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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193511261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19351126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19351126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-26
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.11.1935
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W—MW- WWMWWM Jahrg. 88 Dienstag, den 26. November >S3S Nr. 27S. Der Gol-abfluh aus Frankreich häN an P a r i s, 25. Nov. Der Goldabzug, der in Ler Woche bis' Donnerstag, den Tag Les Kammerzusammentritts an. Lan-esktrchenausschutz auch la Sachse«. Berlin, 26. Nov. Der Reichsminister für die kirch lichen Angelegenheiten Kerrl hat angeordnet, daß auch für die evangelisch-lntherisch« Landeskirche Sachsen» an» Män ner« der Kirche ei« Lavdeskirchenausschuß gebildet wird. Di« Geschäftsordnung de» Reich»klrchrnau»schusie» findet auf ihn sinngemäß Anwendung. Der Landestirchenausschnß hat auf der Grundlage der Berfassung der deutsche» evangelische« Kirche mit dem Reichskirchenansschuß zusammenzuarbeite«. Die Verordnung gilt längsten» bi» zum SV. September 1SS7. Wie wir hören, gehören dem Ausschuß u. a. an die Pfar rer Dr. Dr. Fichtner-Dresden, Wendelin-Dresden, Dr. Bruns- Leipzig. Jugoslawien und Frankreich. Belgrad, 26. Nov. Die halbamtliche „Breme" verlangt, daß die Mörder des Königs Alexander 13 Monate nach dem Verbrechen endlich zur Rechenschaft gezogen werden. Dies ist der erste derartige Aufsatz, der sich gegen Frankreich richtet. Seine Veröffentlichung erfolgte auffälligerweise an dem Tage, an dem die Generalstabschefs der Kleinen Entente in Belgrad ihre alljährliche Zusammenkunft abhielten. Dt» Unterlagen können hier «tngelehen werden. Einwendungen können binnen 2 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier angebracht werden. Wer sich innerhalb dieser Frist nicht meldet, verliert das Recht zum W'derlpruche. BürgerUch-rechtliche Ansprüche bleiben hiervon unberührt. W. Schw. 47/35. Schwarzenberg, den 25. November 1V35. Der Amtshauptmau«. zum 16. November nach dem Ausweis der Bank vo« Frank- reich fast eine Milliarde erreicht hatte, hat sich nach dem Wochenausweis der Bank von Frankreich in der letzten Woche 1,5 Milliarden betragen. Die Goldreserven wäre» damit auf unter 69 Milliarden gesunken. „Paris Midi" sagt, es seien nicht die einzelnen, die bei den Banken die Einwechselung ihrer Geldscheine in Gold verlangten, denn die wüßten genau, daß in einem Augenblick der Krise der Besiß eines Goldbar rens in keiner Weise ihnen eine ruhige Zukunft gewährleiste. Es seien vielmehr die großen Kapitalien, die fast ausschließ lich nach Neuyork abwanderten, sei es, durch die Hausse in Wallstreet angelockt, sei es, daß die augenblickliche französische Lage sie zu dieser Maßnahme bestimme. Ein Goldausfuhr verbot würde einen sofortigen Sturz des Franken nach sich ziehen. Neue Diskonterhöhung. Die Bank von Frankreich hat ihre« Diskontsatz, der mit DIrknng vom 14. November um 1 v.H. auf 4 v.H. und mit Wirkung vom 21. November nochmal» um 1 v. auf 5 v. H. erhöht worden war, abermals um 1 auf 6 v. -. erhöht. Washington, 26. Nov. Der Regierung gingen Berichte zu, wonach die Ausfuhr aus den Vereinigten Staaten nach Italien und Abessinien im November trotz der Warnung der Regierungsstellen fortgesetzt worden sei. v« w»«t» «u «u re mm d«u, Sri V«NW« «o hoder «<wd »«io, Lost», Puttchgerüchle rechls und Unk». Pari», 26. Nov. „Lfeuvrr" kündigt — allirdina» mit einem Fragezeichen — einen Staatsstreich L« Fenerkrouzler Merkliche Entspannung -er