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Dresdner Nachrichten : 05.03.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187103052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-03
- Tag1871-03-05
- Monat1871-03
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.03.1871
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LrsHkint: «M ftüh 7 Uhr. Anserate «mrden angenommr»: die Abends k> Sonntags: ««Mittags 12 Uhr Marie,istratzei»; i» Rrustadt: vuchdruckerri -> A») PLbl.r. «r Llosternasse». m dies. Blatt« ßad«» «ine ersvlgreiche Verbreitung. Auflager DW.oo,» Ercmpiare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Eiepslh L Reichs r dt. — Perantwortticher Redacteur: JutlNS Rtllhardt FSonnement: Viertrljähcklch 2VNqk- bei uuenigeldlicherLt«- lernng in « Hau». Dur» die Königl. Paft vierteljähri. 2R/»Ag«. kinzeiue Nummer» 1 -lg». Irlseralrn-reitz: Für de» Rau« ein«» gespaltene» Zelle: r «M. U»»r die Zeile S m 61 S kch szehnter Jahrgang. Mitredacle.nr: Thtodar Arabisch. Lorintaa, -ä. Mär; 1871. Dresden. .7 Marz. Auch die Anncnle.il>ä>ulc beging gestern Bormiitag um h Uhr eine besondere Friecciisfeicr. die mit dem Eboral : „Allein Gott in der Höh"' eröffnet wurde. Nach dem Gebet des Ober- »ehrerö Böbme und dem 2«otlrag des Schlußchores: „l'ux vo- t-ücoum". componirt bo» Fr. Schubert, landen von Tertianern drei Borträge siatt, während Rector Job in einer besondere» Hebe die Gründe unfcwr freute und des Dantes hervothob. DaS Md: „Nim danlet '.'Ute Gott" schloß den erhebenden ActtiS. - Die Königliche Hc'buchdruckcrci von Nleinhold in der Moritzstraßc bat für ticBcri'errlichung kesFriekensiestes ebenialts rroßarlige Arrangements getrosten. inkein unter Anderem die A»wabe in golbischem Bau das Portal des Straßburger P.'ünileis zeigen wird. 'Nach einer Original Idee des Herr» Pros. Hübner bat-Herr Maler Wedle eine Reiettc gefertigt, die in Transparent formübcr dem Portal glänze» soll, in weiter die llebcrrcick'ung der Kaiserkrone von Leiten Barbarossa s an den vor ihm in der «yffhäuscrgrotte knieentcn .naher Wilhelm sinnig und knnit voll dargestellt ist, wahrend die Germania den Krönungsact segnet. Büsten deö Königs unk der Prinzen Sachsens, sowie de» Kronprinzen von Preuße» unk von Hoirath l'r. Pabst ver iahte, erklärende Perle garnircn die ganze Komposition. - Ginc der originellsten Ideen von Decoratloncn, die wohl «ine wahre Novität zu nennen ist, hat schon gestern Morgen der Münchner Hot zu Tage gefördert. En, lnatürlich auögc stopfter) Soldat vom Negimcnt König v'Eilhelin, in Gebens größe, guckt in der ersten Etage zum Fenster heraus und raucht aus einer mächtigen Friedenspreise. die ein riesiges Züntnadel- gewchr darstellt, deren Spitze aus dem Hau Bahonette und deren Kopf aus einem Kanonenrohr besteig, als denen Deckel eine colofiale Pickelhaube figurirt. Eine Masse Publikum be wundert fortwährend diesen vorläufig kalt rauchenden Kntschkc, der übrigens, wie wir hörten, heute „warm" dampfen soll. — Pom l. d. Pi. ab ist den Eorrcsponkcntc», die ihren Wohnsitz in Orte» ohne Pettanstait haben, allgemein gestattet ihre Postsendungen auch von solck-cn Posianhalten abbelen zu lassen, deren Landbestcllbezirk den betreuenden ländlichen Ort nicht cinschkicßt. Diese Berlebrscrieichterung ist vom betbcilig- trn Publikum wiederholt beantragt worden. Es ist jedoch ndthiä geworden, das, die Spcd.tion. in Folge dieser stlenerrmg, nach Orten, an welchen sich Postanstalte» nicht befinden, nag, Maßgabe der von dem Absender auf der Atressc bezeichneren Distridntions - Postanstalt bewirkt werden. Selbstverständlich muß diese Postanstalt richtig be.