AWc Izciliiiiis Extrablatt. Wolffs Bureau meldet am 30. September, abends 6 Uhr: Wien, 30. September. (Amtlich). Grohes Hauptquartier. Der Oberlwmmandant Erzherzog Friedrich erläßt eilten Armeebefehl, in dem es unter an derem heißt: Die Situation ist für uns und für das Deutsche Heer günstig. Die russische Offensive in Galizien ist im Begriff zusammen zu brechen. Gegen Frankreich steht ein neuer großer Sieg bevor. Auf dem Valkan-Kriegs- schauplahe Kämpfen wir gleichfalls siegreich in Feindesland. Innere Unruhen, Aufstände, Elend und Hungersnot bedrohen unsere Feinde im Rücken, während das unsrige und das Deutsche Reich einig und in starker Zuversicht dastehen um diesen uns aufgezwungenen Krieg siegreich durchzuführen. Konstantinopel. Gestern hier eingetrosfene persische Blätter enthalten die Bestätigung des Zwischenfalles be züglich des Tunnels an der russisch-afghanischen Grenze. Die Nüssen bauten seit Jahren heimlich an dem Tunnel von der Grenzstadt Kuschk nach Herat. Der Gouverneur von Herat wurde hiervon verständigt. Der Emir von Afghanistan hat die Zerstörung des Tunnels angeordnet. Gerüchten zufolge seien 2000 Russen und zahlreiche Arbeiter in dem Tunnel umgekommen. Der Zwischenfall hat in den Beziehungen zwischen Rußland und Afghanistan eine große Spannung hervorgerusen. Rotterdam. „Daily Mail" meldet aus Tokio, daß die Japaner bislang von Klautschou 312 Tote zu verzeichnen und neun Aeroplane verloren haben. Aus Bordeaux wird gemeldet: Eine französisch englische Expedition, die von französischen und englischen Kriegsschiffen begleitet war, besonders von dem englischen Kreuzer „Cumberland" und dem französischen Kreuzer „Bruix", landete in Kamerun. Duala wurde ohne Kampf besetzt. Daß die offenen Hafenstädte unserer Kolonien gegenüber den feindlichen Kräften nicht zu halten sein würden, war von vornherein anzunehmen. Aus Venedig wird gemeldet, daß Italien alle Klassen, bis auf die von 1884, einberufen hat und in wenigen Tagen sein Effektivbestand 1390 000 Manw betragen wird. Rotterdam. Um einen Versuch deutscher Truppen, bei Termande den Uebergang über die Schelde zu er zwingen, zu vereiteln, machte das Antwerpener Festungs heer einen großen Ausfall. Es gelang den Deutschen, die Antwerpener Festungstruppen dreimal zurückzuschlagen, die nach den gestrigen Abenddepeschen mit Uber 70 000 Mann in das Gefecht verwickelt wurden. Auf beiden Seiten traten starke Abteilungen Artillerie und zahlreiche Maschinengewehre in Aktion. Die Belgier hatten sich in der Ortschaft Oodeghem festgesetzt, die in Brand ge schossen wurde. Die Belgier bezeichnen den Kampf selbst als unentschieden, mit anderen Worten: sie sind mit blutigen Köpfen zurückgeschlagen worden. Auch scheinen sie durch das deutsche Granatseuer starke Verluste gehabt zu haben.