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Sächsische Dorfzeitung : 14.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189909143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990914
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-14
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 14.09.1899
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lkpn lbera Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müsser in Dresden Politische Weltschau n bei Kmilkelon. Kapitel 5 Nur dcr betrifft, ich beuge mich diesem Despotismus nicht. Ich bleibe, mag geschehen, was da will. Und gerade, weil ich Deinen Verwandten ein Dorn im Auge bin, werde ich bleiben." Paar Paar inner- Die Sequestration der Güter erfolgte kleine, phantastische Bau mit dem Thurme blieb Eigen Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Suserate werden bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt. Zeile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. > zu« Stütze «schluß. unter Za beziehen durch dir kaiserlichen Post- «statten und durch unsere Boten. Prt freier Lieferung d>» HauS erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pf. Lzped. «. Redaktion Orrtten-Neustadt kl. Meißner Gaste 4. anderen für den nächsten TagungSabschnitt in Betracht kommenden Gesetzentwürfen dürfte den Bundetrath im Herbste eine größere Anzahl von BerwaltungSmaaß» nahmtn beschäftigen. Da- neue JnvalidenverficherungS- gesetz macht eine Reihe von Ausführungsanweisungen nöthig. Dazu dürste auch die letzte, auS drin Hand» Werksorganisationsgesetze für den BundeSrath sich er gebende Aufgabe, nemlich die der Bestimmung des Zeitpunkte- für di: Inkraftsetzung de- Restes diese- Gesetze- in einer kaiserlichen Verordnung kommen. In fast allen Bundesstaaten find die Bezirke der Hand werkskammern abgegrenzt; wo eS noch nicht der Fall ist, wird eS bis Anfang Oktober zu erreichen sein. Schließlich find auch seit einiger Zeit die Vorbereitungen für eine AuSführungSvorschrift auf Grund deS § 5 dcS Gesetze- über die Bekämpfung deS unlauteren Wettbewerbes getroffen. Zur inneren politischen Lage in Preußen war mehrfach mitgetheilt worden, daß innerhalb der StaatSregierung der Plan erwogen werde, den Land tag bereits vor Weihnachten einzuberufen. Diese Nachricht wird jetzt amtlich für unbegründet erklärt und dabei bemerkt, dem neuen Minister deS Innern liege die Abficht, dem StaatSministerium derartige Vorschläge zu machen, durchaus fern. — Neuerdings wird der Regierung von konservativer Seite ang« kündigt, daß sie der Nothwendigkeit, sich wegen der ZurdiSpofitionS- fiellungen zu rechtfertigen, im Landtage nicht entgehen werde. Die osficiösen „Berl. Pol. Nachr." schau Wied« aus Beschwichtigung bedacht, am Sonnabend geschrieben, man dürfe „hoffen, daß die guten konservativen Traditionen, von denen die beiden konservativen Fraktionen in dem vorliegenden Falle sich leiten ließen, auch den Leitstern für ihr weitere- politisches Verhalten bilden werden." Darauf erwiederte jedoch jetzt die „Kreuzztg.": „Wenn hiermit die Hoffnung ausgesprochen werden soll, daß auch in der nächsten Session de- Landtages die beiden Fraktionen der Rechten sich jeder Besprechung der Maaßregelungen enthalten werden, so glauben wir, daß diese Hoffnung eine irrige ist. Gewiß werden die Konservativen — für diese können wir selbstverständlich nur sprechen — sich nach wie vor jede- Eingriffe» in die verfassungsmäßigen Rechte der Krone enthalten. Aber diese Enthaltsamkeit wird sie nicht verhindern, Verwaltung-Handlungen, für welche die Minister die Verantwortung übernommen haben, der Kritik zu unterziehen. Die königl. StaatS regierung möge nicht glauben, daß die konservative Partei gewillt ist, Kränkungen ruhig hinzunehmen. Als solche muß die Partei, wie wir mehrfach auseinander« gesetzt haben, die Maaßregelungen betrachten und sie wird sich einer Erörterung derselben um so weniger hin verschiedene Gerüchte verbreitet. Danach sollen beide Fürsten in den nächsten Tagen in Potsdam Zusammentreffen. Auf der russischen Botschaft, wo auch diesseitige Behörden über die Sachlage Nachfrage halten lieben, erklärte man, nicht unterrichtet zu sein, stellte jedoch die vorliegenden Nachrichten auch nicht al- un richtig hin. Thatsache ist, daß das Kaiser-Alexander- Garde-Grenadier-Regiment, dessen Chef der Czar ist, Befehl erhalten bat, au- dem Manöver sofort nach Beilin zurückzukeyren. ES wird auS der plötzlichen Rückberufung gefolgert, daß die Alexander-Grenadiere in Parade vor dem russischen Kaiser stehen werden. Graf Murawiew, der russische Minister deS Aeußern, wird in den nächsten Tagen hier erwartet. Dcr BundeSrath, dessen einzelne Ausschüsse in den letzten Wochen verschiedene Sitzungen abhielten, wird gegen Anfang Oktober zu seinen Plenarberathungen in Berlin wieder zusammentreten, Die Arbeiten am ReichshauShaltSetat für 1900 sollen dann soweit ge fördert sein, daß dem BundeSrathe wenigsten- einzelne HatS-Theile vorgelegt werden können. Abgesehen von der Beschlußfassung über den Etatsentwurf und etwaigen D-»tf<be- Rei«-. Ueber eine bevorstehende Zusammenkunft zwischen unserem Kaiser und dem Czaren werden außer der schon mttgetheilten Ver- muthung, daß diese in der Zett vom 19. bi- zum 24. September in Malmö stattstnden werde, noch folgende drei Möglichkeiten verbreitet: AuS Wies baden wird unter dem 11. September mitgetheilt: Da die Großfürstin Alexandra Josesowna Mitte dieser Loche hier, wie in den früheren Jahren, zu mehr monatigem Aufenthalte etntreffen wird und sowohl Kaiser Wilhelm wie das Czarenpaar die- älteste Mit glied deS russischen Kaiserhauses in Wiesbaden zu be. suchen pflegen, ist eine Zusammenkunft des Czaren mit dem Kaiser in Wiesbaden auch in diesem Jahre ziemlich sicher. — Ferner wird auS Kopenhagen berichtet: DaS russische Kaiserpaar wird Mitte der nächsten Woche von hier auf dem „Standard", welcher vom .Polarstern" begleitet wird, nach Kiel in See gehen und sich wahrscheinlich einige Tage bei der Prinzessin Heinrich von Preußen aufhalten. Eine Zusammen kunst zwischen dem Czaren und Kaiser Wilhelm in Kicl ist somit nicht ausgeschlossen. Von Kiel begiebt sich das russische Kaiserpaar nach Darmstadt, um den An gehörigen der Czarin einen Besuch abzustatten. — Endlich weiß man auS Berlin vom 12. d. Mts zu vermelden: Ueber eine unmittelbar bevorstehende Zu. .Weil Du immer mit dem Kopfe durch die Wand wolltest." „Ja! Lieber zerschmettere ich ihn mir, ehe ich vHgebe." „DaS soll heißen?" „Daß ich nicht nach Cholm reise, daß ich keine Unterstützungen von Deinen verwandten annehme, daß ich ihnen so feindlich gegenüber stehe wie sie mir und daß Alexandra unter meiner Obhut bleibt, denn kein Gerichtshof der Welt hat die Macht, sie mir zu nehmen. Ich verwirke da- Recht, auch ferner über meine Tochter zu wachen, nicht und lasse eS mir weder entwinden uoch abkaufev. Geh', wenn Du gehen willst, aber ich bleibe und Alexandra gehört zu ihrer Mutter!" „Sonja!" „WaS? — Du befiehlst mir, Dir nicht zu folgen. Gut! Weitere Befehle habe ich nicht entgegen zu »ehmen. Kennst Du mich denn so schlecht, daß Du wirklich nur einen Augenblick denken konntest, ich würde wich fügen, ich würde mich demüthig und geduldig bei Gerte schieben lassen und warten, bi- man Dir dereinst viel leicht erlaubt, wich auS der Ferne zurück zu holen ?' Gefällt es Dir, von nun an der bezahlte Diener, der Unter gebene Deine» Vetter» zu sein, so sei eS. WaS mich braun, »arzen- 1b der 4 Ge- )ktober le auch Lv», itr. 14. „So thue eS! Du bist eine Frau ohne Würde und Vernunft." „Und Du LtwaS Schlimmeres: eine Bedientenseele." Mit einem Ausrufe der Wuth fuhr Plankenftein empor, aber im nächsten Augenblicke kehrte ihm die volle Besinnung wieder. Er sagte kalt: „Deine Worte können mich nicht beleidigen, denn Du weißt nicht, wa» Du sprichst." „Ich weiß eS wohl! Wie? Alle-, Alle» hätte ich gethan, Alles aufgeopfert für Dich, um daS zu ernten? Um zu erleben, daß Du mich bei Seite wirfst, wie ein abgenutztes Spielzeug? — Hüte Dich, denn eine so leidenschaftliche Liebe, wie die meinige, kann keinem anderen Gefühle, als dem de» unauslöschlichen Hasse» Platz machen." Minutenlang standen sie sich Äug' in Auge gegen über, dann sprach Günther mit erzwungener Ruhe: „Brechen wir ab. Auf solche Weise ist kein Ber- ständniß zu erzielen. Ich möchte mich nicht zu etwa» hinreißen lassen, das mich später reuen würde." „Folgst Du mir zur Barischkin?" „Ich reise nach Gut Falkenstein." ..So geh!" Die Thür fiel hinter ihr zu. clöbnitz Zeichen- l-er m Schlegel lSdrusf. .Scharf rt von ters G. Sohn eheliche n Sora >ach — >. Loße Di» Zeitung erscheint rtenftag, Donnerstag und konuabend früh. thum der verarmten AdelSfamilie. Die Schulden waren gedeckt und eine allerdings bescheidene Summe wurde als Ueberschuß gerettet. Günther begab sich an seinen neuen Bestimmungs ort und zwar nach einer wiederholten, heftigen Scene mit Sonia. Die nun 14- und 15jährigen Knaben Kurt und Arno schickten sich jubelnd an, nach der Kadettenanstalt abzureisen, in der ihre sofortige Aufnahme durch das energische Vorgehen Leo'» von Plankenstein bewirkt worden war. Ihren jungen Gemüthern zeigte sich die Zukunft im rosigsten Lichte. Hatten die Beiden doch immer mit besonderer Vorliebe „Soldaten" gespielt und jetzt sollten sie wirklich solche werden und eine Uniform trogen. Sie sahen sich im Geiste bereits, den fliehenden Femd verfolgend und die Brust mit Orden bedeckt, al- siegreiche Generäle oder Feldherren. Ihr Jauchzen und Lachen drang bi» in Sonja'» Zimmer und wenn sie e» vernahm, biß sie die weißen Zähne aufeinander und stöhnte in ohnmächtigem Zorn. „Mama, Kurt und Arno steigen gleich in den Wagen. Ich will mitfahren!" rief Alexandra herein- stürmend. „Nein, Du bleibst!" preßte die Mutter mit halb- erstickten Tönen hervor. „Ich befehle eS Dir!" „Aber die Brüder —" „Unterstehst Du Dich, ungehorsam zu sein?" Erschrocken duckte sich dre Kleine in einer Ecke nieder und weinte leise vor sich hin, während Sonja den Schlüsse