-i.imct >oerde», »m Perzöger «ngen zu vermeide». Jedenfalls aber empfiehlt es sich, ioenn die aus dem Lmit-c wohnenden Eorrespondentc» möglichst allge mein dem thcilweisc bereits bestehenden Gebrauche folge», in den von ihnen abzuscndenden Briefen bei der Orts und Datumsangabe Scn Name» dcS Postortcs hiwzuzufügen. durck> welchen sie ihre Postsachen empfangen - Wir machen nochmals daö heute io festlich gestimmte Publikum daraus animerksai», daß die freie, becnieme Passage und dir nothwciiduch Oidnung nui S frästen und Troitoirs nur dadurch ausrecht eihailen werden kann, daß die Pa stauten flch in allen Fällen „rechts" halten. - Gin reizendes Jstuminationiwcciuistt bat der Favritcint Lange in Nlcißcn in Gestalt von „Deutschen SicgGkrni.cn" aogercrtigt, die als gewöhnliche llmkleidung der Oelnäpfä en dienen und an praktischer Brauchbarkeit einzig in ihrer 'litt da stehen. Diese scchosarblge» llmln.liungcn schützen das Vicht gegen Wind und Wetter, sind auch in ftlikimir noch brauchbar, können außerdem im Sommer noch znr Gartenbelcuci'tung vcr wendet werden und lassen sich an etwa schadhaft gewordenen Stellen leicht rcstauriien. Herr Droguiit Jungbännel an der Ecke der Annenstraßc halt Vager von dicien Kröne» und ivird, wie wir hören, auch am heutigen Sonntage »och von Bormit lag ll Uhr sein Geschäsislokal geöffnet haben. - Um die Illumination bei der Matte slatifiudendcn Frlc seiisfeicr In Augenschein zu neinnen, werden die Alierhöckisten Herrschaften »Äst Uhr ans dem Könlgl. Schlosse, durch das Schloßthor in die Schloßstraße und dieselbe entlang na h dem «ltmarkte zu iahren, am NuSgange der Schloltstraße >vird der Wagenzna ctivas llnkS von der gewöhnlichen Jahrstraße, meicr nach der Mitte dcS Altmarktcö hinein, anöbiegen und bei dem rn der Mitte dcS Marktes ausgestellten Standbilde der Gcrma nla vorbei nach der Seestraske zu fahren. Po» hieraus »immt der Wagcnzug folgende» Weg: Seestraße, Waisculmusstraße rechts. Dippoldistvaldaer Platz, Rcitbah.nftraßc, (Hirolaslraße, WIcnerstraße, Böhmischer BMihos, Pragerstraße, v'Vaisenhans ßtraßc. Johanniostras,e, PlrnaischcrPlatz. Vandlxuiöitras«', Neu markt, um die Frauenmchc, TePfergassr, 'llugufluc-sliasic, ScHloß platz alte Stri cke, Hanptsiraße. S'autzncr Platz Aulenstraße. Babnhöie, Veipzigersiraße, Blaricnbrncle. Ostra-Slllee, Postplal hier wird sich der Wagengig cmflösen nnd tocrdcn bic leuig'^ tichcn Gguipagcn durch d:e für die übrigen Kuhnverke gesperrt chteibende Wilsdruffer- und Schloßstraße In das konigl. Schloß zurückkehren. Sille Gguipagcn die sich dem Zuge anschlicßen. nehmen vor Beginn desselben aus dem Schießplätze und in denen Nähe ihre Ausstellung. - Aus dem Atelier des Jnwe'kcr Jahne sDohnapiatz) ist eine Erlnncrungsmedache an die jetzige greße ^'»eit h.nvorgc »langen, die unter vielen ähnlichen Erzeugnissen euren der ersten Plätze clnnimmt. Slc enthält auf der einen Seite die Kopie des Kronprinzen und des Prinzen Georg i» n^lwimit tlnisilc- rgcher Aliöiührung. Die Portraitähnliä'tcit wctkelicrt mit der Schärte dcö