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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270916022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927091602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270916
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927091602
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- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-09
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71. Jahrgang. M 4L? «beno-Ausgabe Freilag, i». SeplemLer 1S27 Gegründet 183« Drahtanschrift- iNachrichte« D-«»d«» Fernivrecher-Sammelnummer: so s«i Nur für Nachtgespräche: so oii Mk. vom l«. bi« Sevtbr.lSZ? bet täglich Iweimaliger Zustellung frei Haus > so -71 Poltbezugsvrets für Monat September 9 Mark ohne PosUustellungrgebühr. Si»»elnu«n»«r io Pfennig. Die An,eigen werden nach Goldmark berechnet: die »tnivaltiae X> mm breite Zeile ZS Pfa., für auswärt, M Psg. Familien»,neigen und Stellengesuche okne ^"üblZLll^preile. Rabatt IS Psa., aukerhalb 2S Psa.. die so mm breite Reklamejeitk 200 Pso.. auberkalbAiOPfg. OfferlengebübrNPfg. Ausw.Austräge gegen Borausbezaklg. Schriftleitung und Hauvtgeschäftsstelle: Marteerftraii« s» »» Druck u. Verlag von Ltepsch ck Reichardt in Dresden Postscheck-Konto 100s Dread»« Nachdruck nur mit deutliche' Nnetlenanaabe < Dresdner Nackr.'t »utättia Unuertanate Schnitktücke worden nickt rutbewabrt Sie Tagung des deutschen Großhandels. Für Abbau der Zollschranken. — Bessere Entschädigung für die Liquidierten. Hannover, 16. September. Unter sehr zahlreicher Beteili- gung aus allen Teilen des Reiches wurde unter dem Vorsitz ocS Präsidenten, Geheimen Kommerzienrats Dr. Louis Naven 6. die Großhaudelstagung des „ReichsverbandeS dcS Deutschen Groß- und UcbcrscchandelS" in Hannover eröffnet. Statt Staatssekretär Trendelenburg ist Ministerialdirektor Schars ser für die ReichSregterung erschienen. Oberpräsidenl Noske-Kannover begrüßte die Tagung und betonte. daß die Behörden modern und wirtschaftlich denken gelernt hätten, aber der Grosshandel habe doch allen Anlass, mit noch viel grösserer Energie, als dies bereits geschehen sei, der Notwendigkeit der BerwaltnngS- vereinfachung in Deutschland das Wort zu reden. lLebh Veif.i Das deutsche Volk wird nur leben können, wenn cs in här. tester Arbeit und in planvoller Anpassung an seben technischen und wirtschaftlichen Fortschritt den erfolgreichen Versuch macht, sich im Wettkamps der Völker um die Märkte der Erde zu behaupten. Wenn alle die schönen Worte, die in den letzten Monaten über die Notwendigkeit der O ir a l t t ä t s a r b e t t und über die Beseitigung der Passivität unserer Handels bilanz gemacht worden sind, sich auswirken sollen, so wird tn erster Linie der Ueberscchandel dafür Sorge trage» müssen, von dessen großer Bedeutung ich mich selbst kürzlich auf einer Auslandsreise überzeugen konnte. Ministerialdirektor Dr. Schaesser vom ReichSwtrtschaftSmtnisterium sprach bas Bebauern der ReichSregterung aus, deren Mitglieder gern der Einladung des Großhandels gefolgt wären, aber durch eine bis gestern spät abends dauernde Kabincttösitzung am Erscheinen verhin-' dert worben seien. Der Redner würdigte dann die großen Vor teile der organisatorischen Verbindung dcS Großhandels und des UeberseehandclS auch für die Behörden. DaS deutsche Berbandswesen, mannigfaltig und verwirrt wie kein anderes der Welt» möge diesem Beispiel folgen. Auch die Regierung beschreite bet der Verwaltungsreform den nämlichen Weg. Auf dem gleichen Gebiet lägen auch die Bestrebungen, die Völker weltwirtschastlich einander näherzubringen. Weder Vinnen« noch Auslandsmarkt dürften in der deutschen Wirt schaftspolitik bevorzugt werden. Die Wirtschaftspolitik der NeichSregieruug müsse eine einheitliche größere klare Linie aus lange Sicht zeige«, und die deutsche Wirtschast in den Grad der Leistungsfähigkeit versetzen, der zur Erhaltung und zur Festigung des Lebensstandards der deutschen Bevölkerung und zur Lrsüllung der Verpflichtungen nötig sei, die ans dem Reiche lasten. Daß auch der ehemalige holländische Ministerpräsident Eoltjn sprechen werde, zeige, daß der deutsche Großhandel nicht nur den internationalen Austausch materieller Güter, sondern auch einen internationalen Ideenaustausch anstrebe Der Redner sprach die Hoffnung ans. daß eine Acra der Handelsverträge bcvorstche. Inzwischen müsse daö deutsche Volk und insbesondere der deutsche Handel den Blick nach draußen halten, um unabhängig davon, wie sich die innere Konjunktur entwickele, wettbewerbsfähig zu bleiben. Gehcimrat Kastl wünschte der Versammlung namens des Reichsverbandes der Deutschen Industrie den besten Erfolg. Er erklärte weiter, daß die vorbildliche Zusammenarbeit der Spitzen verbände der deutschen Wirtschast mit dem Reich, die auf der Zeniralausschußsitzung so lebhaft gefordert worden sei, bereits vorhanden sei. Auch in der Frage der Verwaltnngsrcform besteht kein Gegensatz etwa zwischen Beamtentum und der Wirtschaft, sondern wenn wir die Forderung nach einer Be schleunigung der Verwallnngsrcsorm erheben, so nur in engster Fühlung mit den RegterungSorgancn. Wir wollen keine falsche Sparsamkeit, sondern eine ökonomische Verwen dung der Beamten, wodurch auch die Lebenshaltung und die Bezüge der Beamten ausgebesscrt werden könnten. Wir wollen die Beamten parteipolitisch unabhängig sehen, damit sie getreu ihrem dem Vaterlande geleisteten Eid ihre Pflicht tun können. Die Versammlung beschloß einmütig die Abseubnng eines Telegramms an den Reichspräsidenten: Die auf der Deutschen GrotzhandelSlagung 1927 versammelten Mitglieder des Relchsverdandcs des Deutschen Groß- und lieber» seehandel« gedenken Ihrer, hochverehrter Herr Reichspräsident, in treuer Bekehrung und Dankbarkeii. Möchten Sie, Herr Reichs präsident, uns in voller körperlicher Frische und Rüstigkeit noch viele Jahr« als leuchtendes Vorbild deutscher Treue und deutscher Pflichterfüllung erhalten bleiben. Handelsgerichtsrat Konsul Franz Röhring begrüßte die Anwesenden und sprach hierbei die Warnung a»S, man solle nicht unnötig die Eigenart der Stämme des deutschen Volkes, noch -te Selbständigkeit und damit die Verantwortung tndtvt- ducll schassenden Unternehmertums ersticken. Darauf hielt der Präsident deS ReichsverbandeS de» Deut schen Groß, und UeberseehandclS, Geh Aointnerztenrak Dr Louis Ravend die Eröffnungsrede. Er wies darauf hin, daß die 11. Vollversammlung des früheren »ZentralvcrbandcS des Deutschen Großhandels" gleichzeitig die erste Vollversamm lung deS nunmehrigen „ReichsverbandeS des Deutschen Groß» und UeberseehanbelS" ist, der in sich die beiden früheren Ver bände deS deutschen Groß, und UeberseehandclS vereinigt. Der Präsident erkannte an, daß seit einem Jahre eine Belebung de» Umsatzes eingetreten ist, die aber eine Rentabilität Im etgsnt- ltchen Sinne nicht mit sich gebracht Hab«. Srsrenlich sei. daß die Steigerung des Umsatzes wenigstens einen starken Rück gang der Arbeitslosigkeit hcrbcifithrte. der hoffentlich z« halten sein wird, denn vorläufig besteht noch, wenigstens mit dem Vorjahr vergliche», ein besserer Austragßbestand wohl tn den meisten Branchen, Anderseits Ist aber unsere Handels bilanz stark passiv, und das seit schon recht langer Zeit. Ich kann mich, fuhr Ravenö fort, des Eindrucks nicht er wehren, als ob die weitere Entwicklung für den Groß- Handel durchaus unübersichtlich ist. Schon wird von allen Seiten wieder auf die Möglichkeit einer unzureichenden Kapitalversorgung htngewiescn. Alle diese Betrachtungen stehen leider nach wie vor unter dem ungeheuren Ernst der Frage, wie wir die ja erst im nächsten Jahre in vollem Ausmaß auf ihre Erfüllung wartenden Reparationsverpflichtun gen tragen sollen. Es erweist sich mehr und mehr, daß die übermäßige Verschuldung der Staaten hin und her wohl das stärkste Hindernis für einen raschen Wiederaufbau der Welt wirtschaft barstellt. ES ist zu begrüßen, daß es der ReichS regterung gelungen ist, mit unserem größten Nachbarlande, Frankreich, einen für beide Teile relativ günstigen Handelsvertrag abzuschließen. Erfreulich ist auch, baß es ge lang, die spanische Regierung zu bewegen, den Warenverkehr hemmende Zollmaßnahmen zurttckzunehmen. Wenn auch seststeht, daß das deutsche Zollnkveau im Verhältnis zu anderen Ländern wesentlich niedriger ist. so bleibt immerhin noch manches zu tun übrig, um eine Sen kung des deutschen Zollniveaus burchzuftthren. Da die deutsche Exportförderung aber nicht von einer deutschen Zollsenkung allein profitieren kann, müssen die anderen Staaten auch ihrerseits entsprechende Zollsenkungen vornehmen, da nnr ein gemeinsamer Abba« der Zollschranken eine« großen Teil der Hindernisse beseitigt, welche dem inter nationalen Warenaustausch noch im Wege liege». Ohne forcierten deutschen Export werden wir unsere deutsche Wirtschaftsbilanz niemals einigermaßen in Ordnung halten können. Aber ebenso notwendig ist selbstverständlich eine besonders sorgsame und intensive Förderung der B i n n e n w i r t s ch a st. So erklären wir auch hcnte wieder, daß wir uns der Bedeutung der Stärkung unserer landwirt- schastlichen Produktion für unsere Geschäfte durchaus bewußt sind. Erneut mache ich aber auch die Landwirtschaft daraus auf merksam. daß der Großhandel erivartcu muß, daß der Rus nach AnSschaltnng des Großhandels bei ihren Versammlun gen. den wir immer und immer wieder vernehmen müssen, endlich einmal aufhören mnß. Auch die Inbustrte muß mit dem Großhandel Hand in Hand arbeiten, denn ein leistungs fähiger Großhandel ist sowohl für die Absatzwerbung, wie für die billigste Bedarfsdeckung und nicht zuletzt für die Geld- und Kreditvcrmittliing von unersetzlicher Bedeutung. Der Redner richtete an die ReichSregterung die Bitte, keine Möglichkeit unversucht zu lassen, welche zu einer reich licheren Entschädigung der liquidationsgeschädigte« Firmen führt und welche vor allen Dingen ergänzende, tn den Gesetz entwurf htnetnzuarbeitende Entschädignngsbesttmmungen für die schwergeschädigten „Ausgleichsgläubiger" und die „Ruß- lanbsgläubiger" vorsieht. Ravens erwähnte weiter den Kampf gegen die immer weitergehende Belastung und Her ausschraubung der Betriebsunkosten durch den Staat und fuhr fort: Wir müssen endlich wieder zum System der „Steuern" ,«- rückkehrcn; was wir heute erlebe», das sind keine Stenern mehr, das ist einfach eine Konfiskation des erarbeiteten Ein kommens bis zu 76 v. H. Wenn wir gegen eine Hochflut von Sozialpolitik ankämpfen, so geschieht dies nicht a»S Sehnsucht nach Unternehmerdiktat, sondern weil der Schaden für den Arbeitnehmer nach Nteberbruch der Betriebe durch keine sozialpolitischen Gesetze mehr ansgegltchen wer den kann. Rückblickend dürfen wir aber doch sagen: Es ist bester gewordenl Ministerpräsident a. D. Erz. Eolijn sHollandj sprach so- dann über „Die Wirtschaftslage Europas und die Genfer «onserenz" wo sich zeigte, baß über die Ursachen der wirtschaftlichen Zer rüttung eigentlich keine Meinungsverschiedenheit bestand. Die Friedens vertrüge geben nicht liberal! Zeugnts von großer Weisheit: aber wer nach Verbesserung strebt, muß sich auf die Basis dieser Verträge stellen. Sonst kann von einer wirtschaftlichen Annäherung keine Rede sein. Weiter hat der beschleunigte Prozeß der Jnbustrtaltsterung zerrüt tende Folgen gehabt. Die amerikanische Ausfuhr ist in weni gen Jahren mehr als verdoppelt, und die Ausfuhr hat sich zum großen Teil nach Ländern gerichtet, wo man früher euro- patsche Waren zu beziehen pflegte. Amerika ist zugleich auch in großem Maße ein kapitalexportterendeS Land geworden. Finanziell kommt die Zinsenbczahlnng und die Ablösung aller in Amerika geliehene« Kapitalien einer Bezahlung sür amcri- kauische Exportware« gleich. Und dabei ist die Einwanderung aus Europa bedeutend zurückgegangen. Noch immer wird weiter zu wenig gerechnet mtt der Tatsache, baß das Europa von 1627 im Vergleich mit dem von 1V13 ein sehr ver armtes Europa ist. Ich denke schließlich an die Kriegsentschädigung, die Dcutschland ansznbringe« hat »nd deren Betrag »i« britische, französische und italienisch« Schatzämter schließlich wieder in Washington landet, lieber diesen Gegenstand wurde tn Genf nicht gesprochen, man dachte aber fortwährend daran. Wenn die Frucht des Nachdenkens und vor allem die wirtschaftlich« Wirkung der Tatsachen »ach einigen Jahren einmal zu an- deren Regulierungen führen sollte, dann hüte man sich jedoch jetzt schon davor, damit allzu hoffnungsvolle Erwartungen zu verbinden. Denn mehr als Ermäßigungen wirb man doch niemals erwarten können. Keineswegs vorübergehender Art ist auch der Einfluß, den die russischen Zustände auf die wirtschaftliche Lage von Europa ausüben. Rußland hätte für den europäischen Export ein Ersatz für den verschlossenen Westen sein können, aber es hat sich nicht regelmäßig entwickeln können. So konnte die Weltwirtschastskonferenz nur feststellen, daß die gegenseitige Abhängigkeit der Völker so groß ist, daß die Wohlfahrt jedes einzelnen Volkes mit der der anderen zusammenhängt. Die Basis aller Wohlfahrt liegt in der Produktion. Die dritte all gemeine Lebcnsregci liegt in der Spezialisierung der Pro. duktion, und zwar nicht nur der Erzeugung selbst, sondern auch in der Spezialisierung der Länder untereinander. Die Durch führung dieser Gedanken war nur möglich, wenn der Waren- austausch so bcauem wie möglich gemacht wurde. Das Höchste, was zur Durchsetzung dieser Gedanken getan werden konnte, war etn starker moralischer Druck, der von der Kon- fercnz auSgehen sollte. Was die Bedeutung der Wirtschaftskonferenz anbelangt, so kan» ich nicht glauben, daß die einstimmige Aeußeruug der Vertreter von ungefähr 50 Ländern, von Männern, die jeder tn seinem eigenen Land eine hervorragende Stellung oin- nehmen, die Stimme des Rufers in der Wüste bleiben sollte. Auch besteht ja der Völkerbund noch, der die Initiative zur Einberufung der wirtschaftlichen Konferenz gegeben hatte. In erster Linie muß die Verminderung der exzessiven Tarise er reicht werden, weiter wäre zu erzielen die Erlangung einer größere» Stabilität in den Handelsverhältnissen und eine Re gulierung der Meistbegünstigung. Die meisten Handelsver träge laufen heute nur ein Jahr. Vor dem Kriege waren viele auf zehn bis zwölf Jahre abgeschlossen. Zu dieser Praxis müssen wir so bald wie möglich zurückkehren. Als nächster Redner sprach Direktor Reinhart von der Mitteldevtschen Kreditbank über „Kre-ll- und Währungsfragen". Er schilderte bte verheerenden Wirkungen der Kriegs- und Inflationszeit und betonte: Die Sttuation war um Weih nachten 1623 so kritisch, baß es der Reichskaffe nicht mehr Mög lich schien, die Gehälter der Beamten zu bezahlen. In dieser Zeit erwies sich die kurz zuvor gegründete, auf Hel ff er ichs Ideen beruhende Rentenbank als der Netter aus höchster Not. Ich möchte nicht Unterlasten, auch an dieser Stelle zu be tonen, daß wir die Erfindung der Rentenmark als den Aus- fluß höchster Genialität anzusprechen haben. Etn großer Teil der damals der Wirtschast zur Verfügung gestellten Kredite fand allerdings zur Bezahlung von Steuern Verwendung. Die Kontingentierung der Diskontkredite war etn währungS- politischer Erfolg. Die Wirtschaft aber hatte einen schweren Stoß erlitten, dessen Folgen erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1026 als überwunden gelten dursten. WaS den Dawes-Plan betrifft, so bin ich der Auf fassung, daß er nicht erfüllt werden kann, denn seine Erfül- lung hätte eine ungewöhnliche Steigerung unserer Ausfuhr zur unerläßlichen Voraussetzung, die unsere BertragSgegner nie zulasten werden. Es ist keine Frage, daß wir den Wieder aufbau der deutschen Wirtschast im wesentlichen den Auslands, kreditcn zu verdanken haben, denn die Depositengelder aus den Ersparnissen des Volkes fehlen heute noch. Für sie bleibt nichts übrig, wenn 18^ Milliarden Steuern gezahlt werden müssen. Die Verzinsung und Tilgung der Ausländsanleihen hat eine unentgeltliche Ausfuhr zur Folge. So erwünscht und notwendig also die Aufnahme von Auslandskrediten war, so darf doch in Tempo und Ausmaß eine vernünftige Volkswirt» schaftliche Grenze nicht überschritten werden. Der Umfang der Deutschland gewährten Kredite ist für den Wiederaufbau und den Betrieb einer intensiven Wirtschaft durchaus genügend. ES fehlt heute keinem gesunde« wirtschaftliche« Unternehme« mehr an mobilem Kapital, wenn auch die kleinere« «nd mitt» leren Gewerbetreibenden «nd die Lanbwirtschast viel schwerer Kredit bekommen konnten als die größere«. Di« Betätigung der Banken an der Börse hat der Wirtschaft keinen Abbruch getan. Im Gegenteil war die Börse zweifellos in hohem Grade Anreger für -te Konjunktur. Die Gefahr einer Rückforderung der AuSlandSkrebtte ist nicht akut. Immerhin ist es Pflicht der verantwortlichen Stellen, dafür zu sorgen, baß die Gefahren nie ctntreten und baß die kurzfristigen AuslandSkrcdite möglichst bald durch langfristige ersetzt werden. Das Verkehrswesen und seine Rückwirkung ans den Srotzhandel behandelte NeichSverkehrSmknister a. D. Dr. Srohn«. Der Redner stellte zunächst fest, der Verkehr sei nichts andere» al» eine große Dreizahl: Rohstoffe, Löhn«, Frachten, auf der jeglicher wirtschaftliche Vorgang beruht. Handel und Verkehr müssen national einheitlich sein, wenn sie internatio nal zur Wirkung kommen sollen. ES gibt keinen Handel und auch keinen Verkehr der deutschen Etnzellänber, sondern nur einen gesamtdeutschen Handel und Verkehr. Diese Erkennt- »IS hat sich Indessen noch keineswegs dnkchgesetzt. Die Luft« fahrt kann nur international sein. Sie wird da»« beitragen»
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