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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-192106043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19210604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19210604
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-04
- Monat1921-06
- Jahr1921
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.06.1921
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.es md r. e. len nt>8, rlolßt rcken. (2Si» -g! Zecken, lenen haben lschaft atz für wird, . Die. echnct kziel'u band- : wci- >e den s ge- l leben 1 mU- tz und ur da, Wenn ringe- wirk- n, wie braun. Is en. HUWn-EWWerMMr zugleich somabtir,»« 4.3aal isri Ar. 188 48. SMWj B«5«g»vre>» momrüich MI. 1.7b, üurch Boten frei In» Hou» pltesert, bet Abholung in den »eschäst»steüen M. 4.50, Wochen- «orten I.'O Mk. Bei Postbezug vierteljährlich M. 18.— aurschl. ^ustrUnngSgrbühr. Einzelne Numm-r 35 Psg. Ausgabe werktüg- .'ich nach.nncag«. Aall» durch höhere G< vl.'.t, Bl.rtebSstvrung, Streik, Sperre, Aussperrung der Anzeiger verspätet oder »licht erscheint, ist der Verlag nicht zum Ersatz verpflichtet. — Postscheckkonto Leipzig 49214 Beschüstsstellet Hohenstein-Ernstthal, Bahnstr. 8 ««»rtsereprei» di, bgispalin,« «orpu»z»U« 7» Pjg., »«itr - Mk.; bei Wiederholung^ tarismO-iga NachlsK luSkunstSertrllmig und Vermittlung von schriftlichen Angiba».' tv Psg, — Anzrigenausgabr dmch Fernsprecher schließt sedee Ersatzanspruch au». — Bei zwangsweiser Einziehung de. Kr.- jliaengebühren durch Mag« oder im KorrkurSsalle gelaugt »oll, Betrag urcter Wegsall der bei sojvrttger Bezahlunx be willigten Abzüge in Anrechnung. — Fernsprecher Ar. 181. — Hohenstein-Ernstthal- Oberlungwitz, Gersdorf. Kermsdors, Rüsdorf Bernsdorf, WüsLendmm Mittelbach. Grüna, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken-LangenchursdM Mm Oberlungwitzer LagedlMt und Oersdorfer Tageblatt Aus Blatt 398 des hiesigen Hangelsregisters für die Stadt, die Firma Kurt Gerstenberger in Hohenstein-Ernstthal betreffend, ist heute eingetragen worden: „In das Handelsgeschäft ist als persönlich hastender Gesellschafter wieder eingetteten der Webwarensawikant Hermann Robert Ger stenberger in Hohenstein-Ernstthal Die damit neuerrichtete, die vorbezeichnete Firma fortsührende Gesellschaft hat um 2. Juni 1921 vegonnen. Die dem Hermann Robert Gerstenbeiger erteilt ge wesene Prokura ist erloschen.' Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal, den 3. Juni 1921. Das Fachschulgeld sür das 1 Vierteljahr 1921/22 — 1. April bis 30 Juni — ist zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung bis 15. Juni 1921 an die hiesigen Stadthauptkasse — Rat- Haus Zimmer Nr. 1 — abzusühren Hohenstein-Ernstthal, am 3. Juni l921. Der Stadtrat. Hier wohnhafte Bergarbeiter, die wünschen, in Gersdorf eine Bergarbeiterwohnung zu erhalten, wollen umgehend Anträge mit Begründung beim städtischen Wohnungsamt einreichen. Wohnungsamt Hohenstein-Ernstthal, am 2. Juni 1921 Junger schwarzer Hund (langhaarig) zugelaufen. Hohenstein-Ernstthal, am 4. Juni 1921. Städtisches Fundamt. Die Kirschennutzung an den Staatsstraßen soll im alten Schützenhause in Zwickau gegen sofortige Bezahlung unter oen vorher bek-rnnt zu gebenden Bedingungen verpachtet werden und zwar am 10. Juni 1921, vorm. 10 Uhr, die Nutzung der Amrsflraheameifteleien Glauchau, Lichtenstein und Zwickau, am 13. Juni 1921, vorm. 10 Uhr, die Nutzung der Amlsstraßen- meisterten Wilkau, Kirchberg und Werdau. Straßen- und Wasser-Bauamt Zwickau. 