allgemeinen Lage Infolge -es Aufschubs -er Oelsperre gegen Italien. Moskaus -oppeltes Gesicht. Moskau, 25. Nov. Die sowjetrussische Antwortnote, in der der italienische Protest gegen die Verhängung wirtschaft licher Sühnemaßnahmen zurückgewiesen wird, schließt mit der Versicherung, der Freundschaft zu Italien. Eine kürzlich in der „Prawda" erschienene Erklärung der roten Gewerkschafts internationale, der sog. Profintern, die bekanntlich ebenso wie die Komintern ihren Sitz in Moskau hat, redet freilich eine andere Sprache. In dieser Erklärung heißt es u. a.: Eine Einigung aller revolutionären Gruppen über die gegen das faschistische Italien zu treffenden Maßnahmen stellte das ein zige Mittel dar, um „den Angriff des faschistischen Italiens in Ostafrika aufzuhalten". Einen weiteren Beitrag für die Doppelzüngigkeit Moskaus liefert die Montagausgabe der Militärzeitschrift „Rotarmist und Roter Matrose". Dort wird der italienische Faschismus in gröbster Weise beschimpft und verleumdet. Es werden Dutzende von Meutereien, Streiks und Aufständen aufgezählt, die angeblich in Italien stattge- funden hätten. Die kommunistische Partei Italiens wird als „heldenhaft" hingestellt. Sie habe seit Kriegsbeginn „in tie- fer Unterwelt" eine rege Tätigkeit zur Mobilisierung der Massen gegen den Krieg und das faschistische Regime ent wickelt und die italienischen Soldaten zu einer Einheitsfront gegen Krieg und Faschismus aufgerufen. Dem Artikel ist ein angeblich unter den italienischen Soldaten verbreitetes revolutionäres Lied angeführt, das zur Ermordung der Offi ziere auffordert. Der rechtsgerichtete ,Zour" behauptet, daß in sämtlichen um Paris liegenden Vororten und Gemeinden, d. h. in den sog. roten Gürtel, unter dem Vorwand, die demokratische Freiheit zu verteidigen, überall bewaffnete Selbstschutzabtei- mngen der raten Volksfront gebildet worden seien, die in den Bürgermeistereien oder in den GemeindesSlen in Bereitschaft liegen sollen. Auch die syg. rote Feuerwehr habe Einberufung erbalten und stehe zur Verfügung der Bürgermeister. Ueber- all seien die «Sirenen und Kanonenschläge bereit, die die Ver teidiger der Republik zusammenrufen sollen. Laval hat gestern S0 Vertreter von 19 verbänden emp- fangen, dt, sich unter Führung de» Abg. Taitting« von der Der Führer der Bewegung, Oberst de la Roque, der oft ge nug auf die bevorstehende Stunde der Entscheidung hinge wiesen habe, könne diesmal wahrscheinlich das Drängen sei ner Anhängerschaft, besonders eines Teiles der Unterführer nicht mehr bremsen. Der Angriffsplan gliedere sich in: Er stürmung des Parlaments, der Verwaltungszentren, der Ministerien und der Gebäude der großen republikanischen Linkszeitungen. In den ersten Stunden des Gewaltstreiches bereits würden zahlreiche Hinrichdmgen vollzogen werden (I). Diele Namen würden bereits genannt. So ständen z. D. sämt liche ehemaligen radikalsozialistischen Minister auf den schwär- zen Listen, ebenfalls gewisse höhere Beamte der verschiedenen Ministerien und der Polizei. Englan- für Aen-erung -er Völkerbun-ssatzung? Paris, 26. Nov. „Oeuvre" will wissen, daß die englische Regierung sofort nach Beilegung des italienisch-abessinischen Streitfalles eine grundlegende Aenderung der Bölkerbunds- satzung Vorschlägen werde und zwar in der Hinsicht, daß Eng land in Fällen, in denen die Regeln der Kollektivsicherhcit es in einen europäischen Krieg hineinziehen könnten, nur noch in ganz geringem Maß« daran beteiligt sein würde. Ferner werbe die englische Regierung, um Deutschland den Wieder- eintritt in den Völkerbund zu ermöglichen, die von der Reichs- regierung geforderten