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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19101130020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910113002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19101130
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910113002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-11
- Tag1910-11-30
- Monat1910-11
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Dsesclnep kank ^ktisnkspilsl unlt ksssnvvn 260 W1. üilsnk öwpüs^r ,h.o Orezcten-/^., tL.önig 9ot>snn-8tri»^8e 3 „ .. Prager Strssse 3Y :: - „ „ Ltrieseaer Ltrasse -ly :. Oresckea-ds., Lautruer 8lras5e 3 :: :: Kurort ZV«i»!»er Hirsch :: :: üleisseo uvc> Kotrrccker brock». D-rreiaia^ell, Lullitiimo rur VorrriNülrup;. :.: Ledeclr-VerlLedr, ^iMnum; ron drodsolc^ouleri. Wertpapiere, Ln unck Vo,-s»Lut. LeleitruQ^ Loupollii, ^inIüsuuL! nriü Ltzkoertuuq. Depots, Lutbexvstu-uux oövum u. verLtihstü^iimm !i.rect>tbriete snt a>io üiiuprplütn« ciei VVoil. marschieren Arm in Arm. Es liegt ein sächsischer diesen»! btock vor. Wir liegen am Oberlauf der Elbe. Tie Elve ist uns der weitreichende Arm, mit dem wir die Rohstoffe nnd Produkte bisher frei nnü ungebunden ans weiter Kerne erlange», aber auch verteilen konnten. Tie Aö- gabeusreihcit der Straße in Verbindung mit unseren Kohlemchätzen hat iivserc Industrie sich >o mach'ig e»i- wicteln lassen. Ltaatsminister n. 'Bceitenbach hat gestern erklärt, die ans dem Ertrage der Abgaben her?,»gellenden Verbesserungen der Kahrrinnc minderten die Besörde- rungsloste». Tadnrch iverdc ein Ausgleich geschassen, j„ aem die Minderung dieser Äonen sogar höher sein werde, wie die Belastung durch die Lchisiahrtsabgaben. Ter Ein- ivand geht seht. Er würde nur dann gntrefseu, wenn die Abgaben nur für künittge Ltromuerbessernügen, nicht auch siir die lausende Ltromunterhaltung, erhoben ivürden, »nd wenn anjierdeni die Erhebitiig erg dann beginnen würde, wenn nnd io weit die Ltromverbesseriuigen. von denen die Ermäßigung der Besörderungs - Äviien erivartet wird, ichon Vollender ivären. Dem steh! der Para graph 2 unter a enigegeit. Das ist von unserem Ltandpnnttc ans der bedenUichstc Punkt. 'Wenn man nun einmal Lchissahrtsabgabe» absolut einsühren iviitz dann mag man wenigstens diese Bestimmung beseitigen. Bei der sevigen Vorlage ist damitzn rechnen, das, die Ein- sübrung der Bcsahrnngsabgaben auch eine Erhöhung der Llhissssrachten nach sich ziehen wird. Das m»s, unsere ivirt schastüche» Verhältnisse in Lachsen beeinträchtigen. Es be srel't die tKcsahr, das, der Betriebsbereich unserer sächsischen Elüeschlssahrt verringert, die Bertehrsvcrhaltnisse der rerschieaencn Umschlagsplätze aus der Elbe zum Aachtene der von -rm»,bürg cnuernteren Plätze, also -um 'Nachleiia oer sächsischen verschoben werden. Das würde ein Rückgang auch der Einnahuie» der von nirseren llmichlagplätzen aus gehende» sächsischen Ltaatsbachnen bedeuten. Tie niedrige» Fahlen, die Herr v. Breitenbach gestern ansührte, waren ,ehr itbrrraschend. aber es waren nur Fahlen sür eine Tonne. In Lachsen kann die Bilanz eines größeren In dustrieunternehmens durch die Abgaben jährlich allein um jbtMt Mark belastet werden. Auch tonn die Abgabe für einen Elbkalln aus einer Kahrt bis Hamburg insgesamt 8b" Mark betragen. Lolche Betrage lLniicn weder die Schisser, noch die Verarbeiter aus sich nehmen. Lie werden dann höhere Warenpreise nach sich ziehen. Aus die setzt >v billige Infahrtsstraße der Elbe sür Erze, Roheisen. Holz, Dünge mittel, Spinnstoffe, Petroleum habe» sich nniere In duüriellen. aber auch untere