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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190612051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19061205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19061205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-12
- Tag1906-12-05
- Monat1906-12
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1906
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RiMrOssagelllO Mittwoch, 5. Dezember 1N0L. MrsM 2» 52/06. großer 2 M! 'Pitz. »erkauft str. 14. ! Metze leier »ritt nach sieben ntedergebrannten Häuser standen nach Lage der Sache auf gefährdetem Gebiet. Ueber die Urheber des Brandes hegte man zunächst keinerlei Vermutungen. Erst die Brand- stiftungSsache gegen den Pcoduktenhändler Christian Louis Päßler auS Stebenlehn, die vor dem Freiberger Schwur- gericht in der letzten Periode zur Verhandlung kam, brachte einiges Licht in die Angelegenheit. Durch jene Schwur gerichtsverhandlung wurde der Verdacht der erwähnten Brandstiftung auf bestimmte Persönlichkeiten gelenkt. In Frage kommen neben Besitzern der abgebrannten Grund stücke auch Verwandte der Geschädigten, darunter Mitglieder der Feuerwehr. Man leitete die gerichtliche Untersuchung ein, die jetzt noch keineswegs abgeschloffen ist. Im ganzen sollen 13 Personen verhaftet sein. 88 Dresden, 4. Dezember. Eine imposante Hul digung wurde heute abend dem neuvermählten Prinzen paar Johann Georg von der Dresdner Bürgerschaft dar- gebracht. Ein gewaltiger, auS mehr als 100V Personen bestehender Männerchor, gebildet auS dem Elbgausängerbund, dem Dresdner Sängerbund und dem Julius Otto-Bund, brachte den Neuvermählten im Garten des Prinzen-PalaiS auf^der Zinsendorsstraße eine Serenade dar, die trotz der Ungunst der Witterung einen imposanten Verlauf nahm. Tausende von Zuschauern hatten sich eingefunden und lauschten mit Andacht den von den Chören zum Vortrag gebrachten Liedern. Die Tausend Teilnehmer an der Huldigung hatten im SuSstellungSpalast Aufstellung ge nommen und wurden dort in zwei Züge geteilt (Tenor und Baß), um dann mit Fackelbegleitung und unter Vor antritt mehrerer Musikkapellen in den Park vor daS PalaiS deS Prinzen Johann Georg zu marschieren. DaS PalaiS war hell erleuchtet und in den Fenstern bemerkte man den Prinzen Johann Georg mit seiner jungen Gemahlin, um die sich die übrigen Mitglieder deS Königshauses gruppiert hatten. DaS erste Lied „Nur in de« Herzens heiliglernster Sttlle", Musik von Flemming, dirigierte der Bundes- dirigent Gymnasiallehrer Holzegel vom Elbgausängerbund. E« folgte „Wenn ich zwei gehen seh", von Julius Otto, geleitet vom Dirigenten der Julius Otto-Bundes Professor Jüngst. Den Schluß bildete Julius Otto'S Gesang „DaS treue deutsche Herz", den Professor Friedrich Brandes vom Dresdner Lehrergesangverein dirigierte. Nachdem die mächtigen Akkorde verklungen waren, wurde der PalaiS- garten in rot, grün und weiß bengalisch erleuchtet. Dann begab sich eine Abordnung der einzelnen Sängerbünde in da« Palai«, die dem Prinzenpaare durch den Sprecher Rektor Professor Dr. Schladebach die herzlichsten Glück- wünsche zur Vermählung überbringen ließen. Prinz und Prinzessin Johann Georg empfingen die Abgesandten auf huldvollste und namentlich die Prinzessin erkundigte sich ganz eingehend nach