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Sächsische Elbzeitung : 21.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191006218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19100621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19100621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1910
- Monat1910-06
- Tag1910-06-21
- Monat1910-06
- Jahr1910
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 21.06.1910
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Fernsprechstelle Nr. 22. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes <rsolgt TagS vorher nachm. 4 Uhr. Abonnements - Preis viertel- jährlich 1 Mk. 60 Pfg„ zwei- monatlich I Mk., einmonatlich 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Psg. Alle kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Leitungsträger nehmen stets Bestellungen auf die Sächsische Elbzeitung" an. Tägliche Roman-Beilage. Sonnabends: „Illust, UiNechaMmgMalt" WWMOG Amtsblatt sm ks WM AMMt, ks WM pMBmt Mil Sm Astrit z» s»ie sic ie« ÄMmickni z» HahOm. Druck und Verlag: Legler L Zeuner Nachf. — Verantwortlicher Redakteur: Richard Walther, Schandau. Tel.-Adr.: Elbzeitung. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, M ittwochS und Freitag, bis spätestens vormittags 3 Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene KorpuSzeile oder deren Naum 15 Pfg. (tabellarische und komplizierte nach (Übereinkunft.) Auswärtige Inserate 20 Pfg. „Eingesandt" und „Reklame" 80 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle vierzehn Tage „Landwictschaftlichl Äeiiagc". -- ------- — > - - . ' . ---- ^Hin L Noaler. Znvalidendank und Rudolf Mosse Jnseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184: in Dresden und Leipzig: die Annoncen - BureauS von Haasemlem v in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. 54. Jahrgang. Schandau, DienStag de» 2t. Juni 1910 Bekanntmachung. Unter Hinweis auf die unter (D nachstehende Bekanntmachung des Herrn Reichs kanzlers, abgcdruckt im Neichsgesetzblatt vom Jahre 1910 Seite 672, wird folgendes verordnet. Die zu den Beständen der Staatskosten gehörenden und bei diesen bis zum 81. Dezember 1S1O eingehenden Neichskastenschcinc der bezeichneten Art sind, so weit sie nicht bei einer Neichsbankstelle haben umgcwechselt werden können, u) von denjenigen Kastenstellen, die nicht unmittelbar Ueberschüste an die Ftnanz- hauptkasse einliefern, bei dieser oder bet einer andern unmittelbar Ueberschüste cinliefcrnden Kaste bis zum 10. Januar 1911 umzuwechseln; b) von den anderen Staatskosten bis längstens am 14. Januar 1911 zu den Einlieferungen an die Finanzhauptkaste zu verwenden. Dresden, am 30. Alai 1910. Sämtliche Ministerien. »-«reffend d«e "°" «-ichs,-ff-«sch-In-n. Boni 28. April 1910. D-- Bund-«-, h« -us G-u»d d--, 8 d-s S<- setzcs, betreffend die Ausgabe von Ncichskassenscheinen, vom .. Juni .06 (Reichs gesetzblatt S. 730) folgende Bestimmung getroffen: . -r , Die mit dem Datum vom 10. Januar 1882 zu 50, zu 20 und zu 5 Mark sowie die mit dem Da um vom.). Januar 18. 0 aus gefertigten Neichskastenschcinc zu 60 Mark werden von 1. Januar 1.^ ab nur noch bei der Königlich Preußischen Kontrolle der Staatspapiere cingelost. Berlin, den 28. April 1910. Der Reichskanzler. In Vertretung: (gez.) Wermuth. Andauernde finanzielle Probleme für das Deutsche Reich. Neben der noch immer bestehenden Aufgabe, dem Deutschen Reiche mehr Einnahmen zuzuführcn und der Dcfizitwirtschaft ein Ende zu machen, ist in Deutschland auch noch das Problem zu lösen, den Kursstand der deutschen Staatspapiere zu heben, denn cs ist im hohen Grade nachteilig für den deutschen Kredit, daß die deut schen StaatSpapicre wesentlich niedriger stehen, als die jenigen Englands und Frankreichs, ja daß sie ost keinen höheren Kurs haben, als die Papiere eines Staates zweiten und dritten Ranges. Die Ursache dieser betrü benden Erscheinung ist nicht so ganz einfach zu erklären, da sicher in dieser Frage die Haltung des Auslandes und der auswärtigen Kapitalisten auch eine Nolle spielen, und jedenfalls von London und Paris aus nichts geschehen ist, um das Ansehen des deutschen Kredites im Auslande zu heben und die deutschen StaatSpapicre als gute An- lagcpapiere hinznstellen. In diesem Punkte hat offenbar die deutsche Diplomatie noch eine wichtige Aufgabe zu lösen, zumal es bekannt ist, daß andere Staaten, z. B. Rußland, es auch verstehen ihre Politik in den Dienst ihrer Finanzen zu stellen. Die hauptsächlichste Ursache für den niedrigen Stand der deutschen Staatspapiere ist aber offenbar in der eigenartigen wirtschaftlichen Lage Deutschlands zu suchen. Deutschland hat seil etwa zwan zig Jahren auf dem wirtschaftlichen Gebiete, zumal was die Industrie und das Verkehrswesen anbetrifft, ganz riesige Fortschritte gemacht. Für diese großen Unter nehmungen hat es in Deutschland aber sehr oft an ge nügendem Kapital gefehlt, und es mußte dazu Geld ge borgt werden. Dieser Umstand hat offenbar die deutschen Kapitalisten verhindert, die StaatSpapicre in einer Weise zu kaufen, daß deren Kurs stieg. Dazu kommt, daß in folge der unglücklichen Finanzpolitik des Deutschen Reiches und der großen Aufwendungen für die Flotte und das Heer, ferner auch wegen des Ausbaues der Staatsbahncn das Deutsche Reich und Preußen seit dem Jahre 1896 etwa sechs Milliarden Mark Anleihen ausgenommen haben. Der deutsche Kapitalmarkt ist aber nicht allein durch diese großen Staatsanleihen in Anspruch genommen worden, sondern die Provinzen und Städte und ferner auch viele andere Korporationen haben ebenfalls Anleihen in diesem Zeiträume gemacht, sodaß man sich gar nicht zu wundern braucht, daß in den Kapitalistenkrcisen nach deutschen Staatspapieren keine große Nachfrage ist. Nun haben wir aber für dieselbe Periode, in der in Deutschland sehr viel Anleihen für den Staat gemacht worden sind, zu be obachten, daß England und Frankreich in diesem Zeit räume fast gar keine großen Staatsanleihen aufgelegt haben. Die naturgemäße Folge dieses großen Unter schiedes in der Finanzpolitik Deutschlands und Englands und Frankreichs mußte daher ein Steigen der englischen und französischen StaatSpapicre und ein Sinken der deutschen sein. Soviel auch die große wirtschaftliche und industrielle Entwickelung Deutschlands zu diesem bedauer lichen Zustande bcigetragen hat, so sehr muß doch auch betont werden, daß die deutsche Finanzpolitik lange Jahre hindurch den Fehler gemacht hat, die natürlichen Ein nahmequellen des Reiches nicht genug zu heben, und dieses Problem ist trotz der sogenannten Finanzreform des vorigen Jahres immer noch nicht gelöst morden. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der auf Grund der Abänderungsanträge Sachsens, Badens und Hessens umgestaltete Entwurf des Schiff- fahrtsabgabcngesetzes ist am 17. Juni von den zustän digen BundesralsauSschüsten beraten und dann einstimmig gutgehcißen worden; dem Vernehmen nach wurden hierbei nur einige unwesentliche Abänderungen an dem Entwurf vorgenommcn. Es gilt als sicher, daß auch im Plenum des Bundesrates, an welches die SchisfahrtSabgabcn Vorlage Ende dieses Monats zur definitiven Beschluß fassung gelangt, die Annahme des Gesetzentwurfes mit Stimmeneinheit erfolgen wird. Die sozialdemokratische Partei kann einen neuen be merkenswerten Wahlcrsolg verzeichnen. Bei der am 17. d. M. im Neichstagswahlkreise Ueckermünde-Usedom-Wollin vorgenommenen Stichwahl zwischen dem konservativen Kandidaten v. Böhlendorf und dem sozialdemokratischen Kandidaten Kuntze Ist der letztere mit einer absoluten Mehrheit von rund 700 Stimmen gewählt worden. Der genannte pommersche Wahlkreis war bekanntlich bisher durch den fortschrittlichen Abgeordneten Dr. Del brück, der bei einer Ballonfahrt tätlich verunglückte, im Reichstage vertreten. Bei der am 9. Juni stattgefun denen Ersatzwahl hatten v. Böhlendorff 6132, Kuntze 7768 und der Kandidat der Fortschrittlichen Volkspartei, Hcrrendörfcr, 4319 Stimmen erhalten, demnach mußte der Fortschrittliche Kandidat für die Stichwahl ausfallcn. Bei letzterer scheinen sich die Anhänger der fortschrittlichen Volkspartei gc'paltcn und zum Teil für den konservativen, zum Teil für den sozialdemokratischen Kandidaten gestimmt zu haben. In den in Berlin tagenden „Sommerkommiffionen" des Reichstages, der Kommission für die Reichsvcrsicher- sicherungsordnung und der Kommission für die Novelle zur Strafprozeßordnung, schreiten die Arbeiten regelmäßig fort. Mitte Juli gedenken sich beide Kommissionen auf etwa 5 Wochen zu vertagen. Dent preußischen Landmirtschaftsminister von Arnim und dem preußischen Minister des Innern von Moltke ist die nachgesuchte Entlastung aus dem Amte unter Ver leihung ' der Krone zum roten Adlerordcn erster Klasse mit Eichenlaub erteilt worden. Der Oberpräsidcnt der Nheinprovinz von Schorlcmer ist .zum Landwirtschafts- Minister und der Oberpräsident von Schlesien, v. Thall witz, zum Minister des Innern ernannt worden. Der Friedensschluss im deutschen Baugewerbe ist un geachtet des ergangenen Schiedsspruchs des Dresdner Schiedsgerichts noch immer kein vollständig perfekter. Unter den organisierten Arbeitern einer ganzen Anzahl von Plätzen macht sich Mißstimmung wegen der Bestim mungen des Dresdner Schiedsspruchs über die Lohner höhungen geltend, und sic sind deshalb z. B. in Dresden, Leipzig, Düsseldorf, Lübeck, Mannheim, Nürnberg, Karls- ruhc-Durlach usw. bis jetzt noch nicht wieder an ihre Arbeitsstätten zurückgekehrt. Diese Situation ist jeden falls eine haltlose und muß auf irgend eine Weife bc- feitigt werden. Der Zcntrumsabgeordnetc Schmidt-Warburg ist am 17. d. M. in Berlin gestorben. Der Verstorbene war Landgerichtsrat in Berlin und stand im 69. Lebensjahr. Er vertrat den Wahlkreis Warburg-Höxter seit 1888 im preußischen Abgeordnctenhause und seit 1893 im Reichs tage. Beide Mandate sind sicherer Besitz der Zentrums partei und werden ihr also bei den notwendig gewordenen Ersatzwahlen wieder zufallcn. Für die von der UeberschwemmungSkatastrophe im Ahrtale Betroffenen hat eine umfassende Hilfsaktion des preußischen Staates wie auch von privater Seite ein gesetzt. Deutschland geht plötzlich gegen Frankreich mit einer Zollerhöhung vor. Der deutsche Geschäftsträger in Paris, Baron v. d. Lancken, machte dieser Tage dem