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02 Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 30.06.1925
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-19250630023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-1925063002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-1925063002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-30
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Zweites Matt MelMt -- W. Jahrgang Dienstag, Sen 3V Juni I92S -U 77. m Ilinz. Ä 1 in ilsm u stellen eS Tete!' livs ihn vorsichtig sein und seine Neugier unterdrücken. 2 I» Geschäft, r. 17. Noch lange saß er nachher auf seinem Zimmer, tiefes Nachdenken versunken. Endlich erhol, er sich und ging zu Bett. Schon in aller Frühe stano er wieder auf, klei- rt, rSvors, hopa«. Erscheint Dieristag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vor her ausgegeben u versendet. Monat licher Bezugspreis 100 Bfg., aus- 'chtießlich Boten und Postgebühren. Für den Fall des Eintretens von Pro duktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreiie be halten wir uns das Recht der Preis erhöhung und Nachsorderungen vor. Bestellungen werden in unserer Ge schäftsstelle. von den Boten, sowie von »llen Postanstalten angenommen dete sich an und verzehrte ruhig sein Frühstück. Tann steckte er einen Revolver zu sich und verlieh die Woh nung. Es war gerade sieben Uhr, als er die Straße be trat. Eine Viertelstunde später stand er neben der of- fenstehcnden Tür am Eingang der Kapelle und wartete. Seine Geduld wurde auf eine harte Probe ge stellt. Nur vereinzelte Andächtige fanden sich vorläufig ein, die sich zumeist nach kurzem Aufenthalt in der Kapelle schon wieder entfernten. Endlich aber begann sich das kleine Gotteshaus zu -füllen. Es war mittlerweile drcivlertcl acht geworden. Aufmerksam musterte der Detektiv die Borbei schreitenden, die ihn selbst in seinem qutgewähltcn Versteck nicht beachteten, aber er fand vorläufig kein Gesicht, das ihn aus irgendeinem Grunde hätte inter essieren können. Kurz vor acht Uhr erschien auch Elli Scharwäch ter, und dicht hinter ihr verließ auch Norbert Wallner seinen Platz und folgte ihr unauffällig, sich immer ge- schon vor einem Jahre hätte gebracht werden müssen. Länger könne nicht gewartet werden. Es gelte jetzt gewissenhafte, aber rasche Arbeit zu leisten. Der kommunistische Redner Dr. Rosenberg hielt es für zwecklos, die Negierung nach ihren Zielen zu fragen. Die Herren von der Industrie werden ihr Schäflein ins Trockene bringen und die Landbündler werden als betrübte Lohgerber dabei stehen. In der Sitzung des Reichstags am Donnerstag, wurde die erste Lesung der Zolltarifvorlage fortgesetzt. Abg. Meyer- Berlin (Dem.) weist darauf hin, daß es sich hier um die grundsätzliche Frage handele, ob unter den gänzlich ver änderten Verhältnissen der Gegenwart die Wiederaufnahme der alten Handelspolitik möglich und richtig ist. Vor Schlag worten sei zu warnen. Zu den Schlagworten gehörten d«S vom Schutz der nationalen Arbeit, von der Notwendigkeit eines lückenlosen Zolltarifs, von der Stärkung des inneren Marktes durch Schutzzölle. Der Redner mißbilligt die ganze Richtung der Vorlage. (Beifall links.) Abg. Weidenhöfer j(Dvölk.) erklärt, daß seine Fraktion der Zollvorlage ganz objektiv gegenüberstehe. Aus dieser Objektivität heraus käme sie aber zu der Forderung eines starken Schutzes der Landwirtschaft. Der Redner fordert restlosen Abbau der Umsatzsteuer auf Lebensmittel. Abg. Frau Sender (Soz.) wirft den Regierungsparteien vor, sie hätten es nicht gewagt, die Zollvorlage dem Volks entscheid zu unterbreiten. Die Zollvorlage und der Vertrag mit England werden dem handelspolitischen Ausschuß überwiesen. Das Haus vertagt sich auf Freitag 1'/> Uhr mnhm. Tagesordnung: Verlängerung der 3. Steuer-Notverordnung,Unfallversicherung. Me ZoNvorlage im Der Reichsfinanzminister Dr. Schlieben erklärte in seiner Einführungsrede zur Zollvorlage, daß mit den Lücken im Schutz der deutschen Landwirtschaft aufgeräumt und durch die Wiedereinführung von Agrarzöllen eine gefährliche Stockung des Gleichgewichts verhütet werden müsse. Im einzelnen wies der Minister darauf hin, daß die Interessen der Verbraucherschaft, auf die eine weitgehende Rücksicht