Suche löschen...
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 29.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192105291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210529
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-29
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Schönburger Tageblatt ««d «r 123. Sonntag, den 2S. Mal 1821 Bankkonto: Vereinrbanl zu Colditz Grlchästasteü« Waldenburg Sa. Gemeindegirolonto Waldenburg 18. ausgenommen am 28 Mai. Mittag« 12 Uhr: varsmeterstaud 756 mm reduziert aus den Meeresspiegel. Thenxmeterstand 4- 23" L. (Morgen» 8 Uhr Tiefste Nachttemperatur -i 14,»" Q) Feuchtigkeitsgehalt der Lust nach Lamprecht« Polymeter 40°/°. Taupunkt -t- 10°. «iudrichtung Südost. RiederschlagSmeug« tu den letzten 24 Stunden bi« früh 7 Uhr: 21,8 mm. Daher WitteruugSauSsichte» für den 29 Mai: Wechselnde Bewölkung. Val-enbuger Anzeiger. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag L. Kästner in Waldenburg. Augleich weit verbreitet in den -Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Bräunsdors, Callenberg, Frohnsdorf, Fallen, Orumbach, Kaufungen, Langenleuba Niederham, Langenleuba-Oberhain, LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Tlsthetnt täglich mit Aurnahm« der Tage nach Sona- und F Mayen. Annahme von Inseraten bk Vorm.10 Uhr de» A wgabetages. Bezugspreis monatlich 4.70 Ml., im oor- ai» zahlbar, durch bi« Post bezogen monatlich K Ml. Einzelne Nrn. 20 Psg- Sonntag» Nr. 2b Pfg Inse ratenpreis 1 Zeil« 7b Psg,, R,namezeile 88 mm breit 2 Mari, d e dreigespaltene Zeile im amtlichen Teil« 1L0 Ml. Hnwets« aus Anzrigrn und Lingtsandie 1 Petit-ZeU« d0 Pfg. Nach« isungsgrbühr 2b Ps g »«gründet 1878. Fernsprechtr Nr. 9. Postschließ- fach Nr- 8. Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. Anzeigenannahmeschluß Borm. 9 Uhr am Ausgabetag Geschäftsstelle in Waldenburg Sachsen, Obergass« >8 Geschäftszeit: Bormittag 7—1, Nachm. 2—b Uhr. Filialen: in Altstadt Waldenburg bei Herm Otta 8»» ster; in Gailenberg bei Herm Strumpfwirker Fried» Hermann Richter; in Langenchursdors bei Herm Emil Möbius; in Penig b«i Firma Wilhelm Dahle», in Wallenburg bei Herm Linos Wedemann und in Ziegelheim bei Herm Eduard Kirsten. Mmtlicher Lett. Dienstag, den 31. Mai, Vormittag« 8—*/,1 Uhr und Nachmittag- V,3 —6 Uhr gelangen, in der Markenausgabe- stelle gegen Vorlegung der Brotmarkenbezugskarte die neuen Zuckerkarte« für den Versorgungszeitraum 3. Juni bi« 17. September 1921 zur Ausgabe. Kinder im 1. und 2. Lebensjahre er halten 2 Zuckerkarten. Die Zuckerkarte und der Bezugsausweis find aus der Rück seite mit Namen und Wohnung des Inhaber» zu bezeichnen und sodann dem Händler zur Abstempelung vorzulegen; an der» darf die Karte nicht beliefert werden. Waldenburg, den 28. Mai 1921. Der Stadtrat. Ein unabhängiges Oberschlesien geplant. erste Milliarde Goldmark ist von Deutschland «»Nhll. Einfuhr von Frischmilch, Magermilch und Molken de« «»»lande ist vom 1. Anni an freigegeben. Die Arbeitslosigkeit im Deutschen Reiche Milchst. Landsberg wurde von den Polen befreit. Lattowitz ist in höchster Gefahr. Lie bayerische Entwaffnung beginnt am 1 Jnni. 3« Leipzig ging gestern ei« schweres Unwetter nieder. Li« deutsche« Denkmäler im Elsah werden eingeschmolze«. England und Frankreich verzichten siir 2V Jahre auf die finanziellen Ansprüche an Oesterreich. Die Vorbereitungen für die Konferenz in «oulogne haben bereits begonnen. Rach -«« Plane des Grafe« Sforza soll das oberschle- fische Industriegebiet in einen unabhüugige« Staat ver- wandelt werden. Ugland erhebt Vorstellungen gegen die Sanktionen. Lie Engländer haben Perfirn geräumt. In Norwegen ist der Generalstreik anSgebroche«. In Rußland ist eine neue Umsturzbewegung anSge- Sachen. Pläne Senins gehen auf Schaffung einer staatSkapita- listische« Srobiadnstrit. I« Amerika sind sämtliche Einschränkange« des Handels wit de» feindlichen Säudeen aufgehoben worden. *»<k»e«d«rs, 28. Mai 1921. Die gegenwärtige russische Regierung rechnet auf einen "tuen Weltkrieg, durch den die Weltreoolution iu die kapitalistischen Weststaaten getragen werden würde. In einem in PäriS erscheinenden russischen Blatte wird ein geheimes Rundschreiben veröffentlicht, das der bolsche wistische Bolkskvmmiffar des Auswärtigen Tschitscherin an die bolschewistischen Vertreter in England, Deutschland, Italien und in der Tschecho-Slowakei versandt hat. Darin wird festgestellt, daß die Sowjetmacht der gesammelten Kraft deS imperialistischen Kapitalismus gegenüberstehe, und zwar in einem Augenblick, wo Rußland wirtschaftlich Und militärisch erschöpft sei. Die Zukunft Rußlands hänge daher von einer geschickten Ausnutzung der allgemeinen politischen Lage in Europa ab. Auf keinen Fall könne es Rußland einen Frieden mit dem kapitalistischen Westen »eben. . 