französischen Minister des Auswärtigen Pichon die amtliche Mitteilung, daß vom 1. Juli ab die deutschen Zollsätze auf franzö- sischcm Champagner und französische Liköre erhöht werden müßten. Der deutsche Geschäftsträger soll diese signali sierte zollpolitische Maßnahme Deutschlands Frankreich gegenüber damit begründet haben, daß sich die deutsche Negierung hierzu durch die Mtndcrcrträgnisse der Zoll- einnahmcn der letzten Monate genötigt sehe. Ob es vom rein politischen Standpunkte aus richtig war, einer frem den Macht gegenüber, und noch dazu Frankreich, die ge plante Zollerhöhung mit dem Hinweis auf die fort dauernden deutschen Finanznöte zu begründen, das möchte freilich zu bezweifeln sein, so sehr man anderseits auch einer erhöhten Besteuerung aus Frankreich kommender LuxuSgctränke zustimmcn kann. UebrigcnS handelt cS sich im Grunde gar nicht um eine deutfche Zollerhöhung französischen Produkten gegenüber, sondern nur um die Aufhebung einer bisher für Frankreich bestandenen Ver günstigung. Denn der Bundesrat hatte bisher von der ihm gewordenen Ermächtigung, die neue deutsche Sekt- stcucr für Frankreich auf ein Jahr herabzusetzen, Gebrauch gemacht und Frankreich den bisherigen Zollsatz vom 1. Juni 1909 bis 1. Juli 1910 gewährt. Das Berliner Aus wärtige Amt wollte aus politischen Gründen auch ferner hin diese Ermäßigung für französischen Sekt beibchalten missen, aber das Reichsschatzamt ist eben mit seiner For derung, daß .aus finanziellen Erwägungen nunmehr die Zollerhöhung auf Sekt und Liköre aus Frankreich platz- grcifcn müsse, im Bundesräte durchgcdrungcn. Die fran zösische Negierung soll durch diese Maßnahme der deutschen Negierung „etwas überrascht" sein. Dänemark. Der Sensationsprozeß vor dem Reichsgericht zu Kopen hagen gegen die Exministcr Christensen und Berg wegen ihrer Verwickelung in die Skandalaffärc des früheren Justizministers Alberti ist am 17. d. M. nach fast zwei wöchiger Dauer zu Ende gegangen. Das Urteil lautet gegen Christensen auf Freisprechung, gegen Berg auf 1000 Kronen Geldbuße und Tragung eines Fünftels der Prozeßkosten. Oesterreich-Ungarn. Kaiser Franz Josef empfing am 17. d. M. den un garischen Ministerpräsidenten Grafen Khuen - Hedervarp und den ungarischen Finanzminister Lukacs in Schloß Schönbrunn und genehmigte den von beiden Ministern vorgelegtcn Entwurf der Thronrede zur Eröffnung des neugcwählten ungarischen Landtages. Balkanhalbinsel. Das Athener Kabinett hat sich jetzt gegenüber dem türkischen Gesandten in Athen wegen des UcbcrfalleS auf den rumänischen Dampfer „Jmpcratul Trajan" im Piräus, bei welchem Vorgänge mehrere au Bord des Dampfers befindliche türkische Staatsangehörige gemißhandelt wor den waren, entschuldigt und strenge Bestrafung der Schul digen verheißen. Der türkische Mtnistcrrat gibt sich in dessen mit dieser griechischen Entschuldigung noch nicht zufrieden, denn er verlangt auch eine finanzielle Entschä digung für die Gcmtßhandclten und bestohlenen Otto manen. Lokales und Sächsisches. Schandau, den 20. Juni 1910 „ —* Herr Pastor Glootz hat die erste Hälfte seines Urlaubes (vom 19. Juni bis mit 3. Juli) angetreten. » Verordnungsblatt des evangelisch-lutherischen -andcskonfistoriums für das Königreich Sachsen, 4. Stück cm?« ist ctngegangen und liegt für die "er Kirchgemeinde auf hiesigen! Pfarramt zur Umsicht aus. Inhalt: Verordnung, eine allgemeine
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