a: „Jener Höfling am Hofe Kayser Alexanders, welcher die Hofabschiede üm Geld und Geschenke verkauffte, wurde an einen Pfal gebunden, mit Stoppeln und feuchten Holtz, so man üm ihn her angezündt, zu todt geschmäüchet und darbey ausgeruffen: Wer Rauch verkauftet, soll von Rauch sterben. Ein feiner Spruch für den Tabaksäuffer und Rauchpfeiffer: welche in dem Tabakschmänchen eine Wollust suchend ihnen also selber den Rauch einer eingebildeten Ergötzlichkeit ver- kauffen. Daß sie sich selbst damit pflegen todt zu schäuchen, will die Erfahrung bezeugen: brauchen sie also keines Richters, der sie verdamme, weil diß Verbrechen eine Straffe selber bey sich trüget. Ein warhafftes Sinnbild jetziger Zeiten; da üm den eitlen Rauch einer Handvoll Sandes und Landes gantze Länder schmauchen und rauchen: Dann was ii't welt liche Hoheit, Macht und Reichtum anders, als die Welt selber ist, nemlich ein vergenglicher Rauch, der geschwind aufgehet und gählings »erschindet? . . . * Von einem, der den Leuten übel empfohlen ist, pflegen wir zu sagen: Er stinket. Wer wollte diesen Schmäuchern ein Lob zueignen, da die Nase alsobald ilmen das Urtheil spricht: Sie stinken! Und wie sollen sie nicht übelrüchig seyn, da sie so übel riechen, weil sie tstätigs rauchen? Daher fliehet man vor ihnen, als vor den Aussätzigen; ich dörffte schier mehr sagen: wie vor der Pestilentz. Diß Volk, vielmehr diß Vieh, werdet ihr schon riechen, wann ihr noch drei Feldwegs weit von ihnen sehd. Sibcn Leichen werden euch so wider lich nicht anstinken als ein einziger von diesen Stänkern. Ein alter zottichter Bock mit hundert seinen Weibern, die hinter ihm zur Weide gehen, ist noch erleidlicher, als diese Pursche... Lasset uns doch den Unform ihrer Gebärden Hierbey ein wenig betrachten. Schauet, wie jener die beiden Backen als ein Blaßbalg bald aufbläset, bald niderläßt, wie er mit den Augen in die Qnäre darzu schielet als ein gestochener Bock! * Ein jeder hat eine Pfeiffe im Maul, und bläset: und immer einer nach dem anderen gibt den Tact darzu mit dem Finger, wann er an der Pipe den Tabak nachstopffet. Doch ist dieses eine sonder- und wunderbare Musik: dann sie kan nicht mit den Ohren gehöret sondern sie muß mit der Nasen gerochen werden. * Also anch ist dieser Tabaksmartyrer Gewohnheit, geplagt zu seyn. Sie müssen im Rauch hangen, wie die Schinken: sonst würden sie verwurmen und verderben. Und wo sie schon gerne davon ließen, so können sie doch nicht. Sie müssen schmäuchen, wollen sie anderst leben. Man sollte gläuben, als sey ihnen solches angezaubert, gleich wie etlichen die Läuse. Es dünkt sie immer, ihnen mangle etwas, wann sie nicht Rauch schlucken. Sie werden von allerlei, Phantaseyen und seltsamen Einfällen beunruhigt. Bey Nacht träumt ihnen davon. Bey Tag klagen sie: der Magen sey ihnen schwach und haben keine Wärme; zudäuen und zukochen; es setze ein Fiber bey ihnen ein; die Galle lauffe über; der Leib sey voll schädlicher Flüsse und Feuchtigkeiten ; der Schwin del plage sie im Haupt: sie können nicht ümhin, sie müssen ein paar Pipchen zur Gesundheit trinken und soviel Unheils hinwegschmänchen. * Aber höret noch von einer anderen Art Liebhabern des Tabak! Es ist nit genug: daß er von dem Maul an sich geröchelt wird: er muß auch mit der Nase genossen werden.. . Jene schmäuchen, diese schnupfen Tabak: urtheilet nun, welche von diesen beyden die größten Thören sind? Doch scheinet eS von den letzteren, als wann sie etwas höflichere Tabakstänker seyen und sich scheuend, fremde Nasen mit dessen Rauch zu beleidigen, lieber ihre eigene mit dessen Stand belästigen und beunflätigen. Was ist aber das für ein neuseltsamer Gr- - brauch, mit der Nase schlecken und schlucken und ihr des Mundes Ampt mit auftragen? * Diese Seuche ist so ungezähmt, und ss weit tingerissen, daß sic auch das weibliche Geschlecht vcrgifftet. Man findet Frauen-Menscher, die nicht allein an stat des Nadelrvhrs
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