Sliisdrncks und der geschmackvollen Ausführung. Auf der Näckscitc der Medaille eiuhäll ein eisernes Kreuz In seinen t Hcloei» die Ehrentage sächsischer^ Waßen, von Pietz bis Paris. Hcrec» kragen diese Medaille als Bcrloguc an der Uhrkettc, Damen als Slroscin.', einaciaßt von einem goldenen d'orbccrzwcigc. Diese reizende Medaille empfiehlt sich nament Uch als bicibcnd.s Denkmal au die herrlch.n Tage, denen wir onkgegeiigehcn. - - Wenn auch nicht „vom l-ohk, OIhmp hcrnlr", so doch vvm Kttusthliri» dütttt heute Abend cl» umfassender Blick aus das sFett.i ine r der Nesidctiz von ganz besonderen, Jrtrrcssc sein, da diesmal me Jllttwinatsv,' gewiß eine der großartigsten, dtz- Dresden ie auszuwciscn hatte, sei» wird, da das Sprühen, Lecken, Jüngcin und Glühe» der ,"flammen und Lichter und Garben ohne Ende ist. Einen sehr becincmen Standpunkt dürste aber der Söller des Kreuzkburms für den Moment bieten, wenn an, dem Aitmarrt die Germania enthüllt wird Da auch die fernen Höhenzüge in flamme» glänzen solle», so wird der Bcsuchcr des Krcnzthurmeö in der lustigen Höhe ein reiches Panorama zu seine» »Jüßen liegen sehen. Aus dem Ncuslädter Militärlazarcth hat sich vor einigen Tagen ein gefangener Franzose, seiner Truppe nach ein Turto, ans dem Staube gemacht Derselbe behauptet, von Geburt ein Amerikaner zu sein, und, um nach Frankreich nicht zurückkehren »nt dort weiter dienen zu müssen, scheint er den Weg nach einem Seehasen angctretcn zu habe», m» von dort in seine be Imuptete Hci»iath zu kommen. Ein Beispiel echt iranzksischcr Unverschämtheit lieferte dieser Tage i» einem Leipziger, von kriegsgesaiigenen Offizieren vielfach besuchten Eaw, ein französischer Eapitän, welcher in deutscher Sprache sevr vernehmlich seinem Unmnth über die Erfolge Deutschlands Lust machte, mit Nache und baldiger Wiedcrvcrgeltung drohte und schließlich mit gehobener Stimme in die Worte auobrach: „Die ganzen deutschen Soldaten sind Spitzbuben. Diebe,' Seeräuber, überhaupt die deutsche Nation nichts weiter alö eine Räuberbande, ich kann das bezeugen"' Die anwesenden Gäste begnügten sich damit, den Namen dcS Flegels fcstzusteUcn. eine waliächUchc Jüchligung hätte hier aber wahrhaftig nichts fänden können. Hätte sich dies ein Deutscher in Paris unterstanden, er wäre sicher nicht lebendig davon gekommen. -- Meteorologische, Notizen und Wetter- p r o p he z c i h u n g. Im Allgemeinen ist im Monat M ä r z die Luft relativ trockener als im Januar und Februar, da die mittlere Temperatur um 2 bis:i Gind ^ck) erhöht und die wärmere Lust mehr Wasserkunst in sich enthalten kann alö die kältere Lust, bevor Nebel, Wolke» und Regen entstehen. Die Berdumtung an der Erdoberfläche ist größer als in den beide» vorhergehenden Monaten, und da häung dic kalten Luftströmungen mit warmen adwechscln, so entsteht vst Berdichtnng deo Wasier dunstes zu 'Nebel. Am Mittage erhöbt sich die Temperatur nicht selten vis k t Grad R., wobei scheu sehr energische Per dnnstung eintritt, und des Nachts fällt das Thermometer bis weilen einige Grad unter dem Gefrierpunkt, so daß an, Biergen der tagsvoeicr durchsichtige Wasserkunst nun ais dichter Ncäel erscheint. In dieser Woche wird in de» ersten Tagen der Wasserdampf in der Luit sich vermehren, aber anfangs bei mäßiger, lauer Lufturomung sich nicht zu Regenwolken ver dichten: dann wird sudweslliche Wintrichtung cinircten und für die gvcste Halste der Woche stärkere Tiübnng dcS Himmels vcrnrfaci'rn. In Bezug auf die Wahl der Rclchcha>wab>.g'ordnckei> im g. uno Wal .W irt iS eu undStttstadt Drr-.dein, iro, irie be kamst, die Hcrre» Gcnrralstaatsanwalt f)r. Sck-warze, Schrift steller Liebknett',-. Professor Wigard, !