den Verhältnissen, der Stärke und de« Alter« der einzelnen Sängerbünde. Ueber die Huldigung selbst äußerten sich die prinzliche» Herrschaften in aner- kennendster Weise und zeigten sich namentlich über die ge- wattigen Chöre und derenjWtrkungen sehr angenehm über rascht. — Prinz und Prinzessin Johann Georg pflegen seit ihrem Mnzuge täglich um die 3. Nachmittagsstunde ohne jeglich« Begleitung die Straßen der Stadt zu durchwandern. Die Prinzessin fällt ganz besonder« durch ihre Einfachheit auf und unterhält sich stet« sehr lebhaft mit ihrem Gatten, der sie fast um Kopfe-iänge überragt. In verschiedenen Geschäften hat die Prinzessin schon namhafte Einkäufe ge- macht und der prinzliche Haushalt hat eine wesentliche Erweiterung «fahren. Nach Ablauf der Hostrau« um den Erzherzog Otto werden bet den Neuvermählten verschiedene größere Festlichkeiten stat^lnden Auch im KönigSschlofle find für die kommende» AM----. rkeil. ichek Ueber daS für die Folge sich am Dresdner Hofe mehr ent faltende gesellschaftliche Leben ist besonders die Dresdner Geschäftswelt außerordentlich erfreut. Infolge der ver mehrten Hoffestlichkeiten werden auch verschiedene Adels- familien, die sonst den Winter auf dem Lande oder im Süden zubrachten, sich in Dresden niederlaffen. Zschochau. Vorige Woche ist, wie das „Meißn. Tbl." schreibt, der sechs Jahre währende Prozeß des' Ritterguts besitzers Freiherrn von Fritsch gegen seinen letzten Päck? der Gruner in letzter Instanz vorn Reichsgerichte gegen ersteren entschieden worden- Gruner übernahm 1894 das hiesige Rittergut als Pächter- Schon bei Antritt des! Pach- beS entstanden Uneinigkeiten und ess kam! bald zum Pro zeß, durch welchen es der Besitzer so weit brachte, baß Gruner im Jahre 1900 den Pachi Plötzlich aufgeben mußte- Ta dieser mjeinte, alles Inventar dem Nachfolger über geben zu können, so räumte er nur seine Wohnung aus- Am letzten Tage kam die Nachsicht vvM Besitzer, daß bis nachts 12 Uhr das Rittergut geräumt sein müsse, widrigen falls alles mit Beschlag belegt werden würde- Gruner sah sich nun gezwungen, sämtliches tote und lebende Inventar im Laufe des Nachsmittags'wegzuschaffen- Alles wurde bei den hiesigen Gutsbesitzern untergebrachst- Nachts 10 Uhr war das Rittergut vollständig leer bis! auf eine Holzfeime, die man in der Eile vergessen hatte- Wer damals das tolle Treiben beim Ausräumen Mit angesehen, dem wird es unvergeßlich bleiben. Seitdem hat der Prozeß alle In stanzen durchgemacht, bis Gruner nun gesiegt hat und der Freiherr von Fritsch zur Tragung sämtlicher Kosten (man sprichst von 100000 Mark) verurteilt worden ist- Man ist nun gespannt, wie sich bie Sache weiter entwickeln wird- Schandau, 3- Dezember. Auswanderer haben im vergangenen Monat November nach den hierüber vor liegenden Zusammenstellungen 3971 die sächsische Grenze passiert, gegenüber 3921 ims November des Vorjahres- Insgesamt zählte Man in den 11 Monaten dieses Jahres 43 844 Auswanderer, während die Zahl der oftmals nach großen Enttäuschsungen wieder in die Heimat zurückge kehrten Personen 8630 betrug- Crimmitschau, 4- Tiezember. Ten Achtührlckden- schluß, der zurzeit hier nur teilweise eingeführt ist, auf alle offenen Verkaufsstellen auszudehüen, ist von einer Anzahl hiesiger Geschäftsinhaber beantragt Worden- — Aus dein benachbarten Torfe Schönheide wurde am Sonn abend früh Grvßfeuer gemeldet- Tort war gegen Vr5 Uhr in dem dem Fleischsermeister Kramer gehörigen Gute Feuer ausgebrvchsen, das sich schnell ausbreitete und in kurzer Zeit daS Wirtschaftsgebäude und? die Scheune ein- äschserte- Mitverbrannt sind 10 fette Schweine, etwa 70 biS 80 Hühner, große Getreidevorräte, eine ziemlich neu« Treschsmaschine und andere landwirtschaftliche Gerät- schjaften- Tie vier herbeigeeilten Feuerwehren hatten bet dem herrschenden Wassermangel einen schweren Stand; das Wasser müßte auss einem über eine Viertelstunde ent fernt liegenden Teiche herbeigehvlt werden- Man »er- mütet Brandstiftung. . Schneeberg. Der ErzgebirgSverein hat beschlossen, auf dem 1018 w hohen AuerSberg bet Eibenstock «in da« ganze Jahr hindurch bewirtschaftetes Unterkunft«hau« zu erbauen. Den Bauplan zu dem Hause, da« in heimisch« Bauweise mit innerer und äußerer Holzverkleidung errichtet werden soll, stellte He« Landbaumeister Finanzrat Kem- lein in Zwickau dem ErzgebirgSverein kostenlos zur Ver fügung. Nachdem daS Königliche Finanzministerium de» Vertrag wegen Erbauung des UnterkunftShauseS und die Planung genehmigt hat, soll der Bau im nächsten Jahr« auSgefühlt werden. — Herr Bürgermeister a. D. Schwor- buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten auzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be rücksichtigt und bet der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige E n- stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für daS Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Riesa, den 5. Dezember 1906. Königliches Amtsgericht. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 5- Dezember 1906. — Besonderes Interesse für die zahlreich erschienenen Ilksmeraden mit Angehörigen bot der kürzlich von den oeretntgten Milttärvereinen im Wettiner Hof abgehattene Ltchtbilderoortrag deS Herrn Hauptmann Härrel Im» Leipzig. Derselbe erklärte an der Hand von Bildern Inach eigenen Aufnahmen und Kolorierungen die Vesuv- Ilarastrophe von 1906 in deutlicher und anschaulicher Weise, lilllseittger Beifall lohnte die Ausführungen deS Herrn Ihauptmann, der in uneigennützigster und entgegenkommen- Ider Weise den Riesaer Milttärvereinen einen derartigen I-enuß bereitete und auch für nächste- Jahr einen weiteren Sortrag in Aussicht stellte. Die Lichtbilder, von Herrn Photograph Werner oorgeführt, erschienen besonders klar und scharf. —* Die elf Hauptgewinne der 12. Sächsischen Pferdezucht. Lotterie bestehend auS starkknochigen Zucht- und Gebrauchspferden entfielen in der Reihenfolge auf die nachfolgenden LooS-Nummern: Nr. 6572 (Kollekt.: Reinh. Richter, Dresden), 35596 (Paul Hering, Zwickau), 28276 (Aug. Sarodnick, Dresden), 49819, 18688, 32963, 54893, 12719, 13851, 20624, 32690. Die Ziehungsliste erscheint Donnerstag Abend. — Die Gewinn-AuSgabe er- folgt von Freitag, den 7. Dezember ab von früh 9*/, bis 12 Uhr und nachmittags von 3*/, bis 6 Uhr ausschließlich Sonn- und Feiertag» in Dresden, Trompeterstraße 15 im Liden (Zentral - Theater - Passage.) Auswärtige Gewinner wollen die Loose nur an die Spediteure Geucke L C»., B. m. b. H-, Dresden, Freibergerstraße 39 etnsenden, welche die Gewinngegenstände nach der Reihenfolge der Eingänge jener Loose ohne Berechnung der Verpackung unfrankiert