Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung : 13.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-186810131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18681013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18681013
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1868
- Monat1868-10
- Tag1868-10-13
- Monat1868-10
- Jahr1868
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 13.10.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MaHq, Nr^ W " 13- Hckb« 18«8. Vetsr' NtNri^vyrr»^ rr^N-r. z» beziehen dmch alle tgl. Poft- Anstalten. UMWe DschMmg Ein unterhaltendes Matt für den Bürger und Landmann. Erscheint jede« Dtmstag und Freitag früh. Nekiflirt unter Verantwortlichkeit des Verleger» E. Heinrich. Politische Weltscha«. Deutfckland. Den spanischen Ereignissen gegenüber tönt von allen Seiten der Ruf: „Nur keine Einmischung." Auch die Regierung des norddeutschen Bundes will das Selbstbestimmungsrecht des spanischen Volkes um so mehr auf recht erhalten wissen, als sie dasselbe Recht für das deutsche Volk beansprucht. Das officiöse Organ derselben, die Provinzial- Korrespondenz, sagt nämlich in einem mit gesperrter Schrift ge druckten Artikel: „Die so überraschend eingetretene Umwälzung in Spanien nimmt zur Zeit daS lebhafteste Interesse der europäischen Regierungen in Anspruch und hat alle anderen politischen Fragen einstweilen zurücktreten lassen. Die Regierung des norddeutschen Bunde- darf der Entwickelung der Dinge in Spanien mit voller Unbefangenheit und mit dem Entschlusse folgen, die selbständige Entscheidung deS spanischen Volkes über seine nationalen Ge schicke ebenso zu achten, wie das deutsche Volk dies für sich in Anspruch nimmt." Diese bündige Erklärung der officiösen Presse ist allerdings jener Unverschämtheit gegenüber sehr am Platze, womit französische Organe fort und fort chrer Regierung das Recht vindiciren, die Deutschen sich nicht im eigenen Hause em- richten zu lassen, wie sie wollen. Namentlich eifert die „France" gegen daS Selbstbestimmungsrecht der Deutschen, während sie eS ganz natürlich findet, daß man die Spanier ihrem eigenen Schicksal überlasse. Uebrigens hat bereit- eine Anzahl sächsischer, thüringischer und anderer Handels- und Gewerbtreibender des deutschen Zoll verein- den Bundeskanzler ersucht, zum Schutze deutscher In teressen, fall- solcher nöthig werden sollte, ein paar Kriegsschiffe m die spanischen Gewässer zu entsenden. Wenn dies bis jetzt noch nicht geschehen ist, so darf wohl angenommen werden, daß die Regierung von der Bewegung in Spanien eine Gefährdung fremden Eigenthums rc. nicht befürchtet. Preußen. Die in den nächsten Tagen zu Hannover, DchleSwig-Holstein, Wiesbaden und Kassel zusammentretenden Provinzial- und Kommunallandtage, sind in ähnlicher Weise nach ständischer Gliederung zusammengesetzt, wie in den allen Provinzen, nur kommen die Städte und Landgemeinden in Bezug auf die Mitgliederzahl etwas besser weg, well Bürger und Bauern über all die Majorität bilden. Außerdem ist noch als ein Fortschritt zu erwähnen, daß die Sitzungen öffentlich sind. Wann der Land tag der Monarchie zusammentreten wird, darüber sind die Zeitungen ebenso im Unklaren, wie über die zu erwartenden Vorlagen. Mit Recht tadelt die „Nat. Ztg." diese Geheimthuerei, indem sie sehr richtig bemerkt: „Die Abgeordneten können nicht mit allen möglichen Gegenständen vertraut sein, auch sie bedürfen einer Vorbereitung, welche selten während der Session unter dem Drange der Geschäfte in genügender Weise zu beschaffen ist. Ein gewissenhafter Abgeordneter wünscht auch die öffentliche Meinung zu erforschen, wie sie in den ihn umgebenden Kreisen sich bildet. Die gesetzgeberische Weisheit liegt nicht in