>r. Stein, Kausmann Walter und Lsterat Otto Walster als Eandidatrn anigcsteilt tt'.gca. ist. ne e wir darüber .r'.ttwen. daa H>ani'ai des Herrn Ui . Sck-warze gciick-ert. Die Heur» tu . Sviciaid und Ur. Stein pallicipiren an einer ziemlich annähernden Stimmenzahl; der Elftere hat kW«'-, der Letztere W5»7 Stimmen, während die Herren Walster nur Walto t »IE. de ßglich Bota nh-clten. In stfttreu der Hl,reu d)r. Wigaid und t>, .Stein dürste somit eine Stichwahl ,iattfinden, da keiner der Beiden d«e gesetzliche absolute Stinimmmel'rheit vcsiift. J>t der -Svnaaogc fand bereits gestern die uw heute bc ftiinmtc Fricocuc-icier statt, stack' dem geivöhnüchen Gottes dienst ward der Putin recstirl and sodann unter Bcglci iung der ueuerpauten Orgel, weich' scl>o» und voll tönte, ein dcuksch-cs Lied gcstingen, an denen Schlußworte: „Der guten Sache ward der r-teg. Dir <»)ott sei Preis und Ehre", der Herr O-berr. biner !>' Landau feine Predigt aiiknüpstc. s'achtci» er i» Käme etloähnt, wxn- Deutschland war und was cs irtzt sei, gedachte er der Segnungen, die aus dem Kriege zu ei warten seien, des blutigen Lol.m,s der Gefallenen. Das er,re fei Einig teil der deutschen Stämme, Eiingtett der Fürsten und Böller. Wie die Fürsten erkannt Eibe», was Britstrait vermag, wel eher Opicr, Liebe und Antzänglicl!rit ä>'ig ie«, ,oas ftcl'Grvßcs verbringen 'aste, trenn sie (Uns seien mit ihren Böllern, so würde» sie dieses i» Zukunft beherzigen und im rreibritlichcn Sinne ivr eigenes Glück in. Glücke der Böller suchen. Wie aber auch Wn den Streitern dcö Baterlandes, die brüderlich beisammen kämpsten und bluteten, wie von dciic». die ihre Ga En srcndig dem Bateriaute dcirbrachten, niemand zgriragt Eibe, welcher Eonftssio» er angci'öre. so möge sich auch im Frieden ein neues Bruderhand um alle Eomessioiie» schlingc» und, wenn cö hcißc „Gott ist mit seinem Bolke", so sei darunter jedes Boik zu verstehe», das aut sittlicher Grundlage wandie. Weihevoll, wie es zu erwarten stand, verlier die Fcier. — Wir erwähnte» vor mehreren Tagen eines Mädchens, daö bei einer i» der Antonstadt wohnhaften Familie in Dienst getreten imm, ihre Dienstherrschaft aber wemae Stunden nach dem Dienstantritt, und unter Mitnahme diveiw r, derselbe» ge höriger KieidunglMcke und Effecten wieder heimlich verlassen haste. Wie wir hören, soll cö gelange» fein, diese Schwindlerin in einem ans der Gegend von Meißen flammenden dlcnsrlosen, lüderlichcn Mädchen z» ermittol» und wlches gestern i» einer hiesigen Gastivirthschast untersten Ranges anznl'altcri. — Bctanntli.h war vor etwa sechs Wochen der Hausmann eines hiesigen größeren GesäMls flüchtig geworden, nachdem er vorher dcmsclbcn eine Stimme von EM TEstern „nrersckäaacu hatte. Wie »m» uns niickiccilt, soll sich der saubere Patron, naäPem er in einer größeren Lustieifc die bedenkende Summe schnell vergeudet hat, vorgestern sei bst hier der Behörde gestellt haben. Höchstwahrscheinlich wird man ihm, in Berücksichtigung der gcltzibte» Rciscstrapazc», eine