2536 Re EMtchW. Der Reichstag setzte gestern die politische AuSkprachc fort: Stresemann, Petersen und der .Kommunist .Zöllen» sprachen; zwischendurch non der Negierung Minister Schiffer mch Reichskanzler Wirtd. Gcocn die Amnestie wendete sich der Iustizmüiister. Strafe m a n n s Ausführungen gipfelten in der A 1- luudiguug, das; die Deutsche Vollspartei sich zwar in sachlicher Opposition gegen die Re gicrung befinde, ihre Mitwirku.w im einzelnen aber nicht versage» werde. Nachdem die Ent scheiduna für Unterzeichnuna des Ultimatums aesallen sei, habe feder an seinem Teile an der Arbeit bczw. der Erfüllung mitzuwiricn. Den Eintritt Natbenaus in die Negierung be arüsite Stresemann, wendete sich aber gegen die Bemerkung, das; man erfüllen kenne, wenn man. walle- Es kenne dach einmal die Zeit kam men, wa dieselbe Negierung erklären müßte, die Grenze unserer Leistuugssälliakeit sei erreicht und es könne nicht erfüllt werden, was zu er füllen man sieb verpflichtet habe. 'Aus diesem Grunde möge gerade die felsige Negierung mit amtlichen Aeußcnmaen tetr varsichtig sein und lieber daraus dringen, das; die Sanktianen nun, nach Unterzeichnung des Ultimatums sasart aus- gebaben würden, denn das eine bedinge das andere. Dann sprach Dr. P e ters e n, der Tüll rer der Demokraten- Er setzte sich zunächst recbt energisch mit rechts und links auseinander und bekannte schliesslich in wiedcr''olteu Wen dungen, das; er nur eine N e g i e r u n g s - verbreit c r u n g u nter Eint cb l u ß der Deuts ch c n V 0 l k s p a r t e i als die gegebene Koalition anscben könne Die Sozial- demakratie bcgrüsite er als Regierungspartei, sprach aber im übrigen den Unabhängigen hier zu die Oualisikation in einem demokratischen Staatswesen ab. Was Dr. Petersen zur Ne aicrungsbildung sagte, ist teilweise, d. b. in den Hauplzügcn, schon wiederholt an dieser. Stelle zum Ausdruck gebracht worden. Wir sind stets für eine Verbrcitcruna der Negierung einaetretcn. Uns fehlt die Einheitsfront, die alle im Dolle vorhandenen tröste jener Breite, die guten Willens sind, mitzuarbeiten zum Pe sten des Ncicbes, umfasst. Unsere Politik mus; von der Mehrheit getragen sein, sowohl von der sinken, els auch der Rechten- Beachtens- wert sind hierzu folgende Auslastungen des Reichsgeriebtsrats H c t t 11 e r, des früheren Vorsitzende» der uationalliberalcn Landtags- sraktion: „Nötig ist die nationale Einheitsfront. Ist sie aber auch möglich? Es gibt, von einigen wenigen durch Phantastereien beeinflussten Ans nahmen abgesehen, keine Partei in Deutsch land, mag sie dem Ultimatum zngestimmt oder mag sie cs abgelehnt haben, die sich nicht der Schwere der übernommenen Aufgaben bewusst gewesen wäre und die mit bangster Sorge der Lösung dieser Aufgaben entgegcnharrt. Auf gaben außer- und innerpölitischer Art- Sie sind nickt einseitig ans Grund des einen oder des anderen Parteiprogramms zu lösen. Wenn die Deutsche Volkspartei sich zum Eintritt in eine Einheitsfront bereit erklärt, so zeigt sie damit auf der einen Seite die Bereitwilligkeit, zum Wolle des Ganzen aus einen Teil ihrer sRufteisor crum, n zn verzichten. Auf der au- oeren Seilc verlangt sic aber auch von dcn andern die gleiche Bcrcitwil'igkcit. Eine Herr schaft der 'ozialistischcn Parteien im Reiche lcbnt sic ab, ibr bietet sie ihre Hilse nicht an, aber auch eine Politik, die die übernommenen Lasten nicht gerecht dem ganzen Volke an'- bürdet und die Quellen unserer nationalen Einkünfte znm Versiegen