Berlin aufgespeichert zum Vorrath für den Abgeordneten, welcher ohne Information Lum Landtage einzieht, sondern jeder Abgeordnete soll einen er klecklichen Beitrag aus der Heimath mitbringen, was nur mög lich ist, wenn er vorher schon weiß, worüber im Landtag ver- handM und seine Entscheidung eingeholt werden wird. Gesetz Dreißigster Jahrgang. IV. Quartal. und Reformen vertragen keine Ueberraschungen, deshalb paßt die Geheimthuerei sehr selten auf parlamentarische Angelegenheiten." Auch die Rückkehr des Grafen Bismarck ist noch nicht bestimmt, wiewohl derselbe in Varzm durchaus den Staatsgeschäften nicht fern zu stehen scheint, wie schon aus dem Umstand erhellt, daß der auf Urlaub anwesende preußische Botschafter in St. Peters burg, Prinz Reuß Vll., vor seiner Rückkehr nach Rußland einen mehrtägigen Aufenthalt im Schloß Varzin nahm, um mit dem Ministerpräsidenten Besprechungen zu pflegen. - Zwischen Preußen und Schwarzburg-Rudolstadt ist auf den Wunsch deS Fürsten zu Schwarzburg ein Vertrag geschlossen worden, In halts besten die Leitung der Grund- und Gebäudesteuer-Beran- lagung in dem Fürstenthume preußischen Behörden u^d Beamten übertragen wird. Die Ausführung der Veranlagungsarbeiten mit Einschluß der hierbei vorkommenden Streitigkeiten und Be schwerden erfolgt unter Leitung des preußischen Finanz-Ministe riums durch die von diesem bestimmten Beamten. JnMecklenburg sinddie Bauern mitderVererbpachtung nicht einverstanden. Auf einer in Rostock abgehaltenen Ver sammlung sprach man sich dahin aus, daß zwar die den Bauern in Aussicht gestellte größere Unabhängigkeit und Freiheit in der Verfügung über ihre Hufen mit Freuden zu begrüßen sei, daß aber die m dem großherzoglichen Reskripte vom 16. November v. I. gewährten Bedingungen für die Vererbpachtung den Bauern eine gusreichliche Existenz nicht verbürgten. Man wünschte statt des Erbpachtverhältnisses volles Eigenthum und günstigere Be dingungen für dessen Erwerbung Zur weiteren Verfolgung dieser Angelegenheit wurde eine allgemeine, in Güstrow abzu haltende Versammlung von Deputirten der Bauernschaften sämmt- licher Domanialämter beschlossen. Baiern. Es ist schon so oft, jedoch nur bruchstücksweise, über die süddeutschen Militärverhandlungen berichtet worden, daß eine zusammenhängende Darstellung, wie solche die „Augsb. Allg. Ztg." liefert, dem Leser um so willkommener sein wird, je mehr die Erkenntniß im deutschen Volk an Boden gewinnt, daß der Anschluß des Südens an den Norden, d. h. also die Beseitigung der Mainlinie, nur eine Fr^ge der Zeit ist. „Die bairische Regierung", sagt das erwähnte Blatt, „war stets überzeugt von der unerläßlichen Nothwendigkeit einer so weit als möglich gehenden einheitlichen Gestaltung der süddeutschen Wehr kräfte. Aus diesem Streben ist zuerst die Stuttgarter Militär- konferenz zu Anfang Februars 1867 hervorgegangen, zu welcher bekanntlich Baiern die Initiative ergriffen hatte. Alle Theil nehmer an jenen Verhandlungen erkannten damals als nationales Bedürfniß an: die Erhöhung der Wehrkräfte der südlich des Mains gelegenen Länder und deren Organisirung in solcher Weise, daß sie zu Achtung gebietender gemeinsamer Aktion befähigt wurden. Aus diesem Grunde einigten sich daher damals die süd deutschen Regierungen über möglichste Erhöhung ihrer Militär- kräste unter einer den Prinzipien der preußischen nachgebildeten Wehrverfassung, weil ^man darin die erste Vorbedingung und sichere Bürgschaft für die Erreichung des Ziels erblickte, nämlich den Süden in den Stand zu setzen, daß er zur Wahrung der nationalen Integrität in Gemeinschaft mit dem übrigen Deutschland da- Seinige zu leisten vermöge. In der That ist , -o
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite