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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.12.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361218011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936121801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936121801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 52, Seite 13-14).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-12
- Tag1936-12-18
- Monat1936-12
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.12.1936
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Zwei Drittel Spaniens in Sünden Frames I5«ooo Lote leit Beginn des Kampfes Algendorlobt 6« Vroaänvr klaodrlvkivn Lissabon. 17. Dezember. Au» dem nationalen Hauptquartier in Salamanka wird berichtet, dah von den 45 Provinzen de» spanischen Mutterlandes IS vollständig und 13 zum gröhten Teil in den Händen der spanischen National regierung seien, darunter die wichtigsten und gröhten Provinzen, während die Roten nur noch 19 Pro vinzen unter ihrem Terror leiden lassen könnten. Das spanische Kolonialreich gehöre restlos zum Machtbereich de» Generals Franco. wo die Roten noch ihr Unwesen treiben, -eigen sich zudem ernsthafte Auflösungserscheinungen. Nur in Valencia, Barcelona und Bilbao besitzen sie noch stärkere Stütz punkte. Di« Zahl der Todesopfer des Kampfes in Spanien »trd in nationale» Armeetreisen ans etwa 1»(>«ao geschätzt, eingerechnet die von den Bolschewisten erschossene» politische« Sefaugene« «nd Geisel«. Elnvrtft Moskaus auf -en Frieden -er Welt Warschau, 17. Dezember. Mit der Berlogenheit der Sowsetpolitik in Spanten beschäftigt sich der „Krakauer Illustrierte Kurier". All« bisherigen Versuche, den spanischen Brand zu lokalisieren, seien ergebnislos verlaufen. In diesem Augenblick werde in Spanten bereits «in Krieg mit der bolschewistischen Armee geführt, die unter dem Befehl sowsetrusstscher Offiziere und Generale steht. Die Agenten der Komintern hätten den Brand in Spanten schon lange vor seinem Ausbruch geschürt und vorbereitet. Der Vertreter der Sowsetunton habe Italien, Deutschland und Portugal auf das schärfste angegriffen, um die Verantwortung für die Vorgänge in Spanten diesen Staaten -u-nschteben und um bann zu er klären, die Sowlets könnten die Verpflichtung der Nicht- einmtfchnnq nicht mehr anerkennen, weit die Neutralität von diesen anderen Staaten nicht gewahrt worben fei. SS gehe Moskau nicht «m de« Friede« i« Europa. De«« ei« solcher Fried« vertrage sich «tcht mit »e« imperialiftifche« welterobernugsplä««» der Sowjet». ES gehe ihnen darum, die Genfer BölkerbundStrtbüne für ihre Agttattonsz wecke zu mttzbrauchen und Herrn Litwinow-Ftnkelstein die Möglichkeit zu geben, im Völker- bund aufzutreten, um diese Institution soweit wie möglich zu kompromittieren. Denn dem kriegerischen Bolschewis mus sei jedes Mittel willkommen. Alle Tatsachen be- zeugten, bah der blutige Krieg in Spanien, der diesetz schöne Land und feine Kulturschätze vernichtet, von der Komtptern ztelbewytzt eröffnet worben fei. In dem heuttae« Augenblick, in dem in Genf die spanische Frage geprüft wer den soll, müsse sich Europa über die Absichten der kommu- nistlschcn Offensive auf den Frieden der Welt klar sein. Ras Smm unterwirft ftK -en Naltenem Dar letzte Wt-erftan- tn Wefta-efstnlen zerschlagen Rom, 17. Dezember. Bet der Besetzung und planmässigen Säuberung von Westabessinien ist nunmehr den drei tn diesem Gebiet operie- renden AbteUungen die Bezwingung des letzten noch im Kampf liegenden abessinischen Würdenträgers, des früheren RaS Imru, gelungen. Nach italienischen Meldungen aus Addis Abeba kam eS bereits am 12. b. M. im Kaffagebiet zu einem ersten Zusammenstoss mit den Banden, bei dem es dem früheren RaS Imru und einem TeU seiner Anhänger gelang, nach Süden auSzuwetchen. Durch die von Marschall Graziant befohlenen EtnkreifungSmanöver wurde ihm jedoch die Ueberschrettung des Flusses Godscheb unmöglich gemacht. A« letzte« Dienstag kam es bau« an ei«em zweite« Zufammenftotz, bei dem der e«tscheide«de Schlag gegen die «vderuanSgerüftete« Bande« ImruS gesührt werde« ko««te. 80« Bewassnete wurde« z«r uebergab« gezwungen, ISRI Gewehr« ««d ö Maschinengewehre de« Jtali««er, a«S» geltesert. Kurze Zeit daraus stellte sich auch Imru «nd erklärte dem italienische« Kommando, daß er sich mit feiner ganze« Gefolgschaft ergebe. Damit ist der letzte systematisch« Widersta«» in Westabesfinien zerschlagen, «nd bi« italienische« Abteil«»««« «erde« »««- «ehr i««erhalb weniger Tage die äutzerste Weftgrenze von Aethiopi«, erreiche« könne«. Di« italienische vessentltchkett, die Anfang dieser Woche durch eine kurze Ansprache Mussolinis im Senat bereits auf diese entscheidenden Operationen vorbereitet worden war, ver- zeichnet den neuesten Erfolg des Marschall» Graztant und seiner Abteilungen mit lebhafter Genugtuung. Die Press« betont, bah Imru zu den engsten Mitarbeitern de» Reau» gehörte und immer einer der hartnäckigsten Gegner Italien war, obwohl er seinerzeit nach dem Zwischenfall von Ual-Ual den NeguS in der richtigen Erkenntnis, daß er Italien nicht gewachsen set, -um Frieden geraten habe. Italienischen Zettungsmeldungen zufolge hat «ine von Har rar nach Südwesten vorstohende Abteilung nach mehrwöchigen Operationen Etulul erreicht, wo die italie nischen Truppen Hauptmann Eannonteri, der dort am ». Juni in Gefangenschaft geraten war, wieder befreien konnten. Gnglan- behält fünf alte Kreuzer bet Land»«, 17. Dezember. Der Erste Lord der Admiralität, Gir Samuel Hoare, kündigte am Donnerstag im Unterhause an, datz die britische Regierung die Bereinigten Staaten und Japan amtlich davon tn Kenntnis setzen werde, bah Grohbrttannten fünfs« Itter überalterten Kreuzer gemätz Artikel 21 »e» Londoner FlottenvertrageS nicht abwracken, sondern betbehalten würbe. Im einzelnen erklärte Hoare, angesichts der Ver- fchlechterung der internationalen Lage fei jetzt zweifellos nicht der gegebene Augenblick, um noch krieg-fähige Schiffe ab zuwracken. Roter Mob trelvt Arbeltswlklge durch -te Straßen Terror tn Ltlle - Vett-r-eu fetten tatenlos zu Paris, 17. Dezember. Trotz aller Protest« bleibe» di« Werke i» der Liller Metalli«d«ftrte «eiter «o« Stretkpofte« besetzt. Die Obrigkeit«« zeige« sich osf««fichtlich «achtlos. Am Mittwoch ist «S wieder z« «i«e« ««erhörte» Zwischen fall gekommen, der von der Rechtspresse al» bezeichnend für di« Lage im Streikgebiet hingestellt wird. In einem Werk der Ltlle« Gegend erschiene« S0ü Streikende unter Anführung ihres KommnnistenhänptltngS und e«tkührte« eine« dort «beite»»«« Ingenieur ««d drei Borarbeiter, »achdem sie sie t« br»talfter weise geschlage« hatte«. Sie dnrchzoge« ««ter dem GeHenl der Internationale die Stratze« »o» Lille, indem sie de« Ingenieur «nd die drei «orarbeiter vor sich her triebe«. Die Rechtspresse beklagt sich lebhaft darüber, datz die Poltzet wteder einmal «tchtetngegrtsfe« habe. Ministerpräsident vlum hat Donnerstag abend an den Präfekten de» Departements Nord bezüglich de» Streik» in der Liller Metallindustrie zwei Telegramme gerichtet. Er erklärt« darin, datz er mit Rücksicht auf die Folgen, die der Streik für di« Landes verteidigung haben könne, nach Rücksprache mit ter Gewerk schaft folgendes vorschlage: 1. Die Arvett werde sofort wieder ausgenommen. 2. Alle Konflikte sollen zur Schlichtung dem Präsidenten des Obersten Kassationshof«» unterbreitet werben, der Vollmacht habe, alle Streitfragen zu schlichten. 8. Bis Sonnabend werde alle» unternommen, «m die Erzeugung wieder auf ihren normalen Stand zu bringen. 4. Mit der Durchsicht der Akten werde vom.Schiedsrichter am Sonnabend begonnen Ferner erklärt« der Mttristerpräst-ent, datz er inzwischen aus den Präfekten rechne, damit sein SchltchtungSvorschlag von beiden beteiligten Seiten angenommen werde. Roltvenöise Klärunv Als im März diese» Jahre» die ReichSregierung be« Locarno-Vertrag für nichtig erklärte, nichtig durch die fran- zöstsch-sowjetrusstsche Mtlttärallianz, sah man überall ein, daß eine neue Ordnung an di« Stelle des alten Paktes ge setzt werben mutzte. Es begannen die Vorbesprechungen über einen Westvertrag, der den Frieden und die Sicherheit tn Europa gewährleisten sollte. Der