grundsätzlichen Abänderungen Vorschlä gen, von denen sie bisher nicht gewagt habe zu forschen. Es handele sich darum, daß Deutschland verspreche, die Anwen dung von Sühnemaßnahmen von einer vorherigen Beratung M mtdal'md di« «mMchn »«»—«kmaiL,,,«, d« «mishaupimonm md dw d Bqirksvrrband» Schwärzend««, d« Bll,gummier zv Grüahai«, Lößnig Amftidt« und Schneeberg, der Finanzämter tn Aue und Schwarzenberg. Es «erden außerdem veröffentlicht: Betummmachungen der Amtsgericht in Aue, Schneeberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, de» Vderdürgermeisters zu Au« und des Ersten Bürgermeisters zu Schwarzenberg. Derlaa 6. M. Güriuer. Au?, Sachle«. »Au«, Fernruf Sammel-Rr. 2541. »mchl—schuft r Svtdsfr«-«- Avefachsen. Lößnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg S10 und Schwarzenberg SI24. wM man Italien in die Enge treibe, sei zu befürchten, daß esWr einer letzten verzweifetten Handlung greise und alles auf eine Karte setze. Die Sperrung der Oelzufuhr könne außer- dem nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn das be- treffende Land sich allen Versöhnungsversuchen gegenüber un nachgiebig zeige. Das könne man aber von Italien nicht sagen. In der Note vom 11. November habe die italienische Regierung ausdrücklich darauf hingewiesen, daß sie zu einer friedlichen Regelung bereit sei, wenn man dabei der wirklichen Lage Rechnung trage. — „Oeuvre" glaubt die Nachgiebigkeit Englands in der Frage der Oelsperre darauf zurückführen zu können, daß man auch in London die Rückwirkungen fürchte, die eine solche Maßnahme in Italien auslösen könnte. — „Echo de Paris" erklärt, London hab« sich den französischen Einwän den beugen müssen. Das Blatt geht auch auf die Unterredung ein, die der Duce am Sonnabend mit dem britischen Botschafter hatte. Hierbei sei nicht nur die Rede vom Gleichgewicht im Mittelmeer und dem Rückzug weiterer italienischer Truppen aus Lydien gewesen, sondern zum ersten Male habe man sich auch über die Regelng Les italieutsch-abeskiuischea Kriege» unterhalten. Die britische Regierung habe den Duce wissen lassen, daß sie zu Verhandlungen über diese Frage bereit sei. Pari», 26. Nov. Zur Vertagung des Zusammentritts des Achtzehnerausschusses vertritt man hier den Standpunkt, daß ein Ausfuhrverbot für Erdöl doch nur eine halbe Maßnahme sei, solange andere Länder, z. B. Amerika, sich nicht daran beteiligten. Dort könne die Regierung ohne Beschluß des Kongresses kein Ausfuhrverbot verhängen. Die ein Verbot durchführenden Staaten hätten also einstweilen die Kosten des Verfahrens zu tragen. Man könne zwar behaupten, schreibt „Journal", daß die Sperrung der Oelzufuhr das Ende des Kriege, bedeuten würde und daß dies doch schließlich der Zweck und Sinn des gemeinsamen Genfer Vorgebens sei. Auf der anderen Seite müsse man berücksichtigen, daß das Ziel der Sühnemaßnahmen dahin gehe, den Frieden sobald wie möglich wiederherzustellen. Die Frag« sei aber, ob diese» Ziel durch ein» fo schwerwirgende Maßnahme erreicht wer "" London, 26. Nov. Ein Teil der Presse ist der Ansicht, der Aufschub der Oelsperre sei durch den Hinweis Lavals erfolgt, Laß di« schwierige innerpolitische Lage der französischen Regie, ruua eine Stellungnahme zu dieser wichtigen Frage gegen wärtig unmöglich mache. „Morningpost" spricht von einer merklichen Entspannung Le, allgemeinen Lag«, die infolge des Aufschub» de» Plane» einer Oelsperre gegen Italien eingetreten sei. Italien habe verschiedentlich zu verstehen gegeben, daß es die Annahme des Vorschlages endgültig als feindselige Handlung betrachten würde und die Verantwortung für die Folgen