längere Rüde bereitwilligst gewähren. - Ein glücklicher und ehrlicher Fluder zugleich war der gelbe Diensimann Nr, 26 am Fwltag Abend, der einen Fünizlg- und zwei Füninndzn'an.zig-Thaleescheinc fand riud dieselbe» an bcstessendcr Stelle ablicscrte. Er erbte t eine Belohnung von ist) Thalern. Begünstigt von dem herrlichsten Wetter und unter der» Antrange nnd der Begleitung eines masscnbastcn Publikums das namentlich bei Gelegenheit des Wochen sch lusscs Immer ei« scbr zahlreiches ist, fand der von den hiesigen Studirenden de» Polbtechnieunis und der Acadcmic veranstaltete Fackelzug gestern Abend um halb 7 Uhr statt und bewegte sich der Zug, wie schon gestern erwähnt, vom Antonspiatze aus durch die ganze Stadt und wieder am' dieselbe Stelle zurück, nachdem e» am Königlichen Schlosse und an der Wohnung des preußische» Gesandten verweilt hatte. Wie immer, machte auch dieser Fcst- zug einen großartigen, romantischen Eindruck, da ein Stück seneA akademisches Leven »ineingcstochtcn ist. das so mancher durchge« mackst, an dem gestern die jungen, kräftigen, blühenden Gestal ten, die Honiumg des Baterlantes, den Barbarossa tn der Mitte» im studentischen Wichs vorübcrzogcn. Die nahezu 200 Fackeln warfen ein grelles, scuerrothes Lickst in die dunkle Nacht hinein, die vier und da durch die z. B. an der Restauration von Osrar Renner am der Marienstraße, am Gasthof zum Goldnen Ring, an der Waldschlößchen Stadtrcstauration u. s. w. angebrachte Gas Illumination unterbrock'kn wurde. Bengalische Flam men begrüßten alierwätts den langen Zug. der von dem Hurrav der Menge dcgkeitet war und aus dem herau» mächtige Banner winkten. Die Anhäufung des Publikums war eine io große, daß an einen festen Platz und cm ein Durchdringen durch die Phalanx nicht zu denken war. Eine ernste Episode bot vor dem Königlichen Hofpostamt ein Leichen wagen , denen unparteiischer Bewohner so lange seine letzte, stille Fahrt ststiren mnütc, bis der Festzug mit seinen beide« Mlisttcorpö. die abwechselnd die „Wacht am Rhein" und da- Körner'sche: „Du Schwert an meiner Linken" intonittrn, an ihm vorüber war. — Unsere Angabe, daß mindestens ein köuigl. sächs. In fanterieregiment zur tvellwelsen Occupirung Frankreichs mtt zur Verwendung kommen werde, scheint sich aus dem Grunde bestätigen zn sollen, alö bereits ein zur Zeit noch in Frank- rcicy stehender königl. sackst. Hauptmann an seine hier wohn hafte Gemahlin den brieflichen Auftrag crthcilt hat, ihr hiesig^ Logis zu kündigen, da er zu der k. säctst. Truppe mit gehöre, die dazu bestimmt sei, eö sich in Frankreich noch einige Zeit ge fallen zu lasten. Auch spricht man jetzt bestimmt darüber, daß königl. säckst. Fkldartiltcrie in Frankreich Zurückbleiben werde. Das kleine, bescheidne voigtläntstche Städtchen Mark- neukwchen hatte bald nach dem Eintreffen der Frictcnsnachrichten ! Montags um hath 2 Uhr sich ebenfalls in vollem Flaggen- schii.uck gehüllt und Tausende von Flinten und Böllerschüssen ver- : kündete» weitbin das große Ercigniß. Jubel herrschte bis in > die späte Nacht. Au» dein naben Berge loderte ein mächtiges ! Frci-demcuce, dessen reickAs Material die Gciammtheit der vairshciiper zlisammcngcsck'afft hatten. Am folgenden Dienstag ertönte vom Kirclsthiwme das Lied: „Nun danket Alle Gottt* unter mächtigem Glottcngeläute, während um 2 Uhr Mittags