übersenden werden. Nossen, 5. Dezember. Auf hiesigem Bahnhofe ist gestern früh gegen V, 7 Uhr der Wagenrücker Graf beim Rangieren zwischen die Puffer zweier Wagen gekommen. Der Unglückliche erlitt hierbei derart schwere Verletzungen, daß der Tod sofort eintrat. Stebenlehn, 4. Dezember. Zu einer Sensations affäre dürfte sich ein Fall auSrvachsen, der sich vor einiger Zett in unserer Stadt «eignete und der die Verhaftung einer Anzahl angesehener Einwohner zur Folge hatte, trotzdem die Vorgänge schon mehr als ein Jahr zurück liegen und die Verhaftungen zum Teil bereit» vor längerer Zeit erfolgten, ist bis jetzt über die dunkle Geschichte au» einer kleinen Stadt so gut wie nicht» an die Oeffentlichkeit gelangt. G« scheint, daß man geflissentlich bemüht ist, den Schleier de« verheimlichens in merkwürdiger stillschweigen, der lleberetnsttmmung über die Sache zu ziehen. ES handelt sich um Brandstiftungen, bet der al» Beteiligte — und da ist da» Interessante der Sache — sogar einige Mitglieder der Stebenlehn« Feuerwehr in Frage kommen. Am Reformationstag de» vorigen Jahres «folgte bekanntlich in Stebenlehn ein Tagebruch, dessen Ursache auf bergbau. lich« Anlagen zurückzeführt wurde. Durch den Tagebruch warden einige Häuser geschädigt, zwei andere waren ge- fährdet, da der Einbruch bi» an ihre Mauern heranretchte, li« mußten geräumt werden. Da» Bergamt lehnte jede ritschädigung an die betroffenen Besitzer, di« überdies wenig bemittelt waren, ab. In ihrer Bedrängnis griffen di» Leut« zur unerlaubten Selbsthilfe: da st« keine Ent- Ichädigungen erhalten konnten, wollten sie wenigsten» den tzcandkaffenbeirag haben. Und so kam e», daß e» eine» taze» od« vielmehr eine» Nacht» in Siebenlehn brannte. Heben Häuser gingen in Flammen auf, bald nachdem die Wchmevd« Antwort d«S vergmote» eiugetroffen war. Die wate zahlreiche Feste geplant. ffamsprÄMÄ Rr- M. Das im Grundbuche für Riesa Blatt 311 auf den Namen Max Paul HolZManv ängettagene Grundstück soll am 21. Januar 1S07, voririMags Uhr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werde».. Las Grundstück ist nach dem Flurbuchs 3,3 Ar groß und auf. 53 395 M. Pig. geschätzt. Es besteht aus einem Wohn- und Hintergebäude nebst Hofraum md liegt hier Schulstraße Nr. 14. Bi and Versicherung: 47 640 Mk. —. Steuereinheiten: 490,00. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen daS Grund- Uick betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung auS dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 12. November 1906 verlautbarten BersteigerungSvermerkeS aus dem Grund- 7 Nicjaer Lirgedta« erfchettit j«dm Lag «beu-S «lr AuSnahrn« -er Gow>- »Md Festtage. vierteljährlicher Lqug«pr»i« bei Abholung in d« SArdinon 1» 50 Lfg.. durch uuf-r« «AH in« Hau» 1 Mark «8 Pfg-, bei Whobwg E Tchnltrr der kästen. Pvstanstallen 1 Mack 68 Pfg., durch -es Briefträger ft«! tnü Hau» 2 Matt ? Pjg. Auch »iwdsiNvEtii werden an:.--v«- Anzeigen-Annahmr für di« Nummer de« Vu»»j'-b>:taze« bis Vormittag» g Uhr ohnr Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe-Straße 59. — Für die Rednctstm v,ranruior!I!ch: T. 9.-.ng«l tu Riesa. N»st Airzsigrr (EMM M Alytißch. Amtsblatt -er Mügl. MMhM'Mi'aaschast GrchachM, des KSnigl. «Mtzerich» md d« «SMwH» W Rieß- 282 '
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