zweimal umdrehte. Gleich darauf wurde geklopft. „Da sind sie", schluchzte AUxandra. enthalten, als sie in ihnen eine empfindliche Erschwerung deS von ihr augenblicklich al» ihre vornehmste Aufgabe betrachteten Kampfe» gegen den Umsturz erblicken muß." Diese Ankündigung einer Interpellation ist entschieden ein bemerken-werthe- Anzeichen der Lage in Preußen! Soweit die öffentliche Meinung in der Presse ihren Ausdruck findet, zeigt sich in der ge- sammten civilifirtcn Welt nahezu einstimmig die Miß- billigung —um nicht zu sagen: Empörung — über da» Urtheil de» Kriegsgerichts in Renne-. Fast allenthalben wird darin da- Eingeständniß der fünf für die Verurtheilung eingetretenen Osficiere erblickt, daß sie zwar von der Unschuld deS Hauptmann- Drey fus überzeugt waren, daß sie aber die Schurken und die Dummköpfe des französischen Generalstabe- decken wollten und deshalb einen Unschuldigen verurtheilten. Diese Anschauung wird ja auch von einem Theile der Pariser Presse ausgesprochen. Da ist eS denn ver ständlich, wenn unter solchen Umständen an vielen Orten die Frage aufgeworfen wird, ob ein Land, in welchem dergleichen unter der Zustimmung eine- großen Theile- der Bevölkerung möglich ist, für berufen erachtet werden kann, die Völker zu einem „Feste der Civilisation", wie eS eine Weltausstellung ist, einzuladen. So liegen denn in Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Italien, Eng land, Belgien, Schweden, in der Schweiz, in Nordamerika und anderwärts bereits die Anfänge einer Agitation vor, welche auf die Nichtbetheiligung, die Zurückziehung der bereit» erfolgten Anmeldungen gerichtet ist. Die Neigung, von der Betheiliguua an der Ausstellung -utückMreten, ist um so verständlicher, da die Un- stcherheit der französischen Verhältnisse wohl zu der Frage berechtigt, ob im Frühjahr 1900 in Pari- über haupt eine Weltausstellung möglich sein wird. Trotz alledem dürste e- sich nicht empfehlen, einen Entschluß unter dem ersten Eindrücke der Entrüstung zu fassen. Da- Frankreich der Mercier und Jouaust ist doch auch da- Frankreich der Loubet, Waldeck-Rousseau, Gallifet, Picquart, Scheurer-Kestner, Zola, Demange, Labori, PreffensS und wie die Intellektuellen alle heißen, welche den Kampf für die Gerechtigkeit geführt haben und ihn weiter führen. Deutschland steht jedenfalls zu der Frage nicht anders, als die übrigen Kulturländer, dcn» die Angelegenheit DreyfuS ist ja, besonders seit der zweiten Verurtheilung deS bedauern-werthen OfficierS, zu einer Angelegenheit der civilifirten Menschheit ge worden, wie im vorigen Jahrhundert der gleichfalls französische Fall CalaS, in dem sich Voltaire au-- zeichnete. Es wird darauf ankommen, ob sich in Bezug auf daS Fernbleiben von der Pariser Ausstellung eine übereinstimmende Meinung in den größeren europäischen Ländern herausbildet. Von SlaatSwegen wird jeden. t.. hat « in a-ust) > WU». das. — »usiku» Bäcker« ßerdei» dürger- -onteur H. M. Mende «tonnement»- Pret». Urneljährl. M. 1^0. Mn Grafengeschlecht. Roman von B. Corony. (Nachdruck verbot«.) (4. Fortsetzung.) Anseraten- Annabmefteven: Invaliden dank, Haasenstein L Pogler, Rudolf Mosse, G. L Daube L Co. tu Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M.. G. Kohl, KesselSdorf, Hugo Müchler, Kötzschenbroda u. f. w.
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