nahme erfolge, mit dem Bestehen einer leistungsfähigen Land wirtschaft durchaus vereinbar seien. Der Minister bat dringend, mit Rücksicht auf die schwebenden Handelsvertrags- Verhandlungen unter allen Umständen die Zolloorlage noch vor den Sommerferien zur Verabschiedung zu bringen. Die Ausführungen des Ministers wurden auf der Rechten des Hauses mit Beifall, von der Linken häufig mit Widerspruch und Gelächter ausgenommen. Im Anschluß an die Regierungserklärung führte der Abg. Wissell (Soz.) aus, daß die sozialdemokratische Fraktion nicht daran denke, diese Zollvorlage mitzumachen, die den Großgrundbesitzern auf Kosten der breiten Massen eine Er höhung ihrer Grundrente bringe. Den Beteuerungen des Münsters, daß auf die Verbraucherschaft Rücksicht genommen werde, sei kein Glauben beizumessen. Der Redner der Deutschnationalen Volkspartei, Abg. Thomsen, stellte fest, daß die derzeitigen Zollsätze zu gering seien, «m als geeignetste Grundlage für Handelsvertrags verhandlungen zu dienen. Es gehe nicht an, daß die Industrie durch Zölle geschützt sei, die Landwirtschaft aber nicht. Der Redner der Zentrumsfraktion, Abg. Dr. Dessauer, erklärte unter allgemeinem Beifall, daß die Zollvorlage zwar schwer zu tragen, aber unvermeidlich und unaufschiebbar sei. Jeder Erwerbszweig müsse berücksichtigen, daß auch andere berechtigte Interessen haben. Es gelte für das ganze Vater land zu sorgen. Für die Deutsche Volkspartei sprach Abgeordneter Dr. Schneider, der die Dringlichkeit der Vorlage betonte, die GSehMMer Landtag Sitzung am 25. Juni. Zn Beginn der Sitzung gab es zunächst eine Ausein andersetzung zwischen dem Präsidenten Winkler und dem Abg. Menke über eine falsche Darstellung des letzteren über Frau Scharwächter schien sehr müde, und auch Elli war stiller als sonst. Ihre Augen zeigten einen müden Schimmer, und dre sonst rosigen Wangen waren blaß. Norbert Wallner lehnte den liebenswürdigen Vor schlag des Kommerzienrates, ihn in seinem Wagen mitzunehmcn, dankend ab und verabschiedete sich drau ßen, nachdem er versprochen hatte, morgen vormittag in der Dilla vorzusprechen. Ten Kragen seine? AbcndmantelS gegen die Nacht kühle hochgeschlagen, ging er in gemächlichem Schritt seiner Wohnung zu. Auf seiner Stirn lag eine drohende Falte, und der fest zusammengepreßte Mund, sowie das eigen artige Leuchten der Augen sprachen davon, daß der Abend nicht ergebnislos verlaufen mar. deckt haltend, um nicht gesehen zu werden, falls vaS junge Mädchen sich einmal umwenden sollte. So gelangte er bis zu der Nische, tn der er Elli Scharwächter bereits einmal in so seltsamer Verfas sung gesehen hatte. Auch jetzt trat dort ein, und kaum hatte sie Platz genommen, als ein älterer Mann mit grauem Haar und Bart neben ihr ntederkniete. Des Detektivs Erwartung stieg auf den Höhepunkt. Alle seine Sinne waren bis aufs äußerste an gespannt. Den glücklichen Augenblick, in dem hinter dem jun gen Mädchen jemand die nächste Bank verließ, ab wartend drückte er sich tn die Nische, und es gelang ihm, den freigewordenen Platz einzunehmcn. Jetzt befand er sich in ihrer nächsten Nähe und keine ihrere Bewegungen konnte ihm entgeh?». Der Gottesdienst begann, ohne daß sich iracnd- etwas ereignete. Die Banke hatten sich mittlerweile bis aus den, letzten Platz gefüllt. - Ta vom Altar in dieser versteckten Ecke nichts zu sehen war, so verging di- Z-it dem Detektiv nur ärtzerst langsam, und mit Ungeduld sehnte er den Schluß der Messe herbei. Endlich — endlich verkündete eine allgemeine Un ruhe den erwarteten Zeitpunkt. Tic Kirche begann sich zn entl. ccen. Einer nach dem andern erhob sich und verschwand dem AuSgange zu. Die Nische mar schon fast leer, al-S auch Elli Scharwächter aufstand. Im selben Augenblick sah der geheime Beobach ter, wie sie unauffällig mit der rechten Hand an ihrem Kleid herniederfuhr und einen kleinen Gegenstand, den sie zwisch-n den Fingern verborgen gehalten hatte, auf den Sitz gleiten ließ. Sofort griff er zu und ließ das geheimnisvolle Etwas in seiner Tasche verschwinden. Ter Inserltonspreis betrügt für du v-grspalt. Petüzeile oder deren Raun- im Ämtsgerichtsbezird Zschopau 1ö Pfennige, außerhalb 20 Pfennige Im amtlichen Teile die 3-gespaltme Zeile 40 Pfennige. Reklamen, die V'gespaltene