zu bringen, die aber ebenso auch die Grundpfeiler unserer nationa len deutschen Kultur zu zerstören droht, die lcbnt sic mit allcr Entschiedenheit ab. Der Ein tritt in eine Negierung, die in dieser Hinsicht nicht die vollste Gewähr bietet, kommt für sie nickst in Trage. Sie ist bereit zur Zusammen aracii mit der Sozialdemotrane, sie läuft ibr aber nicht nach, sic verlangt von ibr ebenso wenig, wie sic ibr nachzugcbcn bcrcit ist." Das ist der springende Punkt. Nur im Nahmen des .Möglichen kann Politik getrieben werden, was leider von vielen Parlamentariern immer noch außer acht gekästen wird. Wäll rcnd dic Mebrbcitssozialisten im Neiche einer Koalition mit der Deutschen Volkspartei nicht gerade ablehnend geaenüberstehen, ist es in Sachsen hauptsächlich die bekannte Ebemnitzeo Richtung, dic einer solchen Negierung wider spricht. In den Bezirken Dresden und Leip zig finden sich sowohl Vcsürworter wie Geg ner einer solchen Koalition. Solange diese Gegnerschaft der MeRRftchoftalisten anhält, ist nicht an dic Verwirklichung der Einbeits ftont zu denken. M-n dars aber doch gespannt sein, welches Echo d e Ausführungen Dr. Pe tersens gerade in diesen Kreisen finden. Im übrigen a''er kann men es verstehen, wenn die Demokraten die Verantwortung an den kam inenden Negierungsbc.ndlungen auf breiteren Schultern sei en möchten- Kein Vertrauensvotum? tu. V erlin , 4. Juni- Die KoalitionS- p uteien sind dahin übcrcingckommen, kein Ver trauensvotum einzichnngcn. Tür das Miß trauensvotum der Deutschnationalen werden guck'» die Kommunisten stimmen- Die Deutsche Volks- Partei dürste nach Lage der- Dinge blaue Zet tel abgeben Die Unabhängigen werden aber, wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, ge gen das Mißtrauensvotum stimmen- Unsicher ist noch die Haltung der Vavcrischen Volks- parlei- Der Neicbstaa wird in Bälde in die Karie» geben, um wahrscheinlich erst im Hoch sommer oder im Herbst wieder zusammen za treten Ma» kann schon heute damit rechnen, NG die fetzige R c g i c r v n g s k 0 a l i -> st i 0 n d a n n a u s e inanderf ä l l t. Dies Deutsche Volksportei spürt nickst dic geringste Neiguna, j» dem jetzigen Augenblick in die Regierung eiuznlreten. Wenn man deswegen mit ibr verbandeln will, »nisten die ersten Vor bediagungen daz» gegeben werden: Besei tig» n g D r. Wirtbs als Reichskanzler und Tinauzminister; außerdem aber eine an dere Haltung der Mcllrlleitssozialdcmokratcn, die am Trcitag durch de» demokratischen Füh rer ausgesprochene» Drohungen werden in par lameiitariscbe» Kreise» nicht ernst genommen und als Bluss angesehen. Oberlungwitz Sonderverteilung von 2 Pfund Einmachzucker. Die Reichszuckerstelle hat je Kops der Bevölkerung 3 Pfund Einmachzucker zur Verfügung gestellt Hiervon sollen zunächst 2 Pfund zur Ausgabe gelangen, und zwar auf den auf der Stammkarte befindlichen Buchstabenabschnitt ? der Normal-Zuckerkarte Reihe 21. Die Abholung dieses Zuckers muß in der Zeit des 1. Pfund- abschnittes vom 3 bis 23 Juni 1921 erfolgen. Verbraucher, die anstelle von Normal-Zuckerkarlen aus irgendwelchen Gründen Ergänzungs-Zuckerkarlen erhalten haben, müssen bet deren Ausgabestellen zur Erlangung dieser Sonverzuweisung einen neuen Antrag aus Erteilung von Ergänzungs-Aucker- karten stellen. Sie erhalten daraufhin 2 Ergänzungs-Zuckerkarten, die, wie oorgedruckt, mit je 1 Pfund beliefert werden und beide mit dem Vermerk der Laufzeit des 1. Psundabschnittes der Normal-Zuckerkarte vom 3. bis 23 Juni 1921 versehen sein müssen. Bezugskarten und k - Zuckerkarten sind von der Einmachzuckerbelieferung ausgeschlossen. Der auf die Normal- Auckcrkarte zur Ausgabe gelangende Zucker dars nur bei dem Kleinhändler entnommen werden, bei welchem die Zuckerkarte zur Anmeldung gelangt ist und zwar gegen Vorzeigung der Stammkarte. Der Kleinhändler hat den Abschnitt bei Belieferung abzutrevnen. Der Wert der Normal- Zuckerkarte erhöht sich durch diese Sonderzuweisung aus 7 Pfund. Diese Erhöhung, also 2 Psund je Bezugsausweis, wirb dem Kleinhändler durch seine Lieferanten auf dem Markenbonto ohne weiteres gutgebracht. Da die Restverteilung des Einmachzuckers noch während der Laufzeit der Zuckerkarte Reihe 21 — und zwar auf den auf der Stammkarte befindlichen Buchstaben- avschnitt v — stutlfindet und noch ungewiß ist, wann sie erfolgt, kann den Verbrauchern im eigenen Interesse nur dringend empfohlen werden, die Stammkarte bis zum vollständigen Ablauf der Zuckerkarte Reihe 21 in eigener sicherer Verwahrung zu behalten. Oberlungwitz, am 4. Juni 1921. Der Gemeiudevorstand. M IvMMg der politischen Aussprache. jh»c» dcn Schutz der Immunität zu geben Berlin, 3. Juni. Präsident Löbe eröffnet dic Sitzung. Eingcgcwgcn ist cinc Vorlage zum Gesetz über die Kapitalflucht. Die Interpellation Streseman n» (Dtfch. Vp) wird erst in der geichästsord- inmgsmüßigc» Trist erledigt werde». Lingegauge» ist ein Antrag H crgt (T- N-), wonach der Reichstag erklären soll, das; dic Regierung nicht das erforderliche Vertrauen des Reichstages besitze- Rcichsjustizmiuister S ch isfer : Es ist Aufgabe der Justizverwaltung, zu prüfen, ob die Voraussetzungen, die zur Schaffung dcr außerordentliche» Gerichte geführt haben, auch jetzt noch gegeben sind. Diese Prüfung ist fortlaufend mmeslellt worden und bat dazu ge führt, das; wir jetzt in der Lage sind, den größten Teil der Ausnahmegerichte aufznheben. Was die Gewährung einer allgemeine» A m » e st i e betrifft, fo besteht ein gewißer In sa»'.me»ha»g zwischen dieser .vvrderung und der Schaffung der mßcrvrdentlicken Gerichte. Ein mal stebt die mit besonderem Nachdruck erllo- beue Torderuug einer Amucstie im Zufammcn bang mit der von den Antragstellern bemängel te» Ncchksprechung der außerordentliche» Ge richte. Man dars aber nicht vergeßen, daß auch eine Auuiestie eine außerordentliche Maß nahme ist, die sebr ernsthaft erwogen und »bcr- teat werden muß. (Große Unruhe links ) Jede Amncstic durchbricht dcn rukiocu Lauf und dic Stetiakeit dcr Rcchtspreckmng. (Erncutc Kn- rube. Zurufe bei dcn Kommunisten: Bei Kapp war man nicht so empfindlich!) Ich habe nun eine .Zusammenstellung vorliegcn, aus der der vorgebt, baß seit den; 12. November >913 bis beute uicht wcniger als 15 Gesetze und Ver ordnungen ergangen sind, die größere oder klei nere Amnestie» gewährt haben, wobei dic Am- ncsticn, dic sich auf Steuervergehen bczicbcn, noch nicht einmal berücksichtigt sind. (Hört, hört! rechts ) Was das Gericht ausspricht, muß auch unter allen Umständcn vollstreckt wer de». Damit soll »icht jede Anmestie ausge schlossen werden. Dic Märzunruben können keineswegs als ab geschloßen gelten, sondern es bandelt sich, wie Sic knack links) selbst sagen, mir um Vorpostcngcfcchte, denen neue Ausstände folgen solle». Dan» aber wird diese Amnestie »ur dicjeuigen ermutigen, die nach dcn Vor- postengefechten in eine neue Schlacht eintreten wollen. (Unruhe bei den Kommunisten.) Ich bi» deshalb nicht in der Lage, eine allg e m eine A m n c st i c in A u s s i cd t z u