ei» in Seene gesetzter Einzug des deutschen Kaisers in Paris daigestcllt wurde, in welchem die hervorragendsten Persönlich- leiten copttst waren. Es fehlte selbst nickst Kaiser Wilhelm in vierspänniger Earosse, Gras Bismarck, Prinzen. Minister Ad jutanten. Gcivigc, Soldaten re. Ganz Markncnkirchcn rvar ein Fcstvlatz. Wie wir hören, sollen in den letztvergangcnen Woche» ! zur Abendzeit ans mehreren Hansstnren die Lampen, neuerdings aber aus einem Hanfe am der Bürgernstesc sogar ein langer, vis in die erste Estc,ge führenderTreppentcppich entwendet wor den sein. Es mahnen diese Diebereien zur Wackstamkcit S«Ken der Hansleute nnd zeitigem Verschließen der Häuser. Repertoir dcöKönigl. HoltheatcrA. Sonn tag: Eststcl'lossen. Montag: Jngenkliebe. Liistipicl in l Act, von Wildrandt. Dir glückliche Braut. Lustspiel in 1 Art, von Alfred Freiherr» von Wolzogen Hupotvekennoth. Lustspiel in I Act, von G. v. Moser. Elzevir. Eharartervilb in 1 Act, von H. SLilken. - Dienstag: König Heinrich VI. (I. Theik.) Mittwoch: Tannl'änscr. Donnerstag und Freitag: Ge schlossen Sonnabend: Eine kleine Erzählung ohne Namen. Die Betcnntnisse. Die Stadt Königstctn hatte für d,e Fcicr des Frieden» sich besonders gerüstet und Herr Bürgermeister Reisstgcr im Verein mir den Stadtverordneten durch öffentlichen Anschlag ein eignes Festprogramm auiacstellt. aus wel Mm Illumination. Glockenläuten, Fcstuig mit Ptusikbeglcitung vom Biaduetplahe aus :c. ngurirte. Bon städtischer Seite lvar auch dem gegen überliegenden Lilicnstcin ein keuriges Jntennezzo zugedacht, in dem sein Haupt in vollen Flammen d'e fcmcn Thäler und Höben begrüßte. Den Schluß des Festabends bildete eine ge sellige Bereinigung unter Leitung bestimmter Festredner. Aus dein oberen Erzgebirge. Mit welchem Interesse man auch ln niisen m, durch seine Spitzen-Industrie west hinaus über Sachsens Grenzen bekannten Rittersgrün, die großen Ereignisse der letzten Monate vcnolgtc, damr dürfte der vergangene 27. Februar einen Beleg geliefert Erben. Bereits in der vierten Nachmittagsstlinkc war die frohe Kunde von der llnterzeickmuna der Friedens Präliminarien in unser stilles Waldsthal gcdrnnacn und wurde durch Bölletstchüsse und Ge- wehi'alt'-e» auch der entlegensten Hütte unseres, übereilte Stunde am Fuße majestätisch bewaldeten Bergrücken sich hinzlehcriden Ortes bekannt In den ersten Abendstunden bestätigten rinsere hellen .czlrcl'englocken das dcnkwürdigc Ercigniß nnd riefelt die Genieiiide in das restlich erleuchtete Gctteshauö zu der von unserem würdigen Seelsorger cvcntnrll schon angekündigten Lob und Dank-Feier. Die unter dem einstündigc» Geläute der Glocken wieder heinikehrendc Gemeinde fand viele Häuser aussS restlichste crlcnchttt. Hier und da strahlten Freudenicuer auf den Höben und bst« tief tn die Nacht tbat sich der Jubel der Bevölkerung durch Gesang und Gewebrsniven kund. F. Borverganaene Nacht brach in Gröba bei Riesa Feuer aus, durch welches das Haus dcö dortigen Kramers nicdcr- branute. - Machern, den :r. März 1871. Eine recht erhebende FriedcnSiclcr wurde gestern Abend vom Hcrni Rittergutsbesitzer Schnctgcr in Machern veranstaltet. Durch greudciisaiven sollte der Friede anaekündigt werden und so geschah cü auch. Genen Abend traf die offizielle Depesche ein nnd kurz nach 8 Nkw
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