Zeile 60 Pfennige. Für Nachweis u. Offerten-Ännahme 15 Pfennige Extragebühr. Poftschech-Konto: Leipzig Rr 42884 Gemeindegirokonlo: Zschopau dir 41 Dewerbebank eG. mbH Zschopau Ferniprech-Anschluß Rr 12 Dunkle Mächte. lös Kriminal-Roman von Friedr. L. Zöllner. Wiemanns ZeitungS-Verlag, Berlin W. 66. ll)25. ES waren lauter gute Namen der Hochfinanz lund sonstiger erlesener Kreise, die heute abend hier Ivertreten waren. Geradezu auffällig wirkte im Gegensatz zu allem Isestlichen Glanz das Fehlen fast jeglichen Schmucks bei den Damen. Nur wenige kostbare Armbänder und Broschen waren zu sehen, während als Kopfputz durch weg eine einfache Blume hatte genügen müssen. Wie groß mußte die Angst der Gesellschaft vor den rätselhaften Diebereien sein, um die Damen zu diesem Opfer ihrer Eitelkeit zu vermögen! Tas an sich schon reichhaltige und auf eine ziem liche Tauer berechnete Essen verlängerte sich noch durch eine Reihe von Trinksprüchen, tn denen die Bedeutung des TagcS hervorgehoben wurde und in denen man zum Schluß das Brautpaar, die Eltern und wer sonst von den Anwesenden sich zwanglos in den engeren Be reich der Feier ziehen ließ, durch ein dreifaches Hoch ehrte. Nach aufgehobener Tafel zerstreute sich die Ge sellschaft durch die verschiedenen Räume, und ein auf- merkAmer Beobachter Hütte jetzt bemerken können, wie des Detektivs Augen einen ganz besonderen Glanz an nahmen, und wie alles in ihm sprungbereite Erwartung und äußerste Spannung wurde. Gegen Mitternacht war er Plötzlich verschwun den und tauchte erst wieder in der Gesellschaft auf, als der allgemeine Aufbruch der Gäste begann. Sein Fehlen war nicht ausgefallen, da er außer der Familie des Kommerzienrats Scharwächter allen übrigen Anwesenden unbekannt war. Im Gardcroberaum traf er mit den Freunden zu sammen, die sich eben anschickten, sich zn entfernen. Der Kommerzienrat brunchte sichtlich alle Selbst beherrschung, um keine unbedachte Frane zi und vielleicht ließ nur der warnende Blick d Aeußcrungen des Präsidenten zu dem Schreiben der Regie rung betreffs der Ablösung der Kirche. Der Präsident meinte, dem Abg. Menke komme es nur darauf an, der Oeffentlichkeit gegenüber zu sagen, der Präsident unterstütze die Regierung bei angeblichen Gesetzesverletzungen. Eine längere Aussprache entspann sich dann über das Etatkapitel Bad Elster, da der Abg. Ziller (Deutschnat.) heftige Vorwürfe gegen die Bewirtschaftung des Bades durch die Regierung erhob, die diese energisch zurückwies. Bei Kapitel „Technische Hochschule" erklärte Ministerial direktor Or. Woelcker auf eine Anfrage des Abg. Siegert (Deutschnat.), die Regierung sei sich der Verantwortung be wußt, den Lehrernachwuchs von den Pädagogischen Instituten in vollem Maße zu sichern. Abg. vr. Seyfert (Dem.) sagte, die an den Pädagogischen Instituten beschäftigten Professoren seien überzeugt, daß der beschrittene Weg der Lehreransbil dung der richtige sei. Die von den Sozialdemokraten beantragte einmalige Wirtschaftsbeihilfe an die Beamten der Gruppen I bis VI fand wenig Gegenliebe, weil in dieser Angelegenheit das Reich das letzte Wort zu sprechen habe. Die Frage wird im. Ausschuß weiter erörtert werden. Im übrigen wurden einige Kapitel des ordentlichen Staatshaushalts nach der Vorlage genehmigt. Die nächste Sitzung findet Dienstag, den 30. Juni, nachmittags 1 Uhr statt. dein GenMtSsaar Urteil im zweiten Unthenan-Wordprszetz. Im zweiten Rathenau-Mordprozeß wurde Freitag abend das Urteil gefällt. Der Gerichtshof hat sich im Falle Küchenmeister dem Antrag des Reichsanwalts angeschlossen und auf Freisprechung erkannt. Bei dem Angeklagten Brandt wurde nicht Beihilfe zum Mord, sondern Vergehen nach 8 139 des Str.-G.-B. angenommen, so daß nicht auf Zuchthaus, sondern auf Gefängnis zu erkennen war. Hin sichtlich der Länge der Strafe ist der Gerichtshof über den n Zschopau, von den >en. Belli. cksaruppe MU n. Wg. Gornau, Abend cs Han^ jedes sind rstaud. einslokal, st Frauen D O. für Zschopau D und Umgegend. DaL „Wochenblatt" enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Zschopau. Schrift!eitung: Richard Voigtländer. — Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard Voigtländer in Zschopau, Oststraße 2)
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