stelle n. Ich kann es verstehen, daß Sie szn dcn Kommunisten) besonderen Wert auf die Amnestie legen. Bei Ihnen spielt das Gesübl mit, daß die Unglücklichen, die in dcn Au'stand bincingctricbcn wordcn sind, im Ge fängnis und Zuchthaus sitzeu, während Sie selbst j» Sicherheit sind. Ich habe hier den Ausschußvcricht des Geschästsordnungsausschuf- ses des preußischen Landtages vor mir liegen, darin ist ausdrücklich fcstgestellt, das; dic Ver- cimgtc Kommuuistischc Partei bestätigt, man habe Nedakteure zu Abgeordneten gemacht, um l Hört, hört!) Deshalb begreife ich, daß Eue im Ehor nach Amnestie brüllen- (Unruhe bei deu Kommunisten.) Abg- Dr. Strcfe m a n n (Dtfch- Vp ): Leider bat sich seit zwei Jahren das Gesübl festgesetzt, daß dic Strafen durch die gewöhn lich nachfolgende Amnestie nicht vollstreckt wer den Dcr Ncickskauzlcr will durch Erfüllung der Verpflichtungen das deutsche Volk zur Treibest sührcu- Darunter versteht er wobt Treibest vor noch größerem Zwang. Nach den neueren Bestimmungen sind wir doch nicht mebr souverän. Durch die Beschränkung dcr Poli zei wird deu Verbrechern geradezu Handlungs freiheit gewährt. Das ist dcr ticistc Eingriff in dic Staatsordnung. E s ch c r i ch bat er klärt, daß seine Organisation lediglich dem Schutze der Verfassung dient. Jeder Zweifel an dem Ernste dieser Aeußerung ist unberech tigt. In Sachsen ist unter einem unabhängi ge» Minister die rechtliche Zulassung dieser Qiganisation anerkannt worden. (Hört, hört!) Durch die Forderung der Schleifung der Ost- iestungen -gebt dic Entente über den Friedens vertrag weit hinaus- 'Auch die geringste Vcr- keidigungsmöglichkcir im Osten wird uns ge nommen- Durch dic Anuabme des Ultimatums sind die Sanktionen hinfällig geworden. Tic englische Regierung bat die Notwendig keit iorer Aufhebung bereits anerkannt- Be dauerlich ist die Negiermiaserklärung, daß dir Wprozentiac Aussubrabgabc zum Teil der Erportindustrie aufcrlcgt werde» soll- An sich ist cs bcgr ü ß c n s w crt , daß N a - t b c » a u, dcr au dcr Spitze eines großen Weltuisternebmeus stebt, s i ch d c r Ne g i c - r » u g ; » r V c r f ü g u u g stell t- Sein Beispiel sollte Nachahmung sinden. Vor einer Mechanisierung und Schematisierung dei' Pro- duktstm ist zu warnen. Man bezahlt das mit der Opferung der vielen mittleren und kleineren Betriebe, die nicht mein mitkommcn. Minister Rathenau bat gesagt, wir könnten erfüllen, wenn wir wollen; es komme nur darauf an, wie weit man in die Not hiueingchcn wolle. Das ist ein sebr gefährliches Wort. Die wirt schaftlichen Verhältnisse sind jetzt so ungeklärt, das; cs bicr überhaupt kein Sachverständigen urteil geben kann. Irgendwo ist auch eine Grenze der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Volkes. Wenn Oberschlesicn verloren- aclt, dann schwindet auch die letzte Möglich keit zur Erfüllung des Ultimatums. Jeder bat die Pflicht, dcr Regierung bei dcr Lösung der schweren Aufgaben mitzubclseu. Wir stellen in Opposition, aber in sachlicher Opposition. Abg. Dr- Petersen (Dem ): Auch für uns ist die Angelegenheit dcs Ultimatums durch dcn Beschluß des Reichstages endgültig er ledigt. Ich unterstreiche ausdrücklich, was der Kollege Stresemann in bezug auf die Sank tionen gesagt bat. Die Bestimmungen des Fricdensvertrages, daß wir nur so viel zu lei- steu babeu, wie wir leisten können, ist ja nicht aufgehoben. Wir sind der Auffassung, daß wir einfach die Verpflichtung haben, mit allen
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