landmirtichastlichen Betriebe in Lachten eingerichtet. Mit der Verteuerung dieier Rolinvsse durch die höhere Krach, werden diese Betriebe in ihrem Wettbewerbe beeinträchtigt. Allein nach K-reiberg werden jährlich für rund I" Millionen Mart ausländische Erze über -Hamburg, Riesa gebracht und in den staatlichen Wer ten verhüttet. Diese Hüttenbetriebe werden die ge planten Abgaben allerdings nachteilig empfinden. Die Abgaben bedeuten aber auch eine Ge fahr sür den Absatz der sächsischen Produkte, die bisher aus der Elbe befördert wurden. Dos gilt ins besondere sür den Kahnvcrtehr mit den acrtngivertigen Massengütern. Man denke an unseren sächsischen Land stein; er würde wahrscheinlich zum Teil unrentabel wer den, weil auch nur eine geringe Erhöhung der Unkosten den jetzt schon bescheidenen Gewinn auszchre» würde. Tie Abgabenirciheit aus der Elbe habe zum Legen unseres Landes gewirkt. Lie entspreche dem seit der Reichs- grünöung bestehenden Rechlszniiand, und wir wehren uns mit vollem Rechte ganz energisch gegen eine Aenderung. iKortsctzung im Mvrgcnblatte.s Einweihung der neuen Technischen Hochschule in Breslau durch den Kaiser R o l i b a r --H « m m e r. Der Kaiser isi in Be gleilung des Herzogs von Ranbor, des Dberpraiideutcii uno des Kurilen Hinzkelüi um ^ UhrAU,,, nacl, Breslau abgefahren. Breslau. Der Kaiser lras um l> Uhr 2Z Ai in. hier ein und fuhr im offenen Anlonwbil über die neu. Kaiserbrücte nach der Technisch, u Hochschule. T>> ganze Weg war non'Meiischenwjiveli dicht nmiäuml, die dem Kaiier begeisterte Huldigungen dar brachten. Bei der Ei» weihung der Technischen Hochschule hielt der Kaiser so> gcnde Rede; . Tie mir besonder» am Herzen liegenden Beslrevunge», da - technische Bildiingsineie,, seiner hohen Bedeutung si'r die Iufnn:: des deulbben Baierlande» eulivrecheiid zu heben und onsz-.igcnal len, hm durch nelnandniaaaUe» und urverbereiiea tzniammen ".urteil aller dabei iniereiverien ureise. Behörden nnd »törpe- ichaiien zu einem weiteren gljiätichen Eriolge geiului. Vebl,a«i. Zrende eriiiüt »»ich. dai, es mir vergönnt in. heute der zweiten > nicr meiner Regierung öegttliideien technischen Hochschule pei tunlich die Weine z» geben. Kn dieieni Ban, der selbst ein iiav lichc» Tenkinal lechniichen 'können-- bildet, sollen Winenicho" und Lechnil in harmonischer Bei, iaigiing eine neue würdige Arbeit- hätte ünden. Tie >n»,ge Begebung der technischen Wissennbast zur Iltaniliie sh ton Kglir -,» Jahr denllichci in dle Erslbeinung g> tlecen. NittN zniäiiig länir der geinullige Aufschinnng unseres in dnurielleu 'Ketten- >>>ii der iortichieilendcn lrntn'ictlung des tech »sichen Hochschulwesen» in Tennmland varailel. Born.ber sind di leiten, ,n denen sör den üngenieur rm me'enllichc» die Tchnke der Prärie- genuglc. Wer den hohen Aniorderungen der Techni: !» unseren Tagen gewachsen sein will, m»ü mit dem Rüstzeug einer gediegenen wiilcnschastllche» nnd technische» Bildung in de» dlarnps des Zeben» treten. Wie wenige Provinzen der Mouarcisie. etchner sich Tchleuen urri ietner hochenlmicleilcn .Zudunrie und lerpegi nvnoagietchcn Berg und Hüttenwesen durch gewerblichen Kleis, und Ilntertrehinnngsaeiit au». Eisen und Kohle sind er xiedige LZnellen seines Wohlstände». Lptndel und Welv'tnhl tre te» seit Kaisrhunderte» non iteiöigcn Händen der schlesischen B> nölkcrung bedicni. Kn Lchlenen» Hairvtüadt sind daher die Vor bedingnageu für ein er-oriehlicdes Wirlcu der irchniichei: Hoch "hule in reichem Moste vorhanden, und vollberechtigt war de? dringend-- Wunsch von Tlatt und vand. netten der ehrwürdig,-- Veoovidina cii'c solche Anstalt begründet zu sehe». Indem ich sie Provinz und ihre Hauptstadt zur Erfüllung ihre» Wunsches von Herzen beglüäloüiische. spreche ich zugleich allen, welche zum Ge lingen des Welte-- beigeir-agen haben, meinen königlichen Taut an». Wem: die junge Anstalt zurzeit auch noch nicht alle- Ab teil,enge» umsm,!. so habe ich sie dennoch in ihre» Rechten de-i alleren voll auogeiialtcici, Lchwenern im Pändc gleichgestellt. I,tt vertraue „her, das, sie ihrer groste» provinziellen und nativn.ileu Ausgabe mit derselben Treue gerecht werden wird, die jenen nachgeruhmt wird. Wer hier soBcht »nd lehr" lue- cs im Aus blick zu Gott dem Herrn mit heiligem Ernst: wer hier lernt, sei «ist, iiel» hewustl. dm, er dazu bernien ist. dein Bolle einst eia Kührcr ans wirtschaftlichem und sozialem Gebiete und zugleich ein Borbild ln treuer Pslichieriüllnng gegen »iöntg nnd BMerland zu sein. Tie Arbeit mir, die sür da» Ganze geschieht, ist ganze Arbeit. Loichcr Arbeit weide ich hierin" dieses neue Haus." Der Rektor der Technischen Hochschule Professor Tr. L ch e u I sprach dem Kaiser den ehisiuchtsvollsten Taut der Milizen -Hochschule, ihrer Lehrer und ihrer Lmdentenlchasi für die nnvergeßliche Weiheilunde und für dle huldreichen Worte und Zukilnstswünsche ans nnd gelobte namens de> Lehrer, ihre volle Kraft und ihr Können einzinetzen -,n;,! Büsten des Baterlanücs und znm Wähle der a!c>de-mi,'chen Jugend. Kultusminister v. T r o t t zu Lolz dankte dem Ar'ri? ertrgo Die neue Tcchnis ch c -H vch > chulc in Brcsl a u wurde heute durch den K aise r mit einer längeren Rede erüisnct. Großfeuer richtete i» der Beiiztii-Taitkaiilage Nnbelhof der Deutschen Petrvle»m-Verkanisgesell,chast i» Bvrhagen-Runimelsl'nrg für l ' - M i l l l o n e n M a r l Lchaöen an. Infolge einer lA a s e x p l o s i o n in einem Bcrgwerl in der Nahe von Autlers sind I > Personen n in g c- k v in >a e n. In Belfast fand eine große n u i v u i n i s ch e Kundgebung statt, an der sich mehr als Ai""" Per sonen beteiligten. Neueste vrahtmeiaungen vom 29. ZUoveinver. Die Lchifsahrtsabgabeudeliakte im Neichstage Berlin. lPriv.-Tel.i Die erste Le'img der Vor lage über die Lchijsahriaabgahen wird fortgesetzt. Aba. Tr. Iehn tcr sFeinr.i erklärt, daß die Badenser nicht grnninäi,liehe Gegner der Lchissahrtsat'gabeu seien, wenn eine ausreichende Regulier»»» der großen Wasserstraßen, nisbewiidcte ^,es ;>,i;ei»s eesoige. Tie 2lbgabev dürsten „bet mit die Lelbsttosten decke!,, dauiit sie nicht zu drückend würden. ?te Interessen Badens und speziell Mannheims dürsten nicht hintan gesetzt werden. Abg. Dr. Wag ncr Lachsen iloni.j ei-ktärt sich in: Nomen der sächsischen Wgiwrdneten der loniervaiinen Partei, der - NeichSpnrtei, der Wirischastkichen Vereinigung und der Resormpartci gegen die 2 ch i f f o h r t S a b g a b e n, ES ist anzirer- tcilncli. daß es der -Haltung der königlich jüchiischen Regie rung mit zu danken ist, daß der vorliegende Gesetzentwurf - ne Gestaltung gewonnen hat. die den Bedenken Rechnung bögt, die vom uersaiinngsrechtlichen Zkandpinikte aus geaen die frühere Planung erhoben werden mußten, nnd aas, er u, einigen Punkte» die Lchäden zu mildern inchi- die die lächsiiche Vollswirlschaft durch die Aufhebung der Aligabensreihe-it aus der Elbe, der Hanptlebensader Lach st»,s. erleiden wird. Trotzdem müssen wir betone», daß die Eiusührung solcher Abgaben auf der Elbe auch mit den er,äugten Fugeständnisseu für Lachsen., namentlich sür nnst-re öedcuteilde .Industrie gegenüber dem bisherigen In Hand eiue-li erheblichen Lehmden bedeutet. Wir werde» hier nach gegen die Vorlage