3n dem Rundschreiben heißt es weiter: Die Hoffnungen, der erste Weltkrieg automatisch die Weltrevolution "Mhsxn würde, haben sich als trügerisch erwiesen. Daher ein zweiter Weltkrieg eingeschaltet werden. Die AuS- ^itung des KlafsenkriegeS in den einzelnen Staaten habe Jörgen gegenwärtig keine Aussicht auf Erfolg. Tschitscherin ^fürchtet wohl, daß die Furcht der Wrststaaten vor dem ^^ewiSmuS so etwa» wie eine Einheitsfront gegen ^Maad errichten könnte. Sich selbst überlassen, würde europäische Diplomatie zwangsläufig in kriegerische ""Wickelungen hineingerate» Da» Bestreben Rußlands ?Me eipzig und allein darauf gerichtet sein, die kapitali stischen Staaten bei der Entfesselung eines neue« Welt krieges auf nationalistischer Grundlage gewähren zu lassen. Rußland müsse darauf bedacht sein, daß es nicht zu früh m den Konflikt htnetngezogen werde. Es soll erst dann *us dem Plan erscheinen, wen» diejenigen Staaten, die dem ersten Weltkrieg noch mit einem blauen Auge *>von gekommen find, durch den zweiten Weltkrieg in die Lage Deutschland» versetzt sein werden. Rußland dürfe sich auf keinen Fall von Frankreich zu einem Krieg mit Polen reizen lassen. Ob der neue Weltkrieg durch den deutsch-französischen oder amerikanisch-englischen oder ameri kanisch japanischen Gegensatz hervorgerusen wird, ist gleich gültig. In der Geheimtnstruktion Tschitscherins heißt eS: „Wir nähern uns dem Moment, wo krast der geschicht lichen Konsequenz die kapitalistischen Diplomaten möglicher weise sogar bewußt gezwungen sein werden, eine Dumm heit zu begehen, und alle unsere Bestrebungen bestehen darin, sie an der Begehung dieser Dummheit nicht zu hindern. Deutschland bedarf der moralischen Unterstützung Wir werden sie ihm gewähren. Frankreich möchte uns ohnmächtig sehen. Wir müssen ihm gegenüber uns ohn mächtig zeigen. England will uns ausbeuten, wir werden ihm die gewünschte Möglichkeit geben. Wir müssen die Verlegung des Schwergewichts von uns nach dem Westen erreichen Mögen die europäische» Diplomaten sich die Köpfe zerbrechen. Wir werden immer noch Zeit haben, unser entscheidendes Wort zu sprechen." Tschitscherin hofft, daß die nationalistischen Konflikte aus d«m Balkan und im nahen Orient zur Entfachung kommen werden. DiefeS geheime Rundschreiben wird zwar abzu- leugnen versucht, aber es ist kein Zweifel, daß damit die ge heimen Absichten der gegenwärtigen russischen Machthaber ausgedeckt worden find. Die Diplomaten der Weststaate» werden die von den Ruffen erwarteten Dummheiten kaum begehen, eS würde auch schwerlich ein Segen für das arbeitende Volk daraus »sprießen, nur neue Berge von Blut und Leichen würde eine derartige neue Erschütterung im Gefolge haben. Niemals würde damit die Wohlfahrt der Völker gefördert werden. Das Elend des Hungers und der Arbeitslosigkeit würde riesengroß werden. Moskau braucht einen neuen Weltkrieg. Die Predigt des Klassenkrieges in den einzelnen Staaten, die Bürger- krtegShetze hat nicht zu dem von Moskau gewünschten Er folge geführt. Umsonst also alle Leichen, umsonst alle Zer störungen und Verwüstungen, die diese Hetze ungerichtet hat. Reue Leichenhausen sollen errichtet werden, ne»e Zerstörungen und Verwüstungen sollen das gegenwärtige Elend vergrößern und die proletarischen Massen in die zur Aufnahme des Bolschewismus empfängliche Stimmung bringen. Dazu bedarf eS eine» neuen Weltkriege» und — der Schürung des Nationalismus! Während sich die deutschen Kommunisten noch mit allen Krästen gegen einen imperialistischen Krieg wehren und die französischen Kom munisten zaghafte Versuche veranstalten, die Mobilisierung in Frankreich zu verhindern, reiben sich die Sowjetmacht haber vielleicht schon im Geheimen vor Freude die Hände, daß