Angriff der bolschewistischen Weltrevolutionäre auf Spanien schuf eine neue Lage, so daß die Friedensbesprechungen für einige Monate eingestellt wur den. Nachdem nun eine gewisse Erstarrung tn der Spanten frage — wenigsten», was ihre Bedeutung für die allgemeine europäische Politik anbelangt — «ingetreten ist, und nachdem die englische Verfassungskrise mit der Proklamation des neuen Königs ihr Ende gefunden hat, herrscht tn den auswärtige» Ministerien wteder geschäftige Regsamkeit. Man findet wieder Zett, sich den Fragen zuzuwenben, die seit März einer Lösung harren und deren Bedeutung inzwischen nicht geringer ge worden ist. Zwei Borstütze tn dieser Richtung wurden bereits unter nommen. Der englische Autzenmintster Eden hat eine Reise tn die Provinz benutzt, um zwei wichtige autzenpolt- ttsche Reden zu halten, und der französische Ministerpräsident Blum gewährte einem Vertreter beS Londoner „New» Chronicle" eine lange Unterredung, in der ebensallS in erster Linie von Antzenpolitik die Rede war. Die Aeuberungen beider Staatsmänner verdienen in Deutschland grötzte Auf merksamkeit. ES wird in ihnen wieder einmal das alte Rezept angewandt, das in der Nachkriegszeit so charakteri stisch für die Politik der Westmächte war: man hat sich über die zur Erörterung stehenden Fragen untereinander geeinigt und richtet nun an Deutschland den Appell zur „fried lichen Mitarbeit" an den schwebenden politischen Pro blemen. Wir haben mit solchen Einladungen an einen Tisch, an dem sich zwei Partner schon vorher unterhalten haben, wiederholt schlechte Erfahrungen gemacht. Wir sind dafür, solche Vorbesprechungen am besten ganz zu Unterlasten, und sehen «S am liebsten, wenn sich alle GesprächStetlnehmer gleichzeitig um den Konferenztisch setzen. Wir muhten näm lich schon öfter die Feststellung machen, datz bei einer vor hergegangenen Einigung zwischen Zweien der dritte Partner vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Wenn er e» bann wagte, anderer Meinung zu sein, so schob man ihm die Schuld am Scheitern der Verhandlungen tn bi« Schuhe und rebele von schlechtem Willen, unfriedlicher Gesinnung und selbstsüchtiger Politik. Diese Gefahr liegt im gegenwärtige» Augenblick wieder verdächtig nahe, und wir können deshalb nicht darauf verzichten, auf verschiedene klare Tat sachen htnzuweisen und einige grundsätzltcheFrage« aufzuwerfen. Die eine Tatsache ist die englisch-französisch» Beistand-Pflicht, die durch die Erklärungen von Ede« und Delbo» fast den Charakter eine» Militärbündnisse» er hielt. Wir haben an dieser Stelle bereits auf die weit tragende Bedeutung dieser wechselseitigen Garantie hin gewiesen. Der englischen Oesfentlichkeit ist das Echo au» Deutschland nicht verborgen geblieben, und Eden hat sich tn feiner letzten Rebe tn Bradford beeilt, den Alltanz charakter der Abmachungen mit Part» abzuschwächen. Da» ist ihm jedoch nicht gelungen, auch wenn er erklärte, daß von Einkreisung keine Rede fein könne, und bätz die Mit, arvett Deutschlands gewünscht und herzltch begrübt würde. Die englisch-französische Garantie hat da» geplante Westpakt« gebäube im voraus mit einer zu hohen Hypothek belastet. Eine wettere Tatsache, die e» festzüstellen gilt, ist der Gegen satz zwischen Edens Erklärungen, datz Deutschland auch auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet die Möglichkeit zur MUarvett gegeben werden soll, und dem Mangel an irgendwelchen konkreten Vorschlägen tn diese« Richtung. Wir Haven bisher vergebens darauf gewartet, datz die Krage der Rohstoffversorgung von englischer Sette ernst haft erörtert worben wäre. Da» Problem der,Habenichtse* ist au» dem Stadium theoretischer Erörterungen nicht hin« auSgrkommen, und tn Italien hat man die Eben-Red« des halb besonders scharf kritisiert, weil sie jeden Hinweis auf einen gerechten Ausgleich zwischen den reichen und den armen Völkern vermissen Netz. Eine weitere, nicht minder wichtige Tatsache müssen wir Herrn Blum entgegenhalten, der in seinem politischen Inter« Neuler ver s Krsstsslirer 8«tte IS uaö l-
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