stimmen. Im Anichliist noch einige weitere Aiissührunoen für meine Person. Da die Krage unrtichafts- und fiuaiizpnlitisch ist, sind alle Parteien des Reichstages, mit Ausnahme der Sozialdemokratie, »ich! -zeichloiten. Nach der Rede Kaempss ist in der K-ortichrttt- lichcn Bollspartei die ül'erwiegen-de Mehrheit dagegen. Ta» letzte -Hcs» der io-lalistischen Mouatsschrist läßt ec- lcnucn,-daß außerhalb des Reichstages auch in der Sozial demokratie 'Meinungsverschiedenheiten hierüber herrschen. Ilm w mehr ist zn beachten als ein überzeugendes Argu- meu: dafür, daß gerade das Königreich Lachsen und seine jetzt blühende Industrie im Endergebnis durch die Vorlage nur Schaden erleiden werden, daß dort alle politischen Parteien elni» sind in der Ablehnung. In beiden Kammern des sächsischen Landtages erhob sich nicht eine Stimme dafür. Alle Bernssstände, Industrie und Landwirtschaft, Isunzi unü M;;rmcI>aN. 7' Mitteilung anö dem Bureau der Söuigl. Hostheater. Kür den am 8. Dezember beginnenden „Ring des Nibelungen" werden die Billetts nur für alle ster Borslellnngen bereits Donnerstag den I. Dezember an der Tageskasse des Dpernbauses von vormittags l" bis 2 llhr „usgegeben. Stammsitz-Inhaber können ihre Plätze für alle vier Vorstellungen gegen Abgabe von vier Evupons und Entrichtung des Preisunterschiedes gleichfalls am ge nannten Tage entnehme». — Im Lpernhaui'c wird Mitt woch den g". November die Dpcr „Joseph inEgnvte n" von Mel,ul aufgeführt. Besetzung der Hauptpartien: Jakob: Hr. Perron; Joseph: -Hr. v. 'Barn: Simeon: Herr .-cheidcmantel; Benjamin: Kr. Nast: Utobal: Hr. Trede — Donnerstag den l. Dezember seht Herr Kammersänger >er old vom König!- Theater in Kopenhagen sein Gast spiel als Pedro in d Albrrts „Tiefland" fort. — Im Lcha ii s p r c l h a u S wird Donnerstag den l. Dezember Schillers „WollenstctnS Tod" in der neuen Inszenierung „nd Ausstattung anßer Abonnement aufgeführt. so Königl. Opernhaus. Herr Kammersänger W ilhel m H erold v v m K ö n i g l. Theater i » K v v c n h a g e n in „B a n e r n e h r r" »nd „Bajazzo". Was dem Gaste gestern zn seinem großen Er- solgc vcrhalf, lag in erster Linie anf der Leite des Lchanspielcrischen. Btelleicizt empfindet noch mancher andere Künstler so heiß »nb leidenschaftlich wie er, aber die inneren Vorgänge in dem Matze nach außen zu tragen, wie es bei ihm der Kall ist. und mit so zwingen der Deutlichkeit tm Spiele zu charakterisieren, ist nur wenigen gegeben. Da war auch nicht eine einzige Geste, die man hätte als konventionell ansprechen dürfen, nicht ein einziger Augenblick, der nicht den Widerstreit zwischen geheuchelter Gleichgültigkeit und tnnerlicher Unruhe des jungen Bauers überzeugend verraten hätte. Man fühlte, wie glühend heiß diesem Sizilianer bas Blut in den Adern rollt »nd empfand unmittelbar den starken Anteil, der sowohl in der Handlung als auch in der Musik dmi Brutalen bei der Gesamtmirtung zilkvinmt. Der Tiiiiddii, wie er ihn auf die Bühne stellte, und der Alfio Scheide n, a » t e l s, das waren zwei Kiguren, wie man sie sich echter nicht gut denken tan». Trotz der außervrdeiitlichei, Anstrengungen, die die Leidenschaftlichkeit »eines «vieles mit sich brachte, hatte der Gast noch sehr viel für das Ge sangliche übrig, wenn er auch in dieser Hinsicht mährend des folgenden „Bajazzo" die -Höhe nicht wieder erreichte, auf der er während der zweiten Hälfte der „Baiiernehre" ge standen batte. Darstellerisch allerdings blieb er auch hier in keiner Weise zurück. Die übrigen größeren Rollen waren in den -Händen der Damen W i t t i ch, vv v. Eb a van ne. Nast. Serbe und der Herren Plajchle «nd Rüdiger gut aufgehoben. Die Vorstellung leilete Hcrr K » h schb a ch. v* Königl. Schauspielhaus. Das Pul'liliim des Königl. Schauspielhauses mar gestern in einer besonders angereg ten, lachsreudigcn Ltimmung, cs wurde gelacht und ge jauchzt, als ob die witzigste Premiere mit überraschenden Effekten in Szene ging — und war der gute alte „Beil che „fr esse r". Alt? — jünger und frischer iann kein Werl ans das Publikum wirken, als cs gestern das Lust spiel Gustav v. Mosers tat. Er hat für das Piiblilnm ge schrieben, wie es war, wie eS ist und wie es sein wird - beliebte und vertrante Tnprn in nette, leidlich humorvolle Litnatioiicn gesevt, ein paar Scherze in gntinüna sröb Ilchcm „Kliegcnden Blütter"-Stil, leine Satire, leine ver zwickten Hintergedanken, keine llntcrtönc irgendwelcher Art —, aber etwas klingt noch in diesen alten Lustspielen der siebziger Jahre des verflossenen Jahrhnnderic: der Schlag eines gutmütigen, fröhlichen, von Sorgen unbc- schivertcn Herzens —, kann man es harmlos vergnügten Theaterbesuchern verdenken, wenn sie seinem Pochen gern lauschen. Der Gast, brr gestern den Referendar u. KelL lpieUe, Herr Otto BrodowSkn vom Lübecker Sradt. theatcr, hatte entschiede» einen Publttumserfvlg. Man sreut« sich der naiven Schüchternheit dieses jugendlich zag haften Liebhabers, der nur seine Zerstreutheit stärker und essettuicrender betonte, als die Oekonomie einer ans Lun sptellvn gestimmten Rolle verträgt. Aber er Hai Komi!, bestpl schlanke, jugendliche Erschein»»» und ei» :n„g iv:r tendes, sein geschnittenes Gesicht. An jungen Menschen aber fehlt es im Ensemble des Königl. Schauspiels. Viel leicht siebt man -Herrn Brodoivsk» noch in einer Rolle, die ihm ermöglicht, nicht eine lonstrnierte Kigur, sondern einen wirtlichen Mensche», etwa den Elias i» „lieber uniere Krast", zu geben. 'Nach längerer Panie iah man auch Kran Basic- einmal wieder, in einer Rolle ihres eigensten Re pertoires als Kran v. Wildenheim, in der sie Eharme und Eleganz ihres Wesens iunö außerdem eine Reihe loikbaie. Toiletteni zeigen kan». Ausgezeichnet paßt ancü Krüulein D i a e o n o als alte liebenswürdige Krau v. Berndt in das Lustspiel. Herr Wierth betont zum Vv>-k-.-il des Ltnckes im ,,'VciIchenfrcIser" ebensoielir die tieferen Füge der Rolle, als das schneidige Schwerenötertrim. -Herrn Kischers Unteroffizier ist von ergötzlicher Lebcnsireue, eine ganz famose Tnpc. Mii der "erben Vorfrühlings zeit — die „Saison" in noch in vollem Gange — sieht der iviirincilicbe Eharattei der Fitadellrndrkvrativ» in ielt jamstem Widerspruch. im. -l» Pctri-Oiiartctt. Der zweite Bortragsabend im tzli-.- gnt besetzten Palmengartrnsaale brachte von Beethoven die Quartette 2 und i> aus Op. 18 und dazwischen das i» K-D»r ans Op. Das letztere, reich an individuellem Werte, an Tiefe und Ernst, zeigt, an den beide» anderen das Gepräge der Gescttichajtsninsik nagenden Werken ge messen, die Mozarts Geist geben ans Haudns Händen, ein bedeutsames Weitcrgehen aus fortschrittlicher Entwietlnngs ltni« zur» Subjektivismus. Ans den Wechsel vollen Stim mungen spricht Persönlichkeit und seelisches Erlebrns. Das Ktnale in seinem formalen Wunderbau erträumt die Themen dem Schatze russischer Volkslieder- DaS gibt der Ton-lttät vornehmen Reiz. In der Beherrschung der Mittel, in der Krethett der Bewegung zeigt sich der Titane, der zum Innenkünstler reifte. Die Herren Pekri- W a r w a S - S v t tz n e r - W i l l c haben sich zu einer Bier etnigkeit znsammcngefühlt, die mit seinem Empfinden
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