ablehne. Ob- wohl die Warnung nicht die Hauptsache des Aufschubs gewesen sei, habe sie zweifellos die Haltung der Mächte, besonders Frankreichs beeinflußt. Ein weiterer Grund für die Aufschie- bung sei die Ungewißheit hinsichtlich der Haltung Amerikas. Bei der Regierung werde die Gefahr einer unbegrenzten Fort- dauer des Streites nicht ohne Sorge betrachtet, denn es herrsche Klarheit darüber, daß, je länger der Krieg und die Sühne- maßnahmen fortdauerten, desto schwieriger eine Vereinbarung sein werde, außer durch den vollständigen Zusammenbruch Italiens. Der Aufsatz von Gayda im „Giornale d'Italia", in dem zum ersten Mal von der Möglichkeit gesprochen wird, daß Italien durch die Sühnepolitik zum Nachgebe» gezwungen werden könnte, findet Beachtung. „Daily Telegraph" schreibt, Laval wolle die neue Atem- pause zu weiteren Versöhuungsbemühungen benutzen. Seit einiger Zeit habe er es sich angelegen sein lassen, Mussolini der außerordentlich freundschaftlichen Haltung Frankreichs gegen über Italien zu versichern. Diese Annäherungen hätten zur Folge gehabt, daß die Zusicherungen, die Laval im letzten Mo- nat über eine Unterstützung Großbritanniens im Mittelmeer gegeben habe, merklich verwässert worden seien. Inzwischen seien Anzeichen bemerkbar, daß die britische Regierung, nach dem sie vom Lande eine neue Vollmacht erhalten habe, ent schlossen sei, bei ihren Beziehungen mit Rom eine unabhängigere Rolle zu spiele« als bisher. Dies sei das logische Ergebnis der Erlaubnis, die der Völkerbund am 3. November gegeben habe, als Großbritannien und Frankreich ersucht wurden, ihre Be- mühungen um Herstellung des Friedens fortzusetzen. Während der letzten drei Monate habe die britische Negierung sich damit begnügt, Laval die Initiative bei den Nachforschungen nach einer Friedensgrundlage zu überlassen. Der unerwartete Besuch des britischen Botschafters bei Mussolini am Sonnabend habe anscheinend zeigen sollen, daß auch unmittelbare Be sprechungen zwischen Italien und Großbritannien möglich seien. Die Anregungen des Botschafters seien bestimmt ge- wesen, den Weg für einen Beistand Großbritanniens bei der Wiederherstellung des Friedens auf einer gerechten Grundlage zu ebnen. Man rechne aber nicht mit positiven Ergebnissen vor Ablauf eines oder zweier Monate. Es herrsche der Eindruck, daß die italienische Regierung eher Neigung habe, die Genfer Vorschläge des britischen Außenministers über die Rohstoff. Verteilung in Erwägung zu ziehen. Im gleichen Blatte behandelt Generalmajor Temperley die Frage der Versorgung der italienischen Truppen in bedenk- lichem Ton und bezeichnet di« Gerüchte von einem Zusammen, bruch der Versorgung der Truppen mit Lebensmittel und Material als glaubwürdig. Er vermutet, daß eine der ersten Handlungen des neuen Oberbefehlshabers Marschall Badoglio sei« werde, die Zahl der Soldaten an der Front zu vermindern. Er fügt Hinz«: „Die geil geht dahin und die Regenfälle und der Druck der Sühnemaßnahmen müssen sich binnen kurzem zur Geltung bringen/ Amtliche Anzeigen. -I Der Architekt Arthur Rauchfuß in Schwarzenberg beab sichtigt, an Stelle des bi» zum Hochwasser 1931 auf seinem Betriebswehre im Schwarzwasser tn Schwarzenöerg (ehem. Firma T. F. Glaß) geführten festen Aufsatzes einen beweg- Uchen von gleicher Höhe aufzubringen. (88 23,33 des Wasser gesetze».) der großen europäischen Mächte abhängig zu machen. Frank- reich werde zwar gegen eine derartige Aenderung protestieren, es werde sie aber angesichts seiner Haltung im italienisch abessinischen Streitfall nicht verhindern können.
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