diese mobilisierten Proletariermaffen in den Kampf geschickt werde»! Um die Wohlfahrt der Menschheit ist e» den russischen Machthabern sicher nicht zu tun, denn noch einem zweiten Weltkriege mit all seinen entsetzliche» Folgen dürfte eS überhaupt nur noch wenige Proletarier geben, die zu beglücken wären. Die Sowjetmachthaber wolle» sich im Besitz der Macht behaupten und an der Futterkrippe bleiben, da» ist die treiberde Kraft ihrer Politik, und aus diesem Grunde sehnen sie mit allen Fiebern ihre» Herzens einen neuen Weltkrieg herbei. WolitifcheH«dfch«» L-mts«-» «el». Die polnischen Insurgenten in Ob«rschl«fien haben in den letzten Tagen große Verstärkungen, auch an Artillerie, er halten und find zu neuen heftigen Angriffen vorgegangen. Sie haben anscheinend die Abficht, die Zeit bi» zu« Ein treffen der englischen Truppen so weit wie irgend möglich zu ihren Gunsten zu benutzen. Donnerstag haben bei Mala- pane, Rasch und Groß Stein wieder heftige Kämpfe einge setzt Groß-Stein wurde verschiedentlich mit polnischem Artis- leriefeuer belegt. Heftige Angriffe entwickelten sich auch bei Pia Setzna und Borek. Bei Zrmbowitz wurden zwei polnische 10,5 Zentimeter-Geschütze festgestellt, die Radau und Lenke ständig unter Feuer nahmen. Au» verschiedentn Orten werden Greueltaten der Aufständischen gemeldet. Lands berg, hart an der polnischen Grenze, ist von den Deutschen besetzt worden. In der Gegend von Lrschnitz find heftige Kämpfe im Gange. Tine Entscheidung über den Ort liegt bi» zur Stunde noch nicht vor. Bei Stanisch find Angriffe weit überlegener polnischer Kräfte nach einem heftigen Rah- kampf abgewiesen worden. Die Verluste aus demscher Seite find bei diesem Kamps leider sehr beträchtlich. Um Kosel und Rotibor herum ist Geschützfeuer. In Kattowitz selbst stehen die Polen saft mitten in der Stadt, nämlich an dem be kannten Wilhelwplatz, wo sich auch die großen Verwaltungs gebäude de» B«rg- und Hüttenmännischen Verein» befinden. Dort haben sie Geschütze aukgefahren, die di« von dort au»- gehende Hauptstraße, die den ganzen Ort bi» Schopinitz von einem End: zum «ndrrn durchläuft, in der Gewalt haben. Die Bevölkerung leidet sehr unter Wassermangel. Die Tele graphen- und Fernsprechverbindungen find gänzlich unter brochen. La» ReichrarbeitSministerium schreibt: Die Zahl der männ lichen HauptunterstützungSempfänger betrug am 1. Rai 318,448, die der weiblichen 81,649, zusammen also 400,097. Hinzu traten 440,377 Zuschlag-ewpsänger (unterstützte Fami lienangehörige von Vollerwerbslosen), so daß sich die Ge samtzahl der HauptunterstützungS- und ZuschlagSewpfängex auf 840,474 stellt. Die Reparation-kommisfion hat die erste Anzahlung aus die eine Milliarde Goldmark, die von der deutschen Regie rung in Höhe von 150 Millionen Goldmark in Form von verschiedenen ausländischen Devisen angrboten worden «ar, bekanntlich in Dollar» verlangt. Wie wir hören, ist der Um tausch jetzt durchgeführt, und die 150 Millionen Goldmark find in Dollar» vollständig an die Federal Reserve Bank in Neuyork überwiesen worden, lieber die Zahlungsweise der restlichen 850 Millionen ist jetzt, wie da» „B. T." erfährt, Beschluß gefaßt worden. Freitag gingen 20 Schatzscheine nach Paris ab im Betrage von je 10 Million«» Dollar», drren Gesamtwert rund 850 Millionen Goldmark entspricht. D«n Londoner Bedingungen gemäß tragen fie da» Indossa ment anerkannter deutscher Banken und find t«il» in London, teil- in Pari», teil« in Neuyork zahlbar. Damit find die Bedingungen de« Artikel« V de« Zahlungsplan« derRepara- tionSkommisfion restlos und in Einhaltung der vorgeschriebenen Frist ersüllt. Der preußische Staat-rat nahm am Freitag sein« Sitzungen wieder auf. Den neuen Eisenbahntariferhöhungen, die qm 1. Juni d. I«. im Reich in Kraft treten, hat die Interalliierte Rheinlandkowmiffion nicht zugestimmt. Infolgedessen be halten innerhalb de« besetzten Gebiete« die alten Pr«»se ihrs Gültigkeit. Bei Reisen au« dem besetzten in» unbesetzte Se- biet kommen jedoch die neuen «rhöhten Taris« in Anwendung Nach einrr Mitteilung de« französischen Krieg-Ministerium» muß Deutschland die Kosten de» Unterhalt» der ne»«» alliierten Verstärkungen tragen, di« nach Oberschlefien ge sandt find.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite