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Sächsische Volkszeitung : 05.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193912057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1939
- Monat1939-12
- Tag1939-12-05
- Monat1939-12
- Jahr1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.12.1939
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Nummer 286—38. Jahre Beilagen v««»Le<. Liljklgrikprelft! dl« Ispaltlg« v <nm bi«!I« g«IU I Vst! slr A-mM-nanzelg«» t VI» si», kr»««» mir Ma, S«wt-i l«Iß««. «chkbü » «al »tch«ntsiq. vr«naNI»«l v«»«gq>nl» dmch Trüzer «Inschl. « Vs» »M. tt VI» Irilr<rl»-a 170; d«ch »I« V°ß l.?V «kischNetzllch VastNbtnotlsang^ebühr, z»zNgNch » VI» Votk-Bestrllgil». Slüjel-tkr. 10 Vs», Sonaabead. «cd 8-sttag»««. ,5 Vs» «bbrstellim-»« «Nls«a sptlkft«« «i— woch, »«r Sdkuts d« schriftlich b«i« v«'la, «Ingegang«, s«I» U«ft« Iiü^r diirs« Kl»« tUbchklli«,«, «U,«,«««-«««, SüchMe volksMuns Echristlettim,: vreid«»«., V«Nnskab< 1k, Srnnas MU «. «01, G«Ichtft»ftelI«, Druck und Verla-: Lerurauia Buchdrucker«! «1» Verlag lh. »ad S. Winkel, Palierskich, 1», gerurus tlvlt, V-stlcheck- vr. E, Bank! «Mbanl vre«d«« tkr. «7S7 Dienslag, S. Dezember INS» s« Fall, van hbherer Lewalt, verbot. «Intrelender Betrieb» pörungen -al der Bezieher «der Werbungtreiben», kein« Ansprüche, soll» di« Zeitung in beichiünlc«« Umlang«, oer» spület oder nicht erscheint. <krI0li»n,,»rt it vr.sd«» Li» englisches Minenfeld in Bewegung M'nenexplosion gefährdet holländisches Dorf Selland sperri de» Verkehr in der geführlichen Sone Amsterdam, 8. Dezember. An der holländischen Käste sind am Sonntag und Montag früh zahlreiche treibende eng lische Minen angespült worden. Allein auf dem Küstenabschnitt zwischen Schevenlngen und Noordwijk wurden 25 Treibminen gesichtet, von denen einige nin Strande explodierten. Der gesamte Strand in der ge fährdeten Zone, auch der Strandboulcvard von Scl-eventngen, wurden daher für jeden Verbchr gesperrt. Man nimmt In Holland an, das; ein ganzes englisches Minenfeld sich losge- risscn hat und an die holländische Küste geraten ist, denn auch In anderen Orten werden ständig Treibinen gemeldet. Diese englischen Minen bilden nicht nur eine schwere Ge fährdung für die holländische Küstenschiffahrt, sondern auch die Strandbewohner werden in große Gefahr gebracht. Bet der Explosion einer Mine bet Harlingen wurden in einem Umkreis von 2 Kilometer sämtliche Fensterscheiben vernichtet und die Dächer abgedcckt. Amsterdam, 5. Dezember. Dao Dorf Oudeschtld auf der Insel Texel wurde am Montagabend von einer neuen Minenexplosion helmgesucht. Die Minen explodierten in un mittelbarer Nähe des Dorfes. Von ungefähr 5tl Häusern wurden die Fensterscheiben zertrümmert und zahlreiche Dächer abgedeckt. Da starkes Schneetreiben herrschte, muhte die Bevölkerung aus Segeln Notdächer errichten. Per sonen kamen nicht zu Schaden. Englischer ^0O00-io-Oampser versenkt Amsterdam, 5. Dezember. Der englisch;« Dampfer .Doric Star" <10 088 Tonnen) ist im Südatlantik durch ein deutsches Kriegsschiff versenkt worden. Britischer Dampfer (3829 Tonnen) auf Mine gelaufen und gesunken London, 5. Dezember. Der englische Dampfer „Esk- dene" <3829 Tonnen) lief auf eine Mine und sank. Tie Be satzung von 29 Mann landete In einem schottischen Hasen. Die beiden Glasgower Dampfer „Lairds Glen" und „Find horn" wurden bei Zusammenstößen, die sich am letzten Wochen ende an der schottischen Westküste ereigneten, beschädigt. England sucht krampfhaft nach Schiffsraum Lockende Angebote cm griechische Reeder Saloniki, 5. Dezember. Wie man erfährt, beabsichtigen die griechischen Reeder die Hälfte des griechischen Schiffsraumes an die Engländer zu verchartern. Die Engländer boten je Tonne >2 Schilling S Pence, eine Summe, die allerdings den grie chischen Reedern gegenüber den auherordentlichcn Gefahren sehr geringfügig erschien, zumal sie im Weltkriege je Tonne 32 bis 38 Schilling erhalten hatten und damals das Pfund einen viel höheren Kurswert hatte. Es zeigt aber, das; man trotz dieses niedrigen Satzes sich mit den Engländern einigen wollte. Auch das griechische Ministerium für Handelsschisfahrt schien den Abschluß dieser Abmachungen zu begünstigen. Man rechnete aber nicht mit den Mannscl-aften, die sich nunmehr weigern, Fahrten in die Gefahrenzone zu unterneh men, obgleich das Ministerium für Handelsschiffahrt für der artige Reisen nach England einen Lohnzuschlag von 300 v. H. bewilligte. Die Mannschaften verweigern unter allen Umstän den den Dienst auf Fahrten nach England. Dadurch wird diese Art des Ablretens in einer Art Kallektivabmachung des halben griechischen Schiffsraumes an die Engländer hinfällig und der Frachtverkehr, den die griechisch« Schiffahrt nach England be werkstelligte. praktisch unterbunden. Die Engländer werden nun voraussichtlich versuchen, die einzelnen griechischen Reeder gesondert zu bearbeiten. ffolae der SMsverlnfte Englands Englische Frachtsätze um 33 v. H. erhöht. Amsterdam, 5. Dezember. Infolge der schweren Nerluste, die der deutsche Seekrieg der englischen Handelsschiffahrt zu fügt. und in Anbetracht des grossen Risikos der britischen Ree dereien sah sich die englische Regierung genötigt, den Reedern eine Erhöhung der Frachtsätze zu versprechen, die amtlich Stellen den Schisfseigentümern zahlen. Wie die Rotterdamer Zeitung „Maasbode" berichtet, werden diese Frachtsätze um 3 3 v. H. heran fgesctzt werden, und zwar rückwirkend vom 1. November ab. Dle Sowjetunion geht nicht nach Genf Moskau, 5. Dezember. Amtlich wird soeben die Ant wort des Autzenkommissars Molotow aus die Mitteilung des Generalsekretärs des Völkerbundsrates, Avcnol, über die Ein berufung des Völkerbundsrates verbreitet. Aus dieser Ver lautbarung geht hervor, daß die Sowfetregierung die Berech tigung zur Einberufung des Rate» und der Vollversammlung des Völkerbundes bestreitet und, falls diese doch zusammen treten sollte, daran nicht teilnehmen werde. Washington erhalt Beziehungen zu Moskau aufrecht Roosevelt will freie Hand für Vermittlung behalten Washington, 5. Dezember. Ganz eindeutig wurde am Mon tag festgestcllt, das; die USA-Regierung trotz starken Drucks von vielen Gruppen nicht beabsichtigt, die diplomatischen Be ziehungen zu Moskau abzubrechen. U. a. waren wohl folgende Gründe für die Entscheidung matzgebend: man würde dadurch die republikanische Opposition in Amerika stützen, man würde den Bezug des für Amerikas Stahlerzeugung so wichtigen Man ganerzes gefährden, man würde sich des letzten Beobachtungs postens in Rußland berauben und schließlich — und das mar einer der Hauptgründe — möchte Roosevelt in der Lage sein, als Vermittler und Friedensstifter aufzutreten, und das kann er nur, wenn er mit allen kriegführenden Regierungen di« Be ziehungen aufrecht erhält. Engländer stehlen Post 229 Postfäck« durch Engländer von amerlkanlschem Dampfer geraubt. Newyork, 8. Dezember. Wie die „Newyorker Staats zeitung" meldet, trafen am Montag die ersten Aufnahmen von einem englischen Postdiebstahl ein. Die Bilder wurden von dem USA-Schriftsteller Kenneth Eollings an Bord des amerikanischen Dampfers „Exeter" ausgenommen, der von den Engländern am 7. November in Gibraltar festgehalten wurde. Die Briten holten damals 220 Postsäcks vom Schiff und verweigerten dem Dampfer zwölf Stunden lang die Weiterreise. In dieser Zeit durste kein Passagier von Bord. Als der amerikanische Kapitän sich darüber bei dem britischen Kommandanten beschwerte, antwortete dieser: „Ihr Protest geht mich nichts an. Ich erhalte meine Befehle von London und führe sie aus". Brand in Hongkong 42 Chinesen getötet. Amsterdam, 5. Dezember. Bei einem Brand stn Chinesen viertel von Hongkong sind nach einer „United Pr«ß"-Meldung 42 Chinesen umgekommcn. 24 weitere seien mit' Brandver letzungen ins Hospital gebracht worden. Während vorn die Kugeln pfeifen ... Revuegirls für die Engländer hinter der französischen Front. Brüssel. 5. Dezember. Die „Daily Mail" veröffentlicht eine Meldung, die auch der Pariser „Matin" übernimmt und die die Herzen der französischen Frontkämpfer sicherlich höher schlagen lassen wird. Die englischen Truppen in Frankreich, so schreibt das Blatt, werden mehr und mehr mit Konzerten und künstlerischen Darbietungen erfreut werden. Ein englischer Impresario, der von einer Tournee bei den englischen Truppen in Frankreich zurllckgekehrt ist, hat nämlich dem Blatt zufolge erklärt, daß in Zukunft diese Darbietungen noch ivesentlich ausgebaut wer den sollten und daß man tn allernächster Zukunft zweimal wöchentlich Revuen mit den unausbleiblichen Girls vorsiih- ren werde. — So sieht in Wirklichkeit der Krieg der englischen Truppen aus. Oerstiche gerinne GefechtMigkeit Der Bericht des OKW Berlin, 8. Dezember. Das Oberkommando der Wehr- macht gibt bekannt: An der Westfront, abgesehen von etwas lebhafterem feindlichen Artillerie-Störungsseuer ostwärts der Mosel, nur örtliche geringe Gesechtstätigkeit. ISS ovo Tonnen Seit dem Beginn des Handelskrieges sind 194 nach Eng land fahrende Schiffe mit insgesamt 735 000 Tonnen versenkt morden. Darunter befinden sich, wie das in einem Handelskrieg, der sich vor den Küsten und Häfen Englands abspielt, nicht anders geht, auch neutrale Schiffe. Aber der Schlag trifft in dem einen wie in dem anderen Fall den Urheber des Handels krieges, nämlich England ganz allein, denn es wird dadurch nicht nur seine Versorgung mit Lebensmitteln und Kriegs material ernstlich behindert, es besteht auch für England die Gefahr, seine Vorherrschaft in der internationalen Handels schiffahrt für immer zu verlieren. Die englische Regierung tut so, als fürchte sie -en Handelskrieg nicht, als seien die Ver luste, die bisher eingetretcn sind, nicht allzu schwer. Das ist die übliche Taktik der Engländer, die während eines Krieges, solange es nur irgend geht, jeden ernsten Verlust verschweigen, weil sie ganz genau wissen, daß, wenn die eigene Bevölkerung und die Neutralen einmal mißtrauisch werden, es kein Halten mehr geben kann auf der abschüssigen Bahn. Was bedeuten 735 000 Tonnen Schiffsraum für das meer» umgürtete England? England pocht darauf, daß seine Handels flotte nach Lloyds Register rund 17 M'"i-"w" Tonnen umwalle. Allein darin ist alles enthalten, was um England und für England auf dem Wasser schwimmen kann, nämlich alle Schiffe bis zu 100 Tonnen herunter. Nun ist zu beachten, das; es in dem Handelskrieg hauptsächlich darauf aukommt. den Schiffs raum zu versenken, der für die Versorgung Englands lebens wichtig ist. Die großen Ozeanschiffe, die für den Verkehr mit Fahrgästen bestimmt sind, spielen kier keine Rolle, so daß sie aus diesem Grunde schon bei der Bewertung der kür England verfügbaren Tonnage ausfallen. Das gilt auch für die Schilfe, die nicht viel über 100 Tonnen umfassen, ja bis zu 1000 Ton nen hinauf, denn es handelt sich darum. Rohstoffe und Nah rungsmittel aus Uebersee heranschaffcn zu können Es handelt sich weiter darum, Englands Versorgung mit Seefischen sichcr- zustcllen, denn die Fischnahrung ist für England viel wichtiger als für jedes andere Land Europas Obwohl England 48 Missionen Einwohner zählt Im Gegensatz zu Großdentscbland mit fast 85 Millionen, ist der Fisckbedarf Englands fast doppelt so groß wie der Deutschlands. Dem entspricht auch, daß die englisci«! Fischerelslotte ein fast doppelt so großes Quantum heranschafft, wie das in Deutschland der Fass ist. Nun wissen wir, daß sebr viele Fahrzeuge die dem Fikchfana dienen, auf Minen gelaufen und zum Teil torpediert sind. Ferner ist be kannt. daß die englische Admiralität die sebensivicklige marine strategische Maßnahmen unterlassen hat, fast die gesamte Fischer flotte reguiriert und dazu bestimmt hat, als Minenräumer tätig zu sein. Damit ist die Fischversorgung Englands an sich schon gefährdet, was an und für sich «inen wirksamen Erfolg der Abwehr Deutschlands gegen den von der englischen Regierung erzwungenen Handelskrieg ausmacht Wenn sich das alles auch noch nicht in drei Monaten auswirken kann, es wird sich aus wirken ganz einerlei, ob das nun Zwei oder drei oder sechs Monate dauert. Nickt weniger empfindlich ist für England der Verlust des Tankraumes, der mit 150 807 Vruttorcgistertonnen angegeben wird Dieser verlorene Tankraum ist einstweilen unersetzbar, denn die englischen Wersten, die zur Zeit damit beschäftigt sind, die zerschossenen nnd beschädigten englischen Kriegsschiffe aus,zubessern, haben keinen Raum übrig, nm neue Tankschiffe zu bauen. England muß seine Oei- und Bcnzinver- sorgnng aus Uebersee heranschaffen, so daß Tankraum für Eng land wirklich eine lebensnotwendige Sache allerersten Ranges ist. Der verlorene Tankraum ist nickt nur einmal verloren, denn jedes Tankschiff fährt in einer bestimmten Zeit bin und her, bringt also innerhalb Jahresfrist eine beträchtliche Menge Treibstoff nach England. England hat einen sehr großen Verbrauch und Bedarf an Treibstoff, schon in Friedenszeiten, noch mehr aber in der Zett des Handelskrieges. Nickt nnr die Kriegsflotte, auch die Han delsschiffe sind zum größten Teil mit Motoren ausgerüstet, brauchen also ununterbrochen Zufuhr von Treibstoffen. England, das diesen Handelskrieg zugegebenermaßen schon seit Jahren vorbereitet hat. mag vieleicht Treibstoff eingelagert haben, aber es ist bestimmt nicht so viel, um auf längere Zeit hinaus von jeglicher Zufuhr unabhängig zu sein. England nnd Frankreich zusammen haben einen soichen Bedarf an Treibstoffen, daß sie einfach eine Unterbrechung der Zufuhr nicht vertragen können. Dle Angaben über den versenkten Tankraum zeigen noch etwas anderes: sie zeigen, daß es besondere Spezialschiffe sind, die versenkt wurden, also Schiffe, die nicht nur siir den Han delskrieg wichtig sind, sondern für den Lebensstandard Eng lands und Frankreichs schlechthin. Es kann niemand über zeugen, wenn die englische Regierung sich krampfhaft bemüht, dnrck den Hinweis auf die Gesamttonnage der englischen Han delsflotte so zu tun. als sei ein reiner Verlust von 750 000 Tonnen nicht allzu schwer. Was versenkt oder vernichtet worden Ist, sind doch fast -urchneg hochseetüchtige Schiffe, also Schiffe, die von Uebersee Rohstoffe und Nahrungsmittel heranbringen..
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